Häufiges Augenleiden kann nun in Brugg kuriert werden So sehen Patienten, die an einer Makuladegeneration leiden, beispielsweise das neue Rathaus von Hannover – mit einem Fleck. ZVG Quelle: zvg Dieses Angebot ist ein Meilenstein für das Medizinische Zentrum Brugg: Ab 17. Oktober werden Behandlungen der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) angeboten. Vor allem ältere Menschen sind von der Augenkrankheit betroffen. von Elisabeth Feller MZB-Geschäftsführerin Susanna Mattenberger und führt zweierlei Gründe für die Bedeutung des neuen Angebots an: «Einerseits sind vor allem ältere Menschen von dieser Krankheit betroffen. Andererseits leben viele von ihnen in unmittelbarer Nähe des MZB: Somit haben sie für eine Behandlung keine weiten Wege zu absolvieren». Auf dem Platz Brugg bietet lediglich das MZB jene Behandlung an, für die Frank Sachers (Facharzt für Augenheilkunde und Augenchirurgie am Augenzentrum Bahnhof Basel und Belegarzt im MZB) zuständig ist. Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) Bei der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) handelt es sich um einen Degenerationsprozess der Netzhautmitte - der sogenannten Makula. Diese ist jener Teil der Netzhaut, also des Films des Auges, mit der höchsten Dichte an Sehzellen. Hier ist die Bildschärfe ganz klar am höchsten. Nur die Makula ist in der Lage, eine Auflösung zu liefern, die es ermöglicht, zu lesen oder Details zu erkennen. (AZ) Wie verläuft eine Therapie? Frank Sachers verweist zunächst auf die zwei Arten der AMD – die trockene und die feuchte. Wo liegen die Unterschiede? «Bei der trockenen AMD kommt es zum langsamen Untergang der Sehzellen im Bereich der Netzhautmitte.» Die Erkrankung verläuft gemäss Sachers über Jahre hinweg, bis sie in der Leseunfähigkeit endet: «Die meisten Patienten mit einer AMD leiden an dieser Form.» Symptome träten meistens jenseits des 70. Lebensjahres auf. «Mithin», so Sachers, «ist aufgrund der Altersstruktur der Schweizer Bevölkerung eine massive Zunahme der Erkrankungen zu erwarten». Bei der feuchten AMD kommt es laut dem Augenarzt zum «Einwachsen von neuen Blutgefässen unter die Makula. Diese Blutgefässe verlieren Wasser und Blut. Bleiben sie unbehandelt, kommt es zur Narbenbildung und damit zur Leseunfähigkeit». Diese Form der AMD sei zwar nur für 5 Prozent der Erkrankungsfälle verantwortlich, aber: «Sie verursacht die ausgeprägtesten Sehstörungen.» Viele, die von AMD sprechen, haben im Hinterkopf das Wort Erblindung. Sachers relativiert: «Bei beiden Formen der AMD kommt es nicht zur vollständigen Erblindung, sondern ‹nur› zur Leseunfähigkeit, vielmehr zur Unfähigkeit Details zu erkennen. Das periphere Gesichtsfeld, also die Orientierungsfähigkeit, bleibt erhalten.» Für die trockene Form der AMD ist die Therapiemöglichkeit noch sehr begrenzt. Konsequente Nachsorge Ganz anders ist dies jedoch bei der feuchten Form, deren Behandlung ab 17. Oktober im MZB möglich ist. «Hier werden Medikamente in das Auge injiziert, die eine Rückbildung der neu gebildeten Blutgefässe bewirken», betont Sachers. «Der Effekt der Injektion ist zeitlich jedoch befristet, sodass die Behandlungen in regelmässigen Abständen erfolgen müssen.» Diese schlägt mit relativ hohen Kosten zu Buche, ist aber eine Pflichtleistung der Krankenkasse. Was ist entscheidend für den Therapieerfolg? Frank Sachers erwähnt «eine konsequente Nachsorge, das frühzeitige Erfassen einer erneuten Krankheitsaktivität sowie eine entsprechende Aufklärung der Patienten». Die Untersuchung, Behandlungen und Operationsbeurteilungen können nur über die Zuweisung eines Augenarztes via Augenzentrum erfolgen. Die Therapien werden dann im Medizinischen Zentrum Brugg durch den Basler Augenarzt Frank Sachers durchgeführt. (az Aargauer Zeitung)