Bauen heute Energie Die Sonne: Kostenlose Stromspenderin Sonnenlicht kann jeder nutzen. Egal ob als Gemütsbalsam oder Betriebsenergie für die eigenen vier Wände; die Sonne kann kostenlos angezapft werden. Die Nutzung als Wärme- oder Stromspenderin im Einfamilienhaus ist allerdings mit Investitionskosten verbunden. Lesen Sie hier, welche Komponenten die Anlagen enthalten, wie sie funktionieren und mit welchen Ausgaben Sie rechnen müssen. Text: Rita Kuprecht, Simone Keller nenenergie über entsprechende Anlagen zur Wärme- und Stromerzeugung aktiv zu nutzen. pf30, fotolia.com Solarthermie Sonnenenergie hat gegenüber herkömmlichen Energiequellen einen wesentlichen Vorteil: Im Unterschied zu fossilen oder atomaren Energieträgern steht sie kostenlos und praktisch unbegrenzt zur Verfügung. Zudem wird bei der solaren Wärmeerzeugung keinerlei Feinstaub freigesetzt. Für den Unterhalt eines Gebäudes kann die Sonneneinstrahlung entweder aktiv oder passiv genutzt werden. Die passive Lösung besteht im Wesentlichen darin, dass sich die Architektur den natürlichen Gegebenheiten anpasst. Das sogenannte solare Bauen sieht unter anderem eine kompakte Bauweise vor, die für möglichst wenig Energieverlust via Gebäudehülle sorgt. Zudem werden auf der Südseite eines entsprechenden Hauses grosse Fensterflächen eingeplant, die mit modernster Wärmeschutzverglasung versehen sind. Wärmedämmung von Fassaden, Böden und Decken sind genauso Komponenten der solaren Architektur wie Komfortlüftungen mit Wärmerückgewinnung. Neben dieser passiven Nutzung besteht auch die Möglichkeit, die Son- 20 2/2009 Eine solarthermische Anlage besteht in der Regel aus einem Kollektor, einem Speicher, einer Steuerung und einem Wärmetransportsystem. Im Kollektor ist der Absorber enthalten, ein mit Kanälen durchzogener Metallkörper, dessen schwarze Oberfläche für eine möglichst hohe Absorption der Sonnenenergie sorgt. Er sammelt das diffuse wie auch das direkt einstrahlende Licht der Sonne und wandelt es in Wärme um. Mittels einer Abdeckung aus einer oder zwei Glasscheiben auf der exponierten Seite des Kollektors sowie einer Dämmung gegen das Gebäude hin werden Wärmeverluste verhindert. Gleichzeitig profitiert man auf diese Weise vom Treibhauseffekt. Mithilfe der Steuerung wird die gewonnene Energie über einen flüssigen Wärmeträger, welcher im Absorber zirkuliert, in Rohrleitungen zum Speicher gepumpt und an diesen abgegeben. Von hier aus kann sie je nach Bedarf als Heizunterstützung oder zur Warmwasser-Aufbereitung dem jeweiligen Einsatzbereich zugeführt werden. Solange in den Kollektoren nutzbare Energie zur Verfügung steht, hält die Steuerung das Pumpsystem in Betrieb. Fällt die Temperatur in den Kollektoren jedoch unter diejenige im Speicher, schaltet die Pumpe aus, und das herkömmliche Heizsystem sorgt für die nötige Wärmezufuhr. In unseren Breitengraden kann die Sonnenenergie bei geeigneter Platzierung der Kollektoren etwa 60 bis 70 Prozent des jährlichen Energiebedarfs für Warmwasser bereitstellen und so den Verbrauch über das ganze Sommerhalbjahr decken. Um mit einer Solaranlage nicht nur Wasser zu erwärmen, sondern auch eine Heizleistung zu erzielen, muss eine grössere Kollek- Bauen heute Energie 4 1 5 2 In der Zukunft zu Hause 3 Die richtige Temperatur schafft ein gutes Klima. Danfoss Wärmepumpen nutzen die natürlichen Wärmespeicher, die uns umgeben: Luft, Erde und Wasser. Die in der Umwelt gespeicherte Sonnenenergie heizt das Haus sowie das gesamte Warmwasser und man kann damit auch das Haus kühlen. Ein zuverlässiges, preisgünstiges Energiesystem, das erneuerbare Energiequellen effizient nutzt. Danfoss Info Nr. 3 Option Solarenergie Neue Brenner-Generation Elco, Spezialistin im Bereich Wärmeerzeugung mit Gas, Öl und erneuerbaren Energien, lanciert ihre neue Kleinbrenner-Generation «Vectron 1» für Gas und Öl. Die jüngste Innovation der neuen Baureihe ist das integrierte Display mit «elcogramm» – einer weltweit verständlichen Symbolsprache. Bereits ab dem kleinsten Modell ist eine automatische Dichtheitskontrolle der zwei Gasventile serienmässig enthalten. Elcotherm Die optimale Isolation der Gebäudehülle, eine effiziente Haustechnik und die klimaschonende Deckung des Energiebedarfs werden immer mehr zum Standard bei Sanierungen und Neubauten. Die Sonnenenergie spielt dabei eine immer bedeutendere Rolle als Wärme- und Stromlieferantin. Leistungsfähige umweltfreundliche Systeme verringern die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und deren Preisinstabilität. Zudem leisten sie einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Swissolar Info Nr. 1 Info Nr. 4 Umweltgerechte Energieversorgung Wärmepumpen Seit fünfzehn Jahren ermöglicht Biotech eine sichere und umweltgerechte Energieversorgung. In der Schweiz betreut das engagierte Team von Huggler Energietechnik Planer und Heizungsinstallationsbetriebe bei der Ausführung von Biomasse-Heizanlagen, Solar-Kollektoren und Speichertechnik. Biotech-Lösungen sind in unterschiedlichste Gebäude integrierbar und bieten klare Vorteile gegenüber Anlagen mit fossilen Brennstoffen. Biotech Moderne Wärmepumpentechnik trägt einen guten Namen: Dimplex. Mit der neusten Wärmepumpen-Generation setzt Dimplex erneut Massstäbe in Design und Funktionalität – ob in der Kompaktbauweise für einfache Installation oder in der Universalbauweise für individuelle Varianten. Eine maximale Kombinierbarkeit der Komponenten ermöglicht kundenspezifische Lösungen. Je nach Standort und Möglichkeit kann die Bauherrschaft zwischen drei Systemen auswählen. Star Unity Info Nr. 2 Info Nr. 5 2/2009 21 Bauen heute Energie torenfläche sowie zusätzliches Speichervolumen einkalkuliert werden. Je nach Wärmedämmung des Hauses, Ausrichtung der Kollektoren und Sonneneinstrahlung können mit Solarenergie in einem Gebäude immerhin circa 30 Prozent der jährlichen Heizenergie gedeckt werden. Photovoltaik In einer Solarstromanlage wird das Sonnenlicht statt in Wärme direkt in elektrische Energie in Form von Gleichstrom umgewandelt. Man unterscheidet im Wesentlichen zwischen Inselanlagen, die lediglich den Eigenbedarf decken, und Netzverbundanlagen, die den überschüssigen Strom in das (öffentliche) Netz einspeisen. Eine Inselanlage besteht aus einem Solarmodul und einem Verbraucher. Damit das System auch mit Strom versorgt werden kann, wenn die Sonne nicht scheint, verfügt die Anlage zusätzlich über eine Batterie. Inselanlagen eignen sich vor allem für Ferienhäuser oder Berghütten, die nicht in der Nähe des öffentlichen Stromnetzes stehen. Netzverbundanlagen sind in den meisten Fällen grösser als Inselanlagen. Deshalb wird für die elektrische Verschaltung der Module eine zusätzliche Vorrichtung nötig. Durch Hintereinanderschaltung bilden die Module Stränge, die vom sogenannten Feldverteilkasten miteinander verschaltet werden. Der überschüssige Strom wird bei diesem Analagetyp direkt ins Netz eingespeist. Dafür muss der Gleichstrom aus dem Solarmodul vom Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt werden. Das Energiegesetz verpflichtet Netzbetreiber, Elektrizität aus erneuerbaren Energien abzunehmen und zu «marktorientierten Bezugspreisen zu vergüten». Im Minimum sind dies 15 Rappen/kWh. Die Preise bei Solarstrombörsen liegen einiges höher und ermöglichen im günstigsten Fall, die Anlage kostendeckend zu betreiben. Investitionskosten Solarthermie Wird die Sonnenenergie ausschliesslich für die Warmwasser-Aufbereitung verwendet, rechnet man mit einer Kollektorenfläche von ungefähr 1,2 bis 1,5 m2 pro Person, während sich das benötigte Speichervolumen etwa auf das 1,5- bis 2-Fache des täglichen Wasserbedarfs beläuft. Die zu erwartende Warmwassernutzung sollte also in etwa bekannt sein. Kommt Solarenergie auch als Heizungsunterstützung zum Tragen, ist für die Berechnung der Kollektorenfläche und des Speichervolumens nicht nur die Art der Nutzung und die Anzahl Verbraucher, sondern auch die Grösse des Gebäudes bzw. die zu beheizende Wohnfläche entscheidend. Ob sich der Einsatz von Sonnenenergie lohnt, lässt sich auf verschiedene Arten eruieren. Ge- 22 2/2009 mäss Swissolar ist die Berechnung des sogenannten Sonnenenergiepreises zweckmässig. Dieser ist definiert als Verhältnis zwischen den (Mehr-)Kosten der Solaranlage und der eingesparten Energie. Richtpreis für Anlagen mit verglasten Flachkollektoren Fr. 12 000.– für eine Kompaktanlage für Warmwasser im Einfamilienhaus. Fr. 20 000.– bis 30 000.– für Anlagen zur Heizungsunterstützung im Einfamilienhaus (abhängig von Grösse und Wärmedämmung des Gebäudes). Richtpreise für Anlagen mit unverglasten Kollektoren Fr. 200.– bis Fr. 500.– pro Quadratmeter Absorberfläche bei Schwimmbad-Beheizungsanlagen. Für Vakuumröhren-Kollektoren können keine Richtkosten genannt werden, da es sich meist um individuelle Lösungen handelt. Die Kosten sind in der Regel höher als bei Flachkollektoren. (Quelle: Swissolar) Investitionskosten Photovoltaik Für die Dimensionierung einer Solarstrom-Anlage können verschiedene Fakten als Anhaltspunkte dienen. Für einen Jahresstromverbrauch von 2000 kWh – entspricht etwa der Hälfte eines energetisch durchschnittlichen Haushalts (ohne Elektroboiler) – gehen Experten beispielsweise von einer Anlage mit einer Leistung von rund 2 kW (ca. 16 m2) aus. Eine Anlage von 3 kW (ca. 24 m2) kann allerdings bereits den gesamten Jahresstromverbrauch (ohne Elektroboiler) eines sparsamen Haushaltes decken. Mit einem Quadratmeter Solarmodule (kristalline Siliziumzellen) können im Schweizer Mittelland unter optimalen Bedingungen pro Jahr etwa 120 kWh Strom erzeugt werden. Die Investitions- und Planungskosten einer schlüsselfertigen Anlage belaufen sich gesamthaft auf 1200 bis 1700 Franken pro Quadratmeter. Weiterführende Informationen: Swissolar – Schweizerischer Fachverband für Sonnenenergie, Neugasse 6, 8005 Zürich, Infoline für Beratungen: 0848 00 01 04, [email protected], www.swissolar.ch Energie Schweiz, Bundesamt für Energie, Mühlestrasse 4, 3063 Ittigen Hotline Energie Schweiz: 0848 444 444, www.energie-schweiz.ch Energysystems ist ein Projekt der Schweizerischen Agentur für Energieeffizienz (S.A.F.E.) und des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins SIA, www.energysystems.ch