Mathematische Grundlagen der Ökonomie Übungsblatt Abgabe Donnerstag . Oktober, : in H +++ = Punkte Mit Lösungshinweisen zu einigen Aufgaben . Bezeichne mit Ω die Grundmenge. Skizziere zwei Mengen A und B so dass die vier Mengen A\B, B\A, A∩B und Ω\(A∪B) nicht leer sind und markiere diese vier Mengen in der Skizze. Ist jedes Element aus Ω in genau einer der dieser vier Mengen enthalten (d.h. bilden die vier Mengen eine Partition von Ω)? Ja. Veranschauliche anhand solcher Skizzen die Regeln von De Morgan (a) Ω \ (A ∪ B) = (Ω \ A) ∩ (Ω \ B) (b) Ω \ (A ∩ B) = (Ω \ A) ∪ (Ω \ B) Da eine Skizze wie oben gewünscht eine Partition von Ω darstellt, erhält man eine vollständige Fallunterscheidung. Deshalb kann man anhand solcher Skizzen die Rechenregeln für Mengen wirklich nachvollziehen. Wenn man in die Skizze einträgt, aus welchen der vier Mengen der Partition A \ B, B \ A, A ∩ B und Ω \ (A ∪ B) die Mengen auf der rechten und linken Seite der Gleichungen jeweils bestehen, erhält man folgendes Ergebnis: Ω \ (A ∪ B) = (Ω \ (A ∪ B)) (Ω \ A) ∩ (Ω \ B) = (Ω \ (A ∪ B)) Ω \ (A ∩ B) = (A \ B) ∪ (B \ A) ∪ (Ω \ (A ∪ B)) (Ω \ A) ∪ (Ω \ B) = (A \ B) ∪ (B \ A) ∪ (Ω \ (A ∪ B)) Der Zusammenhang mit den Regeln für eine Verneinung von ‘oder’ bzw. ‘und’ ist wie folgt (es war in der Aufgabe nicht verlangt, diesen Zusammenhang herzustellen): Auf der linken Seite von (a) steht die Menge alle jener Elemente aus der Grundmenge, die nicht in einer der beiden Mengen A oder B enthalten sind. Das logische Gegenteil von ‘in A oder in B’ ist ‘(nicht in A) und (nicht in B)’, und die Menge auf der rechten Seite von (a) enthält tatsächlich diejenigen Elemente aus der Grundmenge, die nicht in A enthalten sind und zudem auch nicht in B enthalten sind. Ein entsprechender Zusammenhang besteht für (b) da das logische Gegenteil von ‘in A und in B’ die Aussage ‘(nicht in A) oder (nicht in B)’ ist. . Stelle die beiden folgenden periodischen Dezimalbrüche als Bruch aus zwei ganzen Zahlen dar: (a) x = 9.87 99x = 100x − x = 987.87 − 9.87 = 978 und folglich x = 978 99 = 326 33 . (b) y = 1.2345 9990x = 10000x − 10x = 12345.345 − 12.345 = 12333 und folglich x = 12333 4111 9990 = 3330 . . Es sei i die imaginäre Einheit mit i 2 = −1. Vereinfache (a) (b) (c) (d) (1 + i)2 = 12 + 2i + i 2 = 1 + 2i − 1 = 2i (2 − 3i)2 = 22 − 12i + 9i 2 = 4 − 12i − 9 = −5 − 12i (1 − 2i)(1 + 2i) = 12 − 4i 2 = 1 + 4 = 5 (a+bi)(a−bi) = a2 −b2 i 2 = a2 +b2 mit a, b ∈ R; man hat damit den Zusammenhang zwischen Multiplikation mit der konjugiert komplexen Zahl und dem Quadrat des Betrages nachgerechnet (a+bi)(a + bi) = (a+bi)(a− bi) = a2 + b2 = |a + bi|2 . Zeige mit Hilfe einer vollständigen Induktion, dass für alle natürlichen Zahlen n ∈ {1, 2, 3, . . . } und alle reellen Zahlen a ∈ R und r ∈ R \ {−1, 0} die folgende Formel gilt: ! n X a a 1 = 1− (1 + r)n (1 + r)k r k=1 Mögliche Anwendung: Für n aufeinanderfolgende Jahre wurde jeweils zum Jahresende eine Zahlung von a Einheiten versprochen. Man möchte wissen, welchen Wert die versprochenen Zahlungen zu Beginn des ersten Jahres insgesamt haben und geht jedes Jahr von einem Zinssatz r aus. Dies ist eine Variante der geometrischen Summenformel. Induktionsanfang n = 1: 1 X k=1 ! ! a a a 1+r −1 a 1 − 1− = − = 0. (1 + r) r (1 + r) (1 + r)1 (1 + r)k r Induktionsschritt n → n + 1: Wir nehmen für einen Augenblick an, es gelte n X k=1 a a 1 = 1− k r (1 + r)n (1 + r) ! und wollen zeigen, dass unter dieser Annahme auch ! n+1 X a a 1 = 1− . (1 + r)n+1 (1 + r)k r k=1 Dies ist tatsächlich richtig, denn aufgrund der Induktionsannahme ist ! n n+1 X X a a a a 1 a = + = 1− + n n+1 k k r (1 + r) (1 + r) (1 + r)n+1 (1 + r) (1 + r) k=1 k=1 ! ! ! a 1 r a 1+r −r a 1 = 1− + = 1− = 1− . r (1 + r)n (1 + r)n+1 r r (1 + r)n+1 (1 + r)n+1