Kundensegmentierung - CRM

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Segmentieren
um zu verstehen
Deloitte-Studie zu Praxis und Optimierungspotenzial
der Kundensegmentierung
Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu, einen Verein schweizerischen Rechts, dessen Mitgliedsunternehmen einschließlich
der mit diesen verbundenen Gesellschaften. Als Verein schweizerischen Rechts haften weder Deloitte Touche Tohmatsu als Verein
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www.deloitte.com/de
Stand 8/2007
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Deloitte Touche Tohmatsu
Segmentieren
um zu verstehen
Deloitte-Studie zu Praxis und Optimierungspotenzial
der Kundensegmentierung
Inhaltsverzeichnis
1. Segmentierung – ein immer wichtigeres Thema
2. Das Ziel: Spezifische Kundengruppen profitabel bedienen
3. Daten – Rohmaterial für die Segmentierung
4. Die Organisation – Katalysator oder Hemmschuh?
5. Stand-Alone-Applikationen dominieren
6. Segmentierung – Domäne des Vertriebs und des Marketings
7. Segmentierung macht Kunden zufriedener und loyaler
8. Voraussetzungen schaffen, um zu profitieren
Deloitte Customer Relationship Management
Ihre Ansprechpartner
Über Deloitte
Wo Sie uns finden
3
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5
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Diese Mandanteninformation enthält ausschließlich allgemeine Informationen, die nicht geeignet sind, den besonderen Umständen eines Einzelfalles gerecht zu werden. Sie hat
nicht den Sinn, Grundlage für wirtschaftliche oder sonstige Entscheidungen jedweder Art zu sein. Sie stellt keine Beratung, Auskunft oder ein rechtsverbindliches Angebot dar und
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Mandanten­information. Aus diesem Grunde emp­fehlen wir stets, eine persönliche Beratung einzuholen.
1. Segmentierung –
ein immer wichtigeres Thema
Der rasche technologische Wandel, die Globalisierung, die zunehmende Austauschbarkeit vieler Produkte und veränderte Kundenbedürfnisse stellen neue Anforderungen an die Ausrichtung
vieler Unternehmen. Vor diesem Hintergrund ist es wichtiger
denn je, ein enges Verhältnis zum Kunden aufzubauen und den
Kunden zu verstehen. Eine Kundensegmentierung kann helfen,
beide Ziele zu erreichen. Daneben ermöglicht sie den optimalen Einsatz der begrenzten Vertriebsressourcen bei den Kunden.
Denn die Kundensegmentierung macht das Geschäftspotenzial der
Kunden greifbar und bündelt diese in homogene Gruppen. Die
Umsetzung von Maßnahmen auf Basis der Erkenntnisse einer
Kundensegmentierung in der gesamten Organisation bildet ein
wichtiges Element bei der Transformation von einem produktzu einem kundenzentrischen Unternehmen.
Ziel dieser empirischen Studie ist die branchenübergreifende
Analyse der Kundensegmentierung als Basis einer optimierten
Marktausrichtung bei deutschen Unternehmen. Als Grundlage
diente ein umfangreicher Fragebogen, zu dessen Inhalten Relevanz und Ziele der Kundensegmentierung, Methoden, Daten,
Organisation, Prozesse und Technologie sowie die segmentspezifische Kundenbearbeitung und ihre Erfolgsauswirkungen zählten. Der Fragebogen kam in persönlichen Interviews mit 26 Unternehmen zum Einsatz. Die Hälfte der Studienteilnehmer stammt
aus den Branchen produzierendes Gewerbe & Investitionsgütersowie Konsumgüterindustrie. Die andere Hälfte verteilt sich auf
die Branchen Dienstleistungen, Hightech & Telekommunikation,
Finanzdienstleistungen, Automobilindustrie und Großhandel.
Den Befragten zufolge nimmt die Bedeutung der Kundensegmentierung deutlich zu. Derzeit messen über die Hälfte der Teilnehmer dem Thema nur eine mittlere bis geringe Bedeutung bei.
Für die Zukunft halten über zwei Drittel der Unternehmen die
Kundensegmentierung für bedeutend oder sehr bedeutend.
Deloitte · Der Weg zum Kunden führt über die Segmentierung
2. Das Ziel: Spezifische Kunden gruppen profitabel bedienen
Auf die Frage nach den Zielen der Segmentierung gaben die
Teilnehmer mehrere fast gleichauf liegende Antworten. Die Kundensegmentierung dient primär dem zielgruppenspezifischem
Marketing und Vertriebsmanagement sowie der Bestimmung
von Kundenprofitabilitäten und -potenzialen. Weiter erhoffen sich
die Unternehmen, dank der Kundensegmentierung Kundenbedürfnisse erkennen und bedarfsorientierte Angebote entwickeln
zu können. Die Erarbeitung eines einheitlichen Marktverständnisses innerhalb des Unternehmens liegt hingegen auf dem letzten Platz.
Umsatz oder Absatz, der Deckungsbeitrag des Kunden oder die
Dauer der Kundenbeziehung. In Zukunft spielt insbesondere die
Kombination aus quantitativen sowie qualitativen Kriterien eine
große Rolle. Letztere helfen nämlich dabei, das wahre Potenzial des
Kunden zu bestimmen. Zu den von den Teilnehmern genannten
qualitativen Kriterien zählen etwa die strategische Bedeutung
der Kundenbeziehung, das eigene Angebot für den Kunden, die
Position des Kunden im Lebenszyklus und Kundenbedürfnisse
bzw. Kaufverhalten (s. Abb. 1).
Mit Blick auf die Handhabung des Segmentierungsmodells stellte
sich heraus, dass etwa 75% aller Befragten innerhalb eines Zeitraums von zwölf Monaten ihre Kunden den verschiedenen Segmenten neu zuordnen. Zusätzlich überarbeiten und aktualisieren
nur knapp 40% der Befragten ihr Segmentierungsmodell im gleichen Zeitraum.
Bei den eingesetzten Segmentierungskriterien gewinnen in Zukunft qualitative Aspekte an Bedeutung. Derzeit verwenden die
meisten Unternehmen Kombinationen interner und externer
quantitativer Kriterien für die Kundensegmentierung. Als wichtige
quantitative Kriterien gelten z.B. der mit einem Kunden getätigte
Abbildung 1 – Kriterien der Kundensegmentierung
69%
Kombination quantitativer
und qualitativer Kriterien
31%
• Derzeit setzen die meisten Unternehmen
für die Kundensegmentierung Kombinationen
interner und externer quantitativer Kriterien ein.
54%
Kombination quantitativer
Kriterien
58%
50%
Zusätzlich externe
Kriterien
• In Zukunft spielt insbesondere die Kombination
aus quantitativen sowie qualitativen Kriterien
eine große Rolle.
38%
46%
Kombination qualitativer
Kriterien
23%
zukünftig
aktuell
27%
Einzelne quantitative
Kriterien
38%
0%
20%
40%
60%
Anzahl Nennungen in der Befragung
(Mehrfachnennung möglich)
Deloitte · Der Weg zum Kunden führt über die Segmentierung
80%
• Qualitative Kriterien wie bspw. die strategische
Bedeutung der Kundenbeziehung, helfen dabei,
das wahre Potenzial des Kunden zu bestimmen.
3. Daten – Rohmaterial für die
Segmentierung
Wie ein Unternehmen Kundendaten verwaltet und in welchem
Zustand die Daten sind, ist entscheidend für den Erfolg der Segmentierung. Denn die Daten sind das verwendete Rohmaterial,
aus dem die Analyse erhellende Schlüsse ziehen soll.
Empirischen Erfahrungen zufolge stellt sich freilich die Frage, ob
sich die in den Antworten angesprochene Aktualität nicht eigentlich auf die Transaktions- und Stammdaten statt auf die tatsächlich zur Segmentierung herangezogenen Daten bezieht.
Der Umgang mit Daten ist zuallererst eine Systemfrage. Aktuell speichert die Mehrzahl der befragten Unternehmen Daten
überwiegend in dezentralen Systemen. Zukünftig wollen die Befragten weitaus stärker zentrale Data Warehouses einsetzen. Zentrale Systeme erleichtern eine vollständige und vor allem aktuelle Kundensegmentierung. Je geringer der manuelle Aufwand
zur Vorbereitung der Segmentierung, desto eher erfolgt diese
regelmäßig und damit nachhaltig. Nur aktuelle Informationen
helfen beispielsweise dem Vertrieb, sich auf den „richtigen“
Kunden zu fokussieren (s. Abb. 2).
Insbesondere bei den Transaktions- und Kundenstammdaten gilt
die Datenqualität (Vollständigkeit und Konsistenz der Daten) als
hoch. Als schlechter schätzen die Befragten die Qualität ihrer Kundenkontakt-, -dialog- und -potenzialdaten ein. Eine mögliche
Erklärung: Transaktions- und Kundenstammdaten sind in der
Regel leichter zu erhalten und zu pflegen als Kundenkontaktund -potenzialdaten, da beispielsweise zur Berechnung von Potenzialdaten Scoringverfahren oder ähnliche Methoden erforderlich sind.
Dabei verfügt ein großer Teil der Befragten über aktuelle Daten.
Über 60% aktualisieren ihre Kundendaten mindestens alle drei
Monate. Die meisten davon bringen ihre Daten sogar täglich auf
den neuesten Stand. Die Verfügbarkeit zeitnaher Kundendaten ist
neben der Auswahl geeigneter Kriterien die zentrale Voraussetzung für eine aktuelle und nachhaltige Kundensegmentierung.
Abbildung 2 – Speicherung von Kundendaten
Bei der Untersuchung der Quelle von Kundendaten unterschied
die Studie zwischen Bestandskunden und potenziellen Kunden.
Den Großteil der Bestandskundendaten liefern interne Reportingsysteme, die interne Marktforschung oder die Weitergabe von
Kundendaten aus Vertriebs- oder Servicebereichen. Die Hälfte
der Befragten kauft Daten extern zu – aus gutem Grund. Denn
der Zukauf von externen, zentral gepflegten Kundendaten kann
zu einer erheblichen Qualitätsverbesserung der Kundenstammdaten und damit
der Kundensegmentierung führen.
100%
Daten potenzieller Kunden generieren die
Zentrales Data Warehouse
Verteilte Datenbanken
80%
Stand-Alone Systeme
• Aktuell speichert die Mehrzahl der
Befragten
hingegen Daten
überwiegend durch
befragten Unternehmen
überwiegend in dezentralen
Systemen.
Marketingaktionen
und
Internetportale.
81%
Rund zwei Drittel der Teilnehmer nutzen
• diese
Zukünftig
wollen die Befragten
weitausexterner
Instrumente.
Der Zukauf
stärker zentrale Data Warehouses einsetzen.
62%
60%
54%
40%
35%
38%
20%
12%
0%
aktuell
Daten spielt hier eine geringere Rolle als
bei den Bestandskunden. Besonders bei
• potenziellen
Zentrale Systeme
erleichtern
eine vollständige
Kunden
kann
sich der Zukauf
und vor allem aktuelle Kundensegmentierung.
von
externen
Daten Aufwand
aber lohnen,
da die
Je geringer
der manuelle
zur
Vorbereitung
Segmentierung,
desto
eher
Daten
nachder
sehr
spezifischen
Kriterien
erfolgt diese regelmäßig und damit nachhaltig.
verfügbar
Ihre Nutzung
in der
Nur aktuelle sind.
Informationen
helfen bspw.
demSegVertrieb, sich auf
„den
richtigen“
Kundenabgeleitementierung
und
bei
den daraus
zu fokussieren.
ten
Maßnahmen erleichtert es damit dem
Vertrieb, sich auf die Zielkunden des Unternehmens zu fokussieren.
zukünftig
Deloitte · Der Weg zum Kunden führt über die Segmentierung
4. Die Organisation – Katalysator
oder Hemmschuh?
In den meisten befragten Unternehmen betreuen die Marketing- und Vertriebsabteilungen das Thema Kundensegmentierung. Sie tragen zumeist die
Verantwortung für Konzeption und Implementierung. Die Geschäftsleitung spielt
eine relativ große Rolle bei der Konzeption
• Mangelnde Datenqualität, heterogene Systeme
und
die IT-Abteilung
beigelten
der als
Implementieund fehlende
Schnittstellen
größte
Hürden
für Segmentierungsmodells.
die Kundensegmentierung.
rung
des
Abbildung 3 – Technische Hürden für die Kundensegmentierung
3,45
Mangelnde Datenqualität
3,20
Heterogene Systemlandschaften
Fehlende Schnittstellen
zwischen den Systemen
3,00
Geringer Nutzungsgrad der
vorhandenen Technologie
2,65
• Wenn
Insgesamt
technische Probleme
als nicht
diegelten
Segmentierung
bislang
signifikant, aber noch zu bewältigen
den
erhofften Erfolg
gebracht
(durchschnittlicher
Skalenwert
von 2,5).hat, so
38% 2,50
Dezentrale Systeme
Mangelndes Technologieverständnis Mitarbeiter
2,04
Informationen nur für beschränkten
Nutzerkreis verfügbar
1,91
Kundensegmentierung wird
primär als IT-Thema gesehen
1,43
0
1
2
3
4
5
6
durchschnittliche Bewertung der Hürde
1 (sehr niedrig) bis 6 (sehr hoch)
Abbildung 4 – Organisatorische Hürden für die Segmentierung
Eine Vielzahl organisatorischer Hürden
liegt in der Einschätzung der Teilnehmer
fast gleichauf. Die größten Hindernisse
• Eine Vielzahl organisatorischer Hürden liegt in
sind
die ungeklärte
Wirtschaftlichkeit
der Einschätzung
der Befragten
fast gleichauf. der
Kundensegmentierung, fehlendes Mitarbeiter-Engagement und die mangelnde
• Die größten Hindernisse sind die ungeklärte
Beteiligung
desderManagements.
Dabei beWirtschaftlichkeit
Kundensegmentierung,
fehlendes organisatorische
Mitarbeiter-Engagement
und die die
hindern
Probleme
mangelnde Beteiligung des Managements.
Kundensegmentierung mehr als technische Hürden. Denn die Bewertung or• Die Bewertung organisatorischer Hürden liegt
ganisatorischer
Hürden
liegt höher
mit 3alsum
mit 3 um einen halben
Skalenpunkt
die technischer
einen
halbenProbleme.
Skalenpunkt höher als die
technischer Probleme (s. Abb. 4).
3,29
Business Case/ROI ist intransparent oder fehlt
Fehlendes Commitment der Mitarbeiter
3,04
Mangelnde Beteiligung des Managements
3,00
Informationsmonopol in den Köpfen
einiger weniger Mitarbeiter
2,96
Unzureichende Kommunikation
zwischen den Beteiligten
2,91
Fehlen von zentral gesteuerten Initiativen
2,80
0
1
2
3
4
5
durchschnittliche Bewertung der Hürde
1 (sehr niedrig) bis 6 (sehr hoch)
kann das an technischen und organisatorischen Hürden liegen. Mangelnde Datenqualität, heterogene Systeme und
fehlende Schnittstellen gelten als größte
technische Hürden für die Kundensegmentierung. Insgesamt sehen die Befragten technische Probleme als signifikant, aber als noch zu bewältigen
(durchschnittlicher Skalenwert von 2,5)
(s. Abb. 3).
Deloitte · Der Weg zum Kunden führt über die Segmentierung
6
5. Stand-Alone-Applikationen
dominieren
Ohne technologische Unterstützung ist die Segmentierung nicht
machbar. Unternehmen setzen Applikationen sowohl zur Verwaltung von Kundendaten als auch zur Durchführung der Segmentierung ein. Über die Hälfte der befragten Unternehmen
verwaltet Kundendaten mit Microsoft Excel und ist damit sehr
zufrieden. Unter den integrierten Systemen ist SAP Spitzenreiter mit 46% der Unternehmen. Trotz der hohen Zufriedenheit
liegt es nahe, dass die verbreitete Nutzung von Excel und StandAlone-Systemen mitverantwortlich für die von den Befragten
genannten Hürden bei der Kundensegmentierung ist (mangelnde Datenqualität, heterogene Systemlandschaften, fehlende
Schnittstellen).
Abbildung 5 –
Kenntnis von Segmenten und deren Bedeutung
Vertrieb
Service/After Sales
1
2
3
2,80
Händler, Vertriebspartner
2,53
0
3,14
Controlling
3,31
Händler, Vertriebspartner
3,33
Produktmanagement
3,56
Controlling
3,42
Management, GL
3,72
Service/After Sales
3,66
Marktforschung
3,85
Produktmanagement
4,25
Marketing
4,00
Management, GL
4,52
Vertrieb
4,20
Marktforschung
Die Einführung eines neuen IT-Systems plant kurz bis mittelfristig
ein Drittel der befragten Unternehmen. Zu den wichtigsten Motiven zählen strategische IT-Entscheidungen wie die unternehmensweite Harmonisierung der Systemlandschaft ebenso wie
neue Systemfunktionalitäten oder technologische Gründe.
Abbildung 6 –
Nutzung von Segmentierungsinformationen
4,63
Marketing
Auch bei der Durchführung der Kundensegmentierung greifen
die Befragten überwiegend auf Microsoft Excel zurück. Noch
mehr Teilnehmer als bei der Datenverwaltung verlassen sich hier
auf Excel- und Stand-Alone-Systeme (85%). Nur knapp 40%
nutzen ganz oder teilweise integrierte Systeme. Auch hier scheint
der System­einsatz im Zusammenhang mit einigen der genannten Hürden zu stehen – etwa dem geringen Nutzungsgrad der
vorhandenen Technologie und der Existenz von Informationsmonopolen in den Köpfen Weniger.
4
5
6
durchschnittliche Bewertung der Organisationseinheiten
1 (sehr niedrig) bis 6 (sehr hoch)
2,41
0
1
2
3
4
5
6
durchschnittliche Bewertung der Organisationseinheiten
1 (sehr niedrig) bis 6 (sehr hoch)
• Die Zugehörigkeit eines Kunden zu einem bestimmten Segment und dessen Bedeutung kennen am ehesten Vertrieb, Marketing und Marktforschung,
die die Kundendaten und Kundensegmentierung auch am häufigsten nutzen.
• Händler und Vertriebspartner sind mit der Kundensegmentierung am wenigsten vertraut und nutzen deren Ergebnisse eher selten.
Deloitte · Der Weg zum Kunden führt über die Segmentierung
6. Segmentierung – Domäne
des Vertriebs und Marketings
Mindestens genauso interessant wie die Frage, wie die Segmentierung durchgeführt wird, ist der Umgang mit den gewonnenen Informationen danach.
Die Zugehörigkeit eines Kunden zu einem bestimmten Segment
und dessen Bedeutung kennen am ehesten Vertrieb, Marketing
und Marktforschung, die die Kundendaten und Kundensegmentierung auch am häufigsten nutzen. Händler und Vertriebspartner
sind mit der Kundensegmentierung am wenigsten vertraut und
nutzen deren Ergebnisse eher selten. Das kann sich negativ auswirken, wenn Vertriebspartner, wie etwa Value-Added Reseller
(VAR), relativ viele differenzierte eigene Leistungen für Kunden
erbringen. Um diese Leistungen entsprechend den Bedürfnissen
und dem Potenzial der Kunden zu erbringen, sollten die VAR
die Segmentierungsinformationen dringend kennen und nutzen.
Potenziell problematisch ist auch die geringe Nutzung der Segmentierungsinformationen durch die Bereiche Service/After Sales.
Denn serviceorientierte Unternehmen sollten ihre Leistungen je
nach Wichtigkeit und Profitabilität des Kunden abstufen (s. Abb.
5 und Abb. 6).
Die große Mehrzahl der Unternehmen nimmt aufgrund der Einsichten aus der Segmentierung Veränderungen in ihrer Organi-
80%
Nennungen (Mehrfachnennungen möglich)
durchschnittliche Bedeutung
(rechte Skala)
77%
69%
60%
100%
5
80%
4
60%
50%
3,91
46%
3,24
3,63
35%
20%
0%
durchschnittliche Bedeutung
(rechte Skala)
81%
3
40%
2
20%
Anpassung des
Produktportfolios
Weiterbildungsmaßnahmen
für (Vertriebs-)Mitarbeiter
Branchenexperten
Regionsexperten
65%
62%
62%
3,89
3,39
58%
58%
3,71
3,50
3,00
3,13
Deloitte · Der Weg zum Kunden führt über die Segmentierung
4
3,43
3
2
0%
Bedarfsorientierte Segmentspezifisches Segmentspezifische Segmentspezifischer
Entwicklung von
Value Proposition After Sales Service
Channel
Offerings
Management
„At-Risk“Manager
6
5
73%
3,55
1
Ausrichtung des Vertriebs
auf Kundenbedürfnisse
Nennungen (Mehrfachnennungen möglich)
65%
3,83
3,63
6
65%
4,00
40%
Neben organisatorischen Umstellungen münden die Segmentierungsergebnisse beim Großteil der Befragten in eine segmentspezifische Markt- und Kundenbearbeitung. Das bessere Verständnis der Segmente nutzen die Unternehmen am häufigsten, um
bedarfsorientierte Produkte und Leistungen zu entwickeln (81%)
und segmentspezifisch zu kommunizieren (73%). Obwohl die
Befragten die Entwicklung segmentspezifischer Value Propositions (3,9 von 6 möglichen Punkten) und das Angebot eines
segmentspezifischen After Sales Service (3,7 von 6 möglichen
Punkten) für am wichtigsten halten, setzen nur etwa 60% diese
Schritte um. Der Deloitte-Projekterfahrung zufolge gehen viele
Unternehmen diese Maßnahmen jedoch mit unterschiedlicher
Gründlichkeit an. Fundiertes segmentspezifisches Pricing etwa
ist mit erheblichem Aufwand für Methodik und Umsetzung verbunden, den der zu erwartende Nutzen aber rechtfertigt.
Abbildung 8 – Segmentspezifische Markt- und
Kundenbearbeitung
Abbildung 7 – Organisatorische Maßnahmen nach
der Segmentierung
100%
sation vor. Die meisten Befragten setzen die Segmentierungsinformationen zur bedarfsgerechten Ausrichtung und Schulung
des Vertriebs ein. Fast zwei Drittel passen ihr Produktportfolio
entsprechend an. Die Benennung von Branchen- und Regionsexperten sowie „At-Risk“-Managern gilt zwar als relativ wichtig,
hat in der Praxis aber eine eher untergeordnete Bedeutung
(s. Abb. 7 und Abb. 8).
1
Segmentspezifische Segmentspezifisches Segmentspezifisches Segmentspezifisches
Customer Care
Pricing
Kommunikation
Leadmanagement
7. Segmentierung macht Kunden
zufriedener und loyaler
Was bringt es Unternehmen letztlich, Kunden zu segmentieren
und entsprechend zu bearbeiten? Die meisten Befragten stellen
fest, sie hätten dank der Kundensegmentierung Kundenbedürfnisse besser befriedigt, die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert und
Kunden effektiver gebunden. Den durchschnittlichen Nutzen
der Segmentierung in den verschiedenen Bereichen beurteilen die Teilnehmer allerdings eher verhalten (3,4 von 6 möglichen Punkten). Den Nennungen zufolge hat aber bei zwischen
einem Viertel und der Hälfte der Unternehmen die Kundensegmentierung nicht zu dem jeweils gewünschten Effekt geführt
(s. Abb. 9).
Aus finanzieller Sicht schöpfen mehr als zwei Drittel der Befragten
dank der Segmentierung Kundenbeziehungen besser aus und
senken ihre Kosten. Knapp zwei Drittel erschließen neue Absatzpotenziale und steigern den Marketing-ROI. Den Nutzen schätzen die Teilnehmer wiederum verhalten ein (durchschnittlich 3,4
von 6 möglichen Punkten). Insbesondere der mäßige Nutzen der
Segmentierung für den Marketing-ROI scheint die Relevanz der
Segmentierungshürde „Business Case/ROI ist intransparent oder
fehlt“ zu unterstreichen. Den Nennungen zufolge hat hier bei rund
einem Drittel der Unternehmen die Segmentierung nicht zu dem
jeweils erhofften Effekt geführt.
Abbildung 9 – Nichtfinanzielle Effekte der Kundensegmentierung
100%
80%
Nennungen (Mehrfachnennungen möglich)
durchschnittliche Bedeutung
(rechte Skala)
77%
69%
69%
40%
20%
0%
54%
3,56
3,39
5
65%
65%
60%
3,40
6
3,47
3,35
4
50%
3,43
3,23
3
• Die meisten Befragten stellen fest, sie hätten
dank der Kundensegmentierung Kundenbedürfnisse besser befriedigt, die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert und Kunden effektiver
gebunden.
• Den durchschnittlichen Nutzen der Kundensegmentierung in den verschiedenen Bereichen
beurteilen die Teilnehmer allerdings eher verhalten
(3,4 von 6).
2
1
Umfassendere
Effektivere
Steigerung der
Besseres Abschöpfen
Befriedigung von
Vertriebseffizienz
verschiedener
Kundenbindung
Kundenbedürfnissen
und -Effektivität
Preisbereitschaften
Höhere
Zielgenauere
Effektivere
Wettbewerbsfähigkeit
Kommunikation
Neukundengewinnung
• Den Nennungen zufolge hat aber bei zwischen
einem Viertel und der Hälfte der Unternehmen
die Kundensegmentierung nicht zu dem jeweiligen
Effekt geführt.
Deloitte · Der Weg zum Kunden führt über die Segmentierung
8. Voraussetzungen schaffen,
um zu profitieren
Die befragten Unternehmen sind sich einig, dass die Kundensegmentierung immer wichtiger wird, um in Zukunft im raueren
Wind des Wettbewerbs zu bestehen und Kunden bedarfsgerechter und profitabler zu bedienen. Wer hierbei die Nase vorn
haben will, tut gut daran, bei seinen Systemen sowie in der
Organisation und Umsetzung die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen.
Systemseitig gilt es vor allem, heterogene Altsysteme abzulösen
und die Datenqualität durch den Einsatz zentraler Datenbanken
zu erhöhen. Durch Verwendung ausbaufähiger integrierter Systeme statt des beliebten Microsoft Excel lässt sich daneben die
Effizienz der Segmentierung erhöhen und die Analysequalität
verbessern.
Noch wichtiger ist es für die Unternehmen, innerhalb der Organisation den Weg für die effektive Nutzung der Kundensegmentierung zu bereiten. Die Verantwortlichen sollten hierzu
die Wirtschaftlichkeit der Kundensegmentierung durchrechnen und belegen, die Mitarbeiter überzeugen und das Management ausreichend involvieren. Ebenso ratsam ist es, die interne
Kommunikation zu verbessern und mit entsprechender Management-Unterstützung versehene Initiativen zu starten. Im Bereich
organisatorischer Maßnahmen wirft die Studie die Frage auf,
inwieweit unter den Befragten etwa die Abstimmung des
Produktportfolios mit den Erkenntnissen der Kundensegmentierung optimiert ist und welche Anpassungen konkret erfolgt
sind. Andere Maßnahmen wie die Nutzung von Branchenexperten oder „At-Risk“-Managern für gefährdete Kunden könnten
noch in weit größerem Maß zum Einsatz kommen. Auch bei der
10
segmentspezifischen Markt- und Kundenbearbeitung wäre in
einem nächsten Schritt zu untersuchen, wie einzelne Initiativen,
etwa segmentspezifisches Pricing, ausgestaltet und evtl. zu optimieren sind. Der Deloitte-Projekterfahrung zufolge setzen viele
Unternehmen diese Maßnahmen nämlich sehr unterschiedlich
um. Fundiertes segmentspezifisches Pricing etwa ist mit einem
erheblichen methodischen und Umsetzungsaufwand verbunden,
den der zu erwartende Nutzen jedoch rechtfertigt.
Obwohl die Befragten zahlreiche positive nicht-finanzielle und finanzielle Effekte der Kundensegmentierung sowie der abgeleiteten Maßnahmen bei sich konstatieren, schätzen sie den bislang
damit erzielten Nutzen eher verhalten ein. Die angesprochenen
Schritte und Verbesserungsvorschläge zu einer wirkungsvolleren
Umsetzung der Kundensegmentierung und der daraus abzuleitenden Initiativen sollten dazu beitragen, signifikante Potenziale
zu heben und die Nutzung der Segmentierung etwa zur Neukundengewinnung zu intensivieren.
Eine gründliche und nachhaltige Kundensegmentierung verlangt
in der Konzeption des Modells und der Operationalisierung v.a.
von qualitativen Kriterien, der Durchführung der Segmentierung
und der Definition und Umsetzung der technischen und organisatorischen Maßnahmen die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit, ein großes Maß an Nachdruck und die Unterstützung des
Managements. Das Hinzuziehen eines Beraters mit der entsprechenden Erfahrung und Expertise kann helfen, die Erfolgsaussichten eines solchen Projekts und damit den Return on Investment entscheidend zu verbessern.
Deloitte · Der Weg zum Kunden führt über die Segmentierung
Aktuelles Kapitel
Deloitte Customer
Relationship Management
Oberstes Ziel des Bereichs Customer Relationship Management
ist die nachhaltige Steigerung der Effizienz in Vertrieb, Service
und Marketing. Deloitte greift hierbei auf eine umfangreiche Expertise auf den Gebieten der Vertriebs- und Servicestrategie,
des Channel Management und des E-Business zurück. Im Bereich CRM arbeiten weltweit über 2000 spezialisierte Berater.
Im Bereich der strategischen Kundensegmentierung hat Deloitte
in den vergangenen Jahren eine Vielzahl interessanter Projekte er-
folgreich umgesetzt. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf
der ganzheitlichen Betrachtung von Kunden aus EntscheiderSicht durch die Ermittlung eines objektivierten Geschäftspotenzials, um die Vertriebsressourcen auf die „richtigen“ Kunden zu
konzentrieren.
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Deloitte ist eine der führenden Prüfungs- und Beratungsgesellschaften in Deutschland. Das breite Leistungsspektrum umfasst
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate
Finance-Beratung. Mit 3.400 Mitarbeitern in 18 Niederlassungen
betreut Deloitte seit 100 Jahren Unternehmen und Institutionen
jeder Rechtsform und Größe aus allen Wirtschaftszweigen. Über
den Verbund Deloitte Touche Tohmatsu ist Deloitte mit rund
150.000 Mitarbeitern in nahezu 140 Ländern auf der ganzen
Welt vertreten.
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Deloitte-Studie zu Praxis und Optimierungspotenzial
der Kundensegmentierung
Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu, einen Verein schweizerischen Rechts, dessen Mitgliedsunternehmen einschließlich
der mit diesen verbundenen Gesellschaften. Als Verein schweizerischen Rechts haften weder Deloitte Touche Tohmatsu als Verein
noch dessen Mitgliedsunternehmen für das Handeln oder Unterlassen des/der jeweils anderen. Jedes Mitgliedsunternehmen ist
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Stand 8/2007
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