Teil 4 Fleischkonsum und Gesundheit • Pflanzen, Tiere oder Menschen ? • Gepushed und verpfuscht - Wie gesund sind überzüchtete Tiere ? • Medikamente im Fleisch und AntibiotikaResistenzen • Wer andern eine Grube gräbt • Niemand braucht Fleisch • Fleischkonsum macht kraftlos • Unappetitlich und krankmachend • Schritte zu mehr Volksgesundheit • Veganismus hält gesund ! Fleischkonsum Macht es keinen Unterschied, ob ich mich von Pflanzen oder Tieren ernähre ? Macht es dann auch keinen Unterschied, wenn wir Menschen essen ? Was bewirkt das Fleisch dieser „gepuschten“ Tiere im Körper der Esser ? Medikamente in der Landwirtschaft Als ich ein Buch über die schweizerische Landwirtschaft verfasste, habe ich mit dem Fleischkonsum aufgehört. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die riesige Menge an Medikamenten, welche den Tieren verfüttert und gespritzt wird, nicht in die Nahrungskette gelangt. Diesen verdeckte Einnahme von Medikamenten wollte ich meinem Körper nicht weiterhin antun. Natürlich wenden manche Bauern jetzt ein, sie würden keine Medikamente verfüttern. Tatsächlich gibt es solche Ausnahmen. Aber viele Tierhalter wissen nicht, welche Hormone und Medikamente im Kraftfutter stecken, das sie verfüttern. Antibiotika verlieren ihre Wirkung durch verantwortungslose Anwendungen • Vor der Einführung des schweizweiten Verbots wurden 80 Tonnen Antibiotika an die Nutztiere verfüttert. • Seit der Einführung sind es noch immer mehr als 40 Tonnen ! • Kann ich diesen sorglosen Umgang (er führt zu Resistenzbildungen) mitverantworten ? • Ich denke nicht. • Zudem will ich mein Immunsystem nicht noch mehr schädigen. • Deshalb esse ich keine Tierprodukte mehr ! • Biologische Erzeugnisse können beim Übergang zum Vegetarier helfen. Niemand braucht Fleisch • Oft wird auf uns eingeredet, der Mensch sei ein Allesfresser und benötige deshalb Fleisch. • Dass das nicht stimmt, zeigen 2/3 aller Menschen. Sie essen nur an wenigen Tagen im Jahr etwas Fleisch und leiden viel weniger an Ernährungsstörungen als die fleischessenden Europäer. • Das Fleisch enthält nichts, das nicht schon in den Pflanzen vorkommt, außer jenen Enzymen, welche der Körper selber herstellen kann. Gicht-Futter und das Ergebnis ! Niemand braucht Fleisch ! • Trotz gegenteiliger Behauptungen wissen die Mediziner noch immer nicht, was der Körper benötigt und was er der Nahrung entnimmt. • Das zeigt sich unter anderem an dem schnellen Wechsel von Ernährungs-Empfehlungen. (Einst sollte man drei Liter Wasser pro Tag trinken, heute wird davon dringend abgeraten. Dann wird uns ein Vitamin aufgedrängt, morgen erweist es sich als schädlich.) • Wer den Film über „Lichtnahrung“ sah, muss zumindest fragen, warum die Wissenschaft keine Erklärung für dieses mehrfach belegte Phänomen kennt, ja, es sogar vehement abstreitet. • Wer solche Überlegungen als unwissenschaftlich abtut, soll das Buch von Rupert Sheldrake „Der Wissenschaftswahn“ lesen. Wer andern eine Grube gräbt ! • Europäische Firmen stellen noch immer Pestizide her, die bei uns wegen ihrer Giftigkeit nicht mehr verwendet werden dürfen. • Nur schon in Brasilien werden jedes Jahr rund 500 Millionen Tonnen dieser Spritzmittel auf die Sojakulturen versprüht. • Das mit Pestiziden angereicherte Soja wird in die reichen Länder exportiert oder gleich vor Ort den Schweinen verfüttert. • Der so erzeugte Speck wird in Europa verarbeitet und dann als einheimisches Produkt verkauft. • Wie viel davon landet über den Kauf von Fleisch auf Ihrem Teller ? Giftmüll auch bei uns Fleischkonsum macht kraftlos Das zeigt das folgende Diagramm Ausdauerleistung von 9 Versuchspersonen bei 3 verschiedenen Ernährungsarten Leistungsdauer in Stunden 4 3 Essen über längere Zeit 2 kohlenhydrat-reich Gemischte Kost fett- und protein-reich 1 Gemessenes Muskel-Glykogen 1 2 3 Quelle: bild der wissenschaft (S.38) 6/90 - rh 22.1.1992 4 5 in g / 100g Muskel Krankmachende Tierhaltung • Essen Sie ausschließlich Fleisch aus schweizerischer Produktion ? • Wenn auf der Verpackung steht, dass das Fleisch im Innland erzeugt wurde, muss das nur zu rund 60 Prozent zutreffen. Die anderen 40 Prozent können ausländisch sein. • Und selbst der inländische Anteil stammt fast immer von Tieren, die mit von Spritzmitteln belastetem, ausländischen Kraftfutter gemästet wurden. • Bei den 40 Prozent ist nicht klar, wie weit die Tiere mit Urin, mit bei uns verbotenen chemischen Giftstoffen, mit Schlachtabfällen, Fleisch von Föten, mit Federn, Haaren, Klauen, mit verwesendem Fleisch von kranken Tieren und anderweitig verseuchtem Material gefüttert wurden. Bilder aus der Schweiz: Schweine liegen ständig im Kot. Wie kann unter so kranken Bedingungen etwas Gesundes entstehen ? Gibt es etwas Unappetitlicheres als Fleisch ? Chips mit Schweinefett • Beispielsweise gibt es Mastbetriebe, wo Hühner auf einem Gitterboden leben. Ihr Kot fällt durch das Gitter in den Saustall. Er dient den Schweinen als Nahrung. • Selbst Klärschlamm ist in einigen Ländern zur Fütterung zugelassen. • Das damit erzeugte unappetitliche Fleisch kommt in den Verkauf und selbstverständlich wird angenommen, dass es vor dem Verzehr gekocht wird. • Wird es das ? Beispielsweise bei „blutigen“ Fleischstücken ? • Manchen Tierprodukten werden synthetische Substanzen beigemengt, damit ein verführerisches Aroma den schlechten Geschmack übertönt. • Und noch etwas: Fleischbestandteile sind heute in vielen Fertigspeisen versteckt. Beispielsweise in manchen Pommechips. (Zutatenangaben lesen !) Was die schweizerische Regierung empfiehlt und was sie subventioniert 100 90 80 70 60 Werte in 50 Prozent 40 30 20 10 0 Den viel zu hohen Anteil an tierischer Nahrung haben die Fleischlobbyisten in die Empfehlung des Bundesamtes eingebracht. Empfehlung Zucker,Alkohol Fette, Öle Fleisch,Milch,Soja Getreide,Kartoffeln Früchte,Gemüse Realität Mehr als 80% der Subventionen erhalten die Produzenten von ungesunden Tierprodukten. Quelle: Ruediger Dahlke „Peace Food“ (Gräfe und Unzer Verlag, München 2011 Schritte zu mehr Volksgesundheit • Die Subventionen sind zur Förderung von gesunder Lebensmittel-Erzeugung und -Einfuhr zu verwenden. • Es braucht weit strengere Tierhaltungsbedingungen. • Die Fehlbare sind zu ahnden und im Wiederholungsfall ist ihnen die Bewilligung zur Tierhaltung zu entziehen. • Ein Tierschutzanwalt soll die Rechte der Tiere wahrnehmen. • Es soll ihm erlaubt sein, unangemeldet Kontrollen in allen Aufenthaltsorte von Nutztieren durchzuführen. • Die Landwirtschaft ist gemäß ihrer ökologischen und gesundheitsförderlichen Leistungen zu unterstützen. Ausführlichere Vorschläge stehen im Konzept für eine ökologische Landwirtschaft. www.sanftepolitik.ch Veganismus hält gesund ! • Manchen Menschen finden ethische Gründe nicht überzeugend, um sie vom Fleischessen abzuhalten. • Das ist nicht zwingend notwendig. Es sollte schon genügen, die krankmachende Auswirkung des Fleischkonsums zur Kenntnis zu nehmen um dann intelligent, aus gesundem Eigennutz sich für eine vegane Ernährung zu entscheiden. Dass der Weg zum Vegetarismus nicht einfach ist, zeigt das folgende Gedicht. Aber es weist auch darauf hin, wo die wichtigste Ansatzstelle ist, nämlich beim Umdenken und Umhandeln von uns allen. Sind das herzigi Tierli, mit fiinem weichem Pelzli. Die luget mit lischtigi Äugli und händ luschtigi Schwänzli. Nimmsch no von dem Säuli ! Wie schmeckt‘s Pouletbröschtli ? Magsch no es gräucherets Fischli ? Oder vaspürsch es Stopflebere-Glöschtli ? Poesie über Schizophrenie Zuetate lön‘mer hüt sii. Deför nenn‘mer en rechte Schlock Wii. S‘Fleisch isch abe dor de Schlund. De Rescht gen‘mer ganz sorglos üsem Hund. Doch bim nächste Bierli denkt er zrogg as Filee vom Stierli. Das liit em jetzt schwer of em Mage und of em Gwösse, er cha no chlage. Jo, de Mensch het halt schizophreni Züüg. Megmol erfreute er sich a allne Tierli. Spööter öberchunt‘en wieder diie Eigelüüg. Und denn fresste er vo neuem es Tierli-Nierli. Die Idee und die erste Strophe entnahm ich einem Gedicht eines mir unbekannten Verfassers. Kann mir jemand die Quelle der Originalfassung nennen ? Unser Umgang mit Tieren Inhaltsübersicht: • • • • • • • Teil Teil Teil Teil Teil Teil Teil 1: 2: 3: 4: 5: 6: 7: Wer isst seine Freunde ? Weltweiter Hunger Fleischverzehr und Klimabelastung Fleischkonsum und Gesundheit Tierversuche Weitere leidvolle Verhalten Die größeren Zusammenhänge