NEUE MUSIK MUSIK DER ZEIT [8] WEGWEISER WDR SINFONIEORCHESTER KÖLN JEAN-MICHAËL LAVOIE SAMSTAG 24. JUNI 2017, 20.00 UHR FUNKHAUS WALLRAFPLATZ, KÖLN PROGRAMM MUSIK DER ZEIT [8] WEGWEISER 19.15 UHR EINFÜHRUNG MIT JOHANNES JOHANNES SCHÖLLHORN UND LAURENT FENEYROU 20.00 UHR KONZERT MARTIN GRIEBL / Trompete PABLO MÁRQUEZ / Gitarre WDR SINFONIEORCHESTER KÖLN JEAN-MICHAËL LAVOIE / Leitung MICHAEL STRUCK-SCHLOEN / Moderation JEAN BARRAQUÉ Melos (1951) Ballettmusik für Kammerorchester Prélude I. Rêverie et danse du jeune homme II. Entrée de la promeneuse Poésie (pas de deux) III. Entrée du promeneur Peinture (pas de trois) IV. Jalousie du jeune homme (pas seul) V. Entrée de la promeneuse Sculpture, puis double pas de deux (en canon) VI. Entrée du promeneur Architecture (fugue) VII.Final : 1.Introduction 2.Entrée et chant de Mélodie 3. Danse du jeune homme et de Mélodie (Rondo) 4.Final (marche nuptiale) Orchestrierung vervollständigt von Aurélien Maestracci Uraufführung 22' LUCIANO BERIO Chemins V (su Sequenza XI) (1992) für Gitarre und Kammerorchester 18' Pause LUCIANO BERIO kol od (Chemins VI) (1996) für Trompete und Kammerorchester 18' JOHANNES SCHÖLLHORN éste que ves (2016) für Orchester Kompositionsauftrag des WDR Uraufführung 18' SENDUNG 10. Juli 2017, 20.04 Uhr ZUM NACHHÖREN IM WDR 3 KONZERTPLAYER 3 4 WEGWEISER MUSIK DER ZEIT [8] WEGE OHNE ENDE »Nichts, was man tut, ist jemals abgeschlossen«. Für Luciano Berio gab es keine Endstationen, ja nicht einmal tote Enden. Wenn er sein ausuferndes Werk nicht mit wild wachsenden Pflanzen verglich, sprach er von »Wegen«. Seine Werkreihe »Chemins« bestimmt die aktuelle Saison von »Musik der Zeit« wie eine surreale Landkarte. Mit diesem Konzert findet die Wegstrecke, die das WDR Sinfonieorchester Köln und seine Solisten gemeinsam mit Berio gehen, einen vorläufigen, virtuosen Abschluss. Martin Griebl, Solotrompeter des WSO, geht dem Rätsel von »Kol od (Chemins VII)« auf den Grund. In »Chemins V«, wo sich die Wege von Flamenco und Klassik kreuzen, übernimmt der argentinische Gitarrist Pablo Márquez die Solopartie. Noch am Anfang seiner kurzen Laufbahn stand der französische Komponist Jean Barraqué, als er 1950 die Balletmusik »Melos« schrieb. Sie handelt von der Selbstfindung eines jungen Künstlers. Der selbst noch junge Komponist reichte die Partitur bei einem Wettbewerb ein. Das war die vorläufige Endstation für das Werk. Auf seine Uraufführung hat »Melos« bis heute gewartet. Nun gilt es, den Komponisten, den sein Lehrer Olivier Messiaen für die »noble Art seiner Kunst und seines Denkens« bewunderte, neu zu entdecken. Auf ganz neue Pfade begibt sich Johannes Schöllhorn mit seinem Auftragswerk. Während er sonst meist tief in die Musik­ geschichte eintaucht und Altes in neue Kontexte stellt, macht er sich hier auf die Suche nach dem finalen Wirbelsturm. Ohne historische Quellen zu transkribieren, zu überschreiben und neu zu beleben. »Eins führt zum anderen und zu einer wuchernden Ausbreitung von Wegen – Chemins – die sich unvermeidlich auf andere Wege beziehen, auf andere Chemins …« Luciano Berio 5 6 MUSIK DER ZEIT [8] JEAN BARRAQUÉ MELOS (1951) Ballettmusik für Kammerorchester »Melos«, ein in den Jahren 1950/51 für den Prix Biarritz kompo­ niertes Ballett, ist die Synthese der musikalischen Denkweise, die sich Barraqué durch die Lektüre der Werke von René Leibowitz und das Studium bei Jean Langlais und anschließend bei Olivier Messiaen angeeignet hatte. Darin finden sich – veredelt durch hier erstmals verwendete spezifische Orchesterklänge – Bar­ raqués Lied »Les nuages s’entassent sur les nuages« , seine Kantate »La nature s’est prise aux filets de ta vie«, sowie sein Streichquartett wieder. Das Szenario – eine herrlich antiquierte Handlung von Marie-Laure de Noailles – hebt sich deutlich von den schwermütigen Tönen der in denselben Jahren komponierten Klaviersonate ab. Laut Bar­ raqué handelt das Ballett von den »Bestrebungen eines jungen Mannes, der unsicher ist, welcher Kunst er sich widmen soll, und der sich dann für seine erste Liebe, die Musik, entscheidet«. WEGWEISER Es besteht aus sieben Abschnitten oder »morceaux«, wie Bar­ raqué sie nennt. Nach einem elaborierten »Prélude«, das einige grundlegende Linien des Werks einführt, hebt sich der Vorhang, und ein Jüngling bringt »seinen Stolz, seine Unentschlossenheit, seine Hoffnungen« zum Ausdruck. In der Musik wechseln sich Schlagwerk, kurze serielle Figuren und eine eindringliche Linie der Oboe ab. Mit einem Unisono-Ostinato der Streicher col legno tritt die Poesie auf. Über dem stetig dichter werdenden Orchestersatz erhebt sich ein Flötensolo. Dann folgt der Auftritt der Malkunst, begleitet von einer äußerst dichten Polyphonie. Verstärkt scheinen hier die Elemente der raschen Sätze des kurz zuvor entstandenen Streichquartetts Eingang gefunden zu haben. Die Eifersucht des jungen Mannes, der von der, nunmehr für die Malkunst Modell stehenden Poesie verlassen wurde, spiegelt sich in einem heftig bewegten, mit vielen Oktaven durchsetzten und in Blöcken orchestrierten Abschnitt wider, der in einem spekta­ kulären »fff« und einer Coda gipfelt. Darauf entwickelt sich mit dem majestätischen Erscheinen der allegorischen Gestalt der Bildhauerkunst eine serielle Polyphonie. Mit dem Auftritt der Baukunst setzt passenderweise eine Fuge ein, dreistimmig und mit einem Staccato-Thema, einer Exposition, einem Zwischen­ spiel, einer Kontraexposition und einer Stretta. Im Finale findet die Apotheose der Musik statt: Die Einleitung ist eine Art Duo für Klavier und Celesta, die dann im Englisch­ horn zu einem Wiegenlied der personifizierten Melodie für den schlummernden Jüngling wird, deren Partie mit folgenden Versen versehen ist: »Kennst du das Land, / Wo das Adagio blüht? Wo die Fuge reift / bei den schwarzen Violinschlüsseln? / Erkennst du die Biene, / Sterbend unter unseren Bögen? / Der Klang des Horns schlum­ mert / Am Ende des Obstgartens« Ein frenetischer Tanz des Jünglings und der Melodie führt ins Finale, wo in einem Hochzeitsmarsch die Elemente der voran­ gegangenen Sätze virtuos übereinandergelegt werden. Eine Ein­ schiffung nach Kythera dreier Paare: der Jüngling und die Melodie, Poesie und Malerei, Bildhauerkunst und Architektur. Laurent Feneyrou 7 8 WEGWEISER MUSIK DER ZEIT [8] In »Chemins V« sind weiterhin zwei instrumentale Idiome gegen­ wärtig: das eine hat seine Wurzeln in der Tradition des Flamenco, das andere in der klassischen Gitarren-Tradition. Die Brücke zwischen diesen beiden »Geschichten« bildet mein persönliches Verlangen, mit einem Instrument zu experimentieren, das ich sehr liebe – wobei ich mich des kostbaren Rats von Eliot Fisk bedienen konnte. Der Dialog zwischen den beiden harmonischen Dimensi­ onen auf der einen und den beiden instrumentalen Idiomen auf der anderen Seite entfaltet sich im kontinuierlichen Austausch und in fortlaufender Umwandlung spezifischer und klar erkenn­ barer Figuren: das formale Prinzip von »Chemins V« ist daher vornehmlich das der Wiederholung. Denn ohne Wiederholung und parallele Abläufe würde ein Dialog keine Form haben und keinen Sinn machen. Luciano Berio LUCIANO BERIO CHEMINS V (SU SEQUENZA XI) (1992) für Gitarre und Kammerorchester KOL OD (CHEMINS VI) (1996) für Trompete und Kammerochester Meine »Chemins« für einen Solisten und Instrumentalensemble stellen keine gehobene Einkleidung einer zuvor schon vorhan­ denen »Sequenza« für einen Solisten dar, sondern eher einen Kommentar, der von dem Solostück ausgelöst wurde und orga­ nisch mit ihm verbunden ist. Das Instrumentalensemble bringt musikalische Prozesse an die Oberfläche und breitet aus, was im Solopart verborgen oder allenfalls angedeutet war. Wegen des zeitlichen Ablaufs dieser Prozesse erscheinen die Rollen hin und wieder vertauscht in dem Sinne, dass der Solopart von seinem eigenen Kommentar hervorgebracht wird. »Kol od« ist wie alle Werke der Serie »Chemins« eine Transkription. Ihm liegt Luciano Berios »Sequenza X« zu Grunde: ein Solo für Trompete mit sehr origineller Klavierbegleitung. Der Trompeter spielt in den geöffneten Flügel und bringt die Seiten zum Schwingen, die der Pianist stumm gedrückt hält. In »Kol od« interpretiert der Trompeter den gleichen Solopart, nun aber zusammen mit einem Kammerorchester. Was ändert sich damit am Verhältnis zwischen Solo und Begleitung? In »Chemins V« für Gitarre und 42 Instrumente spielt der Solist im Wesentlichen unverändert meine im Jahre 1988 komponierte »Sequenza XI«. Meine Absicht war es, einen Dialog zwischen den sehr idiomatischen Harmonien der Gitarre, die vom Stimmen des Instrumentes stark abhängig ist, und einer ausgedehnteren und nicht idiomatischen Harmonie zu entwickeln. Der Pass für das Reisen zwischen diesen beiden weit voneinander entfernten Ländern ist das Intervall der vergrößerten Quarte. Martin Griebl: Mein erster Eindruck ist, dass die Trompete in das Orchester hinein sticht wie in ein Wespen- oder Bienennest. Die Trompete setzt den Impuls und das Orchester reagiert. Das alles ist aber genau notiert. Der stumme Klavierpart ist auf das Orchester umgelegt. Im Gegensatz zur sehr frei notierten »Sequenza X« gibt es in »Kol od« Takte und ein Metrum, an die sich alle halten müssen. In seinen »Sequenze« hat Luciano Berio aus dem jeweiligen Soloinstrument etwas herausgeholt, das sogar die Solisten selbst überrascht und ihr Instrument in ein neues Licht gestellt hat. Ist das bei »Sequenza X«, die 1984 für den US-amerika­ nischen Musiker Thomas Stevens entstanden ist, auch der Fall? 9 WEGWEISER 10 MUSIK DER ZEIT [8] Es ist sehr viel Neues dabei. Die schnellen Wechsel der Spiel­ techniken und die Artikulationen kombiniert Berio hier mit Tonwechseln und dem Stopfen des Trichters. Das schafft Farbwirkungen. Dieses Öffnen und Schließen mit der Hand und die verschiedenen Zungentechniken, die Ventiltriller und Pedaltöne, all das zusammen lässt den Eindruck entstehen, als spräche jemand. Das ganze Stück wirkt wie eine Rede. Das kenne ich von anderer Trompetenmusik nicht. Auch nicht die »Doodle Tongue«, die Berio sich vom Jazztrompeter Clark Terry abge­ schaut hat. Das ist eine Technik, die zumindest in der Orchester­ literatur außergewöhnlich ist. Was hat es auf sich mit der »Doodle Tongue«? Technisch funktioniert es so, dass man das Wort »Doodle« wie in einer Endlosschleife in die Trompete artikuliert: doodledoodle­ doo. Das ist nicht leicht. Bei uns klassisch ausgebildeten Trom­ petern kommt alles auf den klaren und sauberen Anstoß an. Die Doodle Tongue sorgt für eine weiche, ein bisschen schlampige Zeichnung, so wie die Jazz-Schlagzeuger ihre Ghost Notes spielen. Der Titel »Kol od« kommt aus dem Hebräischen. Es sind die ersten Worte der israelischen Nationalhymne. Zitiert Berio die Melodie? Es gibt eine Stelle, da hört man den Anfang der Hymne: eine Molltonleiter »d-e-f-g« und dann fünf Mal »a«. Berios dritte Ehefrau, die Musikwissenschaftlerin Talia Pecker stammt aus Israel. Bestimmt das Zitat die gesamte Komposition? Da bin ich mir nicht sicher, und vielleicht gibt es darauf auch keine einfache Antwort. Ich fühle mich beim Üben dieser Musik, als würde ich ein Rätsel lösen. Am Anfang ist es ein Rätsel und je weiter ich einsteige, umso mehr kann ich an seinem Geheimnis teilhaben. Ich habe daran Teil, und das Stück wird ein Teil von mir. Martin Griebl im Gespräch mit Martina Seeber JOHANNES SCHÖLLHORN ÉSTE QUE VES (2016) für Orchester »Éste que ves« von Sor Juana Inés de la Cruz ist ein Strudel, ein immer schnellerer Kreisel, der ins Nichts führt. Vor diesem Nichts stehen scheinbare Trugbilder, aber, weil Juana sie als solche be­nennt und weil sie leben und elektrisieren, sind es gerade keine. Das Ziel der Bewegung scheint klar – am Ende wird alles verschwin­ den, aber bis dorthin zieht Juana in mächtiger Bahn und ungeheu­ rem Tempo ihre Kreise. Und vor dem Umschlag steht, auch wenn es das Altern ist, das die Bilder als falsche erscheinen lässt und das schließlich zu triumphieren scheint, ein Triumph der Bilder. Die Silbe »es« ist der klangliche Motor des Gedichts, sie steckt in »éste«, in »ves«, auch in »resguardo« und in vier Endreimen. Sie steigert sich zur Obsession im Verlaufe des Gedichts, so dass die letzten sechs Zeilen nach dem Umschlag in die Terzette im­ mer mit «es« beginnen und die Silbe in der letzten Zeile viermal erscheint. Die Bewegung siegt über alles, was sie bewegt – letzt­ endlich auch über das »nada«, das ihr abruptes Ende markiert. 11 WEGWEISER 12 MUSIK DER ZEIT [8] Das Gedicht ist ein Selbstportrait, thematisiert aber zugleich alles, was vergänglich ist, das, »was du da siehst«. Weit über die barocke Vanitas-Welt hinaus zeigt sich hier eine Bildtheorie in nuce, die Medientheoretikern und Philosophen den Atem ver­ schlagen muss. Was du da siehst, ist eben nicht das, was du siehst, und du wirst auch nie erfahren, was es ist, und am Ende ist es ohnehin einfach pulverisiert und verschwunden. Aber das, was du siehst, ist dennoch nicht weniger kräftig – im Gegenteil: gerade das Trugbild ist weit mächtiger als jede erkennbare Realität. Die Realität oder Wahrheit wird hier im Sturm weggefegt. Was bleibt, sind der Sturm (der nicht bleibt) und das Nichts (das nicht erkennbar ist). So erweist sich das »Zeigen« als wirkmächtiger Akt des Lebens – Juana wiederholt an signifikanter Stelle das »éste«, ihr dichterischer Finger zeigt mit aller Deutlichkeit auf das, was daraufhin sofort als Trugbild und Selbstbetrug zerfällt. Stärkster Zugriff auf Nichts. Bevor alles in diesem Nichts versinkt, ist pralles Leben und vor allem Zauber (engaño erscheint im ersten Quartett gleich zweimal): die Dichterin und Philosophin zaubert und zeichnet und verteidigt die Poesie als zarte Blume im Sturmwind. Versuch, die Schmeicheleien zu entkräften, die die Wahrheit, die sie Leidenschaft nennt, in ein Bildnis der Dichterin schrieb Das, was du siehst, ist eine bunte Täuschung, ein prunkend-künstliches Gebilde mit falschen Syllogismen der Farben, ist ein schlauer Betrug der Sinne; es ist der Versuch der Schmeicheleien die Jahre der Schrecken zu vermeiden und die Strapazen der Zeit zu überwinden als Triumph über Alter und Vergessen, es ist ein eitles Kunstwerk, ein Trick der Angst, ist eine zarte Blume im Wind, ist ein nutzloses Schutzdach vor dem Schicksal; es ist ein töricht falscher Fleiß, ist ein morscher Eifer, und schließlich, ist Leichnam, ist Staub, ist Schatten, ist nichts. Sor Juana Inés De La Cruz Johannes Schöllhorn 13 BIOGRAFIEN 14 MUSIK DER ZEIT [8] Martin Griebl Jean-Michaël Lavoie Jean Barraqué geboren 1928 bei Paris. Privatunterricht (Kontrapunkt und Harmonielehre) bei Jean Langlais. Autodidaktische Studien. Anregungen durch René Leibowitz. 1948 – 51 Analyse­ kurse am Pariser Konservatorium bei Messiaen. 1951 – 54 Mit­­ar­­­beit am Studio des Französischen Rundfunks bei Pierre Schaeffer. 1952 – 57 Mitarbeiter der Zeitschrift Le Guide du Concert. 1961 – 70 Mitarbeiter des Centre Nationale de la Recherche Scientifique in Paris. 1973 in Paris gestorben. Jean-Michaël Lavoie 1982 in Quebec (Kanada) geboren. Klavierund Musiktheorie-Studium an der McGill University in Montreal. Später Wechsel zum Orchesterdirigieren. 2008 – 10 Assistenz­ dirigent beim Ensemble intercontemporain. Im Rahmen des Luzern Festivals Zusammenarbeit mit Pierre Boulez. Luciano Berio 1925 in Oneglia (Imperia, Ligurien) geboren, 2003 in Rom gestorben. Studien in Mailand (u. a. bei Giorgio Federico Ghedini) und in Tanglewood/USA (bei Luigi Dallapiccola). 1953 – 60 Mitarbeit bei der RAI Mailand, wo er 1954 zusammen mit Bruno Maderna das Studio di Fonologia Musicale mitbegründete und leitete. 1956 Gründung der Zeitschrift Incontri Musicali und bis 1960 Leitung der gleichnamigen Konzertreihe. 1965 – 71 Dozent für Komposition an der Juilliard School of Music in New York. 1993/94 Charles Eliot Norton-Professor of Poetry an der Harvard University. Zahlreiche Auszeichnungen, darunter Ernst von Siemens-Musikpreis 1989. Martin Griebl geboren in Vorderweißenbach/Österreich. Trompetenstudium in Linz, Wien und Salzburg. Stipendiat der Karajan Akademie der Berliner Philharmoniker und Schüler von Tamás Velenczei. Solotrompeter an der Deutschen Oper Berlin und im Münchner Rundfunkorchester. Seit Februar 2015 Solo­ trompeter im WDR Sinfonieorchester Köln. Seit 2011 Mitglied beim Ensemble Vienna Brass Connection. Pablo Márquez Pablo Márquez geboren in Argentinien. Studium bei Jorge Martinez Zaráte and Eduardo Fernández. Zusammenarbeit mit dem Bandoenspieler Dino Saluzzi, den Cellistinnen Anne Gastinel und Anja Lechner, dem Flötisten Mario Caroli, dem Rosamunde Quartett und Komponisten wie Luciano Berio, György Kurtág und Mauricio Kagel. Gründer des Ensemble AlmaViva. Lehrauf­ trag an der Basler Musikakademie. Johannes Schöllhorn geboren 1962 in Murnau. Kompositions­ studium bei Klaus Huber, Emanuel Nuñes und Mathias Spahlin­ ger, Dirigierkurse bei Peter Eötvös. 1995 – 2000 Lehrtätigkeit an der Hochschule für Musik und Theater Zürich-Winterthur, 2001 – 09 Professor für Komposition an der Musikhochschule Hannover. Seit 2009 Professor für Komposition und Leiter des Instituts für Neue Musik an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. 15 VORSCHAU 16 MUSIK DER ZEIT [8] MUSIK DER ZEIT 2017/18 MUSIK DER ZEIT [1] STILLE UND UMKEHR SA 23. SEPTEMBER 2017 KÖLN, FUNKHAUS WALLRAFPLATZ 18:30 UHR EINFÜHRUNG UND VORKONZERT mit Johannes Schölhorn und Florence Millet / Klavier ERIK SATIE »USPUD« (Ballett Chrétien) 20:00 UHR KONZERT WDR Sinfonieorchester Köln, Baldur Brönnimann / Leitung BERND ALOIS ZIMMERMANN Un petit rien (1964) musique légère, Michael Struck-Schloen lunaire et ornithologique für kleines Orchester CHRISTOPHE BERTRAND Scales (2010) für Kammerorchester Michael Struck-Schloen geboren 1958 in Dortmund, studierte Musikwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte in Köln. Er war Assistent am Musikwissenschaftlichen Institut der Kölner Universität, studierte Posaune bei Mark Tezak und wirkte bei Uraufführungen von Karlheinz Stockhausen (Samstag aus Licht) mit. Seit 1990 ist er freischaffender Musikjournalist und Autor für Rundfunk, Zeitungen (Süddeutsche Zeitung, Kölner StadtAnzeiger), Bücher und Fachblätter mit den Schwerpunkten Neue Musik, Musiktheater, Kulturpolitik. BERND ALOIS ZIMMERMANN Stille und Umkehr (1970) Orchesterskizzen ERIK SATIE Uspud (1892) Ballett chrétien für Kammerorchester transkribiert von Johannes Schöllhorn (2017) UA MUSIK DER ZEIT [2] MONOLOGE DO 30. NOVEMBER 2017 KÖLN, FUNKHAUS WALLRAFPLATZ 18:30 UHR EINFÜHRUNG mit Ramon Lazkano, Rune Glerup und Tristan Murail 20:00 UHR KONZERT Quatuor Diotima, Grauschumacher Piano Duo TRISTAN MURAIL Songes, ombres et fumées (2017–18) Streichquartett DE BERND ALOIS ZIMMERMANN Monologe (1965) für zwei Klaviere RAMON LAZKANO Etze (2016) für Streichquartett DE RUNE GLERUP Werk (2017) für Streichquartett DE MUSIK DER ZEIT [3] DIALOGE FR 1. DEZEMBER 2017 KÖLNER PHILHARMONIE 19:00 UHR EINFÜHRUNG mit Tristan Murail 20:00 UHR KONZERT Grauschumacher Piano Duo, WDR Sinfonieorchester Köln, Sylvain Cambreling / Leitung TRISTAN MURAIL Reflections / Reflets I–III (2013–17) für Orchester UA BERND ALOIS ZIMMERMANN Dialoge (1960/65) Hommage à Claude Debussy für zwei Klaviere und Orchester GÉRARD GRISEY Dérives (1973–74) für zwei Orchestergruppen DE 17 18 MUSIK DER ZEIT [8] 19 WDR Sinfonieorchester Köln 1947 vom damaligen Nordwest­ deutschen Rundfunk als WDR-eigenes Orchester gegründet. Zusammenarbeit und Aufnahmen mit namhaften Dirigenten wie Otto Klemperer, Sir Georg Solti, Dimitri Mitropoulos, Herbert von Karajan, Claudio Abbado und anderen. Pro Saison rund vier­ zig Konzerte in der Philharmonie und im Sendegebiet des WDR. Konzertreisen in Europa und nach Fernost. Neben klassischromantischem Repertoire Pflege der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Ur- und Erstaufführungen mit Werken von Bernd Alois Zimmermann, Karlheinz Stockhausen, Hans Werner Henze, Mauricio Kagel, Luigi Nono und Luciano Berio. IMPRESSUM Herausgeber Westdeutscher Rundfunk Köln Anstalt des öffentlichen Rechts Marketing Redaktion Harry Vogt Bildnachweis Titel © ddp images Motive innen: Kreisverkehr © akg-images Jean Barraqué © privat Luciano Berio © picture alliance/ Effigie/Leema Johannes Schöllhorn © Marie Nicholas Martin Griebl © WDR Jean-Michaėl Lavoie © Nicolas Joubard Pablo Márquez © privat Michael Struck-Schloen © WDR WDR Sinfonieorchester © WDR/Kost Team Stephan Hahn / Tonmeister Mark Hohn, Dirk Franken, Harald Ober­ häuser, Thomas Sehringer / Technik Anke Pressel / Koordination Anais Halbach / Produktionsassistenz Siegwald Bütow / Orchestermanagement Susanne Heyer und Magdalena Wolf / Orchesterdisposition Lothar Momm, Jörg Strothmann / Orchesterinspizienz Harald Ziegler / Notenarchiv Programmheft Harry Vogt, Martina Seeber Mai 2017 Änderungen vorbehalten IHR KONTAKT ZU WDR 3 Hörertelefon: 0221 56789 333 TICKET-HINWEISE/KARTEN Tickets 18 / ermäßigt 10 Euro KölnTicket 0221 2801 koelnticket.de wdr3.de