wIRBELTIERE UNd wIRBELLoSE Kopf – fuss – einGeweidesacK. schnecKen sind typische weichtiere 1 So arbeitest du mit der bio@schoolmouse: Der besondere Bau von Gehäuseschnecken im Überblick. STL Fuß – Fortbewegung, Sinnesorgane: • sehr muskulös, Wellenbewegungen der Muskeln schieben die Schnecke auf einer Schleimbahn vorwärts. Der Schleim dient Kopf – Sinnesorgane, Nahrungsaufnahme: als Haft- und Glättungsmittel. • kurzesFühlerpaar(Tastorgan) • zieht sich bei Gefahr oder Berührung mit • längeresFühlerpaar(amEndeeinfacheAudem Rückziehmuskel in das Gehäuse higen zur Hell-Dunkel-Wahrnehmung); bei nein Berührung werden die Fühler eingezogen. • inderHautdesFußesSinneszellenfürTem• Reibzunge (Reibplatte) mit vielen feinen peratur-, Lage-, Feuchtigkeits-, GeruchsChitinzähnchen, schaben Pflanzenteile ab. sinn Schnecken haben einen weichen Körper ohne Gliedmaßen, der sich in Kopf, Fuß und Eingeweidesack gliedert. 1. Homepage 2. Seitenzahl 3. Bindestrich 4. Kapitelnummer Eingeweidesack Ausscheidungsorgan Herzbeutel Darm Herz Schale Atemhöhle Mantel Mitteldarmdrüse Mantelrand Auge Rückziehmuskel Fühler Speicheldrüse Fuß mit Kriechsohle Nervensystem Mundöffnung Fuß Kopf Eingeweidesack – Schutz der inneren organe: • Der Mantel ist der äußere Teil des Eingeweidesacks. • Viele Schnecken schützen ihren Körper durch eine Kalkschale, die vom Mantel gebildet wird. Das Gehäuse hat keine Stützfunktion. • DieVerdauungssäftedergroßenSpeicheldrüsen helfen bei der Zerlegung der Nahrung. In der Mitteldarmdrüse werden die Nährstoffe aufgenommen. • In der gut durchbluteten Atemhöhle erfolgt der Gasaustausch wie mit einer Lunge. Das mit Sauerstoff angereicherte Blut fließt zum Herzen. Von dort wird es in den Körper gepumpt, wo es die Organe frei umspült. Schnecken haben einen offenen Blutkreislauf. 112.1 Bau einer Gehäuseschnecke 2 Zwitter = Einzellebewesen mit männlicher und weiblicher Geschlechtsausprägung Viele Schnecken sind Zwitter. Das geheimnisvolle Liebesleben der Weinbergschnecke näher betrachtet. Weinbergschnecken haben sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane (Zwitter). Sie begatten sich aber nicht selbst, sondern es kommt zu einem Liebesspiel zwischen zwei Schnecken (Abb. 112.2). Dabei tauschen sie ihre Samenflüssigkeiten aus. Einige Wochen nach der Begattung werden die Eier in einer Erdgrube abgelegt. Nach ungefähr zwei Wochen schlüpfen daraus kleine, fertige Schnecken. Im Winter verkriechen sich die Weinbergschnecken im lockeren Boden und verschließen ihr Gehäuse mit einem Kalkdeckel. 112.2 Begattung zweier Weinbergschnecken 112 bio_school2_kern.indb 112 1.12.09 9:49:03 Uhr Wirbeltiere und Wirbellose 3 VON A bis Z EINHEIMISCHE SCHNECKEN IM TIERLEXIKON LAUBSCHNECKE POSTHORNSCHNECKE 10–20 cm lang; Nacktschnecke; auffälliges Fleckenmuster auf dem Rücken bzw. Streifenmus­ ter auf dem Fuß; im Mantel hat sich noch ein kleiner Schalenrest erhalten; Fuß am Ende kielförmig ausgebildet; wird auch als Schnegel bezeichnet rötlich braunes Schneckenhaus mit schwarzen flaches Gehäuse, Durchmesser bis 4 cm; lebt Punkten; 6–11 mm; lebt unter Steinen, Laub, im Süßwasser; tagaktiv; frisst abgestorbene totem Holz (an feuchten Stellen) Pflanzen und Aas; gehört zu den Wasserlungenschnecken; muss zum Atmen auftauchen; hält im Aquarium die Scheiben frei von Algen und Wasserpflanzen SCHLIESSMUNDSCHNECKE (z. B. Gemeine Schließmundschnecke) SCHNIRKELSCHNECKEN (z. B. Hain-Bänderschnecke) SPANISCHE WEGSCHNECKE Landlungenschnecken, bei feuchtem Wetter­ unter Baumstämmen, Mauern und Felsen zu beobachten; haben ein hohes, turmförmiges Gehäuse; werden maximal einige Zentimeter groß kugeliges oder abgeflachtes Gehäuse; dazu gehören die Bänderschnecken mit auffälligen Streifen entlang des Gehäuses; es gibt aber auch einfärbige gelbe oder rosafarbige Exemplare; Breite des Gehäuses meist zwischen 1,5 und 2,5 cm wurde als neue Tierart mit Gemüselieferungen aus Spanien eingeführt, heute die häufigste Nacktschnecke; hat die einheimische Rote und Schwarze Wegschnecke zurückgedrängt; vermehrt sich teilweise sehr stark; Pflanzenschädling; Fuß nicht gekielt; Körperlänge meist über 10 cm SPITZSCHLAMMSCHNECKE (= Spitzhornschnecke) SUMPFDECKELSCHNECKE WEINBERGSCHNECKE 4,5–7 cm; größte Wasserlungenschnecke Mitteleuropas; lebt in stehenden oder langsam fließenden Gewässern; ernährt sich von Pflanzen, Aas und organischen Schwebstoffen; kommt zum Atmen an die Wasseroberfläche und füllt die Mantelhöhle mit Luft bis 5 cm großes Gehäuse; einzige lebend gebärende Schnecke in Mitteleuropa; Kiemen­ schnecke; Grundbewohner bewegter Gewässer; getrenntgeschlechtlich; hat festen Deckel, der am Fuß festgewachsen ist bis 10 cm große, Gehäuse tragende Landlungenschnecke; steht in Österreich, Deutschland und der Schweiz unter Naturschutz; weitere Merkmale siehe S. 112 Links unter http://bio-school2.veritas.at EGELSCHNECKE (z. B. Große Egelschnecke; Tigerschnegel) 113 bio_school2_kern.indb 113 1.12.09 9:49:09 Uhr wIRBELTIERE UNd wIRBELLoSE 4 Hast du gewusst, dass … das „Meeresrauschen“, das man hört, wenn man ein Schneckengehäuse ans Ohr hält, gar nichts mit dem Meer zu tun hat? Wir hören das Schwingen der Luftsäule, das durch Geräusche der Umgebung ausgelöst wird. Der Hohlkörper des Schneckengehäuses verstärkt diese Geräusche zu einem Rauschen. turm-, kegelförmig oder plump, links- oder rechtsgewunden? Schneckengehäuse sind faszinierende Schöpfungen der natur! Bei manchen kann man sogar das Meeresrauschen hören, oder? Sicher hast du im Urlaub am Strand oder zu Hause schon einmal Schneckengehäuse gefunden und gesammelt. Die Form und die Zeichnung der Schneckengehäuse sind sehr vielfältig. Abb. 114.1 zeigt, wie man die einzelnen Strukturen eines Schneckengehäuses richtig benennt. Spitze Die zentrale Hauptachse von oben nach unten nennt man Spindel. Die Gehäusespitze ist oben, die Vertiefung am untersten Punkt nennt man Nabel. Die Öffnung des Gehäuses heißt Mündung. Ein Schneckengehäuse kann unterschiedlich viele Windungen (= Umgänge) haben. Wenn du ein Gehäuse – mit der Spitze nach oben – von vorne betrachtest, zeigt die Mündung nach rechts oder links. Je nachdem sprechen wir von einem rechtsgewundenen oder linksgewundenen Gehäuse. Man erkennt diesen Unterschied auch von oben (Abb. 114.2). Umgang Gehäusehöhe von oben von vorn von oben von vorn Mündung Lippe, Mundsaum Nabel Breite 114.1 Die Teile und Bezeichnungen eines Schneckengehäuses 5 u 114.2 Unterschied zwischen rechts- und linksgewundenen Gehäusen BIo-CHECk-BoX Schneckengehäuse näher betrachtet: Wähle ein Schneckengehäuse der Schulsammlung oder nimm ein Gehäuse von zu Hause mit! 1. Bestimme mithilfe von Bestimmungsbüchern die Schneckenart, von der das Gehäuse stammt. 2. Versuche folgende Daten und Fakten über die Schneckenart herauszufinden: Verbreitung, Lebensraum, zu welcher Gruppe von Schnecken gehört sie? 3. Fertige mit Bleistift eine möglichst genaue Zeichnung des Gehäuses an. Beschrifte die Details entsprechend der Abb. 114.1. 4. Nimm ein Lineal und gib folgende Werte des Schneckengehäuses an: Gehäusehöhe, Breite, Anzahl der Umgänge, rechts- oder linksgewunden, Größe der Mündung, Beschaffenheit des Mundsaums. kurz& k n a p p ScHnEcKEn 4 Schnecken gehören zu den Weichtieren und bestehen aus Kopf, Fuß und Eingeweidesack. Viele Schnecken bilden ein Gehäuse aus Kalk. 4 Besonderheiten der Schnecken sind: Reibzunge, Sinnesorgane (z. B. Augen) auf den Füh- lern bzw. in der Haut, Fortbewegung auf einer Schleimspur, Mitteldarmdrüse zur Verdauung, Atmung mithilfe einer gut durchbluteten Atemhöhle. 4 Viele Schnecken sind Zwitter. 4 Bei den Schneckengehäusen kann man folgende Merkmale beobachten: Gehäusehöhe, Breite, Mündung, Spindel, Mundsaum, Umgänge. 114 bio_school2_kern.indb 114 1.12.09 9:49:12 Uhr