2. Tag - Thieme

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2. Staatsexamen Frühjahr 2005
A
-11
Ein 40-jähriger Mann erkrankt subakut mit progredientem Kopfschmerz, Fieber um 38 °C und allgemeiner Abgeschlagenheit.
Klinisch-neurologisch finden Sie eine Nackensteifigkeit als
einzige Auffälligkeit. Der Blutzucker-Wert ist normal.
Befunde im Liquor:
Aussehen: farblos, klar, Zellzahl: 500/µL, Zytologie: lymphomonozytär, Gesamteiweiß: 80 mg/dL, Glucose: 55 mg/dL
Es handelt sich am wahrscheinlichsten um folgende der genannten Erkrankungen:
(A) Garcin-Syndrom (bei tuberkulöser Meningitis)
(B) virale Meningitis
(C) Pneumokokken-Meningitis
(D) Sinus-Venen-Thrombose
(E) limbische Enzephalitis
2
Bei der empirischen Behandlung der bakteriellen Meningitis
(Initialtherapie, bereits vor dem Vorliegen des Antibiogrammes) wird auch Ampicillin eingesetzt.
Dies geschieht insbesondere wegen der möglichen Infektion
durch folgenden der genannten Erreger:
(A) Listeria monocytogenes
(B) Klebsiella pneumoniae
(C) Pseudomonas aeruginosa
(D) Proteus vulgaris
(E) Bacteroides fragilis
3
Zur Therapie des benignen paroxysmalen Lagerungsschwindels des
Erwachsenen - beruhend auf einer entsprechenden einseitigen
Störung im Bereich des hinteren Bogenganges - ist in erster
Linie folgende der genannten Therapieformen indiziert:
(A) i.v. Gabe von Gabapentin
(B) Infusionstherapie mit Fludrocortison
(C) strikte Immobilisation des Patienten in horizontaler Lage
über 2-3 Wochen
(D) Lagerungsmanöver
(E) hyperbare Sauerstoff-Behandlung
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2. Staatsexamen Frühjahr 2005
A
-24
Für den Verschluss einer A. cerebri posterior ist insbesondere
folgender der genannten Befunde kennzeichnend:
(A) homonyme Hemianopsie
(B) armbetonte Hemiplegie
(C) vestibuläre Halluzinationen
(D) komplette Ophthalmoplegia interna
(E) Broca-Aphasie
5
Ein 70-jähriger Mann fällt in letzter Zeit durch eine zunehmende psychomotorische Verlangsamung auf. Der Gang ist kleinschrittig und schlurfend. Der Patient wirkt apathisch, die
Sprachproduktion ist vermindert. Es finden sich Störungen der
Merk- und Konzentrationsfähigkeit. Außerdem kann der Harn
nicht mehr gehalten werden. Nach der Lumbalpunktion mit der
Entnahme von ca. 40 mL Liquor kommt es vorübergehend zu einer
deutlichen Besserung der Symptomatik.
Worum handelt es sich am ehesten?
(A) M. Parkinson
(B) M. Alzheimer
(C) so genannter Normaldruck-Hydrozephalus
(D) Wernicke-Enzephalopathie
(E) Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
6
Ein 55-jähriger Patient berichtet, dass er seit 3 Monaten an
einem unnatürlichen Blinzeln der Lider leide, das sehr oft am
Tage auftrete und dann oft auch einen unnatürlich langen
Lidschluss bewirke. Bei starkem Lichteinfall würde er die
Augen vollständig zukneifen, so dass er wie blind sei. In der
letzten Woche sei ihm das beim Überqueren eines Zebrastreifens
passiert; er sei fast von einem Auto angefahren worden.
Bei der neurologischen Untersuchung zeigt sich eine pathologisch gesteigerte Blinzelfrequenz, intermittierend kommt es zu
einer tonischen Kontraktion des M. orbicularis oculi beidseits, nur mit Mühe kann der Patient dann mit Daumen und
Zeigefinger die Lidspalten mit erheblicher Kraftanstrengung
öffnen. Der übrige allgemeine neurologische Untersuchungsbefund ist unauffällig.
Welche der folgenden Diagnosen trifft am wahrscheinlichsten
zu?
(A) Blepharospasmus
(B) Hemispasmus facialis
(C) okulogyre Krisen
(D) Melkersson-Rosenthal-Syndrom
(E) Kearns-Sayre-Syndrom
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-37
Der Arzt streckt den Arm eines Patienten im Ellenbogengelenk
aus Beugestellung heraus (passive Streckung) und spürt dabei
zu Beginn einen federnden Dehnungswiderstand, der mit steigender Dehnung zunächst zunimmt, bei weiterer Dehnung aber rasch
abnimmt, so dass die Extremität plötzlich nachgibt.
Worum handelt es sich bei diesem Befund am wahrscheinlichsten?
(A) Spastik
(B) Zahnradphänomen
(C) Myoklonus
(D) Faszikulation
(E) Choreoathetose
8
Ein 65-jähriger Patient leidet seit 6 Monaten unter einem
Zittern der rechten Hand in Ruhe, das bei Aktion der Hand
sistiert.
Klinisch-neurologisch finden Sie einen Ruhetremor nur dieser
Hand, eine Hypomimie und ein Zahnrad-Phänomen im rechten
Ellenbogen- und Handgelenk bei ansonsten normalem klinischem
Befund. Das Computertomogramm des Schädels ist ohne
Auffälligkeit.
Aufgrund dieses Gesamtbefundes handelt es sich am wahrscheinlichsten um folgende der genannten Krankheiten:
(A) Essentieller Tremor
(B) Meige-Syndrom
(C) Idiopathisches Parkinson-Syndrom
(D) Kortikobasalganglionäre Degeneration
(E) Multisystem-Atrophie vom striatonigralen Typ
9
Eine Zuordnung zu den Dystonien oder den durch Dystonien gekennzeichneten Syndromen ist am wenigsten gebräuchlich für
folgende der genannten Erkrankungen/Störungen:
(A) Blepharospasmus
(B) Meige-Syndrom
(C) Torticollis spasmodicus
(D) spasmodische Dysphonie
(E) Lermoyez-Syndrom
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-410
Die therapeutische Wirkung von Botulinumtoxin-A-Injektionen
bei fokaler Dystonie beruht in erster Linie auf einer
(A) Abnahme der dystonen Aktivität infolge örtlicher chemischer Denervierung
(B) lebenslangen irreversiblen vollständigen Lähmung der
Muskulatur, in die injiziert wurde
(C) Normalisierung der Aktivität bestimmter kortikospinaler
neuronaler Bahnen durch selektive Ausschaltung einzelner
Rückenmarks-Wurzeln
(D) Remission begleitender - die fokale Dystonie triggernder Sensibilitätsstörungen
(E) Reduktion antagonistischer Spastizität durch dosierte
intrathekale Toxin-Injektionen
11
Ein Patient leidet an einem M. Parkinson.
Bei Gabe von welchem der folgenden Arzneistoffe muss am
wenigsten mit einer Verschlechterung der Parkinson-Symptome
gerechnet werden?
(A) Reserpin als Antihypertensivum
(B) Metoclopramid als Antiemetikum
(C) Haloperidol als Neuroleptikum
(D) Amitriptylin als Antidepressivum
(E) Perphenazin als Antiemetikum
12
Bei welchem der Arzneistoffe zur Behandlung eines M. Parkinson
muss bei vorbestehender Prostataerkrankung am ehesten mit
einem Harnverhalt als unerwünschter Wirkung gerechnet werden?
(A) Amantadin
(B) Biperiden
(C) Bromocriptin
(D) Carbidopa
(E) Levodopa
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A
-513
Ein 72-jähriger Patient, der seit 10 Jahren an einem idiopathischen Parkinson-Syndrom leidet und mit 600 mg L-Dopa/die
in Kombination mit einem Decarboxylasehemmer sowie einem
Dopamin-Agonisten behandelt wird, berichtet, dass er deutliche
Schlafstörungen habe. Seine Frau habe ihm erzählt, dass er
nachts häufiger aufstehe, dann völlig verwirrt sei, offensichtlich schwere Alpträume habe und nachts offensichtlich
auch manchmal Personen im Zimmer sehe, die gar nicht da seien.
Welche der folgenden Arzneistoff-Verordnungen kommt hier zur
Besserung seiner nächtlichen Beschwerden am wahrscheinlichsten
in Betracht?
(A) zusätzliche Gabe eines L-Dopa-Retard-Präparates (mit Erhöhung der L-Dopa-Gesamtdosis)
(B) zusätzliche Gabe eines weiteren Dopamin-Agonisten
(C) Gabe von Perphenazinenantat
(D) Gabe von Clozapin
(E) Gabe von Haloperidoldecanoat
14
Das EEG-Muster Hypsarrhythmie ist in erster Linie charakteristisch für folgende der genannten Anfallsformen:
(A) Jackson-Anfall
(B) Impulsiv-Petit-mal
(C) Absence
(D) BNS-Krämpfe
(E) Adams-Stokes-Anfall
15
Die schulischen Leistungen eines 9-jährigen, durchschnittlich
intelligenten Mädchens nahmen in den letzten Monaten ab, was
zunächst als Folge von Unaufmerksamkeit und von Tagträumerei
fehlgedeutet wurde. Das Kind starrt immer wieder für kurze
Zeit vor sich hin, ohne sich dessen bewusst zu sein, und ist
in dieser Zeit nicht ansprechbar. Im EEG finden sich während
solcher Episoden 3-4/s Spike-Wave-Muster.
Welcher der Arzneistoffe ist bei diesem Kind zur Dauertherapie
Mittel der 1. Wahl?
(A) Phenytoin
(B) Valproinsäure
(C) Carbamazepin
(D) Clonazepam
(E) Gabapentin
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-616
Hinsichtlich synkopaler Anfälle trifft zu:
(A) Das Auftreten von Myoklonien schließt die Diagnose Synkope
aus.
(B) Im höheren Lebensalter werden Synkopen im Gegensatz zum
mittleren Lebensalter praktisch kaum noch beobachtet.
(C) Miktionssynkopen betreffen vorwiegend Frauen.
(D) Beim ausgeprägten Karotissinus-Syndrom vom kardioinhibitorischen Typ kommt die Implantation eines Herzschrittmachers in Betracht.
(E) Schlucksynkopen kommen häufig bei Trigeminus-Neuralgie
vor.
17
Welche der genannten Veränderungen wird am ehesten den angeborenen Entwicklungsstörungen des Gehirns zugeordnet?
(A) periventrikuläre Leukomalazie
(B) Hydrocephalus hypersecretorius
(C) Subependymalblutung
(D) Holoprosenzephalie
(E) multizystische Enzephalopathie
18
Eine ideatorische Apraxie ist in erster Linie dadurch gekennzeichnet, dass der Patient
(A) mit der Arbeitshand (z.B. rechte Hand) ein anvisiertes
Ziel wiederholt deutlich verfehlt
(B) bestimmte gewohnte logische Handlungsfolgen nicht mehr
korrekt ausführen kann
(C) die einzelnen Finger der linken Hand nicht mehr benennen
kann (bei üblicher Lokalisation des Sprachzentrums)
(D) das Gesicht einer eigentlich sehr vertrauten Person nicht
mehr erkennt
(E) konstant rechts und links verwechselt
19
Die Erstmanifestation eines primären malignen zerebralen
B-Zell-Lymphoms erfolgt bevorzugt
(A) in den Leptomeningen der Gehirnkonvexität
(B) in den basalen Leptomeningen
(C) im Chiasma opticum
(D) in der Umgebung der Hirnventrikel
(E) in der Medulla oblongata
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-720
Ein 68-jähriger Patient mit einer subgaleal palpablen derben
Raumforderung unterzieht sich wegen des Verdachtes auf einen
Kalottentumor einer kraniellen Computertomographie.
Welcher Befund würde am wenigsten zur Diagnose Meningeom
passen?
(A) meningealer Tumorursprung
(B) homogenes Enhancement nach Kontrastmittelgabe
(C) scharfrandige Osteolyse im Tumorbereich
(D) Verlagerung des umliegenden Hirngewebes
(E) reaktive Hyperostose an der Kalotte
21
Die Abbildung Nr. 1 der Bildbeilage zeigt am wahrscheinlichsten
(A) einen alten Hirninfarkt
(B) einen Hirnabszess
(C) einen frischen Rindenprellungsherd
(D) eine zerfallene Karzinommetastase
(E) ein Glioblastoma multiforme
22
Abbildung Nr. 2 der Bildbeilage zeigt eine computertomographische Schicht auf Höhe der Orbitae bei einem 2-jährigen Kind
mit gerötetem und zugeschwollenem rechten Auge.
Welche Diagnose ist am wahrscheinlichsten?
(A) Fraktur der Lamina papyracea mit Verlagerung der medialen
Rektusmuskulatur und Orbitaemphysem
(B) Sinusitis ethmoidalis mit Orbitaabszess und Infiltration
des M. rectus medialis
(C) kugelig wachsendes Optikusgliom mit Protrusio bulbi
(D) ausgedehntes pleomorphes Adenom der Tränendrüse
(E) Sinus-cavernosus-Fistel mit Drainage über die V. ophthalmica superior
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2. Staatsexamen Frühjahr 2005
A
-823
Abbildung Nr. 3 der Bildbeilage zeigt zwei Schichten des ohne
Kontrastmittelgabe angefertigten kraniellen Computertomogramms
eines 57-jährigen Alkoholkranken, der nach einem Sturz bewusstlos aufgefunden wurde.
Welche Diagnose ist am wahrscheinlichsten?
(A) akuter Okklusionshydrozephalus
(B) chronisches subdurales Hämatom
(C) Dandy-Walker-Syndrom
(D) akute Subarachnoidalblutung
(E) akuter Mediainfarkt
24
Der autoptische Befund scharf demarkierter münzgroßer grauer
derber Bezirke im periventrikulären Mark der Großhirnhemisphären einer im Alter von 55 Jahren verstorbenen Frau spricht am
ehesten für:
(A) Hirnmetastasen eines kleinzelligen Bronchialkarzinoms
(B) frühkindliche Hirnschädigung
(C) Toxoplasmose des Gehirns
(D) Encephalomyelitis disseminata (Multiple Sklerose)
(E) Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung
25
Bei einem 63-jährigen Patienten wurde vor 2 Monaten ein Karzinom der Lunge operativ entfernt. Zurzeit erfolgt eine Polychemotherapie. Er stellt sich jetzt wegen Doppelbildern vor.
Sie finden eine Abduzensparese rechts, eine Gaumensegelparese
links sowie eine Hypoglossusparese links.
Welches ist die wahrscheinlichste Diagnose?
(A) Schädelbasismetastase am Foramen ovale
(B) Meningeosis carcinomatosa
(C) Ramsay-Hunt-Syndrom
(D) Wallenberg-Syndrom (paraneoplastisch)
(E) toxische Hirnnervenschädigung in Form eines (Foster-)
Kennedy-Syndroms
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2. Staatsexamen Frühjahr 2005
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-926
Eine 21-jährige Frau fällt ihrer Umgebung zunehmend durch ein
affektlabiles, reizbares und aggressives Verhalten auf. Sie
leidet in letzter Zeit auch - besonders bei psychischer
Erregung - an choreatischen Hyperkinesen. Des Weiteren imponiert eine verwaschen-dysarthrische Sprechstörung.
Bei der Untersuchung findet der Arzt zudem einen Nystagmus,
einen "Flapping-Tremor" und Zeichen einer Leberzirrhose. Die
Coeruloplasmin-Konzentration im Serum ist deutlich vermindert.
Dieses Krankheitsbild spricht am wahrscheinlichsten für
folgende der genannten Diagnosen:
(A) Encephalomyelitis disseminata
(B) Chorea Huntington
(C) M. Wilson
(D) Chorea Sydenham
(E) Lance-Adams-Syndrom
27
Ein 41-jähriger Patient berichtet von Beschwerden im Sinne
einer langsam progredienten Gang- und Standataxie, die sich in
den letzten 4 Jahren entwickelt haben. Seine Sprache sei in
den letzten Jahren deutlich weniger gut artikuliert. Eine 3
Jahre ältere Schwester habe ähnliche Symptome, der inzwischen
verstorbene Vater hat anscheinend im Alter von zirka 60 Jahren
eine schwere Gangataxie mit späterer Rollstuhlpflichtigkeit
entwickelt.
Die klinisch-neurologische Untersuchung zeigt neben der Ataxie
eine leichte spastische Tetraparese und außerdem Zeichen eines
mittelgradigen Polyneuropathie-Syndromes. Die distale Muskulatur zeigt sich an Armen und Beinen atrophisch. Die molekulargenetische Untersuchung zeigt ein pathologisches CAG-repeat
mit 76 Trinukleotid-Einheiten auf dem Chromosom 14q.
Welche der folgenden Krankheiten liegt am wahrscheinlichsten
vor?
(A) Spinozerebellare Ataxie
(B) Metachromatische Leukodystrophie
(C) Friedreich-Ataxie
(D) Hereditäre motorisch-sensible Neuropathie (HMSN), Typ 1
(E) Arnold-Chiari-Syndrom
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2. Staatsexamen Frühjahr 2005
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-1028
Eine 69-jährige - zuvor unauffällige - Patientin leidet seit
ca. 6 Monaten progredient an einer verwaschenen Sprache und
Störungen beim Schlucken.
Neurologisch zeigt sie eine bulbäre Sprache, eine Dysphagie,
Faszikulationen der Zunge und an beiden Armen sowie pathologisch gesteigerte Muskeleigenreflexe der Beine. Der übrige
klinisch-neurologische Untersuchungsbefund ist unauffällig.
Welche der genannten Diagnosen kommt am wahrscheinlichsten in
Betracht?
(A) Amyotrophische Lateralsklerose
(B) Myasthenia gravis
(C) Syringobulbie
(D) M. Binswanger
(E) progressive Paralyse bei Neurolues
29
Die Pallästhesie prüft man am besten folgendermaßen:
(A) Stimmgabelversuch
(B) Gangprüfung
(C) mit wassergefüllten Glasröhrchen unterschiedlicher
Temperatur
(D) mit einem Wattebausch
(E) Finger-Nasen-Versuch
30
Wenn mit einem Schlag der Untersucherfinger gegen Fingerendglied-Volarseite beim Patienten ein Fingerbeugereflex ausgelöst wird, so wird dies nach überwiegender Lehrmeinung
bezeichnet als
(A) Gordon-Reflex
(B) Trömner-Reflex
(C) Chvostek-Zeichen
(D) Trousseau-Zeichen
(E) Brachioradialis-Reflex
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-1131
Bei der Obduktion eines 51 Jahre alt gewordenen Mannes, der
3 Jahre nach Beginn einer progredienten Muskelschwäche, Muskelatrophie und Spastik an einer Lähmung der Atemmuskulatur
starb, wird das neuromuskuläre System histologisch untersucht.
Dabei finden sich die nachfolgend genannten krankhaften
Veränderungen.
Die Atrophie der Extremitätenmuskeln, nicht jedoch ihre
Spastik lässt sich am wahrscheinlichsten erklären durch
(A) Degeneration und Verlust vieler Riesenpyramidenzellen im
Gyrus praecentralis
(B) Degeneration der Pyramidenbahn in der untersuchten Medulla
oblongata
(C) Degeneration vieler Nervenzellen im Ncl. nervi hypoglossi
(D) Degeneration des Tractus corticospinalis aller untersuchter Rückenmarkssegmente
(E) Degeneration und Rarefikation der Ganglienzellen in den
Vorderhörnern des Rückenmarks
32
Ausfälle des Vibrations- und Lageempfindens - als ein wichtiger Befund bei dieser Erkrankung - sind in erster Linie für
folgende der genannten Erkrankungen charakteristisch:
(A) Amyotrophische Lateralsklerose
(B) Myasthenia gravis
(C) Progressive Muskeldystrophie, Typ Becker-Kiener
(D) Spinalis-anterior-Syndrom
(E) Funikuläre Myelose
33
Ein 27-jähriger Patient kommt (zur differentialdiagnostischen
Abklärung) wegen einer motorischen Schwäche der unteren Extremitäten, im Bereich des Schultergürtels sowie der Zungen- und
Schluckmuskulatur (mit Zungen-Faszikulationen) zur stationären
Aufnahme. Es fällt zudem eine Gynäkomastie auf. Es wird eine
X-chromosomal vererbte Krankheit diagnostiziert.
Um welche der folgenden Krankheiten handelt es sich am wahrscheinlichsten?
(A) Fazio-skapulo-humerale Muskeldystrophie
(B) Spinobulbäre Muskelatrophie (Kennedy-Syndrom)
(C) Werdnig-Hoffmann-Krankheit
(D) Sporadische Amyotrophische Lateralsklerose
(E) Syringomyelie
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-1234
Die Durchführung des Schilling-Tests ist vor allem indiziert
bei Verdacht auf folgende der genannten Erkrankungen:
(A) Multiple Sklerose
(B) Funikuläre Spinalerkrankung
(C) Friedreich-Ataxie
(D) paraneoplastische Polyneuropathie
(E) Neuroborreliose
35
Bei einer (bisher gesunden) 34-jährigen Frau kommt es (nachdem
sie in den letzten 3 Wochen an heftigen Schmerzen im Rücken
und in den Beinen gelitten hat) zu beidseitigen peripheren
Fazialisparesen (erst rechts, dann auch links) sowie asymmetrischen radikulären Lähmungen an den Beinen. Im Liquor finden
sich bei der Lumbalpunktion eine lymphomonozytäre Pleozytose
von 38 Zellen/µL und eine mäßige Erhöhung des GesamteiweißWertes.
Ein solches Krankheitsbild findet sich am wahrscheinlichsten
bei folgender der genannten Erkrankungen:
(A) Heerfordt-Syndrom
(B) Neuroborreliose
(C) Zoster-Enzephalitis
(D) Herpes-simplex-Enzephalitis
(E) Melkersson-Rosenthal-Syndrom
36
Zur Prüfung der Funktion des N. glossopharyngeus ist am
wenigsten geeignet:
(A) Prüfung des Geschmackssinns des hinteren Drittels der
Zunge
(B) Hervorrufen des Würgereflexes durch Reizung im Bereich der
Rachenwand
(C) Prüfung der Geschmacksqualität "bitter"
(D) Prüfung der Sensibilität des Zungengrundes durch Berühren
mit Spatel
(E) Prüfung des Ausmaßes der Stimmbandbewegungen
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-1337
Für eine Läsion der Spinalnerven-Wurzel C7 (C7-Syndrom) ist am
wenigsten kennzeichnend:
(A) Parese des M. triceps brachii
(B) paretische Störung an der Hand
(C) Parese des M. pectoralis major
(D) Hypalgesie am Mittelfinger
(E) Parese des M. brachioradialis
38
Das bei bestimmter Nervenläsion zu beobachtende positive
Flaschenzeichen kommt insbesondere zustande durch eine Parese
des
(A) M. adductor pollicis
(B) M. interosseus dorsalis 1
(C) M. abductor pollicis brevis
(D) M. flexor carpi radialis
(E) M. flexor carpi ulnaris
39
Infolge einer Antikoagulantien-Therapie ist es bei einem
Patienten rechts zu einem weitgehenden Ausfall der aktiven
Hüftgelenksbeugung gekommen.
Dies spricht in erster Linie für eine Schädigung des folgenden
der genannten Nerven:
(A) N. ischiadicus
(B) N. femoralis
(C) N. obturatorius
(D) N. genitofemoralis
(E) N. ilioinguinalis
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-1440
Ein 45-jähriger Hausmeister klagt über Schmerzen an der Vorder-Außenseite des rechten Oberschenkels, die seit mindestens
3 Monaten bestünden. Die Schmerzen würden nach längerem Stehen
deutlich zunehmen, während längeres Sitzen zu einer Entlastung
führe.
Bei der Untersuchung fällt auf, dass der Patient ein schweres
Schlüsselbund in der rechten Hosentasche seiner Jeanshose
trägt. Bei Druck auf einen Bezirk medial der Spina iliaca
anterior superior kommt es zu einer Intensivierung der Schmerzen im Bereich der Vorder-Außenseite des mittleren und distalen rechten Oberschenkels. In diesem Bezirk des Oberschenkels
gibt der Patient eine Hypästhesie an. Paresen finden sich
nicht, die Muskeleigenreflexe sind (auch im Bereich der unteren Extremitäten) seitengleich auslösbar.
Welche der folgenden Erkrankungen/Störungen liegt am wahrscheinlichsten vor?
(A) Meralgia paraesthetica
(B) N.-obturatorius-Neuralgie
(C) Piriformis-Syndrom
(D) N.-saphenus-Neuropathie
(E) Wurzelkompressionssyndrom L5
41
Von den aufgeführten Befunden spricht am stärksten gegen die
Diagnose Guillain-Barré-Syndrom:
(A) Hirnnervenlähmung(en)
(B) Ateminsuffizienz
(C) Auftreten von Herzrhythmusstörungen
(D) Nachweis verlangsamter Nervenleitgeschwindigkeit
(E) Zellzahl im Liquor > 200 Zellen (lymphomonozytär)/µL
42
Die klinische Symptomtrias bilaterale Ophthalmoplegie, Ataxie
und Areflexie ist in erster Linie charakteristisch für
folgende der genannten Erkrankungen:
(A) Hirnstamminfarkt
(B) Polymyositis
(C) (Miller-)Fisher-Syndrom
(D) Kleinhirnbrückenwinkel-Tumor
(E) Okuläre Myasthenia gravis
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A
-1543
Welches der folgenden Symptome ist am ehesten charakteristisch
für eine periphere Polyneuropathie an der unteren Extremität?
(A) Abschwächung bzw. Verlust der distalen Muskeleigenreflexe
(B) einseitige dissoziierte Empfindungsstörung
(C) sensible Ausfälle in abgrenzbaren Dermatomen
(D) erhöhter distaler Muskeltonus
(E) positives Babinski-Phänomen
44
Zu den durch eine vererbbare Affektion des mitochondrialen
Genoms gekennzeichneten Mitochondrialen Krankheiten
(Mitochondriopathien) wird vor allem folgende der genannten
Krankheiten gezählt:
(A) Progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML)
(B) (Miller-)Fisher-Syndrom
(C) Subakute Myelooptikoneuropathie (SMON)
(D) Lambert-Eaton-Syndrom
(E) Kearns-Sayre-Syndrom
45
Eine 18-jährige Patientin berichtet über belastungsabhängige
Muskelschmerzen, Muskelsteife und Muskelschwäche, die insbesondere beim Treppensteigen oder beim längeren Gehen oder
Laufen in Erscheinung treten. Ihr Bruder habe ähnliche
Beschwerden, aber in geringerer Ausprägung. Die Eltern seien
völlig beschwerdefrei.
Der Kreatinkinase-Wert im Serum ist mäßig erhöht. Der Ischämie-Test zeigt einen verminderten Anstieg der Serum-LactatKonzentration bei Muskelarbeit, in Kombination mit der Entwicklung von Kontrakturen. Elektromyographisch zeigen sich in
Ruhe verkürzte Potentiale einzelner motorischer Einheiten ohne
pathologische Spontanaktivität. Bei der Muskelbiopsie findet
sich histochemisch nur eine äußerst schwache Muskel-Phosphorylase-Reaktion im Biopsat.
Es handelt sich am wahrscheinlichsten um folgende der genannten Krankheiten:
(A) Myotonia congenita, Typ Becker
(B) Stiff-Person-Syndrom
(C) Typ Duchenne der progressiven Muskeldystrophie
(D) Glykogenose Typ V (McArdle)
(E) Hypothyreote Myopathie
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-1646
Was ist bei der Myotonia congenita (Thomsen) am wenigsten
wahrscheinlich zu erwarten?
(A) "athletischer" Habitus
(B) autosomal-dominanter Erbgang
(C) Cataracta myotonica
(D) myotone Muskelsteifigkeit beim Gehen
(E) myotone Entladungsserien im EMG
47
Was ist bei der so genannten klassischen Form der Myotonia
dystrophica (Curschmann-Steinert) am wenigsten wahrscheinlich
zu erwarten?
(A) im EMG (mit akustischer Darstellung): CrescendoDecrescendo-Geräusch
(B) Schwäche der Mm. sternocleidomastoidei
(C) Katarakt
(D) bei den erkrankten Männern: Stirnglatze
(E) extreme Wadenhypertrophie
48
Bei der Myasthenia gravis findet sich - als charakteristischer
Befund - am wahrscheinlichsten folgender der genannten
Befunde:
(A) starke Zunahme der Paresen unmittelbar nach i.v. Gabe von
Edrophoniumchlorid (Edrophoniumchlorid-Test)
(B) Nachweis von SS-A(Ro)-Antikörpern im Serum
(C) Nachweis eines Thymus-Teratoms im MRT (gegebenenfalls in
Kombination mit einer Biopsie)
(D) Nachweis von SS-B(La)-Antikörpern im Serum
(E) pathologisches Amplituden-Dekrement im EMG mit repetitiver
Stimulation
49
Unvollständige Ausschaltung akuter Schmerzen kann zur Chronifizierung führen, insbesondere weil
(A) schizophrene Reaktionen auftreten
(B) eine zerebrale Entzündung auftritt
(C) es zu einer neuronalen Sensibilisierung kommt
(D) frühkindliche Konflikte reaktiviert werden
(E) das Glutamatsystem entleert wird
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A
-1750
Ein 10-jähriger (zuvor unauffälliger) Junge klagt in letzter
Zeit über Kopfschmerzen und Übelkeit; vornehmlich bei Lagewechsel tritt ein anhaltendes Schwindelgefühl auf. Manchmal
kommt es zum Erbrechen.
Bei der allgemeinen neurologischen Untersuchung dominiert eine
Rumpfataxie mit Stand- und Gangunsicherheit. Zudem werden
Stauungspapillen festgestellt.
Welche der genannten Diagnosen kommt am wahrscheinlichsten in
Betracht?
(A) Spinozerebellare Ataxie (Friedreich)
(B) Pons-Meningeom
(C) Medulloblastom
(D) Multiple Sklerose
(E) Keilbeinflügel-Meningeom
51
Ein 73-jähriger (zuvor beschwerdefreier) Mann berichtet über
seit drei Wochen bestehende dumpfe, links fronto-temporale
Dauerkopfschmerzen. Er hat in dieser Zeit 3 kg unfreiwillig an
Gewicht verloren, fühlt sich abgeschlagen, zeigt eine
Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit von 60/80 mm n.W. und
ein normales Computertomogramm des Schädels. Die Symptomatik
spricht auf Acetylsalicylsäure und Ibuprofen, die der Patient
seit drei Wochen in hohen Dosen einnimmt, nicht an.
Welche der folgenden Diagnosen kommt am wahrscheinlichsten in
Betracht?
(A) Pseudotumor cerebri
(B) Analgetika-induzierter Kopfschmerz
(C) Parinaud-Syndrom
(D) Arteriitis cranialis
(E) Sluder-Neuralgie
52
Ein 52-jähriger Beamter wird wegen einer plötzlich aufgetretenen Dysarthrie bei seit 4 Tagen anhaltenden streng rechtsseitigen Kopf- und Halsschmerzen stationär aufgenommen.
Bei der nichtapparativen neurologischen Untersuchung zeigt
sich zudem eine isolierte Hypoglossusparese rechts.
Welche der folgenden Diagnosen ist am wahrscheinlichsten?
(A) Dissektion der A. carotis interna rechts
(B) Glossopharyngeus-Neuralgie rechts
(C) Gradenigo-Syndrom infolge Schädelbasistumor rechts
(D) Migräne mit Aura
(E) rechtsseitiges A.-spinalis-anterior-Syndrom
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2. Staatsexamen Frühjahr 2005
A
-1853
Eine 40-jährige Frau konsultiert Sie wegen seit drei Tagen
bestehender, anhaltender heftiger Orbitaschmerzen rechts,
verbunden mit Doppelbild-Sehen beim Blick nach rechts
(horizontal-distante Doppelbilder).
Sie finden klinisch eine Abduktionsschwäche des rechten
Bulbus, leichte sensible Ausfallserscheinungen im Bereich
des ersten Trigeminusastes rechts und eine Abschwächung des
Kornealreflexes rechts bei sonstigem Normalbefund und normalem
äußerem Aspekt. Die Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit ist
normal. Ein mitgebrachtes Computertomogramm des Schädels ist
unauffällig.
Welche der folgenden Diagnosen kommt am wahrscheinlichsten in
Betracht?
(A) Karotis-Sinus-cavernosus-Fistel
(B) Cluster-Kopfschmerz
(C) so genannte Basilarismigräne
(D) Tolosa-Hunt-Syndrom
(E) Foramen-jugulare-Syndrom
54
Was ist für die Migräne am wenigsten kennzeichnend?
(A) einseitige Betonung der Kopfschmerzen
(B) Flimmerskotom
(C) "Überempfindlichkeit" gegen helles Licht
(D) Übelkeit
(E) Dauerkopfschmerz über Wochen
55
Eine 47-jährige, leicht übergewichtige Patientin klagt über
seit dem 20. Lebensjahr bestehende Kopfschmerzen. Zu Beginn
der Erkrankung seien die Kopfschmerzen ein- bis zweimal pro
Monat über einen Zeitraum von jeweils ein bis zwei Tagen
aufgetreten. In den letzten Jahren seien die Kopfschmerzen
dumpf drückend und ständig vorhanden. In Abhängigkeit von der
Schmerzstärke nimmt sie regelmäßig Paracetamol oder ein Ergotaminderivat ein.
Welche Diagnose ist am ehesten zu stellen?
(A) chronische Hemikranie
(B) Cluster-Kopfschmerz
(C) Migräne ohne Aura
(D) medikamenteninduzierter Mischkopfschmerz
(E) psychogener Kopfschmerz
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2. Staatsexamen Frühjahr 2005
A
-1956
Eine 25-jährige Wöchnerin (die zuvor nie ernsthaft krank war)
klagt, 2 Wochen nachdem sie ihr zweites Kind geboren hat, über
starke Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Sie fühlt sich
außerdem zunehmend benommen und verspürt eine motorische
Schwäche im linken Arm. Die Symptomatik fluktuiert. Nach einem
zerebralen (epileptischen) Anfall erfolgt die Notaufnahme ins
Krankenhaus.
Es handelt sich am wahrscheinlichsten um folgende der genannten Erkrankungen/Störungen:
(A) Migräne mit prolongierter Aura (komplizierte Migräne)
(B) Hirninfarkt im Versorgungsbereich der rechten A. cerebri
anterior
(C) Sinus-Venen-Thrombose
(D) Bing-Horton-Syndrom
(E) zerebrale Amyloidangiopathie
57
Welche Aussage zur postzosterischen (postherpetischen) Neuralgie trifft am ehesten zu?
(A) Sie tritt bei maximal 5 % aller unbehandelter Herpeszoster-Erkrankungen auf.
(B) Männer sind häufiger betroffen als Frauen.
(C) Das Neuerkrankungsrisiko nimmt mit steigendem Alter ab.
(D) Therapie der Wahl sind elektrische Nervenstimulationen.
(E) Zu ihren Symptomen zählt die Allodynie.
58
Was ist für die so genannte idiopathische Trigeminusneuralgie
am wenigsten charakteristisch?
(A) blitzartiges Auftreten von Schmerzen
(B) Auslösbarkeit der Schmerzen durch Kauen
(C) umschriebene Anästhesie des Stirnbereiches
(D) Kornealreflex: ungestört auslösbar
(E) einseitige Lokalisation der Schmerzen
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2. Staatsexamen Frühjahr 2005
A
-2059
Welche der folgenden Aussagen trifft für Buprenorphin im
Vergleich zu Morphin am wenigsten zu?
(A) Die analgetische Potenz ist höher.
(B) Die atemdepressive Wirkung ist durch Naloxon besser antagonisierbar.
(C) Die Affinität zu den µ-Rezeptoren ist stärker ausgeprägt.
(D) Die Plasmaproteinbindung ist höher.
(E) Die Fettlöslichkeit ist höher.
60
Unter längerfristiger Einnahme von Metamizol ist bei älteren
Patienten vor allem folgende Nebenwirkung zu beachten:
(A) interstitielle Nephritis
(B) Blutungskomplikation
(C) Hepatitis
(D) Agranulozytose
(E) Magenulkus
61
Welche der folgenden Substanzen ist zur Therapie eines Migräneanfalls nicht indiziert?
(A) Almotriptan
(B) Naproxen
(C) Metoprolol
(D) Sumatriptan
(E) Acetylsalicylsäure
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2. Staatsexamen Frühjahr 2005
A
-2162
Eine Ehefrau kommt mit ihrem 65 Jahre alten Ehemann in die
Praxis. Sie berichtet, dass er seit ungefähr einem Jahr zunehmend vergesslich sei. Tagsüber wirke er oft bedrückt und nehme
wenig Anteil, dafür sei er nachts eher aktiver. Einmal habe er
nachts Einbrecher in der Wohnung gewähnt und sich mit einem
Stuhl bewaffnet. Der Ehemann selbst meint, dass seine Ehefrau
übertreibe. Lediglich Namen und Telefonnummern müsse er sich
jetzt schon oft aufschreiben, den Schlüssel habe er wohl
einige Male auch verlegt, dies sei ja in seinem Alter normal.
Welche der folgenden Diagnosen kommt hier bei dem Mann am
wahrscheinlichsten in Betracht?
(A) generalisierte Angststörung
(B) beginnende Demenz
(C) transitorische globale Amnesie
(D) Ganser-Syndrom
(E) Somatisierungsstörung
63
Ein an einer schizophrenen Psychose erkrankter Patient berichtet (als er von der Röntgenuntersuchung zur Krankenstation
zurückkehrt): "Bei der Röntgenuntersuchung trug die Röntgenassistentin einen grünen Pullover unter ihrem Kittel. Damit
wollte sie mir sagen, dass dies mein letzter Gang ist."
Es handelt sich dabei am ehesten um folgendes der genannten
psychopathologischen Phänomene:
(A) einfache Eigenbeziehung
(B) Pseudologia phantastica
(C) illusionäre Verkennung
(D) wahnhafte Personenverkennung
(E) Wahnwahrnehmung
64
Um eine induzierte wahnhafte Störung (nach ICD-10) handelt es
sich am häufigsten bei folgender der genannten Störungen/
Erkrankungen:
(A) Liebeswahn
(B) "Folie à deux"
(C) Eifersuchtswahn bei chronischem Alkoholmissbrauch
(D) Wochenbettpsychose
(E) dysmorphophober Wahn
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2. Staatsexamen Frühjahr 2005
A
-2265
Welche der folgenden Schilderungen (eines an Schizophrenie
Erkrankten) entspricht am ehesten einem schizophrenen Symptom
1. Ranges (nach K. Schneider)?
(A) "Oft höre ich ein Scheppern im Treppenhaus, als ob Töpfe
aneinander schlagen; gehe ich nachsehen, ist niemand da."
(B) "Wenn ich Musik höre, klingt alles dumpf, blechern oder
wie durch einen entfernt stehenden Lautsprecher."
(C) "Meine Gedanken kann ich nicht im Zaum halten, werde von
ihrer Vielfalt regelrecht erdrückt, komme vom Hundertsten
ins Tausendste."
(D) "Ich merke, wie man mir meine Gedanken wegnimmt. Dies ist
verbunden mit einem unmäßigen Druck auf den Kopf."
(E) "Ich bemerkte im Treppenhaus einen widerlichen Gestank,
wie Leichengift. Der Atem der Leute, die mir entgegenkamen, roch nach Morphium."
66
Eine psychotisch kranke 45-jährige Patientin berichtet, unter
unangenehm-schmerzhaften ziehenden eigenartigen Missempfindungen im Bereich der linken Wange zu leiden, manchmal auch mehr
ein seltsames unerklärliches Elektrisierungsgefühl; die Beschwerden kommen und gehen und sind oft unerträglich.
Es gibt keinen Anhalt für eine organische Ursache dieser
Beschwerden.
Psychopathologisch handelt es sich hierbei am ehesten um
folgendes der genannten Phänomene:
(A) Synästhesie
(B) Dysmorphophobie
(C) tardive Dyskinesien
(D) Zönästhesien
(E) Paramimie
67
Bei dem so genannten sensitiven Beziehungswahn (i.S. von
Kretschmer) handelt es sich in erster Linie um ein(e):
(A) Rentenneurose
(B) Paranoia
(C) organische Halluzinose
(D) Symptomenbild im Rahmen eines Entzugsdelirs
(E) manisches Stadium einer bipolaren zyklothymen Psychose
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2. Staatsexamen Frühjahr 2005
A
-2368
Ein 35-jähriger Patient mit einer anamnestisch vorbekannten
schizophrenen Psychose hat in den letzten Tagen wieder eine
akute Symptomatik entwickelt (nachdem längere Zeit "Ruhe"
gewesen sei) und wird von seinen Angehörigen zur stationären
Aufnahme gebracht. Er berichtet von Stimmen, die ihn bedrohen,
und äußert, dass ihn böse Mächte verfolgen. Er ist deshalb
voller Angst und bittet um Hilfe.
Welcher der genannten Arzneistoffe wird ihm in dieser akuten
Situation am besten Entlastung bringen (eine individuelle Unverträglichkeit eines Medikamentes liegt bei ihm nicht vor und
er hat in letzter Zeit auch keine Medikamente eingenommen)?
(A) Risperidon
(B) Moclobemid
(C) Pergolid
(D) Biperiden
(E) Budipin
69
Was ist für die Katatonie am wenigsten charakteristisch?
(A) Parasomnie
(B) Katalepsie
(C) psychomotorische Erregung
(D) so genanntes "Psychisches Kopfkissen" (Oreiller psychique)
(E) Flexibilitas cerea
70
Ein bisher gesunder Landwirt klagt seit 2 Jahren (seit seinem
56. Lebensjahr) über quälende krabbelnde, kribbelnde und
zwickende Sensationen auf und unter der Haut im Bereich von
Kopf, Rumpf, Genitale und Beinen. "Es ist so, als ob kleine
Tiere über die Haut oder in der Haut laufen." Zeitweise ist er
überzeugt, dass lebende Tiere sich unter seiner Haut bewegen
und gerät zunehmend in Erregung, da er befürchtet, andere
Menschen anzustecken.
Übriger psychischer Befund: diskretes pseudoneurasthenisches
Syndrom. Neurologische Untersuchung: ohne pathologischen Befund.
Es handelt sich bei dem Patienten am ehesten um eine
(A) symbiontische zönästhetische Schizophrenie
(B) konfabulatorische Schizophrenie
(C) zönästhetische Depression
(D) so genannte larvierte Depression
(E) chronische taktile Halluzinose
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2. Staatsexamen Frühjahr 2005
A
-2471
Für die schwere depressive Episode (nach ICD-10) ist folgende
der genannten Wahnformen am wenigsten charakteristisch:
(A) hypochondrischer Wahn
(B) Erlöserwahn
(C) Verarmungswahn
(D) Versündigungswahn
(E) nihilistischer Wahn
72
Eine 40-jährige Rechtsanwältin kommt mit folgenden Symptomen
zur stationären Aufnahme in eine psychiatrische Klinik: Interessenverlust, gesteigerte Ermüdbarkeit, Appetitlosigkeit und
Konzentrationsschwierigkeiten. Sie leide unter Zukunftsängsten, Antriebslosigkeit und Insuffizienzgefühlen. Die Beschwerdesymptomatik hat sich plötzlich innerhalb weniger Tage ohne
äußeren Anlass entwickelt. Eine Therapie - insbesondere
Pharmakotherapie - erfolgte bisher nicht.
Die gründliche körperliche Durchuntersuchung (zum Ausschluss
einer organischen Ursache) erbringt keinen pathologischen
Befund. Kein Hinweis auf äußere Ursache der Symptomatik.
Neben einer Psychotherapie kommt jetzt therapeutisch welcher
der folgenden Arzneistoffe vorrangig in Betracht?
(A) Donepezil
(B) Rivastigmin
(C) Haloperidol
(D) Amisulprid
(E) Sertralin
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2. Staatsexamen Frühjahr 2005
A
-2573
Ein 32-jähriger (ansonsten organisch gesunder) Patient leidet
seit über 3 Jahren an jährlich rezidivierenden depressiven
Episoden, die jeweils eine 3-monatige stationäre Behandlung
erforderlich machen. Jetzt kommt er nach familiären Auseinandersetzungen (wegen erheblicher finanzieller Ausgaben mit
Schulden) zur stationären Aufnahme. Er redet "ohne Punkt und
Komma", kann keine 5 Minuten ruhig sitzen, fühlt sich bärenstark, ist voller Ideen und versteht nicht, weshalb er behandelt werden sollte. Letztendlich stimmt er dann doch einer
stationären Therapie zu und wird fachgerecht behandelt. Nach
Abklingen der akuten Symptomatik ist er dann auch bereit,
zukünftig zur Vorbeugung (Rezidivprophylaxe) ein Medikament
einzunehmen.
Welcher der genannten Arzneistoffe kommt dafür in erster Linie
in Betracht?
(A) Benperidol
(B) Melperon
(C) Lithium
(D) Zolpidem
(E) Buspiron
74
Ein Patient wird antidepressiv mit dem selektiven SerotoninWiederaufnahme-Hemmer Citalopram therapiert.
Was ist hierbei als unerwünschte Arzneimittel-Wirkung am
wenigsten wahrscheinlich zu erwarten?
(A) Übelkeit
(B) Gynäkomastie
(C) Schlafstörung
(D) Kopfschmerzen
(E) gastrointestinale Störungen
75
Spätdyskinesien sind am wahrscheinlichsten zu erwarten bei
einer Langzeit-Therapie mit folgendem der genannten Arzneistoffe:
(A) Lithium
(B) Amitriptylin
(C) Haloperidol
(D) Fluoxetin
(E) Chlordiazepoxid
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2. Staatsexamen Frühjahr 2005
A
-2676
Bei Behandlung mit welchem der Psychopharmaka muss während der
ersten Therapiemonate die Leukozytenzahl im Blut bzw. das
Differentialblutbild am engmaschigsten kontrolliert werden?
(A) Lithium
(B) Haloperidol
(C) Clozapin
(D) Moclobemid
(E) Fluvoxamin
77
Durch die Verabreichung von Donepezil zur Behandlung einer
Altersdemenz ist eine Verschlechterung von welcher der folgenden Begleiterkrankungen bzw. -störungen am wenigsten zu erwarten?
(A) Asthma bronchiale
(B) AV-Überleitungsstörungen
(C) Magenulkus
(D) Sinusbradykardie
(E) essentielle Hypertonie
78
Bei Patienten mit Demenz vom Alzheimer-Typ kommt pharmakotherapeutisch zur Verlaufsverzögerung des kognitiven Abbaus vor
allem folgender der genannten Arzneistoffe in Betracht:
(A) Flupentixol
(B) Benperidol
(C) Rivastigmin
(D) Zolmitriptan
(E) Bromocriptin
79
Die Schuldunfähigkeit wegen seelischer Störungen wird explizit
vor allem in folgendem der genannten Paragraphen geregelt:
(A) §
20 StGB
(B) §
7 JGG
(C) § 104 BGB
(D) §
64 StGB
(E) § 218 StGB
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2. Staatsexamen Frühjahr 2005
A
-2780
Das Konzept der Dysthymia nach ICD-10 hat am meisten gemeinsam
mit folgendem der genannten Krankheitskonzepte der Psychiatrie:
(A) Dissoziale Störung (des Kindesalters)
(B) (rezidivierende) Manie
(C) Neurotische Depression
(D) Schizophrenia simplex
(E) chronisches hirnorganisches Psychosyndrom
81
Konfabulationen finden sich - als ein charakteristisches
Merkmal - vor allem bei folgender der genannten Erkrankungen/Störungen:
(A) alkoholbedingtes Korsakow-Syndrom
(B) Alpträume
(C) Dysthymia
(D) generalisierte Angststörung
(E) hypochondrische Störung
82
Eine 25-jährige, derzeit einer Aushilfstätigkeit nachgehende
Patientin berichtet, dass sie und auch ihre Umgebung erheblich
unter ihren abrupt auftretenden, starken Stimmungsschwankungen
litten, die hauptsächlich durch aggressive Gefühlsausbrüche
oder depressive Verstimmungszustände bis hin zu Suizidandrohungen und auch -handlungen gekennzeichnet seien. Aufgrund
ihrer Launenhaftigkeit seien auch bereits mehrere Beziehungen
in die Brüche gegangen, was sie jeweils in eine tiefe Krise
versetzt habe. Auch neige sie dazu, ihre Arbeit rasch über
Bord zu werfen im Gefühl, dass ihre derzeitige Tätigkeit nicht
das Richtige für sie wäre. Bei der Erhebung der Vorgeschichte
wird auch ein im alkoholintoxikierten Zustand erfolgter
Verkehrsunfall mit einer Commotio und einer minutenlangen
Bewusstlosigkeit mit retrograder Amnesie angegeben. Bei der
körperlichen Untersuchung fallen an beiden Unterarmen zahlreiche kleine Narben auf, als deren Ursache die Patientin
selbst zugefügte Schnittverletzungen oder Verbrennungen mit
Zigaretten angibt; dies geschehe aus einem zwanghaft erlebten
Impuls heraus, "sich dadurch besser spüren zu können".
Das Gesamtbild spricht am wahrscheinlichsten für folgende der
genannten Erkrankungen/Störungen (nach ICD-10):
(A) Organisches Psychosyndrom nach Commotio cerebri
(B) Multiple Persönlichkeitsstörung ("Multiple Persönlichkeit")
(C) Emotional instabile Persönlichkeitsstörung
(D) Schizoide Persönlichkeitsstörung
(E) Ganser-Syndrom
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2. Staatsexamen Frühjahr 2005
A
-2883
Frau P. (die früher immer psychisch gesund gewesen war) stellt
sich beim Arzt vor, nachdem sie 4 Monate zuvor als Bankangestellte bei einem Überfall eine Schussverletzung am Arm erlitt
(die unter chirurgischer Therapie gut ausheilte). Sie klagt
über sich immer wieder aufdrängende angstvolle - oft szenisch
ablaufende - Erinnerungen an den Überfall, unruhigen nächtlichen Schlaf, Schreckhaftigkeit und Freudlosigkeit.
Dieses Beschwerdebild bestehe seit etwa der dritten Woche nach
dem Überfall.
Diagnostisch kommt (nach ICD-10) für dieses Zustandsbild hier
am ehesten folgende der genannten Diagnosen in Betracht:
(A) Depersonalisations-/Derealisationssyndrom
(B) Posttraumatische Belastungsstörung
(C) Dissoziative Amnesie
(D) Andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung
(E) Organische Persönlichkeitsstörung
84
Nach einer für sie kränkenden Trennung von ihrem langjährigen
Freund litt eine (bisher gesunde) 23-jährige Floristin in der
Folgezeit unter Schlafstörungen und Suizidgedanken. Bei der
psychotherapeutischen Intervention nach etwa zwei Monaten
stellte sich heraus, dass die Patientin in der Kindheit mehrfach hilflos Trennungssituationen ausgesetzt war. Die "erworbene" Trennungsängstlichkeit war in der aktuellen Situation
zum Tragen gekommen und konnte in der Therapie erfolgreich
bearbeitet werden. Es kam innerhalb weniger Wochen zur völligen Genesung. Der behandelnde Therapeut gewann den deutlichen
Eindruck, dass diese Frau wohl ohne ein schweres Lebensereignis (hier die Trennung vom langjährigen Freund) auch nicht
psychisch erkrankt wäre.
Welche der folgenden Diagnosen (nach ICD-10) kommt am wahrscheinlichsten in Betracht?
(A) Sonstige akute vorübergehende psychotische Störung mit
akuter Belastung
(B) Anpassungsstörung
(C) Gemischte affektive Episode
(D) Mittelgradige rezidivierende depressive Störung
(E) Zyklothymia
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2. Staatsexamen Frühjahr 2005
A
-2985
Eine 25-jährige Patientin gibt an, sie leide sehr unter der
immer wiederkehrenden unsinnigen und sie zugleich quälenden
und nervös machenden Vorstellung, sie könne beim Anblick von
Messern, Hämmern, Beilen oder anderen möglicherweise gefährdenden Dingen bei sich zu Hause aus der Fassung geraten und
ihren Ehemann damit verletzen.
Dabei handelt es sich am wahrscheinlichsten um folgendes der
genannten psychopathologischen Phänomene:
(A) Befehlsautomatie
(B) Beeinträchtigungswahn
(C) expansiver Wahn
(D) Zwangsgedanken
(E) Pareidolien
86
Hinsichtlich der Herzangststörung (mit herzneurotischen
Angstanfällen) trifft am wenigsten zu:
(A) Sie wird in ICD-10 klassifikatorisch hauptsächlich zur
Organischen Angststörung gezählt.
(B) Sie geht häufig mit Angst vor einem Herzinfarkt oder einer
unerkannten Herzkrankheit einher.
(C) Es besteht die Gefahr der iatrogenen Fixierung der
psychischen Symptomatik.
(D) Als ein charakteristischer Krankheitsauslöser gelten
hierbei Situationen des realen oder phantasierten Verlassen- und Alleingelassenwerdens.
(E) Therapeutisch sollte eine Psychotherapie erwogen werden.
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2. Staatsexamen Frühjahr 2005
A
-3087
In einer Gruppe von Studierenden fällt (u.a. während der
Examensvorbereitung) auf, dass ein weibliches Mitglied es
stets vermeidet, in der Öffentlichkeit mit anderen zu essen.
Außerdem wurde sie schon seit langer Zeit von der Gruppe als
äußerst zurückhaltend erlebt, so als ob es ihr sehr schwer
falle, bei der gemeinsamen Examensvorbereitung überhaupt an
den Gruppendiskussionen mit eigenen Beiträgen teilzunehmen
oder auch nur die gestellten Fragen zu beantworten (obwohl sie
offensichtlich sehr intelligent ist). Gerade in letzter Zeit
hat sie mehrfach Gruppensitzungen aus unklarem Grund abgesagt.
Die anderen Mitglieder machen sich um sie Sorgen, da sie
spüren, dass das Problem ihrer Kommilitonin durchaus einen
Krankheitswert hat. Zudem scheint dieses Problem schon seit
längerem zu bestehen.
Aufgrund des beschriebenen Bildes lässt sich hier am wahrscheinlichsten folgende der genannten Erkrankungen/Störungen
(nach ICD-10) vermuten:
(A) Multiple Persönlichkeitsstörung
(B) Soziale Phobie
(C) Atypischer Autismus
(D) Dissoziale Persönlichkeitsstörung
(E) Dissoziative Fugue
88
Im Rahmen einer Psychotherapie lässt sich eruieren, dass sich
der Patient in vielen Situationen sehr rigide und eigensinnig
verhält. Er besteht häufig darauf, dass sich andere seinen
Gewohnheiten unterordnen und beschäftigt sich in seinem Beruf
übertrieben intensiv mit Details. Er will alles sehr perfekt
machen (was die Fertigstellung von Aufgaben behindert) und ist
äußerst vorsichtig, wenn er eine Entscheidung treffen soll.
Der Patient gibt an, dass dies schon immer so gewesen sei.
Worum handelt es sich hierbei am wahrscheinlichsten (nach
ICD-10)?
(A) Zyklothymia
(B) Anankastische Persönlichkeitsstörung
(C) Narzisstische Persönlichkeitsstörung
(D) Dysthymia
(E) Histrionische Persönlichkeitsstörung
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2. Staatsexamen Frühjahr 2005
A
-3189
Zu den (nicht organischen) sexuellen Funktionsstörungen nach
ICD-10 lässt sich am ehesten folgende der genannten Störungen
rechnen:
(A) Exhibitionismus
(B) Voyeurismus
(C) Pädophilie
(D) Frotteurismus
(E) Frigidität
90
In der Theorie der Behandlungstechnik für die psychoanalytische Einzeltherapie werden hinsichtlich der Standardtechnik
bestimmte therapeutische Schritte/Techniken für besonders
wichtig erachtet.
Hierzu lässt sich am wenigsten folgender der genannten Punkte
rechnen:
(A) Interpretation
(B) Durcharbeiten
(C) Klarifizieren
(D) Konfrontation
(E) Persuasion
91
Die Verhaltensanalyse ist ein Kernstück im Rahmen der Verhaltenstherapie.
Im Rahmen einer solchen Verhaltensanalyse kommt als diagnostische Methode am wenigsten in Betracht:
(A) strukturiertes Interview
(B) Erhebung der biographischen Anamnese
(C) standardisiertes Tagebuch
(D) psychometrischer Fragebogen
(E) Analyse des Übertragungswiderstandes
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2. Staatsexamen Frühjahr 2005
A
-3292
Eine 26-jährige Patientin leidet seit zwei Jahren in zunehmender Häufigkeit und Intensität an Panikattacken. Aufgrund eines
hiermit zusammenhängenden ausgeprägten Vermeidungsverhaltens
ist jetzt Arbeitsunfähigkeit eingetreten. Eine Verhaltenstherapie wurde bereits begonnen. Zusätzlich soll jetzt mit einer
psychopharmakologischen Therapie begonnen werden.
Welcher der folgenden Arzneistoffe verspricht hier auf längere
Sicht die höchsten Erfolgsaussichten?
(A) selektiver Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer
(B) Cholinesterase-Hemmer der 2. Generation
(C) Dopaminantagonist
(D) Dopaminagonist
(E) Valproat
93
Ein nicht bewusstseinsgestörter Patient mit einer seit Jahren
bestehenden Alkoholabhängigkeit berichtet beim Arzt, dass er
in letzter Zeit ihn grob und unflätig beschimpfende und bedrohende Stimmen - z.T. auch im Chor - höre.
Diagnostisch handelt es sich dabei am ehesten um ein(e)
(A) Alkoholentzugs-Delir
(B) Schizophrenia simplex
(C) Wernicke-Enzephalopathie
(D) Alkoholhalluzinose
(E) Marchiafava-Bignami-Syndrom
94
Die Wernicke-Enzephalopathie erfordert in der Akuttherapie in
erster Linie die sofortige hochdosierte Gabe von
(A) Tokopherol
(B) Thiamin
(C) Vitamin B 12
(D) Folsäure
(E) Vitamin K
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A
-3395
Zur Therapie des Delirs beim manifesten schweren Alkoholentzugs-Delir kommt - wenn z.B. Carbamazepin nicht eingesetzt
werden kann - vor allem folgender der genannten Arzneistoffe
in Betracht:
(A) Clobutinol
(B) Clomethiazol
(C) Clomipramin
(D) Chlorphenamin
(E) Amitriptylin
96
Das Mädchen Jennifer leidet unter nächtlichen Episoden plötzlichen Erwachens, jeweils einhergehend mit massiver Furcht und
Panik, heftigem Schreien und starker vegetativer Erregung.
Nachts passiert es auch oft, dass sie schlafend das Bett verlässt, aus der Wohnung geht und dann erst im Treppenhaus verwirrt aufwacht.
Wie wird das vorliegende Störungsbild nach ICD-10 am zutreffendsten klassifiziert?
(A) affektive Störung
(B) dissoziative Fugue
(C) Konversionsstörung
(D) Narkolepsie
(E) Parasomnie
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A
-3497
Ein 12-jähriger Junge wird von seinen Eltern in der psychotherapeutischen Praxis vorgestellt. Sie beschreiben verzweifelt,
dass der Junge immer wieder ohne jeden Anlass wie unter Zwang
obszöne Äußerungen macht, die eigentlich seinem Wesen nicht
entsprechen.
Im weiteren Gespräch schildern die Eltern, dass der Junge
schon seit mehr als zwei Jahren häufig unwillkürliche motorische Bewegungen wie Grimassieren und Schulterzucken zeigt.
Außerdem würde er plötzlich hüpfen und in die Hände klatschen.
Merkwürdig mute auch an, dass er seit nahezu derselben Zeit
auch (zunehmend) Wörter, die er gerade gesprochen hat, immer
wieder wiederholt. In der Anamnese ist keine konkrete Ursache
(z.B. zerebrale Erkrankung oder Medikamenteneinnahme) der
Erkrankung ersichtlich.
Welche der genannten Diagnosen (nach ICD-10) kommt aufgrund
der Beschreibung der Eltern am wahrscheinlichsten in Betracht?
(A) Rett-Syndrom
(B) Lance-Adams-Syndrom
(C) (Gilles-de-la-)Tourette-Syndrom
(D) Borderline-Typus der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung
(E) Chorea minor
98
Charakteristisch für den elektiven Mutismus bei Kindern
(entsprechend ICD-10) ist:
(A) Er wird im Allgemeinen in ICD-10 klassifikatorisch dem
atypischen Autismus des Kindesalters zugerechnet.
(B) Die betreffende Person kann in bestimmten Situationen normal kommunizieren.
(C) Er wird im Allgemeinen synonym mit dem Begriff Audimutitas
bezeichnet.
(D) Das Niveau des Sprachverständnisses liegt per definitionem
mehr als zwei Standardabweichungen unter dem Durchschnitt.
(E) Fast alle Betroffenen hatten zuvor eine schwere Sprachentwicklungsstörung und schwere Artikulationsprobleme.
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2. Staatsexamen Frühjahr 2005
A
-3599
Was ist (nach ICD-10) für den frühkindlichen Autismus (KannerSyndrom) am wenigsten charakteristisch?
(A) Manifestation psychopathologischer Auffälligkeiten bereits
in den ersten 2 Lebensjahren
(B) Veränderungsängste
(C) sprachliche Besonderheiten in Form von Neologismen und
pronominaler Umkehr
(D) Mädchen sind mehrfach häufiger betroffen als Knaben.
(E) Bewegungsstereotypien
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Eine Störung des Sozialverhaltens bei einem Kind (entsprechend ICD-10) manifestiert sich am wenigsten wahrscheinlich in
folgender Form:
(A) Stehlen
(B) Weglaufen von zu Hause
(C) Pica
(D) Schulschwänzen
(E) erhöhte Impulsivität
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