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Fortsehr. Neurol. Psychiat. 53 (1985) 22-28
© Gcorg Thieme Verlag Stuttgart· Ne\\! York
Die psychogenen Psychosen. Eine Übersicht über die klinischen Bilder
die Genese, Prognose und Therapie
'
R.Degkwitz
"The Psychogenic Psychoses"
The concept of psychogenic psychosis has always been
regarded with scepticism, since it seems to harbour a contradiction in itself: Psychogenic mental disturbances are
amenable to a rational approach, that is to say, they are
understandable, whereas psychoses are incomprehensible
mental disease patterns in respect of their content and course.
Nevertheless, psychogenic psychoses have been described fairly
often ever since scientific psychiatry ca me into being; in fact,
they are being diagnosed quite frequently in so me countries.
For the purpose of helping to c1arify these theoretical and
practical difficulties, the article explains the history of the
concept, the c1inical patterns of manifestation, and the
course of psychogenic psychoses, as weil as the concept of
their origin. An attempt is made to reconcile the immanent
contradictions, and to demonstrate that this is actually a
fruitful extension of the scope of the theoretical fundamentals of psychiatry.
Zusammenfassung
Der Begriff psychogene Psychose ist seit jeher mit Skepsis
betrachtet worden, da er einen inneren Widerspruch zu enthalten scheint, nämlich daß psychogene psychische Stö·
rungen verständlich, Psychosen dagegen nach Inhalt und
Verlauf unverständliche psychische Krankheitsbilder sind.
Dennoch wurden psychogene Psychosen seit Anbeginn der
wissenschaftlichen Psychiatrie nicht selten beschrieben und
werden in manchen Ländern recht häufig diagnostiziert.
Um zu einer KI~rung dieser theoretischen und praktischen
Schwierigkeiten beizutragen, werden die Begriffsgeschichte,
die klinischen Bilder und Verläufe psychogener Psychosen
dargelegt, die Konzepte ihrer Genese erörtert und versucht
die Aporie unserer gängigen Begriffsbildung aufzulösen und
zu zeigen, daß das Konzept der psychogenen Psychosen eine
fruchtbare Erweiterung der Theorienbildung in der Psychiatrie ist.
Die psychogenen Psychosen spielen in der ICD eine nur
untergeordnete Rolle. In der jetzt gültigen 9. Revision der
ICD werden sie erstmals unter der Nr. 298 als "andere nicht
organische Psychosen" geftihrt. Der Kommentar dazu lautet: "Die Rubriken 298.0 bis 298.8 sollen auf die kleine
Gruppe von Psychosen beschränkt bleiben, die weitgehend
oder vollständig einem kürzlich vorausgegangenen Erlebnis
zugeschrieben werden können." Nur ftir diese Gruppe von
Psychosen findet sich im Kommentar zu den ICD Nrn. eine
Bemerkung über deren Häufigkeit. In vielen Ländern ist man
der Ansicht, daß diese Behauptung über ihre Seltenheit unrichtig ist, z.B. in den skandinavischen Ländern, in Japan
und der UdSSR. Es ist aber nicht nur die geringe Prävalenz
psychogener Psychosen, sondern zumindest auch ein latenter Zweifel darüber, ob es solche Krankheitsformen
überhaupt gibt, die Ursache daftir, daß sie keinen rechten
Platz in der gängigen psychiatrischen Krankheitslehre finden. In den englischen und nordamerikanischen Erläuterungen zur Nr. 298 der ICD heißt es sogar, daß diese
Diagnose in der Regel nicht verwendet werden sollte. Auch
bei uns stößt es in der Regel auf Skepsis, bei bestimmten
Psychosen eine Psychogenese anzunehmen, da psychogen und
Psychose sich vom Verständnis dieser Begriffe her eigentlich gegenseitig ausschließen: Psychosen sind psychische
Krankheiten, bei denen eine organische Grundlage gegeben
ist oder, wenn noch nicht nachgewiesen, doch prinzipiell
gefordert wird (Kurt Schneider), während psychogene
psychische Störungen definitionsgemäil, "reine" psychische
Störungen "ohne jede nachweisbare organische Grundlage"
sind, wie es in der ICD heißt. Das schließt ein, daß psychogene psychische Störungen "verständlich" sind, während
ein Charakteristikum von Psychosen ihr unvorhersehbarer
eigengesetzlicher Verlauf ist, der unverständlich ist. Dennoch wurden seit Anbeginn der wissenschaftlichen Psychiatrie von vielen Autoren psychogene Psychosen beschrieben.
Sie machen heute in manchen Ländern einen wesentlichen
Teil unter den diagnostizierten Psychosen aus, in Dänemark z.B. 15-20 % (E. Strämgren). Diese Unstimmigkeiten sollten unsere Aufmerksamkeit erregen, denn deren
Klärung könnte ein Weg zur Verbesserung unserer Konzepte ftir psychisches Kranksein sein. Doch bevor wir diesen Fragen weiter nachgehen, wollen wir zunächst das
Phänomen der psychogenen Psychosen betrachten, wie es
in der einschlägigen Literatur dargestellt ist. Den Begriff
"psychogen" verwendete als erster Robert Sommer ( 18641937,1895-1934 Ordinarius ftir Psychiatrie in Gicf~en) im
Jahre 1894 in seiner "Diagnostik der Geisteskrankheiten"
anstelle von hysterisch. Jaspers dagegen verwendet psychogen als den weiteren Begriff. Die Bedeutung von psychogen
wird folgendermaßen umschrieben: "In der Psyche selbst
begründet. Bezieht sich auf psychische Störungen, die
nicht Folge einer Körperkrankheit sind, sondern in der
Eigengesetzlichkeit des Seelischen begründet sind und auf
nichts anderes als Seelisches zurückgeflihrt werden können".
(UH. Peters 1977). Zu beachten ist, daß der Begriff psychogen in Amerika eine andere Bedeutung hat als in der europäischen Psychiatrie. Dort wird er folgendermaßen umschrieben: "A condition is psychogenic when it is 'born by
the mind', Le., growing out of innate constitutional factors
as for example the psychopathies, the manic-depressive
psychosis, and at least some of the 'schizophrenias' " (zit.
nach PM. Faergeman, 1968). Seither erschienen zahlreiche
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Psychiatrische Univ.-Klinik, Freiburg i. Br.
Beschreibungen psychogener Psychosen auch im deutschen
Sprachraum unter den verschiedensten Bezeichnungen, z.B.
psychogene Erkrankungen (Kraepe/in, 1909-1915,1921),
psychogene Reaktionen (0. Bumke, 1924), (E. Meyer, 1915),
Situationspsychosen (E. Bleuler, 1909), Lewin (1917),
Raecke (1915), Stern (1913), Situationsreaktionen (Homburger, 1912), psychopathische Reaktionen bzw. psychopathische Reaktionsformen (E Bleuler, 1909, Reichardt,
1919). Andere sprechen von Haftpsychosen, Katastrophenpsychosen, Kriegspsychosen, Schreckpsychosen, Wunschpsychosen, um einige der zahlreichen Bezeichnungen zu
nennen. J.E. Staehe/in (1946/47) und sein Schiller F. Labhardt (1963) sprachen von Emotionspsychosen. In Norwegen hießen sie constitutional psychoses bis zum Jahre
1963. Dann wurde dort die neue Bezeichnung reactive
psychosis als diagnostische Bezeichnung eingeführt. Betrachtet man die Beschreibungen der mitgeteilten Fälle in
den verschiedenen Veröffentlichungen, so ist allen gemeinsam, daß es sich um Psychosen handelt, bei deren Ätiologie
psychische Traumata eine entscheidende Rolle spielen. Darum scheint es gerechtfertigt, diese Krankheitsbilder unter
dem Oberbegriff psychogene Psychosen zusammenzufassen.
Karl Jaspers und Kurt Schneider sprechen von pathologischen
Erlebnisreaktionen (1913) und abnormen seelischen Reaktionen (1927). Auf die Problematik der psychiatrischen Begriffe Reaktion und reaktiv soll hier nicht eingegangen werden, obwohl diese Problematik offensichtlich in den Bereich
der psychogenen Psychosen gehört. Hier sei nur soviel gesagt, daß das Denkmodell Reizreaktion bereits eine bestimmte Form psychogener Störungen besagt, so daß sich
psychogene Psychose als der übergeordnete Begriff anbietet.
Zudem ist Reaktion in der Form der exogenen psychischen
Reaktionstypen sensu Bonhoeffer (1909) mit einer speziellen Bedeutung in der Psychiatrie in Gebrauch.
Unabhängig voneinander defmierten im Jahre 1913 Karl
Jaspers und August Wimmer (Kopenhagen) die psychogenen
Psychosen. Jaspers sagte in seiner allgemeinen Psychopathologie: "Unter den pathologischen Reaktionen sind prinzipiell
zu unterscheiden: 1. bloß ausgelöste Psychosen, deren Inhalt
in keinem verständlichen Zusammenhang mit dem Erlebnis
steht. So löst z.B. ein Todesfall einen katatonischen Krankheitsprozeß, eine zirkuläre Depression aus. Die Art der Psychose braucht dem Erlebnis gar nicht zu entsprechen. Die
seelische Erschütterung ist nur der letzte evtl. entbehrliche
Anlaß, durch den eine Krankheit, sei es eine vorübergehende
Phase, sei es der Schub eines Prozesses, zum Ausbruch
kommt, die auch ohne diesen Anlaß schließlich entstanden
wäre und nun nach ihren eigenen Gesetzen in völliger Unabhängigkeit vom psychischen Anlaß verlaufen. Davon unterscheiden wir 2. die echten Reaktionen, deren Inhalt in verständlichem Zusammenhang mit dem Erlebnis steht, die
nicht aufgetreten wären ohne das Erlebnis und die in ihrem
Verlauf von dem Erlebnis und seinen Zusammenhängen abhängig sind. Die Psychose bleibt auf das zentrale Erlebnis
bezogen. Bei bloß ausgelösten oder spontanen Psychosen
beobachtet man ein primäres, nur körperlich zu erklärendes Wachsen der Krankheit, ohne Beziehung zum persönlichen Schicksal und Erleben des Kranken, mit bloß zuralligem Inhalt ohne wirksamen Erlebniswert aus dem früheren Leben, wie ihn jede Seelenerkrankung haben muß.
Bei heilbaren Phasen besteht nachher die Tendenz, die
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Krankheit klar zu erkennen und ihr als etwas gänzlich
Fremden frei gegenüberzustehen. Bei reaktiven Psychosen
beobachtet man entweder eine sofortige Reaktion auf ein
eingreifendes Erlebnis, oder nach längerem, unbemerkten
Reifen, im verständlichen Zusammenhang mit dem Schicksal und den täglich wiederkehrenden Eindrücken, gleichsam eine Entladung." Wimmer gab die folgende Definition
psychogener Psychosen: "Unter psychogenen Psychosen
verstehen wir die verschiedenartigen, klinisch selbständigen
Psychosen, deren Hauptmerkmal es ist, daß sie - gewöhnlich
auf einem bestimmten prädisponierenden Boden - verursacht werden durch seelische Ursachen ("psychische Traumen"), und ebenso, daß diese Pathemata bestimmend sind
fur den Zeitpunkt des Ausbruchs der Psychose, für die
Wandlungen der Krankheit (Remissionen - Intermissionen Exazerbationen), sehr oft auch für ihr Aufhören, wozu
noch die Psychose in ihrer Form und ihrem Inhalt, mehr
oder weniger direkt und vollständig (in "verständlicher
Weise") die auslösende seelische Ursache spiegelt. Zu diesen
Kriterien können wir weiter zufügen, daß diese Krankheiten
ganz überwiegend zur Genesung neigen, und speziell, daß
sie niemals in Demenz enden." (Vortrag auf dem 1. Nordischen Psychiaterkongreß.)
Systematische übersichten über die psychogenen Psychosen veröffentlichten August Wimmer (1916), Karl Birnbaum (1917), Kurt Schneider (1927), Poul Faergeman
(1963) und Erik Strömgren (1974). Alle unterscheiden
drei Hauptgruppen, allerdings wiederum mit nicht ganz
identischen Bezeichnungen, und zwar:
1. Syndrome mit affektiven Störungen
emotional reactions (Strömgren)
psychogene Depressionen und Exaltationen (Wimmer)
reaktive abnorme Geftihlszustände (Kurt Schneider)
2. Syndrome mit Bewußtseinsstörungen
Disorders of consciousness (Strömgren)
Psychosen mit Bewußtseinsänderungen (Wimmer)
reaktive Bewußtseinstrübungen (Kurt Schneider)
3. Syndrome mit Wahnbildung
paranoid types (Strömgren)
paranoide psychogene Psychosen (Wimmer)
reaktiver Wahn (Kurt Schneider)
Zur Häufigkeit der psychogenen Psychosen fUhrt Strömgren aus, daß sie in Dänemark im allgemeinen etwa 10 %
aller psychiatrischen Aufnahmen ausmachen und 15-20 %
aller Psychosen. Die Prävalenz gleicht somit der affektiven
und ist etwas größer als die der schizophrenen Psychosen.
Unter den psychogenen Psychosen gehören 56 % zu den
affektiven Syndromen, 10 % zu den Syndromen mit Bewußtseinsstörung, 27 % zu den paranoiden Syndromen,
während 7 % gemischte Fälle waren.
Bei den 3 Hauptgruppen werden im wesentlichen die folgenden Untergruppen angeführt:
1. Syndrome mit affektiven Störungen
a) Depressionen
b) Exaltationen
c) Emotionslähmungen
2. Syndrome mit Bewußtseinsstörungen
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Die psychogenen Psychosen
Fortsehr. Neurol. Psychiat. 53 (1985)
a) Delirien
b) Dämmerzustände
3. Syndrome mit Wahnbildungen
a) sensitiver Beziehungswahn
b) Querulantenwahn
c) Haftpsychosen
d) Wahn der Schwerhörigen
e) Wahn in sprachfremder Umgebung
f) induzierter Wahn.
Die klinischen Bilder werden folgendermaßen charakterisiert:
1. a) Kranke mit einer psychogenen depressiven Psychose
sind unfahig, ihr normales Leben weiterzuflihren und ihre
Arbeit zu verrichten. Ihre Gedanken sind ganz auf den Inhalt
der Depression fixiert und sie machen häufig einen stuporösen Eindruck. Es ist aber möglich, mit ihnen einen Kontakt herzustellen, es fehlt jegliche Hemmung und der stuporöse Eindruck ist lediglich das Ergebnis eines Mangels an
Interesse an der Umgebung. Die depressiven Gedanken breiten sich nicht aus, es besteht kein allgemeines SchuldgefUhl
und auch keine Neigung, Vorkommnisse aus weit zurückliegender Zeit aufzugreifen. Schließlich fehlt der typische Tagesrhythmus. Das Bild kann bei einem Teil der Fälle ganz
von Angst geprägt sein. Dies ist insbesondere bei Unterbegabung der Fall.
1. b) Gelegentlich werden paradoxe psychogene Psychosen
beobachtet, bei denen auf ein psychisches Trauma eine gehobene maniforme affektive Störung eintritt. Bei manchen
Fällen hat man den Eindruck, daß es sich um eine Flucht
vor der unerträglichen Realität handelt. Bei solchen Fällen
tritt meist gleichzeitig eine Bewußtseinsstörung mit ein. In
Dänemark spricht man von "Begräbnis-Manien".
1. c) 1m Zusammenhang mit Erdbeben oder anderen katastrophalen Ereignissen wurde die Emotionslähmung (Baetz,
1901) beschrieben, die durch das völlige Fehlen einer emotionalen Ansprechbarkeit charakterisiert ist. Der Patient spielt
die Rolle des bloßen Zuschauers und ist von dem, was in
seiner Umgebung vorgeht, affektiv ganz unberührt. Hinterher kann er beschreiben, was geschehen ist, so daß man
keinen Anhalt dafUr findet, daß sein Wachbewußtsein wesentlich beeintlußt war.
2. a) Der Inhalt dieser psychogenen Psychosen ist bestimmt
durch die traumatische Situation und wird in der Phantasie
wieder und wieder durchlebt mit der entsprechenden affektiven Beteiligung. In manchen Fällen wird allerdings eine
Verleugnung des traumatischen Ereignisses beobachtet, und
der Patient ergeht sich in Phantasien der WunscherfUllung.
2. b) In den sog. hysterischen Dämmerzuständen (Ganser,
1898) hat die Flucht vor der Realität einen demonstrativen
Charakter und die Betreffenden versuchen offenbar, alle
unangenehmen Gedanken und Erinnerungen aus ihrem Bewußtsein zu eliminieren. Es besteht ein fließender übergang
zu der Pseudodemenz, bei der das Verhalten ebenfalls einen
offensichtlich demonstrativen Charakter hat. Es fehlt aber
die Bewußtseinsstörung.
3. a) Der von Kretschmer beschriebene sensitive Beziehungswahn (1918) ist das klassische Bild einer verständlichen paranoiden psychogenen Psychose. Diese brechen aus im Zusammenhang mit dem GefUhl einer moralischen Niederlage,
R. Degkwitz
die fUr den Betreffenden unerträglich erscheint und von ihm
nach außen projiziert wird. Nachuntersuchungen haben gezeigt, daß solche Kranke niemals schizophrene Symptome
und Persönlichkeitsstörungen entwickeln.
3. b) Für den Querulantenwahn ist die Schlüsselsituation
eine Niederlage in einer juristischen Auseinandersetzung.
Die Betreffenden haben eine hohe Selbstwerteinschätzung
und sind unfähig, diese Niederlage zu akzeptieren.
3. c) Bei den Haftpsychosen handelt es sich um akute
psychotische Reaktionen sowohl zu Beginn der Inhaftierung als auch in Form von chronischen Entwicklungen,
vor allem bei lebenslänglich Inhaftierten.
3. d) Taubheit fUhrt sehr häufig zu paranoiden psychogenen
Psychosen. Auch hier tritt keine Persönlichkeitsänderung
ein wie bei chronisch schizophrenen Kranken.
3. e) Paranoide psychogene Psychosen sind nicht selten
die Folge mangelnder Möglichkeit der sprachlichen Kommunikation in sprachfremder Umgebung (Allers, 1920),
z.B. auch in Kriegsgefangenenlagern. Die paranoide psychogene Psychose klingt in diesen Fällen rasch ab, wenn
die Isolierung beendet wird.
3. f) Bei einem engen Zusammenleben von Gesunden mit
einem Kranken kann es zur Induktion wahnhafter Einbildungen (Birnbaum, 1909) kommen. In diesen Fällen ist
in der Regel der Induktor eine starke paranoide Persönlichkeit, die die anderen in ihren Bann zieht. Sobald der Induktor entfernt wird, bilden sich die wahnhaften Einbildungen
zurück.
Der Verlauf der psychogenen Psychosen ist bei den drei
Hauptgruppen nicht gleichartig. Die Syndrome mit affektiven Störungen klingen in der Regel nach einigen Wochen,
höchstens nach einigen Monaten allmählich vollständig ab,
während die Syndrome mit Bewußtseinsstörungen in der
Regel nur einige Stunden oder Tage andauern. Die Syndrome
mit Wahnbildungen nehmen dagegen häufig einen viel
längeren Verlauf von Monaten, sogar von Jahren und können dann, wenn die Lebenssituation sich nicht ändert,
chronisch werden oder doch häufig rezidivieren.
Nach der klinischen Beschreibung der psychogenen Psychosen sei deren Wesen charakterisiert. Psychische Reaktionen sind solche, "deren Inhalt in verständlichem Zusammenhang mit dem Erlebnis steht, die nicht aufgetreten
wären ohne das Erlebnis und die in ihrem Verlauf von dem
Erlebnis und seinen Zusammenhängen abhängig sind"
(Jaspers). Eine normale Reaktion liegt dann vor, "wenn
sie dem Erlebnis adäquat ist, wenn sie in jeder Beziehung,
quantitativ und qualitativ als angemessen, verständlich,
durchschnittlich erscheint" (Kurt Schneider). Eine abnorme seelische Reaktion kann rein quantitativ abnorm
sein, aber auch qualitativ, d.h. es treten trotz verständlicher Inhalte abnorme Formen wie Bewußtseinstrübungen
oder paranoide Entwicklungen auf. Kurt Schneider wendet
gegen diese Einteilung ein, daß man sagen kann, eine reaktive Depression könne in ihrer Intensität abnorm sein. Aber
schon normalerweise trübe sich bei starken Gemütsbewegungen das Bewußtsein, so daß man auch einen reaktiven
Dämmerzustand und auch eine paranoide Entwicklung als
letztlich nur quantitative Steigerungen von verständlichen
Eigenbeziehungen innerhalb des Normalen betrachten könne.
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und ihm so genannten Emotionspsychose von prinzipieller
Bedeutung sind:
In der Regel geht man davon aus, daß psychogene Psychosen
abnorme Persönlichkeiten voraussetzen. Kretschmer (1918,
1922) hat die primitive, expansive und sensitive Reaktion
bestimmten Persönlichkeiten zugeordnet. Hier gilt es zu bedenken, daß jede Persönlichkeit und auch jede abnorme Persönlichkeit nur in ihren spezifischen Reaktionen geschildert
werden kann, so daß sich eine Darstellung der abnormen
seelischen Reaktionen weitgehend mit der der abnormen
Persönlichkeiten deckt. Trotz solcher Beziehungen zwischen
Persönlichkeit und Reaktionsweise lassen sich nicht alle klinisch interessierenden abnormen seelischen Reaktionen von
der Persönlichkeit her eindeutig und zwanglos ableiten. Zugespitzt kann man sagen, daß letztlich alle Persönlichkeiten
unter bestimmten Umständen jede Art von Reaktion zeigen
können. Jaspers ftigt in diesem Zusammenhang hinzu, daß
bei den psychogenen Psychosen auch die derzeitige psychische Verfassung der Betroffenen eine Rolle spielen kann.
"Im Kriege beobachtet man manchmal reaktive psychotische Zustände von kurzer Dauer bei Persönlichkeiten, die
vorher und nachher nichts Psychopathisches zeigten. Man
kam wohl zu der Vorstellung, daß jeder Mensch seine ,Grenze'"
habe, an der er erkranke." Es fragt sich also, welche Faktoren zu einer psychogenen Psychose flihren und deren klinische Ausprägung bestimmen. Strömgren entwickelte angesichts der geschilderten Probleme die folgende Theorie (1945,
1958): Die Erfahrung lehre, daß die Art der psychogenen
Psychose nicht ausschließlich von der Persönlichkeit des
Patienten noch ausschließlich von der Art des Traumas abhänge. Entscheidend sei vielmehr die Art und Weise, wie das
Selbstbild des Patienten und das Bild seiner Umgebung durch
ein Trauma geschädigt werde. Dies ist besonders deutlich bei
den paranoiden Syndromen zu erkennen, bei denen ein
schwerer Schlag der Selbsteinschätzung oder des Persönlichkeitsbewußtseins vorausgehe. Hiermit meint er alle Vorstellungen, die der Kranke von sich selbst über seine geistigen
und physischen Fähigkeiten, seine Aussichten auf Erfolg im
Hinblick auf Beruf, Gesellschaft, Familie und Sexualität
habe. Alle Menschen haben ein mehr oder weniger klares
und mehr oder weniger festgelegtes Bild ihres eigenen Wertes und von dem Platz, den sie im Leben ausflillen. Ein Teil
dieses Selbstbildes gehöre ohne Zweifel dem Unbewußten an,
während andere Teile im hellen Licht des Bewußtseins lebten.
Wenn ein plötzliches Ereignis den Betreffenden lehre, daß
irgend etwas grundsätzlich falsch sei an seinen Vorstellungen,
so sei es verständlich, daß die Flucht in eine paranoide psychogene Psychose die am ehesten erträgliche Antwort sei.
Bei den Syndromen mit Störungen des Bewußtseins handele
es sich gewöhnlich um eine plötzliche Störung des Gegenstandsbewußtseins des Betreffenden. Am wenigsten kompliziert sind nach der Ansicht von Strömgren die Syndrome
mit affektiven Störungen. Sie sind das Ergebnis von alltäglichen, nicht völlig unvoraussehbaren Belastungen, wie
etwa der Tod eines nahen Angehörigen. So kann man sagen,
daß das klinische Bild bei einem Teil der psychogenen Psychosen überwiegend von der Art der Persönlichkeit geprägt
ist. Man kommt, mit anderen Worten, nicht umhin, beides
sorgfältig zu analysieren, wobei man sich darüber im klaren
sein muß, daß eine Quantifizierung dieser Faktoren unmöglich ist.
Im akuten Stadium psychogener Psychosen ist die Behandlung im wesentlichen sedativ. Hierzu sind alle sedierend
wirkenden Medikamente geeignet. Die Gaben von hochpotenten Neuroleptika sollten vermieden werden, weil dies
die Beurteilung des Krankheitszustandes erschwert. Wenn
mit der affektiven Störung auch die Symptomatik abklingt,
hat man einen zusätzlichen Hinweis auf das Vorliegen einer
psychogenen Psychose. Wurden dagegen Neuroleptika gegeben, so gibt es auf den Einwand, daß diese die Symptomatik so rasch beseitigt haben, keine Möglichkeit der Klärung. Die weitere Behandlung hängt von der Beurteilung
der Situation ab. Sie kann, kurz gesagt, mehr in soziotherapeutischen oder in psychotherapeutischen Maßnahmen bestehen. In nicht wenigen Fällen ist das traumatische Ereignis von so einmaliger Art, daß besondere Maßnahmen nicht
erforderlich sind.
Für die Diagnostik von psychogenen Psychosen hebt Labhardt 5 Punkte hervor, die ftir die Annahme der von Staehelin
Untersuchungen über die Genetik von psychogenen Psychosen haben das gleiche ergeben, was Labhardt über die
1. Das Bestehen einer mit dem Ausbruch der Psychose in
Zusammenhang stehenden emotionellen Spannungssituation; diese kann durch eine konstitutionelle Abnormität,
durch abnorme seelische Entwicklung oder durch körperliche Störungen kompliziert werden.
2. Das Fehlen einer hereditären Belastung mit Schizophrenie.
3. Ein leicht verständlicher, oft an der Grenze des Normalen stehender Inhalt der Psychose.
4. Guter affektiver Rapport der Kranken sowie Fehlen von
uneinflihlbaren Symptomen und namentlich einer sogenannten "schizophrenen Atmosphäre".
5. Rascher Ablauf des psychotischen Zustandes, oft sogar
ohne therapeutische Maßnahmen, innert 1-4 Wochen.
Kein Zurückbleiben von Defektsymptomen.
Das, was Labhardt ftir die schizophrenieähnlichen Emotionspsychosen aussagt, gilt auch ftir die anderen psychogenen
Psychosen, wenn man von den Formulierungen absieht, die
sich auf die Abgrenzung der Emotionspsychosen von schizophrenen Erkrankungen beziehen.
Dennoch stellen sich nicht selten differentialdiagnostische
Probleme. Die Syndrome mit affektiven Störungen sind
nicht immer scharf von endogenen affektiven Psychosen
abzugrenzen. Eine Klärung kann manchmal erst durch
Verlaufsbeobachtungen herbeigeftihrt werden. Bei den paranoiden Syndromen stehen die Wahnideen in einem verständlichen Zusammenhang mit der Situation des Patienten. Im
akuten Stadium kann es aber sein, daß die traumatische
Situation nicht offensichtlich erkennbar ist. Unter diesen
Umständen kann es auch schwierig sein, schizophrene Denkstörungen von denen, die durch die Erregung bedingt sind,
abzugrenzen. In beiden Fällen wird eine Klärung leicht,
wenn eine Beruhigung des Kranken eingetreten ist oder
herbeigeftihrt wurde. Besondere Schwierigkeiten bestehen
bei psychogenen Psychosen Unterbegabter und Schwachsinniger. In diesen Fällen dauern sie in der Regel länger an
als gewöhnlich, Rückfälle sind häufig und sie können zu
langfristiger Hospitalisierung fUhren.
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Die psychogenen Psychosen
R. Degkwitz
Fortsehr. Neurol. Psychiat. 53 (1985)
Emotionspsychosen sagte. In der Universität Aarhus, Dänemark, wurden die Familienbilder von Kranken mit psychogenen Psychosen untersucht. In diesen Fällen wurden nicht
mehr Fälle von Schizophrenie gefunden, als es der Frequenz
in der Durchschnittsbevölkerung entspricht. Es kamen zwar
in den Familien viele psychische Abnormitäten vor, in erster
Linie Neurosen und abnorme Persönlichkeiten sowie psychogene Psychosen. Es scheint somit, als ob die symptomatologische Ähnlichkeit eines Teils der psychogenen Psychosen
mit Schizophrenie nicht auf eine genetische Verwandtschaft
mit der Anlage zu schizophrenen Erkrankungen zurückgefUhrt werden kann. In der gleichen Klinik hat Robert Shapiro
das Zwillingsmaterial untersucht. Mit Hilfe des dänischen
Zwillingsregisters und des psychiatrischen Registers wurden
Zwillingspaare gefunden, in denen ein Zwilling eine psychogene depressive Psychose durchgemacht hatte. Die Untersuchung der Zwillingspartner ergab, daß diese psychisch abnorme Züge zeigten, aber keine endogenen depressiven Psychosen. Michael McCabe untersuchte die Familien von Kranken mit psychogenen Psychosen. Es zeigte sich auch hier,
daß keine Belastung mit schizophrenen Erkrankungen vorlag. Aus diesen Untersuchungen ergibt sich mit anderen
Worten, daß man nicht davon ausgehen kann, daß bei psychogenen Psychosen eine erhöhte Disposition zu endogenen Psychosen gegeben ist.
Zusammenfassend muß man also sagen, es gibt eine Gruppe
von Psychosen, die sich sowohl von den exogenen wie den
endogenen unterscheidet und durch folgende Kriterien gekennzeichnet ist:
Der Ausbruch der Psychose hat einen engen zeitlichen Zusammenhang mit einem psychischen Trauma, ohne das die
Psychose nicht aufgetreten wäre.
Das, was der Betroffene in der Psychose erlebt, steht in
einem engen Zusammenhang mit dem Trauma.
Beides, Auftreten und Inhalt steht somit in einem verständlichen Zusammenhang mit dem Trauma. Dennoch ist sowohl
die Intensität wie die Art des Erlebens erheblich verändert,
ist kurzgesagt abnorm und als solches diagnostizierbar. Das
Auftreten dieser Veränderung entspricht nicht dem normalpsychologischen Verständnis. Es liegen neben Verständlichem
also die Kriterien einer Psychose vor, die sich naturgemäß
auf das Formale beziehen.
Die Existenz des Phänomens psychogener Psychosen ist
also außer Zweifel. Darum soll auf das eingangs angesprochene Dilemma, daß sich die ,Begriffe psychogen und
Psychose in ihrer gängigen Fassung ausschließen, noch näher
eingegangen werden. Betrachten wir zu diesem Zweck die Definition der beiden Begriffe und den zugehörigen wissenschaftlichen Zugang zum Menschen, so ergibt sich das Folgende:
Psychogen wird von Kurt Schneider und ihm folgend von
u.H. Peters als ein "rein" psychischer Vorgang am Menschen
aufgefaßt. Daraus folgt, daß der Zugang zu diesem Bereich
"reines" Verstehen sein muß, richtiger gesagt, der Anspruch
auf mehr oder weniger vollständiges Verstehen psychischer
Vorgänge, letztlich menschlichen Erlebens und Verhaltens,
- ein Anspruch, der von der Psychologie, ebenso wie von der
Tiefenpsychologie erhoben wird, die sich beide als Menschenkunde begreifen. Genaueres Hinsehen zeigt, daß dieser
Anspruch weit überzogen ist. Jaspers spricht von bewußten,
unbewußten, aber bewußtseinsfähigen und außerbewußten,
nicht bewußtseinsfähigen Bereichen des Menschen, die dementsprechend einem Verständnis unmittelbar, mittelbar oder
gar nicht zugänglich sind. Daraus, daß auch die bewußten
und verständlichen seelischen Vorgänge nicht "rein" psychischer Natur, sondern von somatischen Bedingungen abhängig sind, folgt, daß die verstehende Psychologie in die
verschiedenen Bereiche der Einmaligkeit des menschlichen
Individuums unterschiedlich tief einzudringen vermag, vollständiges Verstehen aber nicht möglich ist und große Bereiche dem verstehenden Zugang zum Menschen prinzipiell
verschlossen sind. Gleichsam spiegelbildlich ergibt sich das
gleiche für den somatischen Ansatz und damit fiir die Psychosen sowie das ihm zugehörige methodische Vorgehen,
nämlich das Suchen nach Regelhaftigkeit und Gesetzmäßigkeit, das seinem Wesen nach von der individuellen Einmaligkeit absieht. Dieser methodische Ansatz kann infolgedessen
Bereiche am Menschen am besten erfassen, die, wenn man so
sagen darf, am wenigsten individuell sind. "Reine" Regelhaftigkeit wie bei physikalisch-chemischen Vorgängen findet sich
beim Menschen nicht. Der Anspruch des naturwissenschaftlichen Vorgehens, die biologischen Vorgänge vollständig erfassen
und erklären zu können, ist somit ebenfalls weit überzogen. So
zeigt sich, daß unsere methodischen Ansätze zwar wesentliche Züge des menschlichen Seins zu erfassen vermögen.
aber für den Bereich, in dem sich das Leben vollzieht, in
seiner verschlungenen Mischung, seiner Ganzheit und Einheit aus Verständlichem und Regelhaftem zu grob hzw. zu
fein, kurz gesagt, nicht geeignet sind. Die Verfeinerung der
Methoden ändert an diesem Sachverhalt nichts. Wir nähern
uns dem Kern des Lebendigen damit nicht, sondern geraten
in Gefahr, uns in der Perfektion der Techniken zu verlieren
und dabei nur noch ihnen entsprechende Details im Blick
zu behalten und die Frage nach dem ganzen aus dem Auge
zu verlieren.
Hält man sich dies vor Augen, so wird deutlich, daß das
Sich-Ausschließen der Begriffe psychogen und Psychose
lediglich ein Produkt unseres Denkansatzes ist. Es ist im
Grunde ja eine natürliche Gegebenheit, die wir täglich erfahren, wenn wir Nahrung zu uns nehmen, Kaffee oder
Alkohol trinken, daß Materielles auch unsere "Psyche"
beeinflußt und umgekehrt Psychisches, etwa affektive
Vorgänge, sich auch im Leiblichen auswirken. Diese Einheit, die auch bei allen Sinneswahrnehmungen, sprachlichen Äußerungen und Ausdrucksbewegungen ständig
gegeben ist, entspricht unserer unmittelbaren Erfahrung,
wir tun uns aber schwer, einen angemessenen Zugang zu ihr
zu finden. Bonhoeffer fragte zu Beginn dieses Jahrhunderts
nach dem ätiologischen Zwischenglied, das die Wirkung
exogener Noxen auf die Psyche erklären bzw. verständlich
machen könnte. Diese Frage ist offensichtlich falsch gestellt und entlarvt, da sie im Grunde nicht nur die exogenen Reaktionstypen betrifft, den Irrweg unseres psychiatrischen Denkens, das in ausweglose Schwierigkeiten
führt und uns den Blick verstellt. Hierfür sind die psychogenen Psychosen ein anschauliches Beispiel.
Literatur
I Allers. R.: Üb~r psychog~n~ Störung~n in sprachfr~mL!~r Umgebung (der Verfolgungswahn der sprachlich Isoliert~n). Z.LL!.
ges.Neur.u.Psychiat. 60 (1920) 281- 2H9
2 Baetz, E.: Über Emotionslähmung, Allg. Z. L Psychiat. 5H
(1901)717-721
Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt.
26
3 Birnbaum. K: Psychosen mit Wahnbildung und wahnhafte Einbild ungen bei Degenera tiven. C. Marhold-Verlagsbuchhandlg.
Halle (1908)
4 Birnbaum, K: Zur Lehre von den degenerativen Wahnbildungen.
Allg. Z. f. Psychiat. 66 (1909) 19~41
5 Birnbaum, K: Zur Frage der psychogenen Krankheitsformen.
Z. f. d. ges. Neur. u. Psychiat. I (1910) 27 ~ 30
6 Birnbaum, K: Klinische Schwierigkeiten im Psychogeniegebiet.
Mschr. f. Psychiat. u. Neur. 41 (1917) 339-373
7 Birnbaum, K: Psychische Verursachung seelischer Störungen
und die psychisch bedingten abnormen Seelenvorgänge. Verlag
Bergmann Wiesbaden (1918) Grenzfragen des Nerven- u. Seelenlebens Bd. 103
8 Birnbaum, K: Kriegsneurosen und Psychosen aufgrund der gegenwärtigen Kriegsbeobachtungen. Z. f. d. ges. Neur. u. Psychiat.
Ref.11 (1915) 321-369, Ref. 12 (1916) 1-89 u. 317-388,
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