150 Jahre Liedertafel Neustadt Die nächsten Anlässe der Liedertafel

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150 Jahre Liedertafel Neustadt
In Erinnerung an die Tafelrunde des König Artus stiftete
Karl Friedrich Zelter 1808 in Berlin einen „gesanglichen
Tischverein“, den er mit dem Namen Liedertafel belegte.
Diese Stiftung löste landauf, landab eine wahre Gründungswelle aus, die im südwestdeutschen Raum zuerst
Mannheim erfasste (1840) und sich dann auch in der
linksrheinischen, damals bayerischen Pfalz ausbreitete.
So wurde 1847 in Speyer und schließlich 1867 auch in
Neustadt jeweils ein Männergesangverein mit dem Namen Liedertafel gegründet. Bei der Jubiläumsfeier anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Neustadter Liedertafel am 17. November 1917 führte der damalige 1.
Vorstand, Carl Reuter, zur Gründungsphase Folgendes
aus: „In den Sommermonaten des Jahres 1867 fanden
sich an schönen Sommerabenden auf der Haardt im
Bauer’schen Garten einige musikalische und sangesfreudige Männer zusammen. Es wurden Quartette gesungen
und das Volkslied mit all seinem Zauber erschallte in der
stillen Nacht. Der Gedanke, einen Männerchor zu gründen, wurde ernstlich ins Auge gefasst. Und so wurde die
Liedertafel in den Wintermonaten des Jahres 1867 gegründet.“
Aus dem Männerchor von einst hat sich im Laufe der
Jahrzehnte ein renommierter gemischter Chor entwickelt, dessen musikalisches Spektrum von Meisterwerken des Barock bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen reicht. Ob Bach oder Brahms, Mozart oder
Mendelssohn, Rossini oder Rutter: Die Sängerinnen und
Sänger des Philharmonischen Chors Liedertafel Neustadt an der Weinstraße widmen sich immer neuen Herausforderungen und begeistern damit ihr Publikum.
Fester Bestandteil des Jahresprogramms sind Konzerte in
Neustadt sowie gemeinsame Auftritte mit befreundeten
Chören. Eine sehr enge Freundschaft pflegt die Liedertafel zur Cantoria in Mâcon (Frankreich) und zur Lincoln
Choral Society (England). Ein weiterer Schwerpunkt der
Liedertafel-Aktivitäten ist die Ausrichtung überregional
bekannter und beliebter gesellschaftlicher Ereignisse.
Fixpunkte sind der Herrenweinabend am Anfang eines
jeden Jahres und das traditionelle Sommernachtsfest an
den Hängen der Haardt in einer lauen Vollmondnacht.
Die nächsten Anlässe der Liedertafel
19. August 2017: Sommernachtsfest
mit der (berechtigten) Hoffnung auf eine
stimmungsvolle Sommernacht
***
19. November 2017: Verdis „Messa da Requiem“
gemeinsames Konzert mit Sängern der Partnerchöre
aus Lincoln und Mâcon
***
27. Januar 2018: Herrenweinabend
das große und unnachahmliche
Männerfest im Saalbau
***
V
T
18. August 2018: Sommernachtsfest
mit der (berechtigten) Hoffnung auf eine
stimmungsvolle Vollmond-Sommernacht
***
23. Dezember 2018: Weihnachtskonzert
Die Programmvielfalt ist einer der großen Vorzüge des
Philharmonischen Chors Liedertafel Neustadt – sie verhindert eine einseitige Stilausrichtung der Chormusik.
Darüber hinaus engagiert sich der Verein gesellschaftlich und bietet seinen Mitgliedern einen gesellig-freundschaftlichen Rahmen. Die Liedertafel freut sich jederzeit
über neue, motivierte Sängerinnen und Sänger. Mit Blick
auf die Chorbalance der Stimmgruppen sind insbesondere Männerstimmen herzlich willkommen.
K
u
ü
P
Jubiläumskonzert
Joseph Haydn: „Die Schöpfung“
„Vollendet ist das große Werk“
Albert Lortzing „Der Waffenschmied“
„Er schläft! Wir alle sind in Angst und Not“ (Arie)
Albert Lortzing: „Der Waffenschmied“
„Wie herrlich ist’s“
Felix Mendelssohn Bartholdy: „Paulus“
„Siehe! Wir preisen selig“
Jacques Offenbach: „Hoffmanns Erzählungen“
„Monsieur Spalanzani“
Felix Mendelssohn Bartholdy: „Elias“
„Aber einer erwacht“
Georges Bizet: „Carmen“
„Zwei Peseten“
Felix Mendelssohn Bartholdy: „Paulus“
„Wachet auf!“
Johann Strauß: „Die Fledermaus“
„Ein Souper“
Felix Mendelssohn Bartholdy: „Elias“
„Höre, Israel“ (Arie)
Johann Strauß: „Die Fledermaus“
„Im Feuerstrom der Reben“
Johannes Brahms: „Ein deutsches Requiem“
„Wie lieblich sind deine Wohnungen“
Carl Orff: „Carmina Burana“
O Fortuna“
Karl Jenkins: „The Armed Man: A Mass for Peace“
„L’homme, l’homme, l’homme armé“
Karl Jenkins: „The Armed Man: A Mass for Peace“
Kyrie“
Giacomo Puccini: „Messa di Gloria“
„Gloria, gloria“
Karl Jenkins: „Gloria“
„Gloria“
Georg Friedrich Händel: „Der Messias“
„Rejoice“ (Arie)
Georg Friedrich Händel: „Der Messias“
„Halleluja“
– Pause –
Otto Nicolai: „Die lustigen Weiber von Windsor“
„Nun eilt herbei“ (Arie)
Otto Nicolai: „Die lustigen Weiber von Windsor“
„Ihr Elfen weiß und rot und grau“
Carl Maria von Weber: „Der Freischütz“
„Jägerchor“
Otto Nicolai: „Die lustigen Weiber von Windsor“
„O süßer Mond“
Musikalische Zeitreise
Der Philharmonische Chor Liedertafel Neustadt an der
Weinstraße feiert 2017 sein 150-jähriges Bestehen – mit
einem Jubiläumskonzert, das die Zuhörer mitnimmt auf
eine musikalische Zeitreise. Das Programm aus 15 Jahrzehnten würde jedoch freilich den Rahmen eines solchen Abends sprengen. Deshalb präsentiert der Chor –
sozusagen stellvertretend – Höhepunkte aus den Konzerten der vergangenen 15 Jahre.
Die Pianistin Verena Börsch begleitet den Chor bei seinem Auftritt, dessen erste Hälfte sich dem geistlichen
Liedgut widmet. Freudig und kraftvoll erschallt unter der
Leitung von Hans Jochen Braunstein „Vollendet ist das
große Werk“ aus Joseph Haydns „Schöpfung“, ehe das
Publikum in die romantischen Klangwelten Felix Mendelssohn Bartholdys eintaucht. Chöre und Choräle aus
„Paulus“ respektive „Elias“ bereichert die Sopranistin
Eva-Maria Hofheinz um die Arie „Höre Israel“ aus dem
Oratorium, das dem Propheten gewidmet ist, der gemäß
der jüdischen Tradition die Ankunft des Messias ankündigt.
Während das „Deutsche Requiem“ von Johannes
Brahms neben der Vergänglichkeit alles Irdischen die
Herrlichkeit des himmlischen Lebens hervorhebt, richtet
Karl Jenkins in „The Armed Man: A Mass for Peace“ das
Augenmerk auf Gewalt, Leid und Tod. Dieses ergreifende
Werk führte die Liedertafel nicht nur 2014 – 100 Jahre
nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges – gemeinsam
mit ihren Partnerchören aus Mâcon (Frankreich) und Lincoln (England) auf, sondern auf Einladung des Komponisten im Januar 2016 auch in der weltberühmten New Yorker Carnegie Hall.
Ebenfalls von Karl Jenkins stammt das weitaus freudigere
„Gloria“, das – wie das Pendant von Giacomo Puccini –
den Lobpreis Gottes in Töne fasst. Den krönenden Abschluss der ersten Konzerthälfte bildet das „Halleluja“
aus dem „Messias“ von Georg Friedrich Händel.
Schwungvoll geht es auch nach der Pause weiter, wenn
nicht nur „Elfen weiß und rot und grau“ besungen werden, sondern feenhafte Wesen auch die Bühne bevölkern. Mehrfach ist die Ballettschule Petra Schreieck in
der zweiten Hälfte des Jubiläumskonzerts der Liedertafel
zu sehen. In diesem weltlichen Teil stehen insbesondere
Oper und Operette im Fokus.
Nach Carl Otto Ehrenfried Nicolais „Die lustigen Weiber
von Windsor“ macht die musikalische Reise beim „Jägerchor“ aus dem „Freischütz“ von Carl Maria von Weber
und bei Albert Lortzings komischer Oper „Der Waffenschmied“ Station. Moderatorin Hedda Brockmeyer verschafft dem Publikum augenzwinkernd einen Überblick
über die Handlung und offenbart so manches Kuriosum
aus dem Chorleben der Liedertafel.
Die Brücke zwischen Deutschland und Frankreich
schlägt Jacques Offenbach, der als Begründer der modernen Operette als eigenständiges und anerkanntes Genre
des Musiktheaters bekannt geworden ist. Auf „Monsieur
Spalanzani“ aus „Hoffmanns Erzählungen“ folgt das
Stück „Zwei Peseten“ aus Georges Bizets Oper „Carmen“.
Liebeleien, feine Ironie und schäumender Champagner
charakterisieren die Operette „Die Fledermaus“ des Wiener „Walzerkönigs“ Johann Strauß. Beim Jubiläumskonzert erklingen „Ein Souper“ und „Im Feuerstrom der Reben“ – um auch musikalisch auf 150 Jahre Liedertafel
Neustadt anzustoßen. Mit einem weiteren Meisterwerk
weltlicher Chormusik, „O Fortuna“ aus Carl Orffs Vertonung der „Carmina Burana“, schließt sich der Kreis: Die
Zeitreise durch 15(0) Liedertafel-Jahre ist zu Ende – und
weckt bereits die Vorfreude auf neue musikalische
Glanzlichter.
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