Sezessionskrieg mäßigter Sklavereigegner – zum US-Präsidenten traten im Winter 1860/61 die meisten Südstaaten aus der Union aus. Der Krieg begann am 12. April 1861 mit der Beschießung Fort Sumters durch die Konföderierten. Er endete im Wesentlichen mit der Kapitulation der konföderierten Nord-Virginia-Armee in Appomattox Court House am 9. April 1865. Die letzten Truppen der Konföderierten kapitulierten am 23. Juni 1865 in Texas. Nach dem Sieg des Nordens wurden die Südstaaten im Rahmen der Reconstruction wieder in die Union aufgenommen. Die wichtigsten Folgen des Krieges waren die Stärkung der Zentralmacht und die endgültige Abschaffung der Sklaverei in den USA sowie die verstärkte Ausrichtung des Landes als Industriestaat. 1 Überblick Der Bürgerkrieg war der erste Krieg, in dem die Eisenbahn eine entscheidende Rolle spielte. Der Sezessionskrieg festigte und einte die Vereinigten Staaten nachhaltig und ebnete ihren Aufstieg zur Großmacht. Er gilt wegen seines totalen Charakters sowie der zahlreichen eingeführten technischen Neuerungen auf dem Schlachtfeld als der erste moderne und nach industriellen Maßstäben geführte Waffengang der Geschichte. Es war die verlustreichste Auseinandersetzung, die je auf dem Boden der USA ausgefochten wurde, und forderte mehr amerikanische Todesopfer als jeder andere Krieg, an dem das Land im Laufe seiner Geschichte beteiligt war. Der Bürgerkrieg ist noch heute im kollektiven Gedächtnis der Amerikaner präsent, besonders in den Südstaaten, auf deren Gebiet die Kämpfe fast ausschließlich ausgetragen wurden. Zu Beginn des Krieges waren sich beide Seiten nicht darüber im Klaren, wie lange der Krieg dauern und mit welDer Sezessionskrieg war einer der ersten Kriege, die auch fotografisch dokumentiert wurden. Hier: Gefallene der Schlacht am chen Mitteln und Strategien er geführt werden sollte. Erst nach der ersten, für den Süden siegreichen ersten Schlacht Antietam, 1862. Foto von Alexander Gardner. bei Manassas begann der Norden ernsthaft mit der AufDer Sezessionskrieg oder Amerikanische Bürger- stellung und Ausrüstung eines schlagkräftigen Heeres. krieg[2] war der von 1861 bis 1865 währende militärische Den Führern im Norden war bewusst geworden, dass der Konflikt zwischen den aus den Vereinigten Staaten aus- Krieg nicht schnell zu beenden sein würde. getretenen, in der Konföderation vereinigten Südstaaten Der Süden bemühte sich nach der Schlacht, die Grenzund den in der Union verbliebenen Nordstaaten (Unions- staaten Kentucky und Missouri politisch und militärisch staaten). in sein Staatsgebiet zu integrieren. Diese Bemühungen Ursache war eine tiefe wirtschaftliche, soziale und po- wurden Ende 1862 ergebnislos eingestellt. Im Osten versuchte die Union zunächst, mit dem Halbinsel-Feldzug, die Hauptstadt der Konföderierten, Richmond, Virginia, einzunehmen. Dies scheiterte jedoch am konföderierten General Robert E. Lee. Er nutz- litische Spaltung zwischen Nord- und Südstaaten, die vor allem in der Sklavereifrage zu Tage trat und sich seit etwa 1830 immer weiter vertieft hatte. Als Reaktion auf die Wahl Abraham Lincolns – obwohl nur ge1 2 1 ÜBERBLICK te seinen Erfolg in der Sieben-Tage-Schlacht und seinen Sieg in der zweiten Schlacht bei Manassas, um mit seiner Nord-Virginia-Armee nach Maryland einzudringen. Diese erste Invasion des Nordens endete mit der Schlacht am Antietam. Nach dieser Schlacht verkündete Lincoln die Emanzipationserklärung, die alle Sklaven in den rebellierenden Staaten ab dem 1. Januar 1863 für frei erklärte, diejenigen in den bei der Union verbliebenen Sklavenstaaten dagegen nicht. Der damit einhergehende moralische Vorteil des Nordens machte es Großbritannien und Frankreich unmöglich, zu Gunsten des Südens zu intervenieren. Vorrangiges Kriegsziel Lincolns blieb jedoch weiterhin die Wiederherstellung der Union. Jefferson Davis, Präsident der Konföderierten Staaten Die Nordstaaten besetzten 1863 die Hälfte Tennessees und eroberten den Verkehrsknotenpunkt Vicksburg, Mississippi. Damit war die Konföderation geteilt, da die Union den gesamten Lauf des Mississippi kontrollierte. Im Osten gelangen General Lee im Frühjahr einige spektakuläre Erfolge. Um die Union zu zwingen, Belagerungstruppen von Vicksburg abzuziehen, ein militärisches Patt herzustellen und dem Norden einen Verhandlungsfrieden abzuringen, nutzte er seine Siege für eine erneute Invasion Marylands und Pennsylvanias. Dieser zweite Invasionsversuch auf Nordstaatengebiet scheiterte in der Schlacht von Gettysburg. Die Niederlagen der Konföderierten bei Vicksburg und Gettysburg im Juli 1863 gelten als Wendepunkte des Krieges. Am Jahresende verlief die Frontlinie im Osten am Flüsschen Rappahannock in Virginia, im Westen war Tennessee geteilt und der Mississippi fest in der Hand der Nordstaaten. Die Eroberung des Mississippitales hatte bereits 1862 mit der Einnahme von New Orleans, Louisiana und Fort Donelson, Tennessee begonnen. Die Blockade der Häfen des Südens durch die Nordstaatenflotte zeigte erste Auswirkungen auf die Industrie und die Versorgung. Präsident Lincoln ernannte 1864 General Ulysses S. Grant, den Sieger von Vicksburg, zum Oberbefehlshaber des US-Heeres. Grant ging auf dem östlichen und westlichen Kriegsschauplatz gleichzeitig in die Offensive. Der von ihm selbst geleitete Feldzug im Osten endete mit großen Verlusten und ohne eindeutiges Ergebnis im Stellungskrieg vor Petersburg, Virginia. Der von General William T. Sherman befehligte Atlanta-Feldzug im Westen führte schließlich zu dem für die Wiederwahl Lincolns dringend benötigten Sieg, der Eroberung Atlantas. Shermans anschließender Marsch zum Meer, quer durch Georgia und in die Carolinas, spaltete die Konföderation erneut und bedrohte Virginia mit der Hauptstadt Richmond nun auch von Süden. Abraham Lincoln, der damalige Präsident der Vereinigten Staaten Die Konföderierten unternahmen 1865 noch einmal verzweifelte Anstrengungen, die völlige Niederlage abzuwenden, aber die wirtschaftlichen Ressourcen zur Versorgung des Heeres und der Bevölkerung waren erschöpft – nicht zuletzt aufgrund der Kriegsführung General Shermans, der als Apologet des totalen Krieges gilt. Die kampfkräftigste Armee der Südstaaten, die NordVirginia-Armee unter General Lee, kapitulierte am 9. 2.1 Politische Gründe 3 April bei Appomattox Court House vor den Truppen Missouri-Kompromiss-Linie könnte zur Zerstörung der Grants. Die übrigen Armeen des Südens legten bis zum Union führen.[3] Sommer ebenfalls die Waffen nieder. “… this momentous question, like a fire bell Nach der Beendigung des Krieges folgten der Wiederin the night, awakened and filled me with terror. aufbau und die Wiedereingliederung der Südstaaten in I considered it at once as the knell of the Union.” die Union, die „Reconstruction“, die 1877 endete. Mit dem 13. Verfassungszusatz, der am 18. Dezember 1865 in Kraft trat, wurde ferner die Sklaverei auf dem gesamten Bundesgebiet endgültig abgeschafft. Langfristig hatte „… diese bedeutsame Frage alarmierte und der Bürgerkrieg zur Folge, dass die Nordstaaten nun auch verängstigte mich wie eine Feuerglocke in der kulturell die Führungsrolle innerhalb der Union übernahNacht. Mir kam sofort der Gedanke, das sei die men. Die USA wandelten sich verstärkt zu einem zenTotenglocke der Union.“ tral geführten, industriell geprägten Bundesstaat und legten die Grundlagen für den Wirtschaftsaufschwung des Das Gleichgewicht, das der Missouri-Kompromiss hergeGilded Age und ihre Weltmachtstellung im 20. Jahrhun- stellt hatte, wurde durch die großen Gebietsgewinne der dert. USA im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg 1848 erneut in Gefahr gebracht. Kalifornien trat der Union 1850 als Staat ohne Sklaverei (free state) bei. Dies brachte den sklavereifreien Staaten nicht nur eine Mehrheit von 32 2 Ursachen zu 30 Stimmen im Senat, sondern schob auch der Ausdehnung der Sklaverei bis zum Pazifik einen Riegel vor. 2.1 Politische Gründe Im Kompromiss von 1850 brachte Senator Henry Clay aus Kentucky noch einmal einen Ausgleich zustande: Im übrigen Territorium, das Mexiko im Vertrag von Guadalupe Hidalgo abgetreten hatte (die späteren Staaten New Mexico und Arizona), sollte die Sklaverei erlaubt sein. Überdies verpflichtete der Fugitive Slave Act die Behörden der Nordstaaten, entflohene Sklaven in den Süden zu überstellen. Im Gegenzug wiederum wurde der Sklavenhandel im District of Columbia verboten. Die Missouri-Kompromiss-Linie Der Konflikt spitzte sich erneut zu, als absehbar wurde, dass im Süden nur noch Florida, im Norden jedoch drei weitere Staaten der Union beitreten würden. Als die Mehrheit des Kongresses 1854 mit dem KansasNebraska-Gesetz den Missouri-Kompromiss aufhob, schaukelte sich der Konflikt hoch. Immer häufiger kam es zu Ereignissen, die die Nation in Nord und Süd polarisierten. Dazu gehörten vor allem der offene Bürgerkrieg in Kansas, das Aufsehen erregende Dred-Scott-Urteil des Obersten Bundesgerichts von 1857, nach dem Schwarze keine „Rechte hätten, die der weiße Mensch respektieren müsste“, und der Versuch des Abolitionisten John Brown, im Jahr 1859 durch einen Überfall auf ein Depot des Heeres in Harpers Ferry einen Sklavenaufstand auszulösen. Die Gegensätze gehen auf die Staatsgründung der Vereinigten Staaten zurück. Die Sklaverei wurde durch die Verfassung dort geschützt, wo sie bereits existierte. Wegen der Regelung, dass die Anzahl der Abgeordneten eines Bundesstaates zum Repräsentantenhaus von der Bevölkerungszahl abhing – Sklaven wurden zu drei Fünfteln auf die Bevölkerungszahl angerechnet – war der Einfluss der stimmberechtigten Bevölkerung der Südstaaten Aus Sicht des Südens ging es in dem Konflikt nicht prigrößer als derjenige der Nordstaatler. mär um die Sklavenfrage, sondern um die Rechte der Das schwierige Gleichgewicht beider Seiten geriet immer Einzelstaaten gegenüber dem Bund. Verfechter der Sewieder in Gefahr, wenn ein neuer Staat der Union beitrat. zession vertraten die These, die Einzelstaaten hätten mit Als 1820 Missouri und Maine in die Union aufgenom- dem Beitritt zur Union nicht ihre Souveränität aufgegemen werden sollten, einigten sich die Abgeordneten auf ben und könnten die USA daher jederzeit wieder verlasden Missouri-Kompromiss. Danach sollte die Sklaverei sen. Zudem dürfe die Union keinem Einzelstaat ein bein allen neuen Staaten südlich der Missouri-Kompromiss- stimmtes Gesellschaftssystem vorschreiben. Ein EinzelLinie erlaubt, nördlich davon mit Ausnahme Missouris staat habe daher das Recht, ein gegen seine Interessen jedoch prinzipiell verboten sein. Für die Gebiete östlich verstoßendes Bundesgesetz auf seinem Gebiet zu annuldes Mississippi galt weiterhin die Trennung in Nord- und lieren (Nullifikationsdoktrin). Hätte dies nicht schon bei Südstaaten beiderseits der Mason-Dixon-Linie. Thomas der Gründung der Union gegolten, die in der Verfassung Jefferson befürchtete, die Teilung des Landes durch die von 1787 das Eigentumsrecht auf Sklaven ausdrücklich 4 2 URSACHEN garantierte, wären die Südstaaten ihr niemals beigetreten. Nach Meinung der Südstaaten verstießen demnach die Nordstaaten mit den Angriffen auf die Sklaverei und mit sonstigen Eingriffen in die Gesetze der Einzelstaaten fortlaufend gegen den Geist der Verfassung und gefährdeten so den Bestand der Union. Denn verweigere der Bund die Nullifikationsdoktrin, so bliebe dem Staat als legitimer Ausweg die Sezession. Nord- und Südstaaten immer wieder neu entzündet. Der Historiker James M. McPherson weist außerdem darauf hin, dass die Sklaverei gerade auch eng mit dem Argument der „Rechte der Einzelstaaten“ verknüpft war. Die states’ rights seien immer mehr ein Mittel zum Zweck als ein eigentliches Prinzip gewesen, und nach Ende der Nullifikationskrise war dieser Zweck vor allem die Erhaltung der Sklaverei.[4] Dem hielten die Unionisten in den Nordstaaten entgegen, dass ein demokratisches Gemeinwesen grundsätzlich nur dann Bestand haben könne, wenn das Prinzip der Mehrheitsentscheidung gelte: Es stehe der Minderheit nicht zu, im Falle einer auf demokratischem Wege getroffenen Entscheidung, die nicht in ihrem Sinne sei, die Loyalität zum Gemeinwesen aufzukündigen. Denn ein derartiges Vorgehen würde eine Demokratie letztlich unmöglich machen, da die Minderheit auf diese Weise stets die Akzeptanz des Mehrheitswillens verweigern und mit einer Sezession drohen könne. Ein solches Recht auf Sezession bestehe in einer Demokratie daher nicht. Indem die Südstaaten für den Fall, dass die Sklaverei beschränkt oder ein ihnen nicht genehmer US-Präsident gewählt werden sollte, mit dem Austritt aus den Vereinigten Staaten drohten, gefährdeten sie daher die amerikanische Demokratie als solche. Dieser Gedanke lag auch Lincolns berühmter Gettysburg Address zugrunde, in der er zwei Jahre nach Kriegsausbruch forderte, „dass die Regierung des Volkes, durch das Volk und für das Volk, nicht von der Erde verschwinden möge.“ Das Massaker vom „Marais des Cygnes“, das am 19. Mai 1858 in Kansas von Befürwortern der Sklaverei an ihren Gegnern verübt wurde. Die Frage, ob die Sklaverei aus wirtschaftlichen Gründen grundsätzlich zulässig sein oder aus moralisch-religiösen Gründen allmählich abgeschafft werden sollte, sorgte dauerhaft und in zunehmendem Maß für Konfliktstoff. Dies zeigte sich besonders drastisch 1858 in Kansas, wo Befürworter der Sklaverei ein Massaker an ihren Gegnern, den Abolitionisten, verübten und 1859 in John Browns Überfall auf Harpers Ferry. Indem die Südstaatler und Sezessionisten die Souveränität bei den Einzelstaaten, die Unionisten im Norden hin- 2.2 gegen auf der Ebene des Bundes verorteten, wurde deutlich, dass über den Charakter der USA Uneinigkeit bestand: Handelte es sich eher um einen Staatenbund, aus dem man austreten konnte, oder um einen Bundesstaat, bei dem dies nicht möglich war? Erst der Ausgang des Sezessionskrieges entschied diesen Streit zugunsten der Unionisten und definierte die USA als Bundesstaat. Die unionistischen Politiker des Nordens vertraten deswegen die Position, es gehe nicht um die Sklaverei, sondern um die Demokratie und den Erhalt der Vereinigten Staaten. Tatsächlich gab es in den Nordstaaten keine Mehrheit für die Abschaffung der Sklaverei. Die Abolitionisten blieben selbst während des Krieges in der Minderheit. Auch Abraham Lincoln, der Präsidentschaftskandidat der Republikanischen Partei für das Wahljahr 1860, trat nicht etwa für die sofortige Abschaffung der Sklaverei ein, sondern nur für ihre Beschränkung auf die Staaten, in denen sie bereits existierte. Wie weit die Polarisierung damals bereits fortgeschritten war, zeigt sich daran, dass Lincoln in zehn Südstaaten nicht einmal auf den Wahlzetteln stand. Beide Seiten verneinten später, dass die Sklavereifrage der Grund für den Ausbruch des Bürgerkriegs gewesen sei. Aber an ihr hatten sich tiefer gehende politische und wirtschaftliche Streitigkeiten zwischen den Wirtschaftliche und soziale Gründe Anteil der Sklaven an der Gesamtbevölkerung in den einzelnen amerikanischen Bundesstaaten und Territorien im Jahre 1860 Während in den Nordstaaten die Industrialisierung und damit der steile Anstieg der Produktivität von Lohnarbeitern voranschritt, verblieb der Schwerpunkt der Wirtschaft der Südstaaten, besonders die des tiefen Südens, auf der Produktion billiger Rohstoffe, wo der Preisdruck die im Vergleich zur Lohnarbeit billigere Sklavenhaltung begünstigte. Somit bot der Norden Einwanderern bessere Arbeitsbedingungen, und der damals allgemein herrschende Arbeitskräftemangel trat im Süden verschärft zu Tage. Damit einher ging die Abhängigkeit des Südens von der Sklaverei.[5] 5 Ein bereits seit langer Zeit bestehender Streitpunkt zwischen Nord und Süd war die Schutzzollpolitik des Bundes, die unter anderem zur bis dahin größten Verfassungskrise, der Nullifikationskrise von 1832/33, geführt hatte.[6] In einigen Staaten des Nordens setzte sich als Folge der Wirtschaftskrise von 1857 wieder die Überzeugung durch, dass höhere Schutzzölle der heimischen Wirtschaft helfen könnten, die Krise zu überstehen. Ausdruck fand dieser Wunsch nach einer erneuerten Schutzzollpolitik im Parteiprogramm der Republikaner.[7] Die Schutzzölle sollten vor allem billige Importe ausländischer Industriegüter verteuern und damit den Absatz der im Norden produzierten Industriegüter verbessern. Der agrarische Süden stellte jedoch kaum Industriegüter her, sondern musste diese entweder aus dem Ausland oder aus dem Norden importieren. Ein durch die Schutzzölle verursachter Preisanstieg hätte daher die Wirtschaft des Südens stark getroffen. Zusätzlich produzierte der Süden 1860 fast zwei Drittel aller Exporte und befürchtete, seine Absatzmärkte könnten ebensolche Zölle erheben. Trotz dieser gegensätzlichen wirtschaftlichen Interessen waren Norden und Süden für weiteres Wirtschaftswachstum aufeinander angewiesen. Was der Süden nicht exportierte, ging in den Norden; dieser versorgte die Bewohner der Südstaaten mit den Erzeugnissen aus industrieller Fertigung. Im Norden und Süden hatten sich unterschiedliche Gesellschaften herausgebildet: Das Gros der Bevölkerung der Nordstaaten bestand aus Kleinbauern im Westen und Lohnarbeitern im Osten. Daneben gab es eine kleine Mittelschicht sowie wenige Alteingesessene und Neureiche der Oberschicht. Das öffentliche Bildungssystem war gut ausgebaut, da in der Industrie qualifizierte Werktätige benötigt wurden. Zugang zu den Hochschulen hatten jedoch meist nur Privilegierte. Im Süden lebten verarmte weiße Tagelöhner und Bauern, eine kleine Mittelschicht aus Handwerkern und kleinen Plantagenbesitzern mit wenigen Sklaven, denen eine kleine, alteingesessene Oberschicht der großen Plantagenbesitzer gegenüberstand. Das öffentliche Bildungssystem blieb rudimentär, doch wurden die Angehörigen der Oberschicht an Privatschulen gut ausgebildet. Trotz der enormen Vermögensunterschiede kam es innerhalb der weißen Gesellschaft des Südens kaum zu Spannungen. Das Leitbild des Pflanzeraristokraten und das dagegen stehende Bild des Sklaven, der wegen seiner Hautfarbe – gleichgültig, wie tief der einzelne Weiße gesunken war – grundsätzlich weit unter einem Weißen stehe, ließ die Südstaatler geschlossen hinter der Institution Sklaverei stehen.[8] europäischen, lateinamerikanischen usw. Kulturen seien die USA auch heute infolge der Globalisierung geraten.[9] 3 Ein gespaltenes Land Ergebnisse der Präsidentschaftswahl von 1860 Vor der Präsidentschaftswahl 1860 spaltete sich die Demokratische Partei in zwei Flügel. Die NordDemokraten nominierten den gemäßigt sklavereikritischen Senator Stephen A. Douglas aus Illinois als Präsidentschaftskandidaten, die Süd-Demokraten den Vizepräsidenten John C. Breckinridge, einen eindeutigen Sklavereibefürworter. Für die Republikaner trat Abraham Lincoln an. Eine vierte Partei war die Constitutional Union Party, eine Plattform ehemaliger, gemäßigter Whigs, die sich weder den Republikanern noch einem der Flügel der Demokraten anschließen wollten. Ihr Kandidat war John Bell. Die Partei versuchte sich als Mittlerin zwischen Nord und Süd und gab sich den Slogan “… the Union as it is, and the Constitution as it is.” (deutsch: „… die Union, wie sie ist, und die Verfassung, wie sie ist.“). Breckinridge errang wie erwartet alle Wahlmännerstimmen im Unteren Süden. Im Oberen Süden unterlag er jedoch John Bell, während Douglas vor allem in den Grenzstaaten stark war. Die Wahlmännerstimmen des Nordens gingen praktisch vollständig an Lincoln, der dadurch 180 Stimmen im Electoral College erreichte, 28 mehr als zur Wahl benötigt. Lincoln hatte in der Frage der Sklaverei immer wieder betont, die Entscheidung darüber sei Sache der Einzelstaaten, eine von ihm geführte Bundesregierung werde hier nicht eingreifen. Dennoch kam es nach seiner Wahl zur Sezession, da mehrere Südstaaten Lincolns Wahlsieg nicht akzeptieren wollten. Zwischen der Präsidentschaftswahl 1860 und dem Amtsantritt des neuen Präsidenten Anfang 1861 lagen etwa vier Monate. Es entwickelte sich ein Machtvakuum, weil der noch amtierende Präsident James Buchanan nicht zu energischen Maßnahmen zum Erhalt der Union bereit war. Innerhalb von drei Monaten nach der Wahl Abraham Lincolns im November 1860 traten sechs Südstaaten aus der Union aus: Der amerikanische Kulturhistoriker Morris Berman erblickt die Ursachen des Bürgerkriegs letzten Endes in einem bis heute nicht überwundenen Kulturkonflikt zwischen Nord- und Südstaaten, der mit dem Sieg der materiellen (d. h. kapitalistischen) Werte des Nordens über die immateriellen Werte des Südens (Ehre, Mut, Höflichkeit Diese sechs Staaten, in denen die mit Sklavenarbeit usw.) endete. In einen solchen Wertekonflikt mit anderen betriebene Plantagenwirtschaft (Erdnüsse, Zuckerrohr, 6 Tabak, Baumwolle) der wichtigste Wirtschaftsfaktor war, gründeten am 4. Februar 1861 einen von den USA unabhängigen Staatenbund, die Konföderierten Staaten von Amerika (CSA). Mit dem Angriff auf Fort Sumter am 12. April begannen die Konföderierten den Krieg und besetzten diesen und andere Stützpunkte des US-Militärs auf ihrem Gebiet. Als Reaktion mobilisierte Lincoln die Streitkräfte, um die Stützpunkte zurückzuerobern. Vier weitere Bundesstaaten traten in der Folge aus der Union aus, Texas war bereits im Februar aus- und im März der Konföderation beigetreten, die dadurch nun insgesamt elf Staaten umfasste. 3 EIN GESPALTENES LAND das Erreichen der Kriegsziele der Union in Frage stellen können. Selbst mit Maryland auf Unionsseite grenzte die Hauptstadt der Nordstaaten unmittelbar an feindliches Territorium. Richmond, die Hauptstadt der CSA, war nur 100 Meilen entfernt. Missouri blieb ebenfalls in der Union. Der mit der Konföderation sympathisierende Gouverneur Claiborne F. Jackson berief die Miliz ein. Unions-Brigadegeneral Nathaniel Lyon griff Jackson am 14. Juni 1861 an und verfolgte ihn und die Reste der Miliz in die Südwestecke des Staates. In das entstandene Vakuum hinein rekonstituierte sich die gewählte Versammlung und bildete die provisorische Regierung. Die Sezessionisten proklamierten die Sezession Missouris. Die Konföderation erkannte diese Regierung am 30. Oktober 1861 an. Kentucky erklärte sich neutral. Als Südstaatentruppen im Süden und Osten Kentuckys einmarschierten, organisierten Anhänger der Konföderation eine Versammlung, die mit George W. Johnson einen konföderierten Gouverneur wählte. Als jedoch Truppen der Konföderation die Stadt Columbus besetzten, schwenkte die öffentliche Meinung wieder auf Unionskurs um. Die konföderierte Regierung wurde abgesetzt und Kentucky blieb loyal zur Union. Der Sezessionskrieg mit zeitlicher Abfolge der Ereignisse in einer Animation. Grün: Austritt aus der Union Grau: Anschluss an die Konföderierten Rosa: verbliebene Unionsstaaten Orange: Territorien der Union Vier „Sklavenhalterstaaten“ verblieben in der Union: Missouri, Kentucky, Maryland und Delaware. In Virginia spalteten sich die nordwestlichen Countys von der Konföderation ab und wurden 1863 als eigener Staat (West Virginia) in die Union aufgenommen. Diese fünf Staaten bildeten die „Grenzstaaten“ (Border States). In Virginia wollten die Menschen in den nordwestlichen Countys bei der Union bleiben. Die „Wiederhergestellte Regierung Virginias“ („Restored Government of Virginia“) erklärte den Austritt Virginias aus der Union am 11. Juni in Wheeling für ungültig. Diese Gebiete traten am 20. Juni 1863 als 35. Bundesstaat (West Virginia) der Union bei. New Mexico war damals noch kein Bundesstaat, sondern lediglich Territorium. Die südliche Hälfte schloss sich der Sezession an. Die Konföderation nahm sie als ArizonaTerritorium mit Mesilla als Hauptstadt auf. Diese Gegend war von Weißen nur wenig bevölkert und spielte im Krieg nur eine untergeordnete Rolle. Kalifornien war seit dem Eintritt in die Union 1850 ein Staat ohne Sklaverei gewesen. Lincoln hatte hier eine relative Mehrheit. Es gab etliche Sympathisanten der Südstaaten und ihres Präsidentschaftskandidaten John C. Breckenridge, der 28 % der Stimmen gewonnen hatte. Kalifornien galt als „nördlicher“ Staat. Die kalifornischen Soldaten waren nicht der US-Regierung unterstellt, KaliAuch in Maryland hatte Breckinridge den Wahlkampf fornien selbst sandte sie in den Kampf gegen die Südstaagewonnen. Das dortige Parlament lehnte am 27. April ten. Darüber hinaus finanzierte das neu entdeckte Gold 1861 die Sezession ab. Als ein Freiwilligenregiment aus Kaliforniens zum Teil den Krieg. Massachusetts durch Baltimore nach Washington, D.C. marschieren wollte, kam es zu ernsthaften Unruhen und Die am 11. März 1861 beschlossene Verfassung der KonAusschreitungen mit einem sezessionistisch eingestellten föderierten Staaten war mit Ausnahme der ausdrückMob. Diese Ereignisse sowie die Angst vor einer Invasi- lichen Erlaubnis der Sklaverei der US-amerikanischen on der Hauptstadt selbst veranlassten die US-Regierung, sehr ähnlich. Nach der Gründung der Konföderation gab Truppen in Maryland zu stationieren und das Kriegsrecht es einige Versuche, die Nordstaaten zu einer friedliauszurufen. Hätte Maryland die Union noch verlassen, so chen Anerkennung zu bewegen, die alle ergebnislos bliewäre dies für die US-Regierung eine Katastrophe gewe- ben. Der Konföderiertenkongress, am 6. Februar 1861 in sen, da Washington D.C. zwischen Maryland und Virgi- Montgomery, Alabama konstituiert, wählte am 9. Februnia zu einer isolierten Exklave geworden wäre. Die psy- ar 1861 Jefferson Davis zum vorläufigen Präsidenten und chologischen Auswirkungen auf die Bevölkerung hätten genehmigte die Einrichtung des Kriegsministeriums am In Delaware hatte nach den Präsidentschaftswahlen Lincolns demokratischer Gegenkandidat Breckinridge die Mehrheit der Stimmen erhalten. Am 3. Januar 1861 entschieden sich die Abgeordneten des Staates gegen eine Sezession. 7 21. Februar 1861. Provisorischer Vizepräsident wurde Alexander Hamilton Stephens. Nach dem Beitritt Virginias zur Konföderation wurde die Hauptstadt von Montgomery nach Richmond verlegt. Die Verlegung in das prestigeträchtigere Richmond brachte jedoch auch die Nähe zum Gebiet der Nordstaaten mit sich. Der neugewählte Präsident der Nordstaaten, Abraham Lincoln, versuchte bis zu seinem Amtsantritt am 4. März 1861 immer wieder, beschwichtigend auf die Südstaatler einzuwirken. Die Fronten waren jedoch so verhärtet, dass es keine andere Lösung als eine kriegerische Auseinandersetzung zu geben schien. Dabei machte Lincoln in seiner Antrittsrede klar, dass die Nordstaaten den Krieg nicht beginnen würden.[26] Freiwilligen und Milizangehörigen in das provisorische Heer und genehmigte am selben Tag die Aufstellung des regulären Heeres mit einem Umfang von 15.015 Soldaten. Auf dem Territorium der Konföderation gab es nur die beiden Marinehäfen Norfolk, Virginia und Pensacola, Florida. Beide waren von den Nordstaatlern besetzt. Über Schiffe verfügte die Konföderation nicht. Trotzdem wurde am 21. Februar 1861 das Marineministerium (Navy Department) eingerichtet. Einige Garnisonen der Nordstaaten lagen auf dem Territorium der Konföderation. Besondere Bedeutung sollten Fort Sumter im Hafen von Charleston, South Carolina und Fort Monroe an der Spitze der Virginia-Halbinsel erhalten. Nach dem Fall Fort Sumters forderte Präsident Lincoln die Bundesstaaten der Union am 15. April 1861 4 Ausgangslage auf, 75.000 Mann für drei Monate einzuberufen, mit denen der „Aufstand“ der Südstaaten niedergeschlagen werDer Norden war dem Süden nach Bevölkerungszahl und den sollte. Wirtschaftskraft weit überlegen. Den ca. 21 Millionen Die United States Navy verbrannte ihre Schiffe in NorNordstaatlern standen nur 9 Millionen Einwohner der folk am 20. April, damit sie nicht in die Hände der KonSüdstaaten gegenüber, von denen wiederum nur 5 Millio- föderierten fielen. nen der weißen Bevölkerung angehörte, aus der sich das Heer der Konföderation rekrutieren musste. Die Indus- Bei Kriegsbeginn waren 283 Absolventen der UStrieproduktion des Staates New York allein war im Jahr Militärakademie in West Point, New York in das Heer 1860 etwa viermal größer als die aller Südstaaten zusam- der Konföderierten Staaten von Amerika übergetreten; die große Mehrheit der Absolventen, 642 Mann, verbliemen. ben jedoch im Heer der Union. Viele der zukünftigen Dagegen hatte der Süden einige strategische Vorteile ge- Südstaatenoffiziere brachten aber mehr Erfahrung mit – genüber dem Norden: Zum einen konnte er aufgrund der sie waren Regimentskommandeure oder Abteilungsleiter geographischen Lage zu seiner Verteidigung die „inneren im Ministerium gewesen. Linien“ nutzen. Dazu kam, dass es in der Oberschicht der Südstaaten eine ausgeprägtere militärische Tradition gab In der Konföderation gab es keinen Oberbefehlshaber des als in der des Nordens, wodurch der Konföderation eine Heeres und der Marine. Das Heer führte Präsident Jefferverhältnismäßig größere Anzahl fähiger Militärs zur Ver- son Davis selbst; er war West-Point-Absolvent und früherer Kriegsminister der Union. Die Marine führte der fügung stand. Marineminister Stephen Russell Mallory. Vor allem aber musste sie – anders als der Norden – zur Durchsetzung ihrer Kriegsziele keinen Eroberungskrieg Präsident Abraham Lincoln war Oberbefehlshaber aller führen. Um die Unabhängigkeit zu erreichen, benötig- Streitkräfte der Union. Die militärische Leitung überließ te sie keinen vollständigen militärischen Sieg. Es hät- er dem Brevet-Generalleutnant Winfield Scott, der weitte genügt, den Konflikt so in die Länge zu ziehen, dass gehend unabhängig vom Kriegsministerium handelte. der Norden kriegsmüde geworden wäre oder die europäischen Großmächte England und Frankreich, deren Wirtschaft unter dem Ausfall der Baumwolllieferungen litt, zu 5 Verlauf Gunsten des Südens interveniert hätten. Beide Ziele wurden von der Regierung Jefferson Davis’ verfolgt. Das Heer der Vereinigten Staaten bestand vor Kriegsbeginn aus ca. 16.000 Mann. Viele Soldaten, deren Heimat in den Südstaaten lag, waren bereits aus dem Heer ausgetreten und häufig in die Milizen der südlichen Bundesstaaten eingetreten. Zudem lagen die Garnisonen fast alle im Westen und entlang der kanadischen Grenze. Einige Einheiten waren in Forts an der Atlantik- und Golfküste stationiert. 5.1 1861 Die Einteilung in Kriegsschauplätze ergab sich aus der geografischen Struktur der Vereinigten Staaten. Von der Atlantikküste bis zu den Appalachen erstreckte sich der östliche, zwischen den Appalachen und dem Mississippi lag der westliche Kriegsschauplatz und das Gebiet westlich des Mississippi ausschließlich der an den Pazifik grenzenden Staaten bildete den Kriegsschauplatz TransDer konföderierte Kongress genehmigte die Aufstel- Mississippi. Die an der Westküste liegenden Staaten und lung des provisorischen Heeres am 28. Februar 1861. Territorien bildeten den Kriegsschauplatz Pazifikküste Am 6. März bewilligte er die Einberufung von 100.000 und die Küsten der Südstaaten inklusive der Mississip- 8 5 VERLAUF pimündung bildeten den Kriegsschauplatz Untere Küste und beantragten die Aufnahme in die Union. Der USund Golfzugänge. Kongress stimmte am 4. Juli der von Präsident Lincoln beantragten Einberufung von weiteren 500.000 Freiwilligen zu und beschloss am 22. Juli, dass die Abschaffung bestehender Institutionen (insbesondere der Sklave5.1.1 Strategische und politische Entwicklung rei) nicht das Ziel des Konflikts mit dem Süden sei. Den nördlichen Südstaaten und Arkansas gab die Forde- Nach den ersten Siegen nahm der Süden Missouri und rung Lincolns nach 75.000 Soldaten den Anlass, aus der Kentucky in die Konföderation auf. Präsident Davis erUnion auszutreten. Beide Kriegsparteien rechneten mit nannte Botschafter in England, Frankreich und Spanien. einer kurzen Kriegsdauer – der Süden hatte die Soldaten Die Konföderation ging davon aus, dass England die für ein Jahr, der Norden nur für drei Monate verpflichtet. Royal Navy zum Schutz des Handels mit der dringend Scotts Anakonda-Plan Cartoon 1861 Die ersten strategischen Gedanken entwickelte General Scott mit dem sogenannten Anakonda-Plan. Scott wollte das Land der Südstaaten nicht zerstören, weil es später wieder aufgebaut werden müsste. Der Plan sah vor, durch Blockaden der Seehäfen und des Mississippi die Konföderation von Nachschub aus Übersee und dem Westen abzuschneiden und zur Aufgabe zu zwingen. benötigten Baumwolle einsetzen würde. Um den Druck auf die europäischen Mächte zu verstärken, verhängten die Konföderierten ein inoffizielles Baumwoll-Embargo. Die Plantagenbesitzer horteten von diesem Zeitpunkt an Baumwolle, da sie hofften, durch eine Baumwollknappheit in europäischen Staaten, vor allem in England, deren Flotten zum Eingreifen zu zwingen. Die baumwollverarbeitenden Betriebe hatten jedoch in der Vorlaufzeit, in der sich ein Konflikt zwischen Nord- und Südstaaten deutlich abzeichnete, enorme Vorräte an Rohbaumwolle angelegt, was ein Eingreifen überflüssig machte. Zudem wurden durch die nicht verkauften Baumwollbestände die dringend benötigten Devisen noch stärker reduziert. Präsident Davis bot bewaffneten Privatschiffen Kaperbriefe an, um sie als Hilfskreuzer gegen die US-Handelsmarine einzusetzen. Die Bevölkerung wählte bei den Wahlen am 6. November den einzigen Kandidaten Jefferson Davis zum regulären Präsidenten der Konföderierten Staaten. Der US Navy gelang es, zwei der ernannten Botschafter auf dem englischen Postschiff Trent gefangenzunehmen. Großbritannien verhängte daraufhin ein Exportverbot und verstärkte seine Truppen an der kanadischen Grenze (Trent-Affäre). Die USA sahen sich gezwungen, die beiden konföderierten Diplomaten freizulassen. Auf Druck von politischen Unterstützern des Generalmajors McClellan reichte General Scott seinen Abschied ein Die Konföderierten rechneten mit der diplomatischen und wurde am 1. November entlassen. McClellan wurde Anerkennung durch Frankreich und England und bestell- sein Nachfolger als Oberbefehlshaber des US-Heeres.[28] ten Kriegsschiffe in England. Königin Victoria erklärte Im Süden wurde gegen Ende des Jahres klar, dass die Lozunächst die Neutralität Großbritanniens im inneramerigistik eines der größten Probleme war. Es standen nur kanischen Konflikt. Kriegsziel der Konföderation war die ca. 8500 Meilen Schienen zur Verfügung, im Gegensatz Sicherung der Unabhängigkeit. Die Südstaaten schlossen zu ca. 22.500 Meilen im Norden. Zwar hatte der Süden einen gewaltsamen Gebietszuwachs auf Kosten der Union den Vorteil der Inneren Linie und musste somit tendenaus, ließen aber zu, dass sich weitere Staaten der Konföziell kürzere Entfernungen mit der Eisenbahn bewältideration anschlossen. Dazu unterstützten sie die Sezessigen als der Norden; sein schwächeres Schienennetz stellonsbemühungen der Einwohner von Missouri und Kente aber dennoch einen erheblichen Nachteil dar. Zudem tucky. Auf Initiative örtlicher Politiker entstanden in den verließen im Herbst immer mehr Soldaten ihre Einheiten, jeweiligen Gebieten eigene Milizen und reguläre Trupum zu Hause nach dem Rechten zu sehen und im Frühpenteile. jahr zum Kämpfen zurückzukehren. In der Union entstand ein Gerangel um Posten. Erfahrene militärische Ausbilder waren rar und Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft mit einflussreichen politischen 5.1.2 Kriegsschauplatz Trans-Mississippi Freunden bewarben sich um Offizierspatente. Nach ersten militärischen Erfolgen im Nordwesten Virginias spal- Missouri war der in sich zerstrittenste Staat. Im Mai kam teten sich die nordwestlichen Countys unter dem „Resto- es zu Unruhen in St. Louis. Nach den Siegen über die red Government of Virginia“ von der Konföderation ab Unionstruppen am Wilsons Creek und in Lexington, Mis- 5.1 1861 9 souri gelang es diesen, die Südstaatler in die Südwestecke des Staates zu vertreiben. Gegen Ende des Jahres wurde Missouri in die Konföderation aufgenommen, obwohl fast der gesamte Staat von einem unionstreuen Gouverneur regiert wurde. Die im Indianer-Territorium lebenden verschiedenen Stämme wurden von beiden Seiten heftig umworben. Der Süden schloss am 12. Juli einen Beistandspakt mit Choctaw und Chickasaw, die Cherokee schlossen sich ebenfalls dem Süden an. Die Oberen Creek unterstützten den Norden, die Seminolen waren gespalten. Viele Indianer wurden in Regimentern auf beiden Seiten eingesetzt. Im November und Dezember versuchten die Südstaatler, die mit den Nordstaaten verbündeten Indianer aus dem Indianer-Territorium zu vertreiben, um Unentschiedene auf ihre Seite zu bringen. Die drei Gefechte, an denen auf Seiten der Südstaaten nicht nur Indianer, sondern auch reguläre Truppen beteiligt waren, entschieden die Konföderierten für sich. Westlicher Kriegsschauplatz 1861 war Polk, im Osten Generalmajor William J. Hardee verantwortlich. Das Heer der Nordstaaten auf dem westlichen Kriegsschauplatz war in drei Armeen organisiert und verfügte über keinen Oberbefehlshaber. Angriffe über den Mississippi fanden in einem anderen Organisationsbereich – dem Kriegsschauplatz Trans-Mississippi – und nicht mit diesem koordiniert statt. Durch die Besetzung Paducahs war es der Union gelungen, die eventuelle Sezession Kentuckys zu verhindern. Im New-Mexico-Territorium organisierten Südstaatler den Aufbau von Truppenteilen. Im Juli kam es zu ersten Scharmützeln mit Unionstruppen. Am 1. August erklärten die Südstaaten das Territorium von New Mexico südlich des 34. Breitengrades zum konföderierten Beide Kriegsparteien versuchten durch militärischen Territorium Arizona. Druck, die Bevölkerung Kentuckys für ihre Seite zu gewinnen. Brigadegeneral Felix K. Zollicoffer führte im Oktober einen Feldzug aus dem östlichen Tennessee mit 5.1.3 Westlicher Kriegsschauplatz dem Ziel durch, entlang der Wilderness Road ins Bluegrass Country vorzustoßen und Lexington, Kentucky zu • Befehlshaber der Union und der Konföderation erobern. Der Feldzug scheiterte und Zollicoffer musste • Generalmajor am Cumberland südlich Somerset, Kentucky überwinUlysses S. Grant, USA tern. • General Albert S. Johnston, CSA • Generalmajor William J. Hardee, CSA • Generalmajor Leonidas Polk, CSA, der kämpfende Bischof Grant beabsichtigte im November, die unionstreuen Missourier mit einem Angriff auf Columbus zu entlasten. Es gelang ihm, die konföderierten Truppen Polks zu vertreiben, die auf das Missouri-Ufer übergesetzt hatten; der Angriff auf Columbus musste aber abgebrochen werden. Diese Aktion wurde zu einer Zeit, als die Union an allen Fronten tatenlos war, als Erfolg gewertet. Die Südstaaten besetzten Bowling Green, Kentucky und bestimmten es zur Hauptstadt des konföderierten KentuKentucky hatte sich unter einem die Sezession befürwor- cky, das als deren 13. Staat in die Konföderation aufgetenden Gouverneur und einem unionstreuen Kongress als nommen wurde. neutral erklärt. Diese Neutralität verletzte als erster Generalmajor Leonidas Polk, genannt „der kämpfende Bischof“, der mit Südstaatentruppen Columbus, Kentucky 5.1.4 Östlicher Kriegsschauplatz am Mississippi besetzte. Als Antwort besetzten die Nord• Befehlshaber der Union und der Konföderation staatler unter Brigadegeneral Ulysses S. Grant Paducah, Kentucky an der Mündung des Tennessee in den Ohio. • Generalmajor Von diesem Zeitpunkt an beachtete keine der KriegsparGeorge B. McClellan, USA teien die Neutralität Kentuckys. Oberbefehlshaber der konföderierten Truppen vom Cumberland Gap bis zum Mississippi war General Albert S. Johnston. Diese Streitkräfte waren denen der Union unterlegen, besaßen jedoch den Vorteil guter Verbindungslinien und einheitlicher Führung. Im Westen • Generalmajor Irvin McDowell, USA • General Joseph E. Johnston, CSA 10 • General P.G.T. Beauregard, CSA Die Konföderation gab das Potomac-Ufer gegenüber Washington auf und richtete sich unter der Führung Generalmajor P.G.T. Beauregards am Flüsschen Bull Run, das von Nordosten nach Südwesten in die Chesapeake Bay fließt, zur Verteidigung ein. Gleichzeitig versuchten Truppen der Südstaaten, die sezessionswilligen nordwestlichen Countys Virginias unter Kontrolle zu behalten. Das Shenandoahtal war der „Brotkorb“ Virginias und stellte gleichzeitig eine Möglichkeit dar, Truppen im Schutz der Blue Ridge Mountains nach Norden zu verschieben. Hier waren Truppen unter Generalmajor Joseph E. Johnston stationiert. 5 VERLAUF ermöglichte es den Konföderierten, Truppen aus dem Shenandoahtal abzuziehen und Beauregard bei Manassas zu verstärken. Zum ersten Mal wurde die Eisenbahn zur taktischen Verlegung von Truppen genutzt. Die Konföderierten nutzten den Sieg bei Manassas nicht aus, nach der Schlacht blieben die Stellungen entlang dem Bull Run nahezu unverändert. Der bisher erfolgreichste Truppenführer der Union, Generalmajor McClellan, wurde nach Washington berufen und mit der Aufstellung einer starken Armee, der späteren Potomac-Armee, beauftragt. Immer wieder betonte er gegenüber dem Präsidenten, die Armee sei noch nicht für ein offensives Vorgehen bereit. Als Konzession gegenüber Lincoln ordnete er zwei Aktionen auf dem Südufer des Potomac an, von denen eine zum Desaster wurde und den Politikern eine Handhabe gab, einen „Gemeinsamen Ausschuss für die Kriegsführung“ (Congressional Joint Committee on the Conduct of the War) zu berufen, der das Verhalten von Offizieren bei Kämpfen beurteilen sollte. Damit konnten besonders demokratisch eingestellte Offiziere überwacht werden. Am 1. November wurde McClellan Nachfolger Winfield Scotts – zum ersten Mal lag die Führung aller Streitkräfte der Union in der Hand eines durchsetzungswilligen Generals. Im Süden führte der Sieg bei Manassas zu der Annahme, dass der Union jetzt nichts anderes übrig bliebe, als die Konföderation anzuerkennen. Östlicher Kriegsschauplatz 1861 Generalmajor George B. McClellan wurde Anfang Mai zum Befehlshaber des Wehrbereichs Ohio ernannt und ging einen Monat später gegen die Verbände der Konföderierten im westlichen Virginia vor. Mit einem langsam und vorsichtig durchgeführten Feldzug gelang es McClellan bis Mitte Juli, die Konföderierten zu besiegen und die Abspaltung des Nordwesten Virginias von der Konföderation zu ermöglichen. Bis zum Ende des Jahres wurde das Gebiet westlich der Shenandoah und Allegheny Mountains bis zum Ohio für die Union gesichert. Am Potomac gegenüber dem Shenandoahtal führte Generalmajor Patterson eine 18.000 Mann starke Division aus Dreimonatig-Freiwilligen. Rund um Washington führte Generalmajor McDowell ein Korps des US-Heeres mit 28.000 Mann. Die wenigen Erfolge auf dem Kriegsschauplatz errang McClellan, der dadurch zum ersten Kriegshelden wurde. Von der Öffentlichkeit gedrängt, befahl Lincoln schließlich McDowell, gegen die Stellungen der Südstaaten am Bull Run vorzugehen. Um eine Verstärkung der Truppen Beauregards zu verhindern, befahl Scott General Patterson, Johnstons Armee im Shenandoahtal zu binden. 5.1.5 Seekrieg Die Industrialisierung der Südstaaten war weit weniger vorangeschritten als die des Nordens. Allein die Fabriken des Staates Massachusetts produzierten mehr Güter als die des gesamten Südens.[29] Die neu gegründete Konföderation war deswegen darauf angewiesen, für die Kriegsführung wichtige Güter aus dem Ausland zu importieren und dafür Baumwolle zu exportieren. Um die Südstaaten von dieser wichtigen Nachschub- und Geldquelle abzuschneiden, verhängten die USA, entsprechend den Plänen von General Winfield Scott, bereits im späten Frühjahr 1861 eine Blockade der südstaatlichen Küste. Dies stellte die US-Navy vor eine große Herausforderung, da sie mit ihren wenigen Schiffen eine Küste von rund 3.500 Meilen mit zehn großen Seehäfen blockieren musste.[30] Neben der anfänglich unzureichenden Stärke stand die Marine außerdem vor dem Problem, nur wenige Stützpunkte im Süden zu haben. Die Blockade im ersten Kriegsjahr war deswegen nicht besonders effektiv: Von zehn Schiffen, die sie zu durchbrechen versuchten, kamen 1861 noch rund neun durch.[31] Die Konföderation versuchte im Gegenzug, das AuslauMit dem Ablauf der 90-Tage-Frist der Einberufung brach fen ihrer Schiffe aus der Chesapeake Bay zu unterstütPatterson jedoch seinen Auftrag ab. McDowell griff die zen und gleichzeitig die Chesapeake Bay und die TrichKonföderierten am Bull Run an. Der Rückzug Pattersons termündung des Potomac zu blockieren. Streitkräfte der 5.2 1862 11 Union versuchten mehrfach erfolglos, die konföderierten penkontingenten gegenüber, gegen die sie nichts ausrichKüstenbatterien zu vernichten. Die Mündung des Poto- ten konnten. mac blieb bis März 1862 gesperrt. Die Blockade durch die Nordstaaten war 1862 noch nicht Um die Lage der Blockadeflotte zu verbessern und ihre durchschlagend. Da jedoch fast die gesamte Kriegsgüter Arbeit einfacher zu machen, beschloss die Marine, wei- produzierende Industrie in den Nordstaaten lag, begann tere Stützpunkte und Häfen im Süden zu erobern oder für in den agrarisch geprägten Südstaaten der Aufbau eiBlockadebrecher zu verschließen. ner Kriegsgüterproduktion. Schon bald stand diese IndusEnde August eroberte eine amphibische Kampfgruppe trie mit dem Heer im Wettbewerb um männliche weiße die Forts Hatteras und Clark in North Carolina und ver- Arbeitskräfte. Der Kongress genehmigte am 23. Januar, schloss damit den Blockadebrechern den Pamlico Sound. 400.000 Freiwillige und Milizionäre einzuberufen. Das gleiche Schicksal widerfuhr drei Monate später dem Port Royal Sound in South Carolina: Eine US-Flotte unter dem Befehl von Samuel Francis Du Pont zwang Fort Beauregard und Fort Walker zur Aufgabe und ermöglichte die Besetzung des Hafens Port Royal, South Carolina und seiner Umgebung. Im Golf von Mexiko wurde außerdem Ship Island in der Mississippimündung erobert, das im weiteren Kriegsverlauf zum Ausgangspunkt für weitere Unternehmungen gegen New Orleans, Louisiana wurde. Der Süden, dem Norden auf See deutlich unterlegen, setzte auf neu entwickelte Waffen. So verwendeten die Südstaaten torpedoes genannte Seeminen, um ihre Häfen und Flüsse zu schützen. 5.2 5.2.1 1862 Strategische und politische Entwicklung Der Süden beschränkte sich nach den Siegen im Herbst zu Beginn des Jahres auf defensive Maßnahmen. Die führenden Persönlichkeiten glaubten in Erinnerung an den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, es reiche aus, das Territorium zu halten, um von der Union als Staat anerkannt zu werden. Auf diese Art hatten die amerikanischen Kolonien im Unabhängigkeitskrieg trotz gewaltiger materieller Unterlegenheit und zeitweisem Verlust ihrer bedeutendsten Städte das mächtige Britische Weltreich besiegt. Da die Überlegenheit des Nordens gegenüber dem Süden weit geringer war als die des Britischen Weltreichs gegenüber den 13 Kolonien, stand auch die Mehrheit der Militärexperten dieser Zeit auf dem Standpunkt, dass der Norden einen Krieg gegen den Süden nicht gewinnen und diesen in die Union zurückzwingen könnte. Im Gegensatz zu den amerikanischen Befehlshabern um George Washington, die während des Unabhängigkeitskrieges durchaus bereit waren, Territorium zu opfern, um die Schlagkraft ihrer Truppen zu erhalten, ging der Süden jedoch davon aus, dass alles verteidigt werden müsse. Die Umsetzung dieser Doktrin führte deshalb zu einer Aufsplitterung der Kräfte, da an allen möglichen Angriffszielen sowohl an den Grenzen zum Norden als auch entlang der gesamten Küste Truppen stationiert wurden. Die so in kleine Kontingente aufgeteilten und voneinander isoliert postierten Truppen sahen sich im Falle eines Angriffs des Nordens auf ihre Stellungen oft weit überlegenen Trup- Der Norden hatte die Zeit nach den Niederlagen genutzt, seine Truppen neu zu organisieren und auszubilden. Auf Druck der Politiker und der Öffentlichkeit, endlich aktiv gegen den Süden vorzugehen, befahl Lincoln am 27. Januar im Kriegserlass Nr. 1, dass alle Armeen am 22. Februar mit Offensiven beginnen sollten.[32] Lincoln entband McClellan am 11. März vom Kommando als Oberbefehlshaber des Heeres[33] und führte die Streitkräfte gemeinsam mit Kriegsminister Stanton. Mit der größten Armee, die jemals auf amerikanischen Boden existiert hatte, griff McClellan auf der Virginia-Halbinsel an und drang immer weiter nach Richmond vor. Schließlich scheiterte er nur wenige Meilen vor Richmond an General Lee. Der Süden setzte während des Feldzuges zum ersten Mal eine neue Waffe ein: bei der „Redoubt No. 4“ bei Yorktown, Virginia detonierten die ersten Landminen.[34] Jefferson Davis ernannte General Lee am 3. März zu seinem militärischen Berater. Der Kongress führte unter dem Eindruck der Niederlagen im Westen am 16. April die Wehrpflicht für weiße Männer im Alter von 18 bis 35 Jahren für die Dauer der Feindseligkeiten ein. Im Westen konzentrierte Albert S. Johnston seine Truppen im Raum Corinth, Mississippi. Im Osten begann Joseph E. Johnston, der eine strategische Defensive befürwortete, sich der Invasion der Virginia-Halbinsel entgegenzustellen. Die Aufgabe von Gelände entsprach nicht der Doktrin der Konföderation und führte zu heftigen Kontroversen mit Jefferson Davis. Die größte Stadt der Konföderation, New Orleans, ging am 28. April verloren, der Unterlauf des Mississippi wurde bis Vicksburg, Mississippi von der Union beherrscht. Bei der Schlacht von Hampton Roads im Frühling trafen erstmals zwei gepanzerte Schiffe aufeinander, ein weiterer Schritt zum Ende der Ära der hölzernen Kriegsschiffe und in die Ära der dampfgetriebenen Panzerschiffe. Präsident Lincoln bat die Gouverneure der Bundesstaaten am 2. Juli, weitere 300.000 Freiwillige einzuberufen und dem Bundesheer zur Verfügung zu stellen. Der Kongress ermächtigte den Präsidenten am 17. Juli, Farbige zu den Streitkräften einzuziehen. Am selben Tag wurden alle wehrfähigen Männer zwischen 18 und 45 Jahren zum neunmonatigen Dienst in den Milizorganisationen der Bundesstaaten verpflichtet. In Alabama trat das unionstreue Winston County aus der Konföderation aus und stellte 2.000 Soldaten für den Norden. 12 5 VERLAUF Auf allen Kriegsschauplätzen wurde die Konföderation im Sommer und Herbst wieder offensiv. Im Westen marschierte Generalleutnant Braxton Bragg nach Kentucky, im Osten drang Lee nach Maryland ein. Ziel war es, durch die Besetzung Marylands, Pennsylvanias und Missouris die europäischen Mächte zur völkerrechtlichen Anerkennung der Konföderation zu bringen, mit den Nordstaaten einen Kompromissfrieden zu schließen, Herbstoffensiven der Nordstaaten in Virginia und Tennessee zu verhindern und Lincolns Position gegenüber den Kriegsgegnern im Norden zu schwächen. • Generalmajor Earl Van Dorn, CSA Die vollständige Eingliederung Missouris in das Staatsgebiet war das wichtigste Ziel der Konföderation auf dem Kriegsschauplatz. Dazu übernahm der energische Generalmajor Earl Van Dorn den Oberbefehl über die konföderierten Streitkräfte in Missouri und Arkansas. In Kansas verhängte die Union das Kriegsrecht. Van Dorns West-Armee rückte am 4. März gegen die Verteidigungsstellungen der Nordstaatler am Sugar Creek, nordwestlich von Fayetteville, Arkansas vor. Auf Seiten der Südstaatler kämpften Choctaw, Chickasaw, Cherokee und Seminolen. In der Schlacht am Pea Ridge, Missouri standen die Konföderierten Brigadegeneral Samuel Curtis’ Südwest-Armee gegenüber, zu der auch Sigels „Missouriund Illinois-Deutsche“ gehörten. Van Dorn musste das Schlachtfeld erst räumen, als ihm die Munition ausging. Nach der Abwehr der Invasion in Maryland durch die Schlacht am Antietam verkündete Lincoln eine vorläufige Emanzipationserklärung für alle Sklaven, die am 1. Januar in den sezessionistischen Gebieten in Kraft treten sollte. Die Emanzipationserklärung erlaubte allen Staaten, die vor dem 1. Januar in die Union zurückkehrten, sowie Maryland und Delaware weiterhin die Sklaverei. Das Kriegsziel blieb nach wie vor die Wiederherstellung der Union und nicht die Abschaffung der Sklaverei. Bei den Wahlen zum Kongress behielten die Republikaner trotz Die Bedrohung Missouris durch die Konföderierten war deutlicher Verluste an die Demokraten die Mehrheit. für 1862 abgewehrt. Das bedeutete nicht, dass es zu keiIm Süden wurde am 27. September das Höchstalter von nen Kampfhandlungen mehr kam. Wehrpflichtigen, beginnend mit dem 15. Juli 1863, auf Der Kampf um Missouri nahm die Form eines Gue45 Jahre erhöht. Davis betonte erneut, keine Gebietsanrillakrieges an. Die Konföderierten – „Bushwhackers“ sprüche an den Norden zu stellen. Im Dezember gelang („Strauchdiebe“) genannt – legten immer wieder Hinteres den Südstaatenarmeen, auf den westlichen und östlihalte und überfielen Truppen der Nordstaaten. Beide Seichen Kriegsschauplätzen Angriffe der Nordstaaten abzuten drangsalierten häufig die Zivilbevölkerung. Historiker wehren. Die Blockade zeigte erste Versorgungsengpässe, schätzen, dass die Bevölkerungszahl Missouris während in der Kriegsindustrie herrschte Rohstoffmangel und eine des Bürgerkrieges um ein Drittel sank. Nach dem Krieg Inflation schwächte die Währung. behielt eine dieser Gruppen ihre Waffen und mordete und Trotz der Abhängigkeit der Europäer von Baumwollim- überfiel unter der Führung Jesse James’ und seines Bruporten aus der Konföderation zeigten die Monarchien Eu- ders Frank bis 1881 Banken. ropas zwar Wohlwollen für die Sache des Südens, hielten Die Union stellte im Oktober erstmals Farbige als Freisich aber zurück, was die Anerkennung der Konföderatiwillige in Missouri ein. Die Südstaatler erzielten bei on anging. Nach den konföderierten Siegen im Sommer Prairie Grove, Arkansas am 7. Dezember ein taktisches und den Offensiven auf nordstaatliches Territorium wurUnentschieden, das jedoch eine strategische Niederlage de jedoch in der britischen Regierung eine Anerkennung darstellte, da als Folge Nordwest-Arkansas fest in der [35] der Südstaaten in Erwägung gezogen. Die Nachricht Hand der Union verblieb. von der Niederlage der Konföderierten bei Antietam und die darauf folgende Emanzipationserklärung setzten die- In Minnesota erhoben sich im August die Santee, ein sen Erwägungen ein Ende. Die europäischen Staaten un- Sioux-Volk. Heereseinheiten gelang es, den Aufstand im terstützten die Konföderation weiterhin lediglich durch September niederzuschlagen. Opfer des Aufstandes war den Export von für den Süden kriegswichtigen Gütern, in erster Linie die Zivilbevölkerung beider Seiten. In eivon denen jedoch wegen der Blockade durch die Nord- ner Massenexekution wurden am 26. Dezember 38 Santee gehängt. staaten immer weniger die Konföderation erreichten. 5.2.2 Kriegsschauplatz Trans-Mississippi • Befehlshaber der Union und der Konföderation • Generalmajor Samuel R. Curtis, USA • Generalmajor Franz Sigel, USA Im Arizona-Territorium brach Brigadegeneral Sibley mit einer Brigade auf, um das New-Mexico-Territorium für die Konföderierten zu erobern. Gleichzeitig sollten die Goldfelder in Colorado besetzt und die Häfen Kaliforniens bedroht werden. Nach Anfangserfolgen musste Sibley nach der Schlacht am Glorieta-Pass nach Süden ausweichen. Den Konföderierten gelang zwar der Sieg über die Unionstruppen, gleichzeitig vernichteten die Nordstaatler jedoch den konföderierten Tross. Der Rückzug der Konföderierten nach El Paso, Texas bedeutete das Ende der Invasion des New-Mexico-Territoriums. 5.2 5.2.3 1862 Westlicher Kriegsschauplatz • Befehlshaber der Union und der Konföderation • Generalmajor Ulysses S. Grant, USA • Generalmajor Don Carlos Buell, USA • General P.G.T. Beauregard, CSA • General Braxton Bragg, CSA Wie auf dem Kriegsschauplatz Trans-Mississippi ging es auch auf diesem Kriegsschauplatz um den Besitz eines Staates – Kentucky. Konföderierte Truppen drangen von Virginia aus in den Nordosten Kentuckys ein. Südstaatler unter Brigadegeneral Zollicoffer standen nördlich des Cumberland im mittleren Kentucky bei Somerset. Columbus am Mississippi war nach wie vor besetzt. Strategie der Union im Westen Westlicher Kriegsschauplatz 1862 Scotts auf einen langen Krieg angelegter Anakonda-Plan wurde zwar nicht reaktiviert, aber als Grundlage des Handelns genommen. Um in Tennessee einzudringen, war es notwendig, den Mississippi und dessen schiffbare Zuflüsse zu beherrschen. Die Forts Henry und Donelson schützten den Tennessee und den Cumberland. Brigadegeneral Grant führte eine gemeinsame Operation von Heer und Marine gegen Columbus durch, um das geplante Vorgehen Generalmajor Don Carlos Buells nach Tennessee zu verschleiern. Da es jedoch keine einheitliche Führung 13 gab, trat Buell überhaupt nicht an. Die Ohio-Armee griff lediglich im Januar die Konföderierten bei Prestonsburg und Somerset an. Einer der Kommandeure war der spätere Präsident James A. Garfield. Die Südstaatler wichen nach Virginia und südlich des Cumberland aus. Die Union hatte ihren ersten Sieg dieses Jahres auf dem Kriegsschauplatz erfochten. Grant griff in einer weiteren gemeinsamen Operation im Februar zunächst die Forts Henry und Donelson an. Fort Henry wurde von den Konföderierten geräumt und aufgegeben, Fort Donelson kapitulierte bedingungslos. Grant erhielt hier seinen Spitznamen – anstelle von „Ulysses Simpson“ „Unconditional Surrender“ Grant. Durch die Niederlage verlor der konföderierte Oberbefehlshaber General Albert S. Johnston ein Drittel seiner Kräfte. Die Verteidigungslinie zwischen Columbus und Bowling Green konnte nicht mehr gehalten werden. Die Konföderierten evakuierten Columbus und organisierten eine neue Verteidigung entlang der Linie Island No. 10, Tennessee, Corinth, Mississippi und Chattanooga, Tennessee. Die Hauptstadt Tennessees verlegten die Konföderierten von Nashville nach Memphis. Nashville fiel als erste Hauptstadt eines Staates der Konföderation in die Hand der Union. Generalmajor Henry W. Halleck entband Grant seines Kommandos. Lincoln setzte Grant mit den Worten „I can’t spare this man, he fights.“ („Ich kann diesen Mann nicht entbehren, er kämpft.“) als Oberbefehlshaber der West-Tennessee-Armee wieder ein. Buell lehnte eine gemeinsame Operation gegen Corinth ab. Lincoln ernannte deshalb Halleck im März zum Oberbefehlshaber auf dem Kriegsschauplatz und stellte so die einheitliche Führung her. Halleck befahl Grant, den Tennessee flussaufwärts zu fahren, bei Pittsburg Landing in der Nähe von Shiloh, Tennessee an Land zu gehen, dort auf die über Land marschierende Armee Generalmajor Don Carlos Buells zu warten und gemeinsam die Konföderierten bei Corinth anzugreifen. Albert S. Johnston beabsichtigte, Grant noch vor dem Eintreffen Buells zu schlagen, und marschierte von Corinth nach Shiloh. Wegen schlechten Wetters verzögerte sich der Angriff und Grants Armee wurde durch das Eintreffen Buells gerettet. Johnston wurde während der Schlacht tödlich verwundet und Beauregard zu seinem Nachfolger ernannt. Die Konföderierten wichen in das befestigte Corinth aus. General Halleck griff aus Pittsburg Landing mit 100.000 Mann Corinth an. Nach einer fast einmonatigen Belagerung verließen die Konföderierten unter Beauregard die Stadt, in erster Linie wegen der katastrophalen hygienischen Bedingungen. Damit waren die für den Süden wichtigen Eisenbahnverbindungen aus dem Norden und aus dem Westen unterbrochen. Am Mississippi gelang es den Nordstaatlern, die Sperren des Flusses bei New Madrid, Missouri, Island No. 10 und Fort Pillow zu durchbrechen und Memphis zu besetzen. Im Juni versuchten die Nordstaatler den Mississippi bei 14 5 VERLAUF Vicksburg umzuleiten und so die Befestigungen zu umge- 5.2.4 Östlicher Kriegsschauplatz hen. Jefferson Davis bezeichnete Vicksburg als den Na• Befehlshaber der Union und der Konföderation gel, der die zwei Hälften der Konföderation zusammenhält. Der Bau des Kanals misslang. • Generalmajor Die Konföderierten stellten auf dem Yazoo das PanzerGeorge B. McClellan, USA schiff CSS Arkansas fertig, das im Juli die Unionsflotte • Generalmajor nördlich von Vicksburg passierte und in den Schutz von Ambrose E. Burnside, USA Vicksburg einlief. Mehrere Versuche, die Arkansas zu versenken, scheiterten. • General Im August sollte das Schiff Generalmajor Breckinridge Robert E. Lee, CSA bei einem Angriff auf Baton Rouge, Louisiana unterstüt• Generalmajor zen. Die Maschinen des Schiffes versagten und es musste Thomas J. Jackson, CSA aufgegeben werden. Der Angriff auf Baton Rouge misslang ebenfalls, die Stadt wurde jedoch kurze Zeit später von den Nordstaaten geräumt und erst im Dezember wie- General Joseph E. Johnston baute nach dem Sieg bei Mader besetzt. nassas Verteidigungsstellungen entlang des Bull Run aus. Die Union versuchte im Sommer durch einen Angriff auf Chattanooga, Tennessee vollständig unter Kontrolle zu bekommen. Nahezu gleichzeitig marschierten zwei Armeen der Südstaaten unter Generalmajor Edmund Kirby Smith und Braxton Bragg, der Beauregard abgelöst hatte, in Richtung Kentucky. Den Konföderierten gelang im September die Einnahme Frankforts, Kentucky und Munfordvilles, Kentucky. General Don Carlos Buell verfolgte die konföderierten Armeen. Im Süden griff Earl Van Dorn im Oktober erfolglos Corinth, Mississippi an und verhinderte trotzdem, dass Buells Armee verstärkt werden konnte. Bragg wich nach der Schlacht bei Perryville Mitte Oktober aus Kentucky nach Chattanooga aus. Die Sommeroffensiven der Konföderation waren trotz der Siege erfolglos und verlustreich geblieben. Das Umgehen der Stellungen auf dem Wasserweg verhinderte die Blockade des Potomac und der Chesapeake Bay. Der Held von Manassas, Generalmajor Thomas J. Jackson, stellte im Shenandoah-Tal eine Division auf und griff im Januar erfolglos die Baltimore & Ohio-Eisenbahnlinie an. Braxton Bragg besetzte gegen Ende des Jahres erneut Murfreesboro, Tennessee. Neuer Oberbefehlshaber der konföderierten Truppen westlich der Appalachen und in North Carolina wurde nach seiner Genesung Joseph E. Johnston. Grant bereitete einen Feldzug gegen Vicksburg vor, einzelne Angriffe auf Vicksburg scheiterten. Rosecrans griff Braggs Südstaatler am Stones River in Östlicher Kriegsschauplatz 1862 der Nähe von Murfreesboro am 31. Dezember an und zwang ihn am 2. Januar 1863 zum erneuten Ausweichen Präsident Lincoln hielt viel vom Oberbefehlshaber, Geins mittlere Tennessee. neral McClellan. Ungehorsam und Unhöflichkeit ließ er Die Bundestruppen versuchten nach der Einnahme von ihm durchgehen. Auf Drängen der Politiker und der New Orleans, ihr Einflussgebiet in Louisiana zu ver- Öffentlichkeit enthob Lincoln ihn am 11. März des größern. Die Nordstaatler beabsichtigten, die dortige Oberbefehls. McClellan sollte sich ausschließlich auf die Zucker- und Baumwollproduktion in die eigene Hand zu Führung der Potomac-Armee konzentrieren. Den ersten bekommen und das Gebiet zur Vorbereitung zukünftiger Operationsplan für den Angriff auf Richmond vereitelOperationen zur Beherrschung des Mississippi zu nutzen. te General Johnson, weil die Konföderierten die StelDie Konföderierten führten ab Februar eine neue Art der lungen am Bull Run aufgaben und auf das Südufer des Kriegsführung ein – die sogenannten Raids. Nathan Bed- Rappahannock auswichen. ford Forrest und John Hunt Morgan hießen die beiden erfolgreichsten Generale, denen es immer wieder gelang, tief ins Hinterland vorzustoßen und Eisenbahnlinien und Depots der Union nachhaltig zu zerstören. Erst nachdem die unmittelbare Bedrohung der Seewege durch die Virginia ausgeschaltet war, schiffte McClellan die Potomac-Armee am 17. März ein und landete am südöstlichen Rand der Virginia-Halbinsel in Fort Monroe. Die Potomac-Armee war ca. 120.000 Mann stark. Lincoln befahl zur Unterstützung des Feldzuges, Truppen aus dem unteren Shenandoah-Tal und aus der Siche- 5.2 1862 rung Washingtons abzuziehen. Der Halbinsel-Feldzug begann am 5. April mit der Belagerung Yorktowns, Virginia. Die Konföderierten gaben die Stadt nach einem Monat auf und stellten sich bei Williamsburg, Virginia zur ersten Schlacht. McClellan meldete den Ausgang der Schlacht als grandiosen Erfolg, obwohl Johnstons Truppen geordnet und planmäßig ausweichen konnten, wenn auch unter Verlusten. McClellan verfolgte die Konföderierten vorsichtig. Die Zahl der der Potomac-Armee gegenüber stehenden konföderierten Truppen wurde von ihm überschätzt; zeitweise war McClellan davon überzeugt, gegen 200.000 Soldaten kämpfen zu müssen. Johnston blieb durch das langsame Vorgehen Zeit, seine Großverbände zu verschieben und McClellan über die tatsächliche Stärke der Nord-Virginia-Armee zu täuschen. Da Johnston immer weiter in Richtung Richmond auswich, geriet er immer wieder mit Präsident Jefferson Davis aneinander. Ende Mai sah Johnston erstmals die Möglichkeit, Teile der überlegenen Potomac-Armee zu vernichten. In der Schlacht von Seven Pines gelang es McClellan jedoch, diesen Angriff abzuwehren. General Johnston erlitt in der Schlacht eine schwere Verwundung und ihm folgte General Robert E. Lee als Oberbefehlshaber der Nord-Virginia-Armee nach. In North Carolina gelang es Generalmajor Ambrose E. Burnside im Winter und Frühjahr, die Häfen am Pamlico und Albermarle Sound sowie New Bern und Fort Macon zu besetzen. Lee hatte als militärischer Berater des Präsidenten nach seiner Ernennung General Jackson beauftragt, möglichst viele Truppen der Union im Shenandoah-Tal zu binden und so zu verhindern, dass McClellans Vormarsch aus Norden unterstützt werden konnte. Jackson gelang dies mit dem brillant geführten Shenandoah-Feldzug. Jedes Mal, wenn die Unionstruppen das Tal verlassen wollten und aus Norden McClellan unterstützen sollten, griff er die abziehenden Nordstaatler an und bedrohte Washington. Die Bedrohung der Hauptstadt wollte Präsident Lincoln nicht hinnehmen und befahl deshalb, die gerade eingeleiteten Marschbewegungen zur Unterstützung des Halbinsel-Feldzuges zu beenden und die Bedrohung Washingtons zu beseitigen. Lee verstärkte nach der Schlacht von Seven Pines die Befestigungen Richmonds. Am 26. Juni ergriff er die Initiative und griff die Potomac-Armee an sieben aufeinanderfolgenden Tagen an. Lee konnte während der SiebenTage-Schlacht an keinem Tag gewinnen – der übervorsichtige McClellan nutzte die Vorteile jedoch nicht und Lee erzielte seinen ersten strategischen Sieg. McClellan hatte den Präsidenten immer wieder aufgefordert, ihm für die Dauer des Angriffs auf Richmond alle dazu zur Verfügung stehenden Truppen zu unterstellen. Die Bedrohung Washingtons schätzte McClellan nicht so hoch ein wie Lincoln. Für eine kurze Zeit erhielt McClellan diesen Oberbefehl, aber als Jackson Washington erneut bedrohte, führte Lincoln die Verbände im Norden 15 wieder selbst. McClellan schob aus diesem Grund die alleinige Schuld für das Misslingen des Feldzuges dem Präsidenten zu. Der neue Oberbefehlshaber des US-Heeres, Generalmajor Henry W. Halleck, befahl am 3. August den Abtransport der Potomac-Armee und die Unterstützung des offensiven Vorgehens der Virginia-Armee unter Generalmajor John Pope. McClellan führte diese Aufträge nur halbherzig und widerwillig aus. Lee hatte nach dem Abschluss der Kämpfe auf der Virginia-Halbinsel entschieden, Popes Virginia-Armee anzugreifen, bevor diese durch McClellan verstärkt werden konnte. Lee stellte Popes Armee nahe dem Schlachtfeld des letzten Jahres bei Manassas und schlug die Nordstaatler vernichtend. In Abstimmung mit Präsident Davis beschloss Lee eine Invasion Marylands. Dort wollte er die Vorräte der Nord-Virginia-Armee auffrischen und, wenn möglich, Freiwillige aus der Bevölkerung des Grenzstaates für die Armee rekrutieren. Darüber hinaus hoffte Lee, sein Einmarsch könnte die öffentliche Meinung im Norden beeinflussen und Friedensbestrebungen unterstützen. Die Virginia-Armee war nach der Niederlage bei Manassas in der Potomac-Armee aufgegangen. Nach der Schlacht kam es zur Amtsenthebung eines Kommandierenden Generals, Generalmajor Fitz J. Porter. Nach einem Kriegsgerichtsverfahren aus dem Heer entlassen, wurde Porter nach dem Krieg rehabilitiert. McClellan folgte der Nord-Virginia-Armee zögerlich. Am 17. September kam es am Antietam zur Schlacht, während der es McClellan trotz doppelter Überlegenheit wegen mangelhafter Koordination nicht gelang, Lee zu besiegen. Lincoln fordert McClellan im Oktober immer wieder auf, den Gegner zu verfolgen („Give battle to the enemy.“). Erst gegen Ende des Monats überschritt McClellan den Potomac. Die energische Verfolgung der inzwischen reorganisierten Nord-Virginia-Armee unterblieb. Lee gelang es, die Nord-Virginia-Armee nach Virginia zurückzuführen. Longstreets Flügel bezog Stellungen auf dem Südufer des Rappahannock bei Fredericksburg, Jackson verblieb mit dem linken Flügel der Armee im Shenandoah-Tal. Präsident Lincoln löste auf Druck der Öffentlichkeit General McClellan vom Oberbefehl über die PotomacArmee am 5. November ab. Sein Nachfolger wurde Generalmajor Ambrose Burnside, der sich der Aufgabe nicht gewachsen sah. Trotzdem entwickelte er sofort einen Operationsplan zur Eroberung Richmonds. Dazu gehörte als eine der ersten Maßnahmen eine Organisationsänderung der 100.000 Mann starken Potomac-Armee. Burnside beabsichtigte, den Rappahannock bei Fredericksburg auf Pontonbrücken zu überqueren, die NordVirginia-Armee auf dem jenseitigen Ufer zu schlagen und Richmond einzunehmen. Am 13. Dezember kam es zur Schlacht. Alle Angriffe Burnsides scheiterten. Die beiden Armeen lagen sich am Rappahannock gegenüber. Ein erneuter Angriff im Januar 1863 scheiterte am schlechten Wetter. 16 5 VERLAUF In North Carolina griffen Unionstruppen die Eisenbahnbrücke bei Goldsboro an. Über diese verlief die Wilmington & Weldon-Eisenbahnlinie, auf der wichtige Versorgungsgüter aus Wilmington, die Blockadebrecher dort anlandeten, transportiert wurden. Es gelang den Nordstaatlern, die Eisenbahnbrücke nachhaltig zu zerstören. Das erste Gefecht zwischen gepanzerten Kriegsschiffen endete unentschieden, die Virginia zog sich schließlich zurück. Die von ihr ausgehende Gefahr war durch die Monitor neutralisiert worden. Die Virginia wurde im Mai von den Konföderierten zerstört, als sie aufgrund General McClellans Halbinsel-Feldzug ihren Heimathafen Norfolk verlor. Den bis dato größten Sieg zur See errang eine US-Flotte unter David Glasgow Farragut. Er erober5.2.5 Seekrieg te am 28. April New Orleans, die bevölkerungsreichste Stadt des Südens. Farragut stieß in der Folgezeit weiter • Befehlshaber der Union und der Konföderation den Mississippi hinauf vor, eroberte Baton Rouge, passierte die Batterien von Vicksburg und traf sich oberhalb • Konteradmiral davon mit einer Süßwasserflottille. Für seine Erfolge wurAndrew Hull Foote, USA, Kommandeur der Mis- de er zum ersten Konteradmiral der US-Marine ernannt. sissippiflottille Im Oktober eroberten die Nordstaaten den Hafen von Galveston, Texas. Die Stadt wurde jedoch bereits kur• Kapitän zur See ze Zeit später, am Neujahrstag 1863, von konföderierRaphael Semmes, CSA ten Truppen unter General Magruder zurückerobert und 1862 setzte der Norden seine Strategie fort, Häfen ent- blieb bis Kriegsende in konföderierter Hand. lang der Küste der Südstaaten zu erobern oder für die Blockadebrecher unzugänglich zu machen. In Georgia wurde der Hafen Savannah durch die Besetzung von Fort Pulaski durch US-Truppen für Blockadebrecher gesperrt. In Florida wurden Jacksonville und St. Augustine eingenommen, Pensacola wurde im Mai von den Konföderierten geräumt. Ein Vorstoß der Nordstaaten auf Charleston, South Carolina scheiterte jedoch, als die Südstaatler bei Secessionville einen Sieg errangen. Der Kaperkrieg der Südstaaten war ab August sehr erfolgreich. Die Alabama mit englischer Besatzung unter Kapitän Raphael Semmes unter Südstaatenflagge brachte 60 Kauffahrer auf und wurde zum Schrecken der USHandelsschifffahrt, ehe sie am 19. Juni 1864 von der Kearsarge versenkt wurde. 5.3 1863 5.3.1 Strategische und politische Entwicklung Die Emanzipationserklärung trat am 1. Januar in Kraft. Die Gründe für die Erklärung waren zum einen, dass der Siegeswille im Norden einen neuen moralischen Impuls brauchte und zum anderen, dass durch einen Kreuzzug gegen die Sklaverei die ständige Bedrohung durch eine Intervention der europäischen Mächte aus dem Weg geschafft wurde. Auf den Krieg hatte die Erklärung entscheidende Auswirkungen. Ein Kompromissfrieden war nicht mehr möglich, denn die Erklärung zog die Zerschlagung der Wirtschaftsordnung des Südens nach sich. Die Demokraten als Kriegsgegner erhielten immer mehr Zulauf. Sie schürten unter anderem Ängste der Bevölkerung, dass Schwarze als billige Arbeitskräfte bald das geGefecht zwischen Virginia (links) und Monitor (rechts) auf kurze samte Land überfluten würden. Im Juni wurde West VirDistanz ginia als 35. Staat in die Union aufgenommen. Um die Blockade zu durchbrechen, setzte der Süden auf neuartige Waffen und baute das Panzerschiff Virginia (gepanzerte Kanonenboote waren bereits zuvor von beiden Seiten eingesetzt worden, allerdings nur auf den Flüssen im Westen). Der Norden reagierte jedoch schnell und baute seinerseits nach dem Entwurf von John Ericsson das Panzerschiff Monitor. Am 8. März versenkte oder zerstörte die Virginia am ersten Tag der Schlacht von Hampton Roads zwei hölzerne US-Schiffe und zeigte damit die Überlegenheit der neuen Panzerschiffe. Am folgenden Tag traf sie jedoch auf die Monitor. Das Embargo der Union wurde immer effektiver. Es führte im Süden zu Versorgungsengpässen – Rohstoffmangel gefährdete die Kriegsführung, Inflation schwächte die Währung. Kriegsspekulanten trieben die Preise in die Höhe. In Mobile, Alabama kam es im August zu Unruhen. Die Konföderation schöpfte wegen des Engagements Frankreichs in Mexiko Hoffnung, bei einer Unterstützung der Pläne Napoleons III. doch noch anerkannt zu werden. Auf beiden Seiten wurden Sanitätskorps zur Versorgung der Verwundeten geschaffen. Erstmals in der Militärge- 5.3 1863 17 schichte kamen Hospitalschiffe und -züge zum Einsatz. überfielen Freischärler aus dem Süden Lawrence, Kansas Massachusetts stellte im Februar das erste „Negerregi- und ermordeten 160 unbewaffnete Männer, Frauen und ment“ auf. Kinder (siehe Massaker von Lawrence). Als Vergeltung Der Kongress im Norden beschloss am 3. März die all- vertrieben die Nordstaatler 19.000 Südstaatenanhänger gemeine Wehrpflicht. Auf beiden Seiten war es möglich, aus an Kansas grenzenden Countys. sich gegen Zahlung von 300 Dollar freizukaufen oder einen Ersatzmann zu stellen. Deswegen kam es im Juli zu Krawallen in New York, die durch Regimenter, die direkt aus Gettysburg kamen, blutig niedergeschlagen wurden. Lincoln verlangte von den Bundesstaaten im Oktober, weitere 300.000 Freiwillige zu stellen, die mit einem Handgeld geworben werden sollten. Dieses System erwies sich als nicht tauglich. Viele schrieben sich ein, desertierten und schrieben sich erneut ein oder sie schrieben sich unter Pseudonymen mehrfach ein. Die Südstaaten verboten das Stellen von Ersatzleuten im Dezember. Die Bundestruppen unter Generalmajor Nathaniel P. Banks, einem „politischen General“, kämpften im April im westlichen Louisiana. Die Kämpfe dienten der Inbesitznahme eines möglichst großen Gebietes Louisianas und zur Sicherung des Verkehrs auf dem Mississippi. Der konföderierte Befehlshaber im westlichen Louisiana führte Gefechte zur Entlastung der Besatzung von Port Hudson während und im Anschluss an die Belagerung durch die Union. Banks rückte im Herbst im westlichen Texas vor, um Frankreich auf Risiken seines Mexikoabenteuers aufmerksam zu machen. Brownsville und Die Situation an allen Fronten war zu Beginn des Jahres Corpus Christi fielen in die Hand der Union. Generalfestgefahren – Grant mühte sich hartnäckig ergebnislos major Taylor versuchte Banks zu stören. Das gelang ihm am Mississippi, in Tennessee waren die beiden Armeen trotz eines Sieges nicht nachhaltig. nach der Schlacht am Stones River auf ihre Ausgangs- Wegen der großen Schlachten des Sommers auf den anstellungen bei Nashville und Chattanooga zurückgegan- deren Kriegsschauplätzen wurde Trans-Mississippi zum gen und in Virginia standen sich die Armeen am Rap- Nebenkriegsschauplatz. Die Kämpfe verlagerten sich aus pahannock gegenüber. Im März unternahm Grant einen Missouri und Arkansas ins Indianer-Territorium und ins neuen Versuch, Vicksburg zu erobern. Nach dem gran- Utah-Territorium. Der Bruderkrieg der „Missourians“ diosen Sieg bei Chancellorsville griff Lee die Union in fand vor Vicksburg statt – dort standen sich 17 konfödePennsylvania an. Diese beiden Operationen endeten na- rierte und 22 Unionsregimenter aus Missouri gegenüber. hezu gleichzeitig – bei Gettysburg wurde Lee von Mea- Im Gefecht von Honey Springs, Indianer-Territorium trade geschlagen und einen Tag später kapitulierte Vicks- fen im Juli zum ersten Mal schwarze Unionssoldaten auf burg. Viele Historiker werteten den Ausgang dieser bei- konföderierte Indianer. den Schlachten als den Wendepunkt des Krieges zuguns- Dem Süden gelang im Januar die Zurückeroberung der ten der Union. Präsident Lincoln erklärte im November Hafenstadt Galveston, Texas, die aber weiterhin von der das Schlachtfeld von Gettysburg mit der Gettysburg Ad- US-Marine blockiert wurde. Galveston blieb bis Kriegsdress zum National Cemetery. Im Herbst gelang der Kon- ende in konföderierter Hand. Im Dakota-Territorium föderation noch einmal ein Sieg im Süden Tennessees. wurden bei einer Strafexpedition mehr als 3.000 Sioux getötet, verwundet oder gefangen. An den Operationen westlich des Mississippi waren weniger Soldaten als auf anderen Kriegsschauplätzen beteiIm letzten Jahr war auf dem Kriegsschauplatz ein Patt ligt. Die Gefechte waren trotzdem genauso intensiv und entstanden. Das Kriegsziel der Konföderation, Missouri der prozentuale Anteil der Verluste gleich hoch wie auf zu kontrollieren, konnte auf absehbare Zeit nicht mehr den ostwärts gelegenen Kriegsschauplätzen. erreicht werden. Den Südstaaten ging es nur noch dar- Auf dem Kriegsschauplatz Pazifikküste gab es zu Beum, dem Norden in Missouri möglichst großen Schaden ginn des Jahres eine Expedition der Unionstruppen gegen zuzufügen. Dazu war nahezu jedes Mittel recht. Schoschonen. Die Indianer hatten am Ende des vorange5.3.2 Kriegsschauplatz Trans-Mississippi Die Konföderierten führten zumeist Raids gegen Depots und Versorgungslinien der Union durch. Die neuralgischen Stellen wurden besonders gesichert. Dort entbrannten dann heftige Gefechte. Im Oktober gelang es den Südstaatlern durch die Anwendung einer anderen Kampfweise, sie übernahmen die Taktiken der Indianer, Schäden im Gesamtwert mehrerer Millionen Dollar anzurichten. Die Südstaaten setzten weiter auf Guerillakampf. Dabei führten sie ihre Operationen nicht entsprechend den Regeln des Krieges durch, d. h. die Soldaten kämpften in Zivil oder in Nordstaatenuniformen. Häufig führten sie Terrorangriffe gegen die Zivilbevölkerung durch. Im August gangenen Jahres mehrere Raids gegen Einrichtungen der Weißen durchgeführt. Im Januar führte das US-Heer einen Bestrafungsfeldzug nach Idaho durch. Die Unionssoldaten töteten im Cache Valley 384 Krieger, Frauen und Kinder (Boa Ogoi Massaker). 5.3.3 Westlicher Kriegsschauplatz • Befehlshaber der Union und der Konföderation • Generalmajor Ulysses S. Grant, USA 18 5 VERLAUF • Generalmajor William S. Rosecrans, USA rierte Pemberton und stellte sich mit namhaften Kräften erst am 16. Mai Grant entgegen. • General Joseph E. Johnston, CSA Johnston hatte, als die Bedrohung Vicksburgs akut wurde, Präsident Davis gemeldet, die Konföderation könne entweder Tennessee oder Mississippi halten. Für beides seien die Kräfte im Westen zu schwach. Diese politische Frage könne ein Soldat nicht entscheiden. Davis verfiel wieder in den alten Fehler der Konföderierten, alles halten zu wollen und traf keine Entscheidung. Er befahl Johnston mit seinen 5000 Mann stattdessen, Vicksburg zu entsetzen. Dazu kam es nicht, weil Johnston vor dem mehr als sechsfach überlegenen Grant bei Jackson ausweichen musste und Pemberton Befehle zum gemeinsamen Angriff auf Grants Armee ignorierte. • Generalleutnant John C. Pemberton, CSA Generalmajor Banks griff von New Orleans aus ab Mai nach Norden über Baton Rouge Port Hudson, Louisiana an, nach Vicksburg die letzte Bastion der Südstaaten am Mississippi an. Dadurch sollte Grant vor Vicksburg entlastet werden. Banks eroberte die Stadt nach dem Fall von Vicksburg. Westlicher Kriegsschauplatz 1863 Die Union verlegte ihren Schwerpunkt im 1. Halbjahr auf die Öffnung des Mississippi für den Warenverkehr. Vicksburg, Mississippi war das wichtigste Bollwerk der Konföderation, um zum einen die Union an der Nutzung des Mississippi zu hindern und zum anderen eine Landverbindung zu den westlichen Staaten offen zu halten. Vicksburg liegt auf dem Ostufer des Mississippi auf einer ca. 50 m über das Land ragenden Klippe. Von hier aus konnte sowohl der Schiffsverkehr auf dem Mississippi unterbunden als auch Angriffe aus Osten aus überhöhten Stellungen abgewehrt werden. Generalmajor Grant versuchte mit der ihm eigenen Hartnäckigkeit immer wieder, Vicksburg auszuschalten. Am 29. März begann er mit der Tennessee-Armee den Zweiten Vicksburg-Feldzug mit dem Marsch durch Louisiana nach Süden an Vicksburg vorbei. Einen Monat später überquerte er den Mississippi nach Osten und griff nach einer Reihe von Schlachten und Gefechten die Hauptstadt Mississippis, Jackson, an und brannte sie teilweise nieder. Danach drehte er mit seiner Armee nach Westen und griff Vicksburg an. Grant scheiterte zweimal an den starken Befestigungen und der guten Ausnutzung des Geländes durch die Konföderierten. Da weitere Angriffe wenig Aussicht auf Erfolg mit sich brachten, entschloss sich Grant, die Stadt zu belagern. Die Belagerung der Stadt endete mit der Kapitulation der konföderierten Mississippi-Armee am 4. Juli 1863. Im mittleren Tennessee standen sich nach der Schlacht am Stones River die Cumberland-Armee Generalmajor William Rosecrans’ und die konföderierte TennesseeArmee Braggs nahezu tatenlos bis Mitte Juni gegenüber. Als Rosecrans mit dem Anmarsch begann, wich Bragg mit der Tennessee-Armee nach Chattanooga aus. Rosecrans erreichte das Cumberland Plateau nach zwei Monaten. Im September kam es zur Schlacht am Chickamauga. Rosecrans konnte die erreichten Stellungen nicht halten und musste ausweichen. Bragg verfolgte die geschlagene Armee nicht und belagerte Chattanooga. Diese Fehler führten auf beiden Seiten zu erheblichen Personalveränderungen. Generalmajor George Henry Thomas ersetzte Rosecrans, Grant wurde am 17. Oktober Oberbefehlshaber des neugeschaffenen Territorialkommandos Mississippi, das den gesamten westlichen Kriegsschauplatz abdeckte. Grant griff in einer konzertierten Aktion bei Chattanooga Ende November Braggs Tennessee-Armee an und eroberte die Höhenzüge südlich des Tennessees. Bragg wich nach Süden aus und gab sein Kommando zurück. Sein Nachfolger wurde General Joseph E. Johnston. Im östlichen Tennessee stieß die Ohio-Armee Generalmajor Ambrose Burnsides aus Kentucky vor. Burnside gelang es, Knoxville zu nehmen und gegen Gegenangriffe der Konföderierten zu halten. Union und Konföderation verstärkten ihre Truppen auf dem Kriegsschauplatz in der zweiten Jahreshälfte. Generalmajor Hooker kam mit dem XI. und XII. Korps der Potomac-Armee zu neuer Reputation. Auf Seiten der Konföderierten war das Korps Generalleutnant Longstreets Bragg unterstellt worden. Longstreet führte den entscheidenden Angriff bei Chickamauga durch, der zum Ausweichen der Tennessee-Armee der Union führte. Wenig später kämpfte Longstreets Korps in einer der wenigen ausschließlich bei Nacht geführten Schlachten. Der Oberbefehlshaber der Südstaaten in Vicksburg war Generalleutnant Pemberton. Er unterstand General Johnston. Pemberton griff Grant im März nicht auf dem Westufer des Mississippi an, weil er dessen Verhalten als Abbruch der Operationen gegen Vicksburg ansah. Johnston befahl Pemberton, nachdem Grant den Mississippi überquert hatte, den Schwächemoment der Invasoren auszunutzen und Grant anzugreifen. Diesen Befehl igno- Das Konzept der Raids in das gegnerische Hinterland 5.3 1863 19 wurde von beiden Kriegsparteien angewandt. Die Konföderierten führten im Laufe des Jahres vier große Raids durch: Generalmajor Earl Van Dorn störte zu Beginn des Jahres Generalmajor Shermans Angriffsbemühungen links des Mississippi gegen Vicksburg. Brigadegeneral Bedford Forrest führte im Februar einen Raid nach Ft. Donelson durch, besetzte es und verlor es wieder. Im April wehrte er den Raid der Union im nördlichen Georgia ab. Brigadegeneral Morgan gelangte durch Kentucky bis nach Indiana und Ohio, wo er gefangen genommen wurde. Morgan verursachte einen Schaden von ca. 1.000.000 Dollar. Brigadegeneral James R. Chalmer beabsichtigte, General Shermans Verbindungslinien während dessen Vormarsch nach Chattanooga zu unterbrechen. Die Union führte zwei große Raids durch: Oberst Streight beabsichtigte, die Verbindungslinien Braggs im nördlichen Alabama und Georgia zu unterbrechen. Er wurde von Forrest gestellt. Oberst Benjamin Grierson führte einen Raid bis nach Baton Rouge durch, um von Grants Vicksburg-Feldzug abzulenken. Die Union hatte auf dem Kriegsschauplatz alle ihre Ziele erreicht. Vicksburg und Port Hudson waren gefallen und der Mississippi für den Verkehr nutzbar. Die Konföderation war geteilt. Ganz Tennessee war unter Kontrolle der Nordstaaten. Östlicher Kriegsschauplatz 1863 Die Nord-Virginia-Armee kämpfte mit erheblichen Schwierigkeiten. Das Land war ausgelaugt und die Versorgung der Armee mit Lebensmitteln nur eingeschränkt möglich. General Lee schickte seine Kavallerie und die Generalmajor George G. Meade abgeben. Die PotomacArmee und die Nord-Virginia-Armee trafen am 1. Juli bei Gettysburg aufeinander. Lee verließ das Schlachtfeld nach drei Tagen als Verlierer. Artilleriepferde in weit entlegene Gegenden Virginias, um sie über den Winter zu bringen. Die Abstellung Generalleutnant Longstreets mit zwei Divisionen in den Süden Virginias nahm er gerne hin. Hooker bestand gegenüber Lincoln im Frühjahr auf einen Paradigmenwechsel in der Operationsführung. Ziel jeden Feldzuges sollte die gegnerische Armee und nicht die gegnerische Hauptstadt sein. Hooker hatte bis Anfang 5.3.4 Östlicher Kriegsschauplatz Mai die Potomac-Armee wieder auf einen hohen Einsatzstand gebracht. Er löste die von Burnside geschaffenen • Befehlshaber der Union und der Konföderation „Grand Divisions“ wieder auf, führte Korps ein und stellte ein selbstständiges Kavalleriekorps auf. Die Potomac• Generalmajor Armee griff Ende April weit nach Westen ausholend die Joseph Hooker, USA rechte Flanke der Nord-Virginia-Armee an. Lee stellte sich der angreifenden Potomac-Armee beim Gehöft • Generalmajor Chancellorsville. Mit Jacksons Korps umging er nahezu George Gordon Meade, USA unbemerkt Hookers Armee im Süden und griff seinerseits die Potomac-Armee in deren Rücken an. Hooker • General gelang es wegen mangelhafter Koordination mit seiner Robert E. Lee, CSA nahezu doppelt so starken Armee nicht, die Südstaatler • Generalleutnant abzuwehren. Die Potomac-Armee musste geschlagen auf James Longstreet, CSA das Nordufer des Rappahannock ausweichen. Die Konföderierten verloren während der Schlacht einen ihrer fäPräsident Lincoln lehnte nach der katastrophalen Nie- higsten Truppenführer; Generalleutnant Thomas J. Jackderlage von Fredericksburg ein Rücktrittsgesuch Gene- son wurde durch eigenes Feuer tödlich verletzt. ralmajor Burnsides ab. Burnside beabsichtigte, während Lee plante nach seinem größten Sieg eine Invasion des einer Schönwetterperiode im Januar die Nord-Virginia- Nordens. Er gliederte die Nord-Virginia-Armee von zwei Armee rechts zu umgehen, in deren linker Flanke anzu- auf drei Korps um und marschierte ab Juni im Schutz der greifen und den Weg nach Richmond freizukämpfen. Das Blue Ridge Mountains durch das Shenandoah-Tal und das Wetter schlug jedoch kurz nach Beginn des Marsches ent- Cumberland-Tal nach Pennsylvania. Das Kavalleriekorps lang des Rappahannock nach Westen auf nur einer Straße der Potomac-Armee unter Generalmajor Pleasonton und um – es regnete Tag und Nacht. Die Potomac-Armee ver- die Kavalleriedivision der Nord-Virginia-Armee unter sank im Schlamm. Burnside brach den Angriff ab und Generalmajor J.E.B. Stuart trafen bei Brandy Station in kehrte in die Ausgangsstellungen zurück. Generalmajor der größten Kavallerieschlacht des Bürgerkrieges aufein„Fighting Joe“ Hooker wurde sein Nachfolger. ander. Hooker musste sein Kommando am 28. Juni an 20 5 VERLAUF General Lee konnte wegen zögernder Verfolgung durch Meade die Nord-Virginia-Armee nach Virginia zurückführen und reorganisieren. Die beiden Armeen standen sich im August wieder am Rappahannock gegenüber. In den nächsten beiden Monaten kam es zu zahlreichen Geplänkeln und Vorstößen in das jeweilige gegnerische Gebiet. Keine Seite errang Vorteile. Generalmajor Meade beabsichtigte im November noch vor dem Wintereinbruch die Nord-Virginia-Armee anzugreifen und im Mine-Run-Feldzug vom Rappahannock zu vertreiben. Der Feldzug misslang, beide Armeen über- Die CSS David mit ihrem Spierentorpedo winterten auf beiden Seiten des Flusses. Generalleutnant Longstreet wurde am 25. Februar zum Befehlshaber des Wehrbereichs Virginia und North Carolina ernannt und begann unverzüglich mit den Operationen im Grenzgebiet Virginias mit North Carolina. Es gelang ihm, mehr als 20.000 Nordstaatler und Schiffe der Marine zu binden, bis er Anfang Mai auf Betreiben General Lees zur Nord-Virginia-Armee zurückbeordert wurde. Auch auf diesem Kriegsschauplatz kam es zu Raids auf beiden Seiten. Berühmt ist auf konföderierter Seite Oberst John S. Mosby, der ganzjährig mit dem 43. Bataillon des 1. Virginia Kavallerieregiments, den Partisan Rangers, die rückwärtigen Verbindungslinien der Union immer wieder unterbrach. 5.3.5 Seekrieg perkreuzer der CS-Marine, vor allem die Alabama und die Florida, Angst und Schrecken unter den Schiffen der US-Handelsmarine. Die beiden in England gebauten Schiffe nahmen in ihrer Dienstzeit insgesamt 97 Prisen. 5.4 1864 5.4.1 Strategische und politische Entwicklung Das wichtigste Ereignis in den Nordstaaten sollte die Präsidentschaftswahl im Herbst werden. Die Union hatte die großen Siege des vorangegangenen Jahres nicht konsequent ausgenutzt. Auf allen Kriegsschauplätzen standen sich die Armeen in den erreichten Stellungen des Vorjahres gegenüber. Die Kriegsmüdigkeit wuchs wegen der Einschränkungen in der Versorgung der Zivilbevölkerung und der erneuten Einberufung von Wehrpflichtigen sowie der immer größer werdenden Verluste des Heeres. Im Frühjahr stand die Entlassung der DreijährigFreiwilligen an, die in ihren letzten Dienstmonaten nicht zu größtem Heldentum anzustacheln waren. Zur Deckung der Verluste wurden weitere 500.000 Wehrpflichtige einberufen. 1863 war Charleston, South Carolina der am meisten umkämpfte Hafen im Süden. Im Januar unternahmen die Südstaaten einen Angriff auf die Blockadeflotte, im April schlugen sie einen Angriff durch Panzerschiffe der Union zurück. Im Juli nahm die US-Marine an den Gefechten um Fort Wagner und Morris Island teil. Dabei bewiesen afroamerikanische Verbände ihre hohe Moral und Die Lage der Konföderation war erheblich schlechter als noch vor einem Jahr geworden. Der Krieg im Westen Kampfkraft. musste nach der Niederlage bei Chattanooga als verloren Die Unionsflotte suchte im Frühjahr nach Möglichkei- angesehen werden und im Osten war nach der Niederlaten, ihre Panzerschiffe zu testen. Dazu boten sich kleine ge bei Gettysburg ein mühevolles Unentschieden erreicht Stützpunkte der Konföderierten an, die wenig Gegenwehr worden. Eine Aussicht auf Besserung war nicht in Sicht. und minimale eigene Schäden erwarten ließen. Die Blockade durch die US-Marine schränkte die KriegsDie Konföderierten experimentierten weiter mit neuen güter produzierende Industrie immer weiter ein. Die BeWaffen. Ein Versuchs-Unterseeboot, die H.L. Hunley, setzung Tennessees, Louisianas und Mississippis führten zur Unterversorgung mit Lebensmitteln und zum Hunger sank jedoch zweimal im Hafen von Charleston. der Bevölkerung. Außenpolitisch war die Konföderation Eine weitere neu entwickelte Waffe der Konföderierten isoliert. Nur wenige Länder erlaubten Südstaatenschiffen war die David. Das mit einem Spierentorpedo ausgerüste- das Einlaufen. te Boot attackierte im Oktober das US-Panzerschiff New Ironsides in den Gewässern vor Charleston und beschä- Die Regierung der Konföderation verschärfte im Februar das Wehrgesetz und erlaubte die Einberufung aller digte es schwer. Männer zwischen 17 und 50 Jahren. Die Soldaten, deren In Texas wehrten die Konföderierten eine Expedition der Dienstzeit abgelaufen war, wurden zum weiteren WehrUS-Marine auf Sabine Pass ab. Der Union gelang in Flo- dienst verpflichtet. Die größte Hoffnung war die Niederrida die Zerstörung einiger Frachtschiffe der Konfödera- lage Lincolns in den Präsidentschaftswahlen und ein dation. nach folgender möglicher Verhandlungsfrieden. Die ArAuf dem offenen Meer verbreiteten unterdessen die Ka- meen mussten deshalb soviel Widerstand wie möglich 5.4 1864 leisten. Braxton Bragg wurde im Westen als Oberbefehlshaber der Tennessee-Armee durch den als Meister der Defensive angesehenen General Joseph E. Johnston ersetzt. Brigadegeneral John H. Morgans Ausbruch aus dem Gefängnis in Ohio wurde frenetisch gefeiert. Die Armeen litten unter erheblichem Pferdemangel. 21 ten, Bauernhöfe und Plantagen wurden geplündert und in Brand gesetzt, Industrieanlagen und Eisenbahnanlagen zerstört. Sherman marschierte im Dezember in Savannah, Georgia ein. Die Demokraten wählten im Sommer George B. McClellan zum Präsidentschaftskandidaten. McClellan beabsichtigte zwar nicht, den Krieg sofort zu beenden, bestand aber nicht auf einem Sieg über die Konföderation, sondern wollte einen Verhandlungsfrieden erreichen. Bei der Wahl im November siegte der Amtsinhaber mit 55 % der abgegebenen Stimmen. Nur drei Staaten – Kentucky, New Jersey und Delaware – stimmten nicht für Lincoln. Vizepräsident wurde mit dem Demokraten Andrew Johnson der einzige der Union während der Sezession 1861 treugebliebene Südstaatensenator und spätere Militärgouverneur von Tennessee. Präsident Lincoln benötigte zur Wiederwahl Erfolge. Der erfolgreichste General der Nordstaaten im letzten Jahr war Ulysses S. Grant. Lincoln berief ihn mit Einverständnis des Kongresses im März zum Oberbefehlshaber des Heeres und ernannte ihn zum Generalleutnant. Grant bezog sein Hauptquartier „im Felde“ bei der PotomacArmee und ordnete zeitgleiche Angriffe auf allen Kriegsschauplätzen an. Eines der erklärten Ziele Grants war, die Südstaatler abzunutzen. Seine Überlegung war so einfach wie unmenschlich – der Norden würde seine Verluste ausgleichen können, der Süden nicht – was Grant den Namen Dieses Kriegsjahr warf seine Schatten auf Ereignisse des „der Schlächter“ einbrachte. 20. Jahrhunderts voraus. Der bisher nie in dieser IntensiIm Westen brach General William T. Sherman zum tät vorgekommene Grabenkrieg begann in Cold Harbor Atlanta-Feldzug, im Osten General George G. Meade und fand seine Fortsetzung während der Belagerung von zum Überland-Feldzug mit jeweils 100.000 Mann auf. Petersburg und in den Kämpfen um Atlanta. MinenanIm Westen drang Sherman gegen den ständig kämpfend griffe gegen die gegnerischen Stellungen wurden durchausweichenden Johnston auf Atlanta vor, im Osten gelang geführt. Neue Waffen wie z. B. Mörser feuerten Tag und es General Lee, jede Bewegung der Potomac-Armee vor- Nacht in die gegnerischen Stellungen und führten zu weiherzusehen und sich erfolgreich vorzulegen. Die enormen teren Verbesserungen im Stellungsbau. Die Zerstörungen Verluste der Union zwangen die Führung dazu, bereits während des zweiten Shenandoah-Feldzuges und Shermvor der Schlacht von Cold Harbor nicht kriegserprobte ans Marsch zum Meer wurden zur militärischen Taktik. Truppen aus allen Teilen des Landes in den verschiedenen Durch „verbrannte Erde“ sollte nicht nur die gegnerische Schlachten einzusetzen. Meade gelang nach der Schlacht Armee geschwächt werden, sondern besonders der Wivon Cold Harbor eine taktische Überraschung Lees. Die derstandswille der Bevölkerung gebrochen werden. Im Potomac-Armee umging die Nord-Virginia-Armee und Gegensatz zu späteren Aktionen der „verbrannten Erde“ bedrohte die letzten Verbindungslinien Richmonds bei kam es während dieser beiden Feldzüge jedoch nur in Petersburg. Lee reagierte noch rechtzeitig und der Krieg Ausnahmefällen zu persönlichen Übergriffen gegen die im Osten erstarrte in der Belagerung von Petersburg. Die Zivilbevölkerung. Der Begriff „Abnutzungskrieg“ tauchriesigen Verluste lieferten den Befürwortern eines Ver- te zum ersten Mal in der Geschichte auf und der Ablauf handlungsfriedens neue Argumente im bevorstehenden des Jahres zeigte eine Vorausschau späterer „totaler KrieWahlkampf. Sherman gelang die Einnahme von Atlanta ge“. und beendete damit den Feldzug. Der Fall Atlantas war der dringend benötigte Erfolg für die Wiederwahl Lin5.4.2 Kriegsschauplatz Trans-Mississippi colns. Atlanta war ein bedeutender Handels- und Wirtschaftsplatz und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Johnstons Defensivstrategie war gegen Sherman erfolgreich, nur führte sie zu keiner Entscheidungsschlacht und war mit ständigen Gebietsverlusten verbunden. Präsident Davis ersetzte Johnston durch den als „aggressiv“ geltenden General John B. Hood. Diese Personalie verhinderte den Fall Atlantas nicht. Lee schickte zur Entlastung der NordVirginia-Armee das Korps Generalleutnant Jubal Earlys durch das Shenandoah-Tal in Richtung Washington. Das Ziel wurde nicht erreicht und auf der Verfolgung Earlys zerstörte Generalmajor Sheridan systematisch das Shenandoah-Tal. • Befehlshaber der Union und der Konföderation • Generalmajor Nathaniel Prentiss Banks, USA • Generalmajor Frederick Steele, USA • Generalmajor Sterling „Old Pap“ Price, CSA • General Edmund Kirby Smith, CSA Sherman begann im Herbst den Marsch zum Atlantik. Die beiden westlich des Mississippi liegenden Staaten Auf seinem Weg zum Meer ließ er einen bis zu 60 Mei- Louisiana und Texas produzierten weiterhin Waren und len breiten Streifen der Verwüstung zurück – Ortschaf- führten sie über Mexiko nach Europa im Tausch gegen kriegswichtige Produkte aus. Die Union hatte bereits im 22 Vorjahr erfolglos versucht, diese beiden Staaten zu besetzen oder zumindest den Handel zu unterbinden. In diesem Jahr fanden die letzten ebenfalls erfolglosen Versuche der Union statt. Generalleutnant E. Kirby Smith und Generalmajor Frederick Steele standen sich zu Beginn des Jahres am Arkansas gegenüber. Die Front blieb bis zum Frühjahr bis auf wenige Scharmützel ruhig. Generalmajor Banks beabsichtigte, im März Shreveport, Louisiana zu nehmen, das zu dieser Zeit Hauptstadt des konföderierten Louisianas und Hauptquartier E. Kirby Smiths war. Steele sollte Banks aus dem Norden zu Hilfe kommen. Beide Feldzüge waren schlecht aufeinander abgestimmt, Steele brach drei Wochen später als Banks auf und kam nur langsam voran. Banks führte eine amphibische Operation entlang des Red River durch. Konteradmiral David Dixon Porters Kanonenboote konnten wegen des niedrigen Wasserstandes Banks nur ungenügend unterstützen. Banks brach den Feldzug nach der Niederlage in der Schlacht bei Mansfield, Louisiana gegen Generalmajor Richard Taylor, einen Sohn des zwölften US-Präsidenten, ab. Smith schlug Ende April Steele, der mit dem VII. Korps nach Little Rock, Arkansas auswich. Beide Feldzüge waren gescheitert. E. Kirby Smith beabsichtigte im Herbst, Missouri zu besetzen. Mit großem Widerstand rechnete er nicht, da die unionstreuen missourischen Regimenter an allen Fronten im Einsatz waren. Smiths Ziel war es, die öffentliche Meinung in der Union durch die Besetzung Missouris gegen die Wiederwahl Lincolns aufzubringen und die Bevölkerung Missouris auf die Seite der Konföderation zu ziehen. Dazu sollte Generalmajor Sterling Price mit 12.000 Soldaten der neuaufgestellten Missouri-Armee St. Louis, Missouri nehmen und sich dort versorgen. Price sollte anschließend Jefferson City, die Hauptstadt Missouris, erobern und damit Missouri symbolisch in die Konföderation zurückzuholen. E. Kirby Smith beabsichtigte im Anschluss daran, mit der Missouri-Armee durch Kansas und das Indianer-Territorium unter Beschlagnahme sämtlicher auf dem Weg vorgefundener Pferde, Maultiere und sonstigen militärisch nutzbaren Gutes nach Arkansas zurückzukehren. Jeder dritte Soldat der Missouri-Armee war zu Beginn des Raids unbewaffnet. Price gegenüber stand das XVI. US-Korps unter Generalmajor Andrew J. Smith, der durch die Kavalleriedivision Generalmajor Alfred Pleasontons verstärkt wurde. Ab Mitte Oktober stellte die Union die Grenz-Armee auf, die den Weg der MissouriArmee im Westen versperrte. Price erreichte am 2. Dezember mit der geschlagenen Armee Arkansas. Die Verluste betrugen ca. 6.000 Mann. Die Erfolge bezifferte Price auf ca. 3.000 Gefangene, achtzehn Geschütze und Sachschäden im Gegenwert von 10.000.000 Dollar. Der Raid war die letzte große Kampfhandlung des Kriegsschauplatzes. 5 VERLAUF Missouri, Kansas und im nördlichen Arkansas das ganze Jahr über statt. Leutnant William „Bloody Bill“ Anderson, wie Oberst William C. Quantrill ein Freischärler, ermordete am 27. September nach der Plünderung und Brandschatzung der Ortschaft Centralia, Missouri 25 unbewaffnete Unionssoldaten und tötete am Abend 116 Soldaten des 39. Missouriregiments, das Anderson stellen sollte. An der „Anderson Massaker“ genannten Ermordung waren auch die später als Verbrecher gesuchten Frank und Jesse James beteiligt. Brigadegeneral Alfred Sully führte im Sommer mit ca. 2.500 Soldaten eine erneute Strafexpedition gegen die Sioux im Dakota-Territorium durch. Der Widerstand der Indianer sollte endgültig gebrochen werden. Sully gelang wegen der überlegenen Waffentechnik, besonders der Artillerie, die ca. 5.000 Indianer in die Flucht zu schlagen und nach einer neun Meilen langen Verfolgung zu besiegen. 5.4.3 Westlicher Kriegsschauplatz • Befehlshaber der Union und der Konföderation • Generalmajor William Tecumseh Sherman, USA • Generalmajor George Henry Thomas, USA • Generalmajor Nathan Bedford Forrest, CSA • General John Bell Hood, CSA Westlicher Kriegsschauplatz 1864 Der Atlanta-Feldzug dominierte die Operationen dieses Jahres. Die Kampfhandlungen blieben jedoch nicht auf Georgia beschränkt. Aus Vicksburg, Mississippi griff Generalmajor Sherman im Meridian-Feldzug im Januar den Bahnknotenpunkt Meridian, Mississippi an. Bei günstigem Verlauf beabsichtigte Sherman, Selma, Alabama zu erobern und von dort Mobile, Alabama zu bedrohen. Gleichzeitig sollte eine Kavalleriedivision aus MemScharmützel zwischen Guerillas und Milizen fanden in phis, Tennessee Shermans Operationen unterstützen. Die Kavallerie sollte am 1. Februar aufbrechen und am 10. 5.4 1864 Februar Meridian gemeinsam mit Sherman erreichen. Smiths Kavallerie begann den Anmarsch jedoch erst am 11. Februar. Sie musste sich bald Generalmajor Forrests konföderierter Kavallerie stellen und ohne Meridian zu erreichen wieder nach Memphis ausweichen. Sherman traf westlich Meridian auf Generalleutnant Polks zusammengewürfelte Truppen. Polk war zahlenmäßig überlegen, wich trotzdem aus der Stadt aus. Sherman zerstörte die Eisenbahneinrichtungen und alles rollende Material, das er in der Stadt vorfand. Er brach den Feldzug, ohne seine Ziele erreicht zu haben, am 20. Februar ab, weil die Kavallerie nicht zu ihm stieß, und kehrte nach Vicksburg zurück. Die Unzuverlässigkeit der Kavallerie bestärkte Sherman in seiner Auffassung über die Nutzlosigkeit der Unionskavallerie. General Johnston musste zur Unterstützung Polks zwei Divisionen der TennesseeArmee abstellen. Generalmajor Thomas nutzte diesen Schwächemoment und griff die Tennessee-Armee mit der Cumberland-Armee erfolglos an. Generalmajor Sherman wurde Nachfolger Grants auf dem westlichen Kriegsschauplatz. Gleichzeitig mit dem Überland-Feldzug der Potomac-Armee im Osten begann Sherman im Mai den Atlanta-Feldzug. Dazu setzte er die Tennessee-Armee unter dem Kommando Generalmajor James B. McPhersons, die Ohio-Armee unter Generalmajor John M. Schofield und die Cumberland-Armee unter Generalmajor George H. Thomas ein, insgesamt ca. 112.000 Mann. Sein Gegner war die konföderierte Tennessee-Armee unter Joseph E. Johnston mit zunächst ca. 50.000, später 65.000 Soldaten. Sherman ging entlang der Bahnstrecke der Western and Atlantic Railroad (W&A) nach Süden vor. Sein Ziel war es, die konföderierte Tennessee-Armee zu vernichten. Atlanta als ein wichtiges Industriezentrum und Eisenbahnknotenpunkt lag am Wege und würde nach der Vernichtung der Tennessee-Armee in seine Hand fallen. Die W&A war die Hauptversorgungslinie der Unionsarmeen. Dementsprechend häufig wurde sie von Kavallerieraids der Konföderierten unterbrochen. Sherman stellte deshalb eine Division zum Schutz der Eisenbahnlinie und der Reparaturtrupps ab. Johnston legte sich mit der Tennessee-Armee während des Feldzuges immer wieder vor. Er nutzte dabei die natürlichen Geländehindernisse im nördlichen, gebirgigen Georgia aus und verteidigte sich aus Feldbefestigungen. Weil die Unionsarmeen gegen diese Feldbefestigungen meist erfolglos anrannten, umging Sherman jedes Mal die Stellungen und zwang Johnston zum erneuten Ausweichen. Am Kennesaw Mountain errang Johnston einen der größten Siege während des Feldzuges. Johnston hielt die Verteidigung Atlantas nur unter großen Verlusten für möglich und beabsichtigte deshalb, die Stadt nicht zu verteidigen. Präsident Jefferson Davis nutzte diesen Augenblick und enthob den ungeliebten Feldherrn seines Kommandos. Generalleutnant John B. Hood wurde sein Nachfolger und beabsichtigte, die Uni- 23 onsarmeen nacheinander anzugreifen und zu schlagen. Hoods erste beiden Angriffe gegen die Cumberland- und die Tennessee-Armee scheiterten unter hohen Verlusten und passten genau in Shermans Strategie, der in der offenen Schlacht seine Überlegenheit besser zum Einsatz bringen konnte als gegen eingegrabene Truppen. Sherman begann nach mehreren Angriffsversuchen die Belagerung der Stadt und marschierte am 3. September ein. Er zerstörte das, was die Konföderierten bei ihrem Ausweichen stehen gelassen hatten und siedelte die Bevölkerung um. Hood marschierte im Herbst mit der Tennessee-Armee nach Norden. Er griff immer wieder die Versorgungslinien Shermans an, ohne jedoch dauerhafte Schäden zu hinterlassen und drang nach Tennessee ein. Hood beabsichtigte dadurch, Sherman von einem weiteren Vordringen nach Süden abzuhalten und ihn zu seiner Verfolgung zu verleiten. Sherman beauftragte Generalmajor Thomas mit der Abwehr des Vorstoßes. Er unterstellte Thomas dazu die Ohio-Armee Schofields. Thomas befahl Teile seiner Tennessee-Armee nach Nashville, Tennessee, um spätestens dort die konföderierte Tennessee-Armee zu stellen, und verfolgte mit den übrigen Truppen Hood. Hood arbeitete während dieses Vorstoßes eng mit Generalmajor Nathan Bedford Forrest zusammen, der einen Raid ins südliche Tennessee durchführte. Es kam zu einer Reihe von Gefechten, die die Union ausnahmslos zu ihren Gunsten entscheiden konnte. Thomas wehrte Hoods Vormarsch in der Schlacht von Nashville, Tennessee im Dezember endgültig ab. Hood wich mit der geschlagenen Armee nach Tupelo, Mississippi aus. Sherman ließ seine Truppen, mit denen er Atlanta erobert hatte, zunächst ruhen. Er begann mit dem SavannahFeldzug, besser bekannt als „Shermans Marsch zum Meer“, am 15. November. Sherman war überzeugt, dass der Krieg nur enden konnte, wenn die strategischen, wirtschaftlichen und psychologischen Fähigkeiten der Konföderation entscheidend geschwächt worden waren. Er befahl seinen Truppen, sich vom Land zu ernähren. Gebäude der militärischen und bisweilen auch zivilen Infrastruktur wurden zerstört. Dabei kam es auf beiden Seiten aus heutiger Sicht auch zu Kriegsverbrechen. Die Konföderierten stellten sich dem Marsch mehrmals erfolglos entgegen. Der Feldzug endete am 22. Dezember mit der Eroberung Savannahs, Georgia. Das Jahr 1864 brachte einen weiteren Helden der Konföderation hervor. Generalmajor Nathan Bedford Forrest führte drei große, letztendlich erfolglose Raids nach Tennessee durch. In zweien band er jeweils erhebliche Kräfte der Union, im letzten konnte Forrest Hoods Feldzug nach Nashville nicht entscheidend unterstützen. Ein weiterer im Süden bejubelter Raid nach Kentucky war der des Volkshelden Morgan, dem im Vorjahr die Flucht aus einem Unionsgefängnis gelungen war. Die Bedeutung der Raids lag darin, dass erhebliche Truppen der anderen Seite gebunden wurden. Morgan fiel jedoch bei einem Gefecht in Tennessee am 4. September 1864. 24 5.4.4 5 VERLAUF Östlicher Kriegsschauplatz • Befehlshaber der Union und der Konföderation • Generalleutnant Ulysses S. Grant, USA • Generalmajor Philip Sheridan, USA • Generalmajor J.E.B. Stuart, CSA • Generalleutnant Jubal A. Early, CSA im Shenandoah-Tal. Diese beiden wurden von den „politischen“ Generalen Benjamin Butler und Franz Sigel geführt. Grant beabsichtigte mit diesen drei Armeen und einem Raid zur Unterbrechung der Versorgungslinien der Konföderierten, die Armeen der Generale Lee und Beauregard anzugreifen. Die Nord-Virginia-Armee hatte im Herbst das Korps Generalleutnant James Longstreets an den westlichen Kriegsschauplatz abgeben müssen. General Lee verfügte Ende April über ca. 60.000, General Beauregard zur Verteidigung von Richmond über 20.000 Soldaten. Grant befahl den Angriff Anfang Mai. Die PotomacArmee sollte die Nord-Virginia-Armee angreifen und vernichten, die James-Armee die Versorgungslinien der Konföderierten ostwärts Richmond dauerhaft unterbrechen, die West-Virginia-Armee die konföderierten Truppen im Shenandoahtal binden und durch den Raid sollte die Virginia & Tennessee Eisenbahnlinie im südwestlichen Virginia nachhaltig unterbrochen werden. Der Bermuda Hundred-Feldzug scheiterte trotz teilweiser fünffacher Überlegenheit. Beauregard gelang es, Butlers Armee mit geringen Kräften in Schach zu halten und konnte Lee während der Schlacht von Cold Harbor sogar verstärken. Der Lynchburg-Feldzug scheiterte im ersten Ansatz, der Oberbefehlshaber Sigel wurde durch Generalmajor David Hunter ersetzt. Hunter erreichte beinahe Lynchburg, das Ziel des Feldzuges. Die Annäherung dauerte jedoch so lange, dass in der Zwischenzeit Generalleutnant Jubal A. Early das Shenandoahtal erreicht hatte und die Unionstruppen über den Potomac zurückwarf. Der Raid zur Virginia & Tennessee Eisenbahnlinie führte zur Zerstörung der Brücke über den New River. Östlicher Kriegsschauplatz 1864 Die Armeen lagen sich zu Beginn des Jahres wieder am Rappahannock gegenüber. Die Fronten waren ruhig, es kam nur zu vereinzelten Feuergefechten. Auch im Shenandoahtal und an der Küste von North Carolina kam es zu vereinzelten Scharmützeln. Die Regierung in Washington wollte durch einen Raid nach Richmond ein politisches Zeichen setzen: 15.000 Gefangene sollten befreit und Lincolns Amnestieerlass an die Bewohner verteilt werden. Die Potomac-Armee führte zunächst eine Ablenkung am Rapidan durch, bevor Generalmajor Hugh Judson Kilpatrick zu dem Raid Ende Februar aufbrach. Der Raid scheiterte u. a. wegen mangelnder Koordination der beiden Angriffskolonnen. Kilpatrick wurde in den Westen versetzt. Den Befehl über das Kavalleriekorps der Potomac-Armee übernahm Anfang April Generalmajor Philip H. Sheridan. Die Potomac-Armee griff die Nord-Virginia-Armee in der Gegend von Chancellorsville an. Die Schlacht in der Wilderness endete unentschieden. Generalleutnant Longstreet traf am zweiten Tag der Schlacht ein, rettete das Unentschieden und wurde dabei verwundet. Generalmajor Richard H. Anderson übernahm das Korps. Anders als andere Feldherren vor ihm beendete Grant den Feldzug nach der Schlappe in der Wilderness nicht, sondern befahl Meade, weiter anzugreifen. Dazu wandte Grant dasselbe Mittel wie Sherman während des AtlantaFeldzuges an – Grant versuchte den Gegner zu umfassen. Die Umfassung gelang nicht. Lee hatte die Bewegung der Potomac-Armee vorausgesehen und die Nord-VirginiaArmee bei Spotsylvania Court House erneut eingraben lassen. Generalmajor Sheridan sollte gleichzeitig die Versorgungslinien der Nord-Virginia-Armee unterbrechen. Am Beaver Dam Creek und bei Mechanicsville traf er auf die Kavallerie der Nord-Virginia-Armee unter Generalmajor J.E.B. Stuart. Stuart fiel in der letzten großen Reiterschlacht an der Yellow Tavern. Sheridan konnte seinen Auftrag nicht erfüllen. Generalleutnant Grant standen drei Armeen für seine Pläne zur Verfügung. Die stärkste Armee war mit ca. 122.000 Soldaten die Potomac-Armee unter GeneralDie Potomac-Armee griff Lee bei Spotsylvania C.H. ermajor Meade. Die beiden anderen Armeen waren die neut an. Mit Bajonettangriffen gelang den Soldaten der James-Armee mit 33.000 Soldaten im Osten der HalbEinbruch in die konföderierten Stellungen – die berühmte insel und die West-Virginia-Armee mit 10.000 Soldaten 5.4 1864 „Stonewall“ Brigade geriet fast vollständig in Gefangenschaft. Die Nord-Virginia-Armee wich wieder aus, bevor die Nordstaatler ihren Erfolg ausweiten konnten, und grub sich am North Anna erneut ein. Die Potomac-Armee versuchte wieder die Stellungen der Nord-Virginia-Armee zu umgehen. Am North Anna verpassten die Konföderierten die Gelegenheit, zwei Unionskorps zu vernichten. Während des nächsten Umgehungsversuches besetzten und hielten Sheridans Reiter die wichtige Straßenkreuzung bei Cold Harbor. Die NordVirginia-Armee hatte sich wiederum eingegraben. Der Frontalangriff von drei Korps brach im Feuer der Konföderierten zusammen. Die beiden Armeen lagen sich eine Woche gegenüber. Die Tage und Nächte der Soldaten waren geprägt durch Feuerüberfälle mit Artillerie und Mörsern, Stoßtruppunternehmen, Scharfschützeneinsätzen und Nachtangriffen. General Grant gelang es schließlich, unbemerkt von den Konföderierten die Stellungen zu verlassen. Die Potomac-Armee überquerte den James und marschierte auf Petersburg vor. Mit einem Tag Verspätung konnte General Lee gerade noch die NordVirginia-Armee rund um Petersburg in Stellung bringen und die ersten Angriffe der Potomac-Armee abwehren. Der Überland-Feldzug war beendet. Grants Theorie, der Norden würde einen Abnutzungskrieg besser überstehen als der Süden, hatte sich bestätigt. Die Verluste der Potomac-Armee betrugen ca. 55.000 Mann. Die Angriffsfähigkeit der Potomac-Armee war trotz Auffüllung der Verluste eingeschränkt, da es sich bei den zugeführten Soldaten entweder um unerfahrene Festungstruppen oder um Rekruten handelte. Die Verluste der Nord-VirginiaArmee betrugen ca. 30.000 Soldaten. Der Süden konnte die Verluste nur eingeschränkt durch Rekruten und Genesende ersetzen. 25 die Baltimore & Ohio Eisenbahnlinie zu unterbrechen. Das weitere Vordringen durch Maryland in Richtung Washington stellte Lee in das Ermessen Earlys. Dadurch sollte Grant gezwungen werden, Truppen der PotomacArmee zum Schutz Washingtons abzustellen und so der Druck auf die Nord-Virginia-Armee verringert werden. Grant befahl Generalmajor Horatio G. Wrights VI. Korps zur Abwehr Earlys nach Washington. Early führte den Feldzug ähnlich wie Jackson zwei Jahre zuvor – nach großen Marschleistungen schlug er überraschend zu und verschwand wieder. Early sah von einem Angriff auf Washington ab, da er dafür zu schwach war. Teile der Kavallerie ritten nach Chambersburg, Pennsylvania und forderten Gold im Wert von 100.000 Dollar. Als die Bürger das nicht aufbringen konnten, brannten die Konföderierten die Stadt nieder. Grant wollte den „Unruheherd Early“ ausschalten und ernannte den Kommandierenden General des Kavalleriekorps der Potomac-Armee Generalmajor Philip Sheridan zum Oberbefehlshaber der Shenandoah-Armee. Ihm unterstanden das VI. und das XIX. Korps, drei Kavalleriedivisionen und alle Truppenteile Generalmajor Hunters. Sheridan ging sehr bedächtig vor, um im Wahlkampf Lincolns keine Fehlschläge zu verursachen. Am Cedar Creek gelang der Shenandoah-Armee der entscheidende Sieg über Early. Washington wurde nicht mehr bedroht. Sheridan wandte genauso wie Sherman die Taktik der verbrannten Erde im Shenandoahtal an. Sheridan kehrte zur Potomac-Armee zurück und nahm an der Belagerung von Petersburg teil. Early musste bis zum Ende des Jahres fast alle seine Truppenteile an General Lee abgeben, die bei Petersburg eingesetzt wurden. Early selbst verblieb im Shenandoahtal. Die Potomac- und die James-Armee begannen am 15. 5.4.5 Seekrieg Juni mit der Belagerung von Petersburg, die im Sinne des Wortes keine Belagerung war, bei der eine Stadt voll• Befehlshaber der Union und der Konföderation ständig abgeschnitten war. Beide Seiten lagen sich nach den erfolglosen Angriffsversuchen der Potomac-Armee • Konteradmiral in Feldbefestigungen gegenüber. Die Stellungen erstreckDavid Glasgow Farragut, USA ten sich schließlich auf einer Länge von 30 Meilen. Während der Belagerung kam es immer wieder zu Angriffen • Konteradmiral von mehreren Korps der Unionsarmeen auf die StellunDavid Dixon Porter, USA gen der Konföderierten. Berühmtheit erlangte der Versuch Generalmajor Burnsides mittels eines Stollens un• Admiral ter die konföderierten Stellungen zu gelangen und diese Franklin Buchanan, CSA zu sprengen. Die Detonation tötete ca. 300 Konföderier• Kapitän zur See te, der anschließende schlecht koordinierte Angriff der James W. Cooke, CSA, Kommandant der CSS AlBundestruppen brach im Feuer der konföderierten Reserbemarle ven zusammen. Die Kämpfe und Schlachten dauerten bis ins Frühjahr des nächsten Jahres an. Die Nord-VirginiaArmee hielt bis zum Jahresende die Stellungen vor Pe- Nach zwei fehlgeschlagenen Versuchen mit dem Vertersburg. suchsunterseeboot H. L. Hunley gelang den KonföGeneral Lee hatte noch während der Schlacht von Cold derierten im Februar 1864 der erste erfolgreiche UHarbor Generalleutnant Early beauftragt, mit dem II. Boot-Angriff der Geschichte. Die Hunley attackierte die Korps Hunter aus dem Shenandoahtal zu vertreiben und Housatonic mit einem Spierentorpedo und versenkte sie. Das Unterseeboot ging bei dem Angriff auch verloren. 26 5 VERLAUF Vermutlich wartete die Mannschaft im getauchten Zu- 5.5.1 Strategische und politische Entwicklung stand auf die Flut und erstickte.[36] Im April stellten die Konföderierten das Panzerschiff Albemarle in Dienst, das wesentlich an der Rückeroberung von Plymouth, North Carolina beteiligt war. Die Albemarle sicherte in der Folgezeit den Roanoke effektiv ab. Erst die Versenkung des Schiffs im Oktober durch einen Angriff mit Spierentorpedos ermöglichte den Nordstaaten die Rückeroberung Plymouths. Die Hunley (Illustration von R. G. Skerrett, 1902) Im August 1864 attackierte eine Flotte unter Admiral Farragut die konföderierten Befestigungen und Schiffe vor Mobile. Die Schlacht in der Mobile Bay wurde zu einem großen Sieg der Nordstaaten: Die Forts Morgan und Gaines am Eingang der Bucht wurden von Landtruppen besetzt, und die Schiffe der konföderierten Flottille in der Bucht, darunter das Panzerschiff Tennessee, wurden allesamt versenkt, erbeutet oder zur Flucht gezwungen. Der Kommandeur der konföderierten Schiffe, Admiral Franklin Buchanan, wurde verwundet und gefangengenommen. Mobile selbst blieb zwar bis April 1865 in konföderierter Hand, war aber von nun an blockiert. Farragut wurde für seine Verdienste zum neu geschaffenen Rang des Vizeadmirals befördert. Die militärische Lage der Konföderation war verzweifelt. Die Armeen im Westen waren geschlagen, im Osten verteidigte die Nord-Virginia-Armee das Gebiet rund um Petersburg gegen die mehr als doppelt so starke PotomacArmee, das Shenandoahtal war unter Kontrolle der Bundestruppen und von Süden wurden die Carolinas und Virginia durch die Truppen Shermans bedroht. Am 31. Januar wurde General Lee Oberbefehlshaber des Heeres der Konföderation. Die wirtschaftliche Lage war gleichermaßen desolat. Die Konföderation verfügte mit Wilmington, North Carolina nur noch über einen Seehafen, im Westen waren die Südstaaten nach dem Fall von Atlanta geteilt und die Versorgungswege mit dem Westen waren zusammengebrochen, die Landwirtschaft im Shenandoahtal, früher der Brotkorb des Südens, weitgehend zerstört und die wenigen nutzbaren Eisenbahnlinien verliefen von Osten nach Westen über Petersburg nach Richmond in den Westen Virginias. Die Menschen hungerten und die Soldaten mussten mit allem haushalten. Präsident Lincoln beabsichtigte den 13. Verfassungszusatz Anfang Januar in Kraft zu setzen. Gegen erbitterten Widerstand des Repräsentantenhauses gelang das erst am 31. Januar. Die Abschaffung der Sklaverei wurde erst jetzt zum offiziellen Kriegsziel. Obwohl jedem in den Südstaaten nach der Wiederwahl Lincolns klar war, dass ein Verhandlungsfrieden unmöglich geworden war, führte die Einführung des 13. Verfassungszusatzes zu der Erkenntnis, dass das Wirtschaftssystem des Südens nach dem Sieg der Nordstaaten am Ende war. Dies führte zu zwei gegensätzlichen Reaktionen: viele Soldaten desertierten, weil es nichts mehr zu gewinnen gab, und andere kämpften nach dem Motto „jetzt erst recht“ weiter. Der letzte Seehafen Wilmington fiel am 22. Februar. Gleichzeitig begann Sherman, Virginia durch die Carolinas anzugreifen. Der Kongress der Südstaaten stimmte am 10. Februar mit einem Bundesgesetz Lees Forderung zu, Sklaven zum Militärdienst einzuberufen. Das Gesetz trat am 13. März gegen heftigen Widerstand in Kraft und kam zu spät; kein Farbigenregiment kam mehr zum Einsatz. Die Wähler in Tennessee, obwohl bereits lange von den US-Truppen besetzt immer noch Mitgliedsstaat der Konföderation, stimmten für die Abschaffung der Sklaverei. Lincoln versprach den Südstaaten in seiner Rede zum Beginn der zweiten Amtsperiode, sie mit Nachsicht zu behandeln. Ende 1864 war Wilmington, North Carolina der einzige verbliebene Hafen der Konföderierten an der Ostküste. Die Nordstaaten unternahmen im Dezember einen Angriff auf das die Stadt bewachende Fort Fisher, wurden jedoch zurückgeschlagen. Weitere Erfolge errang die Marine der Nordstaaten dagegen auf offener See: Am 19. Juni versenkte die Fregatte USS Kearsarge die gefürchtete CSS Alabama vor Cherbourg, und die CSS Florida wurde am 7. Oktober in den Gewässern von Bahia, Brasilien, von der USS Wachusett erobert. Die Angriffe konföderierter Kreuzer gingen dennoch weiter: Im August 1864 griff die CSS Tallahassee nordstaatliche Handelsschiffe Die Potomac-Armee trat Ende März zur letzten Offensian, und am 19. Oktober stellten die Konföderierten die ve mit bis zu fünffacher Überlegenheit an. Lee entschloss in England gebaute CSS Shenandoah in Dienst. sich, um einer Einkesselung zu entgehen, Petersburg und Richmond aufzugeben und sich mit General Johnston im westlichen Virginia zu vereinigen. Von der PotomacArmee bei Appomattox Court House gestellt, kapitulierte die Nord-Virginia-Armee am 9. April. Johnston ergab 5.5 1865 sich am 20. April, in Alabama kapitulierten die Generale 5.5 1865 Taylor und Forrest am 8. und 9. Mai und im Westen Brigadegeneral Stand Watie am 23. Juni. Das letzte Kriegsschiff der Konföderation ergab sich am 4. November in Liverpool, Großbritannien. Präsident Lincoln wurde am 14. April Opfer eines Attentats durch John Wilkes Booth. Sein Nachfolger wurde Vizepräsident Andrew Johnson, der die Politik Lincolns fortsetzte. Die Nordstaaten feierten den Sieg mit einer Truppenparade mehrerer Armeen auf der Pennsylvania Avenue in Washington am 23. und 24. Mai. Präsident Jefferson Davis, der mit der konföderierten Regierung am 5. April aus Richmond geflohen war, hoffte, die Regierung in Texas neu bilden und den Krieg von dort aus bis zum Sieg weiterführen zu können. Er wurde am 10. Mai auf der Flucht gefangen genommen und für zwei Jahre inhaftiert. Präsident Johnson ordnete die Entlassung der Kriegsgefangenen an. Ein Kriegsgericht verurteilte im November den Kommandanten des Kriegsgefangenenlagers Andersonville als einzigen Soldaten des Südens als Kriegsverbrecher zum Tode: Henry Wirz wurde am 10. November gehängt. 27 • Generalleutnant Richard Taylor, CSA • Generalleutnant Nathan Bedford Forrest, CSA Westlicher Kriegsschauplatz 1865 Die Tennessee-Armee war der letzte Großverband der Konföderation auf dem Kriegsschauplatz. Die Armee hatte in den Kämpfen der letzten zwei Monate ca. 20.000 Mann verloren. Der neue Oberbefehlshaber, Generalleutnant Richard Taylor, erhielt den Auftrag, die Carolinas gegen Generalmajor Sherman zu verteidigen. Dort über5.5.2 Kriegsschauplatz Trans-Mississippi nahm General Johnston den Oberbefehl, Taylor verblieb Die Unionstruppen richteten ihr Hauptaugenmerk auf die im Westen. Bekämpfung der konföderierten Freischärler und Grenz- Wie in Trans-Mississippi gab es besonders in Tennessee banditen. Dabei kam es nach Lees Kapitulation zu einer viele kleine Gefechte, Scharmützel und örtliche Raids. Reihe von Scharmützeln und Schießereien, teilweise auch Die letzte größere Stadt, die noch nicht in der Hand der mit regulären Kräften der Konföderation. Befehlshaber Union war, war Mobile, Alabama. Der Angriff begann des Wehrbereichs Missouri war seit dem 31. Januar Ge- Mitte März aus Norden und Osten und führte am 11. neralmajor John Pope. April zum Fall der Stadt. Der nach Richmond, Virginia Das letzte Gefecht des Bürgerkrieges fand im Mai am Rio der Konföderation verbliebene wichtigste IndustriestandGrande in Texas statt. Beide Seiten hatten sich dort im ort war Selma, Alabama. Die Stadt sollte durch einen März auf einen Nichtangriffspakt verständigt. Der US- Raid zerstört werden, der am 22. März begann. Der als Kommandeur griff trotzdem die Außenposten der Kon- unbesiegbar geltende Generalleutnant Forrest verteidigföderierten an. Augenzeugen berichteten, dass mexikani- te die Stadt. Die Unionstruppen unter dem Befehl von sche Regierungstruppen den Rio Grande überquert, sich Brevet Generalmajor James Harrison Wilson besiegten aber nicht an den Schießereien beteiligt hatten. Es ist Forrest und zerstörten Selma zu großen Teilen. Am 12. nicht sicher, ob bei den Aktionen am Rio Grande Kon- April besetzten sie die erste Hauptstadt der Konföderatiföderierte vom mexikanischen Ufer des Rio Grande die on, Montgomery, Alabama. US-Einheiten beschossen haben oder ob mexikanische Die Generalleutnante Richard Taylor und Nathan BedRegierungstruppen sich von dort am Gefecht beteiligt ha- ford Forrest kapitulierten am 8. und 9. Mai 1865. ben. Der Oberbefehlshaber der konföderierten Truppen westlich des Mississippi, General Edmund Kirby Smith, kapitulierte am 2. Juni in Galveston, Texas. Als letzter 5.5.4 Östlicher Kriegsschauplatz Kommandeur der Konföderierten ergab sich am 23. Juni • Befehlshaber der Union und der Konföderation Brigadegeneral Stand Watie, ein Cherokee-Indianer. 5.5.3 Westlicher Kriegsschauplatz • Generalmajor Henry W. Slocum, USA • Befehlshaber der Union und der Konföderation • Generalmajor Oliver Otis Howard, USA • Generalmajor Edward R. S. Canby, USA • Generalleutnant A.P. Hill, CSA • Brevet Generalmajor James Harrison Wilson, USA • Generalleutnant Wade Hampton III., CSA 28 5 VERLAUF immer wieder Teile der Süd-Armee, kurzfristig erfolgreich, aber hoffnungslos unterlegen, gegenüber. Columbia, South Carolina fiel am 17. Februar. Johnston gelang es am 19. März, seine gesamten Streitkräfte bei Bentonville, North Carolina zusammenzuziehen und Shermans Vormarsch erneut zu verlangsamen. Im Süden des Shenandoahtals behauptete sich bis Februar Generalleutnant Earlys kleine Streitmacht von ca. 1.600 Mann und versperrte den Kavalleriedivisionen Generalmajor Sheridans den Weg über die Pässe der Blue Ridge Mountains. Sheridan griff die Konföderierten am 2. März bei Waynesboro, Virginia an und zerschlug Earlys Kräfte. Sheridan erreichte die Potomac-Armee am 26. März und nahm entscheidend am Appomattox-Feldzug teil. Östlicher Kriegsschauplatz 1865 Der Krieg endete in dem Staat, in dem die erste große Schlacht vor drei dreiviertel Jahren stattgefunden hatte – in Virginia. Die Nord-Virginia- und die Potomac-Armee lagen sich bei Petersburg in ausgebauten Stellungen gegenüber. Generalleutnant Grant versuchte, wie schon während des Überland-Feldzuges, die Stellungen der Südstaatler links zu überflügeln und deren Versorgungslinien zu unterbrechen. Die Stellungen dehnten sich im Januar über dreißig Meilen rund um Petersburg aus. General Lee hatte bis März alle Versuche, die Nord-Virginia-Armee zu umgehen, abwehren können. Die Schwierigkeiten, die Stellungen zu bemannen, wuchsen jedoch immer mehr. Der letzte Versuch der Nord-Virginia-Armee, Grants Linien zu durchbrechen und das Versorgungsdepot der Union zu zerstören, scheiterte in den tief gestaffelten Schützengräben der Union am 25. März. Die Tennessee-Armee erreichte im Februar das Gebiet im nördlichen South Carolina. General Johnston übernahm den Oberbefehl über alle Truppen in den Carolinas und bildete mit ihnen die Süd-Armee. Die Personalstärke betrug Mitte März ca. 10.000 und Mitte April ca. 15.000 Soldaten. Grant hatte Sherman zunächst befohlen, dessen Armee einzuschiffen und die Potomac-Armee vor Petersburg zu verstärken. Sherman überzeugte Grant davon, dass ein Feldzug durch die Carolinas, ähnlich dem Marsch zum Meer, die Konföderation empfindlicher träfe. Sherman beabsichtigte, die kleinen Garnisonen an der CarolinaKüste zu umgehen und die Hauptstadt South Carolinas, Columbia, zu erobern. Im Anschluss daran wollte er nach Virginia marschieren und die Nord-Virginia-Armee im Rücken bedrohen. Während des Feldzuges sollte das Prinzip der verbrannten Erde erneut angewendet werden. Die Stärke der Streitkräfte Shermans betrug am 1. Februar ca. 60.000 und am 1. April ca. 90.000 Soldaten. Generalmajor Sherman begann mit den drei Armeen – Tennessee-, Ohio- und Georgia-Armee – Ende Januar den Vormarsch von Savannah, Georgia durch die Carolinas. Den vordringenden Verbänden stellten sich General Lee sah sich nach dem Angriff auf Fort Stedman nicht mehr in der Lage, die Stellungen zu verteidigen, und entschloss sich, Petersburg und das in der Zwischenzeit zum Industriezentrum entwickelte Richmond aufzugeben. Er beabsichtigte, nach Lynchburg, Virginia auszuweichen und die Nord-Virginia-Armee mit dort lagernden Versorgungsgütern aufzufrischen. Danach wollte Lee sich mit General Johnston im Norden Nord-Carolinas vereinen und anschließend mit vereinten Kräften zunächst Sherman und danach Grant schlagen. Generalleutnant Grant begann am 29. März mit dem Appomattox-Feldzug. Zunächst versuchte er erneut, die Nord-Virginia-Armee links zu überflügeln. In der entscheidenden Schlacht am Five Forks am 1. April gelang es Grant, die Southern Eisenbahnlinie, Hauptversorgungslinie der Nord-Virginia-Armee, zu unterbrechen. Am 2. April gelang Generalmajor Meade der Durchbruch in Petersburg. Lee evakuierte Richmond und die Stellungen um Petersburg über den Appomattox nach Westen. Grant verfolgte die ausweichende NordVirginia-Armee teilweise überholend und zwang ihr täglich Gefechte auf. In den Gefechten am Saylor’s Creek verlor die Nord-Virginia-Armee am 6. April ein Viertel ihres Personalbestandes. Brevet-Generalmajor Custers Division verlegte am 8. April Lees Armee den Rückzugsweg. General Lee kapitulierte am 9. April. Grant entließ die Soldaten der Nord-Virginia-Armee auf Ehrenwort. General Johnston war es nicht gelungen, Shermans Vormarsch nachhaltig zu verlangsamen. Johnston stimmte am 18. April in der Nähe von Raleigh, North Carolina einem Waffenstillstand zu und kapitulierte am 26. April mit allen Truppen der Carolinas, Georgias und Floridas. Der Krieg auf dem östlichen Kriegsschauplatz war beendet. 5.5.5 Seekrieg Anfang Januar 1865 ging ein amphibisches Expeditionskorps erneut gegen Fort Fisher vor, das dieses Mal erobert wurde. Wilmington, der letzte Hafen an der Ostküste der Südstaaten, war ebenfalls blockiert und wurde 29 einen Monat später von den Nordstaaten besetzt. Vier Tage vor Wilmington, am 18. Februar 1865, war das lang umkämpfte Charleston im Zuge von Shermans CarolinaFeldzug geräumt worden. Die letzte amphibische Operation des Krieges führten die Unionsstreitkräfte im Panhandle Floridas am St. Marks am 6. März durch. Galveston in Texas fiel mit der Kapitulation von E. Kirby Smith am 2. Juni. Die „Reconstruction“ umfasste unter anderem die politische und wirtschaftliche Wiedereingliederung der aus der Union ausgetretenen Staaten in die Union, die strafrechtliche und gesellschaftliche Behandlung der Führer der Konföderation sowie den verfassungsmäßigen und gesetzlichen Status der aus der Sklaverei Befreiten. Die Behandlung dieser Themen führte zu gewalttätigen Kontroversen. In den frühen 1870er Jahren wurde klar, dass die von den Präsidenten Lincoln und Johnson angestrebten Ziele nicht erreichbar waren. Die „reconstruction“ endete mit dem Kompromiss von 1877, in dem die Südstaaten der aufgrund eines unklaren Wahlausgangs umstrittenen Präsidentschaft von Rutherford B. Hayes zustimmten, wenn gleichzeitig alle US-Truppen die ehemaligen Südstaaten verlassen würden. Die am längsten anhaltende Wirkung erzielten die drei „Bürgerkriegs“-Verfassungszusätze. Der 13. hob die Sklaverei auf, der 14. erweiterte den Schutz der Bürger auf alle Rassen, und der 15. schaffte Rassenbeschränkungen bei den Wahlen ab. Die Sultana Auf dem offenen Meer machte die CSS Shenandoah jedoch noch weiter Jagd auf Handelsschiffe der Union. Das Schiff unter dem Kommando von James I. Waddell attackierte im Sommer die US-Walfangflotte im Pazifik und feuerte dabei die letzten Schüsse des Krieges ab. Von einem britischen Schiff erfuhr Waddell im August von der Kapitulation der Konföderierten. Er entschied, nach England zu fahren. In Liverpool senkte die Shenandoah als letztes Schiff der Konföderierten Marine am 6. November 1865 ihre Flagge und gab auf. Auf dem Mississippi kam es kurz nach dem Ende der Feindseligkeiten zur bis heute schwersten Schiffskatastrophe in der Geschichte der US-Seefahrt: Der mit ausgetauschten US-Gefangenen überladene Raddampfer Sultana ging am 27. April infolge einer Explosion seiner Kessel unter. Schätzungsweise 1700 Menschen kamen dabei um. Es konnte nie geklärt werden, ob es sich um einen Unfall oder einen Anschlag handelte. 6 Reconstruction → Hauptartikel: Reconstruction Als Reconstruction wird in den USA die Phase der Wiedereingliederung der Südstaaten in die Union der Vereinigten Staaten von Amerika nach dem Bürgerkrieg bezeichnet. Sie begann bereits während des Krieges 1863 und dauerte bis 1877. Den Begriff „Reconstruction“ mit „Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes“ zu übersetzen, erscheint nicht ausreichend. Er umfasst sowohl die Inhalte Wiederaufbau und Umformung als auch den technischen Begriff „Neukonstruktion“. 7 The Lost Cause Mit dem Ausdruck „The Lost Cause“ (wörtl. „Die Verlorene Sache“) wird ein revisionistisches Geschichtsverständnis bezeichnet, das sich in den Südstaaten im Anschluss an die Niederlage entwickelte. Der Süden war wirtschaftlich und psychologisch zerstört. Mit dem „Lost Cause“ konnten viele Südstaatler die Niederlage als außerhalb ihrer Kontrolle und als Verrat an ihren Helden darstellen. Der Begriff des „Lost Cause“ für diese Geisteshaltung geht auf das 1866 von Edward Pollard veröffentlichte Buch The Lost Cause: A New Southern History of the War of the Confederates zurück. Die wesentlichen Grundsätze des „Lost Cause“ waren: 1. Konföderierte Generale wie Lee oder Jackson verkörperten die Tugenden der südstaatlichen Aristokratie gegenüber den meisten Unionsgeneralen, deren niedriges moralisches Niveau zu entwürdigenden Taten wie Shermans Marsch zur See oder Sheridans Zerstörungen im Shenandoahtal geführt hatten. 2. Die Niederlagen auf dem Schlachtfeld waren eine zwangsläufige Folge der Überlegenheit des Nordens an Kräften und Mitteln. 3. Niederlagen waren aber auch die Folge von Verrat und Inkompetenz einzelner Untergebener General Lees. 4. Nicht die Beibehaltung der Sklaverei, sondern die Verteidigung der Rechte des Einzelstaates waren der Hauptgrund für die Sezession. 5. Die Sezession war die verfassungs- und rechtmäßige Antwort auf die kulturellen und wirtschaftlichen 30 9 Angriffe des Nordens auf den „Southern way of life“. VETERANEN 8 Auswirkungen Im Amerikanischen Bürgerkrieg kamen mindestens 620.000 Menschen[38] ums Leben. Die Kriegskosten überstiegen 8 Milliarden Dollar. Das Heer der Union zählte am Ende des Kriegs über 1 Million Mann, die Flotte 671 Schiffe. Die wichtigsten Topoi des „Lost Cause“ waren General Lee und Picketts Charge. In der Erinnerung vieler Menschen blieb Lee der Führer, dessen Soldaten für ihn durchs Feuer gingen. Gleichzeitig stellte Lee das Idealbild eines Südstaaten-Gentlemans dar, eines Mannes, der selbstlos und gottesfürchtig Virginia und der Konföderation diente. Lees taktische Brillanz am Bull Run und bei Chancellorsville und seine Erklärung, er allein trage die Schuld an der Niederlage bei Gettysburg, erhoben Lee in den Stand einer lebenden Legende. Lee galt lange Zeit als unantastbar und Historiker sparten ihn bei kritischen Äußerungen aus. Generalleutnant Jubal A. Early schrieb in den 1870ern viele Artikel für die Southern Historical Society. Der „Lost Cause“ wurde dadurch ein langlebiges literarisches und kulturelles Phänomen. Early hatte als Hauptverräter Generalleutnant James Longstreet ausgemacht, dessen Verhalten entgegen den Anweisungen Lees am zweiten und dritten Tag der Schlacht von Gettysburg die Niederlage herbeigeführt hatte. Dabei hatte Lee nie seine Unzufriedenheit mit dem Verhalten Longstreets ausgedrückt. Longstreet war auch deshalb der geeignete Verräter, weil er nach dem Krieg mit Präsident Grant zusammenarbeitete und der Republikanischen Partei beitrat. Grant akzeptierte den politischen Mythos, weil er vermeiden wollte, dass wieder und wieder die Argumente breitgetreten würden, die schon vor Beginn des Krieges die Gemüter erhitzt hatten. Das Erscheinen der Lee-Biographie Douglas Southall Freemans im Jahre 1934 erweckte die „Lost Cause“ Mentalität erneut. Freeman schob in dem vierbändigen Werk die Schuld an Niederlagen auch anderen Untergebenen Lees wie Richard Ewell, J.E.B. Stuart, A. P. Hill, George Pickett und sogar Jubal Early zu. Freeman stützte sich dabei auf „bisher unbekannte Daten“ aus der „Southern Historical Society“. Die Sicht aus der „Lost Cause“ -Perspektive beeinflusste ebenfalls Margaret Mitchells Roman „Vom Winde verweht“ von 1936 oder D.W. Griffiths Film „The Birth of a Nation“ von 1915. Die Thesen des „Lost Cause“ fanden neue Beachtung durch die „Neukonföderierte Bewegung“ des späten 20. Jahrhunderts. In der heutigen Geschichtsschreibung bleibt der „Lost Cause“ außen vor. In der Bevölkerung, besonders des Südens beeinflusst er weiterhin erheblich das Wissen über den Bürgerkrieg. Im Norden erreichte Abraham Lincoln, nicht als Antwort auf den „Lost Cause“, ebenfalls Heldenstatus. Er und Lee sind im Bewusstsein der amerikanischen Bevölkerung die unstrittigen Helden des Bürgerkrieges. Mit dem Sieg des Nordens änderten sich Wesen und Politik der Vereinigten Staaten entscheidend. Die alten jeffersonschen Ideale, wonach die Verfassung möglichst eng ausgelegt werden und die Zentralregierung möglichst wenig Macht haben sollte, wurden nicht länger hochgehalten. Stattdessen wurde die Macht des Bundes weiter ausgeweitet: Hatten elf der ersten zwölf Verfassungszusätze (vgl. auch Bill of Rights) die Zentralregierung geschwächt, wurde ihre Stellung durch sechs der nächsten sieben Verfassungszusätze gestärkt.[39] Der Sezessionskrieg brachte die erste nationale Einkommenssteuer, die erste allgemeine Wehrpflicht (ironischerweise auf der Seite des Südens) und eine erweiterte Zuständigkeit der Bundesgerichte. Gleichzeitig wurde durch den Sieg der Union die politische Vorherrschaft des Nordens und der Partei der Republikaner über Jahre hinaus gefestigt: Der nächste demokratische Präsident nach James Buchanan (vor Abraham Lincoln) war Grover Cleveland. Er wurde 1884, also fast 20 Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs, zum Präsidenten gewählt. Mit dem 13. Verfassungszusatz hatten die Sklaven ihre Freiheit erlangt, die Verfassungszusätze 14 und 15 gaben ihnen das Bürger- und Wahlrecht. Dennoch sahen sich die Afroamerikaner im Süden weiterhin Diskriminierungen und Rassentrennung ausgesetzt, was durch das Urteil des Obersten Gerichtshof im Fall Plessy v. Ferguson (Separate but equal) de facto bestätigt wurde. Außerdem ging mit der Konföderation das alte südstaatlicharistokratische Gesellschaftssystem unter. Im Laufe der Jahrzehnte wurde der einst landwirtschaftlich orientierte Süden immer mehr industrialisiert. Das beste Beispiel hierfür ist die Stadt Atlanta: Im Sezessionskrieg weitestgehend zerstört, wurde sie schnell zur wichtigsten Industriemetropole des Südens und zur Hauptstadt des Bundesstaates Georgia. Politisch gesehen blieb der Süden als Solid South bis in die 1960er die Hochburg der Demokraten. 9 Veteranen Im Norden wie im Süden hielten Veteranenverbände die Erinnerung an den Bürgerkrieg wach. Zu gemeinsamen Treffen von ehemaligen Kriegsteilnehmern aus Nord und Süd kam es unter anderem 1913 und 1938 in Gettysburg anlässlich des 50. und des 75. Jahrestags der dortigen Schlacht. Am letzten Treffen der Bürgerkriegsveteranen, das am 28. August 1949 in Indianapolis stattfand, nahmen noch sechs Überlebende teil. Der letzte Soldat, der 31 nachweislich aktiv am Amerikanischen Bürgerkrieg teilgenommen hatte, war Pleasant Crump, der am 31. Dezember 1951 im Alter von 104 Jahren starb.[40] • Southern Historical Society Papers CD-Rom, H-Bar Enterprises 1st Edition, 1997, ISBN 0-7639-00842. 10 • Clarence Buel, Robert Underwood Johnson (Hrsg.): Battles and Leaders of the Civil War, Century Co, New York, 4 Bände, 1884–1888 (Berichte von unmittelbar Beteiligten, Online auf eHistory). Verfilmungen Folgende Filme handeln vom Sezessionskrieg (Auswahl): • Die Geburt einer Nation (1915) • Der General mit Buster Keaton (1926) • Vom Winde verweht (1939) • Die rote Tapferkeitsmedaille (1951) • Unter zwei Flaggen (1954) • Fackeln im Sturm (North & South) (1985, 1986, 1994) • Die Blauen und die Grauen (The Blue and the Gray) (1982, 1985; Kurzserie) • Glory (1989) • PBS-Dokumentation The Civil War von Ken Burns (1990) • Gettysburg (1993) • Land in Flammen (Class of ’61) Fernsehfilm (1993) • Wer mit dem Teufel reitet (Ride with the Devil) (1999) • Hunley – Tauchfahrt in den Tod (C. S. S. Hunley) (1999) • Gods and Generals (2003) • Unterwegs nach Cold Mountain (Cold Mountain) (2003) • Der amerikanische Bürgerkrieg – Die Dokumentation (American Civil War – A Union Divided), Großbritannien, von Graham Holloway, (2003) • Die Lincoln Verschwörung (The Conspirator) (2010) • Lincoln (2012) 11 Literatur Hilfsmittel • Marc Boatner III: Civil War Dictionary, zuerst 1959, Vintage Books 1991, ISBN 0-679-73392-2. • Frederick Dyer: Compendium of the Civil War, Morningside Bookshop, 1978, ISBN 0-89029-0466. • David J. Eicher: The Civil War in Books: An Analytical Bibliography, 1997, ISBN 0-252-02273-4. (Kommentierte Bibliographie) • John H. Eicher und David J. Eicher, Civil War High Commands, Stanford University Press, 2001, ISBN 0-8047-3641-3. • William F. Fox: Regimental Losses in the American Civil War: A Treatise on the Extent and Nature of the Mortuary Losses in the Union Regiments, u. a. Ebooksondisk.com, 2002, ISBN 1-932157-07-7. • Bernd G. Längin: Der Amerikanische Bürgerkrieg. Eine Chronik in Bildern – Tag für Tag. Bechtermünz, Augsburg 2000, ISBN 3-86047-900-8, auch Weltbild, Augsburg 1998 (Reich bebildert, aber ohne Register). • James M. McPherson (Herausgeber): The Atlas of the Civil War, Running Press Book Publishers, Philadelphia 2005, ISBN 0-7624-2356-0 (Viele Karten, Beschreibungen des Kriegsverlaufs, ausgewählter Schlachten und Fotos). • William C. Davis: Der Amerikanische Bürgerkrieg – Soldaten, Generäle, Schlachten. Motorbuch, Stuttgart 2000, ISBN 3-8289-0384-3. • David S. und Jeanne T. Heidler (Herausgeber): Encyclopedia of the American Civil War: a political, social, and military history. 5 Bände. ABC-CLIO, Santa Barbara, Calif. 2000, ISBN 0-393-04758-X. Zusammenfassende Darstellungen Primärquellen • United States. War Dept.: The War of the Rebellion: a Compilation of the Official Records of the Union and Confederate Armies, Govt. Print. Off., Washington 1880–1901, 128 Bde. (hier online) • Giampiero Carocci: Kurze Geschichte des amerikanischen Bürgerkriegs. Der Einbruch der Industrie in das Kriegshandwerk, Klaus Wagenbach Verlag, Taschenbuch 281, Deutsche Erstausgabe, Berlin 1997, ISBN 3-8031-2281-3. 32 14 EINZELNACHWEISE • Bruce Catton The Centennial History of the Civil 12 Siehe auch War, Garden City, Bd.1 The coming fury 1961, Bd.2 Terrible swift sword 1963, Bd.3 Never Call Retreat Portal: Sezessionskrieg – Übersicht zu Wikipedia1965, alle drei Bände bei Pocket Book 1967. Inhalten zum Thema Sezessionskrieg • Shelby Foote: The Civil War. A Narrative, 3 Bde., New York 1958–1974, ISBN 0-7126-9812-4 (Sehr gut geschriebene Darstellung des Krieges, wenn auch ohne fachwissenschaftlichen Apparat). • Flaggen der Sezessionsstaaten • Michael Hochgeschwender: Der amerikanische Bürgerkrieg. Beck, München 2010, ISBN 978-3-40656251-8. • Liste der Generale der Konföderierten im Sezessionskrieg • Leah Ireland-Kunze: Der Bürgerkrieg in den USA. Militärverlag der Deutschen-Demokratischen Republik, Berlin 1989. • Marcus Junkelmann: Der amerikanische Bürgerkrieg 1861–1865, Weltbild, Augsburg 1992, ISBN 389350-355-2. • Kriegsflaggen der Konföderierten Staaten von Amerika • Liste der Generale der Union im Sezessionskrieg • Deutsche im Sezessionskrieg 13 Weblinks Commons: Sezessionskrieg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien • John Keegan Der amerikanische Bürgerkrieg, RoWikisource: Amerikanischer Bürgerkrieg – wohlt, Berlin 2010, ISBN 978-3-87134-668-2 (Originaltitel: The American Civil War: A military histo- Quellen und Volltexte ry, übersetzt von Hainer Kober). • James M. McPherson: Für die Freiheit sterben. Die Geschichte des amerikanischen Bürgerkrieges, List, Berlin, ISBN 3-471-78178-1, auch Weltbild Verlag, Augsburg 2000, englisches Original Battle Cry of Freedom. The Civil War Era, New York: Oxford University Press, 1988, ISBN 0-19-503863-0 (Der Autor erhielt hierfür den Pulitzer-Preis. Die beste einbändige Darstellung des Krieges, die auch detailliert auf die Ursachen eingeht). • U.S. National Park Service • Brian Holden Reid: Der Amerikanische Bürgerkrieg und die europäischen Einigungskriege. Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 2000, ISBN 3-89488130-5. • The Southern Homefront 1861–1865 • Udo Sautter: Der Amerikanische Bürgerkrieg 1861– 1865, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt, Darmstadt / Theiss, Stuttgart 2009, ISBN 9783-534-21970-4 (WGD) / ISBN 978-3-8062-2232-6 (Theiss). • Als klassische Standardwerke gelten in den USA neben den erwähnten Büchern von Bruce Catton zusätzlich seine Biographie von Ulysses S. Grant und seine Army of the Potomac Trilogie sowie: James Ford Rhodes History of the United States from the Compromise of 1850 to the Compromise of 1877, David M. Potter The impending crisis 1848–1861, Allan Nevins mit seiner achtbändigen Darstellung Ordeal of the Union, The Emergence of Lincoln, The War for the Union, Douglas Southall Freeman R. E. Lee, Lee’s Lieutenant’s[41] • authentichistory.com: Bild- und Tonarchiv zum Amerikanischen Bürgerkrieg • American Civil War Search Directory • Civilwarhome.com – Sehr umfangreiche Seite über zahlreiche Aspekte des Krieges (englisch) • A brief Naval Chronology of the Civil War 14 Einzelnachweise [1] civilwarhome.com Stärken und Verluste der Union und der Konföderation [2] von lateinisch secessio, siehe auch Sezession, weitere in den USA gebräuchliche Bezeichnungen sind War Between the States (Krieg zwischen den Staaten) oder War of the Rebellion (Rebellionskrieg). [3] The Thomas Jefferson Papers Series 1. General Correspondence. 1651–1827 Brief Jeffersons an John Holmes vom 22. April 1820 [4] James M. McPherson: This Mighty Scourge: Perspectives on the Civil War, Oxford University Press, New York 2007, S. 7 [5] Heinz-Jürgen Nürrenbach: Abraham Lincoln – ein amerikanischer Mythos. Universität des 3. Lebensalters an der Goethe-Universität Frankfurt a. M. 2010, S. 18f. 33 [6] Department of Humanities Computing, University of Groningen: An Outline of American History (1994): Nullification Crisis. Zugriff: 5. November 2006 [22] Datum des Austritts aus der Union. eHistory at The Ohio State University, 2011, abgerufen am 23. Februar 2011 (englisch, Official Records, Serie IV, Bd. 1, S. 287f). [7] James L. Huston: The Panic of 1857 and the Coming of the Civil War. Louisiana State University Press, Baton Rouge, LA [u. a.] 1987, ISBN 0-8071-1368-9, S. 144ff. [23] Datum des Beitritts zur Konföderation. The Library of Congress, Mai 1904, abgerufen am 23. Februar 2011 (englisch, Journal of the Congress of the Confederate States). [8] Marcus Junkelmann: Der amerikanische Bürgerkrieg 1861–1865, S. 35ff., zum Selbstverständnis der weißen Bevölkerung in den Südstaaten. [9] Morrid Berman: Why America failed. Wiley, Hoboken NJ, 2011, S. 139 [10] Datum des Austritts aus der Union. eHistory at The Ohio State University, 2011, abgerufen am 23. Februar 2011 (englisch, Official Records, Serie IV, Bd. 1, S. 1). [11] Datum des Austritts aus der Union. eHistory at The Ohio State University, 2011, abgerufen am 23. Februar 2011 (englisch, Official Records, Serie IV, Bd. 1, S. 42). [12] Datum des Austritts aus der Union. eHistory at The Ohio State University, 2011, abgerufen am 23. Februar 2011 (englisch, Official Records, Serie IV, Bd. 1, S. 53f). [24] Datum des Austritts aus der Union. eHistory at The Ohio State University, 2011, abgerufen am 23. Februar 2011 (englisch, Official Records, Serie IV, Bd. 1, S. 335ff). [25] Datum des Beitritts zur Konföderation. eHistory at The Ohio State University, 2011, abgerufen am 23. Februar 2011 (englisch, Official Records, Serie IV, Bd. 1, S. 336). [26] Horace Greeley, The American conflict Lincolns Rede zur Amtseinführung, Bd 1., Kap. 26, New York 1864, 1969 (Repr.), ISBN 0-8371-1438-1, S. 422–426. [27] Die Zusammenstellung der Gefechte und Schlachten entspricht der Ordnung der Feldzüge, Schlachten und Gefechte durch den National Park Service [28] McPherson Für die Freiheit sterben, S. 360f [29] Shelby Foote, The Civil War, A Narrative, Bd. 1, S. 60 [13] Datum des Austritts aus der Union. eHistory at The Ohio State University, 2011, abgerufen am 23. Februar 2011 (englisch, Official Records, Serie IV, Bd. 1, S. 43f). [30] James M. McPherson, Für die Freiheit sterben, S. 358 [14] Datum des Austritts aus der Union. eHistory at The Ohio State University, 2011, abgerufen am 23. Februar 2011 (englisch, Official Records, Serie IV, Bd. 1, S. 70). [32] The War of the Rebellion, Series I, Volume V, S. 41: Angriffe ab Washingtons Geburtstag [15] Datum des Austritts aus der Union. eHistory at The Ohio State University, 2011, abgerufen am 23. Februar 2011 (englisch, Official Records, Serie IV, Bd. 1, S. 80). [34] The War of the Rebellion, Series I, Volume XI, Part I, S. 511: Verluste durch Landminen [31] James M. McPherson, Für die Freiheit sterben, S. 358. [33] McPherson Für die Freiheit sterben, S. 424. [35] Vergleiche McPherson: Crossroads of Freedom, S. 94 [16] Datum des Austritts aus der Union. Texas State Library, 6. Juli 201, abgerufen am 23. Februar 2011 (englisch, The Ordinances of the Texas Convention, and An Address to the People of Texas).. Den Austritt bestätigte ein Referendum am 23. Februar 1861. [17] Datum des Beitritts zur Konföderation. The Library of Congress, Mai 1904, abgerufen am 23. Februar 2011 (englisch, Journal of the Congress of the Confederate States). [18] Datum des Austritts aus der Union. eHistory at The Ohio State University, 2011, abgerufen am 23. Februar 2011 (englisch, Official Records, Serie IV, Bd. 1, S. 223). [19] Datum des Beitritts zur Konföderation. The Library of Congress, Mai 1904, abgerufen am 23. Februar 2011 (englisch, Journal of the Congress of the Confederate States). [20] Datum des Austritts aus der Union. eHistory at The Ohio State University, 2011, abgerufen am 23. Februar 2011 (englisch, Official Records, Serie IV, Bd. 1, S. 289–291). [21] Datum des Beitritts zur Konföderation. eHistory at The Ohio State University, 2011, abgerufen am 23. Februar 2011 (englisch, Official Records, Serie IV, Bd. 1, S. 330f). [36] Der Spiegel, Nr. 45, Jahrgang 2008, Prisma WissenschaftTechnik, Auf Gefechtsstation erstickt, S. 145, online [37] Der National Park Service ordnet den Carolina-Feldzug dem westlichen Kriegsschauplatz zu, weil er die Fortsetzung der Offensive der Armeen Shermans war, die in Tennessee begann. [38] McPherson, Battle Cry of Freedom, S. 854. Nach einer Schätzung, die aus Zensusdaten die Abweichung der Todesrate von Männern im wehrfähigen Alter gegenüber der Norm berechnet, kamen mindestens 627.000 und höchstens 888.000, mit größter Wahrscheinlichkeit aber etwa 761.000 Menschen ums Leben. Vgl. J. David Hacker: A Census-Based Count of the Civil War Dead. In: Civil War History. 57, Nr. 4, Dezember 2011, S. 307– 348. doi:10.1353/cwh.2011.0061. Abgerufen am 4. April 2012. [39] McPherson Für die Freiheit sterben, S. 845f. [40] Pleasant Crump in der Datenbank von Find a Grave. Abgerufen am 29. April 2016. (englisch) [41] Nach James M. Pherson Battle Cry of Freedom, S. IX Normdaten (Sachbegriff): GND: 4136055-2 34 15 TEXT- UND BILDQUELLEN, AUTOREN UND LIZENZEN 15 15.1 Text- und Bildquellen, Autoren und Lizenzen Text • Sezessionskrieg Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sezessionskrieg?oldid=155954979 Autoren: Flups, Ben-Zin, LA2, Pit, Nerd, Blauer elephant, Kku, Media lib, Zeno Gantner, Jed, Urbanus, Wing, Aka, Stefan Kühn, Matthyk, Realschule Wengen, ErikDunsing, Ilja Lorek, Head, Fab, Mathias Schindler, Markobr, Katharina, Nd, Sebastian Wallroth, Ideyal~dewiki, Herrick, DaTa, Seewolf, Generator, Nimer, Maclemo, Nephelin, HenrikHolke, Steve Maier, Rolz-reus, Napa, Schusch, GDK, Anathema, Zwobot, Corall~dewiki, D, Wolfgang1018, HaeB, Nikai, Robbot, Karl-Henner, Dylac, Axtmörder, Wiegels, APPER, Gunnar Eberlein, Naddy, Benowar, Hagrid, Der Eberswalder, Nocturne, Asdert, RoBri, Bacchus, Kalumet, Stefan Volk, Sinn, Peter200, Mostpatiently, Darkone, Trublu, Interpretix, UncleOwen, Resberlin, Proxy, Robbit, Geos, Hystrix, Hardenacke, Janneman, Sicherlich, Martin-vogel, John Eff, Merkur, Mnh, Ot, Utti, Chigliak, RocheDirac, Yardcock, Aloiswuest, P. Birken, Gerhardvalentin, Bhuck, Pischdi, Ulitz, Matthias.Gruber, Philipendula, Concept1, PeeCee, NiTenIchiRyu, Ri st, Pacifier, Tsui, Maturin1795, Leviathan~dewiki, Immanuel Giel, Obersachse, ThomasKloiber, MarvinMonroe, Divisor, Harmonica, Redf0x, Magnummandel, Lustiger seth, Thoken, Polarlys, Leipnizkeks, Botteler, Amrhingar, Cecil, Daniel FR, JensLang, MBq, BLueFiSH.as, Ekuah, Martin Bahmann, Pixelfire, Zaungast, Rax, Thedude0001, AndreasPraefcke, Thosch66, Thorbjoern, Gum'Mib'Aer, Diba, Hhtg, Seebeer, Carbidfischer, He3nry, C.Löser, Jergen, Florian.Keßler, E^(nix), Kriegslüsterner, FlaBot, Antaios, Sir, Sem-rub, KGF, Emes, Jodo, Hubertl, Barb, Keil, Fossa, Alma, Chaturangam, Tafkas, Cosal, Liberal Freemason, Markscheider, Anakin Skywalker, Sebmol, Greenx, Longbow4u, The-pulse, Flominator, Masturbius, Kedmanee, RedBot, Eisenacher, Schaengel89, Liesel, Nasiruddin, El Suizo, Brunswyk, Ingeniör, Meister-Yoda, O.Koslowski, Tornado, Brazzy, Kolja21, Scooter, Itti, Otberg, Ath, Robinhood, UW, Mipago, Renniac, Micge, Wahldresdner, Aholtman, Kobraton, César, Str1977, KaiMartin, Florian Adler, Syrcro, Hnsjrgnweis, Procopius, Olei, Proofreader, Bamjd3d, Sechmet, Ra'ike, Th., HH58, Chobot, Nichtbesserwisser, Bahnmoeller, Jackalope, Ephraim33, Hb, Katty, Suirenn, Hydro, Sven-steffen arndt, Pajz, Wanduran, Tmtriumph, RobotQuistnix, SchallundRauch, Bota47, WIKImaniac, WBTS-Forum.de, Ercas, Tresckow, JogyB, High Contrast, ChristianBier, Savin 2005, Donautalbahner, LeonardoRob0t, Andy king50, Bärski, Xuthor, Edmund Ferman, Manfred Regall, Osirisfog, RIMOLA, Jan Schreiber, Fornax, DerHexer, WAH, Scaramangado, EvaK, Peymanpi, Augiasstallputzer, Malte Schierholz, Eskimbot, Othman, Kaisersoft, Schrepfer, Nightflyer, Fp66, Kryston, Gilliamjf, 32X, PortalBot, LKD, Nixred, Triggerhappy, Chlewbot, Manecke, Queryzo, DerHerrMigo, Randalf, Nevfennas, Mikmaq, KaiMeier, Pohli, FredericII, Invisigoth67, Felistoria, Bundesstefan, Svens Welt, Gancho, Jo Atmon, Frank Murmann, Sister Ray, Rainer Lewalter, Machahn, SEM, Neurasthenio, Susu the Puschel, Wikinger77, Nemissimo, Wikifreund, Black-Landy, Carol.Christiansen, WortUmBruch, Aquilea Pumila, Jentsch, Tönjes, Graphikus, Beek100, Warentester, Siebrand, Evrik, Furfur, Armin P., Darev, Spuk968, Hmaag, Thijs!bot, Stefan Bernd, Tower of Orthanc, Memty Bot, KatBot, Die Spinne, Summ, Kriddl, Leider, Nagy, Joerg w, Amsaim, GiordanoBruno, Horst Gräbner, Eumeldingens, Tobi B., PCRus, Muck31, Christian DE 1982, Nosgart, Orlox, Rainer E., Hybscher, JAnDbot, Nicolas G., Ma'am, Tuscon~dewiki, MSprotte62, Mardil, Tomkraft, Freestylerdk, YourEyesOnly, Langhaarschneider, Meisterkoch, WaltR, TARBOT, Wo st 01, Geher, Marcus Schätzle, Noop1958, Frank Reinhart, Baumfreund-FFM, Septembermorgen, Musbay, Jerry W, Flavia67, Numbo3, Helenopel, Ticketautomat, Ibn Battuta, Don-Auer, Anaqonda, Bot-Schafter, Zollernalb, Schwobator, Avron, Proklos~dewiki, RacoonyRE, SashatoBot, DodekBot, Complex, VolkovBot, SDB, Alros002, Deckkater Loreanus vom F*schlößchen, Abc2005, Dr. Belotz, TXiKiBoT, Chrisitanholme, Marqueaux, DanielHerzberg, S12345678901234567890, Fl. Groß, Regi51, Gereon K., Claude J, Spider-7-12, Nikolaus Vocator, Holman, CeGe, Synthebot, 123hallo456, Amurtiger, Tobias1983, DerBach, Nucleus42, Lupi82, Nuba, Dicilitas, UKGB, Krawi, Friedrich Preuß, BotMultichill, SieBot, EWriter, Jens Speh, DaBot, Loveless, PeterBraun74, Der.Traeumer, PaterMcFly, Pohl-rosengarten, Hobel, Der gelehrte hermes1974, Engie, Volkes Stimme, Röhrender Elch, OKBot, Nikkis, Snoopy1964, Avoided, Gary Dee, Amodorrado, Adam Cuerden, Nsonntag, Alnilam, Pittimann, Robin Goblin, Port(u*o)s, Se4598, Löscher21, DragonBot, Spes Rei, Alecs.bot, Estirabot, Ambross07, Eingangskontrolle, TruebadiX, Dansker, Alexbot, Inkowik, Sebastian Schäller, Casra, SilvonenBot, SoxBot, W. Edlmeier, Tscherdi007, StudentG, Wolfgang Fieg, Geitost, Brackenheim, Mengenstrom, Lexar, KCMO, LinkFA-Bot, Schotterebene, Carschten, Numbo3-bot, Knergy, 1971markus, HerculeBot, Philipp Wetzlar, Samuel Wiki, Amirobot, Luckas-bot, Kunani, Gamma9, Eledill, Jotterbot, Laufe42, GrouchoBot, Anton Sevarius, T.M.L.-KuTV, Small Axe, Julia W, Veleius, ChenzwBot, Amaury~dewiki, Obersachsebot, Xqbot, ArthurBot, DSisyphBot, Verita, Howwi, Pwagenblast, Der Messer, Morten Haan, Ruben.moor, Pentachlorphenol, ToddyB, Snevern, The real Marcoman, Parakletes, RibotBOT, GhalyBot, SassoBot, 24karamea, A bougainvillea preguiçosa, Alte Schule, Jowinix, FalconL, Vearthy, Tobby72, Jivee Blau, D'ohBot, Ohne Gewehr, ShithappensbyTuE, ObersterGenosse, Serols, Meier99, SPQT, TobeBot, Jerchel, Kommunistlenin, Rzuwig, TjBot, DerGraueWolf, Martin1978, Martty, Max-78, DerPaulianer, EmausBot, Isa Blake, VeniVidiViki, Unsterblicher, Sk!d, DolphinBGG, Agentjoerg, Doc.Heintz, Sebastiano Mugnaio, ZéroBot, Neun-x, NEXT903125, Didym, Prüm, Cologinux, Ne discere cessa!, Susanne Wosnitzka, Eriksattelmair, Rabax63, Phzh, Ubsrw, Randolph33, Esskla, Iste Praetor, Gilgamesch2010, ANGELUS, Hephaion, Mikered, Von deutscher Seele, Lektorat Cogito, Van'Dhunter, Boshomi, Schokoelfe, Hybridbus, Jashjah, Sk8terlord, Schelmentraum, GonzoTheRonzo, Dexbot, Supperlot, Informationswiedergutmachung, Göte, Lektor w, Aradir, AristophanisTheReal, Berndelaleman, EierlegendeWollmilchsau, Wassermaus, Schmierdiekackeandiewand, HeicoH, Kleinerpinguin77, Schnabeltassentier, Unfugsbeseitiger, Hobbitschuster, Erdhaufen, FNDE, Pauelz, Bemoty, Lorvage, Homofirst und Anonyme: 529 15.2 Bilder • Datei:1861el.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fb/1861el.jpg Lizenz: Public domain Autoren: National Park Service - http://nps-vip.net/history/glance/1861el.jpg Ursprünglicher Schöpfer: NPS Graphics • Datei:1861wl.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/cb/1861wl.jpg Lizenz: Public domain Autoren: National Park Service - http://nps-vip.net/history/glance/1861wl.jpg Ursprünglicher Schöpfer: NPS Graphics • Datei:1862el.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/ef/1862el.jpg Lizenz: Public domain Autoren: National Park Service - http://nps-vip.net/history/glance/1862el.jpg Ursprünglicher Schöpfer: NPS Graphics • Datei:1862wl.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/bd/1862wl.jpg Lizenz: Public domain Autoren: National Park Service - http://nps-vip.net/history/glance/1862wl.jpg Ursprünglicher Schöpfer: NPS Graphics • Datei:1863el.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/26/1863el.jpg Lizenz: Public domain Autoren: National Park Service - http://nps-vip.net/history/glance/1863el.jpg Ursprünglicher Schöpfer: NPS Graphics • Datei:1863wl.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/cc/1863wl.jpg Lizenz: Public domain Autoren: National Park Service - http://nps-vip.net/history/glance/1863wl.jpg Ursprünglicher Schöpfer: NPS Graphics 15.2 Bilder 35 • Datei:1864el.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a8/1864el.jpg Lizenz: Public domain Autoren: National Park Service - http://nps-vip.net/history/glance/1864el.jpg Ursprünglicher Schöpfer: NPS Graphics • Datei:1865el.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/04/1865el.jpg Lizenz: Public domain Autoren: National Park Service - http://nps-vip.net/history/glance/1865el.jpg Ursprünglicher Schöpfer: NPS Graphics • Datei:1865wl.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4f/1865wl.jpg Lizenz: Public domain Autoren: National Park Service - http://nps-vip.net/history/glance/1865wl.jpg Ursprünglicher Schöpfer: NPS Graphics • Datei:Abraham_Lincoln.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c8/Abraham_Lincoln.jpg Lizenz: Public domain Autoren: Moore, Frank, ed. Portrait Gallery of the War. New York: D. Van Nostrand, 1865. Ursprünglicher Schöpfer: D. Van Nostrand • Datei:Bodies_on_the_battlefield_at_antietam.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/9e/Bodies_on_the_ battlefield_at_antietam.jpg Lizenz: Public domain Autoren: From the Library of Congress’ American Memory collection; original location: http://memory.loc.gov/ndlpcoop/nhnycw/ad/ad18/ad18045v.jpg Ursprünglicher Schöpfer: Alexander Gardner • Datei:CSA_states_evolution.gif Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/1d/CSA_states_evolution.gif Lizenz: CCBY-SA-3.0 Autoren: Eigenes Werk Ursprünglicher Schöpfer: User:Golbez • Datei:CSS_David_drawing.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/13/CSS_David_drawing.jpg Lizenz: Public domain Autoren: ? Ursprünglicher Schöpfer: ? • Datei:Commons-logo.svg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4a/Commons-logo.svg Lizenz: Public domain Autoren: This version created by Pumbaa, using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Ursprünglicher Schöpfer: SVG version was created by User:Grunt and cleaned up by 3247, based on the earlier PNG version, created by Reidab. • Datei:Disambig-dark.svg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/ea/Disambig-dark.svg Lizenz: CC-BY-SA-3.0 Autoren: Original Commons upload as Logo Begriffsklärung.png by Baumst on 2005-02-15 Ursprünglicher Schöpfer: Stephan Baum • Datei:Hunley-2.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0e/Hunley-2.jpg Lizenz: Public domain Autoren: [1] U.S. Naval Historical Center Photograph #: NH 999, Courtesy of the Navy Art Collection, Washington, DC Ursprünglicher Schöpfer: R.G. Skerrett • Datei:Jefferson_Davis_-_NARA_-_528293_restored.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/ef/Jefferson_ Davis_-_NARA_-_528293_restored.jpg Lizenz: Public domain Autoren: U.S. National Archives and Records Administration Ursprünglicher Schöpfer: Mathew B. Brady • Datei:Marais-massacre.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f1/Marais-massacre.jpg Lizenz: Public domain Autoren: Missouri Historical Society exhibit in Missouri State Capitol Ursprünglicher Schöpfer: Unknown • Datei:Missouri-Kompromiss.png Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/88/Missouri-Kompromiss.png Lizenz: CC BY-SA 3.0 Autoren: Eigenes Werk Ursprünglicher Schöpfer: MarzenaJani • Datei:Monitor_virginia_h45973.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/21/Monitor_virginia_h45973.jpg Lizenz: Public domain Autoren: Dieses Bild wurde von der US Navy mit der ID NH 45973 herausgegeben. Diese Markierung zeigt nicht den Urheberrechts-Status des anhängenden Werks an. Es ist in jedem Falle zusätzlich eine normale Lizenz-Vorlage erforderlich. Siehe Commons:Lizenzen für weitere Informationen. Ursprünglicher Schöpfer: Julian Oliver Davidson (1853-1894) • Datei:NPS_CW_at_a_Glance_Western_1864.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/42/NPS_CW_at_ a_Glance_Western_1864.jpg Lizenz: Public domain Autoren: National Park Service - http://nps-vip.net/history/glance/1864wl.jpg Ursprünglicher Schöpfer: NPS Graphics • Datei:Portal.svg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c9/Portal.svg Lizenz: CC BY 2.5 Autoren: • Portal.svg Ursprünglicher Schöpfer: Portal.svg: Pepetps • Datei:Qsicon_lesenswert.svg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/43/Qsicon_lesenswert.svg Lizenz: CC BY-SA 3.0 Autoren: Image:Qsicon_lesenswert.png basierend auf Image:Qsicon inArbeit.png Ursprünglicher Schöpfer: User:Superdreadnought, User:Niabot • Datei:Richmond_&_Petersburg_Railroad_02705r.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/86/Richmond_ %26_Petersburg_Railroad_02705r.jpg Lizenz: Public domain Autoren: Dieses Bild ist unter der digitalen ID cwpb.02705 in der Abteilung für Drucke und Fotografien der US-amerikanischen Library of Congress abrufbar. Diese Markierung zeigt nicht den Urheberrechtsstatus des zugehörigen Werks an. Es ist in jedem Falle zusätzlich eine normale Lizenzvorlage erforderlich. Siehe Commons:Lizenzen für weitere Informationen. Ursprünglicher Schöpfer: Unbekannt<a href='//www.wikidata.org/wiki/Q4233718' title='wikidata:Q4233718'><img alt='wikidata:Q4233718' src='https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/ff/ Wikidata-logo.svg/20px-Wikidata-logo.svg.png' width='20' height='11' srcset='https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/ thumb/f/ff/Wikidata-logo.svg/30px-Wikidata-logo.svg.png 1.5x, https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/ff/ Wikidata-logo.svg/40px-Wikidata-logo.svg.png 2x' data-file-width='1050' data-file-height='590' /></a> • Datei:Scott-anaconda.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/bc/Scott-anaconda.jpg Lizenz: Public domain Autoren: The Library of Congress/American Memory (Digital ID: g3701s cw0011000) [1] Ursprünglicher Schöpfer: J.B. Elliott • Datei:Second_national_flag_of_the_Confederate_States_of_America.svg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ commons/2/24/Flag_of_the_Confederate_States_of_America_%281863-1865%29.svg Lizenz: Public domain Autoren: SVG based on this image Ursprünglicher Schöpfer: William Tappan Thompson (1812–1882) • Datei:Sultana_Disaster.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a2/Sultana_Disaster.jpg Lizenz: Public domain Autoren: ? Ursprünglicher Schöpfer: ? 36 15 TEXT- UND BILDQUELLEN, AUTOREN UND LIZENZEN • Datei:USA_Map_1864_including_Civil_War_Divisions.png Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/10/USA_ Map_1864_including_Civil_War_Divisions.png Lizenz: CC-BY-SA-3.0 Autoren: ? Ursprünglicher Schöpfer: ? • Datei:US_flag_35_stars.svg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/61/US_flag_35_stars.svg Lizenz: Public domain Autoren: Adobe Illustrator (SVG) Ursprünglicher Schöpfer: Jacobolus (SVG) • Datei:Union_Strategy_in_the_Western_Theater.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/37/Union_Strategy_ in_the_Western_Theater.jpg Lizenz: Public domain Autoren: National Park Service - http://nps-vip.net/history/glance/ustrtgyw.jpg Ursprünglicher Schöpfer: NPS Graphics • Datei:United_States_Slavery_Map_1860.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f1/United_States_Slavery_ Map_1860.jpg Lizenz: CC BY-SA 3.0 Autoren: Eigenes Werk Ursprünglicher Schöpfer: Stilfehler • Datei:Wahl1860USA.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/17/Wahl1860USA.jpg Lizenz: Public domain Autoren: http://teachpol.tcnj.edu/amer_pol_hist/_use.htm Ursprünglicher Schöpfer: Unbekannt oder US-Regierung • Datei:Wikisource-logo.svg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4c/Wikisource-logo.svg Lizenz: CC BY-SA 3.0 Autoren: Rei-artur Ursprünglicher Schöpfer: Nicholas Moreau 15.3 Inhaltslizenz • Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0