FI_FentaMat_SZ_12-25-37,5-50-75-100 µg

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FentaMat® Sandoz®
Transdermales Pflaster
mit dem Aufdruck „fentanyl 25 μg/h“ auf
der Trägerfolie.
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
FentaMat Sandoz 12 Mikrogramm/h
Jedes transdermale Pflaster setzt 12,5 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde frei. Jedes
transdermale Pflaster mit 5,25 cm2 Resorptionsfläche enthält 2,1 mg Fentanyl.
FentaMat Sandoz 75 Mikrogramm/h
Transparentes, an den Ecken abgerundetes, rechteckiges transdermales Pflaster
mit dem Aufdruck „fentanyl 75 μg/h“ auf
der Trägerfolie.
FentaMat Sandoz 25 Mikrogramm/h
Jedes transdermale Pflaster setzt 25 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde frei. Jedes
transdermale Pflaster mit 10,5 cm2 Resorptionsfläche enthält 4,2 mg Fentanyl.
FentaMat Sandoz 37,5 Mikrogramm/h
Jedes transdermale Pflaster setzt 37,5 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde frei. Jedes
transdermale Pflaster mit 15,75 cm2 Resorptionsfläche enthält 6,3 mg Fentanyl.
FentaMat Sandoz 50 Mikrogramm/h
Jedes transdermale Pflaster setzt 50 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde frei. Jedes
transdermale Pflaster mit 21 cm2 Resorptionsfläche enthält 8,4 mg Fentanyl.
FentaMat Sandoz 75 Mikrogramm/h
Jedes transdermale Pflaster setzt 75 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde frei. Jedes
transdermale Pflaster mit 31,5 cm2 Resorptionsfläche enthält 12,6 mg Fentanyl.
FentaMat Sandoz 100 Mikrogramm/h
Jedes transdermale Pflaster setzt 100 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde frei. Jedes
transdermale Pflaster mit 42 cm2 Resorptionsfläche enthält 16,8 mg Fentanyl.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
Stand: Mai 2014
3. DARREICHUNGSFORM
Transdermales Pflaster
FentaMat Sandoz 12 Mikrogramm/h
Transparentes, an den Ecken abgerundetes, rechteckiges transdermales Pflaster
mit dem Aufdruck „fentanyl 12 μg/h“ auf
der Trägerfolie.
FentaMat Sandoz 25 Mikrogramm/h
Transparentes, an den Ecken abgerundetes, rechteckiges transdermales Pflaster
FentaMat Sandoz 37,5 Mikrogramm/h
Transparentes, an den Ecken abgerundetes, rechteckiges transdermales Pflaster
mit dem Aufdruck „fentanyl 37,5 μg/h“ auf
der Trägerfolie.
FentaMat Sandoz 50 Mikrogramm/h
Transparentes, an den Ecken abgerundetes, rechteckiges transdermales Pflaster
mit dem Aufdruck „fentanyl 50 μg/h“ auf
der Trägerfolie.
FentaMat Sandoz 100 Mikrogramm/h
Transparentes, an den Ecken abgerundetes, rechteckiges transdermales Pflaster
mit dem Aufdruck „fentanyl 100 μg/h“ auf
der Trägerfolie.
Das Pflaster besteht aus einer abziehbaren Schutzfolie (vor dem Aufkleben des
Pflasters zu entfernen) und zwei funktionalen Schichten: einer selbstklebenden
Matrixschicht mit Fentanyl und einer wasserundurchlässigen Trägerfolie.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Erwachsene
Schwere chronische Schmerzen, die nur
mit Opioid-Analgetika ausreichend behandelt werden können.
Kinder
Schwere chronische Schmerzen, die einer
längeren, kontinuierlichen Behandlung
bedürfen, bei opioid-toleranten Kindern
ab 2 Jahre.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
FentaMat Sandoz setzt Fentanyl über
72 Stunden frei.
Die Fentanyl-Freisetzungsrate beträgt
12,5/25/37,5/50/75/100 μg/h (Mikrogramm pro Stunde) bei einer Absorptionsfläche von 5,25/10,5/15,75/21/31,5/42 cm2.
Die erforderliche Fentanyl-Dosierung wird
individuell angepasst und muss regelmäßig
nach jeder Anwendung überprüft werden.
Dosierung
Erwachsene
Wahl der Initialdosis
Zur Festlegung der geeigneten initialen
Dosierung von FentaMat Sandoz muss
die derzeitige Behandlung des Patienten
mit Opioiden berücksichtigt werden. Weitere Faktoren, die berücksichtigt werden
1
sollten, sind der Allgemein- und Gesundheitszustand des Patienten, einschließlich
Körpergröße, Alter sowie das Ausmaß von
Schwächung und Opioid-Toleranz.
Patienten, die erstmals mit Opioiden behandelt werden
Bei opioid-naiven Patienten, die vorher
nicht mit stark wirksamen Opioiden behandelt wurden, sollte die Anfangsdosis
12,5-25 Mikrogramm/Stunde nicht überschreiten.
Die klinischen Erfahrungen mit transdemalen Fentanyl-Pflastern bei opioid-naiven Patienten sind begrenzt. Falls die
Therapie mit FentaMat Sandoz bei opioidnaiven Patienten als geeignet angesehen
wird, wird empfohlen, die Behandlung zunächst mit niedrigen Dosen von kurz wirksamen Opioiden (z. B. Morphin) zu beginnen. Pflaster mit einer Freisetzungsrate
von 12,5 Mikrogramm/Stunde stehen zur
Verfügung und sollten zur Ersteinstellung
verwendet werden. Die Patienten können
dann auf Pflaster mit einer Freisetzungsrate von 25 Mikrogramm/Stunde umgestellt werden. Die Dosis kann anschließend, falls nötig, in Schritten von 12 Mikrogramm/Stunde oder 25 Mikrogramm/
Stunde erhöht oder reduziert werden, bis
die niedrigste geeignete Dosis von
FentaMat Sandoz erreicht ist, die vom Ansprechen und dem zusätzlichen Bedarf an
Analgetika abhängig ist (siehe auch Abschnitt 4.4).
Bei der Behandlung opioid-naiver älterer
oder schwacher Patienten ist es aufgrund
ihrer bekannten Empfindlichkeit gegenüber Opioid-Behandlungen nicht empfehlenswert, eine Opioid-Behandlung mit
FentaMat Sandoz zu beginnen. In diesen
Fällen sollte die Therapie vorzugsweise
mit niedrigen Dosen von schnell freisetzendem Morphin begonnen werden und
nach Feststellung der optimalen Dosierung FentaMat Sandoz verordnet werden.
Umstellung von anderen Opioiden
Bei der Umstellung der Therapie von oralen
oder parenteralen Opioiden auf Fentanyl,
sollte die Initialdosis wie folgt berechnet
werden:
1. Die Menge der in den letzten 24 Stunden benötigten Analgetika sollte ermittelt werden.
2. Die erhaltene Summe sollte unter Verwendung von Tabelle 1 in die entsprechende orale Morphin-Dosis überführt
werden.
3. Die entsprechende Fentanyl-Dosis sollte wie folgt ermittelt werden:
a) unter Verwendung von Tabelle 2 bei
Patienten, die einer Opioid-Rotation
bedürfen (Umstellungsverhältnis von
oralem Morphin zu transdermalem
Fentanyl 150:1)
51007232
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
FentaMat® Sandoz® 12 Mikrogramm/h
Transdermales Pflaster
FentaMat® Sandoz® 25 Mikrogramm/h
Transdermales Pflaster
FentaMat® Sandoz® 37,5 Mikrogramm/h
Transdermales Pflaster
FentaMat® Sandoz® 50 Mikrogramm/h
Transdermales Pflaster
FentaMat® Sandoz® 75 Mikrogramm/h
Transdermales Pflaster
FentaMat® Sandoz® 100 Mikrogramm/h
Transdermales Pflaster
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Transdermales Pflaster
b) unter Verwendung von Tabelle 3 bei
Patienten unter stabiler und gut verträglicher Opioid-Therapie (Umstellungsverhältnis von oralem Morphin
zu transdermalem Fentanyl 100:1)
Tabelle 1
Äquivalenzdosen zur analgetischen Wirkung
Alle in der Tabelle dargestellten i.m. und
oralen Dosen sind in ihrem analgetischen
Effekt äquivalent zu 10 mg intramuskulär
verabreichtem Morphin.
Äquivalente schmerzstillende Dosis (mg)
Wirkstoff
i.m.* oral
Morphin
10
30-40 (wiederholte Dosierung
vorausgesetzt)
Hydromorphon 1,5
7,5
Methadon
10
20
Oxycodon
15
30
Levorphanol
2
4
Oxymorphon 1
10 (rektal)
Heroin
5
60
Pethidin
75
Codein
130
200
Buprenorphin 0,4
0,8 (sublingual)
Ketobemidon 10
20-30
* Basierend auf Einzeldosis-Studien wurde die i.m. Dosis von jedem der oben
genannten Wirkstoffe mit Morphin verglichen, um die relative Wirksamkeit zu
bestimmen. Die aufgeführten oralen
Dosierungen werden empfohlen, wenn
von parenteraler auf orale Applikation
umgestellt wird.
Tabelle 2
Empfohlene Initialdosis von transdermalem Fentanyl, basierend auf der täglichen
oralen Morphin-Dosis (für Patienten die
einer Opioid-Rotation bedürfen)
Orale MorphinDosis (mg/24 h)
Für Erwachsene
< 90
90-134
135-179
180-224
225-314
315-404
405-494
495-584
585-674
675-764
765-854
855-944
945-1034
1035-1124
Transdermale
Fentanyl-Freisetzung (Mikrogramm/h)
12,5
25
37,5
50
75
100
125
150
175
200
225
250
275
300
Tabelle 3
Empfohlene Initialdosis von transdermalem Fentanyl, basierend auf der täglichen
oralen Morphin-Dosis (für Patienten unter
stabiler und gut vertragener Opioid-Therapie)
Orale MorphinDosis (mg/24 h)
Transdermale
Fentanyl-Freisetzung (Mikrogramm/h)
12,5
25
37,5
50
75
100
125
150
175
200
225
250
275
300
< 60
60-89
90-119
120-149
150-209
210-269
270-329
330-389
390-449
450-509
510-569
570-629
630-689
690-749
Das bisher verwendete Analgetikum sollte
ausschleichend angewendet werden vom
Zeitpunkt der ersten Applikation des
Pflasters bis eine analgetische Wirkung
mit FentaMat Sandoz erreicht wird.
Die initiale Evaluierung der maximalen analgetischen Wirkung von FentaMat Sandoz
sollte bei opioid-naiven und opioid-toleranten Patienten nicht durchgeführt werden, bevor das Pflaster 24 Stunden getragen wurde, da in den ersten 24 Stunden nach Applikation des Pflasters die
Fentanyl-Serumkonzentrationen allmählich ansteigen.
Durch Kombination mehrerer Pflaster
kann eine Fentanyl-Freisetzungsrate von
mehr als 100 μg/h erreicht werden.
Dosistitration und Erhaltungstherapie
Das FentaMat Sandoz transdermale Pflaster sollte alle 72 Stunden ersetzt werden.
Die Dosis sollte bis zum Erreichen der analgetischen Wirkung individuell titriert werden. Bei Patienten, bei denen die analgetische Wirkung im Zeitraum von 48-72 Stunden nach der Applikation deutlich nachlässt, kann es notwendig sein, FentaMat
Sandoz schon nach 48 Stunden zu wechseln. Wenn die schmerzstillende Wirkung
am Ende der initialen Applikationsperiode
ungenügend ist, kann die Dosis nach
3 Tagen erhöht werden, bis die erwünschte Wirkung für den jeweiligen Patienten
erreicht ist. Eine Dosisanpassung sollte,
wenn nötig, normalerweise in Schritten von
12,5 Mikrogramm/h oder 25 Mikrogramm/h durchgeführt werden, wobei die
zusätzlichen Erfordernisse zur Schmerz-
2
stillung (90 mg/Tag orales Morphin ≈
FentaMat Sandoz 25 Mikrogramm/h) und
der Schmerzstatus des Patienten berücksichtigt werden sollten. Es kann mehr als
ein FentaMat Sandoz transdermales
Pflaster angewendet werden, um die gewünschte Dosis zu erreichen. Für die Patienten können periodisch zusätzliche,
kurz wirkende Analgetika erforderlich
sein, um Schmerzdurchbrüche zu verhindern. Zusätzliche oder alternative Methoden der Schmerzbekämpfung sollten in
Betracht gezogen werden, wenn eine
transdermale Fentanyl-Dosis von 300 Mikrogramm/h überschritten wird.
Umstellung oder Beendigung der Therapie
Wenn ein Absetzen von FentaMat Sandoz
notwendig ist, sollte jede Ersatztherapie
mit anderen Opioiden schrittweise, beginnend mit einer niedrigen Dosierung und
langsam ansteigenden Dosen durchgeführt werden, da die Fentanyl-Serumkonzentrationen nach Entfernen von FentaMat
Sandoz schrittweise abfallen. Es dauert
17 Stunden oder länger, bis die FentanylSerumkonzentration um 50 % abgefallen
ist (siehe Abschnitt 5.2). Als allgemeine
Regel gilt, dass eine Schmerztherapie mit
Opioiden ausschleichend beendet werden
muss, um Entzugssymptome zu vermeiden.
Opioid-Entzugserscheinungen (siehe Abschnitt 4.8) können bei einigen Patienten
nach Umstellung oder Dosisanpassung
auftreten.
Die Tabellen 2 und 3 dürfen nicht für die
Umstellung von FentaMat Sandoz auf
eine andere Therapie verwendet werden,
um eine Überschätzung der neuen analgetischen Dosierung und potenzielle
Überdosierung zu vermeiden.
Ältere Patienten
Ältere Patienten sollten sorgfältig auf Zeichen einer Fentanyl-Intoxikation beobachtet werden und, wenn erforderlich, die
Dosis reduziert werden (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2).
Kinder und Jugendliche
FentaMat Sandoz sollte bei Kindern unter
2 Jahren nicht angewendet werden.
Kinder ab 16 Jahre
Siehe Dosierung für Erwachsene
Kinder im Alter von 2-16 Jahren
Pädiatrischen Patienten im Alter von
2-16 Jahren sollte nur dann FentaMat
Sandoz verordnet werden, wenn diese zuvor mit mindestens 30 mg oralem Morphinäquivalent pro Tag behandelt worden sind.
Zur Umstellung pädiatrischer Patienten
von oralen oder parenteralen Opioiden auf
FentaMat Sandoz, siehe Tabelle 4.
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FentaMat® Sandoz®
Transdermales Pflaster
Tabelle 4
Empfohlene FentaMat Sandoz-Dosis, basierend auf der täglichen oralen MorphinDosis 1
Orale 24-h-Morphin-Dosis
(mg/24 h)
Transdermale
Fentanyl-Freisetzung (Mikrogramm/h)
Bei pädiatrischen Patienten 2
30-44
12,5
45-134
25
1
2
In klinischen Studien wurden diese Dosierungsbereiche der täglichen oralen
Morphingabe als Grundlage für die Umrechnung auf transdermale FentanylPflaster verwendet.
Die Umstellung auf FentaMat Sandoz in
höheren Dosierungen als 25 Mikrogramm/h ist für erwachsene und pädiatrische Patienten gleich.
Für pädiatrische Patienten, die mehr als
90 mg orales Morphinäquivalent pro Tag
erhielten, liegen bislang nur begrenzt
Daten aus klinischen Studien mit transdermalem Fentanyl vor. In diesen pädiatrischen Studien wurde die benötigte Wirkstoffstärke des transdermalen Pflasters
konservativ berechnet: Bei pädiatrischen
Patienten mit höherem oralen Opioid-Bedarf wurden pro 30-44 mg oralem Morphinäquivalent pro Tag 12,5 Mikrogramm/
Stunde transdermales Fentanyl eingesetzt. Dabei ist zu beachten, dass diese
Umrechnungsempfehlung für Kinder nur
für die Umstellung von oral verabreichten
Opioiden (berechnet als Morphinäquivalent) auf FentaMat Sandoz gilt. Bei der
umgekehrten Umstellung von FentaMat
Sandoz auf andere Analgetika kann diese
Umrechnungsempfehlung zu Überdosierungen führen und sollte daher nicht angewendet werden.
Innerhalb der ersten 24 Stunden ist die
Wirkung der ersten Dosis von FentaMat
Sandoz nicht optimal. Daher sollte der Patient während der ersten 12 Stunden nach
der Umstellung auf FentaMat Sandoz seine bisherige reguläre Analgetikadosis erhalten. In den nächsten 12 Stunden sollten diese Analgetika bedarfsorientiert gegeben werden.
Da maximale Fentanyl-Spiegel nach
12-24-stündiger Behandlung auftreten,
wird eine Überwachung des pädiatrischen
Patienten auf Nebenwirkungen (einschließlich Hypoventilation) hin empfohlen
und zwar mindestens über 48 Stunden
nach Beginn der Therapie mit FentaMat
Sandoz oder Dosiserhöhung (siehe auch
Abschnitt 4.4).
Dosistitration und Erhaltungstherapie
Bei unzureichender analgetischer Wirkung
von FentaMat Sandoz sollte zusätzlich
Morphin oder ein anderes kurz wirksames
Opioid gegeben werden. In Abhängigkeit
vom Bedarf an zusätzlichen Analgetika
und dem Schmerzstatus des Kindes kann
entschieden werden, die Dosis von transdermalem Fentanyl zu erhöhen. Dosisanpassungen sollten in Schritten von
12,5 Mikrogramm/Stunde erfolgen.
Eingeschränkte Leber- und Nierenfunktion
Patienten mit eingeschränkter Leber- oder
Nierenfunktion sollten sorgfältig auf Zeichen einer Fentanyl-Intoxikation beobachtet und, wenn nötig, die Dosis reduziert werden (siehe Abschnitt 4.4).
Patienten mit Fieber
Patienten mit Fieber sollten auf OpioidNebenwirkungen beobachtet werden und
die Dosierung der transdermalen Fentanyl-Pflaster sollte, falls erforderlich, angepasst werden (siehe Abschnitt 4.4)
Art der Anwendung
Zur transdermalen Anwendung
Direkt nach der Entnahme aus der Verpackung und dem Entfernen der Schutzfolie
wird das FentaMat Sandoz transdermale
Pflaster im Bereich des Oberkörpers
(Brust, Rücken, Oberarm) aufgeklebt.
Bei kleinen Kindern ist der obere Teil des
Rückens die bevorzugte Stelle zur Anbringung des Pflasters, um die Möglichkeit
der Pflasterentfernung durch das Kind zu
minimieren.
Es sollte ein unbehaartes Hautareal ausgewählt werden. Wenn dies nicht möglich
ist, sollten die Haare an der Anwendungsstelle vor der Applikation abgeschnitten
werden (nicht rasieren). Vor dem Aufkleben sollte die Haut vorsichtig mit sauberem Wasser gereinigt werden. Seifen, Öle,
Lotionen, Alkohol und andere Substanzen, die die Haut irritieren oder ihre Eigenschaften verändern können, sollten nicht
angewendet werden. Die Haut sollte vor
Applikation des Pflasters vollständig trocken sein. Das Pflaster wird dann mit
leichtem Druck der flachen Hand (ca.
30 Sekunden lang) aufgeklebt. Es sollte
darauf geachtet werden, dass die zu beklebende Hautstelle keine Mikroläsionen
(z. B. durch Bestrahlung oder Rasur) und
Hautirritationen aufweist.
Da das Pflaster nach außen hin durch eine
wasserdichte Trägerfolie geschützt wird,
kann es auch beim Duschen getragen
werden.
Die benötigte Applikationsfläche kann bei
fortschreitender Dosiserhöhung bis zu
einem Punkt führen, an dem eine weitere
Steigerung nicht mehr möglich ist.
3
Dauer der Anwendung
Ein Wechsel des Pflasters sollte nach
72 Stunden erfolgen. Falls im Einzelfall ein
früherer Wechsel erforderlich ist, darf nicht
eher als nach 48 Stunden gewechselt
werden, da sonst mit einem Anstieg der
mittleren Fentanyl-Konzentration gerechnet werden muss. Es muss jeweils eine
neue Hautstelle gewählt werden. Jedes
Hautareal sollte erst 7 Tage nach Entfernen des Pflasters erneut benutzt werden.
Der analgetische Effekt kann nach Entfernung des Pflasters für einige Zeit bestehen bleiben.
Wenn sich nach Abziehen des Pflasters
Rückstände auf der Haut befinden, können diese mit reichlich Seife und Wasser
entfernt werden. Die Reinigung darf keinesfalls mit Alkohol oder anderen Lösungsmitteln durchgeführt werden, da
diese - bedingt durch die Pflasterwirkung
- durch die Haut penetrieren könnten.
4.3 Gegenanzeigen
• Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile
• akute oder postoperative Schmerzen,
da eine Dosistitration bei kurzzeitiger
Anwendung nicht möglich ist, und da
eine schwere oder lebensbedrohliche
Hypoventilation auftreten kann
• schwere Beeinträchtigung des zentralen Nervensystems
• schwere Atemdepression
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Patienten, bei denen schwerwiegende Nebenwirkungen beobachtet werden, sollten
nach Entfernen des FentaMat Sandoz-Pflasters mindestens 24 Stunden lang oder, je
nach klinischen Symptomen, länger überwacht werden, da die Fentanyl-Konzentrationen im Serum allmählich abfallen und
17 Stunden (Bereich 13-22 Stunden) später um ca. 50 % gefallen sind.
FentaMat Sandoz zu jeder Zeit vor und
nach der Anwendung für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Das transdermale Pflaster soll nicht zerschnitten werden, da keine Daten über
Qualität, Wirksamkeit und Sicherheit derartig zerteilter Pflaster vorliegen. Ein Pflaster, das geteilt, zerschnitten oder auf andere Weise beschädigt wurde, sollte nicht
angewendet werden.
Es ist nicht möglich, die Austauschbarkeit
transdermaler Fentanyl-Pflaster verschiedener Hersteller bei einzelnen Patienten
zu gewährleisten. Aus diesem Grund ist zu
betonen, dass Patienten nicht von einem
Hersteller von transdermalen FentanylPflastern auf einen anderen umgestellt
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Transdermales Pflaster
werden sollten, ohne eine spezielle Beratung über den Wechsel durch Ihren Arzt
erhalten zu haben.
angewendet werden. Transdermale Fentanyl-Pflaster sollten bei Patienten mit Hirntumoren mit Vorsicht angewendet werden.
Durchbruchschmerzen
Studien haben gezeigt, dass fast alle Patienten, trotz Behandlung mit einem transdermalen Fentanyl-Pflaster, zusätzlich mit
einem starken, schnell freisetzenden Arzneimittel behandelt werden müssen, um
Durchbruchschmerzen zu stillen.
Herzerkrankungen
Fentanyl kann eine Bradykardie verursachen und sollte deshalb bei Patienten mit
Bradyarrhythmien nur mit Vorsicht angewendet werden.
Opioide können Hypotonie verursachen,
speziell bei Patienten mit akuter Hypovolämie. Eine zugrunde liegende symptomatische Hypotonie und/oder Hypovolämie
sollte vor Behandlungsbeginn mit
FentaMat Sandoz ausgeglichen werden.
Atemdepression
Wie mit allen potenten Opioiden kann es
bei einigen Patienten unter FentaMat
Sandoz eine signifikante Atemdepression
kommen. Daher müssen die Patienten auf
solche Reaktionen hin beobachtet werden. Die Atemdepression kann auch nach
Entfernen des transdermalen Pflasters
noch bestehen bleiben. Die Inzidenz einer
Atemdepression steigt mit der FentanylDosis (siehe auch Abschnitt 4.9). ZNS-aktive Arzneimittel können die Atemdepression verstärken (siehe Abschnitt 4.5).
Chronische Lungenerkrankungen
Bei Patienten mit chronisch obstruktiver
oder anderen Lungenerkrankungen kann
Fentanyl häufiger schwere Nebenwirkungen
hervorrufen. Bei solchen Patienten können
Opioide eine Atemdepression bewirken
und den Atmungswiderstand erhöhen.
Abhängigkeit und Missbrauchspotenzial
Bei wiederholter Anwendung von Opioiden können sich Toleranz, physische und
psychische Abhängigkeit entwickeln. Eine
iatrogene Abhängigkeit durch die Verabreichung von Opioiden ist jedoch selten.
Fentanyl kann in einer ähnlichen Art und
Weise missbraucht werden wie andere
Opioid-Agonisten. Missbrauch oder vorsätzlich falsche Anwendung von transdermalen Fentanyl-Pflastern könnte zu einer
Überdosierung und/oder zum Tode führen.
Bei Patienten mit Drogen- oder Medikamentenabhängigkeit/Alkoholmissbrauch
in der Anamnese besteht ein höheres Risiko, während der Opioid-Therapie eine Abhängigkeit oder Missbrauch zu entwickeln.
Patienten mit erhöhtem Risiko zum Missbrauch von Opioiden können dennoch mit
Opioid-Formulierungen mit modifizierter
Wirkstofffreisetzung behandelt werden.
Jedoch ist es bei diesen Patienten erforderlich, auf Zeichen von falschem Gebrauch,
Missbrauch oder Abhängigkeit zu achten.
Erhöhter intrakranieller Druck
Transdermale Fentanyl-Pflaster sollte bei
Patienten, die besonders anfällig für intrakranielle Effekte einer CO2-Retention sein
können, wie solche mit evidentem erhöhtem intrakraniellem Druck, eingeschränktem Bewusstsein oder Koma, mit Vorsicht
Eingeschränkte Leberfunktion
Da Fentanyl in der Leber zu pharmakologisch inaktiven Metaboliten metabolisiert
wird, kann eine eingeschränkte Leberfunktion die Elimination verzögern. Wenn
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion FentaMat Sandoz erhalten, sollten sie
sorgfältig auf Zeichen einer Fentanyl-Toxizität beobachtet und die Dosis von
FentaMat Sandoz, wenn nötig, reduziert
werden (siehe Abschnitt 5.2).
Eingeschränkte Nierenfunktion
Weniger als 10 % Fentanyl werden unverändert über die Nieren ausgeschieden. Im
Gegensatz zu Morphin werden keine bekannten aktiven Metaboliten über die Nieren ausgeschieden. Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollten, wenn
sie mit FentaMat Sandoz behandelt werden, sorgfältig auf Anzeichen einer Intoxikation mit Fentanyl beobachtet und die
Dosis gegebenenfalls reduziert werden
(siehe Abschnitt 5.2).
Fieber/äußere Wärmeanwendung
Ein pharmakokinetisches Modell weist
darauf hin, dass sich die Fentanyl-Serumkonzentration möglicherweise um etwa
ein Drittel erhöht, wenn die Temperatur
der Haut auf 40 °C ansteigt. Daher müssen Patienten mit Fieber auf OpioidNebenwirkungen hin beobachtet und die
Dosis des transdermalen Fentanyl-Pflasters, wenn nötig, angepasst werden (siehe
Abschnitt 4.2). Temperaturabhängige Erhöhungen der Fentanyl-Freisetzung aus
dem System sind möglich und können zu
Überdosierung und Tod führen. Aus einer
klinischen Pharmakologiestudie mit gesunden erwachsenen Testpersonen geht
hervor, dass sich durch Wärmeanwendung über dem transdermalen FentanylPflaster die mittleren AUC-Werte um
120 % und die mittleren Cmax-Werte um
61 % erhöhen.
Alle Patienten sollten angewiesen werden,
die Stelle, an der das transdermale Fentanyl-Pflaster angebracht wurde, keinen direkten äußerlichen Wärmequellen wie
Heizkissen, Wärmflaschen, elektrischen
4
Heizdecken, geheizten Wasserbetten,
Heiz- oder Bräunungslampen, intensiven
Sonnenbädern, ausgedehnten heißen Bädern, Sauna sowie heißen Whirlpool-Bädern auszusetzen.
Serotonin-Syndrom
Vorsicht ist geboten, wenn transdermale
Fentanyl-Pflaster zusammen mit Arzneimitteln angewendet werden, die die serotonergen Neurotransmittersysteme beeinflussen. Die Entstehung eines potenziell
lebensbedrohlichen Serotonin-Syndroms
kann mit der gleichzeitigen Anwendung
von serotonergen Arzneimitteln, wie selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern
(SSRI) und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRI) sowie mit
Arzneimitteln, welche den Metabolismus
von Serotonin beeinträchtigen (einschließlich Monoaminooxidasehemmern (MAOHemmer)), auftreten. Dies kann im Rahmen
der empfohlenen Dosierung auftreten.
Das Serotonin-Syndrom kann Bewusstseinsänderungen (z. B. Agitation, Halluzinationen, Koma), autonome Instabilität
(z. B. Tachykardie, instabilen Blutdruck,
Hyperthermie), neuromuskuläre Veränderungen (z. B. Hyperreflexie, Koordinationsstörung, Rigidität) und/oder gastrointestinale Symptome (z. B. Nausea, Erbrechen, Diarrhö) beinhalten.
Falls ein Serotonin-Syndrom vermutet
wird, sollte die Behandlung mit FentaMat
Sandoz abgebrochen werden.
Versehentliche Exposition durch Pflasterübertragung
Die versehentliche Übertragung eines
Fentanyl-Pflasters auf die Haut einer anderen Person (speziell eines Kindes), während der gemeinsamen Nutzung eines
Bettes oder engen körperlichen Kontakts
mit einem Pflasterträger, kann zu einer
Opioid-Überdosis für die andere Person
führen, die normalerweise kein FentanylPflaster trägt. Patienten sollten angewiesen werden, dass ein versehentlich übertragenes Pflaster sofort von der Haut der
anderen Person entfernt werden muss,
die normalerweise kein Fentanyl-Pflaster
trägt (siehe Abschnitt 4.9).
Ältere Patienten
Daten von Studien mit intravenösem Fentanyl lassen darauf schließen, dass ältere
Patienten möglicherweise eine reduzierte
Clearance und eine verlängerte Halbwertszeit aufweisen und empfindlicher auf den
Wirkstoff reagieren als jüngere Patienten.
Wenn ältere Patienten FentaMat Sandoz
erhalten, sollten sie sorgfältig auf Anzeichen einer Überdosierung beobachtet
werden und die Dosis, sofern erforderlich,
reduziert werden (siehe Abschnitt 5.2).
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Transdermales Pflaster
Kinder und Jugendliche
Bei opioid-naiven Patienten sollte FentaMat
Sandoz nicht angewendet werden (siehe
Abschnitt 4.2). Die Möglichkeit einer schweren oder lebensbedrohlichen Hypoventilation besteht unabhängig von der verabreichten Dosis von FentaMat Sandoz.
Es liegen keine Studien zu transdermalem
Fentanyl bei Kindern unter 2 Jahren vor.
FentaMat Sandoz sollte nur bei opioid-toleranten Kindern ab 2 Jahre angewendet
werden (siehe Abschnitt 4.2). FentaMat
Sandoz sollte bei Kindern unter 2 Jahren
nicht angewendet werden.
Um einer versehentlichen Einnahme durch
Kinder vorzubeugen, sollte die Applikationsstelle für FentaMat Sandoz mit Vorsicht gewählt (siehe Abschnitt 4.2) und die
Klebefestigkeit des Pflasters engmaschig
kontrolliert werden.
Gastrointestinaltrakt
Opioide erhöhen den Tonus und vermindern die propulsive Peristaltik der glatten
Muskulatur des Gastrointestinaltrakts. Die
daraus resultierende verlängerte gastrointestinale Passagezeit kann für den Obstipationseffekt von Fentanyl verantwortlich sein. Die Patienten sollten über Maßnahmen zur Verhinderung der Obstipation
aufgeklärt und die prophylaktische Anwendung von Laxanzien in Betracht gezogen werden. Besondere Vorsicht ist bei
Patienten mit chronischer Obstipation angebracht. Wenn ein paralytischer Ileus
vorliegt oder vermutet wird, muss die Anwendung von FentaMat Sandoz beendet
werden.
Patienten mit Myasthenia gravis
Nicht-epileptische (myo)klonische Reaktionen können auftreten. Bei der Behandlung von Patienten mit Myasthenia gravis
ist Vorsicht geboten.
Hinweise zur Beseitigung siehe Abschnitt 6.6.
Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
Die Anwendung von FentaMat Sandoz
kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die missbräuchliche
Anwendung von FentaMat Sandoz als
Dopingmittel kann zu einer Gefährdung
der Gesundheit führen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Andere zentral dämpfende Arzneimittel
Bei gleichzeitiger Gabe von anderen zentral dämpfenden Arzneimitteln, wie Opioide, Sedativa, Anxiolytika, Hypnotika, Allgemeinanästhetika, Phenothiazine, Tranquilizer, Antipsychotika, Muskelrelaxanzien, sedierende Antihistaminika und alkoholische Getränke kann die sedierende
Wirkung verstärkt werden. Das Auftreten
von Hypoventilation, Hypotonie und starker Sedierung, Koma oder Letalität ist
möglich. Deshalb ist bei gleichzeitiger Anwendung von einem der oben genannten
Arzneimitteln eine besondere Patientenfürsorge und -beobachtung erforderlich.
Eine Dosisreduktion von einem oder beider Arzneimittel sollte in Betracht gezogen
werden.
CYP3A4-Inhibitoren
Fentanyl, ein Wirkstoff mit hoher Clearance,
wird schnell und extensiv hauptsächlich
über Cytochrom-P450-3A4 metabolisiert.
Die gleichzeitige Anwendung von transdermalem Fentanyl und CytochromP450-3A4 (CYP3A4)-Inhibitoren (z. B. Ritonavir, Ketoconazol, Itraconazol, Fluconazol, Voriconazol, Troleandomycin, Clarithromycin, Nelfinavir, Nefazodon, Verapamil, Diltiazem und Amiodaron) kann zu
einem Anstieg der Plasmaspiegelkonzentrationen von Fentanyl führen, was zu
einer Verstärkung oder Verlängerung der
therapeutischen Wirkungen und Nebenwirkungen führen kann. Hierdurch kann
eine schwere Atemdepression verursacht
werden. In dieser besonderen Situation ist
eine spezielle Patientenbetreuung und
-überwachung angebracht. Die gleichzeitige Anwendung von transdermalem Fentanyl und CYP3A4-Inhibitoren wird daher
nicht empfohlen, es sei denn, der Patient
wird engmaschig überwacht.
CYP3A4-Induktoren
Die gleichzeitige Anwendung mit CYP3A4Induktoren (z. B. Rifampicin, Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin) kann zu
einem Abfall der Plasmaspiegelkonzentrationen von Fentanyl und zu einer Verminderung der therapeutischen Wirkung führen. Dies kann eine Dosisanpassung des
transdermalen Fentanyls notwendig machen. Nach dem Absetzen einer Behandlung mit einem CYP3A4-Induktor, nimmt
die Wirkung des Induktors allmählich ab.
Dies kann zu einem Anstieg der Plasmaspiegelkonzentrationen von Fentanyl führen, was zu einer Verstärkung oder Verlängerung der therapeutischen Wirkungen
und Nebenwirkungen führen kann. Hierdurch kann eine schwere Atemdepression
verursacht werden. In dieser Situation ist
eine spezielle Patientenüberwachung und
Dosisanpassung erforderlich.
Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer)
FentaMat Sandoz wird nicht empfohlen
zur Anwendung bei Patienten, welche
gleichzeitig auf einen MAO-Hemmer angewiesen sind. Über schwere und unvorhersagbare Interaktionen mit MAO-Hemmern einschließlich einer Potenzierung
der Opiatwirkungen oder der serotoniner-
5
gen Effekte wurde berichtet. Daher sollte
FentaMat Sandoz nicht innerhalb von
14 Tagen nach dem Absetzen eines MAOHemmers angewendet werden.
Serotonerge Arzneimittel
Die gleichzeitige Anwendung von Fentanyl
mit einem serotonergen Wirkstoff, wie z. B.
einem selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), einem Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI)
oder einem Monoaminooxidasehemmer
(MAO-Hemmer) kann das Risiko eines Serotonin-Syndroms, eines potenziell lebensbedrohenden Zustands, erhöhen.
Gleichzeitige Anwendung von gemischten
Agonisten/Antagonisten
Die gleichzeitige Anwendung von Buprenorphin, Nalbuphin oder Pentazocin wird
nicht empfohlen. Diese haben eine hohe
Affinität zu und eine relativ geringe intrinsische Aktivität an Opioid-Rezeptoren. Sie
antagonisieren deshalb teilweise den analgetischen Effekt von Fentanyl und können Entzugssymptome bei opioid-abhängigen Patienten verursachen.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Zur Anwendung von Fentanyl-Pflastern
bei Schwangeren liegen keine ausreichenden Daten vor. Tierexperimentelle Studien
haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt
(siehe Abschnitt 5.3). Das potenzielle Risiko
für den Menschen ist nicht bekannt. Fentanyl passiert die Plazenta. Bei Neugeborenen, deren Mütter in der Schwangerschaft Fentanyl-Pflaster längerfristig angewendet hatten, wurde über Entzugserscheinungen berichtet. Deshalb sollte
FentaMat Sandoz während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es
sei denn, es ist unbedingt erforderlich.
Von der Anwendung von FentaMat Sandoz
während der Geburt wird abgeraten, da es
nicht zur Behandlung akuter oder postoperativer Schmerzen eingesetzt werden
sollte (siehe Abschnitt 4.3). Da Fentanyl
die Plazenta passiert, kann die Anwendung von FentaMat Sandoz während der
Geburt außerdem zu einer Atemdepression beim Neugeborenen führen.
Stillzeit
Fentanyl geht in die Muttermilch über und
kann Sedierung und Atemdepression beim
Säugling hervorrufen. Daher soll während
der Behandlung und nach dem Entfernen
von FentaMat Sandoz mindestens 72 Stunden lang nicht gestillt werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
FentaMat Sandoz kann die geistigen und/
oder physischen Fähigkeiten, die zur Aus-
Fachinformation
FentaMat® Sandoz®
Transdermales Pflaster
übung möglicherweise gefährlicher Aktivitäten wie das Führen eines Fahrzeugs
oder das Bedienen von Maschinen erforderlich sind, beeinträchtigen. Patienten,
die stabil auf eine bestimmte Dosis eingestellt sind - ohne weitere Beeinflussung
durch andere Arzneimittel - sind nicht
zwangsläufig eingeschränkt. Vorsicht ist
besonders zu Beginn einer Behandlung,
bei jeder Dosiserhöhung sowie bei Kombination mit anderen Arzneimitteln geboten, da die Fähigkeit zum Fahren oder
zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein kann.
Opioid-Entzugserscheinungen (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Angstzustände
und Kältezittern) können bei Patienten nach
Umstellung von zuvor verschriebenen
Opioid-Analgetika auf FentaMat Sandoz
oder nach abruptem Abbruch der Therapie auftreten (siehe Abschnitt 4.2).
4.8 Nebenwirkungen
Die Sicherheit von transdermalen Fentanyl-Pflastern wurde bei 1.854 erwachsenen und pädiatrischen Studienteilnehmern
in 11 klinischen Studien (doppelblind transdermales Fentanyl-Pflaster [Plazebo oder
aktive Kontrolle] und/oder offen transdermales Fentanyl-Pflaster [keine Kontrolle
oder aktive Kontrolle]) für die Behandlung
chronischer tumorbedingter und nicht-tumorbedingter Schmerzen untersucht. Die
Studienteilnehmer erhielten mindestens
eine Dosis transdermales Fentanyl-Pflaster und lieferten Sicherheitsdaten.
Auf Grundlage der gepoolten Sicherheitsdaten aus diesen klinischen Studien waren die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen (mit einer Inzidenz in %): Übelkeit (35,7 %), Erbrechen (23,2 %), Obstipation (23,1 %), Somnolenz (15,0 %), Schwindel (13,1 %) und Kopfschmerz (11,8 %).
Kinder und Jugendliche
Das Nebenwirkungsprofil bei mit transdermalem Fentanyl behandelten Kindern
und Jugendlichen war ähnlich wie das bei
Erwachsenen beobachtete. In der pädiatrischen Altersgruppe wurde kein Risiko
festgestellt, das nicht üblicherweise bei
der Anwendung von Opioiden zur
Schmerzlinderung in Zusammenhang mit
ernsthaften Erkrankungen erwartet wird,
und es scheint kein pädiatrisch-spezifisches Risiko in Zusammenhang mit der
bestimmungsgemäßen Anwendung von
transdermalem Fentanyl bei Kindern ab
2 Jahre zu geben. Sehr häufig berichtete
Nebenwirkungen in pädiatrischen klinischen Studien waren Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen, Übelkeit, Verstopfung,
Diarrhö und Pruritis.
Die schwerste Nebenwirkung von Fentanyl ist eine Atemdepression.
Die in klinischen Studien mit transdermalen Fentanyl-Pflastern berichteten Nebenwirkungen, einschließlich der oben angeführten Nebenwirkungen und der Erfahrung nach Markteinführung sind unten
aufgeführt.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen
werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig
(≥ 1/10)
Häufig
(≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten
(≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten
(< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage
der verfügbaren Daten nicht
abschätzbar)
siehe Tabelle 5 auf Seite 7
Beschreibung von ausgewählten Nebenwirkungen
Wie bei anderen Opioid-Analgetika können sich bei wiederholter Anwendung von
FentaMat Sandoz Toleranz, physische
und psychische Abhängigkeit entwickeln
(siehe Abschnitt 4.4).
Sehr selten wurde berichtet, dass es
durch die längerfristige Anwendung von
Fentanyl-Pflastern während der Schwangerschaft zu Entzugserscheinungen beim
Neugeborenen gekommen ist (siehe Abschnitt 4.6).
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von
großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine
kontinuierliche Überwachung des NutzenRisiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind
aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer
Nebenwirkung dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3
D-53175 Bonn
Website: www.bfarm.de
anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Symptome
Eine Überdosierung von Fentanyl zeigt
sich in einer Verstärkung seiner pharmakologischen Effekte, wovon eine Atemdepression die Schwerste ist.
Behandlung
Das Management einer Atemdepression
erfordert sofortige Gegenmaßnahmen,
einschließlich Entfernen des FentaMat
Sandoz transdermalen Pflasters und eine
physische oder verbale Stimulation des
6
Patienten. Danach kann ein spezifischer
Opioid-Antagonist, wie z. B. Naloxon, verabreicht werden.
Eine Atemdepression infolge einer Überdosierung kann länger anhalten als die
Wirkung des Opioid-Antagonisten. Der
Abstand zwischen intravenösen Dosen
des Antagonisten sollte sorgfältig gewählt
werden, da nach dem Entfernen des
Pflasters die Möglichkeit einer Renarkotisierung besteht. Die wiederholte Gabe
oder eine kontinuierliche Naloxon-Infusion
kann erforderlich sein. Durch Umkehr der
narkotischen Wirkung kann es zu plötzlich
einsetzenden Schmerzen und Katecholaminfreisetzung kommen.
Wenn es die klinische Situation verlangt,
sollten die Atemwege frei gemacht und
frei gehalten werden, gegebenenfalls mit
Hilfe eines Oropharyngeal- oder Endotrachealtubus. Sauerstoff sollte verabreicht
werden und je nach Bedarf sollte eine assistierte bzw. kontrollierte Beatmung erfolgen. Eine normale Körpertemperatur und
angemessene Flüssigkeitsaufnahme sollten aufrechterhalten werden.
Wenn eine schwere oder anhaltende
Hypotonie auftritt, sollte eine Hypovolämie in Betracht gezogen und mit einer angemessenen parenteralen Flüssigkeitstherapie behandelt werden.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Analgetika; Opioide; Phenylpiperidin-Derivate
ATC-Code: N02A B03
Fentanyl ist ein Opioid-Analgetikum, das
vor allem mit dem μ-Rezeptor interagiert.
Die wichtigsten therapeutischen Effekte
sind Analgesie und Sedierung. Die Serumkonzentrationen von Fentanyl, die bei
opioid-naiven Patienten zu einem minimalen analgetischen Effekt führen, schwanken zwischen 0,3-1,5 ng/ml. Die Inzidenz
für Nebenwirkungen erhöht sich, wenn die
Serumskonzentration 2 ng/ml übersteigt.
Die Konzentration, die Nebenwirkungen
verursacht, erhöht sich mit zunehmender
Behandlungsdauer. Die Tendenz, eine Toleranz zu entwickeln, ist inter-individuell
stark unterschiedlich.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit von transdermalem Fentanyl wurde in 3 open-label Studien mit
293 pädiatrischen Patienten mit chronischen Schmerzen im Alter von 2-18 Jahren bewertet, davon waren 66 Kinder im
Alter von 2-6 Jahren. In diesen Studien
wurden 30-44 mg orales Morphin durch
ein Fentanyl 12,5 Mikrogramm/Stunde
Fachinformation
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Transdermales Pflaster
Tabelle 5 - Nebenwirkungen
Systemorganklasse
Erkrankungen des
Immunsystems
Häufigkeit
Sehr häufig
Häufig
Gelegentlich
• Appetitlosigkeit
Psychiatrische Erkrankungen
• Schlaflosigkeit
• Depression
• Angstgefühl
• Verwirrtheitszustand
• Halluzinationen
• Agitiertheit
• Desorientiertheit
• Euphorie
• Tremor
• Parästhesie
• Hypästhesie
• Krampfanfälle
(einschließlich
klonischer und
Grand-mal-Anfälle)
• Amnesie
• Somnolenz
• Schwindel
• Kopfschmerzen 1
Augenerkrankungen
• Miosis
Erkrankungen des Ohrs
und des Labyrinths
• Drehschwindel
Herzerkrankungen
• Palpitationen
• Tachykardie
• Bradykardie
• Zyanose
Gefäßerkrankungen
• Hypertonie
• Hypotonie
Erkrankungen der
Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
• Dyspnoe
• Atemdepression
• Atemnot
Erkrankungen des
Gastrointestinaltraktes
• Übelkeit 1
• Erbrechen 1
• Obstipation 1
• Diarrhö 1
• Ileus
• Mundtrockenheit
• abdominale
Schmerzen
• Oberbauchschmerzen
• Dyspepsie
Erkrankungen der Haut
und des Unterhautzellgewebes
• Hyperhidrose
• Pruritus 1
• Hautausschlag
• Erythem
• Ekzem
• allergische
Dermatitis
• Hauterkrankung
• Dermatitis
• Kontaktdermatitis
Skelettmuskulatur-,
Bindegewebs- und
Knochenerkrankungen
• Muskelkrämpfe
• Muskelzucken
Erkrankungen der
Nieren und Harnwege
• Harnverhalt
Erkrankungen der
Geschlechtsorgane und
der Brustdrüse
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden
am Verabreichungsort
1
2
Nicht bekannt
• anaphylaktischer
Schock
• anaphylaktische
Reaktion
• anaphylaktoide
Reaktion
Stoffwechsel- und
Ernährungsstörungen
Erkrankungen des
Nervensystems
Selten
• Überempfindlichkeit
• Arrhythmie
• Apnoe
• Hypoventilation
• Subileus
• erektile Dysfunktion
• sexuelle Dysfunktion
• Fatigue
• periphere Ödeme
• Asthenie
• Unpässlichkeit
(Malaise)
• Kältegefühl
• Reaktion an der
Applikationsstelle
• grippeähnliche
Erkrankung
• Gefühl von
Körpertemperaturschwankungen
• Überempfindlichkeit
an der Applikationsstelle
• Entzugserscheinungen 2
• Pyrexie
siehe unten „Kindern und Jugendliche“
siehe unten „Beschreibung von ausgewählten Nebenwirkungen“
7
• Dermatitis an der
Applikationsstelle
• Ekzem an der
Applikationsstelle
• Bradypnoe
Fachinformation
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Transdermales Pflaster
transdermales Pflaster ersetzt. Initialdosen von 25 Mikrogramm/Stunde und höher wurden von 181 Patienten verwendet,
die vorher tägliche Opioid-Dosen von
mindestens 45 mg orales Morphin erhalten hatten.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach dem Aufkleben von FentaMat Sandoz
wird Fentanyl kontinuierlich über einen
Zeitraum von 72 h durch die Haut resorbiert. Aufgrund der Polymer-Matrix und
der Diffusion des Fentanyls durch die
Hautschichten bleibt die Freisetzungsrate
relativ konstant.
Resorption
Nach der ersten Anwendung von FentaMat
Sandoz steigen die Fentanyl-Serumspiegel
allmählich an, erreichen normalerweise
zwischen 12 h und 24 h ein gleich bleibendes Niveau und bleiben über den Rest des
72-stündigen Anwendungszeitraums relativ konstant. Die Fentanyl-Serumkonzentrationen, die erreicht werden, sind abhängig von der Größe des transdermalen
Pflasters. Bei der zweiten 72-stündigen
Anwendung wird eine steady-state-Serumkonzentration erreicht und bleibt während weiterer Anwendungen mit einem
Pflaster der gleichen Größe erhalten.
Verteilung
Die Plasmaprotein-Bindung von Fentanyl
beträgt 84 %.
Biotransformation
Fentanyl wird vorwiegend in der Leber
über CYP3A4 metabolisiert. Der Hauptmetabolit Norfentanyl ist inaktiv.
Elimination
Nach dem Abbruch der Therapie mit
FentaMat Sandoz nehmen die FentanylSerumkonzentrationen allmählich ab - ungefähr um 50 % in 13-22 h bei Erwachsenen und in 22-25 h bei Kindern. Die fortgesetzte Resorption von Fentanyl aus
dem Hautdepot erklärt die langsamere
Abnahme des Wirkstoffs aus dem Serum
als nach einer intravenösen Infusion.
Rund 75 % von Fentanyl werden in den
Urin ausgeschieden, meist in Form von
Metaboliten, weniger als 10 % werden unverändert ausgeschieden. Ungefähr 9 %
der Dosis werden, primär als Metaboliten,
in den Fäzes ausgeschieden.
Pharmakokinetik in besonderen Patientengruppen
Ältere Patienten
Daten von Untersuchungen mit intravenösem Fentanyl deuten darauf hin, dass ältere Patienten eine verminderte Clearance, eine verlängerte Halbwertszeit haben können und sie empfindlicher auf die
Substanz als jüngere Patienten reagieren
können. In einer Studie bei gesunden älteren Probanden mit transdermalen Fentanyl-Pflastern waren die pharmakokinetischen Daten zu Fentanyl im Vergleich zu
denen gesunder jüngerer Probanden nicht
signifikant unterschiedlich, obwohl die
Serumspitzenkonzentrationen tendenziell
niedriger lagen und die Werte für die mittlere Halbwertszeit auf ungefähr 34 h verlängert waren. Ältere Patienten sollten sorgfältig auf Anzeichen einer Fentanyl-Toxizität beobachtet und die Dosis, wenn nötig,
vermindert werden (siehe Abschnitt 4.2).
Pädiatrische Population
Unter Berücksichtigung des Körpergewichts scheint die Clearance (l/h/kg) bei
pädiatrischen Patienten 82 % höher zu
sein bei Kindern im Alter von 2-5 Jahren
und 25 % höher bei Kindern im Alter von
6-10 Jahren, verglichen mit Kindern im
Alter von 11-16 Jahren, die wahrscheinlich die gleiche Clearance besitzen wie
Erwachsene. Diese Ergebnisse wurden
bei der Dosierungsempfehlung für pädiatrische Patienten berücksichtigt.
Leberfunktionsstörung
In einer Untersuchung bei Patienten mit
Leberzirrhose wurde die Pharmakokinetik
nach einmaliger Applikation von 50 μg/h
beurteilt. Obwohl tmax und t½ nicht verändert waren, erhöhten sich die mittlere
Plasma-Cmax und die AUC-Werte um ungefähr 35 % und entsprechend 73 % bei
diesen Patienten. Patienten mit Leberfunktionsstörungen sollten sorgfältig auf
Anzeichen einer Fentanyl-Toxizität beobachtet und die Dosis von FentaMat
Sandoz, wenn nötig, vermindert werden
(siehe Abschnitt 4.4).
Nierenfunktionsstörung
Daten, die mit intravenös verabreichtem
Fentanyl bei Patienten, die sich einer Nierentransplantation unterzogen, erhoben
wurden, lassen darauf schließen, dass die
Clearance von Fentanyl in dieser Patienten-Gruppe reduziert sein könnte. Wenn
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
FentaMat Sandoz erhalten, sollten sie sorgfältig auf Anzeichen einer Fentanyl-Toxizität überwacht und die Dosis, wenn nötig,
vermindert werden (siehe Abschnitt 4.4).
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien
zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei
wiederholter Gabe und Genotoxizität lassen
die präklinischen Daten keine besonderen
Gefahren für den Menschen erkennen.
In einer Studie an Ratten hatte Fentanyl
keinen Einfluss auf die männliche Fertilität. In Studien an weiblichen Ratten zeigte
sich eine verminderte Fertilität und eine
8
erhöhte Embryomortalität. Neuere Untersuchungen zeigen, dass die Wirkungen
auf dem Embryo auf eine maternale Toxizität zurückzuführen waren und nicht auf
direkte Wirkungen des Wirkstoffes auf den
sich entwickelnden Embryo. Untersuchungen an zwei Spezies ergaben keine
Hinweise auf teratogene Wirkungen. In
einer Studie zur prä- und postnatalen Entwicklung war die Überlebensrate der
Nachkommen bei Dosierungen, die zu
einer geringen Reduzierung des mütterlichen Körpergewichts führten, signifikant
erniedrigt. Dieser Effekt könnte auf ein
verändertes Brutpflegeverhalten der Mutter oder aber auf einen direkten Effekt von
Fentanyl auf die Nachkommen zurückzuführen sein. Effekte auf die somatische
Entwicklung und das Verhalten der Nachkommen wurden nicht beobachtet.
In einer 2-jährigen Untersuchung an Ratten
zur Karzinogenität, war Fentanyl bei subkutanen Dosen bis zu 33 Mikrogramm/kg/
Tag bei männlichen Tieren oder 100 Mikrogramm/kg/Tag bei weiblichen Tieren nicht
mit einer erhöhten Inzidenz von Tumoren
assoziiert. Aufgrund der maximal tolerierten
Plasma-Konzentrationen bei Ratten betrug die Gesamtexposition (AUC0-24 h), die
in dieser Studie erreicht wurde, weniger
als 40 % der Exposition die wahrscheinlich klinisch mit transdermalem FentanylPflaster der Dosisstärke 100 μg/h erreicht
werden würde.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Abziehbare Schutzfolie
• Poly(ethylenterephthalat) silikonisiert
Selbstklebende Matrixschicht
• Poly[acrylsäure-co-(2-ethylhexyl)acrylat-co-vinylacetat]
Trägerfolie
• Poly(ethylenterephthalat)
• Drucktinte
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die
Aufbewahrung
In der Originalverpackung aufbewahren.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Jedes transdermale Pflaster ist in einen
separaten kindersicheren Beutel aus PET/
Aluminium/PE verpackt.
Packungen mit 5, 10 und 20 transdermalen Pflastern.
Fachinformation
FentaMat® Sandoz®
Transdermales Pflaster
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die
Beseitigung und sonstige Hinweise zur
Handhabung
Bitte beachten sie Abschnitt 4.2 bezüglich
Hinweisen zur Applikation des Pflasters.
Größere Mengen an Fentanyl verbleiben
auch nach der Anwendung im transdermalen Pflaster. Benutzte transdermale
Pflaster sollten mit der Klebefläche nach
innen zusammengefaltet und aus Sicherheits- und Umweltgründen für Kinder unzugänglich und entsprechend den nationalen Anforderungen sicher entsorgt werden. Unbenutzte Pflaster sollten sicher
entsorgt oder in die Apotheke zurückgebracht werden.
Waschen Sie die Hände nach Applikation
oder Entfernen des Pflasters ausschließlich mit Wasser.
7. INHABER DER ZULASSUNGEN
Sandoz Pharmaceuticals GmbH
Raiffeisenstraße 11
83607 Holzkirchen
8. ZULASSUNGSNUMMERN
69438.00.00
69439.00.00
69440.00.00
69441.00.00
69442.00.00
69443.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNGEN/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNGEN
Datum der Erteilung der Zulassung:
03. September 2008
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung:
11. September 2013
10. STAND DER INFORMATION
Mai 2014
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig, Betäubungsmittel
Diese Arzneimittel enthalten einen Stoff,
dessen Wirkungen bei der beanspruchten
Indikation in Verbindung mit der transdermalen Anwendung in der medizinischen
Wissenschaft noch nicht allgemein bekannt sind.
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