Zeitschrift für Gerontologie+ Geriatrie mit European Journal of Geriatrics Elektronischer Sonderdruck für F. Kolland Ein Service von Springer Medizin Z Gerontol Geriat 2012 · 45:587–592 · DOI 10.1007/s00391-012-0392-5 © Springer-Verlag 2012 zur nichtkommerziellen Nutzung auf der privaten Homepage und Institutssite des Autors F. Kolland · R.A. Meyer Schweizer Altern und Wertewandel www.zgg.springer.de Beiträge zum Themenschwerpunkt Z Gerontol Geriat 2012 · 45:587–592 DOI 10.1007/s00391-012-0392-5 Eingegangen: 11. Juni 2012 Überarbeitet: 23 Juli 2012 Angenommen: 25. Juli 2012 Online publiziert: 9. September 2012 © Springer-Verlag 2012 F. Kolland1 · R.A. Meyer Schweizer2 Die Auseinandersetzung über Werte und Wertewandel ist deshalb zu führen, weil die Position des Alters in der Gesellschaft nicht allein über materielle Interessen oder Ressourcen zu erklären ist. Es sind bestimmte Wertorientierungen und Werteveränderungen, die nicht einfach zufällig auftreten, sondern sozialstrukturelle Bedingungen als Grundlage haben und auf den spezifischen Einfluss des Kulturellen hinweisen. Diesen gilt es darzulegen in einem Zeitalter, das hinsichtlich seiner Werte als unübersichtlich und ungewiss beschrieben wird (Jürgen Habermas). Und über Werte nachzudenken lohnt auch im Zusammenhang mit der Entwicklung der Theorien zum Altern. Denn es gibt keinen voraussetzungslosen Zugang zu den sozialen Tatsachen. Tatsachen werden immer selektiv ausgewählt, haben mit den Personen zu tun, die sich mit den sozialen Tatsachen befassen, haben mit Werten, Ideologien und Normen zu tun. „Ohne Wertideen des Forschers“, so Max Weber [33], „gibt es kein Prinzip der Stoffauswahl. Es sind letztlich Wertbindungen, die wissenschaftliches Handeln begleiten und das intensive Gefühl eines äußersten „Bei-sich-Seins“ erzeugen. Das Phänomen, um das es also geht, wenn über Werte gesprochen wird, ist das Phänomen „bei dem wir von etwas ergriffen werden, das wir nicht direkt ansteuern können, das in uns ein intensives Gefühl von Freiheit auslöst und hinterlässt“ [17, 18]. aktuelles und weitverbreitetes Bewusstsein über ihre Bedeutung im menschlichen Zusammenleben und individuellen Handeln. Anderseits deutet dies aber auch auf vielerlei Unsicherheiten über die Ausdeutung und Umsetzung von Werten im Handeln hier und jetzt hin, und schließlich zeigt dies tiefgreifende Konflikte über Wertprioritäten auf [24]. Nicht immer aber ist bei diesen ständigen Evokationen von Werten genügend klar, was wirklich gemeint ist – mit wissenschaftlich verheerenden Folgen für eine adäquate Gesellschaftsdeutung. Versuchen wir also zunächst die im Hinblick auf einen wissenschaftlichen Zugang notwendige inhaltliche Klärung. Werte und Wertewandel in der Gesellschaft Von Werten wird in unseren modernen Gesellschaften überaus häufig gesprochen. Allein dies wirft ein bezeichnendes Licht auf sie: Einerseits weist dies auf ein 1 Institut für Soziologie, Universität Wien, Österreich 2 Institut für Soziologie, Universität Bern, Schweiz Altern und Wertewandel » Werte gehören zu den grundlegenden Sinnkomponenten Zunächst gehören Werte zu den grundlegenden Sinnkomponenten. Sie sind somit anthropologisch fundiert, d. h. sie sind für den Menschen überlebenswichtige Orientierungsmaßstäbe, eine Folge seiner konstitutionellen Weltoffenheit, man könnte auch ein altes Diktum aufnehmend sagen, seiner Instinktreduktion. Als Sinnkomponenten sind sie primär kognitiv fundiert. Sie können also bewusst gemacht und allen möglichen Denkprozessen unterzogen werden. Von anderen Sinnkomponenten lassen sie sich definitorisch unterscheiden, als sich bei ihnen die Frage nach Wichtigem im Unterschied zu Unwichtigem stellt – sei dies bezüglich der eigenen individuellen Orientierung in der jeweils eigenen Umwelt und der jeweils eigenen Erwartungen an diese Umwelt oder bezüglich gesellschaftlich do- minanter Werterwartungen an die eigene Person. Sie konstituieren damit Prioritäten und Prioritätsordnungen, ohne die angesichts der Überfülle dessen, was aus der Welt auf uns einstürmt, eine Orientierung, ein Zurechtfinden in dieser Welt überhaupt nicht möglich wäre. Trotz ihrer prinzipiell kognitiven Fundierung lassen sich Werte unterteilen Fin primär kognitive Werte, also solche, die überwiegend der geistigen Orientierung dienen, etwa Freiheit oder auch Gehorsam, Fin affektive Werte, d. h. solche, die Gefühle beinhalten, wie etwa Mitmenschlichkeit, und Fin instrumentelle Werte, die vorab als Mittel zu anderen Zwecken dienen, wie etwa Geldverdienst. Zudem lassen sich im Hinblick auf Werte wissenschaftlich fruchtbar unterschiedliche Abstraktionsebenen unterscheiden. Übergeordnete Ziele, wie z. B. Gleichheit oder Toleranz, haben einen hohen Allgemeinheitsgrad sowie eine langfristige Zeitperspektive. Sie sind damit grundsätzlich sehr tief im Persönlichkeitssystem verankert. Dies könnte sich auf ihre Veränderbarkeit auswirken, sie resistenter gegenüber Wandel machen, als dies etwa bei verhaltensnahen Werten wie Höflichkeit im täglichen Umgang oder Fleiß am Arbeitsplatz der Fall ist. Der amerikanische Sozialpsychologe Milton Rokeach hat aufgrund solcher Überlegungen bereits in den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts in seinem Werteinventar eine Unterteilung in „terminal values“ und „instrumental values“ vorgenommen – „terminal values“ sind langfristig zielorientiert, „instrumental values“ dagegen kurzfristig zweckorientiert [26, 24]. In neueren Modellen finden sich Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 7 · 2012 | 587 Beiträge zum Themenschwerpunkt mehrdimensionale Werteinventare. Dazu gehört etwa jenes von Shalom Schwartz, der die Dimensionen Gerechtigkeit („selftranscendance“), Glück („open to change“) Konformität („conservation“) und Leistung („self-enhancement“) unterscheidet [29] oder das lexikalische Modell der Wertorientierungen von Walter Renner, der auf der Basis von persönlichkeitsbeschreibenden Aspekten der Sprache zu einer Liste von Persönlichkeitsunterschieden kommt [25]. Gerontologisch relevant sind die empirischen Ergebnisse aus dem European Social Survey, die für das Alter Wertorientierungen in Richtung Sicherheit und Konformität zeigen [29]. Die Schwäche dieser Ansätze und Ergebnisse liegt darin, dass sie sich wenig bis gar nicht mit der Ausdifferenzierung des mittleren und höheren Lebensalters befassen. DWerte werden vom Individuum in seinen verschiedenen Sozialisationsprozessen bewusst und vielfach unbewusst gelernt. Hierin liegt unsere geschichtliche Verankerung (vgl. auch [17]). Wir finden sie also zunächst in unseren einheitlichen oder auch unterschiedlichen persönlichen oder unpersönlichen Umwelten vor. Werte sind also nicht nur in den Persönlichkeitssystemen verankert, sondern auch vielfach verwoben mit den soziostrukturellen Gegebenheiten. Sie sind konstitutiv in die Institutionen eingebaut, unterliegen aber ebenso der Veränderung, wenn sich die Strukturen aus irgendwelchen Ursachen verändern – sei es in der spezifischen Ausdeutung der Werte oder auch grundlegend. Dies hängt vom jeweiligen strukturellen Veränderungsgrad ab. Dabei spielen Veränderungen in den Wissens- und Erfahrungsbeständen eine zentrale Rolle. Lebt ein Individuum in einer einheitlichen, geschlossenen Umwelt, die sich in seiner Lebenszeit und damit seinem Alterungsprozess kaum, d. h. nur unmerklich wandelt, so hat es keinen Anlass bzw. keine Möglichkeit, seine einmal gelernten Werte zu hinterfragen und sie wenn nötig einem Wandlungsprozess zu unterziehen. Verändern sich hingegen die Umwelt und die Wissens- wie Erfahrungsbestände sehr schnell, wie dies in modernen Gesellschaften der Fall ist, verliert das Individu- 588 | um seine Orientierungsfähigkeit zwangsläufig, wenn es nicht lebenslang auch auf der Wertebene offen ist für Neuerungen, die Altes auch grundsätzlich infrage stellen. Das Gleiche gilt natürlich ebenso für den notwendigen strukturellen Wandel. Dass es dabei mit zunehmender struktureller Differenzierung und Pluralisierung zu wesentlichen Diskontinuitäten kommen muss, liegt auf der Hand. Wert-/ Strukturkonflikte sind die zwingende Folge. Aus alledem lässt sich schließen, dass heute auch eine Wertoffenheit und ein individueller Wertewandel nicht nur zu den Voraussetzungen moderner, gelingender Existenz gehört, sondern mit einer solchen ebenso grundsätzlich bei Mitmenschen aller Altersgruppen zu rechnen ist. Damit ist natürlich noch nichts über die Frage gesagt, ob es etwa mit zunehmendem Alter schwieriger wird, sich mit wesentlichen Veränderungen auseinanderzusetzen und sich aktiv und lebenspraktisch an sie anzupassen. Vor allem für Menschen mit geringer Bildung und eingeschränkten Lebensräumen dürfte dies zutreffen und zu entsprechenden Überforderungen führen. Unsere Werte sind uns im Alltag gewöhnlich nicht bewusst. Bewusst werden sie notwendigerweise, wenn es zu Wertekonflikten kommt, und dies ist vor allem bei schnellem sozialem und kulturellem Wandel der Fall. geben sich Wertekonflikte auf der individuellen ebenso wie auf der strukturellen Ebene auch dann, wenn zwei oder mehr Werte als prinzipiell gleichwertig gelten. Ein diesbezüglich seit Langem in der Forschung besonders beachtetes Beispiel für moderne Gesellschaften ist etwa der Konflikt zwischen den Werten Freiheit und Gleichheit. Die Forschung ist sich mittlerweile weitgehend einig darüber, dass in den 1960/70er Jahren in den Gesellschaften der westeuropäischen Länder ein besonders tief greifender Wertewandel breit Fuß fassen konnte, in dessen Verlauf sich eine neue übergeordnete Leitkultur etablierte, die sich seither weiter zu verstärken vermag und heute auch deutliche Globalisierungstrends aufweist [15]. Dieser Wertewandel ist gekennzeichnet durch eine enorme Bedeutungszunahme von Werten wie Freiheit/Autonomie/Individualität, Gleichheit, Humanität und eine deutliche Abwertung von Werten der Traditionalität, der unhinterfragten Konformität und Konventionalität [12, 18, 23]. Dabei wird häufig vergessen, darf aber keineswegs vergessen werden, dass es sich bei den neu dominanten Werten um solche handelt, deren allmähliches Aufblühen zunächst vor allem in der Philosophie, ebenso in der Kunst und der Literatur eine jahrhundertelange europäische Tradition hat. DWertekonflikte treten auf, wo Werte wie Freiheit, Autonomie, Individualität erlangten enorme Bedeutung verschiedene Wertprioritäten und Wertordnungen aufeinandertreffen. Dies kann zwischen Individuen, Gruppen von Individuen, gesellschaftlichen Systemen oder im Hinblick auf unterschiedliche institutionelle Bereiche geschehen. Typische Beispiele hierzu liegen heute für jedermann aus dem weltpolitischen Zusammenhang und dessen Beobachtung auf der Hand. Im engeren, aber nicht weniger wichtigen individuellen Lebenszusammenhang sind aber gerade heute Wertekonflikte etwa zwischen dem Bereich der Berufsarbeit und dem der Familie typisch und für viele schwer lösbar. Wertekonflikte treten auch dort auf, wo Werte in sich und in ihren Bezügen nicht eindeutig definiert sind. Und schließlich er- Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 7 · 2012 » Die strukturelle Basis für diesen grundlegenden Wertewandelsschub in Westeuropa in den 1960/70er Jahren liegt zweifellos im wirtschaftlichen Aufschwung der Nachkriegszeit, der zunehmenden Technisierung und beginnenden Informatisierung, der hauptsächlich all diesen geschuldeten „Bildungsrevolution“ ab den 1960er Jahren, der allgemeinen politischen Demokratisierung sowie der allmählich zunehmenden wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Internationalisierung. Die Träger dieses Wertewandelsschubs waren hauptsächlich, wie überaus häufig bei grundlegendem Wandel, intellektuel- Zusammenfassung · Abstract le und wirtschaftliche Eliten. Diese zentrale Bedeutung von Eliten für den kulturellen und sozialen Wandel wurde bereits in den 1920er Jahren in einer Theorie des „gesunkenen“ Kulturguts formuliert, die eine Wandelsrichtung von oben nach unten in der Schichtungsstruktur annimmt. Natürlich lässt sich auch diese Theorie nicht verallgemeinern. Nach der Initialzündung durch Eliten werden üblicherweise von diesen losgetretene „Selbstläufer“ zu Trägern sozialen Wandels. Wichtig erscheint weiter zu betonen, dass sich die neu dominanten Werte grundsätzlich von den früher dominanten unterscheiden, da sie sehr viel definitionsoffener sind und somit der immer wieder neuen individuellen und gesellschaftlichen Ausdeutung und Aushandlung im Hinblick auf ihre praktische Umsetzung bedürfen. Daraus entstehen wesentliche Unsicherheiten und Ambivalenzen, ein Hin- und Hergerissensein also, wie es dies in früheren Gesellschaften in diesem Umfang wohl nicht gab. Es dürfte für deren Verständnis besonders ergiebig sein, die moderne Gesellschaft als eine Gesellschaft zu charakterisieren, in der Ambivalenzen eine kennzeichnende Rolle spielen, und sie auch unter diesem Aspekt zu untersuchen, wie dies zuerst von dem polnisch-britischen Soziologen Zygmunt Bauman schon 1991 vorgeschlagen wurde [4] und heute von dem schweizerischen Soziologen Kurt Lüscher [22] besonders betont wird. DDer moderne Wertewandel verweist auf eine Verlagerung der Perspektive des Handelns von außen nach innen. Gemeint ist damit eine primär individuelle Innenorientierung, vor allem auch Werte und Wertordnungen betreffend, und dies gegenüber der früher dominanten Außenorientierung an gesellschaftlichen Vorgaben, Konventionen usw. Das hängt damit zusammen, dass Autonomie im Mittelpunkt dieser Wertordnungen, im Mittelpunkt dieser neuen Leitkultur steht. Autonomie macht frei und ist Zeichen von Freiheit, aber soziale Bindungen werden somit fragil. Die Entwicklung der eigenen Individualität und die Selbstbehauptung in allen Lebenslagen, die individuelle Entscheidungsfähig- keit angesichts zunehmender Möglichkeiten, aber auch Ambivalenzen werden zu unausweichlichen Kriterien, dem Leben mit all seinen Anforderungen gewachsen zu sein. Verantwortlich ist nun vorab jeder für sich selbst, und schuld ist man für alles Misslingen auch vorab selber. Das führt nicht nur zu vielen Chancen, sondern auch zu zahlreichen Überforderungen. Dass sich Depressionen als extreme Ausdrucksform unbewältigter Überforderungen als die typische und zunehmende Zivilisationskrankheit in modernen Gesellschaften präsentieren, ist allgemein bekannt. Der französische Soziologe Alain Ehrenberg hat zudem überzeugend gezeigt, welch fundamentale Bedeutung heute allgemein dem neuen Sprachspiel um die seelische Gesundheit in Theorie und Praxis zukommt [12]. Aufgrund solcher Ambivalenzen hinterlassen nicht nur manche Praktiken, sondern auch normative Alterstheorien, wie etwa jene des produktiven Alterns oder auch des „successful ageing“ einen zwiespältigen Nachgeschmack (s. dazu weiter unten). Die bleibende Attraktivität von Antiaging und die bleibende gesellschaftliche und individuelle Resistenz gegenüber negativen Altersbildern gehört ebenfalls in das Kapitel der Weigerung, zur Kenntnis zu nehmen, dass nicht alles der eigenen, der individuellen Machbarkeit anheimgestellt ist. Zu gefährlichen Konsequenzen und Missverständnissen führt es außerdem, wenn moderne psychologisierende Gesellschaftsanalysen eine Dichotomie zwischen Individuum und Gesellschaft konstruieren und dabei in grundsätzliche Kritik an der modernen Kultur verfallen, wie dies etwa bei dem amerikanischen Soziologen Richard Sennett der Fall ist (s. auch [12]). DFrühere gesellschaftliche Ver- hältnisse waren nicht besser und auch nicht schlechter als die heutigen, nur anders. Welche Bedeutung hat nun der dargestellte Wertewandel im Zusammenhang mit der Entwicklung sozialwissenschaftlicher Alternstheorien? Der Wandel des gerontologischen Wissensstands, so die These, besteht nicht nur in einer wissenschaftsimmanenten fortschreitenden Kumulation von empirischen Fakten und ent- Z Gerontol Geriat 2012 · 45:587–592 DOI 10.1007/s00391-012-0392-5 © Springer-Verlag 2012 F. Kolland · R.A. Meyer Schweizer Altern und Wertewandel Zusammenfassung Der Prozess des Alterns und die mit diesem Prozess befassten Wissenschaften sind von gesellschaftlichen Leitbildern und Wertprioritäten beeinflusst. Werte werden besonders dann Gegenstand wissenschaftlicher und öffentlicher Reflexion, wenn sich starke Veränderungen bzw. Konflikte zeigen. Beschrieben werden in diesem Artikel Veränderungen, die einen Wandel zeigen, und zwar von gesellschaftlichen Vorgaben hin zu individueller Freiheit und Autonomie. Untersucht wird, welche Folgen und Widersprüche sich aus diesem Wandel für das Altern und die Alternsforschung ergeben. Schlüsselwörter Werte · Wertewandel · Alternstheorien · Lebensqualität · Gerontologie Ageing and change of values Abstract The process of ageing and the relevant scientific disciplines are influenced by societal values und priorities. Values are the object of scientific and public reflection mainly in times of strong changes and obvious conflicts. The article discusses fundamental social and cultural changes from collective integration to personal freedom and autonomy. The focus of this paper is directed towards the impact of the consequences and contradictions of such cultural changes on the process of ageing and of ageing research. Keywords Values · Change of values · Theories of ageing · Quality of life · Gerontology sprechenden Generalisierungen, sondern ist wesentlich mit Veränderungen gesellschaftlicher Wertestandards verknüpft. Die folgenden Ausführungen sind vor dem Hintergrund der im ersten Abschnitt gezeigten gesellschaftlichen Wandlungstendenzen zu sehen. Der Wertewandel im Spiegel sozialwissenschaftlicher Alternstheorien In den gerontologischen Theorien geht es um die Ausarbeitung möglichst generel- Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 7 · 2012 | 589 Beiträge zum Themenschwerpunkt ler Aussagen zum Zustand und zur Entwicklung von Gesellschaften der Langlebigkeit. Zur sozialgerontologischen Forschungspraxis gehören Theorie und Empirie gleichermaßen. Theorien und Konzepte zum Altern sind multiple Sichtweisen zum besseren Verständnis des Alternsprozesses. Sie sind Denk- und Arbeitswerkzeuge und haben Einfluss auf den Forschungsprozess. Sie unterliegen nicht nur Beschreibungen empirischer Phänomene. Sie sind Werkzeuge, um die soziale Welt zu verstehen bzw. zu deuten. Theorien können zu Prognosen und Interventionen führen und lassen Möglichkeiten für Handeln erkennen. Daneben ist die Entwicklung theoretischer Ansätze aber auch von subjektiven und epochalen Werten beeinflusst. Welchen Rang ein Gerontologe bestimmten Tatsachen des Alters und Alterns verleiht, hängt auch von den jeweiligen subjektiven Interessen und Einstellungen und auch von den wahrgenommenen gesellschaftlichen Bedürfnissen ab. Theorien werden von Personen formuliert. So ist beispielsweise an den Begriff erfolgreiches Altern nicht ohne John Rowe und Robert Kahn [27], an Disengagement nicht ohne Elaine Cumming und William Henry [9] und an Kontinuität nicht ohne Robert Atchley [2] zu denken. Neben der immanenten Überzeugungskraft von Theorien ist es auch das Interesse an der Person hinter der jeweiligen Theorie, die dazu führen, dass Theorien rezipiert werden [30]. Als problematisch ist dies erst zu sehen, wenn die wissenschaftliche Arbeit von versteckten Werturteilen begleitet wird, der „Kryptonormativität“. Damit Theorien wahrgenommen werden, brauchen sie nicht nur eine immanente Überzeugungskraft, sondern sie müssen auch den „Nerv der Zeit“ treffen. DTheorien sind eng mit den jeweiligen gesellschaftlichen Lebensbedingungen und Wertorientierungen verknüpft. Sie sind an einen konkreten historischen Kontext und mit Zwecken verbunden. Wie stark diese Verquickung von Theorienentwicklung und gesellschaftlichen Lebensbedingungen ist, lässt sich in der 590 | Verwendung gerontologischer Konzepte im politischen Handeln zeigen. Dazu gehört etwa das Aktivitätskonzept als Basis für das Europäische Jahr 2012 des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen. Die Auseinandersetzung über verschiedene Konzepte zur Analyse der Lebensphase Alter ist nicht nur eine Auseinandersetzung über empirische Argumente und methodologische Vorgangsweisen. Der Diskurs ist auch davon begleitet, dass in die verschiedenen Konzepte moralische und politische Vorstellungen tief eingelassen sind. Der Theorienstreit beruht also auch auf konfligierenden normativen Vorstellungen über die Ziele, die eine Gesellschaft und einzelne Akteure haben bzw. haben sollten [20]. Eine der Hauptkontroversen in der sozialgerontologischen Theorienentwicklung, nämlich jene zur Gültigkeit der Aussagen von Aktivitätstheorie und Disengagementtheorie, ist auch getragen von den mit den „Kernaussagen verbundenen Werthaltungen und Beurteilungsmaßstäben, an denen ein erfolgreiches Altern gemessen wird“ [21]. Nachfolgend sollen drei theoretische Ansätze der Sozialgerontologie dargestellt und daraufhin untersucht werden, welche Werturteile und Prämissen diese Ansätze enthalten. Das Aktivitätskonzept Die in den 1950/60er Jahren von Alternsforschern entwickelte Aktivitätstheorie des Alterns [14] nimmt die grundlegenden strukturellen Veränderungen im Modernisierungsprozess konzeptuell auf: 1.Sie ist ein Entwurf, der den gesellschaftlichen Ordnungsvorstellungen um die Mitte des 20. Jahrhunderts entsprach. 2.Sie ist als Gegenthese zur biologischen Vorstellung zu verstehen, wonach das Alter als defizitäre Lebensphase einzustufen ist. 3.Sie ist im disziplinären Diskurs als Reaktion auf Ansätze zu verstehen, die von Anpassung ausgingen. Der Aktivitätstheorie, die als dem Utilitarismus bzw. Pragmatismus zugehörig eingestuft wird, geht es nicht um Heilung (Anpassung) eines als nicht an- Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 7 · 2012 gepasst verstandenen Organismus, sondern um Handeln. 4.Sie gewann ihre Prominenz aus der Auseinandersetzung mit der Disengagement-Theorie. Aktivitäts- und Disengagement-Theorie wurden zu Basisbausteinen jeder gerontologischen Ausbildung und dienten dazu, die Spezifik der eigenen Disziplin, nämlich der Gerontologie, herauszustellen [19]. Die Aktivitätstheorie hatte dabei nicht nur eine akademische Fundierung über entsprechende empirische Forschung, sie hatte darüber hinaus auch eine ethische Bestimmung, nämlich ein gelungenes Leben im Alter an Aktivität und Mobilität zu binden [19]. Altenarbeit und Politik haben diese Werte verstärkt. So hat die Aktivitätstheorie 2002 in ein Grundlagenpapier der WHO Eingang gefunden. Der in diesem Papier herausgestellte Ansatz des „aktiven Alterns“ könnte als Praxistheorie bezeichnet werden. Angenommen wird von diesem Ansatz eine positive Wahrnehmung des Alterns. DAktives Altern soll es den Menschen ermöglichen, ihre Potenziale auszuschöpfen und andauernde gesellschaftliche Teilnahme gewährleisten. Doch wo liegen hier die Schwachpunkte bzw. latenten Werturteile? Aktives Altern steht unter Ideologieverdacht, d. h. die latenten Werturteile sind Gegenstand der Wertediskussion in der Gerontologie. Gemeint ist damit, dass es nicht primär empirische Forschungsergebnisse sind, die zu diesem Aufmerksamkeitsschub geführt haben, sondern Veränderungen im wohlfahrtsstaatlichen Sicherungssystem haben diesem Konzept öffentliche Aufmerksamkeit verschafft. Über das Konzept des aktiven Alterns können individuelle Ressourcen angesprochen und gesellschaftliche Leistungen eingeschränkt werden [1]. Der aktivierende Sozialstaat zielt auf die Erschließung von Entlastungsressourcen und weniger auf die Bedürfnisse älterer Menschen. Der Aktivitätsanspruch richtet sich primär an das Individuum und nicht an institutionelle Strukturen, die eine wesentliche Bedingung für die Verwirklichung eines ak- tivitätsorientierten Lebens bilden. Der Aktivitätsanspruch kann zudem als eine neue Form der Kontrolle gesehen werden, wenn selbstbestimmte Aktivität mit der moralischen Verpflichtung verknüpft wird, diese in den Dienst der Gesellschaft zu stellen [11]. Nicht berücksichtigt wird neben der Bedingtheit von Aktivität die Dynamik von Veränderungen hinsichtlich der Lebenssituationen im Alter [21]. Aktivität ist eine von mehreren notwendigen, aber keine zureichende Bedingung für Entwicklungsfähigkeit im Alter. Eine stärker prozessorientierte Modellierung des Alter(n) s, die die Dynamik von Veränderungen einbezieht, findet sich in der sozioemotionalen Selektivitätstheorie von Laura Carstensen, die im Alter eine Veränderung von der Exploration und Suche nach neuen Informationen hin zu einer stärkeren Emotionsregulation sieht [7]. Erfolgreiches Altern In den 1990er Jahren wurde auf Basis zahlreicher empirischer Studien ein neues Konzept in die Gerontologie eingeführt, jenes des „erfolgreichen Alterns“ [28]. Hier sind die wesentlichen Komponenten niedriges Morbiditätsrisiko, hohe kognitive und physische funktionelle Kapazität. Es geht darum aufzuzeigen, wie Individuen durch einen adäquaten Lebensstil einen guten Gesundheitszustand und eine aktive gesellschaftliche Beteiligung erhalten können. Erfolgreiches, gutes Altern liegt demnach dann vor, wenn bei gleichzeitiger Geringhaltung von körperlicher, mentaler und sozialer Gebrechlichkeit bzw. deren psychischer Bewältigung, immer länger gelebt wird. Das erfordert Maßnahmen, um die individuellen Fähigkeiten und personalen Ressourcen zu stärken. Dem erfolgreichen Altern haftet ein Etikett der Nützlichkeit an [28]. Doch kann der biologische Alternsprozess überhaupt beeinflusst werden? DDas individuelle biologische Altern kann nicht gestoppt, es kann sozial verzögert werden. Der Begriff des erfolgreichen Alterns ist irreführend. Differenzierend ist hier der „Blick“ von Paul Baltes, der die Architek- tur der menschlichen Ontogenese mit zunehmendem Alter als unvollendeter beschreibt und damit eine lineare Entwicklung infrage stellt [3]. Diskutiert werden im Zusammenhang mit „successful ageing“ Altersmarker, d. h. Normen, die „Erfolg“ bestimmen. Als erfolgreich alternd können z. B. diejenigen gelten, die auf einem Kriterium zu den oberen Prozenträngen zählen (z. B. oberes Quartil) oder ein funktionales Kriterium (z. B. bestimmtes Lungenvolumen) erreichen. In dieser Hinsicht ist das Modell stark biomedizinisch ausgerichtet und auch kaum geeignet für gebrechliche ältere Menschen. Es wäre in dieser Hinsicht günstiger, von einem Kontinuum auszugehen statt von einer simplifizierenden Dichotomie von Erfolg und Versagen [6]. Postmoderne Theorieansätze Postmoderne Ansätze richten sich gegen eine positivistische Wissenschaft, die von einem objektiven, vom Beobachter unabhängigen Zugang zur sozialen Wirklichkeit ausgeht. Verstehen und Wissen werden als Konstruktionsprozess gesehen, der narrativ und sozial hergestellt wird. Die Postmoderne ist gekennzeichnet durch ihre Vieldeutigkeit und Skepsis gegenüber Ideologien oder Religionen oder auch gegenüber großen Theorien, die zumeist in der sog. Moderne entstanden sind. In der Gerontologie hat das postmoderne Paradigma vor allem einen Perspektivenwechsel weg von sozialen Strukturen und materiellen Lebensbedingungen hin zu einer kulturellen Sicht des Alters gebracht. Dabei wird die Variabilität kultureller Alltagskonstruktionen herausgestellt, die sich etwa im Konsumverhalten und in der Körperästhetik zeigen. Als besonders prononcierte Vertreter der „kulturellen Wende“ in der Gerontologie gelten Christopher Gilleard und Paul Higgs. Aus Sicht der Postmoderne werden frühere kollektive soziale Identitäten verschoben und bieten älteren Menschen die Gelegenheit zu einer umfassenden Auseinandersetzung mit der eigenen Identität. Es geht um eine Betrachtungsweise, welche die älteren Menschen als aktiv Handelnde sieht, die auf die neue pluralisti- sche Kultur des Alters sowohl reagieren als auch zu ihr beitragen. Wesentlich ist dabei, dass sich die Analyse nicht auf die Aktivität bzw. das Handeln selbst richtet, sondern auf Auswahlprozesse und Ergebnisse des Handelns [13]. Ältere Menschen leben nicht im Schatten ihrer vergangenen Erwerbstätigkeit. DEs erfolgt ein Wechsel von einer or- ganisierten und klassenorientierten Lebensordnung zu individuelleren, „privateren“ Lebensstilen. Doch werden die Dispositionsspielräume nicht überschätzt und die strukturellen Bedingungen, die aus der Phase vor der Pensionierung kommen und sich auf die nachberufliche Lebensphase auswirken, unterschätzt? Der Unterschied zwischen der kulturellen Erklärung des Alters und der Erklärung aus einer sozialstrukturellen Perspektive besteht nicht darin, dass letztere die Diversität des Alters nicht sieht, sondern darin, dass letztere die Diversität als Folge struktureller Ungleichheiten begreift und nicht als Folge unterschiedlichen Handelns und Gestaltens [32]. Ein Modell, das sowohl die kulturelle Dimension des Alterns als auch kontextuelle Faktoren berücksichtigt, ist das Person-Umwelt-Modell von Hans-Werner Wahl und Frank Oswald [31]. Entwicklung ist in diesem Ansatz charakterisiert als ein Person-Umwelt-Austausch, als ein Wechselspiel von objektivem Verhalten/Handeln („agency“) und subjektiver Zugehörigkeit/Erfahrung („belonging“), Neben diesen Wechselwirkungen ist auch noch die kulturelle Rahmung des Modells als Perspektivenerweiterung gegenüber älteren Theorieansätzen zu sehen. Mit dem Hinweis auf kulturelle Rahmenbedingungen werden explizit Werte und Wertewandel in das Modell integriert, die das angeführte Wechselspiel beeinflussen. Fazit FAlle hier stellvertretend behandelten Alternstheorien sind normativ auf die Enttabuisierung und Aufwertung des Alters und der Alten gerichtet. Auch Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 7 · 2012 | 591 Beiträge zum Themenschwerpunkt wenn sie wegen ihrer wertemäßigen Verankerung problematisiert werden müssen, haben sie den Vorteil, dass vom handelnden Individuum ausgegangen wird und dass Handeln als Ort gesehen wird, an dem das Individuum lernt, zu den eigenen Wünschen und Bedürfnissen reflexiv Stellung zu nehmen und sich zu verändern. FEs sind Werte, die das individuelle Handeln leiten, und es sind nicht nur die Älteren, die von Werten geleitet werden, sondern auch die Forscher, die sich mit dem Alter befassen. Es sind die eigenen Werte, Annahmen und die eigene Geschichte, die sich auf die Theorienentwicklung auswirken. Diese Werte zu reflektieren gilt es besonders dann, wenn es um kulturvergleichende Forschung bzw. die Berücksichtigung von Diversität geht [10]. FNeben Diversität sind Ambivalenz und Unsicherheit weitere Elemente eines zukünftigen gerontologischen Wissenschaftsprogramms, die dazu führen können, die Komplexität des Alternsprozesses nicht nur durch die Linse einer Perspektive zu sehen, sondern als multidisziplinär und multivalent bestimmt [5, 8]. FNotwendig ist eine verstärkte Diskussion zu Werten und Wertewandel auch deshalb, weil das Alter(n) unter Bedingungen ökonomischer Krisenerscheinungen ein heiß umkämpftes Terrain ist. Dabei geht es um den Um- und Rückbau sozialstaatlicher Sicherheit oder um die Rationierung von Gesundheits- und Pflegeleistungen. Diese gesellschaftlichen Konfliktfelder gilt es im Auge zu behalten, wenn bestimmte Konzepte in der Grundlagenforschung und in der angewandten Gerontologie hinsichtlich ihrer Wertorientierungen analysiert werden. Konzepte wie Lebensqualität und Ageing Well, die empirisch als abhängige Variablen verwendet werden und im praktischen Handeln als Ziele gelten, haben einen deutlich positiven und auch normativen Charakter. FMit dem Blick auf makro- und mesogesellschaftliche Spannungen zeigt sich aber auch, dass diese Konzepte 592 | zu eng am Individuum orientiert sind. Sie klammern sozialstrukturelle Widersprüche und Machtkonflikte weitgehend aus, die sowohl das individuelle Altern als auch die Praxis der Altenarbeit beeinflussen. Korrespondenzadresse Prof. Dr. F. Kolland Institut für Soziologie, Universität Wien Rooseveltplatz 2, 1090 Wien Österreich [email protected] Interessenkonflikt. Der korrespondierende Autor gibt für sich und seine Koautorin an, dass kein Interessenkonflikt besteht. Literatur 1. Amann A, Kolland F (Hrsg) (2008) Das erzwungene Paradies des Alters? VS, Wiesbaden 2. Atchley RC (1971) Retirement and leisure participation: Continuity or crisis? Gerontologist 11:13– 17 3. Baltes PB (1997) Alter und Altern als unvollendete Architektur der Humanontogenese. Z Gerontol Geriatr 32:433 4. Bauman Z (1991) Modernity and ambivalence. Polity Press, London 5. Bengtson VL, Gans D, Putney NM, Silverstein M (2009) Theories about age and aging. In: Bengtson VL, Silverstein M, Putney NM, Gans D (eds) Handbook of theories of aging. Springer, Berlin Heidelberg New York, p 5 6. Bowling A, Dieppe P (2005) What is successful ageing and who should define it? BMJ 331:1548– 1551 7. Carstensen LL (1991) Socioemotional selectivity theory: social activity in life-span context. Annu Rev Gerontol Geriatr 11:195–217 8. Chalmers AF (2007) Wege der Wissenschaft. Springer, Berlin Heidelberg New York, S 176 9. Cumming E, Henry WE (1961) Growing old: the process of disengagement. Basic Books, New York 10. Dilworth-Anderson P, Cohen MD (2009) Theorizing across cultures. In: Bengtson VL, Silverstein M, Putney NM, Gans D (eds) Handbook of theories of aging. Springer, Berlin Heidelberg New York, p 489 11. Van Dyck S, Lessenich S, Denninger T, Richter A (2010) Die „Aufwertung“ des Alters als gesellschaftliche Farce. Mittelweg 26:15–33 12. Ehrenberg A (2011) Das Unbehagen in der Gesellschaft. Suhrkamp, Berlin 13. Gilleard C, Higgs P (2000) Cultures of ageing. Self, citizen and the body. Prentice Hall, Harlow 14. Havighurst RJ, Albrecht RE (1953) Older people. Longmans Green, New York 15. Hillmann KH (1986) Wertwandel. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 16. Inglehart R (1998) Modernisierung und Postmodernisierung. Kultureller, wirtschaftlicher und politischer Wandel in 43 Gesellschaften. Campus, Frankfurt a. M. 17. Joas H (1999) Die Entstehung der Werte. Suhrkamp, Frankfurt a. M. Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 7 · 2012 18. Joas H (2006) Wie entstehen Werte? Wertebildung und Wertevermittlung in pluralistischen Gesellschaften. Vortrag im Rahmen der tv-impuls-Veranstaltung „Gute Werte, schlechte Werte – Gesellschaftliche Ethik und die Rolle der Medien“ am 15.09.2006, Berlin 19. Katz S (1996) Disciplining old age. University of Virginia Press, Charlottsville, p 194 20. Kelle U (2008) Alter und Altern. In: Baur N, Korte H, Löw M, Schroer M (Hrsg) Handbuch Soziologie. VS, Wiesbaden, S 11–31 21. Kühnert S, Niederfranke A (1993) Sind gerontologische Theorien nützlich zur Erklärung sozialstruktureller Altersveränderungen? In: Naegele G, Tews HP (Hrsg) Lebenslagen im Strukturwandel des Alters. Westdeutscher Verlag, Opladen, S 92 22. Lüscher K (2010) Oszillieren zwischen Gegensätzen. Die Aktualität des Ambivalenten. Neue Zürcher Zeitung. Nr. 265:67 23. Meyer R (1981) Value change in the Swiss population. Revue Internationale de Sociologie 17:1 (48ss) 24. Oesterdiekhoff GW, Jegelka N (Hrsg) (2001) Werte und Wertewandel in westlichen Gesellschaften. Leske & Budrich, Opladen 25. Renner W (2005) Ein lexikalisches Modell der Wertorientierungen unter besonderer Berücksichtigung kultureller Unterschiede. Studia, Innsbruck 26. Rokeach M (1973) The nature of human values. Free press, New York 27. Rowe JW, Kahn RL (1997) Successful aging. Gerontologist 37:433–440 28. Schroeter KR (2004) Zur Doxa des sozialgerontologischen Feldes: erfolgreiches und produktives Altern – Orthodoxie, Heterodoxie oder Allodoxie? Z Gerontol Geriatr 37:51–55 29. Schwartz SH (2006) Value orientations: measurement, antecedents and consequences across nations. In: Jowell R, Roberts C, Fitzgerald R, Eva G (eds) Measuring attitudes cross-nationally – lessons from the European Social Survey. Sage, London, p 169–170 30. Treibel A (2006) Einführung in soziologische Theorien der Gegenwart, 7. Aufl. VS, Wiesbaden, S 313 31. Wahl HW, Iwarsson S, Oswald F (2012) Aging well and the environment: toward an integrative model and a research agenda for the future. Gerontologist 52:306–313 32. Walker A (2009) Aging and social policy: theorizing the social. In: Bengtson VL, Silverstein M, Putney NM, Gans D (eds) Handbook of theories of aging. Springer, Berlin Heidelberg New York, p 604 33. Weber M (1968) Die „Objektivität“ sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis. In: Weber M (Hrsg) Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre. Mohr, Tübingen, S 171