«Das Wichtigste ist nach wie vor ein erfahrener Operateur» Wenn

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Magazin 50plus
November 2016
«Das Wichtigste ist
nach wie vor ein
erfahrener Operateur»
Der Hauptrisikofaktor für den Grauen Star (Katarakt) ist
das Lebensalter. Die Operation gilt als sehr sicher
und ist praktisch frei von Komplikationen, sagt Dr. med.
Frank Sachers vom Augenzentrum Bahnhof Basel.
Was sind die Risikofaktoren für den Grauen Star?
Der Hauptrisikofaktor ist das Lebensalter – eine
Entwicklung, der man nicht entgehen kann. Weitere
Risikofaktoren sind die familiäre Disposition, häufige
Sonnenexposition und – wie so oft – das Rauchen. Auch
können gewisse Medikamente die Entwicklung eines
Grauen Stars beschleunigen.
Wann ist eine Vorsorgeuntersuchung nötig?
Mit 50 einmal zum Augenarzt – hauptsächlich zur
Früherkennung des Grünen Stars – ist sicher kein Luxus. Bei Beschwerdefreiheit genügen Folgeuntersuchungen alle fünf Jahre. Bei Abnahme der Sehkraft,
Blendungserscheinungen oder einem häufig notwendigen Brillenwechsel empfiehlt sich ebenfalls eine Vorstellung beim Augenarzt. Eine Messung beim Optiker
ist nicht ausreichend.
Dr. med. Frank Sachers
Prof. Dr. med. Christian Prünte
Facharzt Augenheilkunde und -chirurgie
Chefarzt Augenklinik
Augenzentrum Bahnhof Basel
Kantonsspital Baselland, Liestal
Herr Prünte, was ist eine Makuladegeneration?
Prof. Dr. med. Christian Prünte: Die Makula, ein kleiner,
zentraler Teil der Netzhaut, ist für unsere Sehschärfe verantwortlich. Damit können wir etwa lesen sowie Farben
oder Menschen erkennen. Diese Funktionen gehen bei
einer Makuladegeneration teilweise oder ganz verloren.
Die Operation des Grauen Stars gilt als sehr sicher.
Absolut. Nur einer von 100 Patienten sieht den Operateur häufiger als ihm und dem Operateur lieb ist.
Schwerwiegende Komplikationen (z. B. Infektionen)
kommen nur in rund einem von 20 000 Fällen vor.
Oft hört man von Linsen, die zum Teil ein «Leben
ohne Brille» nach der Operation versprechen.
Wie schätzen Sie das ein?
Die sogenannten «Multifokallinsen» eignen sich nur
für Patienten, die ein brillenfreies Leben über eine optimale Sehschärfe stellen. Dementsprechend beträgt der
Marktanteil dieser Linsen nur gerade ein Prozent. Andere Speziallinsen, z. B. zur Korrektur einer Hornhautverkrümmung oder mit einem Blaulichtfilter zur Schonung der Netzhaut und für eine bessere Nachtsicht,
können jedoch sehr sinnvoll sein.
Welche Erkrankungen der Makula können auftreten?
Die häufigste ist die altersbedingte Makuladegeneration. Sie betrifft etwa einen Drittel der Menschen über
70 in einer mehr oder weniger schweren Form. Auch
Diabetes oder Venenthrombosen in der Netzhaut können
das Sehvermögen stark einschränken.
Wie erkennt der Patient die Krankheit?
Linien, die eigentlich gerade sind, nimmt der Patient häufig
verzogen oder defekt wahr. Im weiteren Verlauf kommt es
zu einer zunehmenden Einschränkung der Sehschärfe.
Weitere Verbesserungen der Operationsresultate
sollen mit Lasern erreicht werden. Wie bewerten
Sie diese Entwicklung?
Der Einsatz von Lasern wurde in den letzten Jahren
propagiert, mittlerweile ist die diesbezügliche Euphorie
verflogen. Studien zeigen, dass ein erfahrener Operateur mindestens so gute – wenn nicht bessere – Resultate erreicht als der Laser. Zudem sind Lasereinsätze
teuer und nicht kassenpflichtig – ein erfahrener Operateur hingegen ist eine kassenpflichtige Leistung!
www.augenzentrumbasel.ch
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Bei einer Makuladegeneration gehen wichtige
Seh funktionen verloren. Wie man die Krankheit
erkennen und behandeln kann, erklärt Prof. Dr.
med. Christian Prünte, Chefarzt der Augenklinik
am Kantonsspital Baselland.
eine Behandlungsmethode fest. Gegen die häufigste
Form, die trockene Makuladegeneration, gibt es leider
keine Therapie. Bei der feuchten Makuladegeneration,
dem diabetischen Makulaödem oder dem Ödem nach
Thrombosen kann eine Spritzentherapie eine deutliche
Verbesserung bringen. Das Medikament wird direkt in
das Auge gespritzt. Die Injektionen müssen zumindest
in der Anfangsphase häufig wiederholt werden.
Was bringt die Zukunft?
Die Forschung bringt uns immer feinere minimalinvasive Operationsmethoden mit weniger Risiko und
besseren Ergebnissen. Bei der altersbedingten Makuladegeneration oder dem diabetischen Makulaödem werden neue Medikamente untersucht, die einen besseren
Erhalt des Sehvermögens und weniger häufige Injektionen ermöglichen sollen.
www.ksbl.ch
Kann die Patientin dies selbst feststellen?
Ja, man kann zuhause eine einfache Prüfung durchführen (Amslertest). Hierfür schaut man – immer nur mit
einem Auge – Linien auf einem Karo-Papier oder die
Fugen der Kacheln im Bad an. Sind die Linien defekt oder
verbogen, könnte eine Makulaerkrankung vorliegen und
es empfiehlt sich eine augenärztliche Kontrolle.
FOTO: ZVG
Operationen des Grauen Stars nehmen stark zu.
Herr Sachers, woran liegt das?
Dr. med. Frank Sachers: In meiner 20-jährigen operativen Tätigkeit habe ich die demografischen Veränderungen hautnah miterlebt. Die Menschen werden
älter, erfreuen sich besserer Gesundheit und haben
höhere optische Ansprüche. Entsprechend nehmen
Katarakt-Operationen zu – auch weil sie deutlich sicherer wurden und eine sehr gute optische Rehabilitation liefern.
Wenn Linien sich
plötzlich verbiegen
Kann man die Erkrankungen behandeln oder heilen?
Nach einer spezialisierten Untersuchung, zum Beispiel am Kantonsspital Baselland, erstellt der Augenarzt
eine Diagnose und legt in Absprache mit dem Patienten
Kooperation
Mit Prof. Dr. Prünte und Dr. Sachers verfügt das Kantonsspital Baselland über zwei renommierte Fachärzte mit hoher chirurgischer Kompetenz. Die Patienten und Patientinnen profitieren im ambulanten
sowie im stationären Bereich von der Kooperation der
Augenklinik des Kantonsspitals Baselland und dem
Augenzentrum Bahnhof Basel.
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