gegen Fusarium gram - 400 Bad Request

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Universität für Bodenkultur
Interuniversitäres Department für Agrarbiotechnologie Tulln
Institut für Biotechnologie in der Pflanzenproduktion
Feldversuch zur Untersuchung der
Resistenzeigenschaften europäischer
Winterweizensorten gegen Fusarium graminearum
und Fusarium sporotrichioides sowie dem
Zusammenhang mit morphologischen Merkmalen
Diplomarbeit
Eingereicht von:
Hasitschka Sonja bakk. techn.
Matrikelnummer: 0540328
Studienrichtung: H 066 455 Nutzpflanzenwissenschaften
Betreuer: Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Bürstmayr Hermann
November 2016
Danksagung
Ich möchte mich an erster Stelle herzlich bei meinem Betreuer Prof. Dr. Hermann Bürstmayr
bedanken, der viel Geduld bewiesen hat und mir Zeit gab diese Arbeit ohne Termindruck zu
verfassen. Er stand mir insbesonders bei den statistischen Auswertungen hilfreich und mit
Rat und Tat zur Seite. Mit seinem Fachwissen gab er mir viele Inputs und Anregungen die in
diese Arbeit miteinflossen. Danke auch für die schnellen Korrekturen und das Verständnis für
die Verzögerung der Fertigstellung.
Danke an alle Mitarbeiter des IFAs die an der Umsetzung des Versuchs beteiligt waren.
Besonderer Dank geht an den ehemaligen Institutsmitarbeiter Imer Maloku der mich 2013
bei der Durchführung des Feldversuchs, insbesondere bei der Herstellung des Inokulums,
beim Inokulieren selbst als auch bei den Boniturarbeiten, unterstützt hat.
Und zu guter Letzt möchte ich mir auch selbst danken, dafür, dass ich nach 3 turbulenten
Jahren die Energie, die Zeit und den Willen aufgebracht habe, diese Diplomarbeit fertigzustellen und damit mein Studium abzuschließen.
1
Zusammenfassung
Im Jahr 2013 wurden 190 Winterweichweizensorten und –zuchtlinien in einem Freiland Feldversuch in Österreich auf ihre Resistenzeigenschaften gegen Ährenfusariose, induziert durch
die zwei Fusariumarten Fusarium graminearum und Fusarium sporotrichioides, getestet. Ziel
des Versuchs war es, die Resistenzeigenschaften des Versuchsmaterials zu erfassen und
diese in Abhängigkeit zu physiologischen und morphologischen Merkmalen zu stellen und zu
prüfen. Die Parzellen des Versuchs wurden künstlich im Sprühverfahren inokuliert. Der
Krankheitsverlauf wurde in regelmäßigen Abständen visuell bonitiert. Um den Zusammenhang von Resistenz zu physiologischen Sorteneigenschaften zu hinterfragen, wurden die
Merkmale Blühbeginn, Antherenausstoß und Wuchshöhe dokumentiert. Nach der Ernte wurden die Einzelkörner des erhaltenen Ernteguts der einzelnen Parzellen visuell auf Fusariumbefall untersucht. Im Anschluss daran wurden Toxinmessungen, insbesondere auf DON
und HT-2 und T-2, durchgeführt. Die Parzellen, die mit F. graminearum inokuliert wurden,
wiesen einen doppelt so starken FHB-Befall als die mit F. sporotrichioides inokulierten Flächen auf. Die weiteren Ergebnisse dieses Versuchs zeigten, dass aufgrund des Infektionsverlaufs und der Symptomausprägung im Bestand auf die Korn-Schädigung durch Fusarium
im Erntegut und auch auf die Mykotoxinbelastung des Ernteguts geschlossen werden kann.
Die AUDPC-Werte korrelierten positiv für beide Experimente, sowohl mit FDK als auch mit
den Toxingehalten. Durch eine gezielte Auswahl resistenter Sorten bzw. Genotypen kann
Fusariumbefall und auch Mykotoxinbelastung des Ernteguts verringert werden. Es besteht
ein Zusammenhang zwischen den morphologischen Merkmalen Wuchshöhe und Antherenaustoß der durch die Ergebnisse der Korrelationsanalysen belegt wurde. Je höher die
Wuchshöhe eines Genotyps und je geringer die Antherenretention, desto geringer ist die
Anfälligkeit für FHB. Das Blühdatum hatte keinen Einfluss auf eine Resistenz gegenüber den
Pathogenen. Eine der wichtigsten Erkenntnisse dieser Studie ist die positive Korrelation aller
fusariumbezogenen Merkmale für F. graminearum und F. sporotrichioides. Es kann von Resistenzeigenschaften eines Genotyps gegenüber F. graminearum auf die Resistenz gegenüber F. sporotrichioides geschlossen werden und umgekehrt.
2
Abstract
This study is about a field trial in Austria in 2013 where 190 wheat cultivars and breeding
lines were tested in two experiments for resistance against FHB induced by two different
Fusarium isolates, Fusarium graminearum and Fusarium sporotrichioides. The goal was to
evaluate the resistance traits of the used plant material and to explore if there are possible
correlations to morphological traits. The plots were artificially inoculated via spray inoculation
in frequent intervals. The FHB disease severity was constantly measured in visual evaluation. To prove a correlation between morphological traits of the different genotypes and resistance against FHB, anthesis date, anther retention and plant-height were also measured.
The harvested kernels per plot were evaluated for Fusarium damaged kernels and also analyzed for their mycotoxin-content, especially for the toxins DON and HT-2 and T-2. The FHB
disease severity of the plots inoculated with F. graminearum were twice as high as the plots
inoculated with F. sporotrichioides. Relying on the visual evaluation results within the field,
the percentage of Fusarium damaged kernels and also the mycotoxin content in the harvested grain can be suggested. The correlation coefficient for AUDPC with FDK and toxin content was positive for both isolates. Selection of resistant cultivars leads to lower FHB severity
and also lower contamination of mycotoxin within the kernels. The results showed a negative
correlation between plant height and susceptibility to FHB. The higher the wheat stem, the
better the resistance against FHB. Positive correlation was shown between anther retention
and resistance. The higher the anther extrusion from the spikelets, the more distinct was the
resistance against FHB. Anthesis date had no influence on the resistance traits of the genotypes. The most important result of this study was the correlation between the FHB related
traits of F. graminearum and F. sporotrichioides. This means, genotypes, that are resistant
against F. graminearum, can also be considered as resistant against F. sporotrichioides and
vice versa.
3
Abkürzungen
ANOVA
Analysis of variance
Varianzanalyse
Aret_rel
Anther retention, relative
Relative Einbehaltung der Antheren
AUDPC
Area under disease pro- Maß für den Infektionsverlauf
gress curve
D1May
Days after 1. May
Blühdatum in Tagen nach dem ersten Mai
DON
FDK
Deoxynivalenol
Fusarium
damaged Befallene Körner im Erntegut
kernels
FG
FHB
FHB_B5
Fusarium graminearum
Fusarium Head Blight
Ährenfusariose
Fusiarumbefall in % zum Zeitpunkt
der 5. Bonitur
FS
Fusarium sporotrichioides
HT2 + T2
Summe der Mykotoxine HT-2 und
T-2
IFA
Interuniversitäres Department für
Agrarbiotechnologie in Tulln
NIV
Nivalenol
QTL
Quantitative Trait Loci
WH
Wiederholungen des Versuchs
WUH
Wuchshöhe
ZON
Zearalenon
4
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung ................................................................................................................ 2
Abstract ................................................................................................................................. 3
Abkürzungen ......................................................................................................................... 4
Inhaltsverzeichnis .................................................................................................................. 5
1
Einleitung ....................................................................................................................... 7
2
Stand der Forschung ...................................................................................................... 9
2.1
Fusarium ................................................................................................................. 9
2.1.1
2.2
Ährenfusariose an Weizen .....................................................................................11
2.2.1
Infektionsweg und Krankheitsverlauf ...............................................................11
2.2.2
Symptome .......................................................................................................13
2.2.3
Toxine .............................................................................................................14
2.2.4
Bedeutung und Konsequenzen .......................................................................18
2.2.5
Kontrolle von FHB ...........................................................................................20
2.3
Resistenz ...............................................................................................................23
2.3.1
Resistenzmechanismen ..................................................................................24
2.3.2
Resistenzherkunft ...........................................................................................26
2.3.3
Vererbbarkeit...................................................................................................27
2.4
3
Die Pathogene ................................................................................................. 9
Künstliche Inokulation ............................................................................................28
Material und Methoden ..................................................................................................30
3.1
Pflanzenmaterial ....................................................................................................30
3.2
Feldversuch............................................................................................................30
3.2.1
Versuchsstandort ............................................................................................30
3.2.2
Versuchsanlage ..............................................................................................31
3.2.3
Pflanzenbauliche Maßnahmen ........................................................................32
3.2.4
Witterungsverlauf ............................................................................................33
3.3
Inokulation ..............................................................................................................35
3.3.1
Inokulumherstellung ........................................................................................35
3.3.2
Konzentration ..................................................................................................37
3.3.3
Zeitpunkt der Inokulation .................................................................................38
3.3.4
Inokulationsmethode .......................................................................................39
3.4
Bonituren................................................................................................................40
3.4.1
Blühbonitur ......................................................................................................40
5
3.4.2
Antherenbonitur...............................................................................................41
3.4.3
Fusariumbonitur ..............................................................................................42
3.4.4
Kornbonitur .....................................................................................................45
3.4.5
Sonstige Bonituren ..........................................................................................45
3.4.6
Toxinanalysen .................................................................................................46
3.5
4
5
Statistische Auswertung .........................................................................................46
Ergebnisse ....................................................................................................................48
4.1
Beschreibende Kennzahlen....................................................................................48
4.2
Varianzanalysen und Häufigkeitsverteilungen ........................................................50
4.2.1
Fusarium graminearum ...................................................................................51
4.2.2
Fusarium sporotrichioides ...............................................................................52
4.2.3
Morphologische Merkmale ..............................................................................53
4.3
Infektionsverlauf .....................................................................................................56
4.4
Korrelationsanalysen und Streudiagramme ............................................................58
Diskussion .....................................................................................................................69
5.1
Infektionsverlauf und fusariumbezogene Parameter ...............................................69
5.2
Einfluss der Sorten und Isolat-Wiederholungen ......................................................70
5.3
Mykotoxine .............................................................................................................71
5.4
Zusammenhänge mit morphologischen Merkmalen ...............................................71
6
Literatur .........................................................................................................................74
7
Verzeichnisse ................................................................................................................79
8
7.1
Abbildungsverzeichnis ............................................................................................79
7.2
Tabellenverzeichnis................................................................................................81
Anhang ..........................................................................................................................83
6
1 Einleitung
Durch Fusarium spp. verursachte Ährenfusariose ist eine der wichtigsten Weizenkrankheiten
weltweit. Fusarium Head Blight verursacht in Weizenbeständen und anderen Getreidearten
hohe Ertragsverluste und Qualitätsverluste. Neben diesen wirtschaftlichen Aspekten produziert der Pilz eine Reihe von hochgiftigen Mykotoxinen, die bei Konsumation eine Gefahr für
Mensch und Tier darstellen. Sowohl im Lebensmittelbereich als auch in der Futtermittelindustrie gelten für zu verarbeitenden Weizenpartien strenge Höchstgrenzen hinsichtlich des
Mykotoxingehalts. Somit stellt FHB ein direktes Problem für die Landwirtschaft, Händler und
verarbeitende Industrie dar, aber auch eine Herausforderung für Pflanzenzüchtung und
Pflanzenschutzindustrie.
Obwohl die Pilzkrankheit schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt ist, gibt es bis
heute keine vollständig resistenten Sorten. Einige wenige Sorten, die relativ gute Resistenzeigenschaften aufweisen, haben ungenügende Ausprägung der Ertragsleistung und Qualitätsmerkmale. Resistenzzüchter und Biotechnologen weltweit versuchen sich in der Kombination von Resistenzeigenschaften und ökonomischen Eigenschaften. Die Funktion und Wirkung der Resistenzmechanismen auf molekularbiologischer Ebene sind noch nicht vollständig geklärt. Auch inwiefern morphologische Merkmale wie Blühverhalten, Antherenausstoß,
Begrannung oder Wuchshöhe mit Resistenzphänomen zusammenhängen, ist Gegenstand
aktueller Studien.
Vor allem bei warmen und feuchten Wetter während der Blüte sind die Bestände anfällig für
eine Infektion. Die Erstinfektion erfolgt über Sporen und Konidien, die sich auf Ernterückständen oder im Boden entwickelt haben. Die Menge an Primärinokulum und die Umweltbedingungen während der Anthese bestimmen den Schweregrad des Krankheitsverlaufs. Die
Maßnahmen um eine FHB Epidemie zu verhindern bzw. einzudämmen beschränken sich
derzeit auf eine Kombination von Auswahl eines möglichst resistenten Saatgutes, Fruchtfolgewechsel, geeignete Bodenbearbeitungsmaßnahmen zur Beseitigung der Ernterückstände
und einen gezielten Fungizideinsatz.
Ein Ausbruch von epidemischem Ausmaß wie es zuletzt Anfang der Neunziger in den USA
vorkam, kann im schlimmsten Fall zu Totalausfällen von Kornerträgen befallener Bestände
führen.
Durch Verringerung von Ernteverlusten und Vermeidung von Kontaminationen durch Mykotoxine in Speise- und Futtergetreide, kann die Züchtung resistenter Sorten einen entscheidenden Beitrag zur Welternährung leisten. Außerdem stellt der Anbau resistenter, gesunder
Sorten eine der umweltfreundlichsten und kostengünstigsten Maßnahmen im Pflanzenbau
7
dar, da auf Folgebehandlungen in Form von Pflanzenschutzmitteleinsatz weitgehend verzichtet werden kann.
Viele Studien befassen sich mit dem Thema Resistenz gegenüber Fusarium spp., die aktuellsten und umfassendsten Reviews wurden von Buerstmayr und Lemmens (2015) und Buerstmayr et al. (2012) veröffentlicht.
Diese Arbeit befasst sich mit einem Freilandversuch in dem 190 verschiedene Weizengenotypen auf ihre Resistenzeigenschaften im Zusammenhang mit morphologischen Merkmalen
getestet wurden.
Die Ziele dieser Studie und des Feldversuchs waren

Erfassung der Resistenzeigenschaften des verwendeten Pflanzenmaterials

Untersuchung eines Zusammenhangs zwischen Resistenzeigenschaften und physiologischen bzw. morphologischen Merkmalen der jeweiligen Sorten bzw. Zuchtlinien

Charakterisierung eines Zusammenhangs von Symptomausprägung an der Pflanze
im Feld und Mykotoxingehalt des Ernteguts

Erhebung ob eine Resistenz gegenüber F. graminearum auch eine Resistenz gegenüber F. sporotrichioides bedingt und umgekehrt.
8
2 Stand der Forschung
2.1
Fusarium
Fusarium ist eine große und weitverbreitete Gattung im Reich der Pilze (Stack 2003). Die
phytopathogenen Arten verursachen unterschiedliche Krankheitsbilder an verschiedensten
Wirten, wie vaskuläre Welkeerscheinungen, Fusariumwelke, Fäulniserscheinungen an verschiedenen Teilen der Pflanze und Ährenfusariose (Agrios 2005).
Fusarium gehört zu den Ascomyceten und umfasst die anamorphen Stadien der Gattungen
Gibberella und Nectria. Fusarium-Pilze sind fakultative Parasiten und leben saprophytisch im
Boden auf abgestorbenem Pflanzenmaterial. Von dort aus können die Sporen auf gesundes
Pflanzenmaterial gelangen und dieses infizieren. Es handelt sich um eher schwache Saprophyten mit effektiven Überdauerungsstrategien wie Chlamydosporen, verdickte Hyphen und
widerstandsfähigen Perithecien (Liddell 2003).
Ährenfusariose verursacht durch Fusarium spp. ist eine weltweit auftretende Weizenkrankheit (Stack 2003). Hauptinfektionsquellen sind in den meisten Fällen nicht eingearbeitete
Ernterückstände auf der Bodenoberfläche auf denen der Pilz überdauern kann. Eine Infektion des Saatguts führt nur bedingt zur Produktion einer ausreichenden Menge an Primärinokulum (Shaner 2003). Eine Infektion kann von Konidien, Chlamydosporen, Myzel sowie
den vom sexuellen Stadium gebildeten Ascosporen ausgehen (Bai and Shaner 1994).
2.1.1
Die Pathogene
In dieser Arbeit wurden zwei Fusarium-Arten untersucht:
Fusarium graminearum
ist ein bodenbürtiges Pathogen welches die Wurzeln, den Bereich des unteren Stängels sowie die Ähren von Gräsern befallen kann. Unter landwirtschaftlichen Kulturarten werden
hauptsächlich Weizen, Durum, Gerste und Mais befallen. Sein zugehöriger Teleomorph ist
Gibberella zeae. Das Myzel ist auffallend rötlich gefärbt. F. graminearum bildet ausschließlich Makrokonidien welche sichelartig geformt und septiert sind (Liddell 2003). Das anamorphe Stadium kann neben Makrokonidien Chlamydosporen sowie Myzel bilden und als solches im Boden oder auf Pflanzenresten überleben. Ascosporen sind die sexuell gebildeten
Verbreitungseinheiten des teleomorphen Stadiums Gibberella zeae. Sowohl Makrokonidien
als auch Ascosporen werden als Hauptinokulumquelle für FHB angesehen (Bai and Shaner
9
1994; Paulitz 1999; Shaner 2003). Die optimale Temperatur für eine Infektion liegt bei 25°C,
die benötigte Feuchteperiode beträgt 36-72 Stunden (Andersen 1948).
F. graminearum gehört in Europa (neben F. culmorum und F. avenaceum) zu den drei
Haupt-Erregern von FHB, es bevorzugt feucht-warmes kontinentales Klima und wird derzeit
vor allem in Zentral- und Südosteuropa vorgefunden (Bottalico and Perrone 2002).
F. graminearum ist in Hinblick auf FHB einer der wichtigsten Produzenten des Mykotoxins
Deoxynivalenol (DON) (Chester et al. 2003).
Fusarium sporotrichioides
Auch dieses Pathogen überwintert bodenbürtig auf Ernterückständen und kann Ährenfusariose an Getreide verursachen. Diese Art produziert hoch toxische und krebserregende Mykotoxine, ein Befall mit F. sporotrichioides kann daher eine starke Kontamination des Ernteguts nach sich ziehen. Es ist kein sexuelles Stadium bekannt. Das Myzel auf befallenem
Gewebe erscheint ebenfalls rötlich, die Makrokonidien sind sichelförmig aber etwas kleiner
als bei F. graminearum. Der Pilz bildet eine hohe Zahl von eiförmigen bis spindelförmigen
Mikrokonidien welche auch auf dem Luftweg verbreitet werden können (Liddell 2003).
F. sporotrichioides produziert ein breites Mykotoxinspektrum: Deoxynivalenol (DON), T-2 und
HT-2 Toxine, sowie Diacetoxyscirenol, Neosolaniol, 15-ADON, 4-ANIV und NIV (Abramson
et al. 1993). F. sporotrichioides wird hauptsächlich mit der Bildung von A-Trichothecenen
assoziiert, allen voran gilt diese Fusarium-Art als wichtiger T-2 und HT-2 Produzent (Chester
et al. 2003). Mykotoxine, die von F. sporotrichioides produziert werden, gehören zu den toxischsten bekannten Verbindungen (Liddell 2003). Dill-Macky und Jones (2000) fanden während Versuchen zum Einfluss von Bodenbearbeitungssystemen auf FHB heraus, dass dieses Pathogen auf Ernterückständen von Sojabohne vermehrt vorkommt. Auch Ivic et al.
(2009) fanden in Kroatien auf geernteten Sojabohnen vermehrt F. sporotrichioides. Die optimale Wachstums-Temperatur für F. sporotrichioides liegt bei 25-30°C (Nazari et al. 2014).
F. sporotrichioides wird in Europa weit weniger oft auf Kornproben vorgefunden als F. graminearum. Ein vermehrtes Auftreten wurde Ende der Neunziger vor allem in Zentral- und
Norddeutschland, Polen, Russland, Ungarn und den skandinavischen Ländern beobachtet
(Bottalico and Perrone 2002).
Die sichtbaren Symptome, die von den beiden Pathogenen verursacht werden, sind annähernd die gleichen, sie unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Ausprägung.
10
2.2
Ährenfusariose an Weizen
Im deutschsprachigen Raum unter den Namen „Ährenfusariose“ oder „partielle Taubährigkeit“ bekannt, wird der Befall der Ähre von Fusarium spp. international als „Fusarium Head
Blight“, „Fusarium Ear Blight“ oder „Fusarium Wheat Scab“ bezeichnet.
Fusarium Head Blight (FHB) wird von knapp 20 verschiedenen Fusarium-Arten verursacht,
unter anderem von F. graminearum und F. sporotrichioides, wobei F. graminearum - weltweit
betrachtet - der wichtigste Erreger ist (Leplat et al. 2013; Liddell 2003; Schroeder and
Christensen 1963).
Die Umweltbedingungen spielen eine große Rolle für die Infektion sowie die Ausbreitung und
Entwicklung der Krankheit (Andersen 1948). Feuchte und warme Bedingungen im Frühling
sowie zur Blüte begünstigen eine Infektion, da die Entwicklung der Perithecien auf Pflanzenrückständen gefördert wird und Ascosporen zeitgleich mit der Blüte der Getreidepflanzen
entlassen werden. Die Sporen sowie die Konidien der Erreger werden durch aufprallende
Wassertropfen oder durch Wind auf die Ähren übertragen. Sowohl Ascosporen als auch Konidien keimen bei genügend Feuchtigkeit innerhalb 3 bis 6 Stunden (Bushnell et al. 2003).
Auch für die weitere Entwicklung benötigt das Pathogen Feuchtigkeit, besonders die Frühstadien der Infektion sind auf ausreichend Feuchtigkeit angewiesen (Andersen 1948).
Die höchste Anfälligkeit für FHB im Laufe der Entwicklung der Weizenpflanze ist während
der Blüte (Andersen 1948; Bushnell et al. 2003; Mesterhazy 2003a; Schroeder and
Christensen 1963; Siou et al. 2014). Durch Wasseraufnahme und darauffolgendes Anschwellen der Lodiculae öffnet sich das Blütchen, die Antheren platzen und werden ausgestoßen. Sporen und Konidien des Pathogens können nun leichter eindringen und über die
Besiedelung der Antheren und der Filamente ins Innere des Blütchens gelangen, wo sie die
nach der Befruchtung seneszenten Antheren besiedeln (Bushnell et al. 2003). Auch nach der
Anthese bleiben die Ährchen bis zur Teigreife (BBCH 85) sehr anfällig für eine Infektion
(Andersen 1948; Schroeder and Christensen 1963).
Da die Zeitspanne für eine Infektion beschränkt ist, hat Fusarium spp. nur einen Infektionszyklus pro Saison (Bai and Shaner 1994). Die FHB Ausprägung ist daher vom Primärinokulum abhängig (Dill-Macky and Jones 2000).
2.2.1
Infektionsweg und Krankheitsverlauf
Die Infektion der Pflanze erfolgt über die Blütchen (Bushnell et al. 2003), Ascosporen oder
Konidien werden von Pflanzenrückständen im Boden auf die blühenden Ähren verfrachtet
(Pritsch et al. 2000). Nach Keimung der Konidien wachsen die Pilzhyphen zunächst unverzweigt über die Pflanzenoberfläche. Auf der Suche nach Eintrittspforten zum Inneren der
11
Blütchen formieren sie sich zu einem dünnen Myzel. Obwohl kein Appressorium gebildet
wird, berichteten Pritsch et al. (2000), dass F. graminearum in der Lage ist, die Oberfläche
der Ährchen zu penetrieren. Auf welchem Weg der Erreger ins Innere gelangt, wurde in mehreren Studien untersucht und ist dennoch nicht ganz geklärt, mögliche Zugänge sind über die
ausgestoßenen Antheren, die Öffnung zwischen den Deckspelzen und die Stomata in den
Spelzen (Bushnell et al. 2003; Lewandowski et al. 2006; Pritsch et al. 2000).
Pugh et al. (1933) entdeckten, genauso wie vor ihnen schon Strange und Smith (1971) eine
positive Korrelation zwischen Infektionsrate und dem Phänomen von teilweise ausgestoßenen Antheren, welche sich zwischen den Spelzen verfangen und somit offensichtlich eine
gute Eintrittspforte bieten.
Untersuchungen von Bai (1995) und Stack (1989) (in Bushnell et al. 2003) zufolge, führen
schon einige wenige Makrokonidien die ins Innere eines Blütchens gelangen mit großer
Wahrscheinlichkeit zu einer Infektion. Die ersten Strukturen die innerhalb einer Blüte vom
Pathogen besiedelt werden sind Antheren, Stigmen, und Lodiculae, sowie etwas später der
Fruchtknoten (Tu 1950). Pritsch et al. (2000) entdeckten, dass nach Penetration des Gewebes das Hyphenwachstum sowohl subkutikular als auch intrazellulär im Parenchym erfolgen
kann. Eine Studie von Brown et al. (2010) zeigte, dass F. graminearum in der Lage ist, innerhalb weniger Tage nach Infektion sowohl interzellulär als auch intrazellulär eine große
Masse an Hyphen zu bilden und fast jeden Zelltyp im Ährchen und in der Ährenspindel besiedeln kann.
An der Basis des infizierten Blütchens gelangen die Hyphen des Pilzes durch Besiedelung
der Rachilla mittels intrazellulärem Wachstum in das Leitgewebe, um sich von dort aus über
die Ährenspindel und die Spindel-Nodien weiterzuverbreiten (Brown et al. 2010; Ribichich et
al. 2000). Die Ausbreitung des Pathogens von einem Ährchen zum nächsten erfolgt hauptsächlich über die vaskulären Gefäße in der Ährenspindel und den Spindel-Nodien (Ribichich
et al. 2000; Tu 1950). Das sich ausbreitende Myzel stammt aus keimenden Ascosporen oder
Makrokonidien, kann aber auch aus infizierten Blütchen durch die Stomata hinauswachsen
(Ribichich et al. 2000). Die Kornanlagen werden über den - direkt nach der Befruchtung ungeschützten - Fruchtknoten befallen. Über die Penetration der Epidermis des Fruchtknotens
gelangt das Pathogen in das sich entwickelnde Endosperm (Pugh et al. 1932).
Bereits 48 bis 76 Stunden nach der Erstinfektion hat der Pilz voll entwickelte Konidien an
Konidiophoren produziert, welche die Infektion weitertragen (Pritsch et al. 2000). Ribichich et
al. (2000) entdeckten, dass der Pilz Veränderungen im vaskulären System und im Gewebe
hervorruft. Die Zellwände verdicken sich, Ablagerungen und Hyphen verursachen eine Verstopfung der Gefäße. Letztendlich werden Chlorenchym, Phloem und Phloem-Parenchym
durch das Eindringen des Pilzes zerstört und verlieren ihre Funktion (Brown et al. 2010;
12
Ribichich et al. 2000). Laut Tu (1950) ist das Phloem das meist durchwachsene Gefäß innerhalb des Leitsystems.
Abbildung 1: Fusarium graminearum Infektionszyklus (Trail 2009)
2.2.2
Symptome
Zwei bis vier Tage nach der Infektion treten erste sichtbare Läsionen an den Spelzen und in
weiterer Folge an den Karyopsen auf (Andersen 1948; Lewandowski et al. 2006). Die Läsionen erscheinen meist als unregelmäßige, punktuelle bräunliche Verfärbungen, oft auch mit
ausgebleichtem Zentrum und braunen Rändern (Bennett 1931). Unter feuchten Bedingungen
erscheinen die Läsionen zuerst als wassergetränkte Spots, welche sich später braun färben
und ausbleichen (Atanasoff 1920; Pugh et al. 1933). Bei fortgeschrittenen Infektionen erscheinen durch Myzel- und Makrokonidienproduktion die Spelzen und Blütchen, vor allem an
den Rändern, rosa-rötlich gefärbt (Atanasoff 1920; Pugh et al. 1933). Auch unter den Spel13
zen an den Ährenspindel-Nodien werden oft gefärbte Myzel-Anhäufungen gefunden (Brown
et al. 2010). Die Läsionen vergrößern sich und gesamte Blütchen verfärben sich bräunlich
und bleichen schließlich aus (Bushnell et al. 2003).
In Weizen breiten sich die Krankheitssymptome von den infizierten Ährchen ausgehend sowohl apikal als auch basal aus. Durch die verstopften Leitgefäße in der Spindel ist der Teil
der Ähre, der sich über der Infektion befindet, meist gezwungen frühzeitig abzureifen. Dies
führt auch bei nicht direkt infizierten Blütchen zu schlechter Kornausbildung durch mangelnde Versorgung von Wasser und Nährstoffen (Bushnell et al. 2003; Schroeder and
Christensen 1963). Wenn die Ähren sehr früh und mit hohen Inokulummengen befallen werden, findet oft gar keine Kornentwicklung statt (Bai and Shaner 1994) und resultiert im
Krankheitsbild der Taubährigkeit.
An den Weizenkörnern selbst verursacht eine Infektion mit FHB vorerst braune Flecken. Bei
starker Infektion kann das gesamte Korn mit Myzel überzogen sein, die Körner bleichen aus
und haben ein verschrumpeltes Aussehen (Bushnell et al. 2003; Shaner 2003). Sowohl Größe als auch Anzahl der gebildeten Körner ist reduziert (Andersen 1948; Bushnell et al. 2003),
was teilweise auf die frühzeitigen Abreifeerscheinungen aufgrund der abgeschnittenen Wasser und Nährstoffzufuhr zurückzuführen ist (Atanasoff 1920; Bennett 1931).
2.2.3
Toxine
Verschiedenste Fusarium-Gattungen sind in der Lage giftige Stoffwechselprodukte, so genannte Mykotoxine, zu bilden, die im Korn eingelagert werden können (Bottalico 1998). Mykotoxine spielen eine wichtige Rolle in der Pathogenese und der Ausbreitung der Pilzinfektion. Der Übergang vom biotrophischen zum nekrotrophischen Stadium des Pilzes wird unter
anderem durch die Produktion von phytotoxischen Mykotoxinen eingeleitet (Bushnell et al.
2003; Nathanail et al. 2015). Die in Europa am häufigsten auftretenden Mykotoxine in Bezug
auf Ährenfusariose sind Deoxynivalenol und Zearalenon, produziert von F. graminearum,
welches vor allem in wärmeren Regionen vorherrscht und F. culmorum, welches in den kühleren Gebieten vermehrt auftritt (Bottalico and Perrone 2002).
Die in Europa wichtigsten und am häufigsten vorkommende Mykotoxine in Assoziation mit
FHB sind Deoxynivalenol (DON) und Zearalenon (ZON). DON wird vor allem von F. graminearum und F. culmorum produziert. Auf infizierten Pflanzen finden sich oft mehrere verschiedene Mykotoxin-Arten nebeneinander (Bottalico 1998; Bottalico and Perrone 2002).
T-2 Toxin-Derivate werden in erster Linie von F. sporotrichioides und F. poae produziert
(Bottalico and Perrone 2002). Mykotoxine, die von F. sporotrichioides produziert werden,
gehören zu den toxischsten bekannten Verbindungen (Liddell 2003).
14
Die Mykotoxine, die von den Fusarium-Arten, welche in dieser Arbeit untersucht wurden,
gebildet werden, sind in Tabelle 1 aufgelistet (Bottalico 1998).
Tabelle 1: Mykotoxinproduktion von F. graminearum und F. sporotrichioides auf Getreide
Fusarium spp.
Mykotoxine
F. graminearum
DON, ZON, NIV, FUS, AcDON, DAcDON, DAcNIV
F. sporotrichioides
T2, HT2, NEO, MAS, DAS
Die am häufigsten auftretenden Mykotoxine, welche von Fusarium spp. unter natürlichen
Infektionsbedingungen in Getreide produziert werden, gehören hauptsächlich drei strukturellen Gruppen an: Trichothecene, Zearalenone und Fumonisine (Bottalico 1998).
2.2.3.1 Trichothecene
Trichothecene sind zyklische Sesquiterpene welche über Trichodiene im Stoffwechsel der
Pilze synthetisiert werden. Sie enthalten eine olefinische Gruppe an den Kohlenstoffatomen
9,10 und eine Epoxyd-Gruppe zwischen den Kohlenstoffatomen 12 und 13 welche charakteristisch für diese Gruppe ist (Chester et al. 2003). Die Typ-B-Trichothecene sind charakterisiert durch eine Ketogruppe auf C-8 und werden daher 8-Ketotrichothecene genannt. Das
Fehlen dieser Ketogruppe ist das Kennzeichen der Typ-A-Trichothecene (Chester et al.
2003).
Trichothecene sind farblos, meist kristallin und löslich in polaren organischen Lösungsmitteln
aber nur wenig löslich in Wasser (Chester et al. 2003).
Trichothecene wirken als starke Inhibitoren der Protein-Synthese in Eukaryoten. Es wird angenommen, dass nach der Infektion in der befallenen Pflanze gebildete Trichothecene die
Expression von Abwehr-Proteinen unterdrücken. Trichothecene sind phytotoxisch. Sie verursachen Chlorosen, Nekrosen und Welkeerscheinungen in Pflanzengewebe (Lemmens et al.
2005). Die Fähigkeit, phytotoxische Trichothecene, allen voran DON, zu produzieren, wird
als möglicher Virulenz-Faktor in Hinsicht auf die Pathogenität von Fusarium spp. betrachtet
(Buerstmayr et al. 2012; Lemmens et al. 2005).
15
Tabelle 2: Überblick über die Mykotoxingruppe der Trichothecene
Trichothecene
Typ A-Trichothecene
T-2 Toxin (T2)
HT-2 Toxin (HT2)
Diacetoxyscirpenol (DAS)
Monoacetoxyscirpenol (MAS)
Neosolaniol (NEO)
Typ B-Trichothecene
Deoxynivalenol (DON)
3-AcDON,15-AcDON (mono-acetyliert)
3,15-AcDON (di-acetyliert)
Nivalenol (NIV)
4,15-AcNIV (di-acetyliert)
Fusarenone X (FUS)
Trichothecene können bei Tieren und Menschen Vergiftungserscheinungen auslösen, die
sich unter anderem in Hautentzündungen, Verdauungsproblemen, Organblutungen, hämolytischen Erkrankungen, Abbau des Knochenmarks sowie Beeinträchtigungen des Immun- und
Nervensystems äußern können. Mit Trichothecenen kontaminiertes Futter verursacht bei
Nutztieren Mykotoxikose. Hier spielen vor allem T-2, DAS, MAS (Typ A) und DON, NIV und
FUS (Typ B) eine Rolle. Für den Menschen besteht eine reelle Gefahr vor allem beim Verzehr von mit T-2 und DON kontaminierten Nahrungsmitteln. Da Trichothecene in erster Linie
als effektives Zellgift wirken und dadurch die Zellen zerstören, bevor sie mutagene Effekte
auslösen könnten, werden sie laut IARC als nicht karzinogen eingestuft (Bottalico 1998).
Deoxynivalenol
Deoxynivalenol gehört zu den Typ-B-Trichothecenen und ist eines der wichtigsten Toxine.
DON wurde erstmals 1973 in Japan entdeckt und ist auch unter dem Namen Vomitoxin bekannt, da der Verzehr von kontaminiertem Getreide bei Schweinen zu Erbrechen führte. Die
Bildung von DON wurde lange nur mit F. graminearum assoziiert, 1993 fanden Abramson et
al. heraus, dass unter anderem auch die Arten F. avenaceum, F. crookwellense, F. culmorum, F. equiseti, F. poae und F. sporotrichioides DON produzieren. Von DON gibt es vielfäl16
tige Derivate, unter anderem die unter natürlichen Bedingungen häufig vorkommenden Formen 3-AcDON und 15-AcDON (Chester et al. 2003).
Die Produktion von DON gilt möglicherweise als Virulenz-Faktor für FHB (Buerstmayr et al.
2012).
In der EU-Verordnung EG 1881/2006 sind verschiedene Höchstwerte unter anderem für Deoxynivalenol festgesetzt. Für unverarbeiteten Weizen gilt aktuell ein Grenzwert von 1250
µg/kg. (Kommission 2006)
T-2 und HT-2
Die beiden Toxine sind sich sehr ähnlich, HT-2 ist die deacetylierte Form von T-2, ihm fehlt
die Acetyl-Gruppe an C-4. Fusarium langsethiae, F. poae, und vor allem F. sporotrichioides
sind die Hauptproduzenten von T-2 und HT-2 die am häufigsten in kühleren und feuchteren
Regionen auftreten. Die Toxine blockieren die Protein-Synthese sowie die Zellteilung in
Pflanzengewebe und verursachen wie die meisten Trichothecene akute oder chronische
Vergiftungserscheinungen in Tieren und Menschen. Es kann zu Wachstumsverzögerungen,
Veränderungen des Knochenmarks, Abbau der roten Blutkörperchen und bei Hautkontakt zu
nekrotischen Läsionen führen (Nathanail et al. 2015).
Aufgrund des toxischen Potentials hat die EFSA (European Food Safety Authority) eine Aufnahme von 100 ng/kg Körpergewicht für die Summe aus T-2 und HT-2 als täglich tolerierbare Menge (TDI) festgelegt (Nathanail et al. 2015).
Auch die EU-Kommission hat 2013 in der Empfehlung 2013/165/EU Richtwerte für die
Höchstwerte der Summe aus T-2 und HT-2 abgegeben, neben Richtwerten für den menschlichen Verzehr und Futtermittel enthält die Empfehlung auch Richtwerte für unverarbeitetes
Getreide. Für Weizen liegt der Wert hier bei 100 µg/kg, ab diesem Wert sollen weitere Untersuchungen durchgeführt werden.
2.2.3.2 Zearalenone
Zearalenon (ZON) und seine Derivate gehören zu den am weitverbreitetsten Mykotoxinen in
Agrarprodukten und werden hauptsächlich von F. graminearum und F. culmorum produziert
(Bottalico and Perrone 2002). Vor allem in Mais kann es sehr hohe Konzentrationen aufweisen. Es handelt sich um eine östrogen wirkende Verbindung die Veränderungen am Uterus
hervorrufen kann, welche vor allem bei Schweinen zu Reproduktionsproblemen führen können. Mit dem Futter aufgenommenes ZON verursacht wiederkehrende Toxikose, Hyperöstrogenismus und dessen Folgen bei Schweinen, Unfruchtbarkeit und geringe Leistungsfähigkeit bei Rindern und Geflügel. Auch ein möglicher Einfluss auf die menschliche Gesundheit
17
wird nicht ausgeschlossen, ZON wurde jedoch als nicht karzinogen eingestuft (Bottalico
1998).
2.2.3.3 Fumonisine
Es existieren drei Kategorien von Fuminosinen A, B und C. Jede Kategorie enthält 4 Stoffe:
Tabelle 3: Überblick über die Mykotoxingruppe der Fumonisine
A-Fumonisine
FA1
FA2
FA3
FA4
B-Fumonisine
FB1
FB2
FB3
FB4
C-Fumonisine
FC1
FC2
FC3
FC4
Die Kategorie B enthält dabei die aktivsten Toxine, allen voran FB1. Futtermittel die mit FB1
kontaminiert sind, verursachen Leukenzephalopathie bei Pferden, Lungenödeme und Niereninsuffizienz bei Schweinen, Leistungsabnahme bei Geflügel sowie Veränderungen der
Leber und Störungen der Immunfunktion bei Rindern. Bei Menschen wurde ein Zusammenhang von Speiseröhrenkrebs und FB1 nachgewiesen. Fumonisine sind als kanzerogen wirkend eingestuft (Bottalico 1998).
Weitere von Fusarium-Pilzen produzierte Mykotoxine sind Moniliformin (MON), Beauvericin
(BEA) und Fusaproliferin (FUP) (Bottalico 1998).
2.2.4
Bedeutung und Konsequenzen
FHB ist eine weltweit verbreitete Pilzkrankheit die bei anhaltenden feuchten Wetterbedingungen während der Blüte und Kornfüllungsphase in allen Lagen vorkommen kann. Schwere
Ausbrüche von epidemischem Ausmaß sind seit Anfang des 20. Jahrhunderts vor allem in
18
den USA, Kanada, Argentinien, China und Südkorea dokumentiert. Wie 1993 in den USA,
kann Ährenfusariose an Weizen bei entsprechenden Umweltbedingungen in Beständen von
potentiellen Hochleistungs-Weizensorten zu einem Totalausfall des Ertrags führen
(McMullen et al. 1997).
FHB ist international von großer Bedeutung. Der negative Einfluss auf Kornerträge, Qualitätseigenschaften und Saatgutqualität, Mykotoxingehalte sowie die dadurch resultierenden
geringeren Marktpreise, führen zu hohen ökonomischen Verlusten im landwirtschaftlichen
Sektor (Bai and Shaner 1994; McMullen et al. 1997).
Ein erhöhter Anteil an FDK Schmachtkörnern beeinträchtigt das Hektolitergewicht (McMullen
et al. 1997). Auch hinsichtlich der Saatgutqualität entstehen indirekte Verluste durch die
verminderte Keimfähigkeit und das erhöhte Auftreten von Auflaufkrankheiten (Bai and
Shaner 1994).
Ein Befall mit FHB führt zu einem geringeren Kornertrag sowie einer Belastung mit Mykotoxinen (Kubo et al. 2014). Fusariumbefall hat daher einen direkten negativen Effekt auf die
Erntemenge, sowie die Kornqualität. Die Kornqualität wird durch FHB stark reduziert. Geschädigte Weizenkörner haben einen reduzierten Gehalt an Stärke, Cellulose und Hemicellulose. In mehreren Untersuchungen wurde eine veränderte Proteinzusammensetzung festgestellt, vor allem der Gluteningehalt erwies sich als stark reduziert, was zu deutlich verschlechterten Backeigenschaften führt (Boyacioglu and Hettiarachchy 1995; Dexter and
Nowicki 2003).
Vermarktung, Export, Verarbeitung und Verfütterung sind nur unter erschwerten Bedingungen möglich.
Das größte Problem in Bezug auf eine FHB-Infektion ist die Kontamination des Ernteguts mit
den vom Fusarium-Pilz produzierten Mykotoxinen. Die Toxine sind giftig für Mensch und Tier
und können erhebliche Gesundheitsprobleme verursachen (Buerstmayr et al. 2012). Vor
allem unter der Gruppe der Trichothecene befinden sich problematische Toxine die zu Vergiftungserscheinungen, Verdauungsproblemen und Verweigerung der Futteraufnahme führen. Auch für den Menschen besteht Gefahr einer Mykotoxikose, wenn kontaminierte Getreideprodukte konsumiert werden. Manche Mykotoxin-Verbindungen stehen im Verdacht
krebserregend zu sein (Bottalico 1998; Bottalico and Perrone 2002).
Momentan liegt das Hauptaugenmerk hinsichtlich Nahrungsmittelsicherheit und Gesundheitsgefährdung in Bezug auf FHB-Problematik auf den Gehalten an Trichothecenen und
Zearalenon von betroffenen Getreide (Dexter and Nowicki 2003). Verschiedene Institute wie
19
die EFSA oder die Europäische Kommission haben Höchstgrenzwerte bzw. Empfehlungen
für Richtwerte bezüglich Mykotoxinen herausgegeben.
Die Qualitätskontrollen bezüglich Nahrungsmittelsicherheit verschärfen sich und auch die
Anforderungen der Konsumenten an sichere Lebensmittel und Inhaltsstoffe werden immer
höher (Dexter and Nowicki 2003; McMullen et al. 1997). Nach der Ernte werden in der Regel
schon beim ersten Aufkäufer die angelieferten Weizenpartien mittels Schnelltestern auf erhöhte Mykotoxinwerte kontrolliert. Genauere Analysen und laufende Kontrollen erfolgen
dann in den Labors der verarbeitenden Industrie wie Mühlen, Futtermittelherstellern und
Nahrungsmittelindustrie.
Obwohl es für Vermarkter bzw. Industrie teilweise Maßnahmen gibt um die Mykotoxingehalte
zu reduzieren, lassen sie sich nicht gänzlich eliminieren (Dexter and Nowicki 2003).
Weizenpartien mit Mykotoxingehalten oberhalb der erlaubten Höchstgrenze sind unverkäuflich bzw. werden nur mit hohen Preisabschlägen gehandelt. FHB hat nachteilige Effekte auf
die Vermahlungsfähigkeit des Weizens, auf die Mehleigenschaften sowie die Qualität des
Endprodukts (Dexter and Nowicki 2003; McMullen et al. 1997).
2.2.5
Kontrolle von FHB
Es gibt mehrere Strategien um gegen FHB vorzugehen. Für optimales FHB Management
sollte man auf die Kombination mehrerer Maßnahmen setzten um auch bei epidemischen
Auftreten von FHB sowohl den Schweregrad der Krankheit, als auch den Mykotoxingehalt so
gering wie möglich zu halten (McMullen et al. 2008).
Pflanzenzüchterische Maßnahmen
Die effektivste sowie nachhaltigste Lösung des FHB-Problems wäre die Entwicklung einer
resistenten Sorte (Paulitz 1999; Prat et al. 2014). Weltweit sind Pflanzenzüchter im Bereich
der Resistenzzüchtung auf der Suche nach resistenten Weizensorten bzw. –linien. Aktuell ist
kein Material von T. aestivum bekannt, das vollständige Resistenzen gegenüber FHB besitzt
(Buerstmayr et al. 2012). Die meisten kommerziellen Sorten haben eine gemäßigte bis hohe
Anfälligkeit für FHB (Paulitz 1999). Mit einigen wenigen Sorten, die vielversprechende Resistenzeigenschaften aufweisen, wird intensive Forschung betrieben. Eine besondere Schwierigkeit besteht unter anderem darin, agronomisch wertvolle Sorteneigenschaften mit guten
Resistenzeigenschaften in einem Genom zu vereinen (Bai and Shaner 1994; Buerstmayr et
al. 2009).
Durch konventionelle Selektion sowie molekularbiologische Methoden wie DNA-Marker und
QTL-Mapping gelangen bereits große Fortschritte auf der Suche nach genetischer Resistenz
20
in Weizensorten (Buerstmayr et al. 2009). Auch in der Biotechnologie im Bereich der Gentechnik wird aktuell mit genetisch veränderten Weizenlinien geforscht, jedoch zurzeit nur mit
geringen Erfolgen. Für die Überprüfung von Hypothesen und der Funktion möglicher Resistenz-Gene ist die Gentechnik jedoch ein wichtiges Werkzeug, welches auch in der Zukunft
aus der Resistenzzüchtung nicht mehr wegzudenken sein wird (Buerstmayr et al. 2012).
Pflanzenbauliche Maßnahmen
Mit einigen wenigen Ausnahmen weisen die kommerziell genutzten Weizensorten eher geringe bis schlechte Resistenzen gegenüber FHB auf (Mesterhazy 2003b; Paulitz 1999).
Bei der Vermeidung von FHB sollte in erster Linie auf eine abwechslungsreiche Fruchtfolge
Wert gelegt werden. Vor allem wenn Weizen nach Mais angebaut wird, ist die Anfälligkeit für
FHB sehr hoch, da sich die Ascosporen von Gibberella zeae über Ernterückstände übertragen und eine effektive Inokulumquelle darstellen (Dill-Macky and Jones 2000). In diesem Fall
ist das Risiko für eine FHB Epidemie zwei- bis dreifach erhöht (Dill-Macky and Jones 2000;
Mesterhazy 2003b). Um Inokulumquellen auf Ernterückständen zu vermeiden, ist die Planung der optimalen Fruchtfolge wichtig. Der Anbau von Weizen nach Weizen oder Mais ist
kontraproduktiv. Die Fruchtfolge sollte durch Anbau von Nicht-Wirtspflanzen durchbrochen
werden (Dill-Macky and Jones 2000).
Die Menge an Inokulum, das für eine mögliche Infektion von FHB zur Verfügung steht, ist
abhängig von der Menge an vorhandenen Ernterückständen (Dill-Macky and Jones 2000).
Der Infektionsdruck kann daher verringert werden, indem man die Ernterückstände beseitigt
bzw. einarbeitet. Konservierende Bodenbearbeitung sowie no-tillage Systeme erhöhen die
Wahrscheinlichkeit für eine Epidemie signifikant und sind ungeeignet um Inokulumquellen zu
reduzieren. Die besten Ergebnisse werden mit wendender Bodenbearbeitung, also mit
Pflugeinsatz erzielt (Dill-Macky and Jones 2000; Mesterhazy 2003b). McMullen et al. (1997)
führen das wiederholte epidemische Auftreten von FHB seit 1993 in der U.S. Region Upper
Midwest unter anderem auf einen starken Anstieg von Ackerflächen mit konservierender Bodenbearbeitung zurück.
Mit Fusarium kontaminiertes Saatgut führt zwar nicht zur Bildung von Primärinokulum für
FHB, jedoch zu indirekten Verlusten durch verschlechterten Saataufgang und infizierten
Keimlingen, welche dann faulen und absterben („Seedling Blight“) (Bai and Shaner 1994;
Shaner 2003). Saatgutbeizungen mit Fungiziden führen zwar zu einer Reduktion von samenbürtigem Inokulum und erhöhen die Widerstandskraft der Keimlinge, haben jedoch nur
wenig Effekt auf FHB wegen der großen Anzahl an Inokulum auf Ernterückständen (Bai and
Shaner 1994).
21
In mehreren Freilandversuchen mit verschiedenen N-Düngern zeigten Lemmens et al.
(2004), dass eine Stickstoff-Düngung Auswirkungen auf die Intensität der FHB Ausprägung
hat, wobei es keine Rolle spielt welcher N-Dünger verwendet wird und ob die Stickstoffquelle
mineralischer oder organischer Herkunft ist. Mit gesteigerten N-Gaben erhöht sich auch der
Schweregrad der FHB Ausprägung. Bei höheren N-Ausbringungsmengen über 80 kg N pro
Hektar - wie es auch für den modernen Ackerbau relevant ist - blieben die Werte jedoch konstant. Das erhöhte Auftreten von FHB ist eher auf das veränderte feuchtere Mikroklima zurückzuführen, das durch das dichtere Pflanzenwachstum und die vermehrte Blattmasse entsteht, als auf die Stickstoffdüngung per se. Maßnahmen innerhalb des Stickstoffmanagements sind daher ungeeignet um FHB einzudämmen (Lemmens et al. 2004; Leplat et al.
2013).
Chemische Maßnahmen
Vor allem bei regnerischem Wetter während oder vor der Blüte sollte eine chemische Pflanzenschutzmaßnahme stattfinden. Unter natürlichen Bedingungen ist ein Infektionsrisiko bei
über 5mm Niederschlag pro Tag gegeben. Ein Fungizideinsatz soll nicht nur die Infektion
und Ausbreitung der Krankheit stoppen bzw. verhindern, sondern auch die MykotoxinKontamination des Ernteguts so gering wie möglich halten (Mesterhazy 2003b).
Wirksamkeit des Fungizids, zeitgerechtes Timing und Effizienz der Applikation sind für einen
effektiven Pflanzenschutz mit chemischen Mitteln notwendig. Die besten Resultate werden
erzielt, wenn die Fungizide gegen FHB während der vollen Blüte appliziert werden und die
Spritzbrühe von zwei Seiten auf die Ähren ausgebracht wird (z.B. mit einer Doppelflachstrahldüse) (Mesterhazy 2003b). Laut Yoshida et al. (2012) ist 20 Tage nach der Blüte im
Stadium der späten Milchreife (BBCH 77) ein kritischer Zeitpunkt bezüglich der Mykotoxinkontrolle, hier kann man mit einer Fungizid-Spritzung noch den DON-Wert reduzieren.
Vor allem die Wahl des richtigen Zeitpunkts für eine Fungizidapplikation ist von großer Bedeutung für einen Erfolg der Pflanzenschutzmaßnahme. Die Applikation sollte während der
Blüte stattfinden, vor allem die Benetzung der Antheren mit der Spritzbrühe ist essentiell
(Mesterhazy 2003b). Systemische Fungizide wie Triazole oder Strobilurine verlagern ihre
Wirkstoffe nur in geringen Spuren von den Blättern in die Ähren. Kontaktfungizide werden
vom Saftstrom nicht aufgenommen. Der früheste Termin für eine Spritzung ist daher wenn
alle Ähren erschienen und voll entwickelt sind (Mesterhazy 2003b). Laut Mauler-Machnik und
Suty (1997) sollte eine Spritzung maximal 1-2 Tage vor oder nach einer möglichen Infektion
stattfinden um die Wirksamkeit zu gewährleisten. D’Angelo et al. (2014) hingegen postulierten nach Feldversuchen in Ohio und lllinois, dass eine Fungizidapplikation auch bis zu 6 Tage nach der Anthese gleich gute Ergebnisse erzielt. Der Einsatz von Netzmitteln erhöht die
22
Wirksamkeit von Tebuconazol und Propiconazol. Auch eine Ausbringung mit höherem
Spritzdruck erwies sich als vorteilhaft (Mesterhazy 2003b).
Die Wirkstoffkombination Tebuconazol + Prothiconazol sowie Metconazol sind aktuell die
zwei effektivsten Fungizide gegen FHB. Prothiconazol und Tebuconazol allein zeigen im
Vergleich einen schwächeren Wirkungsgrad. Hinsichtlich einer DON-Reduzierung erwies
sich Metconazol am wirkungsvollsten (Paul et al. 2008). Um Resistenzbildungen des Pathogens zu vermeiden sollten die Wirkstoffgruppen abgewechselt werden (Mesterhazy 2003b).
Biologische Maßnahmen
Bezüglich der biologischen Kontrolle von FHB wird aktuell intensiv Forschung betrieben.
Verschiedene Mikroorganismen wie Bakterien, Hefen und Pilze, welche antagonistische Wirkungen auf Fusarium spp. haben bzw. haben sollen stehen im Mittelpunkt von verschiedensten Untersuchungen (Khan et al. 2004; Pirgozliev et al. 2003). Mit dem Biofungizid CLO-1
das den Pilzstamm Clonostachys rosea enthält, erzielten Xue et al. (2014) in neuesten Untersuchungen vielversprechende Erfolge sowohl im Glashaus, als auch in Freilandversuchen. Zur Praxistauglichkeit gibt es allerdings noch wenige Ergebnisse.
In einem Review stellte Paulitz (1999) drei grundsätzliche Strategien zur biologischen Kontrolle von FHB vor:

Beizung des Saatguts mit biologischen Pflanzenschutzmitteln

Ausbringung von Mikroorganismen auf die Ähren kurz vor der Blüte welche vor einer
Infektion mit FHB schützen bzw. unterdrücken sollen

Ausbringung von Mikroorganismen auf die Ernterückstände, um diese schneller verrotten zu lassen und die Perithecien Ausbildung zu stören
Die pflanzenschützende Wirkung besteht im Wesentlichen aus den Mechanismen Antibiose,
Konkurrenz und Inhibition der Mykotoxinproduktion.
2.3
Resistenz
Die aktuelle Forschungslage lässt darauf schließen, dass Resistenzeigenschaften von
T. aestivum gegenüber Ährenfusariose weder von der Fusarium-Art (Fusarium spp.), noch
von der Unterart (Fusarium sp. ssp.) bzw. dem Isolat abhängig sind (Buerstmayr et al. 2012).
Ist eine Weizensorte gegenüber Fusarium graminearum resistent, kann auch angenommen
werden, dass sie gegenüber allen anderen Fusarium-Arten resistent ist. Es gibt daher keine
23
Spezifität zwischen den verschiedenen Fusarium-Arten, es handelt sich um eine quantitative,
horizontale Resistenz (Mesterhazy et al. 2005; Mesterhazy et al. 1999).
2.3.1
Resistenzmechanismen
Resistenzen gegenüber Pathogenen sind komplexe Phänomene, die noch immer nicht gänzlich erforscht sind (Mesterhazy 2003a).
Folgende Typen von aktiven Resistenzmechanismen gegenüber FHB sind zurzeit bekannt:
1. Resistenz gegenüber Erstinfektion (Schroeder and Christensen 1963)
2. Resistenz gegenüber Ausbreitung des Pathogens in infiziertem Gewebe
(Schroeder and Christensen 1963)
3. Resistenz gegenüber Mykotoxinen (Miller et al. 1985)
4. Resistenz und Toleranz gegenüber Infektion der Körner (Mesterhazy 1995;
Mesterhazy et al. 1999)
5. Toleranz gegen Fusarium Head Blight bzw. Ertragsreduktion (Mesterhazy 1995)
Der Versuch, zwischen den Resistenz-Typen zu unterscheiden, ist ein wichtiger Ansatz um
das Auftreten von Resistenzerscheinungen näher zu verstehen (Kubo et al. 2014). Für diesen Zweck wurden im Laufe der Zeit verschiedene Inokulationsmethoden entwickelt, siehe
Punkt 2.4 Künstliche Inokulation.
Resistenz gegenüber der Ausbreitung des Pilzes innerhalb einer Ähre (Typ 2) ist eine relativ
stabile Eigenschaft und wird weniger von Umweltbedingungen beeinflusst als Resistenz gegenüber einer Erstinfektion (Typ 1) (Bai and Shaner 1994, 1996).
Obwohl Resistenz gegen Ährenfusariose ein komplexes quantitatives Merkmal ist, wird Resistenz nach Typ 2 als Hauptmechanismus gesehen der von mehreren Genen kontrolliert
wird (Bai and Shaner 1994).
Seit den 80ern ist der Resistenzmechanismus nach Typ 3 bekannt und wird als eine Unempfindlichkeit von Genotypen gegenüber den Toxinen von Fusariumpilzen beschrieben, indem
resistente Individuen die Fähigkeit besitzen, DON abzubauen (Wang and Miller 1988). Eine
eigene Testmethode für diesen Resistenztyp wurde von Lemmens et al. (2005) entwickelt.
Es besteht eine positive Korrelation zwischen Symptomausprägung von FHB an den Ähren,
DON-Gehalten und Fusarium-befallenen Körnern (Bai et al. 2001; Kubo et al. 2014).
Nach Mesterhazy et al. (1999) weisen manche Genotypen eine signifikant niedrigere Korninfektion auf, als es die Werte für die FHB-Infektion der Ähren erwarten ließe. Dieser zusätzliche Resistenzparameter entspricht dem Typ 4 der Resistenzmechanismen. Durch die gerin24
gere Infektion der Körner, ist das Erntegut dieser Genotypen weniger befallen als erwartet
(Mesterhazy et al. 1999).
Toleranz gegenüber Ährenfusariose kann auf verschiedenen Resistenzebenen beobachtet
werden. Es handelt sich hierbei nicht um eine „Teil-Resistenz“, sondern um einen eigenen
Resistenzmechanismus, den Mesterhazy et al. (1999) als Typ 5 beschreiben.
Es ist anzunehmen, dass die einzelnen Typen selten als Reinform vorliegen und dass Resistenzen gegenüber FHB verschiedenen Kombinationen der Resistenzmechanismen unterliegen.
Neben den aktiven Resistenzmechanismen gibt es auch mehrere passive Resistenzmechanismen, welche unabhängig von den physiologischen aktiven Resistenzkomponenten sind
(Mesterhazy 2003a). Morphologische Merkmale wie Wuchshöhe, Blattabstand sowie Länge
der Internodien beeinflussen die natürliche Verbreitung des Pathogens. Geringe Wuchshöhen, wenig Abstand der Blattetagen zueinander und kurze Internodien begünstigen eine Infektion durch Spritzer von auf Sporenmaterial aufprallenden Wassertropfen, in welchem Inokulum enthalten ist (Mesterhazy 1995; Parry et al. 1995; Zinkernagel et al. 1997).
Einer Studie nach von Hilton et al. (1999) gibt es einen direkten Zusammenhang von
Wuchshöhe und Anfälligkeit für Fusarium Head Blight, welche jedoch nicht nur mit der höheren räumlichen Entfernung vom Inokulummaterial zu tun hat. Es wird angenommen, dass bei
kurzstrohigen Sorten die höheren Assimilatmengen in der Ähre zu einer höheren FHBAnfälligkeit führen.
Laut Mesterhazy (1995) ist die Gefahr einer Fusarium-Infektion bei begrannten Weizensorten
und –linien um 80% höher als bei jenen ohne Grannen.
Gilsinger et al. (2005) beobachteten, dass Weizenlinien die eher offen blühen eine höhere
Anfälligkeit für eine Fusarium-Infektion hatten. Blütchen, die sich während des Blühstadiums
weiter öffneten, tendierten auch dazu länger geöffnet zu bleiben und daher einen Pathogeneintritt sowohl zeitlich als auch räumlich zu begünstigen.
Ob das Ausmaß, in welchem die Antheren während der Blüte aus dem Ährchen ausgestoßen werden, einen möglichen Einfluss auf die Fusarium-Infektion hat, ist Thema mehrerer
Untersuchungen (Graham and Browne 2009; Kubo et al. 2013a; Mesterhazy 2003a; Skinnes
et al. 2010). Die aktuellste Studie von Kubo et al. (2013a) zeigt, dass sowohl Weizenlinien,
bei denen die Antheren während der Blüte innerhalb des Ährchens verbleiben, als auch Linien mit einem kompletten und schnellem Antherenausstoß eine geringere FHB-Ausprägung
aufweisen. Linien, bei denen der Ausstoß der Antheren nur teilweise stattfand, hatten die
höchste Anfälligkeit für FHB. Dieser Umstand wird damit erklärt, dass, wenn die Staubbeutel
25
nur teilweise ausgestoßen werden und somit zwischen den Spelzen stecken, die Sporen
direkt auf den Antheren landen und in weiterer Folge leicht den Keimling besiedeln können.
Ohne Antherenausstoß hingegen müssen die Konidiosporen erst keimen und das Myzel
muss sich seinen Weg zwischen den Spelzen hindurch bahnen um die Antheren zu erreichen. Wenn die Staubbeutel komplett ausgestoßen sind, können die Sporen zwar leicht die
Antheren erreichen, das Infektionspotenzial ist aber dennoch verringert weil sich die Antheren außerhalb der Blüte befinden (Kubo et al. 2013a).
Umstritten ist auch, ob die Betain- und Cholin-Verbindungen in den Antheren von Weizen
das Hyphenwachstum des Fusariumpilzes stimulieren, oder nicht (Engle et al. 2004; Strange
and Smith 1978).
Ein weiteres morphologisches Merkmal mit möglichen Resistenzeigenschaften könnte die
Ährchendichte innerhalb einer Ähre sein. Beobachtungen von Mesterhazy (2003a) lassen
darauf schließen, dass eine dichte, sehr kompakt gebaute Ähre den Befall fördert, während
eher lose Ähren das Gegenteil bewirken.
Obwohl passive Resistenzeigenschaften insbesondere für anfällige Sorten und Linien wichtig
sind, bieten sie bei hohem Infektionsdruck keinen Schutz vor Fusarium-Befall. Das züchterische Augenmerk sollte auf einer Erhöhung der aktiven Resistenzmechanismen liegen
(Mesterhazy 2003a).
2.3.2
Resistenzherkunft
Aktuell ist von T. aestivum kein genetisches Material bekannt das eine grundlegende FHBResistenz aufweist. Fast alle Resistenzquellen beinhalten nur eine Teil-Resistenz gegenüber
dem Pathogen (Buerstmayr et al. 2012; Kubo et al. 2013b).
Aktuell sind drei verschiedene „Gen-Pools“ für die Quellen von FHB-Resistenzen an hexaploidem Weizen bekannt (Buerstmayr et al. 2009):

Sommerweizen aus Asien: unter anderem die Sorten Sumai-3 (China), Ning7840
(China), Ning8331 (China), Chockwang (Korea)

Sommerweizen aus Brasilien: Frontana
Frontana scheint eine Quelle für moderate Typ-1-Resistenz zu sein, dies ist wahrscheinlich zum Teil auf die morphologischen Eigenschaften wie stabile Spelzen und
eher geschlossenes Blühverhalten der Sorte zurückzuführen (Buerstmayr et al.
2009).

Winterweizen: verschiedenste Sorten aus Europa, Japan, USA
26
Der wahrscheinlich höchste Level an FHB Resistenz existiert möglicherweise in China und
Japan in der Sorte Sumai-3 und deren Nachkommen und verschiedensten Landsorten (Bai
and Shaner 2004).
Resistenzen in tetraploidem Durumweizen sind bis heute kaum bekannt. Obwohl T. durum
einige Allele mit resistenzsteigernden Eigenschaften besitzt, ist der Großteil der DurumSorten hoch anfällig für FHB (Prat et al. 2014; Stack et al. 2002). Auch in den Genomen nah
verwandter Arten wie Triticum spelta, Triticum dicoccum, Triticum dicoccoides oder Triticum
macha werden aktuell neue Resistenzquellen gesucht (Buerstmayr et al. 2003; Cai et al.
2005; Prat et al. 2014).
2.3.3
Vererbbarkeit
Hilton et al. (1999) fanden in einem Feldversuch mit zwergwüchsigen und hochwüchsigen
Sorten heraus, dass die Anfälligkeit von Winterweizen für FHB ein quantitativer Charakter ist,
dessen Expression von mehreren Genen kontrolliert wird. Sie nahmen an, dass die Krankheitsanfälligkeit in verschiedenen Genotypen nicht nur von der Wuchshöhe, sondern von
anderen unabhängigen Genen beeinflusst wird. Sie stellten eine klare Tendenz von Hochwüchsigkeit und FHB-Resistenz fest, sich in der F3-Generation aufzuspalten. Sie schlossen
daraus, dass eine genetische Basis für diese Beziehung besteht. Dabei könnte es sich entweder um Genkopplung zwischen einem oder mehreren Genen welche die Resistenz hervorrufen, oder um Pleiotropie handeln, wobei Gene die Kurzstrohigkeit fördern auch Anfälligkeit gegenüber FHB fördern könnten. Die Anwesenheit der dwarfing-genes Rht1 und Rht2
erhöhten die Krankheitsausprägung signifikant. Es wurde jedoch kein Unterschied zwischen
den beiden Genen nachgewiesen.
Genkopplung scheint die wahrscheinlichste Erklärung für die Beziehung zwischen Schweregrad des FHB-Befalls und Wuchshöhe zu sein (Hilton et al. 1999).
Additive Effekte werden als Ursache der genetischen Varianz für FHB-Resistenz in den
meisten Fällen angesehen, obwohl Dominanz und Epistase in manchen Fällen auch eine
Rolle spielen. Durch Selektion von transgressiven Nachkommen sollte es möglich sein, die
Resistenz-Gene aus verschiedenen Quellen in einer Sorte zu vereinen (Bai et al. 2000).
Resistenz gegenüber FHB in Weizen ist beständig, kein Einbruch der Resistenzleistung ist
bekannt (Buerstmayr et al. 2012).
Verschiedenste Studien befassen sich mit der Identifikation von Quantitative Trait Loci (QTL)
für zugehörige Resistenzmechanismen und mit QTLs, die pleiotropische Effekte auf Resistenzkomponenten haben. Weiterhin wird versucht, ein Zusammenhang zwischen QTLs, wel27
che Resistenzen ausprägen und QTLs, die morphologische Eigenschaften beeinflussen herzustellen.
QTLs für FHB Resistenzeigenschaften wurden auf allen Chromosomen von Weizen gefunden, mit Ausnahme des Chromosoms 7D. Die meist gefundenen QTLs sind eindeutig Fhb1
auf dem Chromosom 3BS, Qfhs.ifa-5A auf 5AS und Fhb2 auf dem Chromosom 6BS
(Buerstmayr et al. 2009).
In europäischem Winterweizen wurden die wichtigsten QTLs wiederholt auf den Chromosomen 1BL (Qfhs.lfl-1BL), 6AL (Qfhs.lfl-6AL) und 7BS (Qfhs.lfl-7BS) gefunden (Buerstmayr et
al. 2012).
2.4
Künstliche Inokulation
Um quantitative Resistenzeigenschaften zu untersuchen, benötigt man reproduzierbare Inokulationsmethoden und quantifizierbare Krankheitsbonituren. Für die praktische Pflanzenzüchtung sollte ein Versuch einfach, billig, schnell und auch auf größere Pflanzenpopulationen anwendbar sein. Sich auf natürliche Krankheitsausbrüche zu verlassen, funktioniert nur
in Lagen in denen die Krankheit regelmäßig auftritt, aber auch hier gibt es keine Garantie
dafür, dass Infektionen auftreten und der Infektionsdruck gleichmäßig über den Versuch verteilt ist. Daher wird in den meisten Fällen eine Fusarium-Infektion mittels künstlicher Inokulation induziert (Buerstmayr et al. 2012).
Fusarium-Isolate werden aus auf natürlichem Wege befallenem Kornmaterial gewonnen. Vor
der Isolation der Fusarium-Arten werden die Körner desinfiziert und die Spezies bestimmt.
Danach kann die Massenproduktion auf bestimmten Substraten erfolgen, hierfür gibt es verschiedene Methoden (siehe Material und Methoden). Für die Infektion von Weizen können
Makrokonidien, Myzel sowie Ascosporen von Fusarium spp. benutzt werden, die Art des Inokulums beeinflusst nicht die Aggressivität des Isolates (Buerstmayr et al. 2012).
Um zwischen den aktiven Resistenzmechanismen nach Typ 1 und Typ 2 zu unterscheiden,
wurden verschiedene Inokulationsmethoden entwickelt:

„kernel-spawn“-Methode: Verteilung von mit Gibberella besiedelten Getreidekörnern im
Versuchsfeld. Die Infektion tritt natürlich auf und Ascosporen-Inokulum wird über längere
Zeit bereitgestellt. Diese Methode wird eingesetzt um Populationen in einem größeren
Rahmen zu überprüfen (Buerstmayr et al. 2012).

Sprüh-Inokulation: um sicherzugehen, dass jede Pflanze dieselbe Menge an Inokulum
erhält und auch jede Pflanze sicher inokuliert wird, wird während der Blüte eine Sporen28
suspension auf die Ähren gesprüht. Dies kann für einzelne Parzellen erfolgen oder (wie
auch im vorliegenden Versuch) an mehreren Terminen für den gesamten Versuch
(Miedaner et al. 2006).

Einzelblüten-Inokulation: Hierbei wird im Frühstadium der Blüte Inokulum mit Hilfe einer
Injektionsspritze oder einer Mikropipette in ein zentrales Ährchen appliziert. Mit dieser
Methode erzielt man die sichersten Ergebnisse um die Resistenz eines Genotyps zu bewerten, da im Glashaus relativ stabile Verhältnisse herrschen und variable Umwelteinflüsse weitgehend ausgeschaltet werden können (Bai and Shaner 1996; Schroeder and
Christensen 1963; Wang and Miller 1988).
Die „kernel-spawn“-Methode und die Sprüh-Inokulations-Methode werden eingesetzt um
generelle Feldresistenzen zu bewerten, als auch um eine Kombination zwischen Typ 1 und
Typ 2 der Resistenzmechanismen zu untersuchen. Mit der Einzelblüten-Inokulation wird
hauptsächlich die Verbreitung der Symptome nach dem Resistenztyp 2 untersucht
(Buerstmayr et al. 2012).
29
3 Material und Methoden
3.1
Pflanzenmaterial
Für den Feldversuch wurden insgesamt 190 verschiedene Winterweichweizensorten und
Zuchtlinien verwendet. Der Versuch wurde in Kooperation mit französischen Pflanzenzuchtfirmen durchgeführt. Das Saatgut wurde von 4 verschiedenen Institutionen zur Verfügung
gestellt:

Arvalis, ein französisches Forschungsinstitut im Bereich des Pflanzenbaus, welches von
französischen Primärproduzenten finanziert und verwaltet wird. Die Hauptaufgabe besteht in Informationsbereitstellung und Beratung der Landwirte und Agrarorganisationen
um die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu sichern und die Profitabilität der Anbausysteme zu erhöhen.

Florimend desprez (FD), ein französischer Züchter. Das zur Verfügung gestellte Saatgut
umfasst eine Auswahl aus Zuchtlinien und Zuchtstämmen.

RAGT, ein französischer Saatgutproduzent mit 19 Zuchtstationen in Europa.

IFA, das internationale Department für Agrarbiotechnologie in Tulln steht unter der Leitung der Universität für Bodenkultur Wien. Im Bereich Biotechnologie in der Pflanzenproduktion wird unter anderem Forschung in der Resistenzzüchtung betrieben.
Unter dem Versuchsmaterial befinden sich Sorten und Linien die in diesem Versuch zum
ersten Mal in Hinsicht auf die Versuchsziele getestet wurden, eine kleine Gruppe wurde sowohl in Frankreich auf einem Partnerinstitut als auch in Tulln dem gleichen Feldversuch unterzogen und 86 Proben werden zum wiederholten Male am IFA in Tulln untersucht.
Eine komplette Liste der verwendeten Sorten und Zuchtlinien befindet sich im Anhang.
3.2
3.2.1
Feldversuch
Versuchsstandort
Der Feldversuch wurde in Niederösterreich in Tulln an der Donau auf Versuchsflächen der
Universität für Bodenkultur am Institut für Agrarbiotechnologie (IFA) angelegt.
Der Standort befindet sich im Tullnerfeld welches den Südteil des Tullner Beckens bildet. Es
ist etwa 48km lang und an seiner ausgedehntesten Stelle 14km breit. Es ist Teil der Molassezone, mit einem zirka 5 km breiten Auenland beiderseits der Donau. Das fruchtbare Tullnerfeld wird im Süden vom Wienerwald, im Norden vom Wagram begrenzt. Im Tullnerfeld
30
berühren sich das mitteleuropäisch-ozeanische und das pannonisch-kontinentale Klima (vgl.
Universität für Bodenkultur Wien 2014).
Die Versuchsflächen befinden sich auf einer Seehöhe von 180 m, der mittlere Jahresniederschlag beträgt in dem Gebiet 639 mm. Der Versuch wurde auf hochwertigem Ackerland auf
tiefgründigem Tschernosem angelegt. Der Boden aus der Typengruppe der Schwarzerden
bildete sich aus feinem Schwemmmaterial der Donau, er weist eine mäßige Durchlässigkeit
und mäßige Wasserspeicherkraft auf und gilt als mäßig trocken. Die Bodenhorizonte bestehen bis zu 90 cm Tiefe aus schluffigem Lehm, darunter befindet sich lehmiger Sand bzw.
Schluff. Der Boden hat einen hohen Kalkgehalt und weist einen mittleren Humusanteil auf
(vgl. Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald).
3.2.2
Versuchsanlage
Beim Versuchsdesign handelt es sich um eine randomisierte Blockanlage mit je zwei Blöcken. Es wurden zwei Experimente mit zwei verschiedenen Pathogenen durchgeführt (Fusarium graminearum und Fusarium sporotrichioides).
190 verschiedene Sorten und Linien wurden in 4 Wiederholungen angebaut, je zwei davon
wurden mit je einem der beiden Fusarium Stämme inokuliert.
Pro Wiederholung wurden 195 Parzellen in 5 Fahrten zu je 3 Reihen angebaut. Auf Parzellen
die aufgrund der geometrischen Versuchsanlage leer blieben sowie zwischen den Wiederholungen wurde eine neutrale Weizensorte angebaut, die im Versuch nicht bewertet wurde und
hier „Rand“ genannt wird. Dieser Rand zwischen den zwei Experimenten sollte auch eine
wechselseitige Infizierung mit dem jeweils anderen Pathogen erschweren und die Experimente räumlich trennen.
Eine Parzelle bestand aus einer Doppelreihe von angebauten Weizenpflanzen mit 17 cm
Reihenabstand und 65 cm Länge. Der Abstand zwischen den Doppelreihen der Parzellen
belief sich auf 33 cm.
31
5
6
7
8
9
10
=
WH1
=
WH2
=
WH3
=
WH4
4
3060
3059
3058
3057
3056
3055
3054
3053
3052
3051
3050
3049
3048
3047
3046
3444
3443
3442
3441
3440
3439
3438
3437
3436
3435
3434
3433
3432
3431
3430
5
3061
3062
3063
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3065
3066
3067
3068
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3070
3071
3072
3073
3074
3075
3445
3446
3447
3448
3449
3450
3451
3452
3453
3454
3455
3456
3457
3458
3459
6
3090
3089
3088
3087
3086
3085
3084
3083
3082
3081
3080
3079
3078
3077
3076
3474
3473
3472
3471
3470
3469
3468
3467
3466
3465
3464
3463
3462
3461
3460
7
3091
3092
3093
3094
3095
3096
3097
3098
3099
3100
3101
3102
3103
3104
3105
3475
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3479
3480
3481
3482
3483
3484
3485
3486
3487
3488
3489
8
3120
3119
3118
3117
3116
3115
3114
3113
3112
3111
3110
3109
3108
3107
3106
3504
3503
3502
3501
3500
3499
3498
3497
3496
3495
3494
3493
3492
3491
3490
9
3121
3122
3123
3124
3125
3126
3127
3128
3129
3130
3131
3132
3133
3134
3135
3505
3506
3507
3508
3509
3510
3511
3512
3513
3514
3515
3516
3517
3518
3519
10
3150
3149
3148
3147
3146
3145
3144
3143
3142
3141
3140
3139
3138
3137
3136
3534
3533
3532
3531
3530
3529
3528
3527
3526
3525
3524
3523
3522
3521
3520
11
3151
3152
3153
3154
3155
3156
3157
3158
3159
3160
3161
3162
3163
3164
3165
3535
3536
3537
3538
3539
3540
3541
3542
3543
3544
3545
3546
3547
3548
3549
12
13
3180 3181
3179 3182
3178 3183
3177 3184
3176 3185
3175 3186
3174 3187
3173 3188
3172 3189
3171 3190
3170 3191
3169 3192
3168
3167 Rand
3166
3564 3565
3563 3566
3562 3567
3561 3568
3560 3569
3559 3570
3558 3571
3557 3572
3556 3573
3555 3574
3554 3575
3553 3576
3552
3551 Rand
3550
14
15
16
17
Rand
4
3
3031
3032
3033
3034
3035
3036
3037
3038
3039
3040
3041
3042
3043
3044
3045
3415
3416
3417
3418
3419
3420
3421
3422
3423
3424
3425
3426
3427
3428
3429
Rand
3
2
3030
3029
3028
3027
3026
3025
3024
3023
3022
3021
3020
3019
3018
3017
3016
3414
3413
3412
3411
3410
3409
3408
3407
3406
3405
3404
3403
3402
3401
3400
Rand
2
1
3001
3002
3003
3004
3005
3006
3007
3008
3009
3010
3011
3012
3013
3014
3015
3385
3386
3387
3388
3389
3390
3391
3392
3393
3394
3395
3396
3397
3398
3399
Rand
1
18
3193
3194
3195
3196
3197
3198
3199
3200
3201
3202
3203
3204
3205
3206
3207
3577
3578
3579
3580
3581
3582
3583
3584
3585
3586
3587
3588
3589
3590
3591
19
3222
3221
3220
3219
3218
3217
3216
3215
3214
3213
3212
3211
3210
3209
3208
3606
3605
3604
3603
3602
3601
3600
3599
3598
3597
3596
3595
3594
3593
3592
20
3223
3224
3225
3226
3227
3228
3229
3230
3231
3232
3233
3234
3235
3236
3237
3607
3608
3609
3610
3611
3612
3613
3614
3615
3616
3617
3618
3619
3620
3621
21
3252
3251
3250
3249
3248
3247
3246
3245
3244
3243
3242
3241
3240
3239
3238
3636
3635
3634
3633
3632
3631
3630
3629
3628
3627
3626
3625
3624
3623
3622
22
3253
3254
3255
3256
3257
3258
3259
3260
3261
3262
3263
3264
3265
3266
3267
3637
3638
3639
3640
3641
3642
3643
3644
3645
3646
3647
3648
3649
3650
3651
23
3282
3281
3280
3279
3278
3277
3276
3275
3274
3273
3272
3271
3270
3269
3268
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3659
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24
3283
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3285
3286
3287
3288
3289
3290
3291
3292
3293
3294
3295
3296
3297
3667
3668
3669
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3672
3673
3674
3675
3676
3677
3678
3679
3680
3681
25
3312
3311
3310
3309
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3307
3306
3305
3304
3303
3302
3301
3300
3299
3298
3696
3695
3694
3693
3692
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3690
3689
3688
3687
3686
3685
3684
3683
3682
26
3313
3314
3315
3316
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3318
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3321
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3326
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3697
3698
3699
3700
3701
3702
3703
3704
3705
3706
3707
3708
3709
3710
3711
27
3342
3341
3340
3339
3338
3337
3336
3335
3334
3333
3332
3331
3330
3329
3328
3726
3725
3724
3723
3722
3721
3720
3719
3718
3717
3716
3715
3714
3713
3712
28
3343
3344
3345
3346
3347
3348
3349
3350
3351
3352
3353
3354
3355
3356
3357
3727
3728
3729
3730
3731
3732
3733
3734
3735
3736
3737
3738
3739
3740
3741
29
30
3372 3373
3371 3374
3370 3375
3369 3376
3368 3377
3367 3378
3366 3379
3365 3380
3364 3381
3363 3382
3362 3383
3361 3384
3360
3359 Rand
3358
3756 3757
3755 3758
3754 3759
3753 3760
3752 3761
3751 3762
3750 3763
3749 3764
3748 3765
3747 3766
3746 3767
3745 3768
3744
3743 Rand
3742
Abbildung 2: Feldversuchsplan
Die Wiederholungen 1 und 3 wurden mit Fusarium graminearum inokuliert. Die Wiederholungen 2 und 4 wurden mit Fusarium sporotrichioides inokuliert.
3.2.3
Pflanzenbauliche Maßnahmen
Die Vorfrucht auf der Fläche des Versuchs war Sojabohne, nach der Ernte erfolgte der Umbruch und die Bodenbearbeitung mittels Grubber, Tiefenlockerer (30 cm) und Kreiselegge.
Der Versuch wurde daraufhin an zwei verschiedenen Terminen angelegt. Die Wiederholungen 1 und 2 wurden am 24.10.2012, die Wiederholungen 3 und 4 am 17.11.2012 angebaut.
Saatstärke: 5g pro Parzelle/Doppelreihe
Im Frühjahr wurde an zwei Terminen Mineraldünger auf die Versuchsfläche ausgebracht
(siehe Tabelle 4), im Mai erfolgten zwei Pflanzenschutzmaßahmen mit verschiedenen Herbiziden (Tabelle 5).
32
Tabelle 4: Düngemaßnahmen
Termin
Menge und Düngerart
15.04.2013
300kg/ha Volldünger 16:6:18+S
21.05.2013
220 kg/ha NAC (KAS) 27%
Tabelle 5: Herbizidmaßnahmen
Termin
Menge und Pflanzenschutzmittel
08.05.2013
1,5 l/ha Andiamo Maxx
21.05.2013
1 l/ha Puma Extra
Der Versuch wurde Mitte Juli mit einem Parzellendrescher geerntet. Das Erntegut wurde
gesondert pro Parzelle in je einen Papiersack gefüllt. Jeder Sack war mit einem Etikett versehen welches Versuchsnamen, Parzellennummer, Wiederholung und Sorten- bzw. Liniennamen enthielt.
3.2.4
Witterungsverlauf
Das Department für Nutzpflanzenwissenschaften der Universität für Bodenkultur Wien hat
am Standort Tulln eine Wetterstation installiert, die laufend erhobenen Messdaten werden
gespeichert und können online abgerufen werden (Universität für Bodenkultur Wien 2014).
In Abbildung 3 sieht man den Temperaturverlauf der Tagesmittelwerte während der Vegetationsperiode (vom Anbau bis zur Ernte) des Versuchs und in Abbildung 4 die Niederschlagsmengen über denselben Zeitraum. Auffallend waren die im Jahr 2013 relativ niedrigen Temperaturen im Mai, es hatte während des ganzen Monats unter 20 Grad Celsius. Ende Mai bis Anfang Juni war es ungewöhnlich kalt und nass, es zog eine Kaltfront durch die
75 mm Niederschlag brachte und sowohl die Bonituren als auch die Inokulationen erschwerte. Erst Mitte Juni stieg das Thermometer dann auf sommerliche Temperaturen. Insgesamt
gab es im Monat Mai 90,2 mm Niederschlag und im Juni sogar 161,3 mm Niederschlag. Das
sind mit 251,5 Liter pro Quadratmeter fast 40 Prozent des mittleren Jahresniederschlags
innerhalb von zwei Monaten.
33
Temperatur in 2 m Höhe °C
30
25
20
15
10
5
0
-5
-10
Abbildung 3: Temperaturverlauf während der Vegetationsperiode in °C
Niederschlag in mm
180
160
140
120
100
80
60
40
20
0
Abbildung 4: Niederschlagsmengen während der Vegetationsperiode in mm
34
3.3
Inokulation
Die Versuchswiederholungen wurden ab der Blüte durch künstliche Inokulation mit den zwei
Fusarium-Stämmen infiziert. Die Isolate der beiden Stämme wurden im März 2013 vorab im
Labor am IFA hergestellt, in der gewünschten Konzentration abgefüllt und bis zum Einsatz
eingefroren.
3.3.1
Inokulumherstellung
Die für beide Inokula erforderlichen Stammkulturen wurden am IFA in der Stammkulturensammlung in Glasröhrchen mit einem Substrat aus Erde-Sand-Gemisch gekühlt aufbewahrt.
Das Inokulum von F. graminearum wurde als Einzelisolat aus einem Stamm mit Hilfe der
Bubble-Breeding-Methode hergestellt, im Inokulum waren hauptsächlich Makrokonidien enthalten.
Für das Inokulum von F. sporotrichioides wurde eine Mischung aus 4 verschiedenen Stämmen verwendet (475, 198, 488 und 309) damit alle Arten von Mikrokonidien für die Infektion
vorhanden sind.
Im Substrat befindet sich das Myzel der Fusariumpilze. Für die Kulturvermehrung wurde ein
wenig Substrat entnommen und auf Agarplatten ausgestreut. Diese wurden bei Zimmertemperatur 72 Stunden lang gelagert. Das auf diese Weise auf den Agarplatten gezüchtete Myzel kann danach zur Beimpfung der Substrate und Suspensionen verwendet werden.
Die für die Inokulierung erforderlichen Konidiosporen werden je nach Fusariumstamm durch
spezielle Verfahren hergestellt.
3.3.1.1 Bubble-Breeding-Methode für Fusarium graminearum
Für die Herstellung von Konidiensuspensionen von F. graminearum wird ein flüssiges
Nährsubstrat benötigt. Dafür wurden 90 Gramm Mungobohnen gekocht und der Sud in großen 10 Liter Glasflaschen abgefüllt. Der Sud wurde auf 9 Liter mit Osmosewasser aufgefüllt
und die Flaschen danach im Dampfsterilisator für eine Stunde bei 121°C und 1 bar autoklaviert. Die so sterilisierten Gefäße wurden nach dem Abkühlen unter einem Luftabzug mit Myzel von F. graminearum beimpft. Dafür wurde mit einer über einem Bunsenbrenner sterilisierten Impfnadel ein Stück von der mit dem Myzel befallenen Agarplatte herausgeschnitten und
in die Flasche gefügt. Ein autoklavierter hohler Glasstab wurde in die Flasche gestellt und
mit ebenfalls sterilisierten Gummischläuchen an eine Druckluftleitung angeschlossen. Die
Druckluftzufuhr wurde so geregelt, dass in den Flaschen eine stetige moderate Luftzufuhr
herrscht und das Substrat Blasen wirft. Eine konstante Durchmischung des Mediums wird
somit gewährleistet.
35
Die Flaschen blieben für 5 Tage bei Zimmertemperatur stehen. Der Pilz entwickelte sich in
dieser Zeit unter aeroben Bedingungen durch Nährstoffbezug aus den Kohlenhydraten des
Substrats und Ausbildung von Konidiosporen.
Danach wurden die Flaschen von der Druckluft genommen, verschlossen und im Kühllager
weitere zwei Tage aufbewahrt. Die Konidien sanken auf den Boden der Flaschen ab und
eine vorzeitige Keimung der Konidiosporen wurde vermieden.
Nun wurde der Überstand und das diffuse Myzel abgesaugt und der übrig gebliebene Bodensatz mit den enthaltenen Konidien filtriert und in eine extra Flasche gefüllt. Die so gefilterte Lösung ist nun zur Sporenauszählung bereit.
Die Inokulum-Herstellung durch die Bubble-Breeding-Methode erfolgte nach der Standardarbeitsanweisung SOP 3-01 des IFA.
3.3.1.2 Gläschen-Methode für Fusarium sporotrichioides
F. sporotrichioides kann wie die meisten Fusariumstämme relativ simpel in Gläsern mit Getreidesubstrat kultiviert werden. Als Nährsubstrat wurde in einem Glasgefäß 50 g eines Weizen-Hafer-Gemisches (1 Teil Hafer, 2 Teile Weizen) mit Osmosewasser gequollen. Nach 24
Stunden wird das überschüssige Wasser entleert und das Gefäß samt Nährsubstrat danach
autoklaviert. Nach dem Abkühlen wurde das Substrat unter sterilen Bedingungen mit der
Stammkultur beimpft (siehe Bubble-Breeding-Methode), danach mit einem Schraubverschluss verschlossen und zehn Tage bei Raumtemperatur aufbewahrt. Nach einigen Tagen
werden weißlich bis rötliche Pilzrasen am Substrat sichtbar. Das Myzel durchzieht das Getreidegemisch und bildet Konidien aus. Bis zur weiteren Verwendung wurden die Gläser im
Kühlschrank bei 4°-8° C gelagert.
Das Substrat wurde mit destilliertem Wasser ausgewaschen und die Gläser danach gespült,
in dem aufgefangenen Wasser befanden sich die Konidien in Lösung.
Für eine detaillierte Anleitung zur Inokulum-Herstellung durch diese Methode siehe Standardarbeitsanweisung SOP 3-04 des IFA. Die Anleitung wurde zwar für die Herstellung von
Inokulum von F. culmorum erstellt, ist aber genauso für F. sporotrichioides gültig.
36
Abbildung
5:
Konidienherstellung
nach
Abbildung 6: Konidienherstellung nach der Gläschenmethode
Bubble-Breeding-Methode
3.3.2
der
Konzentration
Um die Konzentration der hergestellten Konidiensuspensionen zu bestimmen, erfolgte die
Auszählung der Konidien unter dem Mikroskop in einer Bürker-Türk-Kammer. Jeweils 1 Mikroliter der Sporenlösung wurde auf ein Auszählungskreuz der Kammer pipettiert. Für die
Auszählung wurden nur die großen Kammern mit 4 x 10-6 ml Volumen verwendet.
Da die Sporendichte sowohl bei F. graminearum als auch bei F. sporotrichioides sehr hoch
war, wurden die Suspensionen vor der Auszählung im Verhältnis 1:10 bzw. 1:40 mit destilliertem Wasser verdünnt. Es wurde die Konidienanzahl in 2 mal 10 Quadraten gezählt.
Tabelle 6: Ergebnisse der Konidienauszählung
F. graminearum
Durchschnittliche
Konidien- 4,2
F. sporotrichioides
18,2
anzahl pro Quadrat [K]
Verdünnungsfaktor
1:10
1:40
Rechenweg
4,2 K x 10 / 4 x 10-6 ml
18,2 K x 40 / 4 x 10-6 ml
Konzentration C1
10,5 Mio. Konidien/ml
182 Mio. Konidien/ml
Konzentrationsvorgabe C2
20.000 Konidien/ml
40.000 Konidien/ml
37
Als Inokulationsvorgabe sollten auf Wiederholung 1 und 3 pro Inokulationstermin je 20.000
Konidien/ml von F. graminearum verdünnt in 10 Liter Wasser ausgebracht werden und auf
Wiederholung 2 und 4 je 40.000 Konidien/ml von F. sporotrichioides in 10 Liter Wasser.
Gemäß der Formel
C1 x V1 = C2 x V2
wobei
C1 = bekannte Konzentration der Konidiensuspension
V1 = unbekanntes Volumen der Konidiensuspension
C2 = gewünschte Konzentration des Inokulums
V2 = bekanntes Volumen des Inokulums
(vergl. SOP 3-01)
ergab sich folgendes zu pipettierendes Volumen:
F. graminearum
F. sporotrichioides
20.000 K/ml x 10.000 ml
V1 =
10.500.000 K/ml
V1 = 19,1 ml
V1 =
40.000 K/ml x 10.000 ml
182.000.000 K/ml
V1 = 2,2 ml
Das errechnete Volumen für jede Fusariumart wurde in je 60 Tubes pipettiert, beschriftet und
bei -80°C bis zur weiteren Verwendung eingefroren um die Keimfähigkeit der Konidien zu
erhalten.
3.3.3
Zeitpunkt der Inokulation
Die Inokulation erfolgte an insgesamt 10 Terminen gleichzeitig für alle Wiederholungen im
Abstand von 2-3 Tagen ab Blühbeginn der ersten Parzellen. Ab Mai wurden die Versuchsbestände daher laufend visuell auf erste Anzeichen des Blühbeginns kontrolliert. Durch die kühle Witterung im Mai blühten die verschiedenen Sorten erst relativ spät, der Blühbeginn der
ersten Weizenlinien wurde am 28.05.2013 registriert. Der Beginn der Blüte war gleichzeitig
auch der erste Inokulationstermin. Die Inokulationen wurden vornehmlich am späteren
38
Nachmittag durchgeführt, um starke Sonneneinstrahlung zu vermeiden. In Tabelle 7 sind die
Inokulationstermine aufgelistet.
Tabelle 7: Inokulationstermine
Termin-Nr.
Datum
1
28.Mai
2
31.Mai
3
03.Jun
4
05.Jun
5
07.Jun
6
09.Jun
7
11.Jun
8
13.Jun
9
15.Jun
10
17.Jun
Durch den zeitlichen Abstand des Saattermins waren bei den Wiederholungen 3 und 4 die
Bestände hinsichtlich Entwicklung und Blühbeginn gegenüber den Wiederholungen 1 und 2
verzögert, sie wurden dennoch zu den gleichen Terminen inokuliert. Mit den laufenden Inokulationen wurde der gesamte Blühzeitraum aller Sorten und Zuchtlinien des Versuchs abgedeckt. Um eine etwaige spätere Blüte zu kompensieren und um sicherzugehen, dass alle
Ähren mit ausreichend Inokulum besprüht wurden, wurden nachdem auch die letzten Sorten
geblüht haben noch zwei Inokulationstermine angeschlossen.
3.3.4
Inokulationsmethode
Die Inokulation erfolgte manuell mithilfe einer tragbaren Rückenspritze. Zuerst wurden die
eingefrorenen Tubes mit der enthaltenen Konidiensuspension in einem lauwarmen Wasserbad aufgetaut und der Inhalt von je zwei Tubes in Kanistern mit 20 Litern normalem Gebrauchswasser verdünnt. Der Inhalt des Kanisters wurde durch manuelles Schütteln durch39
gemischt und dann in die Spritze gefüllt. Ein tragbarer Spritzbalken mit 3 Düsen ist mit einem
Schlauch mit der Spritze verbunden.
Die inokulierende Person geht mit der Spritze auf dem Rücken und dem Spritzbalken in der
Hand über die Fahrten, es wurde darauf geachtet, dass in gleichmäßiger Höhe je eine Düse
über einer Reihe geführt wird. Somit wurden jeweils 3 (Parzellen-)Reihen auf einmal inokuliert. 20 Liter Konidien-Wasser-Gemisch wurden inklusive Wechsel der Gehrichtung in zwei
Durchgängen auf beiden zu inokulierenden Wiederholungen ausgebracht, die Sprühdauer
über einer Parzelle dauerte im Durchschnitt ca. 2 Sekunden.
Es wurde darauf geachtet, dass nur die jeweiligen Wiederholungen mit dem jeweiligen Inokulum besprüht wurden, die Randparzellen wurden ausgelassen.
Vor Inokulum-Wechsel wurde die Spritze gründlich mit Wasser ausgespült.
Für optimale Infektionsbedingungen wurden die Versuchsfelder während des Inokulationszeitraums mit einer Sprühberegnung in regelmäßigen Abständen befeuchtet.
Abbildung 7: Inokulierung mit Handspritze, im Hintergrund ist die Anlage für die Sprühberegnung
ersichtlich
3.4
Bonituren
Es wurden zu verschiedenen Zeitpunkten verschiedene Merkmale der Sorten bonitiert. Die
Bonituren erfolgten visuell und können daher subjektive Abweichungen enthalten.
Die Bonituren starteten ab Beginn der Blüte am 28.05.2013 und erfolgten danach in regelmäßigen Abständen.
3.4.1
Blühbonitur
Ab 1. Mai wurde jede Parzelle auf Anzeichen der Blüte kontrolliert. Der Blühprozess wird von
den anschwellenden Lodiculae initiiert, die Hüllspelzen werden auseinander gedrückt, das
40
Blütchen öffnet sich (Bushnell et al. 2003). Wenn die Antheren prall und gelb und voll Pollen
sind, bereit sind aufzuplatzen und aus den Ährchen ausgestoßen werden, ist der Zeitpunkt
der Blüte da. Manche Arten blühten jedoch auch verschlossen, bzw. aufgrund der kühlen
Witterung im Mai ohne sichtbaren Antherenausstoß ab. Durch vorsichtiges Aufziehen der
Hüllspelzen der Ährchen konnte man die Staubbeutel auch innerhalb des Blütchens kontrollieren.
Sobald mehr als 50 Prozent der Pflanzen innerhalb einer Parzelle Blühmerkmale zeigten,
wurde das jeweilige Datum als Blühbeginn dokumentiert.
Abbildung 8: Antheren sind noch grün,
Abbildung 9: Weizen-Ährchen kurz vor der Blüte
Blüte noch nicht erreicht.
3.4.2
Antherenbonitur
Um den Zusammenhang zwischen Blühverhalten und Schweregrad des Befalls zu überprüfen, erfolgte 6 Tage nach der Blüte die Antherenbonitur der jeweiligen Parzellen. Es wurde
dabei ermittelt, ob während der Blüte die Staubbeutel aus den Blütchen ausgestoßen werden
oder ob sie im Inneren verbleiben. Dieses Merkmal kann je nach Sorte unterschiedlich ausgeprägt sein, manche Sorten blühten mit exzessivem Antherenausstoß und bei anderen verblieben die Antheren komplett im Inneren. Für die Bonitur wurden die Blütchen mit der Hand
leicht geöffnet, mit Hilfe zweier mechanischer Hand-Zählwerke wurde die Anzahl der bonitierten Ährchen sowie die Anzahl der im Blütchen verbliebenen Antheren notiert.
Es wurden pro Parzelle insgesamt 20 Blütchen von verschiedenen verblühten Ähren betrachtet und die in den Blütchen verbliebenen Antheren ausgezählt.
41
Tabelle 8: Termine Antherenbonitur
Blühbeginn
Antherenbonitur
28.05.2013
03.06.2013
31.05.2013
06.06.2013
03.06.2013
09.06.2013
05.06.2013
11.06.2013
07.06.2013
13.06.2013
09.06.2013
15.06.2013
11.06.2013
17.06.2013
13.06.2013
19.06.2013
Abbildung 10: Weizensorte mit starkem
Antherenausstoß
3.4.3
Fusariumbonitur
Zehn Tage nach der Blüte folgte die erste Bonitur auf Fusariumbefall. Die Bonitur erfolgte
durch visuelle Betrachtung der Ähren, anhand eines Bonitur-Schemas (siehe Tabelle 10 und
Abbildung 11) wurden die Symptome pro Parzelle verglichen, ausgewertet und der Schweregrad des Befalls in Prozent ausgedrückt. Danach wurde jede Parzelle laufend im
4-Tages-Abstand bonitiert. Insgesamt wurde jede Parzelle an sechs verschiedenen Terminen bonitiert.
Tabelle 9: Termine der Fusariumbonitur
Inokulationstermine:
B1
B2
B3
1
28.05.13
07.06.13
11.06.13
2
31.05.13
10.06.13
3
03.06.13
4
5
B4
B5
B6
15.06.13 19.06.13
23.06.13
27.06.13
14.06.13
18.06.13 22.06.13
26.06.13
30.06.13
13.06.13
17.06.13
21.06.13 25.06.13
29.06.13
03.07.13
05.06.13
15.06.13
19.06.13
23.06.13 27.06.13
01.07.13
05.07.13
07.06.13
17.06.13
21.06.13
25.06.13 29.06.13
03.07.13
07.07.13
42
6
09.06.13
19.06.13
23.06.13
27.06.13 01.07.13
05.07.13
09.07.13
7
11.06.13
21.06.13
25.06.13
29.06.13 03.07.13
07.07.13
11.07.13
8
13.06.13
23.06.13
27.06.13
01.07.13 05.07.13
09.07.13
13.07.13
9
15.06.13
25.06.13
29.06.13
03.07.13 07.07.13
11.07.13
15.07.13
10
17.06.13
27.06.13
01.07.13
05.07.13 09.07.13
13.07.13
17.07.13
An den späteren Terminen wurde die Bonitur durch die einsetzenden Abreifeprozesse deutlich erschwert, durch die Gelbfärbung des Getreides konnten leicht Verwechslungen zwischen Symptomen der Ährenfusariose und natürlichen Reifevorgängen auftreten.
Tabelle 10: Verwendetes Schema für die visuelle Fusariumbonitur (Bürstmayr, 2011)
% befallene
Ährchen je
Parzelle
0
0,1
0,5
1
2
3
5
10
15
20
25
30
40
50
60
70
80
90
100
entspricht in etwa
keine Symptome sichtbar
erste Spuren von FHB sichtbar
0.1 Ährchen pro Parzelle befallen (= ein Ährchen in 10 % der Ähren)
0.2 Ährchen pro Parzelle befallen (= ein Ährchen in 20 % der Ähren)
0.4 Ährchen je Ähre befallen
0.6 Ährchen je Ähre befallen
1 Ährchen je Ähre befallen
2 Ährchen je Ähre befallen
3 Ährchen je Ähre befallen
4 Ährchen je Ähre befallen
5 Ährchen je Ähre befallen
6 Ährchen je Ähre befallen
8 Ährchen je Ähre befallen
10 Ährchen je Ähre befallen
12 Ährchen je Ähre befallen
14 Ährchen je Ähre befallen
16 Ährchen je Ähre befallen
18 Ährchen je Ähre befallen
alle Ährchen befallen
43
Abbildung 11: Boniturhilfe für Ährenfusariose (Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft
2000)
Abbildung 12: Symptom einer beginndenden
Abbildung 13: mit Fusarium befallenes Ähr-
FHB Infektion am 2. Boniturtermin
chen
44
Abbildung 14: Fusarium-Myzel (orange) sichtbar
3.4.4
Abbildung 15: Mit FHB befallene Kornanlage
Kornbonitur
Die Papiersäcke mit dem Erntegut der gedroschenen Parzellen wurden einzeln durch einen
mobilen Labordrescher des Modells LD 350 der Firma Wintersteiger mittels Durchlauf der
Dreschtrommel und Luft von Verunreinigungen befreit und anschließend wieder in die jeweiligen Säcke gefüllt. Anschließend erfolgte die Bonitur der Weizenkörner auf Fusariumbefall
und die Dokumentation je nach Parzelle.
Vorab wurden zur besseren Vergleichbarkeit 11 Schalen mit je 200 abgezählten Körnern
vorbereitet. Jede Musterschale enthielt einen gewissen Prozentanteil an mit Fusarium befallenen Körnern. So wurden 11 verschiedene Muster in Abstufungen von 3%-90% dargestellt.
Das zu bonitierende Korngut jeder Parzelle wurde nun flach in eine eigene Boniturschale
gefüllt und leicht geschüttelt, damit die Körner nicht übereinander liegen und jedes Korn gut
sichtbar ist. Dann erfolgte die visuelle Bonitur der Einzelkörner. Jene Körner, die Symptome
eines Fusariumbefalls aufwiesen wurden ausgezählt und der Prozentanteil des Schadbefalls
anhand des Vergleichs mit Musterschalen geschätzt.
3.4.5
Sonstige Bonituren
Um den Zusammenhang von Resistenzeigenschaften mit physiologischen Merkmalen der
Sorten zu hinterfragen, wurde im Juni nach vollständiger Entwicklung der Weizenpflanzen
sowohl die Wuchshöhe als auch die Begrannung der Ähren dokumentiert.
Bei der Ausprägung der Begrannung wurde zwischen unbegrannt (=Kolbenweizen) und begrannt (=Grannenweizen) unterschieden. Bei einigen Sorten wurden auch Mischtypen festgestellt.
45
3.4.6
Toxinanalysen
Für die Toxinanalysen wurden die 2 Wiederholungen der jeweiligen Isolate volumenmäßig
zusammengelegt und eingeschickt. Die Analyse erfolgte nicht am IFA selbst, sondern wurde
im Labor der französischen Firma Capinov mittels Gaschromatografie mit einem Tandem
Massenspektrometer GC/MS durchgeführt (Bürstmayr mündl. 08.09.2016).
Die Proben wurden auf die Mykotoxine DON, HT-2, T-2 und ZON analysiert, die Ergebnisse
liegen in µg/kg vor.
3.5
Statistische Auswertung
Um den Verlauf der Krankheitsentwicklung der verschiedenen Linien besser darstellen und
vergleichen zu können, wurden aus den Feldbonituren je Genotyp die AUDPC-Werte (= area
under disease progress curve) nach folgender Formel berechnet:
𝑛
(𝑦𝑖 + 𝑦𝑖−1 )
𝐴𝑈𝐷𝑃𝐶 = ∑ [
. ( 𝑡𝑖 − 𝑡𝑖−1 )]
2
𝑖=1
Von den Feldbonituren auf Fusarium wurden nur die ersten 5 Boniturtermine pro Linie ausgewertet, da beim 6. Termin, 30 Tage nach der Blüte, die visuelle Bonitur aufgrund der Verfärbung der Ähren durch die Abreifeprozesse erheblich erschwert war.
Folgende Merkmale wurden statistisch ausgewertet: Die ersten 5 Fusarium-Bonituren
(FHB_B1, FHB_B2, FHB_B3, FHB_B4 und FHB_B5), die Werte entsprechen dem Prozentsatz an befallenen Ähren innerhalb einer Parzelle an den verschiedenen Boniturterminen.
Die AUDPC-Werte über die 5 Bonituren und der Prozentsatz an Fusarium-befallenen Körnern in der Kornbonitur nach der Ernte (FDK). Von den erhobenen morphologischen Merkmalen wurde das Blühdatum, gemessen in Tagen nach dem ersten Mai (D1May), die
Wuchshöhe (WUH) in cm und die relative Antherenretention (Aret_rel, 1 = völlige Einbehaltung der Antheren, 0 = kompletter Antherenausstoß) analysiert.
Bei den Messungen für die Mykotoxine wurden bei der Auswertung die Messungen für ZON
aufgrund geringer Relevanz weggelassen. Bei F. sporotrichioides wurden die Ergebnisse für
die Toxine HT-2 und T-2 (HT2 + T2) summiert, da sie ähnliche Eigenschaften aufweisen und
die Ausprägung in einer gewissen Verhältnismäßigkeit auftritt.
46
Die ANOVAs für die verschiedenen Merkmale wurden als einfache Varianzanalyse in Form
einer randomisierten Blockanlage berechnet. Hierbei wurde folgendes lineares Modell verwendet:
𝑋𝑖𝑗 = µ + 𝑤𝑗 + 𝑔𝑖 + Ɛ𝑖𝑗
𝑋𝑖𝑗 = Beobachtungswert aufgrund der Faktoren
µ = allgemeiner Mittelwert
𝑤𝑗 = Effekt der Wiederholungen
𝑔𝑖 = Effekt der Genotypen
Ɛ𝑖𝑗 = Restvarianz
Zur Auswertung der bei der Feldbonitur erhobenen Daten für Mittelwerte und Varianzanalysen wurde das Statistikprogramm SAS/STAT 9.3 verwendet. Die Auswertung der Kennzahlen, Histogramme, Diagramme und Korrelationsanalysen erfolgte mit Excel 2010.
47
4 Ergebnisse
4.1
Beschreibende Kennzahlen
Da die beiden Experimente mit den Isolaten F. graminearum (FG) und F. sporotrichioides
(FS) in jeweils 2 Wiederholungen im Feldversuch getestet wurden, wurde zuerst für jedes
Isolat der arithmetische Mittelwert aller Merkmale aus den beiden Wiederholungen errechnet,
sodass für jedes Isolat ein Durchschnitt der Merkmale aus den zwei Wiederholungen vorlag.
In den folgenden Tabellen wird ein Überblick über die wichtigsten statistischen Kennzahlen
der beiden Experimente gegeben.
In Tabelle 11 sind die Kennzahlen der erhobenen Merkmale für das Experiment mit F. graminearum über beide Isolat-Wiederholungen ersichtlich. Die Weizensorte, die den geringsten
AUDPC-Wert, den geringsten FHB-Befall zum Zeitpunkt der 5. Bonitur als auch den niedrigsten FDK-Wert aufwies, war die ungarische Zuchtlinie UNG-136.16.7.4.7. Den niedrigsten
DON-Wert im Erntegut hatte hingegen die Zuchtlinie 1305.6.5_P1.
Die Sorte Dakter hatte den höchsten AUDPC-Wert, bei der 5. Bonitur erreicht sie neben anderen Sorten das Maximum an Befallsausprägung. Auch die höchsten DON-Werte im Erntegut wies Dakter auf. Den Maximum-Wert an FDK erreichte unabhängig davon die Sorte
Royssac. Da das Mykotoxin HT-2 nur in 19 Proben und T-2 nur in 2 Proben in sehr geringen
Mengen gemessen wurde, wurde hier auf eine Darstellung verzichtet.
Tabelle 11: Mittelwert, Median, Minimum und Maximum für FHB_B5, AUDPC, FDK und DON im Experiment
mit F. graminearum
F. graminearum
Mittelwert
Median
Minimum
Maximum
FHB_B5 [%]
32,7
32,5
4,0
65,0
AUDPC
298,7
303,4
25,4
614,4
FDK [%]
25,8
26,3
0,3
56,5
DON [µg/kg]
20668,8
21800,0
1560,0
49100,0
In Tabelle 12 sind die gleichen Kennzahlen für das Experiment mit F. sporotrichioides über
zwei Wiederholungen ersichtlich. Bei allen gemessenen Parametern lagen die Werte unter
denen von F. graminearum. Der niedrigste Befall bei der 5. Bonitur wurde bei der französischen Zuchtlinie A40 22 1 2 gemessen. Die gleiche Linie wies die niedrigsten Werte bei
HT2+T2 und neben anderen bei FDK auf. Die Linie UNG-136.16.7.4.7 hatte sowohl bei
AUDPC als auch bei den gemessenen DON-Werten das absolute Minimum.
48
Die französische Sorte Karillon erreichte das Maximum an AUDPC und neben 2 anderen
Sorten und der Zuchtlinie RW21126 auch den höchsten Fusariumbefall am 5. Boniturtermin.
Die meisten ausgezählten fusariumbefallenen Körner nach der Ernte (FDK) hatten die Sorte
Nogal sowie die französische Zuchtlinie RW21124. Hinsichtlich der Mykotoxinwerte erreichte
bei HT2+T2 die Sorte Ascott den Höchstwert, bei DON die Linie RW21126.
Tabelle 12: Mittelwert, Median, Minimum und Maximum für FHB_B5, AUDPC, FDK, DON und HT2+T2 im
Experiment mit F. sporotrichioides
F. sporotrichioides
Mittelwert
Median
Minimum
Maximum
FHB_B5 [%]
20,1
20,0
0,5
35,0
AUDPC
144,0
143,6
3,8
350,7
FDK [%]
7,5
6,8
0,0
22,5
DON [µg/kg]
2230,5
1995,0
58,0
8130,0
HT2 + T2 [µg/kg]
1233,9
1102,5
46,0
3662,0
Alle Sorten und Zuchtlinien wurden sowohl von F. graminearum als auch von F. sporotrichioides infiziert. Aus den Werten FHB_B5 und AUDPC ist ersichtlich, dass alle Parzellen in beiden Experimenten mit den jeweiligen Isolaten infiziert wurden und zum Zeitpunkt der 5. Bonitur (26 Tage nach der Blüte) infiziert waren. Bis auf 3 Ausnahmen bei F. sporotrichioides
wurde im Erntegut aller getesteter Sorten und Zuchtlinien Körner gefunden, die Fusariumbefall aufwiesen. DON wurde in allen Proben gemessen.
Die Ausprägung aller Werte ist für F. graminearum weit höher als für F. sporotrichioides.
Durchschnittlich sind die Werte für AUDPC 2-mal höher, für FDK 3,5-mal höher und die
DON-Werte ca. 9-mal höher als bei einer Infektion mit F. sporotrichioides.
Für die morphologischen Merkmale Blühdatum, Wuchshöhe und Antherenausstoß, die bei
allen Parzellen für beide Experimente erhoben wurden, wurden die Mittelwerte über alle 4
Wiederholungen errechnet. Einen Überblick über die Kennzahlen gibt die Tabelle 13.
Tabelle 13: Mittelwert, Median, Minimum und Maximum für D1May, WUH und Aret_rel für die Experimente
mit F. graminearum und F. sporotrichioides
Mittelwert
Median
Minimum
Maximum
D1May [Tage]
36,9
36,6
28,8
45,0
WUH [cm]
74,6
72,5
57,5
103,8
Aret_rel
0,6
0,6
0,0
1,0
49
Den frühesten Blütezeitpunkt erreicht die Sorte Nogal, am längsten dauerte es bei den am
IFA gezüchteten Linien 1309.2.4_P1 und 1354.4.11_P2 bis die Blüte erreicht wurde. Im Bereich der Wuchshöhe war die Sorte Musik die kürzeste, den höchsten Wuchs erreichte
T.macha-A. Hinsichtlich des Blühverhaltens wies die Zuchtlinie UNG-136.16.7.4.7 einen fast
vollständigen Antherenausstoß auf, die Sorte Calabro hingegen behielt alle ihrer Antheren
nach der Blüte innerhalb der Blütchen.
4.2
Varianzanalysen und Häufigkeitsverteilungen
Mit Hilfe der Varianzanalysen wurde der Einfluss der Sorten auf die verschiedenen erhobenen Parameter und Merkmale überprüft und mit Hilfe von Histogrammen die Häufigkeitsverteilungen visualisiert.
In Abbildung 16 wurde die Häufigkeitsverteilung der AUDPC-Werte für beide Isolate in einem
Histogramm veranschaulicht. Der Unterschied in der Befallsausprägung zwischen den Isolaten wird deutlich. Bei F. graminearum liegt die Bandbreite in der Ausprägung des Fusariumbefalls zwischen 50 und 650 liegt und bei F. sporotrichioides zwischen 50 bis 400. Auch
die Normalverteilung der Daten ist optisch ersichtlich.
60
50
Häufigkeit
40
30
20
10
0
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
600
650
AUDPC
F.graminearum
F.sporotrichioides
Abbildung 16: Histogramm für die AUDPC Werte der beiden Isolate FG und FS
Abbildung 17 zeigt ein Histogramm für die Häufigkeitsverteilung der fusariumbefallenen Körner im Erntegut. Auch hier sieht man sehr deutlich, dass es einen Unterschied in der Band50
breite der Isolate und der Genotypen gibt. Während F. sporotrichioides analog zu den geringeren AUDPC-Werten auch eine geringere Ausprägung an Fusariumbefall im Erntegut zeigte, hat F. graminearum eine weitere Variation und weist auch höhere FDK-Werte auf.
80
70
Häufigkeit
60
50
40
30
20
10
0
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
55
60
FDK in %
F. graminerarum
F. sporotrichioides
Abbildung 17: Histogramm für den FDK Wert in % der beiden Isolate FG und FS
4.2.1
Fusarium graminearum
Mit Hilfe von Varianzanalysen wird der Effekt der Sorten auf die Merkmale FHB_B5, AUDPC
und FDK für das Isolat FG über je zwei Wiederholungen separat getestet. Die Ergebnisse
werden in den folgenden Tabellen dargestellt.
Tabelle 14: Varianzanalyse für das Merkmal FHB_B5 für das Isolat FG über 2 Wiederholungen
Varianzursache
WH
Genotyp
Error
Corrected Total
DF
1
189
192
382
Type III SS
28,86
62092,86
12140,97
74266,81
Mean Square
28,86
328,53
63,23
F-Wert
0,46
5,20
p-Wert
0,5001
<.0001
51
Der Unterschied zwischen den Isolat-Wiederholungen ist nicht signifikant. Es gibt einen signifikanten Unterschied zwischen den getesteten Sorten und Zuchtlinien bezüglich des Parameters FHB_B5.
Tabelle 15: Varianzanalyse für das Merkmal AUDPC für das Isolat FG über 2 Wiederholungen
Varianzursache
WH
Genotyp
Error
Corrected Total
DF
1
189
192
382
Type III SS
70453,58
7017127,44
1278998,78
8368749,43
Mean Square
70453,58
37127,66
6661,45
F-Wert
10,58
5,57
p-Wert
0,0014
<.0001
Der Unterschied zwischen den Isolat-Wiederholungen als auch der Unterschied zwischen
den verschiedenen Genotypen ist signifikant.
Tabelle 16: Varianzanalyse für das Merkmal FDK für das Isolat FG über 2 Wiederholungen
Varianzursache
WH
Genotyp
Error
Corrected Total
DF
1
189
192
382
Type III SS
2460,55
86622,15
9338,66
98418,28
Mean Square
2460,55
458,32
48,64
F-Wert
50,59
9,42
p-Wert
<.0001
<.0001
Auch für das Merkmal FDK ist sowohl der Unterschied zwischen den Isolat-Wiederholungen
als auch der Unterschied zwischen den Genotypen signifikant. Der Haupteffekt der Sorten/Zuchtlinien ist daher für alle fusariumbezogenen Merkmale gegeben.
4.2.2
Fusarium sporotrichioides
Mit Hilfe von Varianzanalysen wird der Effekt der Sorten auf die Merkmale FHB_B5, AUDPC
und FDK für das Isolat FS über je zwei Wiederholungen separat getestet. Die Ergebnisse
werden in den folgenden Tabellen dargestellt.
Tabelle 17: Varianzanalyse für das Merkmal FHB_B5 für das Isolat FS über 2 Wiederholungen
Varianzursache
WH
Genotyp
Error
Corrected Total
DF
1
189
191
381
Type III SS
1223,94772
19592,05166
6764,15728
27595,98955
Mean Square
1223,94772
103,66165
35,41444
F-Wert
34,56
2,93
p-Wert
<.0001
<.0001
52
Die Sorten als auch die Isolat-Wiederholungen haben signifikanten Einfluss auf die Ausprägung des Fusariumbefalls zum Zeitpunkt der 5. Bonitur.
Tabelle 18: Varianzanalyse für das Merkmal AUDPC für das Isolat FS über 2 Wiederholungen
Varianzursache
WH
Genotyp
Error
Corrected Total
DF
1
189
191
381
Type III SS
95025,628
1641055,578
517470,759
2254365,768
Mean Square
95025,628
8682,834
2709,271
F-Wert
35,07
3,2
p-Wert
<.0001
<.0001
Auch auf die AUDPC Werte haben sowohl die Isolat-Wiederholung als auch die verschiedenen Genotypen einen signifikanten Effekt.
Tabelle 19: Varianzanalyse für das Merkmal FDK für das Isolat FS über 2 Wiederholungen
Varianzursache
WH
Genotyp
Error
Corrected Total
DF
1
189
191
381
Type III SS
1,654438
9791,800175
1935,67056
11730,23364
Mean Square
1,654438
51,808467
10,1344
F-Wert
0,16
5,11
p-Wert
0,6866
<.0001
Ein signifikanter Unterschied zwischen den Sorten zeigt sich auch für die abhängige Variable
FDK, jedoch ist hier der Unterschied zwischen den Isolat-Wiederholungen nicht gegeben.
4.2.3
Morphologische Merkmale
In Abbildung 18 ist die Häufigkeitsverteilung für die Mittelwerte des Merkmals Blühdatum
über alle 4 Wiederholungen dargestellt. Anzumerken ist an dieser Stelle, dass die Wiederholungen 3 und 4 drei Wochen später angebaut wurden als die Wiederholungen 1 und 2. Daher
hat sich auf diesen Parzellen, aufgrund der späteren Entwicklung der Pflanzen, das Blühdatum nach hinten verschoben. Das Blühdatum der verschiedenen Genotypen variierte innerhalb von 2 Wochen.
53
40
35
30
Häufigkeit
25
20
15
10
5
0
28.Mai 30.Mai 01.Jun 03.Jun 05.Jun 07.Jun 09.Jun 11.Jun 13.Jun 15.Jun
und
größer
D1May
Abbildung 18: Histogramm für das Blühdatum über beide Experimente FG und FS
Auch die Varianzanalyse für D1May zeigte, dass es Unterschiede zwischen den Genotypen
bezüglich des Blühzeitpunkts gibt, siehe Tabelle 20. Die Auswahl der Sorten/Zuchtlinien hat
daher einen signifikanten Einfluss auf den Blühzeitpunkt.
Auch die Wiederholungen hatten einen signifikanten Effekt auf das Blühdatum, was durch
die unterschiedlichen Anbautermine erklärt werden kann.
Tabelle 20: Varianzanalyse für das Merkmal Blühdatum in Anzahl der Tage nach dem 1. Mai (D1May) über
4 Wiederholungen
Varianzursache
WH
Genotyp
Error
Corrected Total
DF
3
189
572
764
Type III SS
2899,10
12257,40
1497,62
16655,31
Mean Square
966,37
64,85
2,62
F-Wert
369,09
24,77
p-Wert
<.0001
<.0001
54
Auch für das Merkmal Wuchshöhe gab es eine weite Variationsbreite über alle 4 Wiederholungen betrachtet. Die 190 verschiedenen Genotypen waren im Schnitt zwischen 60 cm und
105 cm hoch, wobei die meisten Sorten und Linien bei 70 bis 75 cm Höhe lagen.
60
50
Häufigkeit
40
30
20
10
0
55
60
65
70
75
80
85
90
95
100
105
110
Wuchshöhe
Abbildung 19: Histogramm für das Merkmal Wuchshöhe (WUH) in cm über beide Experimente FG und FS
Tabelle 21 zeigt die Ergebnisse der Varianzanalyse für die abhängige Variable Wuchshöhe.
Es gibt signifikante Unterschiede zwischen den Genotypen betreffend der Wuchshöhe.
Tabelle 21: Varianzanalyse für das Merkmal Wuchshöhe (WUH) in cm über 4 Wiederholungen
Varianzursache
WH
Genotyp
Error
Corrected Total
DF
3
189
573
765
Type III SS
374,57
58299,86
5220,84
63895,01
Mean Square
124,86
308,46
9,11
F-Wert
13,7
33,85
p-Wert
<.0001
<.0001
Als nächstes wurde der Einfluss der Sortenwahl auf das Blühverhalten untersucht. Das Histogramm in Abbildung 20 zeigt die große Bandbreite des Merkmals relativer Antherenausstoß, wobei ein Wert von Aret_rel 0 für kompletten Antherenausstoß und ein Wert von 1 für
komplette Einbehaltung der Antheren steht. Auch dieses Merkmal wurde über 4 Wiederholungen betrachtet.
55
35
30
Häufigkeit
25
20
15
10
5
0
0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
0,7
0,8
0,9
1
und
größer
Aret_ret
Abbildung 20: Histogramm für das Merkmal relativer Antherenausstoß (Aret_rel) über beide Experimente
FG und FS
Laut Varianzanalyse in Tabelle 22 gibt es auch hier für das Merkmal Aret_rel signifikante
Unterschiede zwischen den Genotypen und innerhalb der Wiederholungen.
Tabelle 22: Varianzanalyse für das Merkmal Antherenausstoß (Aret_rel) über 4 Wiederholungen
Varianzursache
WH
Genotyp
Error
Corrected Total
4.3
DF
3
189
573
765
Type III SS
3,60
47,80
14,37
65,75
Mean Square
1,20
0,25
0,03
F -Wert
47,81
10,08
p-Wert
<.0001
<.0001
Infektionsverlauf
Die angewandte Sprühinokulation führte bei allen Genotypen zu einer erfolgreichen Infektion
und bewirkte unterschiedliche Krankheitsverläufe in den verschiedenen Sorten und Linien.
Die Befallsdaten wurden im Laufe der regelmäßig stattfindenden Boniturtermine erhoben.
In den nächsten beiden Diagrammen wird der Infektionsverlauf von einigen ausgewählten
Sorten für jedes Fusarium Isolat dargestellt.
56
70
60
Befall in %
50
40
30
20
10
0
0
10
14
18
22
26
Tage nach 1. Inokulation
UNG-136.16.7.4.7
Dakter
Capo
Karillon
Mittelwert
Abbildung 21: Infektionsverlauf von F. graminearum für UNG-136.16.7.4.7, Dakter, Capo und Karillon im
Vergleich zum Mittelwert
In Abbildung 21 wurden die Krankheitsverläufe der Linie UNG-136.16.7.4.7, welche den
niedrigsten Befallsgrad aufwies und der Sorte Dakter, die den stärksten Befall an Fusarium
verzeichnete, betrachtet. Zum Vergleich dazu wurde auch die österreichische Standard Sorte
Capo sowie Karillon, eine französische Sorte, welche beim zweiten Experiment mit dem Isolat FS die höchsten AUDPC-Werte erreichte, dargestellt. Capo, der im Allgemeinen eine
recht gute Fusariumresistenz aufweist befindet sich auch hier deutlich unter dem Mittelwert.
Die unterschiedlichen Anfälligkeiten der verschiedenen Sorten gegenüber dem Isolat sind
sehr gut ersichtlich.
57
40
35
Befall in %
30
25
20
15
10
5
0
0
10
14
18
22
26
Tage nach 1. Inokulation
UNG-136.16.7.4.7.
Dakter
Capo
Karillon
Mittelwert
Abbildung 22: Infektionsverlauf von F. sporotrichioides für UNG-136.16.7.4.7, Dakter, Capo und Karillon
im Vergleich zum Mittelwert
In Abbildung 22 wurde der Infektionsverlauf der gleichen Sorten nach der Inokulation mit
F. sporotrichioides betrachtet. Auffällig sind die insgesamt geringeren Befallsraten für dieses
Isolat, die Sorten zeigen ähnliche Krankheitsverläufe wie bei F. graminearum. Karillon war
bei diesem Experiment jedoch die anfälligste Sorte, während die Kurve von UNG136.16.7.4.7 fast bei null stagniert.
4.4
Korrelationsanalysen und Streudiagramme
In den folgenden Tabellen werden die errechneten Korrelationskoeffizienten der verschiedenen Korrelationsanalysen dargestellt. Für die Berechnungen wurden die Mittelwerte aus den
jeweiligen Isolat-Wiederholungen herangezogen, bei den morphologischen Merkmalen die
Mittelwerte über alle 4 Wiederholungen.
In Tabelle 23 sind die Korrelationskoeffizienten der erhobenen Merkmale für das Experiment
mit dem Isolat F. graminearum ersichtlich. Auffallend ist hier der hohe Korrelationskoeffizient
zwischen FDK und FHB_B5 sowie AUDPC und die starke Korrelation zwischen DON und
FDK, AUDPC und FHB_B5. Das Blühdatum (D1May) korrelierte kaum mit den fusariumbe58
zogenen Merkmalen, auch bezüglich des Zusammenhangs des Blühdatums mit dem Verhalten des Antherenausstoßes stagniert der Koeffizient bei fast null. Das morphologische
Merkmal Wuchshöhe (WUH) weist recht hohe negative Korrelationen mit FHB_B5, AUDPC,
FDK und DON auf. Auch Aret_rel zeigt eine Korrelation mit den fusariumbezogenen Merkmalen.
Tabelle 23: Korrelationskoeffizienten der einzelnen Parameter für das Experiment mit Isolat FG
FG
AUDPC
FDK
DON
D1May
WUH
Aret_rel
FHB_B5
0,96
0,86
0,85
-0,11
-0,61
0,58
AUDPC
FDK
DON
D1May
WUH
0,85
0,86
-0,03
-0,61
0,62
0,91
-0,29
-0,74
0,62
-0,30
-0,73
0,61
0,49
-0,09
-0,46
In den folgenden drei Streudiagrammen werden ausgewählte Korrelationen der fusariumbezogenen Merkmale dargestellt.
60
r = 0,85
50
FDK_FG
40
30
20
10
0
0
100
200
300
400
500
600
700
AUDPC_FG
Abbildung 23: Streudiagramm für AUDPC und FDK im Experiment mit F. graminearum
59
60000
r = 0,86
50000
DON_FG
40000
30000
20000
10000
0
0
100
200
300
400
500
600
700
AUDPC_FG
Abbildung 24: Streudiagramm für AUDPC und DON im Experiment mit F. graminearum
60000
r = 0,91
50000
DON_FG
40000
30000
20000
10000
0
0
10
20
30
40
50
60
FDK_FG
Abbildung 25: Streudiagramm für FDK und DON im Experiment mit F. graminearum
60
In Tabelle 24 wurden die gleichen Korrelationsanalysen für die Merkmale des Experiments
mit F. sporotrichioides durchgeführt. Auch hier zeigt sich eine Korrelation zwischen FDK und
FHB_B5 sowie AUDPC, wenn auch nicht so ausgeprägt wie bei F. graminearum. Auch die
Mykotoxin-Werte weisen eine positive Korrelation auf mit FHB_B5, AUDPC und FDK, vor
allem die Summe aus HT2+T2. Das Blühdatum wies auch hier kaum eine Korrelation auf mit
den fusariumbezogenen Merkmalen, auch mit Aret_rel korreliert es hier gegen null. Die
Wuchshöhe zeigt eine negative Korrelation für die Merkmale FHB_B5, AUDPC, FDK, DON
und HT2+T2. Die Antherenretention (Aret_rel) korreliert positiv mit den fusariumbezogenen
Merkmalen als auch mit den Mykotoxin-Werten.
Tabelle 24: Korrelationskoeffizienten der einzelnen Parameter für das Experiment mit Isolat FS
FS
AUDPC
FDK
DON
HT2 + T2
D1May
WUH
Aret_rel
FHB_B5
0,91
0,61
0,53
0,62
-0,15
-0,57
0,45
AUDPC
FDK
DON
HT2 + T2
D1May
WUH
0,61
0,54
0,70
-0,04
-0,57
0,51
0,80
0,73
-0,31
-0,63
0,54
0,59
-0,40
-0,62
0,62
-0,12
-0,55
0,56
0,49
-0,09
-0,46
In den folgenden Abbildungen werden die Korrelationen in Form von Streudiagrammen für
ausgewählte fusariumbezogene Parameter dargestellt.
25
r = 0,61
FDK_FS
20
15
10
5
0
0
100
200
300
400
AUDPC_FS
Abbildung 26: Streudiagramm für AUDPC und FDK im Experiment mit F. sporotrichioides
61
4000
r = 0,70
3500
HT2+T2_FS
3000
2500
2000
1500
1000
500
0
0
100
200
300
400
AUDPC_FS
Abbildung 27: Streudiagramm für AUDPC und HT2+T2 im Experiment mit F. sporotrichioides
4000
r = 0,73
3500
HT2+T2_FS
3000
2500
2000
1500
1000
500
0
0
5
10
15
20
25
FDK_FS
Abbildung 28: Streudiagramm für FDK und HT2+T2 im Experiment mit F. sporotrichioides
62
In Tabelle 25 wurde eine Korrelationsanalyse für alle fusariumbezogenen Parameter sowie
für die Toxine in Gegenüberstellung der beiden Experimente mit den Isolaten F. graminearum und F. sporotrichioides durchgeführt. Alle Werte für FHB_B5, AUDPC, FDK, DON und
HT2+T2 zeigten eine positive Isolat-übergreifende Korrelation.
Tabelle 25: Korrelationsanalyse für die Parameter FHB_B5, AUDPC , FDK, DON und HT2+T2 für beide
Experimente FG und FS
FS\FG
FHB_B5_FS
AUDPC_FS
FDK_FS
DON_FS
HT2+T2_FS
FHB_B5_FG
0,70
0,71
0,69
0,69
0,70
AUDPC_FG
0,70
0,74
0,68
0,67
0,75
FDK_FG
0,66
0,68
0,77
0,75
0,76
DON_FG
0,66
0,71
0,76
0,79
0,80
In Abbildung 29 wurden in einem Streudiagramm die AUDPC-Werte der verschiedenen Sorten und Linien für F. graminearum und F. sporotrichioides gegenübergestellt. Es ist eine
deutliche positive Korrelation erkennbar.
400
r = 0,74
350
300
AUDPC_FS
250
200
150
100
50
0
0
100
200
300
400
500
600
700
AUDPC_FG
Abbildung 29: Streudiagramm der AUDPC-Werte der verschiedenen Genotypen für FG und FS
In Abbildung 30 zeigt sich deutlich die positive Korrelation der FDK-Werte für beide Experimente. Auch die Haupttoxine von F. graminearum (DON) und von F. sporotrichioides
(HT2+T2) korrelieren eindeutig miteinander, siehe Abbildung 31.
63
25
r = 0,77
20
FDK_FS
15
10
5
0
0
10
20
30
40
50
60
FDK_FG
Abbildung 30: Streudiagramm für FDK der verschiedenen Genotypen für FG und FS
4000
r = 0,80
3500
3000
HT2+T2_FS
2500
2000
1500
1000
500
0
0
10000
20000
30000
40000
50000
60000
DON_FG
Abbildung 31: Streudiagramm für DON und HT2+T2 der verschiedenen Genotypen für FG und FS
64
In Tabelle 26 wurden zur besseren Übersicht und Vergleichbarkeit nochmals die fusariumbezogenen Merkmale der beiden Experimente den morphologischen Merkmalen Blühdatum
(D1May), Wuchshöhe (WUH) und Antherenretention (Aret_rel) gegenübergestellt. Wie schon
oben erwähnt, ist sowohl für F. graminearum als auch für F. sporotrichioides kaum eine Korrelation zwischen AUDPC und Blühdatum gegeben. Die Wuchshöhe korreliert zu AUDPC in
beiden Fällen negativ und zu Aret_rel positiv. FDK zeigt eine schwache negative Korrelation
zu D1May, eine recht starke negative Korrelation zu WUH und eine positive Korrelation zu
Aret_rel. Auch die Korrelationen der beiden Haupttoxine verhalten sich in beiden Experimenten ähnlich, es ist eine schwache negative Korrelation mit D1May gegeben, eine mittelmäßige negative Korrelation zu WUH und eine positive Korrelation zu Aret_rel. Die Korrelationskoeffizienten sind jedoch für DON ausgeprägter als für HT2+T2.
Vergleicht man die Ergebnisse der Korrelationsanalysen der Experimente mit F. graminearum und F. sporotrichioides, ergeben sich für beide Isolate sehr ähnliche Korrelationskoeffizienten hinsichtlich des Zusammenhangs mit den morphologischen Merkmalen.
Tabelle 26: Gegenüberstellung der Korrelationsanalysen für FG und FS hinsichtlich AUDPC, FDK und
DON bzw. HT2+T2 in Bezug auf die morphologischen Merkmale D1May, WUH und Aret_rel
FG
AUDPC_FG
FDK_FG
DON_FG
D1May
WUH
Aret_rel
-0,03
-0,61
0,62
-0,29
-0,74
0,62
-0,30
-0,73
0,61
FS
AUDPC_FS
FDK_FS
HT2+T2_FS
D1May
WUH
Aret_rel
-0,04
-0,57
0,51
-0,31
-0,63
0,54
-0,12
-0,55
0,56
In den folgenden Streudiagrammen (Abbildung 32 bis 43) werden die Korrelationen von
AUDPC und den Toxinen im Hinblick auf die morphologischen Merkmale für beide Pathogene dargestellt.
65
Blühdatum
50
50
r = -0,30
45
45
40
40
D1May
D1May
r = -0,03
35
30
35
30
25
0
200
400
AUDPC_FG
600
25
800
0
20000
40000
DON_FG
60000
Abbildung 32: Streudiagramm für AUDPC und
Abbildung 33: Streudiagramm für DON und D1May
D1May im Experiment mit FG
im Experiment mit FG
50
50
r = -0,12
r = -0,04
45
40
40
D1May
D1May
45
35
30
35
30
25
25
0
100
200
AUDPC_FS
300
400
0
1000
2000
HT2+T2_FS
3000
4000
Abbildung 34: Streudiagramm für AUDPC und
Abbildung 35: Streudiagramm für HT2+T2 und
D1May im Experiment mit FS
D1May im Experiment mit FS
66
Wuchshöhe
110
110
100
90
90
WUH
WUH
r = -0,61
100
80
80
70
70
60
60
50
0
200
400
600
r = -0,73
50
800
0
20000
AUDPC_FG
40000
60000
DON_FG
Abbildung 36: Streudiagramm für AUDPC und
Abbildung 37: Streudiagramm für DON und WUH
WUH im Experiment mit FG
im Experiment mit FG
110
110
r = -0,55
100
90
90
WUH
WUH
r = -0,57
100
80
80
70
70
60
60
50
50
0
50
100 150 200 250 300 350 400
AUDPC_FS
0
1000
2000
HT2+T2_FS
3000
4000
Abbildung 38: Streudiagramm für AUDPC und
Abbildung 39: Streudiagramm für HT2+T2 und
WUH im Experiment mit FS
WUH im Experiment mit FS
67
Antherenretention
1,2
1,2
r = 0,61
1
1
0,8
0,8
Aret_rel
Aret_rel
r = 0,62
0,6
0,6
0,4
0,4
0,2
0,2
0
0
0
200
400
600
800
0
20000
40000
Abbildung 40: Streudiagramm für AUDPC und
Abbildung
Aret_rel im Experiment mit FG
Aret_rel im Experiment mit FG
1,2
41:
Streudiagramm
für
DON
und
1,2
r = 0,51
r = 0,56
1
1
0,8
0,8
Aret_rel
Aret_rel
60000
DON_FG
AUDPC_FG
0,6
0,6
0,4
0,4
0,2
0,2
0
0
0
50 100 150 200 250 300 350 400
AUDPC_FS
0
1000
2000
HT2+T2_FS
3000
4000
Abbildung 42: Streudiagramm für AUDPC und
Abbildung 43: Streudiagramm für HT2+T2 und
Aret_rel im Experiment mit FS
Aret_rel im Experiment mit FS
68
5 Diskussion
5.1
Infektionsverlauf und fusariumbezogene Parameter
Alle Sorten und Zuchtlinien zeigten nach der künstlichen Inokulation eine erfolgreiche Infektion, wobei es Unterschiede im Schweregrad der FHB-Ausprägung gab. Im zeitlichen Verlauf
des Versuchs und mit fortschreitender Infektionsstärke fiel bei den laufenden Bonituren
schnell auf, dass der Schweregrad der Infektion als auch die Infektionsausbreitung bei
F. graminearum viel stärker war als bei F. sporotrichioides. Nach der Auswertung der Daten
zeigte sich, dass die AUDPC-Werte für das Experiment mit F. graminearum doppelt so hoch
sind als für F. sporotrichioides. Dies kann durch die höhere Aggressivität des Pathogens und
der schnellere Infektionsverlauf durch die Produktion von DON als Virulenz-Faktor von
F. graminearum erklärt werden.
Sowohl beim Experiment für F. graminearum als auch für F. sporotrichioides zeigte sich in
der Analyse eine starke positive Korrelation für den Zusammenhang des Infektionsverlaufs
(AUDPC) mit den Fusarium geschädigten Körnern (FDK) (FG r=0,85; FS r=0,61), als auch
mit den Mykotoxingehalten für DON (FG r=0,86) und für HT2+T2 (FS r=0,70) im Erntegut.
Diese Ergebnisse decken sich mit einem 3-jährigen Weizenversuch im Freiland in Japan
(Kubo et al. 2014). Sorten bzw. Zuchtlinien mit geringer FHB Befallsausprägung weisen auch
einen geringeren Befall in den geernteten Körnern und einen niedrigeren Mykotoxingehalt
auf. Es kann daher davon ausgegangen werden, dass durch die visuelle Bonitur anhand der
Infektionssymptome für Ährenfusariose auf den Schweregrad der Schädigung durch FHB im
geernteten Getreide und der Kontamination durch Mykotoxine geschlossen werden kann.
Dies hatten unter anderem auch schon Bai et al. (2001) beschrieben, indem sie Tests mit
dem Befall von F. graminearum bei verschiedenen Weizensorten im Glashaus als auch im
Feldversuch auf Zusammenhänge zwischen optisch messbaren Symptomen von FHB und
dem daraus resultierenden DON-Gehalt im Korn machten. Auch im aktuellsten Review Artikel von Buerstmayr und Lemmens (2015) wird auf diese Zusammenhänge eingegangen,
welche mit den vorliegenden Ergebnissen übereinstimmen.
Auch der Anteil der fusariumbefallenen Körner in den jeweiligen Kornproben (FDK) korrelierte positiv mit den DON Werten bei F. graminearum (r=0,91), sowie mit HT2+T2 bei
F. sporotrichioides (r=0,73). Hatte ein Genotyp einen hohen Prozentsatz an Fusarium geschädigten Körnern im Erntegut, waren auch die Mykotoxingehalte umso höher. Buerstmayr
und Lemmens (2015) kommen zu ähnlichen Ergebnissen und erklären die enge Korrelation
damit, dass die Auszählung von FDK am gleichen Kornmaterial wie die Toxinmessungen
stattfinden.
69
Die eindeutige Korrelation sowohl von AUDPC als auch von FDK mit den Toxingehalten
steht im Gegensatz zur Aussage von Bottalico und Perrone (2002) die postulierten, dass
man nicht von der Resistenz einer Sorte gegenüber FHB Befall auf die Einlagerung von Mykotoxinen im Erntegut schließen könne.
Bei der Resistenzzüchtung gegen Fusarium und um die Toxinwerte im Getreide zu reduzieren, kann daher eine Selektion auf Genotypen, die wenig visuellen Befall aufweisen bzw.
nach der Ernte eine geringe Zahl an Fusariumkörnern im Erntegut aufweisen, zielführend
sein. Wobei die Beurteilung anhand von FDK in Hinblick auf den Mykotoxingehalt im Korn
sicherer scheint, da hier ein höherer Korrelationskoeffizient gegeben ist.
Die Gegenüberstellung der fusariumbezogenen Parameter von beiden Experimenten ergab
in allen Fällen eine positive Korrelation (siehe Tabelle 25). Vor allem der starke Korrelationskoeffizient der AUDPC-Werte der beiden Isolate FG und FS (r=0,74) ist interessant. Von den
Resistenzeigenschaften der verschiedenen Genotypen und ihrem Verhalten gegenüber dem
Befall von F. graminearum kann eine Anfälligkeit gegen F. sporotrichioides abgeleitet werden
und umgekehrt. Dieses Resultat wird unterstützt von den Studien von Toth et al. (2008) und
Kubo et al. (2014), die beschrieben, dass verschiedene Weizen Genotypen ähnliche Reaktionen gegenüber verschiedenen Fusarium Isolaten zeigten. Buerstmayr und Lemmens
(2015) bestätigen in ihrem Review diese Theorie, da Fusariumresistenz nicht isolatspezifisch
und artspezifisch ist. Dass die Resistenz gegenüber einer Fusarium-Art auch die Resistenz
gegenüber einer anderen bedingt, ist eine wichtige Erkenntnis für zukünftige Versuche und
Zuchtprogramme. So reicht die Inokulation mit einem einzelnen aggressiven Fusarium-Isolat
aus, um auf allgemeine Fusariumresistenz zu testen (Buerstmayr and Lemmens 2015).
5.2
Einfluss der Sorten und Isolat-Wiederholungen
Die Auswahl der Sorten hat sowohl für F. graminearum als auch für F. sporotrichioides einen
signifikanten Effekt auf den Schweregrad der Infektion (FHB_B5), den Infektionsverlauf
(AUDPC), auf die Anzahl der von Fusarium befallenen Körner (FDK) im Erntegut und damit
auch auf den Mykotoxingehalt im geernteten Getreide. Diese Ergebnisse decken sich mit
dem 3-jährigen Feldversuch von Kubo et al. (2014). Die Auswahl von möglichst resistenten
Sorten für den Weizenanbau ist daher immer noch ein wirksames Mittel zur Vorbeugung gegen Ährenfusariose und eine Konzentration der Züchtung auf die Entwicklung resistenter
Sorten absolut sinnvoll. Resistente Sorten verringern den Fusariumbefall und die Gefahr von
Kontaminationen durch Mykotoxine.
Anhand der Varianzanalysen wurde beim Merkmal AUDPC für beide Experimente ein signifikanter Unterschied in der Isolat-Wiederholung festgestellt. Der Grund liegt wahrscheinlich im
70
3 Wochen späteren Anbau der jeweiligen zweiten Wiederholung (WH 3 und 4), worauf hin
diese Parzellen später entwickelt waren, später blühten und auch im Infektionsverlauf im
Vergleich zu den Wiederholungen 1 und 2 hinten nach waren.
Beim Merkmal FDK wurde bei F. graminearum ein signifikanter Effekt der IsolatWiederholung entdeckt, bei F. sporotrichioides hatte die Isolat-Wiederholung keine messbare
Auswirkung. Auch dieser Umstand kann bei F. graminearum mit dem späteren Anbautermin
der zweiten Wiederholung argumentiert werden. Bei F. sporotrichioides hatte dies keinen
Effekt, da die Infektion dieser Fusarium-Art sich langsamer ausbreitet und in beiden Wiederholungen bis zur Ernte anscheinend genug Zeit war, dass sich die Infektionsfortschritte angleichen konnten.
5.3
Mykotoxine
Auffällig bei der Mykotoxin-Analyse der geernteten Kornproben war, dass auch im Erntegut
der mit F. sporotrichioides inokulierten Parzellen hohe DON Konzentrationen gefunden wurden, obwohl F. sporotrichioides normalerweise kein DON-Bildner ist. Dies ist auf den Umstand zurückzuführen, dass es aufgrund der regelmäßigen Aktivierung der Sprühberegnungsanlage während des Inokulationszeitraums und der damit einhergehenden optimalen
Feuchtigkeit für Fusariumpilze, trotz Rand zwischen den Experimenten zu Nebeninfektionen
von F. graminearum oder anderen auf dem Standort natürlich vorkommenden FusariumArten gekommen sein wird. Die DON-Werte sind jedoch um ca. 9-mal niedriger als im Experiment mit F. graminearum und wurden daher in die Auswertung miteinbezogen, aber nicht
als das Ergebnis verzerrend angesehen.
Im Erntegut der mit F. graminearum inokulierten Flächen wurde hauptsächlich wie erwartet
das Mykotoxin Deoxynivalenol gefunden, nur in einigen wenigen Proben konnten auch geringe Kontaminationen mit HT-2 bzw. T-2 nachgewiesen werden, diese Werte wurden in der
Auswertung nicht beachtet.
Auch auf Zearalenon (ZON) wurden die Kornproben beider Experimente analysiert. Bei FS
ließen sich bei kaum einer Probe ZON nachweisen, auch bei FG lagen die Messungen beim
Großteil der Proben unter der quantifizierbaren Messgrenze (<LQ). Daher wurde dieses Toxin nicht in die Auswertung miteinbezogen.
5.4
Zusammenhänge mit morphologischen Merkmalen
Mesterhazy (1995) als auch Hilton et al. (1999) berichteten in vorausgehenden Studien über
einen direkten Einfluss der Wuchshöhe auf die Anfälligkeit auf FHB. Anders als Mesterhazy
71
(1995) erklärten Hilton et al. (1999) die geringere Anfälligkeit langstrohiger Sorten nicht nur
durch den größeren Abstand zu potentiellem Infektionsmaterial durch Erntereste am Boden,
sondern mit dem Zusammenwirken mehrerer Gene welches die erhöhte Resistenz hervorruft. Dies konnte in der vorliegenden Arbeit bestätigt werden, wie auch bei Hilton et al. wurden durch die Sprühnebelberegnung die Infektionsbedingungen auf Höhe der Ähren für alle
Genotypen konstant gehalten. Es wurde sowohl für F. graminearum als auch für
F. sporotrichioides eine negative Korrelation der Wuchshöhe mit den fusariumbezogenen
Merkmalen AUDPC (FG r=-0,61; FS r=-0,57), FDK (FG r=-0,74; FS r=-0,63) und Mykotoxingehalt (FG r=-0,73; FS r=-0,55) nachgewiesen. Das bedeutet, je höher die Wuchshöhe, desto geringer die Anfälligkeit für eine FHB-Infektion und in weiterer Folge desto geringer der
Besatz an fusariumbefallenen Körnern und die Kontamination mit Mykotoxinen.
Das morphologische Merkmal der Antheren Retention, also der Einbehaltung der Antheren
nach der Blüte innerhalb der Ährchen, zeigte in dieser Studie für beide Isolate eine direkte
positive Korrelation mit AUDPC (FG r=0,62; FS r=0,51), mit FDK (FG r=0,62; FS r=0,54) und
mit DON (FG r=0,61) bzw. mit HT2+T2 (FS r=0,56). Die Ergebnisse stehen in Einklang mit
Untersuchungen von Graham and Browne (2009) und Skinnes et al. (2010), die ebenfalls
einen Einfluss des Verhaltens der Antheren mit der Anfälligkeit für FHB bzw. dem Mykotoxingehalt nachweisen konnten. Eine hohe Rate an einbehalten Antheren scheint zu einer
erhöhten Anfälligkeit einer Sorte auf FHB zu führen und desto höher waren auch im Endeffekt die Mykotoxingehalte im Erntegut. Skinnes et al. (2010) gehen davon aus, dass dieser
Zusammenhang nicht an den speziellen Inhaltsstoffen (Betain und Cholin) der Antheren liegt,
sondern daran, dass die einbehaltenen verblühten Antheren totes Material innerhalb der
Ährchen darstellen, das von saprophytisch lebenden Pilzen wie Fusarium einfacher besiedelt
und als Nahrungsquelle genutzt werden kann.
Die Resultate deuten darauf hin, dass die Selektion auf die morphologischen Merkmale Antherenausstoß bzw. auf hohe Wuchshöhen daher zum Züchtungserfolg hinsichtlich FHBResistenz beitragen könnte. Hierbei muss jedoch beachtet werden, dass langstrohige Sorten
zwar eine geringere Fusariumanfälligkeit aufweisen, diese aber auch zu stärkerem Lager
neigen. Diese agronomischen Eigenschaften sind in der Praxis nicht erwünscht. Beim Merkmal Antherenausstoß hingegen sind keine unerwünschten agronomischen Eigenschaften
betroffen, sodass Selektion auf hohen Antherenausstoß eine einfache und wirksame indirekte Selektion auf Fusariumresistenz darstellen könnte.
Der Zeitpunkt der Blüte steht in keinem Zusammenhang mit der Infektionsanfälligkeit für FHB
(AUDPC), weder für F. graminearum (r=-0,03), noch für F. sporotrichioides (r=-0,04). Geringe
negative Korrelationskoeffizienten ergaben jedoch die Analysen von D1May auf FDK (FG
r=-0,29; FS r=-0,31), DON (FG r=-0,30) und HT2+T2 (FS r=-0,12) für beide Isolate. Hier
72
ergibt sich die Schlussfolgerung, je früher der Blühtermin, desto höher die FDK-Werte und
die Mykotoxingehalte. Dies steht aber im Widerspruch zur niedrigen Korrelation mit AUDPC,
denn durch die regelmäßigen künstlichen Inokulationen hätten dieser These nach die frühblühenderen Genotypen auch einen Vorsprung im FHB-Befall haben müssen, was sich, falls
zutreffend, in der AUDPC-Kurve widerspiegeln würde. Kubo et al. (2014) fanden bei ihren
Versuchen keine signifikante Korrelation zwischen den fusariumbezogenen Merkmalen und
dem Zeitpunkt des Ährenschiebens.
Zusammenfassend kann gesagt werden, obwohl F. graminearum einen nahezu doppelt so
hohen Krankheitsdruck auf die Weizenpflanzen als F. sporotrichioides ausübt, konnte in beiden Experimenten von der visuellen Bonitur auf FHB-Befall sowohl auf den Schweregrad der
Schädigung durch FHB im Erntegut als auch auf den Mykotoxingehalt geschlossen werden.
Diese Erkenntnis ist wichtig für Zuchtprogramme insbesondere in der Resistenzzüchtung von
Winterweizen. Die Sortenauswahl spielt eine wichtige Rolle im Kampf gegen FHB und Mykotoxinbelastung im Getreide. Von der Resistenz gegenüber F. graminearum kann auf eine
Resistenz gegen F. sporotrichioides geschlossen werden und umgekehrt. Außerdem können
anhand von Selektion auf morphologische Merkmale wie Wuchshöhe und Antherenaustoß
möglicherweise ein Zuchtfortschritt erreicht werden. Das Zusammenspiel der Gene, die eine
Resistenz gegen FHB verursachen und den morphologischen Merkmalen, die anscheinend
auch mit der Resistenz in Zusammenhang stehen, wird noch untersucht und ist Gegenstand
aktueller Forschungen.
73
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78
7 Verzeichnisse
7.1
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Fusarium graminearum Infektionszyklus (Trail 2009) .......................................13
Abbildung 2: Feldversuchsplan.............................................................................................32
Abbildung 3: Temperaturverlauf während der Vegetationsperiode in °C ...............................34
Abbildung 4: Niederschlagsmengen während der Vegetationsperiode in mm .......................34
Abbildung 5: Konidienherstellung nach der Bubble-Breeding-Methode ................................37
Abbildung 6: Konidienherstellung nach der Gläschenmethode .............................................37
Abbildung 7: Inokulierung mit Handspritze, im Hintergrund ist die Anlage für die
Sprühberegnung ersichtlich ..................................................................................................40
Abbildung 8: Antheren sind noch grün, Blüte noch nicht erreicht. .........................................41
Abbildung 9: Weizen-Ährchen kurz vor der Blüte..................................................................41
Abbildung 10: Weizensorte mit starkem Antherenausstoß ....................................................42
Abbildung 11: Boniturhilfe für Ährenfusariose
(Biologische Bundesanstalt für Land- und
Forstwirtschaft 2000) ............................................................................................................44
Abbildung 12: Symptom einer beginndenden FHB Infektion am 2. Boniturtermin .................44
Abbildung 13: mit Fusarium befallenes Ährchen ...................................................................44
Abbildung 14: Fusarium-Myzel (orange) sichtbar..................................................................45
Abbildung 15: Mit FHB befallene Kornanlage .......................................................................45
Abbildung 16: Histogramm für die AUDPC Werte der beiden Isolate FG und FS..................50
Abbildung 17: Histogramm für den FDK Wert in % der beiden Isolate FG und FS ................51
Abbildung 18: Histogramm für das Blühdatum über beide Experimente FG und FS .............54
Abbildung 19: Histogramm für das Merkmal Wuchshöhe (WUH) in cm über beide
Experimente FG und FS .......................................................................................................55
Abbildung 20: Histogramm für das Merkmal relativer Antherenausstoß (Aret_rel) über beide
Experimente FG und FS .......................................................................................................56
Abbildung 21: Infektionsverlauf von F. graminearum für UNG-136.16.7.4.7, Dakter, Capo und
Karillon im Vergleich zum Mittelwert .....................................................................................57
Abbildung 22: Infektionsverlauf von F. sporotrichioides für UNG-136.16.7.4.7, Dakter, Capo
und Karillon im Vergleich zum Mittelwert ..............................................................................58
Abbildung 23: Streudiagramm für AUDPC und FDK im Experiment mit F. graminearum ......59
79
Abbildung 24: Streudiagramm für AUDPC und DON im Experiment mit F. graminearum .....60
Abbildung 25: Streudiagramm für FDK und DON im Experiment mit F. graminearum ..........60
Abbildung 26: Streudiagramm für AUDPC und FDK im Experiment mit F. sporotrichioides ..61
Abbildung 27: Streudiagramm für AUDPC und HT2+T2 im Experiment mit F. sporotrichioides
.............................................................................................................................................62
Abbildung 28: Streudiagramm für FDK und HT2+T2 im Experiment mit F. sporotrichioides .62
Abbildung 29: Streudiagramm der AUDPC-Werte der verschiedenen Genotypen für FG und
FS ........................................................................................................................................63
Abbildung 30: Streudiagramm für FDK der verschiedenen Genotypen für FG und FS..........64
Abbildung 31: Streudiagramm für DON und HT2+T2 der verschiedenen Genotypen für FG
und FS .................................................................................................................................64
Abbildung 32: Streudiagramm für AUDPC und D1May im Experiment mit FG ......................66
Abbildung 33: Streudiagramm für DON und D1May im Experiment mit FG ..........................66
Abbildung 34: Streudiagramm für AUDPC und D1May im Experiment mit FS ......................66
Abbildung 35: Streudiagramm für HT2+T2 und D1May im Experiment mit FS ......................66
Abbildung 36: Streudiagramm für AUDPC und WUH im Experiment mit FG ........................67
Abbildung 37: Streudiagramm für DON und WUH im Experiment mit FG .............................67
Abbildung 38: Streudiagramm für AUDPC und WUH im Experiment mit FS .........................67
Abbildung 39: Streudiagramm für HT2+T2 und WUH im Experiment mit FS ........................67
Abbildung 40: Streudiagramm für AUDPC und Aret_rel im Experiment mit FG.....................68
Abbildung 41: Streudiagramm für DON und Aret_rel im Experiment mit FG ........................68
Abbildung 42: Streudiagramm für AUDPC und Aret_rel im Experiment mit FS .....................68
Abbildung 43: Streudiagramm für HT2+T2 und Aret_rel im Experiment mit FS ....................68
80
7.2
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Mykotoxinproduktion von F. graminearum und F. sporotrichioides auf Getreide ..15
Tabelle 2: Überblick über die Mykotoxingruppe der Trichothecene .......................................16
Tabelle 3: Überblick über die Mykotoxingruppe der Fumonisine ...........................................18
Tabelle 4: Düngemaßnahmen ..............................................................................................33
Tabelle 5: Herbizidmaßnahmen............................................................................................33
Tabelle 6: Ergebnisse der Konidienauszählung ....................................................................37
Tabelle 7: Inokulationstermine ..............................................................................................39
Tabelle 8: Termine Antherenbonitur .....................................................................................42
Tabelle 9: Termine der Fusariumbonitur ...............................................................................42
Tabelle 10: Verwendetes Schema für die visuelle Fusariumbonitur (Bürstmayr, 2011) .........43
Tabelle 11: Mittelwert, Median, Minimum und Maximum für FHB_B5, AUDPC, FDK und DON
im Experiment mit F. graminearum .......................................................................................48
Tabelle 12: Mittelwert, Median, Minimum und Maximum für FHB_B5, AUDPC, FDK, DON
und HT2+T2 im Experiment mit F. sporotrichioides ..............................................................49
Tabelle 13: Mittelwert, Median, Minimum und Maximum für D1May, WUH und Aret_rel für die
Experimente mit F. graminearum und F. sporotrichioides .....................................................49
Tabelle 14: Varianzanalyse für das Merkmal FHB_B5 für das Isolat FG über 2
Wiederholungen ...................................................................................................................51
Tabelle 15: Varianzanalyse für das Merkmal AUDPC für das Isolat FG über 2
Wiederholungen ...................................................................................................................52
Tabelle 16: Varianzanalyse für das Merkmal FDK für das Isolat FG über 2 Wiederholungen
.............................................................................................................................................52
Tabelle 17: Varianzanalyse für das Merkmal FHB_B5 für das Isolat FS über 2
Wiederholungen ...................................................................................................................52
Tabelle 18: Varianzanalyse für das Merkmal AUDPC für das Isolat FS über 2
Wiederholungen ...................................................................................................................53
Tabelle 19: Varianzanalyse für das Merkmal FDK für das Isolat FS über 2 Wiederholungen 53
Tabelle 20: Varianzanalyse für das Merkmal Blühdatum in Anzahl der Tage nach dem 1. Mai
(D1May) über 4 Wiederholungen ..........................................................................................54
Tabelle 21: Varianzanalyse für das Merkmal Wuchshöhe (WUH) in cm über 4
Wiederholungen ...................................................................................................................55
81
Tabelle 22: Varianzanalyse für das Merkmal Antherenausstoß (Aret_rel) über 4
Wiederholungen ...................................................................................................................56
Tabelle 23: Korrelationskoeffizienten der einzelnen Parameter für das Experiment mit Isolat
FG ........................................................................................................................................59
Tabelle 24: Korrelationskoeffizienten der einzelnen Parameter für das Experiment mit Isolat
FS ........................................................................................................................................61
Tabelle 25: Korrelationsanalyse für die Parameter FHB_B5, AUDPC , FDK, DON und
HT2+T2 für beide Experimente FG und FS ..........................................................................63
Tabelle 26: Gegenüberstellung der Korrelationsanalysen für FG und FS hinsichtlich AUDPC,
FDK und DON bzw. HT2+T2 in Bezug auf die morphologischen Merkmale D1May, WUH und
Aret_rel ................................................................................................................................65
82
8 Anhang
Anhang 1: Liste der verwendeten Sorten und Zuchtlinien
Name
seed provided by Beschreibung
04 CY BH FU 25
FD
Zuchtlinie/-stamm
1304.4.2_P1
IFA
Zuchtlinie/-stamm
1304.4.8_P1
IFA
Zuchtlinie/-stamm
1305.6.5_P1
IFA
Zuchtlinie/-stamm
1308.2.5_P1
IFA
Zuchtlinie/-stamm
1309.2.4_P1
IFA
Zuchtlinie/-stamm
1312.6.1_P1
IFA
Zuchtlinie/-stamm
1314.3.10_P1
IFA
Zuchtlinie/-stamm
1314.3.11_P1
IFA
Zuchtlinie/-stamm
1325.1.4_P1
IFA
Zuchtlinie/-stamm
1339.3.5_P1
IFA
Zuchtlinie/-stamm
1340.2.4_P1
IFA
Zuchtlinie/-stamm
1350.6.3_P2
IFA
Zuchtlinie/-stamm
1351.5.10_P2
IFA
Zuchtlinie/-stamm
1354.2.2_P2
IFA
Zuchtlinie/-stamm
1354.4.11_P2
IFA
Zuchtlinie/-stamm
1360.5.10_P2
IFA
Zuchtlinie/-stamm
1360.5.2_P2
IFA
Zuchtlinie/-stamm
1363.3.10_P2
IFA
Zuchtlinie/-stamm
1365.3.11_P2
IFA
Zuchtlinie/-stamm
1366.3.9_P2
20568.1.3
IFA
IFA
Zuchtlinie/-stamm
Zuchtlinie/-stamm
20812.2.2
IFA
Zuchtlinie/-stamm
20818.1.2
A39.9.2.1
IFA
FD
Zuchtlinie/-stamm
Zuchtlinie/-stamm
A40 22 1 2
FD
Zuchtlinie/-stamm
Accroc
FD
ADAGIO
Alchemy
Züchter
Zulassung
Sorte
R.A.G.T.
2009
Arvalis
Sorte
R.A.G.T.
2008
FD
Sorte
Limagrain
2002
Aligator
Arvalis
Sorte
Unisigma
2009
Alixan
Arvalis
Sorte
LG seeds
2005
ALLEZ Y
Arvalis
LG seeds
2011
Altigo
Arvalis
Sorte
Sorte
LG seeds
2007
AMBELLO
Arvalis
Sorte
R.A.G.T.
2010
Apache
Arvalis
Sorte
LG seeds
1998
AREZZO
ARKEOS
RAGT
Sorte
R.A.G.T.
2007
Sorte
Sorte
LG seeds
2011
Arlequin
Arvalis
Arvalis
LG seeds
2007
As de cœur
Arvalis
Sorte
LG seeds
2010
ASCOTT
Arvalis
Arvalis
Sorte
Sorte
LG seeds
2012
ATHLON
Saaten Union
2010
AZZERTI
Arvalis
Sorte
R.A.G.T.
2009
Azzuro
FD
Sorte
Limagrain
2006
83
Bagou
Balance
Arvalis
FD
Sorte
Sorte
Saaten Union
2006
k.A.
2001
Barok
Arvalis
Sorte
Agri Obtentions
2009
BASMATI
Arvalis
Sorte
Momont
k.A.
BERGAMO
Bermude
RAGT
Arvalis
Sorte
Sorte
R.A.G.T.
2011
Florimond Desprez
2007
BIO 4036
FD
Zuchtlinie/-stamm
BIO 5019
FD
Zuchtlinie/-stamm
BIO 719
FD
Zuchtlinie/-stamm
Bio110
FD
Zuchtlinie/-stamm
BONIFACIO
Arvalis
Arvalis
Sorte
Sorte
R.A.G.T.
2011
Boregar
R.A.G.T.
2007
CALABRO
Capo
RAGT
IFA
Sorte
Sorte
R.A.G.T.
2011
Probstdorfer Saatzucht
1989
CAVALINO
Centrum
RAGT
FD
Sorte
Sorte
R.A.G.T.
2011
Saatzucht Dieckmann GmbH
2001
CH761525
IFA
Zuchtlinie/-stamm
Charger
Arvalis
Sorte
Florimond Desprez
1996
Chevalier
Arvalis
Sorte
DSV Saaten
2006
COMPIL
FD
Sorte
Florimond Desprez
2010
Cordiale
Arvalis
Sorte
R.A.G.T.
2005
CROISADE
Dakter
FD
FD
Sorte
Sorte
Florimond Desprez
2011
LG seeds
2005
E044/119-1
IFA
Zuchtlinie/-stamm
Enno
IFA
Sorte
k.A.
k.A.
F046/16-1
IFA
Zuchtlinie/-stamm
FAIRPLAY
FD 07170 = Oregrain
FD 08114 = Cellule
Arvalis
Sorte
Secobra
2011
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD09153
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD09160
FD11049
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD11067
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD11084
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD11097
FD11139
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD11172
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD11175
FD12
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD12002
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD12008
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD12009
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD12029
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD12030
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD12035
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD12039
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD12062
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD12065
FD
Zuchtlinie/-stamm
84
FD12067
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD12073
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD12077
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD12105
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD12117
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD12120
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD12125
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD12148
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD12158
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD12164
FD
Zuchtlinie/-stamm
FD3
FLUOR
FD
Arvalis
Zuchtlinie/-stamm
Sorte
FOLKLOR
Fr1E1_1
FD
IFA
Sorte
Zuchtlinie/-stamm
Fr1E2_2
IFA
Zuchtlinie/-stamm
Furore
IFA
Sorte
Golden Spike
IFA
Sorte
Goncourt
Arvalis
GRAINDOR
Unisigma
2010
Agri Obtentions
2011
Probstdorfer Saatzucht
Utah Agricultural Experiment
Station
1998
Sorte
R.A.G.T.
2008
Arvalis
Sorte
Unisigma
2005
H5-169_B
IFA
Zuchtlinie/-stamm
H5-363_B
IFA
Zuchtlinie/-stamm
Illico
Isengrain
Arvalis
Arvalis
Sorte
Sorte
Syngenta
2010
Florimond Desprez
1997
J3326
JB ASANO
RAGT
FD
Zuchtlinie/-stamm
Sorte
Saatzucht Breun
2008
Joker
Arvalis
IFA
Sorte
Zuchtlinie/-stamm
DSV Saaten
2012
K_9_21Ab
K_9_21aB
IFA
Zuchtlinie/-stamm
K_9_21ab
IFA
Zuchtlinie/-stamm
K_9_21AB
IFA
Zuchtlinie/-stamm
K11_16_AB.9
IFA
Zuchtlinie/-stamm
K6_7_AB.7
IFA
Zuchtlinie/-stamm
K9_21_AB.16
IFA
Zuchtlinie/-stamm
K9_21_AB.18
IFA
Zuchtlinie/-stamm
KALYSTAR
Arvalis
Sorte
Momont
2010
KARILLON
Arvalis
Sorte
Agri Obtentions
2011
KWS PROLOG
LAURIER
FD
Sorte
Momont
2011
Arvalis
Sorte
Florimond Desprez
2012
LYRIK
Sorte
Sorte
Agri Obtentions
2012
MANAGER
Arvalis
Arvalis
Semalliance
2006
Mendel
Mercato
Arvalis
Arvalis
Sorte
Sorte
Florimond Desprez
2004
Florimond Desprez
2005
Midas
IFA
Sorte
Saatzucht Donau
2008
MIROIR
FD
Sorte
Saaten Union
2010
MUSIK
Arvalis
Sorte
Agri Obtentions
2011
NOBLESKO
Sorte
Sorte
R.A.G.T.
2011
Nogal
Arvalis
FD
Florimond Desprez
2006
Nuage
FD
Sorte
R.A.G.T.
2006
1999
85
OXEBO
Arvalis
Sorte
P1_1335.6
IFA
Zuchtlinie/-stamm
P2_1351.5
IFA
Zuchtlinie/-stamm
Pakito
PHARE
Arvalis
FD
Player
Premio
Lemaire Deffontaines
2009
Sorte
R.A.G.T.
2010
Sorte
Florimond Desprez
2008
Arvalis
Sorte
k.A.
k.A.
Arvalis
Sorte
R.A.G.T.
2006
R10923
RAGT
Zuchtlinie/-stamm
Renan
RHT_216
Arvalis
IFA
Sorte
Zuchtlinie/-stamm
Agri Obtentions
1989
RHT_269
IFA
Zuchtlinie/-stamm
RHT_423
RONSARD
IFA
Zuchtlinie/-stamm
Arvalis
FD
Sorte
Sorte
Secobra
2011
Royssac
R.A.G.T.
2003
RUBISKO
RAGT
Sorte
R.A.G.T.
2011
RW21013
RAGT
Zuchtlinie/-stamm
RW21014
RAGT
Zuchtlinie/-stamm
RW21016
RAGT
Zuchtlinie/-stamm
RW21058
RAGT
Zuchtlinie/-stamm
RW21101
RAGT
Zuchtlinie/-stamm
RW21106
RAGT
Zuchtlinie/-stamm
RW21112
RAGT
Zuchtlinie/-stamm
RW21124
RAGT
Zuchtlinie/-stamm
RW21126
RAGT
Zuchtlinie/-stamm
RW21127
RAGT
Zuchtlinie/-stamm
RW21144
RAGT
Zuchtlinie/-stamm
RW21201
RAGT
Zuchtlinie/-stamm
RW21203
RAGT
Zuchtlinie/-stamm
RW21208
RAGT
Zuchtlinie/-stamm
RW21213
RAGT
Zuchtlinie/-stamm
RW21218
RAGT
Zuchtlinie/-stamm
RW21232
RAGT
Zuchtlinie/-stamm
RW21233
RAGT
Zuchtlinie/-stamm
RW7730
RAGT
Zuchtlinie/-stamm
RWJ3649BC
SAINT EX
RAGT
Arvalis
Zuchtlinie/-stamm
Sorte
Secobra
2010
SCENARIO
Arvalis
Sorte
R.A.G.T.
2010
SD36311
RAGT
Zuchtlinie/-stamm
SD41057
SE11
RAGT
FD
Zuchtlinie/-stamm
Zuchtlinie/-stamm
SE3 (Robigus)
FD
Zuchtlinie/-stamm
Soissons
Arvalis
Sorte
Florimond Desprez
1988
SOKAL
Arvalis
Sorte
Caussade Semences
2010
SWEET
Arvalis
Arvalis
Sorte
Sorte
Momont
2011
SY ALTEO
Syngenta
2011
SY MOISSON
Arvalis
Sorte
Syngenta
2011
SY TOLBIAC
Arvalis
Sorte
2011
T.macha-A
IFA
Syngenta
Triticum macha "georgischer Dinkel"
Zuchtlinie/-stamm
86
Timber
TOBAK
FD
FD
Sorte
Sorte
Saaten Union
k.A.
Florimond Desprez
2012
Toisondor
TULIP
Arvalis
Sorte
Sorte
R.A.G.T.
2003
Saaten Union
ungarische Zuchtlinie
2011
UNG-136.16.7.4.7
Arvalis
IFA
Zuchtlinie/-stamm
87
Anhang 2: Mittelwerte für FHB_B5, AUDPC, FDK, DON, HT2+T2 für FG und FS über zwei Wiederholungen und
Mittelwerte für D1May, WUH, Aret_rel über 4 Wiederholungen
Name
F. graminearum
FHB_B5 AUDPC FDK
DON
[%]
[%]
F. sporotrichioides
FHB_B5 AUDPC FDK HT2+T2
[%]
morph. Merkmale
D1May WUH Aret_rel
[µg/kg]
[%]
[µg/kg]
[Tage]
[cm]
04 CY BH FU 25
35,0
335,3
35,0 23000,0
25,0
236,1
8,8
2093,0
42,5
70,0
0,9
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Alchemy
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CALABRO
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Capo
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15,0
154,1
8,8
1177,0
41,0
71,3
0,4
FD12117
35,0
357,0
26,3 18400,0
22,5
152,9
5,0
1654,0
40,0
73,8
0,7
FD12120
35,0
361,9
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20,0
148,8
10,8
1767,0
33,8
66,3
0,9
FD12125
40,0
397,0
27,5 28100,0
22,5
174,7
9,8
2103,0
39,5
65,0
0,9
FD12148
30,0
302,1
35,0 26600,0
22,5
166,8
12,5
1643,0
35,3
67,5
0,8
FD12158
55,0
527,4
56,3 27400,0
30,0
241,4
13,8
2999,0
35,3
67,5
0,5
FD12164
35,0
270,4
42,5 28600,0
25,0
177,2
9,3
1303,0
29,5
65,0
0,6
FD3
40,0
397,0
33,8 26700,0
27,5
194,1
15,0
2486,0
43,0
76,3
0,5
FLUOR
40,0
345,5
21,3 15700,0
27,5
174,9
5,5
753,0
38,0
77,5
0,3
Fr1E1_1
27,5
228,6
18,8 19100,0
15,0
89,2
5,0
819,0
30,3
70,0
0,2
Fr1E2_2
35,0
257,2
21,3 21700,0
22,5
124,2
4,5
516,0
29,5
68,8
0,2
Furore
32,5
327,0
22,5 21800,0
20,0
166,4
5,3
988,0
39,0
80,0
0,7
Golden Spike
35,0
311,8
20,0 32800,0
25,0
184,0
1,3
1040,0
39,0
93,8
0,6
Goncourt
50,0
468,0
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30,0
242,4
11,0
1282,0
34,5
67,5
1,0
GRAINDOR
25,0
220,6
25,0 21300,0
20,0
120,4
6,8
723,0
31,0
71,3
0,2
H5-169_B
20,0
163,0
4,5
7310,0
6,0
30,2
1,3
348,0
39,0
98,8
0,3
H5-363_B
27,5
244,7
7,5
9980,0
12,5
77,4
1,5
698,0
37,0
91,3
0,5
Illico
35,0
313,7
32,5 20600,0
15,0
91,2
5,8
854,0
33,8
73,8
0,3
Isengrain
40,0
483,5
40,0 34800,0
27,5
248,7
12,3
1751,0
36,0
68,8
0,9
J3326
27,5
273,9
25,0 23200,0
12,5
106,9
5,5
1009,0
41,5
67,5
0,7
JB ASANO
40,0
435,3
25,0 20800,0
30,0
166,0
6,0
1583,0
40,5
82,5
1,0
Joker
27,5
267,8
17,5 11900,0
20,0
132,7
5,0
1313,0
42,0
80,0
0,7
K_9_21AB
22,5
134,4
10,0 15200,0
12,5
61,2
4,5
394,0
29,5
66,3
0,5
K_9_21Ab
20,0
152,2
25,0 14100,0
12,5
103,0
5,5
570,0
31,5
80,0
0,3
K_9_21aB
20,0
172,0
11,8 15100,0
20,0
108,2
2,5
671,0
30,8
65,0
0,2
K_9_21ab
15,0
96,4
21,3 18300,0
20,0
116,6
5,8
1376,0
31,0
73,8
0,3
K11_16_AB.9
27,5
192,4
4,8
4280,0
22,5
138,2
4,0
574,0
40,0
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0,3
K6_7_AB.7
22,5
185,4
9,3
8470,0
30,0
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3,3
544,0
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77,5
0,2
K9_21_AB.16
25,0
205,4
9,0
8060,0
20,0
142,6
2,0
318,0
33,8
71,3
0,3
K9_21_AB.18
20,0
134,4
10,0 11500,0
22,5
180,4
3,0
531,0
31,5
72,5
0,3
KALYSTAR
25,0
238,1
12,5 14600,0
27,5
182,7
4,0
564,0
41,0
72,5
0,2
KARILLON
50,0
447,5
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35,0
350,7
15,0
3368,0
38,0
71,3
0,6
LAURIER
40,0
398,7
40,3 31800,0
27,5
202,4
9,8
2087,0
36,5
72,5
1,0
LYRIK
40,0
383,5
25,0 28300,0
22,5
158,9
7,3
1396,0
37,3
68,8
0,6
MANAGER
27,5
243,5
22,5 12000,0
20,0
130,6
4,5
1449,0
42,0
78,8
0,6
Mendel
50,0
535,0
52,5 38200,0
22,5
198,7
11,3
2217,0
39,5
65,0
0,9
Mercato
30,0
276,2
40,0 29600,0
20,0
139,4
15,0
1936,0
31,5
61,3
0,9
Midas
25,0
242,1
13,8 12600,0
17,5
115,0
2,0
988,0
39,0
81,3
0,5
90
MIROIR
35,0
266,2
17,5 22500,0
20,0
94,4
6,8
604,0
29,5
70,0
0,4
MUSIK
45,0
460,7
50,0 43900,0
30,0
260,6
17,5
3523,0
34,3
57,5
0,9
NOBLESKO
55,0
468,8
33,8 25700,0
17,5
144,4
8,5
1477,0
41,5
73,8
0,8
Nogal
50,0
356,4
46,3 32300,0
27,5
117,8
22,5
1078,0
28,8
67,5
0,9
Nuage
30,0
320,7
27,5 22400,0
17,5
137,7
10,0
632,0
39,0
72,5
0,5
OXEBO
27,5
222,1
22,5 14500,0
17,5
93,8
4,3
997,0
40,0
75,0
0,3
P1_1335.6
12,5
86,4
4,5
5190,0
15,0
71,2
3,0
292,0
39,5
83,8
0,2
P2_1351.5
12,5
84,4
3,0
2740,0
15,5
66,6
0,5
157,0
40,5
88,8
0,3
Pakito
37,5
318,0
46,3 27800,0
17,5
125,4
7,5
1247,0
32,0
70,0
0,5
PHARE
45,0
440,5
33,8 25600,0
25,0
222,1
4,5
738,0
41,0
71,3
0,8
Premio
45,0
462,1
43,8 27600,0
25,0
188,6
13,8
2869,0
36,0
71,3
0,9
R10923
27,5
308,8
30,0 18900,0
20,0
141,4
5,0
594,0
43,0
73,8
0,7
Renan
20,0
174,4
11,8 10600,0
17,5
108,0
5,8
953,0
37,5
76,3
0,4
RHT_216
12,5
84,4
2,5
3370,0
5,0
42,2
2,0
558,0
36,5
80,0
0,4
RHT_269
22,5
172,6
7,5
8330,0
22,5
111,4
1,8
609,0
34,5
80,0
0,5
RHT_423
12,5
83,2
2,8
5370,0
27,5
191,0
2,0
453,0
33,3
75,0
0,7
RONSARD
45,0
421,4
35,0 39000,0
20,0
153,2
8,0
1306,0
33,5
62,8
0,5
Royssac
50,0
413,0
56,5 43500,0
35,0
311,7
18,8
3357,0
32,0
63,8
0,8
RUBISKO
27,5
268,0
30,0 23000,0
15,0
96,2
8,0
1203,0
33,8
65,0
0,7
RW21013
40,0
440,7
37,5 24600,0
25,0
176,4
15,0
1212,0
33,8
67,5
1,0
RW21014
32,5
308,4
26,3 22000,0
22,5
198,4
11,8
1744,0
36,5
68,8
0,9
RW21016
30,0
316,7
22,5 21300,0
25,0
165,0
6,8
1432,0
36,5
76,3
0,6
RW21058
30,0
291,4
42,5 22300,0
17,5
122,8
12,5
1385,0
31,5
65,0
0,9
RW21101
65,0
533,2
50,0 40100,0
30,0
254,6
17,5
2490,0
33,8
65,0
0,8
RW21106
32,5
266,4
28,8 21400,0
20,0
154,2
5,0
818,0
36,0
71,3
0,7
RW21112
35,0
340,7
30,0 24000,0
27,5
223,7
12,5
1853,0
36,5
71,3
0,8
RW21124
45,0
440,7
52,5 36500,0
25,0
197,4
22,5
2469,0
36,0
67,5
0,5
RW21126
50,0
557,9
54,0 37200,0
35,0
293,8
17,5
2098,0
36,0
68,8
1,0
RW21127
22,5
193,6
26,3 22900,0
17,5
131,8
11,3
1458,0
31,5
66,3
0,7
RW21144
40,0
302,9
36,3 20900,0
20,0
160,8
6,5
1047,0
32,5
68,8
0,9
RW21201
30,0
290,7
37,5 22900,0
22,5
172,4
7,3
1103,0
39,0
75,0
0,7
RW21203
50,0
445,3
37,5 21700,0
22,5
154,6
12,5
1077,0
42,0
76,3
0,8
RW21208
45,0
380,6
37,5 23300,0
25,0
172,0
12,5
1102,0
31,8
66,3
0,6
RW21213
22,5
213,7
20,0 18100,0
20,0
166,6
6,8
991,0
37,0
72,5
0,7
RW21218
40,0
366,4
35,0 27400,0
22,5
154,4
6,0
1327,0
34,8
70,0
0,9
RW21232
50,0
492,7
31,3 27600,0
17,5
85,2
15,0
2125,0
33,0
66,3
0,7
RW21233
40,0
434,4
40,0 22000,0
27,5
224,6
7,3
1030,0
37,0
68,8
1,0
RW7730
27,5
273,5
25,0 16300,0
17,5
137,7
6,8
2351,0
40,5
73,8
0,5
RWJ3649BC
40,0
324,1
27,5 18000,0
17,5
114,0
3,8
740,0
39,5
71,3
0,5
SAINT EX
40,0
287,2
45,0 23700,0
22,5
116,4
7,3
929,0
29,5
63,8
0,8
SCENARIO
40,0
401,4
32,5 28000,0
22,5
199,0
4,0
1603,0
33,8
65,0
0,9
SD36311
45,0
340,4
40,0 22800,0
17,5
117,4
15,0
1461,0
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68,8
0,7
SD41057
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361,8
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17,5
117,6
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877,0
41,5
80,0
0,7
SE11
50,0
552,3
49,0 39900,0
25,0
242,1
8,8
3234,0
40,0
75,0
0,7
SE3 (Robigus)
40,0
430,5
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20,0
148,1
4,0
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70,0
0,7
Soissons
30,0
265,6
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20,0
122,4
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1303,0
31,0
71,3
0,8
91
SOKAL
27,5
278,1
22,5 16100,0
20,0
152,8
2,3
490,0
36,5
68,8
0,1
SWEET
40,0
393,5
45,0 30100,0
22,5
171,9
5,5
2293,0
36,5
71,3
0,8
SY ALTEO
30,0
224,4
31,3 23300,0
20,0
119,8
2,0
1142,0
30,3
71,3
0,4
SY MOISSON
35,0
347,8
30,0 23100,0
25,0
127,6
6,8
1105,0
35,3
70,0
0,9
SY TOLBIAC
30,0
288,1
23,8 20200,0
22,5
203,1
8,5
1422,0
39,8
76,3
0,7
T.macha-A
22,5
198,4
1,5
13100,0
1,8
8,2
0,0
314,0
38,8
103,8
0,3
Timber
50,0
555,0
40,0 31400,0
25,0
232,1
8,5
1468,0
43,0
70,0
0,8
TOBAK
45,0
474,0
36,3 32600,0
25,0
194,1
12,3
2027,0
42,0
77,5
0,9
Toisondor
60,0
537,0
54,0 39500,0
30,0
270,7
18,8
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1,0
TULIP
30,0
266,6
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30,0
192,4
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0,5
215,0
36,0
90,0
0,0
760,0
37,8
84,1
0,4
UNG-136.16.7.4.7
4,0
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