www.change-pain.at Chronischer Schmerz: Ursache im Fokus Durch Mechanismen-orientierte Therapie sind chronische Schmerzen besser kontrollierbar Brunn am Gebirge, 22. Mai 2013 – Die moderne Schmerzbehandlung setzt auf die Mechanismen-orientierte Therapie. Sie beruht darauf, dass Therapieentscheidungen hauptsächlich von der zugrundeliegenden Schmerzursache und nicht allein von der Schmerzstärke abhängen sollten. Dadurch werden Diagnose und Therapiewahl gezielter möglich und in Folge das Therapieziel bzw. eine zufriedenstellende Schmerzlinderung deutlich besser erreicht. In Österreich leiden rund 1,5 Millionen Menschen an chronischen Schmerzen. Für den betroffenen Patienten stellt dieses Leiden eine gewaltige Belastung im Alltag dar, für den behandelnden Arzt eine diagnostische und therapeutische Herausforderung. „Bisher hat man sich in der Schmerztherapie am WHO-Stufenschema orientiert“, erklärt OA Dr. Wolfgang Jaksch von der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin am Wilhelminenspital Wien. „Der Schmerz wird dabei vorwiegend nach Intensität in drei Therapiestufen eingeteilt, wobei immer die nächsthöhere Schmerzstufe indiziert ist, sobald die Wirkung der aktuellen nicht mehr ausreicht.“ Allerdings werden weder pathophysiologische Erkenntnisse, noch pharmakologische Wirkweisen, noch psycho-soziale Aspekte berücksichtigt. „Es gibt heute mehr und mehr Hinweise, dass eine auf die Schmerzursache ausgerichtete Therapie günstigere Effekte auf die Behandlung hat“, weist Jaksch auf die Mechanismen-orientierte Therapie als neue Perspektive im Management starker chronischer Schmerzen hin. Schmerzzustände differenzieren und besser managen Das optimale Schmerzmanagement besteht aus der Erfassung der Symptome und der Behandlung der schmerzauslösenden Mechanismen.1,2 „Die Entscheidungen in der Behandlung sollten hauptsächlich von den zugrundeliegenden Mechanismen und nicht nur von der Schmerzstärke abhängen“, betont Jaksch. „Das Spektrum von Schmerzen reicht von vorrangig nozizeptiven Schmerzen über Mixed Pain-Zuständen bis hin zu überwiegend neuropathischen Schmerzen“, erläutert Jaksch. „Bei nozizeptiven Schmerzen handelt es sich um eine Gewebeschädigung, bei den neuropathischen Schmerzen sind die Nerven selbst geschädigt. Allerdings treten bei vielen Patienten beide Schmerzarten gemischt auf.“ Ein klassisches Beispiel dafür sind Rückenprobleme: „Bei chronischen Schmerzen im Bereich des Bewegungsapparates gibt es in den meisten Fällen nicht ausschließlich eine Ursache sondern mehrere Auslöser“, so der Wiener Schmerzspezialist. „Bei Rückenleiden, die auch in Österreich an erster Stelle bei chronischen Schmerzen stehen, gilt: Je stärker der Schmerz, umso eher ist eine neuropathische Komponente dabei.“ Bei 77 % aller Patienten mit starken chronischen Kreuzschmerzen besteht der Verdacht auf eine neuropathische Schmerzkomponente, die den Schweregrad der Erkrankung erhöht.3 Mechanismen beurteilen „Das möglichst genaue Abklären des ursächlichen Schmerzes ergibt eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die Therapiewahl“, betont Jaksch. Dies stellt sich jedoch immer wieder als schwierig heraus, da auch die Symptome nicht immer den ursächlichen Mechanismen entsprechen.1 „Dazu kommen noch psychische und psycho-soziale Kontexte, so dass der Schmerz eine große Auswahl an Ursachen mit sich bringt“, so Jaksch. Als Hilfsmittel für die Diagnostik gib es Fragebögen. Auch die im Rahmen der europaweiten Initiative CHANGE PAIN® entwickelte Schmerzskala hilft dabei Schmerzen in ihrer gesamten Bandbreite zu messen. Kombination von Schmerzmitteln Zurzeit steht noch kein Medikament zur Verfügung, das nozizeptive und neuropathische Schmerzkomponenten gleichermaßen hemmt. Ein einziges Analgetikum ist bei chronischen Schmerzen meist nicht ausreichend wirksam.4. Dazu kommt, dass hohe Einzeldosen oft schlecht vertragen werden und dass bei einer Kombination von mehreren Analgetika das Nebenwirkungsrisiko steigt.5 „Der Mechanismen-orientierte Fokus auf den Schmerz erlaubt eine differenzierte Wahl mehrerer Substanzen“, so Jaksch. „Eine wirksame Behandlung neuropathischer Schmerzen oder Schmerzen mit neuropathischer Komponente erfordert in der Regel eine Kombinationstherapie.“ Auch bei der Behandlung von starken chronischen Kreuzschmerzen verlassen sich die meisten Ärzte auf die Kombination verschiedener Wirkmechanismen6, da dadurch die die Wahrscheinlichkeit einer Schmerzunterbrechung erhöht wird4,7. „Jede Schmerztherapie muss an den jeweiligen Patienten ganz individuell angepasst werden, um eine deutliche Schmerzlinderung bei möglichst geringen Nebenwirkungen zu ermöglichen. Dabei ist ein fundiertes Wissen über die zugrunde liegenden Schmerzmechanismen für eine optimale Schmerzbehandlung von großer Bedeutung,“ untermauert Jaksch und gibt Ausblick auf eine vielversprechende neue Therapieoption: „Die neue Substanz Tapentadol vereint ein Opioid und einen Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer in einem Analgetikum und wird neue Weichen vor allem in der Behandlung des gemischten Schmerzes stellen.“ Über CHANGE PAIN Um die Schmerztherapie voranzutreiben und die Patientenversorgung zu verbessern, wurde von der Dachorganisation der europäischen Schmerzgesellschaften (EFIC) und Grünenthal europaweit die Initiative CHANGE PAIN ins Leben gerufen. Ärzten, Schmerzpatienten, deren Angehörigen und allen im Management von Schmerz Beteiligten oder Interessierten wird damit ein breites Experten-Netzwerk sowie ein Informationsund Servicepaket zur Seite gestellt. Kernthemen und Ziele der Initiative sind die Optimierung der ArztPatienten-Kommunikation, die individuell angepasste Therapie mit guter Balance zwischen Wirkung und Verträglichkeit sowie ein besseres Verständnis für Entstehungsmechanismen von Schmerzen. Weitere Informationen & Service unter www.change-pain.at Kontakt für Journalisten-Rückfragen OA Dr. Wolfgang Jaksch Abteilung für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie Wilhelminenspital Wien T: 01 / 49 150-4001 (Sekretariat) E: [email protected] Raquel Diaz Grünenthal GmbH T: 02236/379 550 E: [email protected] Elisabeth Leeb [ PR-Beratung › Medienarbeit › Text ] T: 0699/1 424 77 79 E: [email protected] Bildmaterial Bildmaterial in Printqualität gibt’s auch im Bereich „Presse“ auf www.change-pain.at sowie auf www.grunenthal.at zum Downloaden OA Dr. Wolfgang Jaksch: © privat, Abdruck honorarfrei Schmerzursachen: © Grünenthal, Abdruck honorarfrei Ursachen Rückenschmerz: © Grünenthal, Abdruck honorarfrei Mann mit Rückenschmerz: © Shutterstock, Abdruck honorarfrei Referenzen 1 Woolf CJ, Mannion RJ. Lancet. 1999; 353: 1959-64. Woolf C.J., Max MB Anesthesiology. 2001; 95: 241-249. 3 Freyhagen R. Curr Med Res Opin. 2006; 22(10); 1911-1920 4 Davis MP, Support Care Cancer, Vol. 15: 363-372, 2007 5 Müller-Schwefe et al., CMRO, Vol. 27, No. 2, 2011 6 Varrassi et al., NeuPSIG 2010 7 Morlion B, Current Medical Research & Opinion, Vol. 27, 11-33, 2011 2 Elektronische Presseaussendungen Seit 1. März 2006 gelten in Österreich auch für den Versand elektronischer Presseaussendungen neue Bestimmungen (§107 Telekommunikationsgesetz). Wenn Sie in Zukunft keine elektronischen Presseaussendungen mehr erhalten wollen, dann antworten Sie bitte auf dieses Mail mit dem Betreff „Keine Presseinformation“. Wir werden Sie dann sofort aus allen Verteilern streichen.