WESENTLICHE GESTALTUNGSMERKMALE DER KONZEPTION 1

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WESENTLICHE GESTALTUNGSMERKMALE DER KONZEPTION
1. Die beachtliche Kubatur der Probebühne wird in einen dynamisch differenzierten
Baukörper aufgelöst.
2. Die gewählte Materialauswahl verstärkt das Wechselspiel des neuen Baukörpers zum
Bestand - siehe beiliegende Musterplatte.
3. Durch die architektonische Konzeption wird eine Landmark geschaffen.
4. Alle technischen, funktionalen und sonstigen Vorgaben werden voll erfüllt und
gewährleiten eine kostengünstige Betriebsführung.
5. Der überwiegende Einsatz von „Industriebauelementen“ ermöglicht eine schnelle und
budgetkonforme Umsetzung.
6. Im Einklang mit der Baukörperausbildung werden attraktive, licht durchflutete Aufenthaltsund Arbeitsräume für die Mitarbeiter und Benutzer erzielt.
7. Die Wahrnehmung des Bauwerks korrespondiert mit der positiven öffentlichen Besetzung
der Wiener Staatsoper.
STÄDTEBAU - ARCHITEKTUR
Die in ihrer Dimension beeindruckende, schwebende Kubatur der Probebühne wird durch
einen stringent dynamisierten Baukörper in eine klare und glaubwürdige Form gebracht.
Nach Südwesten, an der Stirnseite des Gebäudes betont und assoziiert das große
„Bühnenfenster-Guckloch“ die Funktion des Gebäudes als Probebühne und markiert das
Ende der länglichen Gebäudestruktur. Die Längsausrichtung des Depots wird straßenseitig
aufgenommen und vertikal vorragende silbrige Elemente trennen als Zäsur die Gebäude
mit ihrer verschiedenartigen Materialität. Nordöstlich gibt es einen Versatz in der
Längsausdehnung, der durch die geforderten Ausmaße begründet ist und beim Andocken
an den Bestand ebenfalls die Zäsurelemente aufweist.
Der Probebühnenraum samt dazu gehörender Räumlichkeiten ist schwebend über den
geforderten Zuliefer- und Manipulationsbereich im Erdgeschoß angeordnet und wird durch
ein transparent gehaltenes Foyer erschlossen. Die reduzierte, zurück- gestaffelte Dimension
des Rollbodens spiegelt sich als Abschluss im Baukörper wider, wodurch keine
Verschmelzung mit dem Satteldach des Depots erfolgt. Der Rücksprung entlang der
Längsseiten gliedert die Höhenentwicklung des Baukörpers und schafft gleichzeitig gute
Belichtungsverhältnisse für die Kombihalle.
Als verbindendes Element dient die von der Schauseite beginnend geneigte Dachfläche mit
seitlichen Streckmetallelementen, unter der die erforderlichen Haustechnikaußengeräte
situiert sind. Die fünfte Fassade-Dachlandschaft ist somit ein Bestandteil der
Gesamtkomposition des Baukörpers
Architektonisch wird eine klare Ablesbarkeit geschaffen, die gleichzeitig auf die zwei
städtebaulichen Situationen Bezug nimmt. Zur Längsseite hin durch den geschlossen
Kubus und stirnseitig durch die großzügig transparenten Öffnungen, die zu einem Element
in der leicht geneigten Fassade zusammengefasst sind. Mit dieser Anordnung entsteht ein
Vorfeld, das die urbane Situation aufnimmt und widerspiegelt.
Das Erscheinungsbild des Baukörpers verändert sich je nach Sonnenstand und
Lichtverhältnissen, da die Metalloberfläche eine irisierende violett-blau-rosafarbige
Beschichtung aufweist. Damit wird auch der teilweise vorhandene Lachston des Bestandes
aufgenommen und gleichzeitig die Kombihalle und das Dekorationsdepot über dieses
verbindende Element als ein Ensemble geschaffen.
Umspielt wird der irisierende Baukörper durch das Sichtbeton-Glaselement des Foyers
samt den notwendigen Stahlbetonstützen und -scheiben und den zurückspringenden
Rollbodenbaukörper, der dreiseitig eine beige-silbrige Oberfläche aufweist.
Durch die Gestaltung des Baukörpers und seine sich verändernde Außenmaterialität
entsteht
ein
Wechselspiel
der
Dimensionen
und
eine
interessante
Oberflächenwahrnehmung von glatt-rau, glänzend-matt, sowie von groß- und kleinteilig.
Der violett- blau- rosa Farbton in seinen Materialnuancierungen wirkt als verbindendes
Element des Ganzen.
AUSSENRAUM UND ERSCHLIESSUNG
Die straßenlängsseitige Abgrenzung durch Büsche soll südwestlich bis zum Liftschacht des
Foyers übernommen werden, jedoch aus Sicherheitsgründen vertieft werden, damit sie als
Einfriedung fungieren kann.
Vom Liftschacht bis zum Bestand Zufahrts- und zum Eingangstor ist ein transparenter Zaun
konzipiert, um eine Sichtverbindung ins Foyer zu schaffen.
Die bestehenden Einfahrts- und Eingangstore wurden in das Konzept integriert.
Der fußläufige Eingangsbereich um das Foyer hebt sich durch graue Pflasterung vom
asphaltierten Bereich des Motorverkehrs ab.
FUNKTIONALITÄT
Die gestellten Anforderungen hinsichtlich des Raumprogramms und notwendiger Abstände
zur Kombihalle werden vom konzipierten Baukörper erfüllt und die bestehenden
notwendigen Funktionsabläufe im Erdgeschoss (Anlieferung, Manipulationsfläche) bleiben
unverändert.
Im Erdgeschoß befindet sich die vertikale Erschließung samt Foyer für die drei
darüberliegenden Geschoße.
Im 1. Obergeschoß sind die Arbeits-, Aufenthalts- und Garderobenräume situiert, die im
Nahbereich zur Bühne stehen müssen, die weiteren befinden sich im 2. Obergeschoß.
Der Bühnenraum ist ebenfalls direkt vom Stiegenhaus bzw. Lift zugänglich.
Weiters befindet sich im Bühnenraum auf der gegenüberliegenden Seite die geforderte
Verbindung ins Dekorationsdepot. Dadurch ist eine funktional sinnvolle Entkoppelung
gegeben. Vom Bühnenraum gelangt man über eine Treppe und einen Podestraum in den
Rollboden und in den Außenbereich des überdachten Haustechnikbereiches.
Im 3. Obergeschoß gelangt man vom großzügigen Foyer einerseits in die
Verwaltungsräumlichkeiten
und
andererseits
in
einen
zentralen,
großzügigen
Aufenthaltsraum samt Teeküche.
Das Kellergeschoß weist Haustechnik und Lagerräume samt Waschküche auf.
Die Klarheit der Baukörper findet in der Grundrissorganisation ihre Entsprechung ohne die
funktionalen Zusammenhänge aufzugeben und die Fassadengestaltung spiegelt die
inneren Funktionen wider.
TECHNISCHE DETAILS
Die Konzeption berücksichtigt wichtige Erkenntnisse auf Grund von Besichtigungen der
gerade fertiggestellten Raleigh Studios bei Budapest, die international als Referenz gelten.
Bühnenraum samt Aufenthalts- und Arbeitsräume:
Die Außenwände sind Stahlbetonwände mit innen liegender Akustikvorsatzschale und
außen liegenden Domico Planum Fassadenelementen. Zusätzlich sind im Inneren
Schienensysteme für Absorber und Akustikpaneele installiert.
Die Deckenkonstruktion zum Erdgeschoß hin ist eine Stahlkonstruktion mit eingehängten
Stahlbetonplattenelementen mit innenseitigem Doppelboden und ebenfalls außen liegenden
gedämmten Domico Planum Fassadenelementen.
Die Decke zum Rollboden ist eine Fachwerkkonstruktion.
Rollboden:
Die Wände sind mit Planum Domico Elementen verkleidete Kassettentragschalen;
zusätzlich sind innen Akustikvorsatzschalen angebracht.
Die Decke ist eine Stahlkonstruktion mit Domico Elementdach, die innenseitig zur
Optimierung der Akustik perforiert sind.
Foyer:
Die transparenten Teile sind eine Pfostenriegelfassade, die im Kontrast
Stahlbetonkonstruktion samt außen liegenden Sichtbetonfertigteilelementen steht.
zur
Dieses Konzept ermöglicht eine rasche Bauzeit und stellt eine Konstruktionsart mit optimaler
Kosten-Nutzen-Relation dar.
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