07 Städtebau Architektur Freiraumplanung Ein neues Gesicht Der Zubau wird parallel zum bestehenden Gebäude angeordnet, so daß Altbau und Neubau in Symbiose das Gesamterscheinungsbild des BRG-St.Pölten definieren. Der Neubau wird zum Identitätsmerkmal des Standortes, er gibt der Schule einerseits ein neues Gesicht, andererseits werden die Raumzusammenhänge im Inneren neu entwickelt und vernetzt. Helle Räume, interessante Raumsequenzen, gut nutzbare Strukturen im Außen- und Innenraum sollen zur Motivation und zum Wohlbefinden der Schüler und Lehrer beitragen. Der Vorplatz und Eingang Vorplatz und Eingang werden auf Straßenniveau angelegt, von dort aus betritt man das Foyer, sowie die Zugänge zum Mehrzweckraum, Speisesaal und Nachmittagsbereich auf gleichem Niveau. Die Höhendifferenzen im Inneren sind nur mehr halbgeschossig zu den Garderoben hinunter oder halbgeschossig zum Lehrertrakt hinauf. Der öffentliche Bereich, die Eingangszone erhält dadurch mehr Raumhöhe und wird auch der Funktion eines Veranstaltungsbereichs mit Foyer gerecht. Der schwebende Bauteil des Straßentrakts begrenzt den Vorplatz, schirmt ihn ab, sodaß sich wie selbstverständlich eine öffentliche und halböffentliche Zonierung ergibt. Ein Platz zum Treffen, Verweilen und für Veranstaltungen Funktionaler Mehrwert Der Neubau deckt nicht nur fehlenden Raumbedarf, sondern bietet durch die Situierung und seine mittige Anbindung mit dem Bestand eine Bereicherung räumlicher Nutzungsmöglichkeiten. Sowohl im Innen- als auch Außenraum werden Synergien wirksam. Durch die Anordnung eines neuen Klassentrakts mit mittlerer Erschließungszone und Atrium wird das Gebäude zu einer Hofanlage mit Halle und Foyerbereich, neuen Pausenflächen, zentraler Bibliothek, und für diese Nutzungen spannenden, neuen Raumsequenzen. Zentrale Pausenhallen Die Pausenflächen, werden zentral zwischen die Klassentrakte gespannt. Zum Vorplatz und Eingangshof orientiert und sehr gut belichtet. Über ein Atrium mit begleitender Treppe sind die beiden Klassengeschosse auch räumlich verbunden. Darunter liegt das Foyer, vorgelagert dem Mehrzweck- ; Veranstaltungs- und Nachmittagsbereich. Über das Atrium und die Erschließungshalle sind diese mittleren öffentlichen Zonen räumlich spannend, mit interessanter Tageslichtführung. Im ersten Obergeschoß ist in dieser Mittelzone die Bibliothek als Treffpunkt und Informationszentrum angeordnet. 07 Die Pausenbereiche sind großzügig und für offenes Lernen nutzbar. Auch durch das Fluchtwegekonzept, das allen Räumen zwei Fluchtmöglichkeiten bietet. Im zweiten Obergeschoß ist zusätzlich ein Freiraum, eine Pausen-Terrasse verfügbar, mit direktem Ausblick auf Vorplatz und Eingangsbereich. Maßnahmen Bestand und Neubau Grundsätzliches Ziel war es den Bestand möglichst wenig zu verändern, also nicht in seiner Tragstruktur anzugreifen, sondern lediglich die Zwischenwände zu verschieben, um geforderte Raumzuschnitte und funktionale Zuordnungen zu ermöglichen. Maßgebliche Verbesserung ist die Eingangssituation auf Straßenniveau. Ein Vorplatz und Schulhof kann damit entstehen und die bestehenden Nebenräume im Untergeschoß erhalten bessere Belichtung und einfachere Zugänge. Die großzügigen Garderoben im Untergeschoß bleiben bestehen. Ihre Erreichbarkeit und Belichtung wurde durch die Absenkung des Vorplatzes verbessert. Ebenso ist es beim Fahrradraum. Der Neubau ist als Klassentrakt mit Foyer und Mittelzone geplant. Die Klassen geben den Stützenraster vor, eine Verteilerdecke über dem Erdgeschoß ermöglicht die großzügige, offene Eingangshalle. Die Zwischenwände sind nichttragende Leichtbauwände, sodaß auf spätere funktionale Veränderungen sehr leicht Rücksicht genommen werden kann. Die Tragkonstruktion im auskragende Bauteil ist als Stahträgerdecke geplant. (siehe statische Beilage) Der Bauteil B wird in räumlicher Konfiguration belassen und mit einem Pausenbereich ausgestattet. Die Turnhallen, Bauteil C, werden um eine zusätzliche Halle erweitert. Dieser Zubau erfolgt in direktem Anschluß an die beiden bestehenden Hallen. Die Halle könnte auch außerschulisch genutzt werden. Die Fassade - das Gesicht Die Fassade besteht aus vorgehängten Fassadenplatten in die sich Fensterbänder einzeichnen. Zum Schulhof hin, im Eingangs- und Hallenbereich soll möglichst viel Transparenz die Öffnung zur Gemeinschaft darstellen und viel Licht in die Mittelzone holen sowie vielfältige Durchblicke ermöglichen. Freiraumplanung Der Vorplatz ist ein neugestalteter Bereich, der auf Straßenebene angelegt ist und auf gleichem Niveau die Eingangshalle und die öffentlichen Bereiche der Schule verbindet. Ein Platz, der auch bei Veranstaltungen im Sommer attraktiv genutzt werden kann und Schule und Stadt miteinander in Kontakt bringt. Als zweiter wichtiger Freiraum ist der große Pausenhof zu betrachten. Er wird von den Containerbauten befreit und wird mit zusätzlicher Bepflanzung und neuen Sitzgelegenheiten gestaltet und erneuert. Im zweiten Obergeschoß kann eine Pausenterrasse genutzt werden. 07 Der große Sportplatz im westlichen Teil des Areals bleibt wie gehabt. Die neue Turnhalle wird im Anschluß an die bestehenden Hallen vorgesehen. Die Räume für technisches Werken werden in diesen Bauteil eingebunden. Handwerkliche Arbeiten mit Maschinenlärm sind in diesem Bereich jederzeit möglich ohne den Unterricht zu beeinträchtigen. Eine Vermietung an außerschulische Nutzer wäre auch möglich. Ökonomische und ökologische Aspekte und Materialität Das Konzept sieht vor die Bestandssubstanz möglichst ungestört zu belassen, ohne aufwendige Eingriffe in die Tragstruktur. Auch die Raumzuschnitte wurden nur, wo zwingend notwendig, angepaßt. Zum Beispiel im Verwaltungstrakt im Erdgeschoß, wo ein Großteil der Zwischenwände entfernt wurde. Der Zubau ist ein einfacher Baukörper, mit klarem statischen Konzept, das auch spätere Adaptierungen zuläßt. Die Fassadenkonstruktion besteht aus Parapeten mit Dämmung und hinterlüfteter Plattenverkleidung. Fensterbänder mit verdecktem außen liegendem Sonnenschutz schützen die Klassenräume vor sommerlicher Überhitzung. Eine kontrollierte Nachtlüftung wird vorgesehen. Einströmen der Luft über automatische Öffnungen im Bereich Atriumverglasung zwischen Altbau und Neubau. Die Verglasungen zum Innenhof und Atriumhof, sind mit Sonnenschutz versehen. Hier wirkt auch der Altbau teilweise als Beschattung. Brandschutz Fluchtwegekonzept Der Neubau wurde mit einem Fluchttreppenhaus ausgestattet. Durch das Anbinden von Neubau an Altbau erhalten alle Klassen und Schulräume 2 Fluchtmöglichkeiten in entgegengesetzten Richtungen. Die Halle ist ein eigener Brandabschnitt, der weniger als die lt. OIB- Richtlinie geforderten 1600m2 aufweist. (Berechnung über alle Geschoße, siehe Skizze) Im 1. Und 2- Obergeschoß führt der zweite Fluchtweg über einen Außensteg hinter der Atriumwand entlang in einen anderen Brandabschnitt und zum anderen Fluchttreppenhaus. (siehe Grundrisse) 07