Klausurzusammenfassung Algebra Examensvorbereitung Frank Reinhold 20. März 2012 Inhaltsverzeichnis 1 Gruppen 1 Gruppen Beispiele spezieller Gruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zyklische Gruppen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Homomorphismen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Isomorphiesätze der Gruppentheorie. . . . . . . . . . . . . . . . . Autmorphismengruppe der rationalen Zahlen . . . . . . . Ordnung eines Gruppenelements . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Normalisator. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hauptsatz über endlich erzeugte abelsche Gruppen . Sylowgruppen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einfache Gruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Satz von Lagrange . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Untergruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Normalteiler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zentrum einer Gruppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Automorphismengruppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gruppenoperationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Symmetrische Gruppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 Ringe Definition: Ring. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Definition: Ideal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Charakterisierung von Ringen (aufsteigend) . . . . . . . . . Euklidische Ringe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Irreduzibilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Multiplikativ-Inverse in K[X]/(f ) finden. . . . . . . . . . . . . . Cauchy-Produktformel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Euler’sche ϕ-Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Chinesischer Restsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nilpotenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kreisteilungspolynome und Einheitswurzeln . . . . . . . . . Isomorphiesätze der Ringetheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ringhomomorphismen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rechnen Modulo. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einheiten und maximale Ideale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Quadratische Reste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2 2 3 3 3 3 3 3 3 3 3 4 4 4 4 4 3 Körper Zerfällungskörper eines Polynoms über Q. . . . . . . . . . . . Galoisgruppe einer Körpererweiterung. . . . . . . . . . . . . . . Hauptsatz der Galoistheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elemente in Q(α) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Primitive Elemente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildungen in Fq . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 4 4 4 4 5 5 Beispiele spezieller Gruppen 1. G = hgi für ein g der Ordnung n, dann heißt G zyklisch der Ordnung n. Typischerweise ist G = Z/nZ. 2. Die Gruppe Dn = x, y : x2 = y n = 1, xyx = y −1 heißt Diedergruppe der Ordnung 2n. 3. Es ist Sn die Gruppe aller Permutationen einer Menge n, z. B. S3 = σ, τ : σ 3 = τ 2 = 1, τ σ = σ 2 τ . Zyklische Gruppen Eine zyklische Gruppe hat zu jedem Teiler der Gruppenordnung genau eine Untergruppe dieser Ordnung. Eine Gruppe von Primzahlpotenzordnung ist zyklisch. Ist K = Fpn , so ist K × zyklisch der Ordnung (pn − 1). Der Körper Q(ζn ) hat die multiplikative Gruppe Q(ζn )× , die die zyklische Gruppe hζn i enthält. Jede Untergruppe und jede Faktorgruppe einer zyklischen Gruppe sind zyklisch. Die Automorphismengruppe Aut(G) einer zyklischen Gruppe G der Ordnung n ist abelsch. Ist n = pk für eine Primzahl p, so ist Aut(G) zyklisch. Homomorphismen Seien G, H Gruppen und ϕ : G → H ein Gruppenhomomorphismus. Dann ist der Kern von ϕ ker(ϕ) = {g ∈ G : ϕ(g) = 1} E G (1) ein Normalteiler und Das Bild von ϕ Im(ϕ) = {h ∈ H : ∃g ∈ G : ϕ(g) = h} ≤ G (2) eine Untergruppe. ϕ heißt injektiv genau dann, wenn ker(ϕ) = 1. Für einen Gruppenhomomorphismus h i η : H → Aut(G), h 7→ η(h) = g 7→ g h (3) heißt G o H = {(g, h) : g ∈ G, h ∈ H} zusammen mit der Verknüpfung h−1 (g1 , h1 )(g2 , h2 ) = g1 g2 1 , h1 h2 (4) (5) das semidirekte Produkt aus G und H. Isomorphiesätze der Gruppentheorie Sei G eine Gruppe mit Normalteiler N / G, π : G → G/N der kanonische Epimorphismus und H ≤ G eine Untergruppe. Dann gilt • 1. Isomorphiesatz: HN ≤ G, H ∩ N E H und H/H∩N . HN/N ∼ = • 2. Isomorphiesatz: Aus M E G und N ≤ M (also auch N E M ) folgt (G/N )/(M/N ) ∼ = G/M . 1 • Korrespondenzsatz: Durch die Zuordnung U 7→ π[U ] = U/N ist eine Bijektion der Menge der Untergruppen U von G mit N ≤ U auf die Menge der Untergruppen von G/N definiert. Ebenso ist durch M 7→ π[M ] = M/N eine Bijektion der Menge der Normalteiler M von G mit N ≤ M auf die Menge der Normalteiler von G/N definiert. Autmorphismengruppe der rationalen Zahlen Sei ϕ ∈ Aut(Q, +) und a := ϕ(1) ∈ Q. Dann ist ϕ(n) = nϕ(1) = na für alle natürlichen Zahlen n ∈ N. Gleiches Vorgehen für ganze Zahlen und rationale Zahlen liefert die Automorphismengruppe. Ordnung eines Gruppenelements Die Ordnung von g ∈ G ist die kleinste natürliche Zahl n > 0, für die g n = e gilt. Ist G = F × H, so ist die Ordnung von g = (f, h) ∈ G gegeben durch ord(g) = kgV(ord(f ), ord(h)). Normalisator Sei G eine Gruppe und H ≤ G eine Untergruppe. Dann ist der Normalisator von H in G NG (H) = g ∈ G : gHg −1 = H ≤ G. (6) Die Zahl der zu H konjugierten Untergruppen entspricht [G : NG (H)]. Ist N / G und P eine p-Sylowgruppe von N . Dann gilt G = N · NG (P ). Hauptsatz über endlich erzeugte abelsche Gruppen Jede endlich erzeugte abelsche Gruppe ist isomorph zu einem, bis auf die Reihenfolge der Faktoren, eindeutig bestimmten direkten Produkt von zyklischen Gruppen, die entweder Primzahlpotenzordnung haben, oder die Gruppe Z sind. Beispiel: Sei |G| = 24 = 23 ·3. Dann ist G isomorph zu einer der Gruppen Z/3Z × Z/8Z, Z/3Z × Z/4Z × Z/2Z, Z/3Z × Z/2Z × Z/2Z × Z/2Z. Sylowgruppen Sei G eine endliche Gruppe. Zu jedem Primzahlpotenzteiler pk der Gruppenordnung existieren Untergruppen. Die Zahl np der p-Sylowgruppen folgt dabei folgenden Gesetzmäßigkeiten Untergruppe der Ordnung |U N | = |U | · |N | falls ggT(|U |, |N |) = 1. (9) Gruppen vom Index 2 sind normal. G heißt einfach, wenn 1 und G die einzigen Normalteiler sind. Eine endliche Gruppe G heißt nilpotent, wenn alle Sylowuntergruppen normal sind. Zentrum einer Gruppe Es ist Z(G) = {h ∈ G : gh = hg ∀g ∈ G} (10) das Zentrum von G. Automorphismengruppe Die Gruppe der inneren Automorphismen von G ist Inn(G) = ϕg : G → G, h 7→ ghg −1 ∀g ∈ G ≤ Aut(G). (11) Gruppenoperationen Eine Gruppe G operiert auf einer Menge M vermittels einer Abbildung G × M → M, (g, m) 7→ gm. (12) Sei G eine Gruppe und M eine Menge. G operiert auf M . Dann ist für m ∈ M Bm = {gm : g ∈ G} (13) die Bahn von m und Gm = {g ∈ G : gm = m} (14) der Stabilisator von m. Sei m1 , . . . , ms ein Repräsentantensystem für die Bahnen der gegebenen Operation von G auf M . Dann gilt |M | = s X [G : Gmj ] (15) j=1 und |Gm | := [G : Gm ] teilt |G|. 1. np ≡ 1 mod p. 2. np | ord(G) . pk Symmetrische Gruppe Ist np = 1, so ist die p-Sylowgruppe ein Normalteiler von G. Sind alle p-Sylowgruppen von G Normalteiler von G, so ist G abelsch. Für n ≥ 3 ist Sn nicht abelsch. Die Ordnung eines k-Zykels ist k. Jedes π ∈ Sn ist eindeutig als Produkt von paarweise disjunkten Zykeln darstellbar. |Sn | = n!, |An | = n!/2, An / Sn . Einfache Gruppen Eine Gruppe heißt einfach, wenn sie nur triviale Normalteiler besitzt. 2 Ringe Satz von Lagrange Untergruppe N ≤ G Es gilt für eine Gruppe G mit einer |G| = |G/N | · |N | (7) Untergruppen Sei G eine Gruppe und U ≤ G eine Untergruppe. Dann ist U ein Teiler von |G| und es bezeichnet [G : U ] = |G| |U | Definition: Ring Ring, falls gilt: Eine algebraische Struktur (R, +, ·) heißt, 1. (R, +) ist eine abelsche Gruppe. 2. (R, ·) ist eine Halbgruppe, d. h. eine zweiseitige Verknüpfung auf R, die das Assoziativgesetz erfüllt. 3. Es gelten die Distributivgesetze: Für alle a, b, c ∈ R ist a(b + c) = ab + ac und (a + b)c = ac + bc. (8) den Index von U in G. Ein Ring heißt kommutativ, falls die Verknüpfung · kommutativ ist. Ein Ring mit einem neutralen Element bezüglich · heißt Ring mit 1. Normalteiler Sei G eine Gruppe, U ≤ G eine Untergruppe und N E G ein Normalteiler. Dann ist auch U N ≤ G eine Definition: Ideal Eine Teilmenge I ⊂ R eines kommutativen Ringes R heißt ein Ideal von R, wenn gilt: 2 1. I 6= ∅. 2. Für alle a, b ∈ I ist a − b ∈ I. 3. Für alle r ∈ R und alle a ∈ I ist ra ∈ I. Ein Hauptideal ist ein Ideal, das von nur einem Element erzeugt wird: I = (a), a ∈ R. Ein Ideal heißt maximal, wenn für alle Ideale J ⊆ R gilt, dass aus I ⊆ J und J 6= R schon I = J folgt. Es gilt für I = (r) mit r ∈ R∗ , dass I = R ist. Ist f irreduzibel über K, so ist \K[X](f ) ein Körper. Dazu: Ist Fp ein Körper, dann ist Fp [X] ein Hauptidealring. Weil K genau dann ein Körper ist, wenn (f ) ein maximales Ideal ist und in Hauptidealringen genau die Primelemente maximal sind, sowie die Eigenschaft prim und irreduzibel in Hauptidealringen äquivalent sind, gilt das besagte. Multiplikativ-Inverse in K[X] /(f ) finden Sei f (X) = Pn i, a a X = 6 0. Dann ist 1, X, . . . , X n−1 eine Basis n i i=1 des Körpers K[X]/(f ), falls f irreduzibel ist und es gilt Charakterisierung von Ringen (aufsteigend) Integritätsring: Ein kommutativer, nullteilerfreier Ring mit 1, die verschieden von 0 ist, heißt Integritätsring. Faktorieller Ring: Ein Integritätsring, in dem alle Elemente außer 0 eine eindeutige Zerlegung in Primfaktoren besitzen, heißt faktorieller Ring. Xn = − 1. Für alle x, y ∈ R \ {0} gibt es q, r ∈ R mit x = qy + r mit r = 0 oder N (r) < N (y). 2. Für alle x, y ∈ R \ {0} gilt stets N (xy) ≥ N (x). Vorgehen: bei Ringen wie etwa n o √ R := Z[i 2] = a + ib 2 : a, b ∈ Z ⊂ C. Euklidische Ringe Dann ist das Inverse g(X) von h(X) mit folgendem Ansatz zu bestimmen: g(X) = n−1 X bi X i , (20) i=1 g(x) · h(x) = 1. (21) Ausmultiplizieren und Koeffizientenvergleich liefert ein Gleichungssystem für die bi . i=0 i=0 i=0 k=0 (16) Bestimme eine Normfunktion anhand der üblichen Norm im Komplexen N (z) = <(z)2 + =(z)2 . (19) Cauchy-Produktformel für die Multiplikation von Potenzreihen: Es gilt ! ! ! n ∞ ∞ ∞ X X X X αk βn−k xi (22) α i xi · βi xi = heißt Euklidischer Ring. √ ai X i . i=1 Hauptidealring: Ein faktorieller Ring, in dem jedes Ideal ein Hauptideal ist, heißt Hauptidealring. Euklidischer Ring: Ein Hauptidealring mit einer euklidischen Norm N : R \ {0} → N0 mit: n−1 X Euler’sche ϕ-Funktion Primfaktorzerlegung (17) Ist n ∈ N eine natürliche Zahl mit n= m Y r pi i , (23) i=1 Primelemente p haben die Eigenschaft, dass sie sich nicht durch zwei Elemente aus R \ R∗ darstellen lassen, d. h. es gibt kein r ∈ R mit N (r) = p, da sonst N (r2 ) = p2 = N (p) wäre. In solchen Ringen funktioniert der euklidische Algorithmus, da eine Division mit Rest existiert. Damit lässt sich der ggT zweier Zahlen bestimmen. Bestimme dazu zunächst die größere der beiden Zahlen mit N (x) > N (y). Bilde anschließend den Quotienten √ x xȳ = = a + ib 2 y N (y) so ist der Wert der ϕ-Funktion r −1 pi i Ein Polynom von Grad deg f = 4 ohne Nullstelle ist entweder irreduzibel, oder das Produkt zweier irreduzibler Polynome mit deg g = 2. (24) Insbesondere gilt für Primzahlen q ϕ(q m ) = q m−1 (q − 1), (25) ϕ(q) = q − 1. (26) Chinesischer Restsatz Dann ist Sei R = Z/pqZ mit Primzahlen p, q. R = Z/pqZ ∼ = Z/pZ × Z/qZ, Irreduzibilität Ein Polynom von Grad deg f ∈ {2, 3} ist genau dann irreduzibel, wenn es keine Nullstelle hat. (pi − 1)) . i=1 (18) und Runde a, b auf Zahlen in Z. Anschließend folge dem euklidischen Algorithmus wie gewohnt. m Y ϕ(n) = a 7→ (a1 , a2 ). (27) Insbesondere gelten Voraussetzungen für a auch für das Tupel (a1 , a2 ). Die Umkehrabbildung ist eine Spielerei. Ist das Inverse zu (x, y) gesucht, so muss das Gleichungssystem a≡x a≡y mod p, mod q, (28) Gauß: Ist ein Polynom f (X) ∈ Z[X] irreduzibel über Z, dann auch über Q. gelöst werden. Ist ein Polynom irreduzibel über Z/nZ, dann auch über Z. Pn i Eisenstein: Ist f (x) = i=1 ai x mit an 6= 0 und p eine Primzahl (bzw. ein Primelement) mit p - an , p|ai für alle i = 0, . . . , n − 1 und p2 - a0 , dann ist f irreduzibel. Nilpotenz Ein Element a ∈ R heißt nilpotent, wenn es eine natürliche Zahl n ∈ N gibt, sodass an = 0. Artin-Schreier: Ein Artin-Schreier Polynom, also ein Polynom, von der Form X p − X + C mit einer Primzahl p hat entweder eine Nullstelle, oder ist irreduzibel. Kreisteilungspolynome und Einheitswurzeln n-ten Kreisteilungspolynome gilt Es ist f (x) irreduzibel, genau dann wenn f (x − d) irreduzibel ist. fζn (X) = Q Xn − 1 . i|n fζi (X) Für die (29) 3 Insbesondere ist deg(fζn (X)) = ϕ(n). Die n-te komplexe Einheitswurzel ist 2πi ζn = exp , (30) n und erfüllt die Gleichung n = 1. ζn 3 Körper Zerfällungskörper eines Polynoms über Q Ein Zerfällungskörper von f ist ein kleinste Körper, über dem das Polynom f vollständig in Linearfaktoren zerfällt. Finde dazu alle Nullstellen des Polynoms f . Adjungiere alle Nullstellen βi von f zu Q, sodass gilt (31) βj ∈ / Q(βi ), ∀i 6= j. (37) Der Grad des Zerfällungskörpers L ist dann Isomorphiesätze der Ringetheorie Sei R ein kommutativer Ring mit dem Ideal I, π : R → R/I der kanonische Epimorphismus und S ein Unterring von R. Dann ist I + S ein Unterring von R mit dem Ideal I und es gilt • 1. Isomorphiesatz: (I+S)/I ∼ = S/S∩I . • 2. Isomorphiesatz: Ist A ⊆ I ein Ideal, so ist R/I . (R/A)/(I/A) ∼ = • Korrespondenzprinzip: Durch die Zuordnung J 7→ π[J] = J/I := {a + I : a ∈ J} ist eine Bijektion von der Menge der Ideale (Primideale, maximalen Ideale) J von R mit I ⊆ J auf die Menge der Ideale (Primideale, maximalen Ideale) von R/I definiert. Ringhomomorphismen Seien R, S Ringe. Eine Abbildung ϕ : R → S heißt Ringhomomorphismus, falls ϕ(x + y) = ϕ(x) + ϕ(y) für alle x, y ∈ R. Die Menge ker(ϕ) = {r ∈ R : ϕ(r) = 0} (32) [L : Q] = n Y [Q(βi ) : Q] = i=1 n Y deg(fβi (x)), (38) i=1 mit βi nach obigen Kriterien in der Anzahl minimiert und fβi (x) das Minimalpolynom von βi , als das irreduzible, normierte Polynom über Q, das βi als Nullstelle besitzt. Ist βi = ζn eine n-te Einheitswurzel, so ist [Q(ζn ) : Q] = ϕ(n), (39) mit ϕ der Euler’schen ϕ-Funktion. Galoisgruppe einer Körpererweiterung Eine Körpererweiterung heißt galoisch, wenn sie normal (d. h. jedes Polynom, das eine Nullstelle hat, zerfällt in Linearfaktoren) und separabel (d. h. für jedes a ∈ L besitzt das Minimalpolynom fa (x) über K keine mehrfachen Nullstellen) ist. In Körpern wie Q mit Char(Q) = 0 ist jede normale Körpererweiterung bereits galoissch. ist ein Ideal in R und heißt der Kern von ϕ. Das Bild von ϕ ist definiert als Ist L der Zerfällungskörper eines über Q irreduziblen Polynoms f mit deg f = n, so ist die Galoisgruppe im(ϕ) = {s ∈ S : ∃r ∈ R : ϕ(r) = s} G := Gal (L/Q) ≤ Sn (33) und ist ein Teilring von S. eine Untergruppe der Sn . Gilt zusätzlich Jeder Ringhomomorphismus ϕ : R → S induziert einen Isomorphismus R/ker(ϕ) ∼ −→ im(ϕ), Rechnen Modulo Z[X]/(p,f (X) r̄ 7→ ϕ(r). (34) Es gilt ∼ = (Z[X]/pZ)/(f (X)) ∼ = Fp [X]/(f (X)). |Sn | = n! = [L : Q], (41) so folgt schon, dass G ≡ Sn . Ist L der Zerfällungskörper von f = g · h mit deg g = n, deg h = m, so permutiert die Glaoisgruppe die Nullstellen von g und h getrennt und ist damit eine Untergruppe von Sn ×Sm (35) Einheiten und maximale Ideale Sei M die Vereinigung aller maximalen Ideale, dann gilt R× = R \ M . Insbesondere ist x ∈ R× , so ist bereits (x) = R. Für einen Körper K gilt K × = K \ {0}, für Z ist Z× = {±1}, für Z/nZ ist (Z/nZ)× = {a mod n : ggT(a, n) = 1}. Quadratische Reste Sei p ∈ Z eine Primzahl. Für z ∈ Z definiere p|z 0 z = 1 (36) z mod p ist ein Quadrat in Fp . p −1 z mod p ist kein Quadrat in Fp Quadratisches Reziprozitätsgesetz: Seien p, q Primzahlen und z, z1 , z2 ∈ Z. Dann gilt 1. Ist z1 ≡ z2 mod p, dann gilt zp1 = zp2 . z2 2. z1pz2 = zp1 . p p−1 3. pz ≡ z 2 mod p. 4 (40) G := Gal (L/Q) ≤ Sn × Sm . (42) Die Galoisgruppe permutiert die Nullstellen von f , man kann also die Erzeuger der Gruppe bestimmen. Die Relation σ n = τ m = 1 und στ = τ p σ charakterisieren die Gruppe eindeutig. Ihre Untergruppen sind 2 1, G, hσi , hτ i , hστ i , σ τ , ... (43) Insbesondere ist für jede komplexe Nullstelle λ eines reellwertigen Polynoms auch das komplex Konjugierte λ̄ eine Nullstelle von f und damit die komplexe Konjugation ein Element der Galoisgruppe von Ordnung 2. Finde Elemente der Galoisgruppe τ ∈ Gal mit | hτ i | = x durch x = ord(τ ). Beispiel: Finde τ ∈ Gal(Q(ζ11/Q) mit | hτ i | = 2. Dann suche τk : ζ 7→ ζ k mit 2 = ord(τk ) = ord(k mod 11). Hauptsatz der Galoistheorie Zu jeder Untergruppe der Galoisgruppe gibt es einen Zwischenkörper Lhσi = Q(α), (44) wobei α das Element in L ist, das von σ fix gelassen wird. Elemente in Q(α) Jedes Element x ∈ Q(α) ist von der Form x = q1 + q2 α mit q1 , q2 ∈ Q. Es ist {1, α} eine Basis“ ” von Q(α). Primitive Elemente Ein Element α ∈ E heißt primitiv, wenn E = K(α) gilt, wobei E ein Erweiterungskörper von K ist. Die Zahl der primitiven Elemente in E ist die Zahl der Elemente in E abzüglich der Zahl der Elemente im größten Zwischenkörper der Körpererweiterung. Abbildungen in Fq Jede Abbildung φ : Fq → Fq lässt sich als Polynomiale Abbildung x 7→ f (x) mit deg f ≤ q − 1 darstellen. Sei nämlich X φ(a) 1 − (b − a)q−1 , (45) f (x) = a∈Fq (b − a)q−1 = ( 0 1 b=a . sonst (46) Außerdem ist (x + y)q = xq + y q in Fq . 5