1 ¨Ubungen zu Topologie SS2017

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Übungen zu Topologie SS2017
Beispiel 1.1 Sei A ⊆ X linear geordnet und x ein maximales Element von A, dann ist
x = sup A.
Beispiel 1.2 Sei X eine Menge, P(X) die Potenzmenge von X und φ : P(X) → P(X)
eine steigende Funktion (i.e. A ⊆ B ⇒ φ(A) ⊆ φ(B)). Dann existiert eine Teilmenge A0
von X mit φ(A0 ) = A0 . Hinweis: Sei X := {A ∈ P(X) : A ⊆ φ(A)}, so gilt: ∅ ∈ X ,
S
A ∈ X ⇒ φ(A) ∈ X und A0 := X A ist ein Fixpunkt von φ.
Beispiel 1.3 Sei f : X → Y injektiv (surjektiv). Dann gibt es eine surjektive (injektive)
Abbildung g : Y → X.
Beispiel 1.4 Sei X, Y Mengen. Dann gibt es entweder eine Injektion f : X → Y oder
eine Injektion g : Y → X. Hinweis: Sei F: = {(f, A) : A ⊆ X, f : A → Y injektiv}
und (f, A) ≤ (g, B) genau dann, wenn A ⊆ B und g|A = f ; zeigen Sie, daß F induktiv
geordnet ist und benutzen Sie das voranstehende Beispiel.
Beispiel 1.5 (Cantor, Bernstein) Seien f : X → Y und g : Y → X injektive Funktionen. Dann existiert eine Bijektion h : Y → X. Hinweis : Sei φ : P(X) → P(X) definiert
durch φ(A) = X \ g(Y \ f (A)), dann ist φ steigend. Bezeichnet A0 einen Fixpunkt von φ,
so sei
(
g(y) falls y ∈ Y \ f (A0 )
h(y) =
f −1 (y) falls y ∈ f (A0 )
Beispiel 1.6 Ist (E, k.k) ein normierter Raum mit der offene Einheitskugel BE und p
eine Halbnorm auf E. Dann sind folgende Aussagen äquivalent:
1. p ist stetig auf E.
2. p ist in 0 stetig.
3. ∃ C > 0 ∀ x ∈ E: p(x) ≤ C kxk.
2. ⇒ 3.: Da p(0) = 0 gibt es zu δ = 1 ein r > 0, so daß p(rBE ) ⊆ (−1, 1), also: C = 1/r.
3. ⇒ 1.: Seien x 6= y ∈ E, dann folgt:
p(x − y) = kx − yk p((x − y)/ kx − yk) ≤ C kx − yk .
Beispiel 1.7 Sei e1 , . . . , en die kanonische Basis von Rn und k.k eine Norm auf Rn , so
daß für alle j ≤ n: kej k ≤ 1. Zeigen Sie, daß für alle x ∈ Rn gilt: kxk ≤ kxk1 , also:
kid : ℓn1 → (Rn , k.k)k ≤ 1.
2. Es gibt eine Konstante C < ∞, so daß für alle x ∈ Rn : kxk1 ≤ C kxk. Hinweis:
Benutzen Sie die Kompaktheit von ∂B1n : = {x ∈ ℓn1 : kxk1 = 1}.
2. Angenommen es gibt keine solche Konstante C, dann gibt es eine Folge xn ∈ ∂B1n mit
kxn k ≤ 1/n. Sei x ein Häufungspunkt der Folge xn , dann folgt einerseits kxk1 = 1 und
andererseits: kxk = 0, i.e. x = 0.
Beispiel 1.8 Seien ψ(x) = ex − 1 und p ≥ 1. Zeigen Sie, daß für alle x > 0 gilt: xp ≤
pp ψ(x) (es gilt sogar: ex ≥ 1 + xp /Γ(p + 1)) und folgern Sie, daß für alle f ∈ Lp (µ) gilt:
kf kp ≤ p kf kψ . Schließen Sie, daß k.kψ und sup{k.kp /p : p ≥ 1} zwei äquivalente Normen
sind.
1
R
Es gilt:
ex ≥ (1 + x/p)p ≥ 1 + (x/p)p . Sei ψ(f /λ) dµ ≤ 1, dann folgt:
R
also |f /pλ|p dµ ≤ 1 und somit kf kp ≤ p kf kψ .
Falls kf kp ≤ Cp, dann folgt wegen nn /n! ≤ (2e)n :
Z
ψ(|f /λ|) dµ ≤
∞
X
(Cn/λ)n /n! ≤
n=1
∞
X
R
|f /λ|p dµ ≤ pp ,
(2Ce/λ)n = 2Ce/λ(1 − 2Ce/λ);
n=1
also: kf kψ ≤ 4eC.
+
Beispiel 1.9 Seien ψ : R+
0 → R0 eine streng monoton steigende, konvexe Funktion mit
ψ(0) = 0 und ψ(1) = 1.
1. Es gilt: ℓ1 ⊆ ℓψ ⊆ ℓ∞ und kxk∞ ≤ kxkψ ≤ kxk1 .
2. Ist µ ein Wahrscheinlichkeitsmaß, so gilt: L∞ (µ) ⊆ Lψ (µ) ⊆ L1 (µ) und kXk1 ≤
kXkψ ≤ kXk∞ .
R
R
R
2. Sei ψ(X/c) dµ ≤ 1, dann folgt aus der Jensen-Ungleichung: ψ( X/c dµ) ≤ ψ(X/c) dµ ≤
1, also ψ(kX/ck1 ) ≤ 1 und damit:
kX/ck1 ≤ ψ −1 (1) = 1. Falls c: = kXk∞ < ∞, dann
R
folgt ψ(X/c) ≤ 1 und damit: ψ(X/c) dµ ≤ 1.
Beispiel 1.10 Sei (Ω, F, µ) ein Wahrscheinlichkeitsraum
und ψ :R R+ → R stetig diffeR
renzierbar, dann gilt für alle nicht negativen X: ψ(X/c) dµ = c−1 0∞ ψ ′ (t/c)µ(X > t) dt.
Sei Ω = [0, 1], µ das Lebesguemaß, f : [0, 1] → [0, ∞] die Funktion f (t) = log(1/t) und
ψ(x) = ex − 1. Berechnen Sie kf kψ .
Es gilt für alle c > 1:
Z
1
ψ(f /c) = c
0
−1
Z
∞
0
und damit kf kψ = 3/2.
2
et/c−t dt = (c − 1)−1
2
Übungen zu Topologie SS2017
+
Beispiel 2.1 Sei d eine Metrik auf X und ϕ : R+
0 → R0 eine stetige streng monoton
steigende Abbildung mit ϕ(0) = 0 und ϕ(x + y) ≤ ϕ(x) + ϕ(y). Zeigen Sie, daß d1 (x, y): =
ϕ(d(x, y)) eine zu d äquivalente Metrik auf X ist.
Beispiel 2.2 Sei X ein metrischer Raum, A ⊆ X; d(x, A): = dA (x): = inf{d(x, y) : y ∈
A}. Zeigen Sie: dA ist Lipschitz-stetig mit der Lipschitzkonstante 1.
Beispiel 2.3 X metrisch, dann gilt: dA = dA und A = ∩n [dA < n1 ] = [dA = 0] i.e.
in einem metrischen Raum ist jede abgeschlossene Menge der Durchschnitt von abzählbar
vielen offenen Mengen.
Beispiel 2.4 Seien 1 ≤ n < N und Ω die Menge aller Teilmengen A von {1, . . . , N } die
genau n Elemente enthalten. Ferner sei für alle X, Y ∈ Ω: d(X, Y ): = n − |X ∩ Y |. Dann
ist (Ω, d) ein metrischer Raum – der Lottoraum.
Die Dreiecksungleichung ist gleichbedeutend mit n + |X ∩ Z| ≥ |Y ∩ X| + |Y ∩ Z|. Nun ist
aber
|Y ∩ X| + |Y ∩ Z| = |Y ∩ (X ∪ Z)| + |Y ∩ (X ∩ Z)| ≤ n + |X ∩ Z| .
Beispiel 2.5 Sei X eine Menge, N ∈ N und Ω = X N . Ferner sei für alle x, y ∈ Ω:
d(x, y): = |{j ≤ N : xj 6= yj }|. Dann ist (Ω, d) ein metrischer Raum. d heißt die
Hamming-Metrik auf Ω.
Seien x, y, z ∈ Ω; falls xj 6= zj , dann gilt entweder xj 6= yj oder yj 6= zj , also: {j : xj 6=
zj } ⊆ {j : xj 6= yj } ∪ {j : yj 6= zj } und damit: d(x, z) ≤ d(x, y) + d(y, z).
Beispiel 2.6 Sei (X, d) ein metrischer Raum (d ≤ 1),
H(X): = {A ⊆ X : A = A, A 6= ∅} .
Für je zwei Elemente A, B ∈ H(X) seien
e(A, B): = sup{d(x, B) : x ∈ A}
dH (A, B): = max{e(A, B), e(B, A)} .
Zeigen Sie: dH ist eine Metrik auf H(X) – die Hausdorff-Metrik.
Falls dH (A, B) = 0, dann ist e(A, B) = 0 und e(B, A) = 0 i.e. A ⊆ B und B ⊆ A. Seien
A, B, C ∈ H(X), dann gibt es zu jedem c ∈ C ein b ∈ B mit d(c, b) ≤ dH (B, C) und zu
diesem b gibt es ein a ∈ A mit d(b, a) ≤ dH (A, B), also d(a, c) ≤ dH (A, B) + dH (B, C).
Beispiel 2.7 Es gilt dH (A, B) = inf{ε > 0 : A ⊆ Bε , B ⊆ Aε }, wobei Aε die sogenannte
Parallelmenge Aε : = [dA < ε] von A bezeichnet.
Beispiel 2.8 Sei p eine Primzahl, n, m ∈ Z und φ(n) der Exponent von p in der Primzerlegung von |n|. Für x = n/m sei φ(x) = φ(n) − φ(m). Dann ist durch
|x|p : =
(
p−φ(x) falls x 6= 0
0
falls x = 0
3
eine “Norm”auf Q definiert – die p-adische Norm, und es gilt für alle x, y ∈ Q:
|xy|p = |x|p |y|p
und
|x + y|p ≤ max{|x|p , |y|p } .
Die Vervollständigung von (Q, |.|p ) heißt der Körper der p-adischen Zahlen und wird
mit Qp bezeichnet. Warum ist Qp ein Körper?
Seien x, y, x + y 6= 0, x = a/b und y = c/d, dann ist
φ(x + y) = φ(ad + cb) − φ(b) − φ(d) ≥ min{φ(ad), φ(cb)} − φ(b) − φ(d)
= min{φ(a) + φ(d), φ(c) + φ(b)} − φ(b) − φ(d)
= min{φ(a) − φ(b), φ(c) − φ(d)} = min{φ(x), φ(y)} .
Beispiel 2.9 Sei X eine Menge und R, S ⊆ X × X Relationen. Dann ist
RS: = {(x, y) ∈ X 2 : ∃ z ∈ X : (x, z) ∈ R, (z, y) ∈ S}
eine Relation auf X. Insbesondere schreibt man für RR auch R2 . Sind R, S symmetrisch,
so ist auch RS symmetrisch. Ist R eine symmetrische und reflexive Relation auf X, so
S
daß Rn = X 2 , dann ist durch
N (x, y): =
(
0
falls x = y
inf{n ∈ N : (x, y) ∈ Rn } sonst
eine Halbmetrik definiert.
Beispiel 2.10 Sei R eine symmetrische und reflexive Relation auf X, so daß
und f : R → R+
0 symmetrisch. Dann ist durch d(x, x): = 0 und für x 6= y:
d(x, y): = inf

n
X

f (zj−1 , zj ) : n ∈ N, z0 = x, zn = y, (zj−1 , zj ) ∈ R
j=1
eine Halbmetrik auf X definiert.
4
S



Rn = X 2
3
Übungen zu Topologie SS2017
Beispiel 3.1 Sei A eine abgeschlossene Teilmenge eines normierten Raumes X und x ∈
/
A. Zeigen Sie: d(x, A) = d(x, ∂A).
Beispiel 3.2 Sei A eine abgeschlossene Teilmenge eines metrischen Raumes X und x ∈
/
A. Zeigen Sie, daß die Beziehung d(x, A) = d(x, ∂A) i.a. nicht gilt.
Beispiel 3.3 Jedes Mengensystem S ⊆ P(X) mit {X, ∅} ⊆ S ist Subbasis einer Topologie
auf X.
Beispiel 3.4 Auf N0 betrachten wir folgendes Mengensystem S: für m ∈ N und l ∈
{0, . . . , m − 1} sei Al,m : = l + mN0 , i.e. die Menge aller n ∈ N0 , die bei Division durch
m den Rest l ergeben. Zeigen Sie:
1. S ist Basis einer Topologie auf N0 .
2. Es gilt: Acl,m ist die Vereinigung von endlich vielen Mengen aus S und somit ist Acl,m
offen.
T
3. Ist P die Menge der Primzahlen, so gilt: {1} = {Ac0,p : p ∈ P }.
4. Es gibt unendlich viele Primzahlen: wäre P endlich, so wäre {1} offen!
1. Ist x ∈ (l + mN0 ) ∩ (k + nN0 ), so folgt: x + nmN0 ⊆ (l + mN0 ) ∩ (k + nN0 ), also ist
B Basis einer Topologie.
Beispiel 3.5 Sei (X, ≤) eine geordnete Menge und Br : = {{y : y ≥ x} : x ∈ X}. Dann
ist Br Basis einer Topologie Tr auf X.
Beispiel 3.6 Seien X, Y geordnete Mengen mit den Topologien Tr und f : X → Y eine
Abbildung. Zeigen Sie, daß f genau dann stetig ist, wenn f die Ordnungen erhält.
Beispiel 3.7 Sei X eine geordnete Menge und T0 , T+ bzw. T− die von den Intervallen
der Form (x, y), [x, y) bzw. (x, y] erzeugten Topologien.
1. Ist X linear geordnet, so bilden die Intervalle der Form (x, y), [x, y) bzw. (x, y] Basen
von T0 , T+ bzw. T− .
2. Ist X wohlgeordnet, so ist T+ die diskrete Topologie und T0 und T− stimmen überein,
falls X kein maximales Element besitzt.
Beispiel 3.8 Zeigen Sie, daß eine Abbildung f : X → Y genau dann stetig im Punkt x
ist, wenn für alle offenen Umgebungen V von f (x) gilt: x ∈ f −1 (V )◦ .
f ist genau dann stetig in x, wenn für alle offenen Umgebungen V von f (x) die Menge
f −1 (V ) eine Umgebung von x ist.
Beispiel 3.9 Sei f : X → Y eine Abbildung, BY eine Basis von TY und C(f ) die Menge
aller Punkte in denen f stetig ist. Zeigen Sie:
C(f )c =
[
f −1 (V ) \ f −1 (V )◦ =
V ∈TY
[
V ∈BY
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f −1 (V ) \ f −1 (V )◦
f ist genau dann nicht stetig in x ∈ X, wenn es ein V ∈ BY gibt, so daß x ∈
/ f −1 (V )◦ ; da
−1
klarerweise x ∈ {x} ⊆ f (V ), bedeutet dies, daß f genau dann nicht stetig in x ∈ X ist,
wenn es ein V ∈ BY gibt, so daß x ∈ f −1 (V ) \ f −1 (V )◦ .
Beispiel 3.10 Seien X, Y topologischer Räume. Zeigen Sie, daß das Mengensystem
{U × V : U ∈ TX , V ∈ TY }
Basis einer Topologie – die sogenannte Produkttopologie – auf X × Y ist.
6
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Übungen zu Topologie SS2017
Beispiel 4.1 Gl(R, n): = {A ∈ M(R, n) : det A 6= 0} ist eine offene Teilmenge von
M(R, n). Sl(R, n): = {A ∈ M(R, n) : det A = 1}, O(n): = {A ∈ M(R, n) : AAt = 1}
und SO(n): = Sl(R, n) ∩ O(n) sind abgeschlossene Teilmengen von Gl(R, n).
Beispiel 4.2 Gl(C, n): = {A ∈ M(C, n) : det A 6= 0} ist eine offene Teilmenge von
M(C, n). Sl(C, n): = {A ∈ M(C, n) : det A = 1}, U(n): = {A ∈ M(C, n) : AA∗ = 1}
und SU(n): = Sl(C, n) ∩ U(n) sind abgeschlossene Teilmengen von Gl(C, n). A∗ = Āt , i.e.
a∗jk = ākj .
Beispiel 4.3 Seien f : X → Y und g : Y → Z stetig.
1. Sind f und g offen (abgeschlossen), so ist g ◦ f offen (abgeschlossen).
2. Ist g ◦ f offen (abgeschlossen) und f surjektiv, so ist g offen (abgeschlossen).
3. Ist g ◦ f offen (abgeschlossen) und g injektiv, so ist f offen (abgeschlossen).
Beispiel 4.4 Die Abbildung f : A 7→ AA∗ ist eine offene Abbildung von Gl(n, R) in den
Raum der symmetrischen n × n Matrizen. Hinweis: Zeigen Sie, daß Df (A) stets surjektiv
ist.
Beispiel 4.5 Zeigen Sie: sin : R → [−1, 1] ist offen aber nicht abgeschlossen und sin :
R → R ist weder offen noch abgeschlossen.
Beispiel 4.6 Sei ϕ : R → R+
0 konvex, dann ist p : L2 (µ) → [0, ∞], p(f ): =
l.s.c.
R
ϕ(f ) dµ
Beispiel 4.7 Sei X ein topologischer Raum und f : X → R. f ist genau dann von unten
halbstetig, wenn der Supergraph {(x, t) ∈ X × R : f (x) ≤ t} abgeschlossen ist.
Sei C: = {(x, t) ∈ X × R : f (x) ≤ t}. (x, t) ∈
/ C ist gleichbedeutend mit f (x) > t. Ist f
l.s.c., so liegt x in der offenen Menge U : = [f > t + ε]. Die offene Menge (−∞, t + ε/2) × U
enthält den Punkt (x, t) und ist disjunkt von C. Ist umgekehrt C abgeschlossen, so ist
[f ≤ t] × {t} = C ∩ (X × {t}) abgeschlossen und offensichtlich homöomorph zu [f ≤ t].
Beispiel 4.8 Sei X ein Hausdorffraum, U eine offene Teilmenge von X × R. Dann ist
f : X → R,
f (x): = sup{t : (x, t) ∈ U } l.s.c.
Sei W : = {(x, t) : f (x) > t} und (x, t) ∈ W , i.e. f (x) > t, dann gibt es ein s > t, so
daß (x, s) ∈ U und somit gibt es eine offene Umgebung V von x sowie ein ε > 0, so daß
V × (s − ε, s + ε) ⊆ U . Damit gilt aber für alle y ∈ V und alle r < s + ε: f (y) ≥ s + ε > r,
i.e. V × [−∞, s + ε) ⊆ W .
Beispiel 4.9 Sei X ein metrischer Raum und f : X → R+ ,
gn (x): = inf{f (z) + nd(x, z) : z ∈ X}.
Zeigen Sie: |gn (y)−gn (x)| ≤ nd(y, x) und gn (x) ≤ gn+1 (x). Bestimmen Sie die Funktionen
gn , wenn f die Indikatorfunktion einer offenen Menge U ist.
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Sei zu x ∈ X und ε > 0 z ∈ X so bestimmt, daß gn (x) ≥ f (z) + nd(x, z) − ε, dann folgt:
gn (y) − gn (x) ≤ f (z) + nd(y, z) − f (z) − nd(x, z) + ε ≤ nd(y, x) + ε
und aus Symmetriegründen: |gn (y) − gn (x)| ≤ nd(y, x) + ε.
2. Sei f = IU , dann ist gn (x) = (1 + nd(x, U )) ∧ nd(x, U c ); für x ∈ U gilt daher: gn (x) =
1 ∧ nd(x, U c ) und für x ∈ U c : gn (x) = 0, also: gn (x) = 1 falls x ∈ U und d(x, U c ) ≥ 1/n,
gn (x) = nd(x, U c ) falls x ∈ U und d(x, U c ) < 1/n; in allen anderen Punkten verschwindet
gn (x).
Beispiel 4.10 Seien f und gn wie im voranstehenden Beispiel. Zeigen Sie: Falls f l.s.c.
ist, so gilt f (x) = lim gn (x). Diese Beispiele zeigen, daß eine nicht negative Funktion f
auf einem metrischen Raum genau dann l.s.c. ist, wenn f der Grenzwert einer monoton
steigenden Folge Lipschitz-stetiger Funktionen ist.
Da gn (x) ≤ f (x), folgt: h(x): = lim gn (x) ≤ f (x). Falls ein ε > 0 existiert, so daß für alle
n ∈ N: gn (x) < f (x) − ε, dann gibt es zn ∈ X, so daß:
0 ≤ f (zn ) < f (x) − ε − nd(x, zn )
i.e.
nd(x, zn ) ≤ f (x) − ε
Somit konvergiert zn gegen x; andererseits folgt aus f (zn ) < f (x) − ε: zn ∈
/ [f > f (x) − ε];
somit kann x kein innerer Punkt der Menge [f > f (x) − ε] sein.
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Beispiel 5.1 Die Abbildung F : S 1 × S 1 → C × R, (z, w) 7→ ((2 + ℜz)w, ℑz) ist eine
Einbettung. Skizzieren Sie die Menge F (S 1 × S 1 ).
Beispiel 5.2 Ist D ⊆ X dicht und U eine offene Teilmenge von X, so gilt: U ∩ D = U .
Ist also X separabel und U (⊆ X) offen, so ist U separabel.
2. Ist X separabel und f : X → Y stetig und surjektiv, dann ist Y separabel.
Beispiel 5.3 Sei Tn der n-dimensionale Torus, i.e. Tn = {(z1 , . . . , zn ) ∈ Cn : |z1 | =
. . . = |zn | = 1}. Zeigen Sie, daß C ∞ (Tn ) separabel ist. Hinweis: Fourierreihen!
Beispiel 5.4 Ist K eine kompakte Teilmenge von Rn , so ist C(K) separabel.
Beispiel 5.5 1. Sei F die Menge aller Familien offener paarweise disjunkter nicht leerer
Teilmengen von X. Zeigen Sie, daß F durch U ⊆ V induktiv geordnet ist. Ist U eine
S
maximale Familie, so gilt: {U : U ∈ U } = X.
2. Sei X ein topologischer Raum mit abzählbarer Basis Bn und U eine offene Teilmenge
S
von X. Dann existiert eine Teilfolge Bk(n) paarweise disjunkter Mengen, so daß Bk(n) ⊆
S
U ⊆ U ⊆ Bk(n) .
Beispiel 5.6 Zeigen Sie: {T ∈ M(n, C) : T ist diagonalisierbar} liegt dicht in M(n, C).
Beispiel 5.7 (R, T+ ) ist separabel und besitzt keine abzählbare Basis, ist also nicht metrisierbar.
Beispiel 5.8 Sei X eine separabler topologischer Raum und (Uα )α∈I eine Familie paarweise disjunkter offener Mengen, so ist I höchstens abzählbar.
Beispiel 5.9 Seien H = {(x, y) ∈ R2 : y > 0}, R = {(x, 0) : x ∈ R} und X = H ∪ R.
Für z ∈ R und n ∈ N sei Un (z) = B(z + (0, 1/n), 1/n) ∪ {z}. Für z ∈ H und n ∈ N sei
Un (z) = B(z, 1/n). Zeigen Sie:
1. {Un (z) : n ∈ N, z ∈ X} ist Basis einer Topologie T auf X – die Niemytzki Topologie.
2. T induziert auf R die diskrete Topologie und auf H die natürliche Topologie.
3. Q × Q+ ist eine dichte Teilmenge von X.
4. (X, T ) ist nicht metrisierbar.
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Übungen zu Topologie SS2017
Beispiel 6.1 Sei f : X → Y stetig injektiv und (Vi ) eine offene Überdeckung von Y . Ist
f : f −1 (Vi ) → Vi für alle i ein Homöomorphismus, so ist f ein Homöomorphismus.
Beispiel 6.2 Sei F ein Ultrafilter auf dem topologischen Raum X. F konvergiert genau
dann nicht, wenn zu jedem x ∈ X ein U ∈ U (x) existiert, so daß U c ∈ F.
Sei z.B. X eine Menge mit der diskreten Topologie, dann konvergiert ein Ultrafilter F auf
X genau dann nicht, wenn das Komplement jeder endlichen Teilmenge von X in F liegt.
Einen Ultrafilter F auf einer Menge X nennt man einen freien Ultrafilter auf X, wenn
für jede endliche Teilmenge A von X gilt: Ac ∈ F.
Beispiel 6.3 Sei f : X → Y stetig in x0 und B eine Filterbasis in X, die x0 als
Häufungspunkt besitzt. Dann ist f (x0 ) ein Häufungspunkt der Filterbasis f (B).
Beispiel 6.4 Sei F ein Ultrafilter auf einer endlichen Menge X, dann existiert ein x ∈ X,
so daß F = {F ⊆ X : x ∈ F }.
Beispiel 6.5 Besitzt U (x) eine abzählbare Umgebungsbasis, so ist f : X → Y genau dann
stetig in x, wenn das Bild jeder gegen x konvergenten Folge unter f in Y gegen f (x)
konvergiert.
Beispiel 6.6 Sei f : [0, 1] → [0, 1] und zu jeder endlichen Teilmenge α = {x0 , . . . , xn }
mit 0 = x0 < x1 < · · · < xn = 1 seien
S ∗ fα : =
n
X
Mj (xj − xj−1 )
und
S∗ fα : =
n
X
mj (xj − xj−1 )
j=1
j=1
wobei Mj = sup{f (x) : xj−1 ≤ x ≤ xj } und mj = inf{f (x) : xj−1 ≤ x ≤ xj }. Zeigen Sie,
daß die Netze S ∗ fα und S∗ fα konvergieren (α ≤ β: ⇔ α ⊆ β).
Beispiel 6.7 Sei G eine topologische Gruppe, d.h. die Abbildung (y, x) 7→ xy −1 ist stetig.
Zeigen Sie: Ist H ein Untergruppe bzw. ein Normalteiler, so ist auch H eine Untergruppe
bzw. ein Normalteiler.
Beispiel 6.8 Sei R ein topologischer Ring, d.h. die Abbildungen (y, x) 7→ x − y und
(x, y) 7→ xy sind stetig. Zeigen Sie: Ist I ein Ideal, so ist I ein Ideal oder I ist dicht.
Beispiel 6.9 Zeigen Sie, daß durch F : S 3 (⊆ R4 ) → SU(2),
(x1 , x2 , y1 , y2 ) 7→
x1 + ix2 −(y1 + iy2 )
y1 − iy2
x1 − ix2
!
p
eine Isometrie von S 3 – mit der euklidischen Metrik – auf SU(2) – mit der Norm tr(AA∗ )/2
– definiert ist. SU(n): = {U ∈ Gl(n, C) : U U ∗ = 1, det(U ) = +1} ist die spezielle unitäre
Gruppe.
10
Beispiel 6.10 1. Ist X ein topologischer Raum; x ∈ X und xn eine Folge mit der Eigenschaft, daß jede Teilfolge von xn eine gegen x konvergente Teilfolge besitzt. Zeigen Sie: xn
konvergiert gegen x.
2. Sei λ das Lebesguemaß auf (0, 1]. Dann existiert keine Topologie T auf L0 deren konvergente Folgen genau die f.ü. konvergenten Folgen sind. Hinweis: Sei fn eine Folge in L0 ,
die zwar im Maß gegen 0 konvergiert aber nicht f.ü. Zeigen Sie, daß jede Teilfolge von fn
eine f.ü. gegen 0 konvergente Teilfolge besitzt.
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Übungen zu Topologie SS2017
Beispiel 7.1 Sei Y ein Hausdorffraum und f : X → Y stetig. Dann ist der Graph Γ(f ): =
{(x, f (x)) : x ∈ X} eine abgeschlossene Teilmenge von X × Y .
Beispiel 7.2 Seien X, Y, Z Hausdorffräume, F : X → Z, G : Y → Z stetig und
X ×Z Y : = {(x, y) ∈ X × Y : F (x) = G(y)} .
Dann ist X ×Z Y ein abgeschlossener Unterraum von X × Y . X ×Z Y heißt das Faserprodukt von X und Y über Z.
Beispiel 7.3 Seien A ⊆ X, B ⊆ Y . Dann gilt: A × B = A × B und ∂(A × B) = (∂A ×
B) ∪ (A × ∂B).
Q
Beispiel 7.4 Sei X = α∈I Xα . Zu jeder offenen Teilmenge U von X existiert eine
endliche Teilmenge J von I und für alle α ∈ J offene Teilmengen Uα von Xα , so daß
n
\
[Prα ∈ Uαj ] ⊆ U
α∈J
2. Sind Aα ⊆ Xα , so gilt:
Q
Aα =
Q
Aα .
T
Q
Q
Q
2. Da Aα = α [Prα ∈ Aα ] ist der Abschluß von Aα in Aα enthalten. Sei umgekehrt
Q
Q
x ∈
/
A , dann gibt es eine offene Umgebung U von x = (xα ) mit U ∩ Aα = ∅,
Q
Tn α
also α∈J Prα ∈ Uα )] ∩ α∈I Aα = ∅. Daher muß für mindestens ein α ∈ J die Menge
Q
/
[Prα ∈ Uα ] ∩ Aα leer sein, also xα ∈
/ Aα und folglich x ∈
Aα .
Beispiel 7.5 Seien Xn vollständige metrische Räume und fn : X → Xn eine punkteQ
trennnende Folge. Ist f : X →
Xn abgeschlossen (Prn ◦f = fn ), so ist X mit der
initialen Topologie homöomorph zu einem vollständigen metrischen Raum.
Beispiel 7.6 Sei Z die disjunkte Summe der Räume Xα , α ∈ I und iα : Xα → Z, dann
ist iα sowohl offen als auch abgeschlossen.
2. Eine Teilmenge B ⊆ Z ist genau dann offen (abgeschlossen), wenn für alle α gilt:
B ∩ iα (Xα ) ist offen (abgeschlossen).
Beispiel 7.7 Seien Xα metrische Räume, so daß d(Xα ) ≤ δ ≤ D. Zeigen Sie, daß durch
d(x, y) = dα (x, y) falls x, y ∈ Xα und d(x, y) = D/2 falls x ∈ Xα , y ∈ Xβ und α 6= β, eine
Metrik auf der disjunkten Summe Z der Räume definiert ist und daß Z sämtliche Räume
Xα isometrisch enthält.
Beispiel 7.8 Sei p ∈ N, p ≥ 2 und Zp : = {0, 1, . . . , p − 1}. Die Abbildung F : ZN
p →
P
−n
[0, 1], ε 7→ εn p ist stetig, abgeschlossen und surjektiv aber weder offen noch injektiv.
Hinweis: ZN
p ist kompakt.
Sei r > 0 und N ∈ N, so daß p−N < r. Zu ε ∈ ZN
p sei U : = {δ : δ1 = ε1 , . . . , δN = εN },
dann ist U eine offene Umgebung von ε und für alle δ ∈ U gilt: |F (δ) − F (ε)| ≤ p−N .
Damit ist F stetig und, da ZN
p kompakt ist, auch abgeschlossen.
Das Bild der offenen Menge [ε1 = 0] ist das Intervall [0, 1/p], i.e. F ist nicht offen.
Da F (1, 0, 0, . . .) = F (0, p − 1, p − 1, . . .) = 1/p, ist F nicht injektiv.
12
Beispiel 7.9 Auf Cn sei ∼ die Äquivalenzrelation z ∼ w :⇔ w1 , . . . , wn ist eine Permutation von z1 , . . . , zn . Die Funktion F : M(n, C) → Cn / ∼, die jeder Matrix A ∈ M(n, C)
ihre Eigenwerte zuordnet ist stetig.
Sei D = {z ∈ C : |z| < 1} und A 7→ pA die Abbildung, die jeder Matrix ihr charakteristisches Polynom zuordnet; A 7→ pA ist stetig als Abbildung in C(D). Sei nun A ∈ M(n, C),
pA (z) = (z − λ1 ) · · · (z − λn ) und o.B.d.A. λj ∈ D. Zu r > 0 mit Br (λj ) ⊆ D setzen wir
S
δ: = inf{|pA (z)| : z ∈
/ Br (λj )} > 0. Dann folgt für B ∈ M(C, n) mit kpA − pB k < δ/2:
S
inf{|pB (z)| : z ∈
/ Br (λj )} > δ/2.
Beispiel 7.10 Seien E ⊆ Y Teilmengen eines topologischen Raumes X. Wir nennen E
isoliert in Y , wenn zu jedem y ∈ Y ein offene Menge U 6= ∅ existiert, so daß E ∩ U
endlich ist. Falls Y = X, so nennen wir E eine isolierte Teilmenge von X; falls Y = E,
so nennen wir E eine diskrete Teilmenge von X. Zeigen Sie: eine isolierte Teilmenge
E ist stets abgeschlossen, hingegen muß eine diskrete Teilmenge nicht abgeschlossen sein.
Eine abgeschlossene und diskrete Teilmenge ist isoliert.
13
8
Übungen zu Topologie SS2017
Beispiel 8.1 Sei I die Menge aller endlichen Folgen (I1 , . . . , In ) paarweise disjunkter
abgeschlossener Intervalle mit rationalen Randpunkten und
n
D: = f : R → N : ∃ (I1 , . . . , In ) ∈ I : f |Ij konst und f |(
[
o
Ij )c = 1 .
Zeigen Sie, daß D eine abzählbare dichte Teilmenge von NR ist und schließen Sie daraus,
daß für jeden separablen Raum X auch X R separabel ist.
Sei f : R → N und U eine offene Umgebung von f in NR , dann gibt es ein n ∈ N sowie
x1 < · · · < xn ∈ R und eine ε > 0, so daß U0 : = {g : |g(xj ) − f (xj )| < ε} ⊆ U . Da
U0 ∩ D 6= ∅, ist D dicht in NR .
Sei ϕ : N → X, so daß ϕ(N) dicht in X ist; dann ist die Menge {ϕ ◦ f : f ∈ D} dicht in
X R.
Q
Beispiel 8.2 Sei Xn eine Folge separabler metrischer Räume und X = Xn . Zeigen Sie,
daß die Borelsche σ-Algebra auf X gleich dem Produkt der Borelschen σ-Algebren auf Xn
ist. Hinweis: die Produktalgebra ist die “kleinste”σ-Algebra, bezüglich der alle Projektionen
meßbar sind.
N
Sei B die Borelche σ-Algebra auf X und
Bn die Produktalgebra. Da id : (X, B) →
N
N
N
(X, Bn ) meßbar ist, ist B feiner als
Bn . Umgekehrt enthält
Bn eine Basis B0 der
Produkttopologie; da X separabel und metrisierbar ist, ist jede offene Teilmenge von X
N
nach Proposition ?? abzählbare Vereinigung von Mengen aus B0 , also enthält
Bn die
Produkttopologie und folglich auch die davon erzeugte σ-Algebra B.
Beispiel 8.3 (Kettenbrüche) Sei I = [0, 1] \ Q, θ(x) = 1/x − [1/x] und für alle n ∈ N:
an (x): = [1/θn−1 (x)], wobei θ0 (x): = x und θn (x): = θ(θn−1 (x)).
Graph von θ
Sei x1 , . . . , xk ≥ 1, dann setzen wir hx1 i: = 1/x1 und
1/hx1 , . . . , xk+1 i = x1 + hx2 , . . . , xk+1 i .
1. Für alle x ∈ I und alle k ∈ N gilt: x = ha1 (x), . . . , ak (x) + θk (x)i und θ(x) =
ha2 (x), . . . , ak (x) + θk (x)i.
2. Für n1 , . . . , nk ∈ N und t ∈ [0, 1] gilt: θ(hn1 , . . . , nk + ti) = hn2 , . . . , nk + ti.
3. Für alle k ∈ N ist θk : I → I.
14
1. Für k = 1 ist 1/ha1 (x) + θ(x)i = a1 (x) + θ(x) = 1/x nach Definition. Angenommen es
gilt: x = ha1 (x), . . . , ak (x) + θk (x)i, dann folgt:
θ(x) = ha1 (θ(x)), . . . , ak (θ(x)) + θk+1 (x)i
und da an (θ(x)) = an+1 (x): θ(x) = ha2 (x), . . . , ak+1 (x) + θk+1 (x)i. Nun ist aber 1/x =
a1 (x)+θ(x), also: 1/x = a1 (x)+ha2 (x), . . . , ak+1 (x)+θk+1 (x)i, i.e. x = ha1 (x), . . . , ak+1 (x)+
θk+1 (x)i.
2. Sei x = hn1 , . . . , nk +ti, dann ist 1/x = n1 +hn2 , . . . , nk +ti, also θ(x) = hn2 , . . . , nk +ti.
3. Da 1/x = θ(x) + [1/x] ist x genau dann keine rationale Zahl, wenn θ(x) keine rationale
Zahl ist, also liegt θk (x) für alle x ∈ I und alle k ∈ N in I.
Beispiel 8.4 Zu n1 , n2 , . . . ∈ N seien
I n1
In1 ,n2
In1 ,n2 ,n3
: = (hn1 + 1i, hn1 i),
: = (hn1 , n2 i, hn1 , n2 + 1i),
: = (hn1 , n2 , n3 + 1i, hn1 , n2 , n3 i,
u.s.w.
4. θ ist ein Homöomorphismus von In1 ,...,nk auf In2 ,...,nk .
5. In1 ,...,nk ,nk+1 ⊆ In1 ,...,nk .
6. Für alle j ≤ k gilt: aj |In1 ,...,nk = nj .
7. Das offene Intervall In1 ,...,nk besitzt höchstens die Länge 2−k . Falls also aj (x) = aj (y) =
nj für alle j ≤ k, dann folgt |x − y| ≤ 2−k .
4. folgt aus 2.
5. Sei x ∈ In1 ,...,nk+1 , also x = hn1 , . . . , nk+1 + ti: Wir zeigen mittels Induktion, daß für
ungerade bzw. geraden k:
hn1 , . . . , nk + 1i < hn1 , . . . , nk+1 + ti < hn1 , . . . , nk i
bzw.
hn1 , . . . , nk + 1i > hn1 , . . . , nk+1 + ti > hn1 , . . . , nk i
Für k = 1: folgt dies aus n1 + 1 > n1 + hn2 + ti > n1 . Für beliebige ungerade k ist die
Behauptung gleichbedeutend mit:
hn2 , . . . , nk + 1i > hn2 , . . . , nk+1 + ti > hn2 , . . . , nk i
und dies ist die Behauptung für gerade k.
6. Zu jedem x ∈ In1 ,...,nk gibt es genau ein t ∈ (0, 1) – nämlich t = θk (x) mit x =
hn1 , . . . , nk + ti, es folgt: a1 (x) = [1/x] = [n1 + hn2 , . . . , nk + ti] = n1 , a2 (x) = [1/θ(x)] =
[1/hn2 , . . . , nk + ti] = n2 , u.s.w.
7. Seien x, y ∈ In1 ,...,nk , dann gibt es a, b ∈ In3 ,...,nk mit x = 1/(n1 + 1/(n2 + a)) und
y = 1/(n1 + 1/(n2 + b)) und damit
y−x =
=
n2 + a
n2 + b
−
n1 (n2 + a) + 1 n1 (n2 + b) + 1
a−b
(n1 (n2 + b) + 1)(n1 (n2 + a) + 1)
d.h.: |y − x| ≤ |a − b|/4.
Beispiel 8.5 Die Abbildung a : I → NN , x 7→ (an (x)) ist ein Homöomorphismus mit der
inversen (n1 , . . . , nk , . . .) 7→ limk hn1 , . . . , nk i.
15
9
Übungen zu Topologie SS2017
Beispiel 9.1 Sei X ein normierter Raum, Y ein abgeschlossener Unterraum und R die
Äquivalenzrelation (auf X): xRy: ⇔ −x + y ∈ Y . Dann ist R abgeschlossen und π : X →
X/R offen, also ist X/R ein Hausdorffraum – man bezeichnet ihn i.a. mit X/Y . 2. Auf
bk : = inf{kx + yk : y ∈ Y } eine Norm definiert. Zeigen Sie, daß die
X/Y ist durch kx
offene Einheitskugel BX/Y in X/Y das Bild der offenen Einheitskugel BX von X unter
der Quotientenabbildung π : X → X/Y ist: X/Y ist also normierbar.
b der mit der obigen Norm versehene Raum Nach Definition gilt: π(BX ) ⊆ B . Sei
Sei X
b
X
b ∈ B b , i.e. kx
bk < 1, dann gibt es ein x ∈ X mit π(x) = x
b, so daß kxk < 1, also:
umgekehrt x
X
b ist also stetig und offen. Nach Proposition ??
BXb ⊆ π(BX ). Die Abbildung π : X → X
b ein Homöomorphismus.
ist die identische Abbildung X/Y → X
Beispiel 9.2 Sei (E, h., .i) ein Hilbertraum und F ein abgeschlossener Unterraum von E.
⊥ und R die Äquivalenzrelation xRy: ⇔
Bezeichnet Pr⊥
F die orthogonale Projektion auf F
−x + y ∈ F , so gilt für alle x, y ∈ E:
⊥
b − ybk = k Pr⊥
kx
F x − PrF yk .
Schließen Sie hieraus, daß E/F und F ⊥ isometrisch isomorph sind.
Beispiel 9.3 Ist G eine topologische Gruppe, so sind die Rechts- bzw. Linkstranslationen Rx : y 7→ xy bzw. Lx : y 7→ yx für alle x ∈ G Homöomorphismen.
2. Sei H eine weitere topologische Gruppen. Ein Homomorphismus f : G → H ist genau
dann stetig, wenn er in einem Punkt stetig ist.
Beispiel 9.4 Ist H eine abgeschlossene Untergruppe der Hausdorffgruppe G, so ist R: =
{(x, y) : x−1 y ∈ H} abgeschlossen und π : G → G/R offen, also ist G/R ein Hausdorffraum. Für G/R schreibt man üblicherweise G/H.
Beispiel 9.5 Seien G, H Hausdorffgruppen und f : G → H ein surjektiver, stetiger Homomorphismus. Dann ist fb : G/ ker f → H genau dann ein Isomorphismus (topologischer
Gruppen), wenn f offen ist.
Beispiel 9.6 Sei R die kommutative Gruppe (R, +). Dann ist R/Z isomorph zum eindimensionalen Torus T1 : = S 1 .
Die Abbildung R → T1 , x 7→ e2πix ist ein stetiger, offener Homomorphismus.
Beispiel 9.7 Sei G ⊆ C[0, 1] die Menge der Homöomorphismen von [0, 1] auf [0, 1] mit
der Topologie der gleichmäßigen Konvergenz. Zeigen Sie:
1. G mit der Komposition ist eine topologische Gruppe.
b ist keine Gruppe.
2. Die Vervollständigung G
Beispiel 9.8 Ist H eine Untergruppe der Gruppe G. Dann gilt:
1. Ist G hausdorffsch und H abelsch, so ist H abelsch.
2. Der Normalisator N (H): = {g ∈ G : gHg −1 = H} einer abgeschlossenen Untergruppe
H ist abgeschlossen.
3. Der Zentralisator Z(A): = {g ∈ G : ∀ x ∈ A : gxg −1 = x} einer beliebigen Teilmenge A
einer Hausdorffgruppe G ist abgeschlossen.
16
1. Sei F : G × G → G die Abbildung (x, y) 7→ xy(yx)−1 , dann ist H ⊆ F −1 (e) und
da F stetig und {e} abgeschlossen in G ist (dies folgt aus der Hausdorff Eigenschaft):
H ⊆ F −1 (e), i.e. H ist abelsch.
T
2. Seien Fx (g): = gxg −1 , dann ist N (H) = x∈H Fx−1 (H).
T
3. Z(A) = x∈A Fx−1 (x).
Beispiel 9.9 Sei x0 ∈ S n−1 und Sx0 : = {U ∈ O(n) : U x0 = x0 }. Zeigen Sie: Sx0 ist eine
abgeschlossene Untergruppe von O(n) und O(n)/Sx0 ist homöomorph zu S n−1 .
Die Abbildung F : O(n) → S n−1 , F (U ): = U x0 ist abgeschlossen, stetig und surjektiv!
Beispiel 9.10 Sei k < n, Rn = Rk × Rn−k und O(n, k) die Untergruppe aller U ∈ O(n),
so daß U (Rk ) = Rk . Zeigen Sie, daß O(n, k) = O(k) × O(n − k) und daß man den
Quotientenraum Gn,k : = O(n)/O(n, k) als Menge mit der Menge der k dimensionalen
Teilräume von Rn identifizieren kann. Gn,k heißt die Graßmannsche Mannigfaltigkeit
der k-dimensionalen Teilräume von Rn .
Sei E(n, k) die Menge der k-dimensionalen Unterräume von Rn und F : O(n) → E(n, k)
die Abbildung: F (U ): = U (Rk ). F (U ) = F (V ) genau dann, wenn U (Rk ) = V (Rk ), also
genau dann, wenn U −1 V ∈ O(n, k)
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Übungen zu Topologie SS2017
Beispiel 10.1 Seien A, B abgeschlossene Teilmengen von X, so daß A ∪ B = X und
A ∩ B 6= ∅. Dann sind X/A und B/A ∩ B homöomorph.
Beispiel 10.2 Seien X, Y Hausdorffräume, U ⊆ X, V ⊆ Y offene Teilmengen, φ : U →
V ein Homöomorphismus und T die Verheftung von X, Y längs U, V mittels φ. T ist genau
dann ein Hausdorffraum, wenn die Menge {(x, φ(x) : x ∈ U } in X × Y abgeschlossen ist.
Beispiel 10.3 Auf S n (⊆ Rn+1 ) ist durch xRy: = ∃ λ ∈ R |λ| = 1 : y = λx eine
Äquivalenzrelation definiert. Zeigen Sie, daß S n /R zu P n (R) homöomorph ist.
2. Auf S 2n+1 (⊆ Cn+1 ) ist durch xRy: = ∃ λ ∈ C |λ| = 1 : y = λx eine Äquivalenzrelation
definiert. Zeigen Sie, daß S 2n+1 /R zu P n (C) homöomorph ist.
Beispiel 10.4 Sei f : S 3 (⊆ C2 ) → C×R die Abbildung (z, w) 7→ (2z w̄, |z|2 −|w|2 ). Dann
ist f : S 3 → S 2 stetig, abgeschlossen und surjektiv. Folgern Sie, daß P 1 (C) homöomorph
zu S 2 ist. Hinweis: Benutzen Sie die Kompaktheit von S 3 !
Beispiel 10.5 Sei X = {x ∈ S 2 : |x3 | ≤ 1/2} und π : S 2 → P 2 (R) die Quotientenabbildung. Dann ist π(X) homöomorph zum Möbiusband.
Beispiel 10.6 Warum ist der projektive Raum P 2 (R) homöomorph zu einer Verheftung
des Möbiusbandes mit einer Kreisscheibe?
Beispiel 10.7 Sei X ein Hausdorffraum und F : X → X ein Homöomorphismus. Z
operiert auf X × R stetig vermöge der Abbildung ((x, s), n) 7→ (F n (x), s + n).
1. Y : = X × R/Z ist ein Hausdorffraum.
2. Bezeichnet π : X × R → Y die Quotientenabbildung und θ : Y × R → Y die Abbildung:
θ(π(x, s), t): = π(x, s + t), so ist θ ein Strom, d.h. für alle s, t ∈ R gilt: θs+t = θs ◦ θt und
θt ist ein Homöomorphismus.
3. Für alle t ∈ R ist πt : X → Y , x 7→ π(t, x) eine Einbettung und πn ◦ F n = θn ◦ πn .
Beispiel 10.8 X ist genau dann zusammenhängend, wenn für jede echte, nicht leere Teilmenge A von X gilt: ∂A 6= ∅.
Beispiel 10.9 Sei f : S 1 → R eine stetige Abbildung. Dann existiert eine orthonormale
Basis e1 , e2 von R2 mit f (e1 ) = f (e2 ).
Beispiel 10.10 Ist f : (a, b) → R differenzierbar, so ist f ′ ((a, b)) zusammenhängend.
Hinweis: Mittelwertsatz!
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Übungen zu Topologie SS2017
Beispiel 11.1 Sei A eine abgeschlossene Teilmenge einer lokalen Riemannschen Mannigfaltigkeit M und x ∈
/ A. Zeigen Sie: dg (x, A) = dg (x, ∂A).
Beispiel 11.2 Die Sphäre S n ist für alle n ≥ 1 zusammenhängend und wegzusammenhängend.
S 0 ist nicht zusammenhängend. R2 \ Q2 ist wegzusammenhängend.
Beispiel 11.3 Jeder Quotientenraum eines zusammenhängenden Raumes ist zusammenhängend.
Beispiel 11.4 Sei X ein normierter Raum und E ein abgeschlossener Unterraum. X \ E
ist genau dann zusammenhängend, wenn die Kodimension von E größer gleich 2 ist.
Ist codim (E) ≥ 2, dann ist X/E \ {0} wegzusammenhängend. Sind x, y ∈ X \ E, so
ist π(x), π(y) 6= 0 und somit gibt es ein z ∈
/ E, so daß der durch π(x), π(z) und π(y)
verlaufende Polygonzug in X/E \ {0} liegt. Somit kann der durch x, z und y verlaufende
Polygonzug keinen Punkt von E enthalten.
Beispiel 11.5 X: = {(x, y) ∈ R2 : (x ∈ Q und y ∈ [0, 1]) oder (x ∈
/ Q und y ∈ [−1, 0])}.
Zeigen Sie: X ist zusammenhängend aber nicht lokal zusammenhängend.
Beispiel 11.6 Sei X lokal zusammenhängend, A ⊆ X abgeschlossen und Z eine Zusammenhangskomponente von Ac . Dann gilt ∂Z ⊆ A.
Beispiel 11.7 Sei Ω(⊆ Rn ) offen und zusammenhängend, f : Ω → R stetig. Ferner gebe
es zu jedem Punkt x ∈ Ω ein r > 0, so daß
Br (x) ⊆ Ω :
und
1
λ(Br (x))
Z
f dλ ≥ f (x).
Br (x)
Existiert dann ein x0 ∈ Ω mit f (x0 ) = sup{f (x) : x ∈ Ω}, so ist f konstant.
Beispiel 11.8 Seien ν ∈ {0, . . . , n} und Sνn die Pseudosphäre
Sνn : = {x ∈ Rn+1 : −
X
j≤ν
x2j +
X
x2j = 1} .
j>ν
Snn
Zeigen Sie:
besitzt zwei Zusammenhangskomponenten; falls ν < n, dann ist Sνn zusammenhängend.
Die Abbildung F : R × S ν−1 × S n−ν → Rν × Rn+1−ν ,
F (r, x, y): = (sinh(r)x, cosh(r)y)
ist stetig mit dem Bild Sνn . S p ist genau dann nicht zusammenhängend, wenn p = 0, die
Mengen Sνn können daher nur für ν = 1 und ν = n unzusammenhängend sein. Falls ν = 1,
dann ist
S1n = F1 (R × S n−1 ) wobei F1 (r, x) = (sinh(r), cosh(r)x)
i.e. S1n ist zusammenhängend falls n ≥ 2.
Ist ν = n, so besitzt Snn die beiden Zusammenhangskomponenten
F (R × S n−1 × {−1})
und
19
F (R × S n−1 × {+1})
Beispiel 11.9 Gl(n, R) besteht aus genau zwei Zusammenhangskomponenten, nämlich
[det > 0] und [det < 0]. Hinweis: es genügt zu zeigen, daß jede diagonalisierbare Matrix A
mit det A > 0 (und möglicherweise komplexen Eigenwerten) mit der Einheitsmatrix durch
eine stetige Kurve in [det > 0] verbindbar ist.
Beispiel 11.10 Das Produkt von endlichen vielen sowie die disjunkte Summe von abzählbar
vielen topologischen Mannigfaltigkeit ist eine topologische Mannigfaltigkeit.
20
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Übungen zu Topologie SS2017
Beispiel 12.1 Auf N betrachten wir folgendes Mengensystem B: Für alle Paare von teilerfremden Zahlen (m, n) sei U (m, n): = {mz + n : z ∈ Z} ∩ N. Dann ist B Basis einer
Hausdorff Topologie T auf N. Die Menge A: = {2n : n ∈ N} ist eine abgeschlossene Teilmenge und es gibt keine disjunkten offenen Obermengen von {1} und A, d.h. (N, T ) ist
nicht regulär.
Beispiel 12.2 Sei Uα , α ∈ I, eine offene Überdeckung des topologischen Raumes X.
Falls für alle α ∈ I U α hausdorffsch bzw. regulär bzw. vollständig regulär ist, dann ist
X hausdorffsch bzw. regulär bzw. vollständig regulär. Ist I höchstens abzählbar und U α
separabel und metrisierbar, so ist X separabel und metrisierbar.
Beispiel 12.3 Ein Hausdorffraum ist genau dann regulär, wenn zu jeder offenen Überdeckung
Uα , α ∈ I, von X eine offene Überdeckung Vβ , β ∈ J, von X existiert, so daß zu jedem
β ∈ J ein α ∈ I existiert mit V β ⊆ Uα .
Beispiel 12.4 Sei X ein regulärer Raum, R ⊆ X × X eine Äquivalenzrelation, so daß die
Quotientenabbildung π : X → X/R abgeschlossen ist. Dann ist R abgeschlossen.
Beispiel 12.5 Sei X eine Menge und f : X → R+
0 eine Abbildung. Dann gilt:
f (x) =
Z
∞
0
I[f >t] (x) dt
. . . pancake layer representation of f .
Beispiel 12.6 Jeder abgeschlossene Teilraum eines normalen Raumes ist normal.
Beispiel 12.7 Sei Aj , 1 ≤ j ≤ n eine endliche Folge paarweise disjunkter abgeschlossener Teilmengen des normalen Raumes X. Dann existiert eine endliche Folge Uj , j ≤ n
paarweise disjunkter offener Teilmengen von X, so daß Aj ⊆ Uj .
Beispiel 12.8 Sei X metrisierbar und A ⊆ X. Besitzt jede stetige Funktion f : A → [0, 1]
eine stetige Fortsetzung auf X, so ist A abgeschlossen.
Beispiel 12.9 Sei A eine beliebige Teilmenge eines metrischen Raumes X und f : A → R
Lipschitz stetig mit der Konstante L. Dann ist
F (x): = inf{f (y) + Ld(x, y) : y ∈ A}
eine Lipschitz stetige Funktion mit der Konstante L und F |A = f . Bestimmen Sie F für
X = R, A = [−1, 1] und f (x) = x2 .
Beispiel 12.10 Der Raum X = {(x, y) ∈ R2 : y ≥ 0} mit der Niemytzki Topologie ist
nicht normal.
21
13
Übungen zu Topologie SS2017
Beispiel 13.1 Sei X ein Raum mit abzählbarer Basis. Dann gibt es zu jeder offenen
Überdeckung (Uα ) eine höchstens abzählbare Teilüberdeckung. Vgl. Prop. 3.4.2.3!
Beispiel 13.2 Ein metrischer Raum X ist genau dann eine n-dimensionale topologische
Mannigfaltigkeit, wenn ein höchstens abzählbarer Atlas (Uj , ϕj ) existiert, so daß ϕj (Uj ) =
Rn .
Beispiel 13.3 Sei U eine offene Teilmenge von Rn . Bestimmen Sie eine glatte Funktion
ρ : Rn → R, so daß ρ|U > 0, ρ|∂U = 0 und ρ|Rn \ U < 0.
Beispiel 13.4 Seien X, Y normale Räume und u : X → Y eine stetige Abbildung. Zeigen
Sie:
i. Ist u eine abgeschlossene Einbettung, so ist die lineare Abbildung u∗ : C(Y ) → C(X),
u∗ (f )(x): = f (u(x)), surjektiv.
ii. Ist u∗ surjektiv, so ist u eine Einbettung.
iii. u(X) ist genau dann dicht, wenn u∗ : C(Y ) → C(X) injektiv ist.
iv. Sind X, Y normierte Räume und u linear, so ist X ∗ ⊆ C(X) und u∗ |X ∗ ist die adjungierte zu u.
Beispiel 13.5 Jeder abgeschlossene Teilraum eines normalen Raumes ist normal.
Beispiel 13.6 Eine Abbildung f : (R, T+ ) → R ist genau dann stetig in x, wenn f : R →
R in x rechtsstetig ist.
Beispiel 13.7 Sei X normal, A eine abgeschlossene Teilmengen von X, U eine offener
Obermenge von A und f : U → Rn eine stetige Abbildung. Ist g : X → Rn eine stetige
Fortsetzung von f , so existiert eine stetige Fortsetzung F von f mit F |U c = g|U c und
F (x) = f (x) für x ∈ A.
Beispiel 13.8 Seien A, B abgeschlossene Teilmengen eines metrischen Raumes X, so daß
δ: = inf{d(a, b) : a ∈ A, b ∈ B} > 0. Dann gibt es eine Lipschitz-Funktion f : X → [0, 1]
mit f |A = 0 und f |B = 1.
Beispiel 13.9 Sei (X, d) kompakt. X ist genau dann zusammenhängend, wenn zu jedem
ε > 0 und zu je zwei Punkten x, y eine endliche Folge (xi )ni=1 existiert mit x1 = x, xn = y,
d(xi , xi+1 ) < ε.
Beispiel 13.10 Sei An eine fallende Folge zusammenhängender, kompakter Teilmengen
T
des metrischen Raumes X. Dann ist A: = An zusammenhängend.
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