Architekturwettbewerb Erweiterung Peter Rosegger Volksschule Kennzahl: 123456 TECHNISCHER BERICHT AUFSCHLIESSUNG Der Zugang bzw. Zufahrt zum Schulgelände wird leicht Richtung Osten versetzt. Es entsteht ein zentraler Zugang mit einem achsialen Baumfeld. Das schafft eine Trennung von Schüler und Schülerinnen und Fahrverkehr (Schulbusse, Anlieferung Essen). Direkt vor dem Gebäudezugang gibt es eine Kehre als Halteplatz für die Schulbusse. Der Schulplatz dient auch als Spiel- und Sportfläche. ROHBAU Der Neubau hat ein einfaches (wirtschaftliches) Konzept. Er wird in Fertigbauweise errichtet, ausgenommen die Fundamentplatte. Die Außenwände, tragende Innenwände und Mittelstützen sind Stahlbetonfertigteile, die Decken sind Hohldielendecken (über EG: VSD-5-26,5/B und über OG: VSD-6-20/C). Bei den zwei Einschnitten befindet sich hinter der Verglasung eine Reihe Stahlstützen. Als aussteifende Elemente dienen der Sanitärbereich und die Querwand zum eingeschoßigen Bestandsgebäude. BAUWERK TECHNIK / ENERGETISCHES KONZEPT Um den Ansprüchen moderner Schulgebäude in den Bereichen Wärmeverbrauch, Behaglichkeit und Ressourcenverbrauch gerecht zu werden, ist die Umsetzung innovativer Haustechnikkonzepte zwingend erforderlich. Voraussetzung zur Erreichung einer hohen Energieeffizienz ist ein kompakter Baukörper mit thermisch optimierter Fassade, ein effizienter, außenliegender Sonnenschutz, sowie zur ausreichenden Raumluftqualität eine kontrollierte Gebäudelüftung. Heizungsanlage Die Gebäudehülle wird hoch gedämmt und es ist eine kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung geplant. Der Heizwärmebedarf wird dadurch erheblich reduziert. Die verbleibenden Heizlasten sind über ein schlank dimensioniertes Heizsystem (Fußbodenheizung) bzw. über die kontrollierte Gebäudelüftung abdeckbar. Sanitäranlage Die Sanitäranlagen liegen geschoßweise übereinander. Lüftungsanlage Die Volksschule erhält eine kontrollierte Lüftungsanlage, diese bietet über die Wärmerückgewinnung eine energieeffiziente Raumlüftung. Einerseits werden die Schüler und Schülerinnen während des Unterrichts permanent mit frischer Luft versorgt, andererseits wird der Energiebedarf der Schule reduziert. Die Lüftungsanlage übernimmt im Winter die Funktion der Heizung. Bedingt durch die luftdichte Gebäudehülle ist der Wärmebedarf im Gebäude sehr gering. Permanent wird die Luft in dem Gebäude ausgetauscht. Der Abluft wird dabei die Wärme entzogen und der Zuluft zugeführt. So bleibt die Wärme im Gebäude, während die Luft ausgetauscht wird. Ein effektiver Sonnenschutz verhindert eine Überhitzung des Gebäudes. Nachts öffnen sich die Fenster des Gebäudes und die frische Nachtluft durchflutet das Gebäude und kühlt es ab. Reicht diese „Kühle“ über den Tag hinweg nicht aus, wird mit wenig Energieaufwand die Frischluft abgekühlt. Die Lüftungsanlage ist zentral auf dem Dach angeordnet, über einen Schacht im Bereich der Sanitäranlage werden die beiden Geschoße erreicht und über die geplanten abgehängten Decken im Gangbereich wird die Leitungsführung der Lüftungsanlage hergestellt. Aufzug Der Aufzug (zwei Stockwerke, einseitig, kein Durchlader) dient der behindertengerechten Erschließung des Schulgebäudes. Zusätzlich wird ein Treppenlift im Bestand errichtet. BAUWERK AUSBAU Sämtliche neuen nicht tragenden Zwischenwände werden in Trockenbauweise errichtet. Nur in den Gängen und Sanitärbereichen werden abgehängte Decken für Lüftungsleitungen, Elektroleitungen und sonstige Gebäudetechnikanlagen realisiert. Der Fußbodenaufbau wird mittels Schüttung, Trittschalldämmplatte, Heizestrich und Parkettboden hergestellt. Es dominieren freundliche und helle Farben und Materialien. Die stark strapazierten Bereiche (Eingangsbereich, Zentralgarderobe und Sanitärräume) werden verfliest. Wände und Decken sind grundsätzlich weiß gehalten. Der Bereich zwischen Gang und Klassen wird als Tischlerkonstruktion ausgeführt und hat mehrere Funktionen: Zugänge in die Klassen, gangseitige Sitz- und Lernnischen, klassenseitige Nischen für Waschbecken und Schultaschenregale. GEBÄUDEHÜLLE Die Außenwände werden mit einem Wärmedämmverbundsystem als kosteneffiziente Variante geplant. Das Dach ist eine Flachdachkonstruktion mit Gefälledämmung, Folienabdichtung und extensiver Begrünung. Die Alu-Verglasungen in der Außenwand erhalten Raffstores mit extra breiten randgebördelten Lamellen samt Tageslichtfunktion (unterschiedliche Stellungen der Lamellen). AUSSENANLAGEN Die großzügige Freianlage der Schule im östlichen Bereich wird geschont. Durch den Neubau zwischen Bestand und Loewe Gasse entstehen drei unterschiedliche Freibereiche. Der befestigte Schulplatz zwischen Turnsaal und Neubau dient als Pausenfläche, wie auch als Spiel- und Sportfläche. Der geschützte Innenhof dient als Freibereich für Unterricht im Freien bzw. für den Speisenraum. Die großzügige Rasenfläche Richtung Straßgangerstraße erhält einen Hartplatz, eine Laufbahn, ein Gartenprojekt (Gemüse, Beeren, etc.), einen Tischtennisplatz, einen Spielhügel mit Tunnelelementen und ein Amphitheater. Die bestehenden Bäume bleiben erhalten. Beim Zugang befinden sich auch die Nebengebäude (Müllplatz, Gartengeräte, Gartenspielzeug, Fahrräder- und PKW-Plätze). BAUETAPPEN Zentraler Aspekt für die Entscheidung für einen Neubau ist der einfachere Bauablauf: 1. Der südöstliche Bereich des Grundstücks wird gesperrt und der zweigeschoßige Neubau errichtet. Der bestehende Zugang bleibt aufrecht. 2. In kurzer Zeit wird die Anbindung an den eingeschoßigen Bestand hergestellt. Eine temporäre Abtrennung (Staubwand) im Bereich Gang und Speisesaal ist nötig. Damit ist der Neubau fertig, um genutzt zu werden. 3. Die zwei Klassen vom Bestandsgebäude und die Containerklasse übersiedeln in die neue Schule. Der Schulunterricht beginnt im Neubau. 4. Der südwestliche Bereich des Grundstücks wird gesperrt. Ein Zugangsweg zur Schule bleibt im abgesperrten Bereich erhalten. Die Containerklasse und die bestehenden Holzhütten vor dem Turnsaal werden abgerissen. Der Zugang in das Schulgebäude wird kurzfristig über den Trakt beim Turnsaal errichtet. In kurzer Zeit wird die Anbindung an den zweigeschoßigen Bestand samt Errichtung der zwei Gruppenräume hergestellt. Eine temporäre Abtrennung (Staubwand) im diesem Bereich wird so errichtet, dass die Erschließung in der Bestandsschule über den nördlichen Gang erhalten bleibt. Am Schluss werden die Außenanlagen fertiggestellt und die Baustelle wird geräumt.