Altern und Pflege – auf dem Weg zur Gerontologischen Pflege

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Altern und Pflege – auf dem Weg zur Gerontologischen Pflege
Hermann Brandenburg
Ziel dieses Beitrags ist es Ihnen einen Einblick in das Feld der Gerontologischen Pflege zu
geben. Damit ist die Schnittstelle zwischen „Altern“ und „Pflege“ bezeichnet. Die beiden
hierfür zuständigen Disziplinen – Gerontologie und Pflegewissenschaft – haben auf je eigene
Art und Weise diese Schnittstelle vernachlässigt. Der Gerontologie ging und geht es im Kern
um das normale Altern, d.h. um Gesundheit, Aktivität und Kompetenz. Das pflegebedürftige
Altern ist zwar nicht ausgeblendet worden, beispielhaft seien an dieser Stelle die Arbeiten des
Heidelberger Gerontologen Andreas Kruse genannt. Aber der Fokus lag bei körperlichen,
psychischen und sozialen Aspekten, weniger bei der Pflege – erst Recht nicht bei
Pflegeinterventionen. Die Pflegewissenschaft selbst hatte auch nicht unbedingt das Altern im
Blick, der Akzent lag und liegt hier auf der Krankenpflege, häufig auf die stationäre
Akutversorgung im Krankenhaus bezogen. Diese Begrenzung ist in der alten Bezeichnung der
Pflegeforschung als „Krankenpflegeforschung“ noch deutlich akzentuiert. Tatsächlich wurde
die Schnittstelle, d.h. eine „gerontologischen Pflegeforschung“ von beiden Hauptdisziplinen
eher randständig thematisiert. Dies ist ein Grund dafür, warum dieser Bereich als neues
wissenschaftliches und praktisches Feld in Erscheinung treten konnte. Ziel des folgenden
Beitrags ist es Ihnen einen Einblick zu geben, dabei werden drei Aspekte vertieft
angesprochen. Erstens geht es um die historische Entwicklung. Hier wird deutlich, dass das
Feld der Gerontologischen Pflege lange vernachlässigt wurde und keinen hohen Stellenwert
besitzt – bis heute! Zweitens geht es um die Ambivalenzen in er Professionalisierung des
Felds. Der demografische Wandel, die Erfolge der Medizin, die „Emanzipation“ der
Altenpflege von der Krankenpflege – diese Entwicklungen haben einen (vorsichtigen)
Akademisierungs- und Professionalisierungsschub ausgelöst, der aber durchaus kritisch zu
bewerten ist. Denn von einer wie auch immer gearteten Autonomie des Felds kann (noch)
keine Rede sein, denn es ist nach wie vor weitgehend fremdbestimmt, vor allem durch die
Medizin. Drittens sollen – auf der Grundlage der Historie und Ambivalenzen – Gegenstand,
Zielsetzung, Notwendigkeit und Themenfelder der Gerontologischen Pflege skizziert.
Insbesondere an dieser Stelle wird erkennbar, dass die Schnittstelle von Altern und Pflege nur
multi- und interdisziplinär bearbeitet werden kann. Die Zusammenarbeit von Pflege- und
Sozialberufen wird im Kapitel von Sabine Hahn sowie im Epilog am Ende dieses Buches ins
Zentrum der Überlegungen gerückt.
1. Zur Geschichte der Gerontologischen Pflege
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Bereits zu Beginn der 1960er Jahren war davon die Rede, dass die Arbeit mit alten Menschen
in der Langzeitversorgung echte Pflege darstellt und sich die Pflege in diesem Bereich durch
hohe Qualität auszeichnen sollte (Norton et al. 1962). Aber dieses Potential ist bis heute nicht
ausgeschöpft worden. High-tech Medizin und Akutversorgung sind gesellschaftlich in hohem
Maße anerkannt. Hingegen ist die Pflege und Versorgung von alten, chronisch kranken und
sterbenden Menschen mit wenig Prestige verbunden, finanziell schlecht entlohnt und auch für
Pflegende nur „the least prefered career option“ (Nolan et al. 2012, 25). Wie ist es dazu
gekommen? Werfen wir zunächst einen kurzen Blick auf die stationäre Gesundheits- und
Krankenversorgung alter Menschen in den letzten zwei Jahrhunderten, wie sie von
Angehörigen verschiedener Disziplinen beschrieben wurde (Wilkin und Hughes 1986,
Foucault 2005, Stollberg 2010, Sachße 2010, Hämel 2012). Folgende „Stationen“ lassen sich
nachzeichnen:
• Die „Geburt der Klinik“: Erwähnt wird, dass die Hospitäler, die sich in kirchlicher
oder städtischer Trägerschaft befanden, zunächst multifunktional ausgerichtet waren:
Pfründer, Schwache, Hilfsbedürftige, Waisen, Findlinge, Alleinstehende, alte
Menschen, arme Durchreisende fanden Aufnahme nicht nur zur Krankenbehandlung
(Stollberg 2010, 74). Schon immer gab es funktionsspezifische Häuser (z.B.
Leprosorien), aber die „Geburt der Klinik“ (Foucault 2005) in unserem heutigen
Verständnis ist erst ein Phänomen an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert
gewesen. Gemeint ist die Neuorganisation des Krankenhauswesens, die Entstehung
der modernen spezialisierten Kliniken, damit verbunden die systematische
Untersuchung des menschlichen Körpers, die Entwicklung medizinischer
Fachsprachen. Hintergrund dafür war ein grundlegender Wandel des menschlichen
Selbstbilds, der rationale Umgang mit Krankheit und Tod, die Entwicklung der
Wissenschaften in einem neuzeitlichen Sinne. Konsequenz dieser Entwicklung war die
Beseitigung aller Metaphysik im Blick auf den menschlichen Körper und dessen
naturwissenschaftliche Profanisierung. Damit verbunden war eine Fokussierung auf
heilbare Kranke, die zunächst nur auf die unteren sozialen Schichten bezogen war.
Ziel war es deren Arbeitsfähigkeit wieder herzustellen. In der Folge wurden nach und
nach alle Personen, die aufgrund ihres Alters und ihrer Behinderungen nicht mehr
„geheilt“ werden konnten, auf andere Optionen verwiesen: Armen-, Arbeits-, Waisenund Irrenhäuser, die mit den allgemeinen Krankenhäusern locker vernetzt waren. In
diesen Institutionen fand – wenn überhaupt - nur eine geringe medizinische
Versorgung statt, waren rehabilitativ-aktivierende Angebote unbekannt, dominierte
eine „reine“ Versorgung der zu Versorgenden. Eine Förderung, Aufrechterhaltung und
3
Weiterentwicklung der Lebensqualität der Betroffenen, auch und jenseits kustodialer
Bemühungen, fand nicht statt. Im Unterschied hierzu richtete sich die öffentliche
Aufmerksamkeit auf die Entwicklung der modernen Medizin.
• Moderne Medizin als Triebkraft: Die naturwissenschaftlichen Entdeckungen (u.a.
im Bereich der Hygiene, Bakteriologie etc.), die Verwissenschaftlichung der Medizin
insgesamt sowie die zunehmende Ausdifferenzierung medizinischer Spezialgebiete
sind hier zu nennen. Seit den 1950er Jahren sind Zentren für „scientific medicine“
entstanden, die eine fachlich fortgeschrittene medizinische Versorgung anbieten
konnten. Am Ende dieser Entwicklungen stehen Krankenhäuser als multireferenzielle
Organisationen, die - um es in der Terminologie der Systemtheorie zu formulieren –
vier verschiedenen Systemen dienen. Das Medizinsystem muss natürlich genannt
werden, aber auch das Wissenschaftssystem mit Universitätskrankenhäusern als
ärztlicher und pflegerischer Ausbildungsstätte. Insofern dienen sie auch dem
Erziehungs- und Ausbildungssystem. Mit der zunehmenden Bezahlung von ärztlichen
und pflegerischen Leistungen, die sich zunächst nur die Wohlhabenden leisten
konnten, dient die Klinik letztlich auch dem ökonomischen System.
• Leitbilder der stationären Versorgung: Auch jenseits des Krankenhauses zeigte sich
wenig Sensibilität für die Belange des alten Menschen. Neben anderen
„Randexistenzen“ der Gesellschaft wurden sie unter der Kategorie der Siechen
zusammengefasst, die weniger der Arbeit und Disziplinierung, sondern viel stärker der
Pflege und Wartung zugeführt werden mussten. Konsequent wurden Siechenhäuser als
Anhängsel der modernen Krankenanstalten verstanden, worauf bereits hingewiesen
wurde. Auch in der Weimarer Republik sowie in der Zeit des Nationalsozialismus
blieben die „Entwicklungschancen würdiger Lebensangebote für alte Menschen im
Heim begrenzt“ (Hämel 2012, 92). Erst in der Altenhilfe der Nachkriegszeit, vor allem
aber seit den 1980er Jahren änderte sich das Bild der Heime als „Verwahranstalten“,
wurden Wohnen, Selbständigkeit und Individualität stärker betont. Eine neue
Aufmerksamkeit für die Pflege entstand auch dadurch, dass zunehmend eine
ambulante Alternative gegeben und – spätestens nach Einführung der
Pflegeversicherung – auch niederschwellige Hilfen immer stärker ausgebaut wurden.
Insgesamt lässt sich an der Analyse der Leitbilder der stationären Altenpflege – vom
„kleinen Krankenhaus“ der 1960er Jahre über die Betonung des Wohnens vor allem in
den 1990er Jahren bis hin zu aktuellen Debatten um die Öffnung der Heime,
Quartiersbezug und stärkerer Einbezug des bürgerschaftlichen Engagements - zeigen,
dass Heime als Spiegel der gesellschaftlichen Entwicklung wahrgenommen werden
4
müssen (Kontratowitz 2005). Hinter dem Normalisierungsprinzip, welches aktuell von
vielen Trägern vertreten wird, verbergen sich letztlich gesellschaftliche Vorstellungen
über das Altersbild. Heime stehen - trotz aller Reformen und eines hohen
Engagements der Beteiligten - in einer Tradition der Ausgrenzung. Konstatiert wurde
bereits früh, „dass die geschlossene Altenfürsorge primär als ein Reaktionsmuster des
sozialen Systems auf Störfaktoren im Wirtschaftsprozess […] aufzufassen ist“ (Majce
1978, 264). Die Versorgung im Heim sei – so die Soziologen - nicht primär auf die
Bedürfnisse der Bewohner selbst ausgerichtet, vielmehr hätten „die Wünsche des
Personals, der Heimleitung, auch außerinstitutionelle Instanzen wie z.B. der Familie,
des Sozialamtes – häufig in der ideologischen Gestalt des „Sachzwangs“ die höheren
Verwirklichungschancen (Majce 1978, 262). Trotz aller Veränderungen – vor allem
architektonischen Erscheinungsbild der Heime – hat sich diese „Binnenstruktur“ nicht
substantiell verändert. Aktuell kommt eine Regulierung der Pflegequalität durch
externe Prüfinstanzen hinzu (Brandenburg 2010), verschärft die prekäre
Personalsituation die ohnehin angespannte Gesamtlage (Bettig et al. 2012, ist durch
die „Ökonomisierung“ zunehmend die Handlungsautonomie der Akteure vor Ort
begrenzt worden (Slotala 2010). Insgesamt bleibt die De-Institutionalisierung und
Öffnung der Heime eine Herausforderung – nicht zuletzt auch für die Gesellschaft
selbst.
2. Ambivalenzen in der Professionalisierung des Felds
Die Professionalisierung der Medizin ist von einer Paraprofessionalisierung der Pflege
begleitet worden, die nicht zuletzt durch Medizin und Staat befördert wurde (Schweikart
2008). Sie war von Anfang an fremdbestimmt und ist bis heute der ärztlichen
Entscheidungsbefugnis untergeordnet. 1781 wurde in Mannheim eine Krankenwärterschule
gegründet, an der Ärzte lehrten. Die 1836 in Kaiserswerth gegründete Diakonissenanstalt
etablierte die medizinisch-fachliche Bildung durch Ärzte, die konzeptionell noch deutlicher in
der von Florence Nightingale in London gegründeten Pflegeschule ausgeprägt war (Stollberg
2010). 1906 wurde in Preußen eine fakultative Prüfung nach einjähriger, 1921 nach
zweijähriger Ausbildung eingeführt. Dies war ein Fortschritt, denn in der Charité blieb bis
1907 die Ausbildung auf drei Monate begrenzt. Die Verlängerung der Ausbildung
korrespondierte mit gestiegenen Anforderungen, welche durch medizinisch-technischen
Fortschritt ausgelöst wurden. Die Krankenpflege blieb jedoch ein Stiefkind des preußischen
(und später deutschen) Medizinalwesens, der Übergang zum Krankenpflegeberuf als
eigenständiger bürgerlicher Frauenberuf fand real nie statt, die marginalen berufspolitischen
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Mitwirkungsmöglichkeiten des Pflegeberufs lassen sich bis in die jüngste Zeit nachweisen
(Schweikart 2008, 267 ff.). Die Altenpflegeausbildung, zunächst ebenfalls nur auf wenige
Monate konzipiert, konnte sukzessive an Qualitätsstandards herangeführt werden und 2003
als bundesweite Ausbildung etabliert werden. Allerdings ist sie nach wie vor in hohem
Ausmaß fremdbestimmt, vor allem durch die Medizin (Twenhöfel 2011).
Trotzdem – die Anzeichen einer eigenständigen Entwicklung im Bereich der
Gerontologischen Pflege dürfen nicht übersehen werden:
• Akademisierungsprozesse: Der Akademisierungsprozess in der Pflegwissenschaft ist
in diesem Zusammenhang zu nennen. 1907 wurde ein Lehrstuhl für Krankenpflege an
der New Yorker Columbia Universität eingerichtet. Vor allem seit den 1950er und
1960er Jahren hatte sich in den USA eine breitenwirksame Durchsetzung
pflegewissenschaftlicher Studiengänge etabliert, die erst in den 1990er Jahren in
Deutschland „nachgeholt“ wurde, vorwiegend an Fachhochschulen. Allerdings
blieben gerontologische Fragen randständig, denn die meisten Pflege-Studiengänge
waren „krankenhauslastig“ ausgerichtet. Die Situation hat sich in den letzten Jahren
nur wenig, etwa durch Schwerpunktsetzungen und Neuberufungen an den
Fachhochschulen, geändert.
• Forschung: Die universitäre Forschung in der Pflege blieb in Deutschland auf wenige
Zentren begrenzt (Witten, Berlin, Bielefeld, Bremen, Osnabrück, Vallendar). Auch in
der Schweiz gibt es nur wenige Zentren, an denen pflegewissenschaftliche Forschung
betrieben wird (Basel, Bern, Zürich). In Deutschland ist ein vom
Bundesforschungsministerium im Jahre 2004 initiiertes Programm von vier
Pflegeforschungsverbünden, an dem 24 Hochschulen mit 25 Teilprojekten beteiligt
waren, (in Teilen) bis 2010 gefördert worden (Schaeffer et al. 2008a). Dieses
Programm behandelte auch wichtige Fragen der Gerontologischen Pflege, u.a.
Bewältigung chronischer Krankheit, Umgang bei Menschen mit Demenz oder
Optimierung des Pflegeprozesses. Insgesamt hat es eine Vielzahl von Anregungen für
die Pflegepraxis, auch bei alten Menschen, gegeben. Hierzu hat entscheidend auch das
Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege beigetragen, welches
Expertenstandards veröffentlicht hat, die sich überwiegend mit klinischen
Herausforderungen in der Langzeitpflege beschäftigt haben. Zu erwähnen ist auch das
interdisziplinäre Graduiertenkolleg „Demenz“ an der Universität Heidelberg.
International ist Deutschland jedoch „Schlusslicht in der Pflegewissenschaft“ (Behrens
et al. 2012, 7) – so jedenfalls die „Agenda Pflegeforschung für Deutschland“.
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• Theoriediskussion: Neben Ausbildung und Forschung wurden Fragen der
Gerontologischen Pflege auch in der Theoriediskussion der Pflege thematisiert. Ein
Beispiel hierfür ist die Diskussion um die Pflegemodelle / Pflegetheorien, die seit den
1980er Jahren (vor allem aus den USA kommend) international wahrgenommen
wurde (Meleis 2012). Auch in Deutschland wurde die Debatte positiv aufgegriffen,
häufig enthusiastisch adoptiert, in der Regel unkritisch rezipiert (Brandenburg &
Dorschner 2013). Die Kritik ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Wadenstein und
Carlsson haben 2003 insgesamt 17 Pflegemodelle dahingehend untersucht, ob sie als
Orientierung für die Pflege alter Menschen und ihrer Familien nützlich sind. Im
Ergebnis wurde festgestellt, dass kein Modell den Anforderungen entsprochen hatte:
Sie waren zu abstrakt, wurden häufig nicht verstanden, bezogen sich nur indirekt auf
die Situation alter Menschen. Es handelte sich um normative Sollkonzepte (Schaeffer
et al. 2008b). Vor allem gelang es nicht für Betroffene, Angehörige und Pflegende
einen gemeinsamen theoretischer Rahmen zu erarbeiten, welcher in der Praxis zur
Anwendung kommen könnte.
• Pionierarbeit in Großbritannien: Ein entsprechendes „Framework“ konnte erst in
1990 Jahren vorgestellt werden und umfasste ein therapeutisches Viereck: Betroffene,
Professionelle, Angehörige und Krankheit/Behinderung. Vor allem Mike Nolan, der
die erste Professur für Gerontologische Pflege in Großbritannien besetzen konnte,
leistete Pionierarbeit. Ein von ihm entwickeltes Modell wurde als „Senses
Framework“ bekannt und konnte die spezifischen Bedingungen der Pflege bei
multimorbiden und chronisch kranken alten Menschen besser berücksichtigen (Nolan
et al. 2006). Konkret ging es um sechs Bereiche: (A sense of security, a sense of
belonging, a sense of continuity, a sense of purpose, a sense of achievement, a sense
of significance), welche als Zielvorgaben für die Gerontologische Pflege relevant
wurden. Sie trugen zu einer angemessenen Pflegeumwelt bei, konnten in die Praxis
umgesetzt werden und haben letztlich zu einer „relationship-centred care“ beigetragen
(Nolan et al. 2012; vgl. auch Parker 2008).
• Aktuelle Handbücher: Mittlerweile liegen ausgezeichnete Lehr- und Handbücher1
für die Gerontologische Pflege vor, die sich an der Tradition und Weiterentwicklung
1
In Deutschland liegt bis heute kein adäquates Lehr- und Handbuch für die Gerontologische Pflege vor,
das substantiell über die die üblichen „How-to-do“-Anweisungen der klassischen Pflegelehrbücher
hinausgehen würde. Hervorzuheben sind Versuche die US-amerikanische Debatte bzw. internationale
Debatte auf dem deutschen Pflegemarkt zu positionieren. Genannt werden sollen exemplarisch die
Arbeiten von Corr und Corr (1992), Abraham et al. (2001) sowie Milisen et al. (2004). Erwähnenswert
sind auch Monographien zu einzelnen klinischen Themen (Stürze, Dekubitus, Inkontinenz, Schmerzen
etc.) sowie eine gerontologische Einführung für Schülerinnen und Schüler in der Altenpflege
7
der personenzentrierten Pflege orientieren, die ursprünglich von dem
Sozialpsychologen Tom Kitwood entwickelt wurde (Kitwood 1997). In
Großbritannien ist das Buch von Reed et al. (2012) erschienen, welches ein großes
Kapitel über „Fundamentals of working with older people“ enthält. In dieser Tradition
steht auch das Werk von Dening und Milne (2011), welches sich um eine Innen- wie
auch eine Außensicht der stationären Langzeitpflege bemüht. Hervorzuheben ist das in
einer amerikanisch-britischen Koproduktion konzipierte Buch „Excellence in
Dementia Care“ (2011) von Bowers (Wisconsin, USA) und Downs (Bradford, GB).
Dieses Buch fasst den internationalen Forschungsstand zur Demenzpflege. Die
genannten Bücher haben – wie oben bereits erwähnt – einen theoretischen Leitfaden,
orientieren sich an der Diskussion um Kitwood und seiner Weiterentwicklung durch
Dawn Brooker, Mike Nolan, Brendam McCormack und Christine Brown Wilson.
Hauptzentren der Debatte sind die Universitäten Stirling, Bradford und Sheffield. Aus
Australien, vor allem aus Melbourne, kommen ebenfalls innovative
Diskussionsbeiträge. Zu nennen ist vor allem der von Nay und Garrett (2009)
herausgegebene Band „Older people – issues and innovations in care“ mit insgesamt
28 Beiträgen. Dieses Handbuch ist interdisziplinär konzipiert, ähnlich wie die
genannten britischen Bücher, enthält eine Vielzahl von Texten international führender
Forscher auf dem Feld der Gerontologischen Pflege. Alle genannten Bücher enthalten
einen umfassenden Ein- und Überblick über klinisch relevante Fragen, aber sie ordnen
diese in einen versorgungs- und gesellschaftlich relevanten Kontext ein. Das ist der
wichtigste Unterschied zu vielen US-amerikanischen Büchern, die in exzellenter
Weise klinische Fragen thematisieren, in der Regel aber Fragen der Lebensqualität,
der gesellschaftlichen Inklusion alter Menschen sowie Aspekte der politischen
Mitwirkung und Teilhabe ausblenden, etwa Maas et al (2001). Insgesamt liegt eine
Vielzahl von wichtigen Erkenntnissen zur Gerontologischen Pflege vor, die in
Deutschland und auch im deutschsprachigen Ausland bislang nur ansatzweise zur
Kenntnis genommen wurde. Das wichtigste Desiderat ist die fehlende Rezeption einer
theoretischen Grundlage, vor allem im Hinblick auf die Grundlagen und die
Weiterentwicklungen der personenzentrierten und rehabilitativen Pflege.
(Brandenburg und Huneke 2006), eine theoretische Grundlegung der gerontologischen Pflege insgesamt
steht jedoch nach wie vor aus.
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3. Gegenstand, Zielsetzung, Notwendigkeit und Themenfelder der Gerontologischen
Pflege
Die Gerontologische Pflege versteht sich als eigenständiges und empirisch orientiertes
wissenschaftliches Fach an der Schnittstelle von Pflegewissenschaft und Gerontologie, die als
Leitdisziplinen angesehen werden können (vgl. Abb. 1).
Abb. 1: Verortung der Gerontologischen Pflege
• Gegenstand: Inhaltlich geht es um die Beschreibung, Analyse und Kritik von
Pflegesituationen alter Menschen im familiären, institutionellen und gesellschaftlichen
Kontext. Interdisziplinarität ist konstitutiv für die Gerontologische Pflege. Prägend ist
der Einfluss der Leitdisziplinen, die wiederum abhängig sind vom Forschungsstand
ihrer sogenannten „Mutterdisziplinen“, z.B. der Soziologie, der Philosophie und der
Psychologie. Vor allem im Hinblick auf klinische Fragen werden die Befunde aus der
Geriatrie und der Gerontopsychiatrie, de Gerontopharmakologie und der
Versorgungsforschung aufgegriffen2. Ebenfalls ergeben sich Anregungen aus der
Heilpädagogik sowie den Rehabilitationswissenschaften. Die Gerontologische Pflege
berührt fachliche, kulturelle und ethische Dimensionen.
• Zielsetzung: Die Kategorien des Guten und Besseren sind Bestandteil des
wissenschaftlichen Programms der Gerontologischen Pflege. Die Kritik an menschlich
und fachlich inakzeptablen Problemsituationen der Pflege alter Menschen ist der
Gerontologischen Pflege inhärent. Insofern versteht sie sich nicht als ein
„wertneutrales“ Forschungsfeld, im Gegenteil: Die Verbesserung der körperlichen,
sozialen und psychischen Situation von hilfe- und pflegebedürftigen alten Menschen
und ihrer Angehörigen sowie ihrer professionellen Betreuer ist ihr ein wichtiges
2
Zur Vertiefung der medizinisch-naturwissenschaftlichen Perspektive in der Gerontologischen Pflege sei an
dieser Stelle auf das ausgezeichnete Handbuch von Capezuti et al. (2008) verwiesen.
9
Anliegen. Daher kritisiert sie das hohe Ausmaß der Fremdbestimmtheit und der
gesellschaftlichen Regulierung der Pflege alter Menschen und ihrer pflegenden
Familien. Damit verbunden ist auch die weitgehende Sprach- und Machtlosigkeit
professionell (und bürgerschaftlich) engagierter Personen in der Pflege alter
Menschen. Die Förderung und Entwicklung einer beruflichen Identität der
professionell Pflegenden ist ein wichtiges Anliegen für die Gerontologische Pflege.
Zur wissenschaftlichen Bearbeitung der genannten Herausforderungen sind kritische
Theorien besonders geeignet. Aus diesem Grunde ist die Gerontologische Pflege an
einer kritischen Wissenschaftstradition, insbesondere der Frankfurter Schule und ihren
Weiterentwicklungen, orientiert. Anknüpfungspunkt sind Diskussionen im Rahmen
der „Kritischen Gerontologie“ (Cole et al. 1993; Aner 2010; Köster 2011) wie auch
der „Kritischen Pflegewissenschaft“ (Friesacher 2008; Kersting 2008; HülskenGiesler 2008).
• Notwendigkeit der Gerontologischen Pflege: Während sich die Gerontologie
klassischerweise vorwiegend mit dem „normalen Altern“3 beschäftigt und die
Pflegewissenschaft in Deutschland sich vorwiegend auf den Krankenhausbereich
konzentriert hat, wendet sich die Gerontologische Pflege explizit der
Versorgungssituation im Alter, insbesondere Fragen einer guten Pflege alter
Menschen zu. Dabei profitiert sie von Beiträgen der o.g. „Mutterdisziplinen“ (vgl.
Schaubild 1), die bereits wichtige Vorarbeiten geleistet haben. Beispielsweise sind die
Arbeiten zur „totalen Institution“ (Goffman 1973), Studien zur Belastung von
Pflegenden (Zimber und Weyerer 1999), Programme zur Förderung von
Selbständigkeit in Institutionen (Neumann und Baltes 1986) oder Interventionen für
ein „gutes Altern“ im Kontext einer angewandten Gerontologie (Wahl et al. 2012) für
die Gerontologische Pflege bedeutsam. Allerdings wird die pflegerische Situation und
die pflegerische Praxis in diesen Studien nur als ein Forschungsfeld – neben vielen
anderen – betrachtet. Weitere Impulse, Orientierung und Forschungsbefunde erhält die
Gerontologische Pflege aus dem angloamerikanischen Ausland, vor allem aus den
USA, Großbritannien, Skandinavien und Australien. Die entsprechenden Ergebnisse
werden bislang nur ansatzweise rezipiert. Insgesamt ist die Gerontologische Pflege in
Deutschland ein wissenschaftlich völlig unzureichend bearbeitetes Feld.
• Themenfelder: Ein erster Überblicksband, der von Hasseler, Meyer und Fischer
(2013) publiziert wurde, vertieft vor allem klinisch relevante Fragen der
3
Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, siehe vor allem die Arbeiten des Heidelberger Gerontologen
Andreas Kruse.
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Gerontologischen Pflege. Themenfelder sind z.B. Gesundheitsförderung und
Prävention (Mobilitätsförderung, Wohnformen, Polypharmazie und Sturz),
Assessments (Demenz, Schmerzen, Ernährung, Inkontinenz und Wundversorgung)
sowie Herausforderungen in unterschiedlichen Settings (Demenz im Krankenhaus,
Beratung in der häuslichen Pflege, palliative Care in Heimen). Darüber hinaus werden
wissenschaftstheoretische Grundsatzfragen diskutiert (Verhältnis von
Pflegewissenschaft und Gerontologie). Dieses Themenspektrum ist zu ergänzen um
grundlegende Debatten, etwa im Hinblick auf die Professionalisierung, die
Qualitätsentwicklung und Innovationen in der Langzeitpflege. Diese Aspekte werden
in einem Buch angesprochen, welches im nächsten Jahr erscheinen wird (Brandenburg
& Güther 2014).
Zum Abschluss
Wir haben gesehen, dass die Gerontologische Pflege ein wichtiges, aber noch weitgehend
„unbeackertes“ Feld ist. Es ist klar, dass Forschungsergebnisse aus diesem Bereich für beide Pflege- und Sozialberufe – von Bedeutung sind. Werfen Sie bei Gelegenheit einmal einen
Blick in die entsprechenden Fachveröffentlichungen! Und nutzen Sie das Buch, welches vor
Ihnen liegt, um einen ersten Einstieg in die damit verbundenen Inhalte, Diskussionen und
Kontroversen zu erhalten. Versuchen Sie auch zwischen den Zeilen zu lesen. Dann merken
Sie, dass im Hinblick auf die Zusammenarbeit der Disziplinen – von der Medizin über die
Pflege bis hin zur Sozialen Arbeit – vieles erreicht, aber noch viel zu tun bleibt.
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