flyer-tiefe hirstimulation.indd - Kantonsspital St.Gallen

Werbung
Klinik für Neurologie | Klinik für Neurochirurgie
Tiefe Hirnstimulation bei Bewegungsstörungen
Bewegungsstörung
Die Parkinson Krankheit (Morbus Parkinson) zählt zu ­
den häufigsten neurologischen Erkrankungen weltweit und
betrifft etwa 2% aller über 65-jährigen. In der Schweiz ­leiden
zur Zeit etwa 20 000 Patienten unter Morbus Parkinson.
Auch der essentielle Tremor sowie andere Tremorsyndrome (verschiedene Formen von Zittern) und Dystonien
gehören zur Erkrankungsgruppe der Bewegungsstörungen.
Jeder Hundertste ist von einem essentiellen Tremor betroffen.
Hauptsymptome
Morbus Parkinson: verlangsamte Bewegung (Bradykinese
oder Akinese), Muskelsteifigkeit (Rigor), Zittern (Tremor)
und eine typische Veränderung der Körperhaltung (posturale Störung).
Essentieller Tremor: Unkontrolliertes Zittern von Armen,
Händen, Kopf oder Beinen. Vor allem wenn die Muskeln
für alltägliche Tätigkeiten eingesetzt oder die Arme aus­
gestreckt werden.
Dystonien: anhaltende Muskelverkrampfungen, die oft zu
verzerrenden Bewegungen oder zu abnormen Haltungen
des Körpers oder von Körperteilen führen, z.B. im Halsbereich muskulärer Schiefhals (Torticollis).
Ursachen
Ursache dieser Bewegungsstörungen ist eine Funktionsstörung einer tief im Gehirn liegenden Gruppe von Nervenzellen, den Basalganglien. Im Fall der Parkinson‘schen Krankheit führt ein Verlust dopaminhaltiger Nervenzellen in der
schwarzen Substanz (Substantia nigra) des Mittelhirns zu
dieser Funktionsstörung.
Prinzip der tiefen
Hirnstimulation
Im Rahmen einer Operation werden zielgesteuert (stereotaktisch) Elektroden in das Gehirn eingebracht. Diese werden mit einem unter der Haut implantierten Schrittmacher
verbunden. Durch schwache elektrische Impulse wird die
Funktion der Nervenzellen kontinuierlich beeinflusst.
Wirkung der tiefen
Hirnstimulation
Morbus Parkinson: Durch die tiefe Hirnstimulation können alle motorischen Symptome der Parkinson-Krankheit
gut beeinflusst werden. Die Operation stellt daher eine
ganz wesentliche Therapiemöglichkeit für Patienten dar,
bei denen die Medikamente nicht ausreichen oder zu
starken Nebenwirkungen führen. Dies schliesst auch Patienten mit schwer behandelbarem Parkinson-Zittern ein.
Voraussetzung für einen Erfolg der Operation ist allerdings
ein grundsätzliches Ansprechen auf die Dopa-Therapie.
Essentieller Tremor: Medikamentös schwer behandelbares Zittern spricht gut auf die tiefe Hirnstimulation an.
Schon unmittelbar nach der Implantation ist eine vollständige oder deutliche Reduktion des Tremors zu erwarten.
Dystonien: Einige Formen von schweren Dystonien
­sprechen sehr gut auf die tiefe Hirnstimulation an.
Medikamentöse Therapie
Morbus Parkinson: Der Mangel an Dopamin kann durch
Medikamente wie L-Dopa und andere Dopamin-Ersatzstoffe ausgeglichen werden. In den ersten Erkrankungsjahren können die Symptome mit Medikamenten üblicherweise sehr gut behandelt werden. Nach einigen Jahren nimmt
jedoch die Wirkdauer bei einem Teil der Patienten ab.
Damit treten zwischen den einzelnen Tabletten-Einnahmen
die Symptome der Parkinson Krankheit wieder auf («off»Phasen, Wirkungsschwankungen, Fluktuationen). Andererseits kann es, besonders in Phasen guter Beweglichkeit, zu
unwillkürlichen, überschiessenden, ausfahrenden Überbewegungen (Dyskinesien) kommen. Von diesen Problemen sind
jüngere Erkrankte häufiger betroffen als ältere Patienten.
Essentieller Tremor: Mild betroffene Patienten benötigen
oft keine Therapie. Das Zittern kann durch Wirkstoffe wie
Propranolol oder Primidon bei vielen Patienten gebessert
werden.
Dystonien: Die intramuskuläre Injektion des Wirkstoffs
Botulinumtoxin führt zu einer deutlichen Besserung von
auf einen Körperabschnitt begrenzten Dystonien. Bei
ge­neralisierten Dystonien können Medikamente zu einer
Besserung führen. Oft sind die Symptome, vor allem bei
Betroffenen mit einer generalisierten Dystonie, häufig
auch Kinder, durch konservative Behandlung kaum zu
beeinflussen.
Die Klinik für Neurologie des Kantonsspital St.Gallen
betreut Patienten mit Bewegungsstörungen wie dem Morbus Parkinson, anderen Parkinson-Syndromen, Tremor und
Dystonie. Die Betreuung von Patienten mit Bewegungsstörungen vor, während und nach neurochirurgischen Eingriffen (Tiefe Hirnstimulation) erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurochirurgie des Kantonsspitals St.
Gallen. Die Abklärung vor der Operation, Entscheidung für
oder gegen eine Operation und Nachbetreuung werden
unter Einbezug des Patienten und dessen Angehörigen,
durch ein Team von spezialisierten Neurologen in enger
Zusammenarbeit mit einem Team von spezialisierten Neurochirurgen durchgeführt.
Klinik für Neurologie des Kantonsspital St.Gallen
Leitung (Chefärztin): Frau Prof. Dr. Barbara Tettenborn
Kontakt:
Dr. med. Stefan Hägele-Link
Klinik für Neurologie
Kantonsspital St.Gallen
Tel. +41 (0)71 494 29 89
Dr. med. Ronald Bauer
Klinik für Neurochirurgie
Kantonsspital St.Gallen
Tel. +41 (0)71 494 16 69
Anfahrt:
Öffentliche Verkehrsmittel:
Die folgenden Buslinien fahren ab St.Gallen Bahnhof
direkt zum Kantonsspital St.Gallen
Bus Linie 1 (Stephanshorn), Bus Linie 4 (Guggeien),
Bus Linie 11 (Mörschwil), Bus Linie 7 (Neudorf Achseln)
Vom Bahnhof St.Fiden ist der Fussweg «Spitäler/
Kantonsspital» signalisiert
Auto:
Autobahnausfahrt St.Fiden, Richtung Kantonsspital
St.Gallen.
Auf dem Areal des Kantonsspital St.Gallen ist die
Park­platzzahl beschränkt
Diese Informationsbroschüre wurde mit freundlicher
Unterstützung von Medtronic realisiert.
Kantonsspital St.Gallen – ein Unternehmen, drei Spitäler.
St.Gallen Rorschach Flawil
Herunterladen