Tiergerechtheit in bestehenden Milchviehställen Beispielhafte Schwachstellen nach Funktionskreisen (Erhebung mit LKV-Bayern) Futter- / Wasseraufnahme Futtertisch ausgewaschen Barrenfläche zu kurz Anordnung und Sauberkeit der Tränken Wasserangebot Ruhen Pflegezustand von Tiefboxen Veraltete, beschädigte und abgenutzte Liegeboxeneinrichtung (Nackenrohr, Kopfraum, Bugschwelle, Streuschwelle) Abgenutzte oder fehlende Gummimatten Bewegung Rutschiger Spaltenboden Verschmutzte Böden (an Ecken, Übergängen, Schwellen usw.) Zu enge Gänge Überbelegung Komfort Licht Luftqualität Temperatur Abgenutzte Einrichtungsgegenstände (Kuhbürste) Projektpartner: Falsche Abmessungen fördern falsches Tierverhalten (pferdeartiges Aufstehen, Hundesitz) Beispielhafte „Kleine Maßnahmen“ Futter- / Wasseraufnahme Futtertischbeschichtung / neue Futterschalen Optimierung der Wasserversorgung Ruhen Tiefboxen - Pflegemanagement Hochboxen - neue Gummimatten Anpassen der Liegeboxenabtrennungen Platz für Kopfschwung schaffen Bewegung Verbesserung der Trittsicherheit (Spaltenfräsen, Gummiauflagen usw.) Komfort Anpassung der Leuchtkörper sowie geeigneter Beleuchtungsprogramme Verbesserung des Luftaustauschs (Ventilatoren, Öffnen der Wände) Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Institut für Landtechnik und Tierhaltung Kontakt: [email protected], Tel. 089/99141-330 www.lfl.bayern.de Tiergerechtheit in bestehenden Milchviehställen Probleme in bestehenden Betrieben Kleine Maßnahmen zur Verbesserung Verletzungs– und Krankheitsquellen Tierwohlsteigerung durch Austausch Fehlender Kopfraum und falsche Maße Unregelmäßiger, seltener Schieberbetrieb Alte Matten, Betonschwellen und alte Aufstallung Gepflegte Liegeboxen und passende Einrichtung Häufiger und regelmäßiger Schieberbetrieb Abgerundete Bugschwellen Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Institut für Landtechnik und Tierhaltung Kontakt: [email protected], Tel. 089/99141-330 www.lfl.bayern.de Die bayerische Landwirtschaft ist stark geprägt durch die Milchviehhaltung. Allgemein kann ein Rückgang der milchviehhaltenden Betriebe mit einer gleichzeitigen Zunahme der Anzahl der Milchkühe wahrgenommen werden. Dies zeigt sich in neuen Stallgebäuden und Aufstockungen der bestehenden Tierzahlen. Demgegenüber stehen in Bayern noch viele Tiere in Anbindehaltung oder in älteren Laufställen mit Herdengrößen weit unter dem bundesüblichen Durchschnitt. Bestehen auch nur in einzelnen Funktionsbereichen Probleme, kommt es zu Abweichungen des Normalverhaltens, zu Schäden/Verletzungen und damit zur Beeinträchtigung des Wohlbefindens. Deshalb müssen auch bestehende Betriebe darauf achten, dass die Anforderungen der Tiere in allen Funktionsbereichen eingehalten werden. Die Betriebe sollen angeregt werden, ihre Ställe mit „kleinen Maßnahmen“ entsprechend anzupassen. In diesem Projekt wurden (mit dem LKV) die Schwachstellen der Funktionsbereiche in ausgewählten Milchviehbetrieben ermittelt. Anhand mehrerer Parameter (Körperkondition, Verletzungen, Verhalten, Stallmaße usw.) wurden die Ställe und die Tiere auf Tiergerechtheit untersucht und passende Verbesserungsmöglichkeiten vorgeschlagen. Über eine Marktanalyse wurde Hersteller angefragt, die Produkte für die Verbesserungsmöglichkeiten anbieten, sowie Preisspannen für diese ermittelt. Nach erfolgter Umsetzung werden die Betriebe erneut besucht und anhand der selben Parameter bestimmt, welche Verbesserungen hinsichtlich Tiergerechtheit durch die verschiedenen Maßnahmen erzielt werden konnten. Aus den Erkenntnissen dieses Projektes wird eine Grundlage für Beratungsunterlagen geschaffen.