Institut für Theoretische Informatik ITI Prof. Dr. J. Adámek · Dipl.-Math. Dipl.-Inf. H. Urbat Grundlagen der Verifikation Aufgabenblatt 2 Übungsaufgabe 1 Auf dem Weg zum Vollständigkeitssatz der natürlichen Deduktion wurde in der Vorlesung das folgende Ergebnis formuliert: Lemma. Sei F eine Formel in den Variablen p1 , . . . , pn . Für jede Variablenbelegung v : {p1 , . . . , pn } → {0, 1} definieren wir ( pi , falls v(pi ) = 1; p̃i = ¬pi , falls v(pi ) = 0. Dann gilt p̃1 , . . . , p̃n ` F , falls F unter der Belegung v wahr ist, und p̃1 , . . . , p̃n ` ¬F , falls F unter Belegung v falsch ist. Der Beweis dieses Lemmas erfolgte mit Induktion nach der Struktur von F , wobei die Fälle F = Variable, F = ¬G und F = G ∧ H bereits in der Vorlesung behandelt wurden. Vervollständigen Sie den Beweis, indem Sie die Fälle F = G ∨ H und F = G → H untersuchen. Hausaufgabe 1 Im Folgenden seien F und G aussagenlogische Formeln und Γ sei eine Menge von Formeln. Beweisen oder widerlegen Sie die folgenden Aussagen: (a) Es ist nicht möglich, zugleich Γ ` F und Γ ` ¬F per Deduktion zu beweisen. (b) Die Sequenz Γ ` F ∨ G ist genau dann beweisbar, wenn eine der Sequenzen Γ ` F oder Γ ` G beweisbar ist.! Hausaufgabe 2 Beweisen Sie: Die natürliche Deduktion bleibt vollständig, wenn man die Regel ¬¬φ (¬¬e) durch φ φ ∨ ¬φ (LEM) ersetzt. Hausaufgabe 3 Wie kann man die Aussage φ1 , . . . , φn 6|= φ nur mit natürlicher Deduktion (also ohne Verwendung einer Wahrheitstabelle oder anderer semantischer Techniken) beweisen?