Prof. Dr. László Székelyhidi Analysis I, WS 2012 Probeklausur [1] [1] Aufgabe 1. (i) Zeigen Sie, dass max{a, b} = 12 (a + b + |a − b|) für alle reellen Zahlen a, b gilt. Lösung: Ist a ≥ b, so gilt 21 (a + b + |a − b|) = 21 (a + b + a − b) = a = max{a, b}. Ist hingegen a < b, so gilt 21 (a + b + |a − b|) = 12 (a + b + b − a) = b = max{a, b}. (ii) Seien f, g : R → R stetige Funktionen. Zeigen Sie, dass die Funktion h(x) = max{f (x), g(x)} stetig ist. 1. Lösung: (Verwendung der Stetigkeit der Betragsfunktion ) Die Funktion u(y) := |y|, (y ∈ R), is stetig. Wegen Teil (i) ist h(x) = (1/2)[f (x) + g(x) + u(f (x) − g(x))], und somit ist h als eine Komposition stetiger Funktionen stetig. 2. Lösung: Sei x0 ∈ R. Ist f (x0 ) > g(x0 ), so gibt es wegen der Stetigkeit von f und g ein δ > 0, so dass auch f (x) > g(x) ist für |x − x0 | < δ. Für diese x ist dann h(x) = f (x), woraus die Stetigkeit von h in x0 folgt. Analog kann man argumentieren im Falle f (x0 ) < g(x0 ). Nun sei f (x0 ) = g(x0 ), und ε > 0. Aus der Stetigkeit von f und g ergibt sich die Existenz von positiven Zahlen δ1 und δ2 , so dass ε > f (x) − f (x0 ) > −ε für |x − x0 | < δ1 , (1) ε > g(x) − g(x0 ) > −ε für |x − x0 | < δ2 . (2) Weil f (x0 ) = g(x0 ) = h(x0 ) ist, gilt max{f (x) − f (x0 ), g(x) − g(x0 )} = h(x) − h(x0 ). Daher folgt aus (1) und (2), dass ε > h(x) − h(x0 ) > −ε für |x − x0 | < δ := min{δ1 , δ2 } gilt. Also ist h stetig in x0 auch in diesem Fall. [2] (iii) Skizzieren Sie die Funktion h(x) = max{x − 3, 1 − x} und berechnen Sie min h(x). x∈R Lösung : Wegen Teil (ii) ist h(x) stetig, und wegen Teil (i) gilt h(x) = 21 (x − 3 + 1 − x + |x − 3 − (1 − x)|) = −1 + |x − 2|. Folglich ist min h(x) = h(2) = −1. x∈R [1] Aufgabe 2. (i) Es seien reelle Zahlen an,k , (n ∈ N ∪ {0}, k ∈ N), wie folgt rekursiv definiert: an,0 = 1 für n ≥ 0, a0,k = 0 für k ≥ 1, und an,k = an−1,k + an−1,k−1 für n, k ≥ 1. Beweisen Sie mittels vollständiger Induktion, dass an,k = nk für alle n, k ∈ N mit k ≤ n gilt. Lösung : Wir beweisen die Behauptung durch Induktion über n. Sei zunächst n = 1. Nach Voraussetzung ist a1,1 = a0,1 + a0,0 = 0 + 1 = 11 , d.h., die Behauptung gilt für n = 1. Angenommen, die Behauptung gilt für ein n ∈ N, d.h., für alle k ∈ N mit k ≤ n ist an,k = nk . Dann gilt für alle k ∈ N mit k ≤ n + 1, n n an+1,k = an,k + an,k−1 = + k k−1 n! n! n![k + n − k + 1] = + = k!(n − k)! (k − 1)!(n − k + 1)! k!(n − k + 1)! (n + 1)! n+1 = = , k!(n − k + 1)! k d.h. die Behauptung gilt auch für (n + 1) anstelle von n. Nach dem Prinzip der vollständigen Induktion folgt die Behauptung für alle n ∈ N. [1] (ii) Definiere für n ∈ N ∪ {0} 4. Januar 2013 www.math.uni-leipzig.de/~szekelyhidi Bitte jede Aufgabe auf einen neuen Blatt bearbeiten und Name/Matrikelnummer angeben! Prof. Dr. László Székelyhidi Analysis I, WS 2012 ∞ X n+k k fn (x) = x . k k=0 Bestimmen Sie den Konvergenzradius Rn . k Lösung : Setze ak := n+k x , (k = 0, 1, . . . ). Dann ist k ak+1 |x|(n + k + 1) → |x| für k → +∞. ak = k+1 [2] Nach dem Quotientenkriterium konvergiert die Reihe absolut für |x| < 1 und divergiert für |x| > 1, d.h. es gilt Rn = 1. (iii) Zeigen Sie, dass fn (x) = (1 − x)fn+1 (x) gilt für alle x mit |x| < min{Rn , Rn+1 }, und finden Sie anschliessend eine geschlossene Formel für fn (x). Lösung : Im gemeinsamen Konvergenzgebiet der Reihen fn und fn+1 , d.h. für |x| < min{Rn , Rn+1 } = 1, gilt wegen Teil (i), fn (x) + xfn+1 (x) = ∞ X n+k k=0 = k xk + ∞ X n+1+k k k=0 xk+1 X ∞ ∞ X n n+k n+k n+1+k k + + xk = 1 + x 0 k−1 k k k=0 = k=1 fn+1 (x). Weil ausserdem f0 (x) = ∞ X k k=0 k xk = ∞ X k=0 xk = 1 1−x ist, folgt für n ∈ N und |x| < 1, fn (x) = = [1] [1] [2] fn−1 (x) f0 (x) = ··· = 1−x (1 − x)n 1 . (1 − x)n+1 Aufgabe 3. (i) Sei c ∈ C. Wieviele komplexe Lösungen besitzt die Gleichung z 3 + c = 0 ? Begründen Sie Ihre Antwort! Lösung : Sei zunächst c = 0. Dann hat die Gleichung nur eine Lösung, nämlich z = 0. Sei nun c 6= 0, und z eine Lösung der Gleichung. Mit Hilfe der trigonometrischen Darstellungen −c = reiθ , √ iφ 3 3 z = ρe , (r = |c| ≥ 0, ρ = |z|, θ, φ ∈ [0, 2π)), erhält man |z| = |c|, also ρ √ = r, sowie 3φ = θ + 2kπ, für ein k ∈ Z. D.h., die Gleichung besitzt die 3 Lösungen z = zk = 3 rei(θ+2kπ)/3 mit k = 0, 1, 2. (ii) Geben Sie alle komplexen Lösungen der Gleichung z 3 + 8 = 0 in der Form a + ib an. √ Lösung : Gemäss Teil (i) folgt zk = 2e√i(2kπ+π)/3 , (k = 0, 1, 2), d.h. z0 = 2eiπ/3 = 1 + i 3, z1 = 2eiπ = −2, und z2 = 2ei5π/3 = 1 − i 3. √ n 1+i√3 (iii) Bestimmen Sie alle Häufungspunkte der Folge 1−i , n = 0, 1, 2, . . . . 3 √ n √ 1+i√3 Lösung : Sei an := 1−i . Wegen Teil (ii) ist (1±i 3)3k = −8, also a3k = 1 für k = 0, 1, 2, . . . . 3 √ √ 1+i√3 Daraus folgt weiterhin a3k+1 = 1−i = (−1 + i 3)/2 und 3 √ 2 √ √ 1+i√3 √3 = (−1 − i 3)/2, (k = 0, 1, 2 . . . ). Also hat die Zahlenfolge genau die a3k+2 = 1−i = 1−i 3 1+i 3 √ √ drei Häufungspunkte 1, (1 − i 3)/2, und (−1 − i 3)/2. 4. Januar 2013 www.math.uni-leipzig.de/~szekelyhidi Bitte jede Aufgabe auf einen neuen Blatt bearbeiten und Name/Matrikelnummer angeben! Prof. Dr. László Székelyhidi [1] [2] Analysis I, WS 2012 Aufgabe 4. Sei n ∈ N. (i) Geben Sie alle komplexen Lösungen der Gleichung z n = 1 an. Lösung : Die Gleichung hat genau die n Lösungen z = zk = ei2kπ/n , (k = 0, 1, . . . , n − 1). (ii) Sei x ∈ C eine Lösung der Gleichung 1+ ix n ix n = 1− . n n Zeigen Sie, dass kπ x = n tan n gilt, für ein k ∈ {0, 1, . . . , n − 1}. Lösung : Aus Teil (i) folgt, dass folgt ix n 1+ix/n 1−ix/n = = d.h., x = n tan [1] kπ n = ei2kπ/n ist für eine Zahl k ∈ {0, 1, . . . , n − 1}. Daraus eikπ/n − e−ikπ/n ei2kπ/n − 1 = ei2kπ/n + 1 eikπ/n + e−ikπ/n 2i sin(kπ/n) , 2 cos(kπ/n) . (iii) Berechnen Sie für jedes feste k ∈ N ∪ {0} den Grenzwert lim n tan kπ n→∞ n . Lösung : Weil lim cos y = lim (sin y)/y = 1 ist, erhält man y→0 y→0 kπ lim n tan = n→∞ n = kπ lim n sin n→∞ n sin kπ n kπ lim = kπ. n→∞ kπ/n Aufgabe 5. Sei f : [a, b] → R eine stetige Funktion. [2] (i) Formulieren Sie den Zwischenwertsatz und geben Sie einen Beweis an. Zwischenwertsatz : Sei γ eine zwischen den Werten f (a) und f (b) liegende Zahl. Dann gibt es ein c ∈ [a, b] so dass f (c) = γ ist. 1. Beweis : Im Falle γ = f (a) oder γ = f (b) hätten wir nichts zu beweisen. O.B.d.A. dürfen wir dann annehmen, dass f (a) < γ < f (b) ist. (Der Beweis im Fall f (b) > γ > f (a) ist analog; hierzu ersetzt man in den nachfolgenden Betrachtungen f durch die Funktion (−f ).) Sei c := sup{x ∈ [a, b] : f (x) < γ}. Dann ist c ∈ [a, b], und es gibt eine Folge (xn )n∈N ⊂ [a, c] mit limn→∞ xn = c und f (xn ) < γ. Wegen der Stetigkeit von f folgt f (c) ≤ γ, und somit auch c < b. Angenommen, es wäre f (c) < γ. Wir setzen ε := γ − f (c). Wegen der Stetigkeit von f gibt es eine Zahl δ ∈ (0, b − c), so dass |f (x) − f (c)| < ε gilt für alle x ∈ [a, b] mit |x − c| < δ. Insbesondere ist f (x) < γ für c < x < c + δ(< b), im Widerspruch zur Supremumseigenschaft von c. Also ist f (c) = γ. 2. Beweis : ( durch Intervallschachtelung ) Wie oben können wir uns auf den Fall f (a) < γ < f (b) beschränken. Wir setzen x1 := a und y1 := b. Ist dann f ((x1 − y1 )/2) = γ, so sind wir fertig. Anderenfalls setzen wir x2 := (x1 + y1 )/2, y2 := y1 , falls f ((x1 + y1 )/2) < γ, bzw. x2 := x1 , y2 := (x1 + y1 )/2, falls f ((x1 + y1 )/2) > γ. In beiden Fällen ist f (x2 ) < γ < f (y2 ) und y2 − x2 = (y1 − x1 )/2 = (b − a)/2. Nun fahren wir folgendermassen fort: Seien xn , yn schon bestimmt, so dass 4. Januar 2013 www.math.uni-leipzig.de/~szekelyhidi Bitte jede Aufgabe auf einen neuen Blatt bearbeiten und Name/Matrikelnummer angeben! Prof. Dr. László Székelyhidi Analysis I, WS 2012 f (xn ) < γ < f (yn ) und yn − xn = 21−n (b − a) gelten. Ist dann f ((xn + yn )/2) = γ, so beenden wir das Verfahren. Anderenfalls setzen wir xn+1 := (xn + yn )/2, yn+1 := yn , falls f ((xn + yn )/2) < γ, bzw. xn+1 := xn , yn+1 := (xn + yn )/2, falls f ((xn + yn )/2) > γ, (n ∈ N). Tritt dabei der Fall f ((xn + yn )/2) = γ nie ein, so bildet die Folge {[xn , yn ]}n∈N eine Intervallschachtelung. Für die davon erfasste Zahl c := limn→∞ xn = limn→∞ yn folgt wegen f (xn ) < γ < f (yn ), f (c) = lim f (xn ) ≤ γ ≤ lim f (yn ) = f (c), n→∞ [2] n→∞ woraus sich f (c) = γ ergibt. (ii) Sei f ([a, b]) ⊂ [a, b]. Zeigen Sie, das f einen Fixpunkt im Intervall [a, b] besitzt (d.h., es existiert eine Zahl x ∈ [a, b], so dass f (x) = x ist). Lösung : Definiere g(x) := f (x) − x. Wegen f ([a, b]) ⊂ [a, b] sind a ≤ f (a) und b ≥ f (b), woraus g(a) ≥ 0 ≥ g(b) folgt. Durch Anwendung des Mittelwertsatzes auf die stetige Funktion g (und mit γ = 0) erhält man, dass es eine Zahl c ∈ [a, b] gibt mit 0 = g(c) = f (c) − c, q.e.d. Aufgabe 6. Seien f : [a, b] → R eine Funktion und 0 < q < 1, so dass für alle x, y ∈ [a, b] gilt: |f (x) − f (y)| ≤ q|x − y|. [1] (i) Zeigen Sie, dass f stetig ist. Lösung : Sei ε > 0 beliebig gegeben, und x0 ∈ [a, b]. Dann gilt für alle x ∈ [a, b] mit |x−x0 | < ε/q, |f (x) − f (x0 )| ≤ q|x − x0 | < ε, [1] d.h., f ist stetig in x0 . (ii) Seien x0 ∈ [a, b] beliebig, und xn induktiv definiert durch xn = f (xn−1 ) für n ∈ N. Zeigen Sie, dass für alle n ∈ N die folgende Ungleichung gilt: |xn+1 − xn | ≤ q|xn − xn−1 |. [1] Lösung : Wegen der Voraussetzungen gilt |xn+1 − xn | = |f (xn ) − f (xn−1 )| ≤ q|xn − xn−1 |. (iii) Definieren Sie, wann eine Folge (xn )n∈N ⊂ R eine Cauchyfolge ist. Lösung : (xn )n∈N ⊂ R heisst Cauchyfolge wenn es zu jedem ε > 0 eine Zahl N ∈ N gibt, so dass für alle m, n ∈ N mit N ≤ m < n gilt: |xn − xm | < ε. [1] (iv) Zeigen Sie, dass x := lim xn existiert und dass f (x) = x gilt. n→∞ Lösung : Eine Iteration der Formel aus Teil (ii) ergibt: |xn+1 − xn | ≤ q|xn − xn−1 | ≤ · · · ≤ q n |x1 − x0 |, (n ∈ N). Pn Zusammen mit der Dreiecksungleichung und der Formel k=0 q k = (1 − q n+1 )/(1 − q), (n ∈ N), folgt daraus für alle m, n ∈ N mit m < n: |xn − xm | ≤ n−1 X |xk+1 − xk | k=m ≤ n−1 X k q |x1 − x0 | = |x1 − x0 |q k=m m ≤ m n−m−1 X q k = |x1 − x0 | k=0 qm − qn 1−q q |x1 − x0 |. 1−q Der letzte Ausdruck strebt gegen 0 für m → ∞. Folglich ist (xn )n∈N eine Cauchyfolge. Daher existiert der Grenzwert lim xn =: x. Weil f stetig ist, ist dann n→∞ 0 = lim (f (xn−1 ) − xn ) = f (x) − x. n→∞ 4. Januar 2013 www.math.uni-leipzig.de/~szekelyhidi Bitte jede Aufgabe auf einen neuen Blatt bearbeiten und Name/Matrikelnummer angeben! Prof. Dr. László Székelyhidi [1] [1] [2] Analysis I, WS 2012 Aufgabe 7. Sei X eine Menge und d : X × X → R eine Funktion. (i) Definieren Sie, wann d eine Metrik auf X ist. Lösung : d ist eine Metrik genau dann, wenn für alle x, y, z ∈ X die folgenden Regeln gelten: (M 1) d(x, y) ≥ 0, und d(x, y) = 0 genau dann wenn x = y (Definitheit); (M 2) d(x, y) = d(y, x) (Symmetrie); (M 3) d(x, z) ≤ d(x, y) + d(y, z) (Dreiecksungleichung). (ii) Untersuchen Sie, ob d : R × R → R, d(x, y) = |x2 − y 2 | auf X = R eine Metrik ist. Lösung: Es gilt d(1, −1) = |1 − 1| = 0, was (M1) widerspricht. Also ist d keine Metrik. (iii) Seien N ∈ N und X := x = (x1 , . . . , xN ) : xk ∈ {0, 1} für alle k = 1 . . . N die Menge aller geordneten N -Tupel aus den Ziffern 0 und 1. Definiere d : X × X → R durch d(x, y) = Anzahl der Stellen in denen sich x und y unterscheiden. Zeigen Sie, dass d eine Metrik ist. Lösung : d is nichtnegativ, und ist d(x, y) = 0, so unterscheiden sich x und y in keiner ihrer Stellen, sind also gleich. Ferner ist d symmetrisch. Also gelten (M1) und (M2). Schliesslich seien x, y, z ∈ X. Wenn x und y sich in m Stellen und y und z sich in n Stellen unterscheiden, so können sich x und z höchstens in m + n = d(x, y) + d(y, z) Stellen unterscheiden. Daraus folgt (M3). Also ist d eine Metrik auf X. Aufgabe 8. Sei f :]0, ∞[→ R eine Funktion mit der Eigenschaft f (xy) = f (x) + f (y) für alle x, y > 0. [1] [1] (i) Zeigen Sie, dass f (1) = 0 ist. Lösung : Aus der Voraussetzung folgt mit x = 1 und y = 0, dass f (0) = f (1)+f (0), also f (1) = 0 gilt. (ii) Zeigen Sie mittels vollständiger Induktion, dass f (xn ) = nf (x) ist für alle n ∈ N gilt. Lösung : Ist n = 1, so haben wir nichts zu beweisen. Angenommen, es gilt für ein k ∈ N: f (xk ) = kf (x) k+1 [1] [1] für alle x > 0. k Dann folgt f (x ) = f (x )+f (x) = kf (x)+f (x) = (k +1)f (x). Nach dem Prinzip der vollständigen Induktion gilt also f (xn ) = nf (x) für alle n ∈ N und für alle x > 0. (iii) Sei 0 < a 6= 1, so dass f (a) = 1. Zeigen Sie, dass f (ax ) = x für alle x ∈ Q gilt. Lösung : Ist q ∈ N, so gilt nach Teil (ii), qf (a1/q ) = f (a) = 1, also f (a1/q ) = 1/q. Ferner, ist x ∈ Q, so gibt es Zahlen p ∈ Z und q ∈ N, so dass x = p/q gilt. Folglich ist nach den vorangegangenen Betrachtungen f (ax ) = f [a1/q ]p = pf (a1/q ) = p · (1/q) = x. (iv) Sei f zusätzlich stetig im Punkt x = 1. Zeigen Sie, dass dann f im gesamten Intervall ]0, ∞[ stetig ist. Lösung : Sei x0 > 0, und (xn )n∈N eine Folge positiver Zahlen mit lim xn = x0 . Setzt man n→∞ yn := xn /x0 , so folgt lim yn = 1. Wegen der Stetigkeit von f in 1 ergibt sich also n→∞ lim f (xn ) n→∞ = = lim f (x0 yn ) n→∞ lim (f (x0 ) + f (yn )) = f (x0 ). n→∞ Also ist f stetig in x0 . 4. Januar 2013 www.math.uni-leipzig.de/~szekelyhidi Bitte jede Aufgabe auf einen neuen Blatt bearbeiten und Name/Matrikelnummer angeben!