ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS 1 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Arzerra 100 mg Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung. 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Ein ml des Konzentrats enthält 20 mg Ofatumumab. Jede Durchstechflasche enthält 100 mg Ofatumumab in 5 ml. Ofatumumab ist ein humaner monoklonaler Antikörper, hergestellt in einer rekombinanten murinen Zelllinie (NS0). Sonstige Bestandteile: Dieses Arzneimittel enthält 64,5 mg Natrium pro 300 mg Dosis und 430 mg Natrium pro 2.000 mg Dosis. Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung (steriles Konzentrat). Klare, farblose Flüssigkeit. Sichtbare Partikel können vorhanden sein. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Arzerra ist angezeigt für die Behandlung von Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL), die refraktär auf Fludarabin und Alemtuzumab sind. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Arzerra sollte nur unter der Anleitung eines in der Anwendung von Krebstherapien erfahrenen Arztes verabreicht werden. Es müssen Bedingungen vorliegen, unter denen eine vollständige Ausrüstung zur Wiederbelebung sofort verfügbar ist. 2 Prämedikation Eine Prämedikation des Patienten sollte 30 Minuten bis 2 Stunden vor der Infusion von Arzerra nach folgendem Dosierungsschema erfolgen: Infusionsnummer (Dosis) 1 (300 mg) AntihistaminikumDosis 1.000 mg Paracetamol- 10 mg CetirizinÄquivalent Äquivalent 2 (2.000 mg) 100 mg Prednison-Äquivalent 1.000 mg Paracetamol- 10 mg CetirizinÄquivalent Äquivalent 3-8 (2.000 mg) 0-100 mg Prednison1.000 mg Paracetamol- 10 mg CetirizinÄquivalent a) Äquivalent Äquivalent 9 (2.000 mg) 100 mg Prednison-Äquivalent 1.000 mg Paracetamol- 10 mg CetirizinÄquivalent Äquivalent 10-12 (2.000 mg) 50-100 mg Prednison1.000 mg Paracetamol- 10 mg CetirizinÄquivalent b) Äquivalent Äquivalent a) Wenn die zweite Infusion ohne eine schwerwiegende Nebenwirkung beendet wurde, kann die Dosis nach Ermessen des behandelnden Arztes reduziert werden. Intravenöse KortikosteroidDosis 100 mg Prednison-Äquivalent Analgetikum-Dosis b) Wenn die neunte Infusion ohne eine schwerwiegende Nebenwirkung beendet wurde, kann die Dosis nach Ermessen des behandelnden Arztes reduziert werden. Dosierung Die empfohlene Dosis beträgt 300 mg Ofatumumab für die erste Infusion und 2.000 mg Ofatumumab für alle nachfolgenden Infusionen. Das Infusionsschema beinhaltet 8 aufeinanderfolgende Infusionen im wöchentlichen Abstand, 4 bis 5 Wochen später gefolgt von 4 weiteren Infusionen in monatlichen Abständen (d. h. alle 4 Wochen). Erste und zweite Infusion Die initiale Geschwindigkeit der ersten und zweiten Arzerra-Infusion sollte 12 ml/h betragen. Während der Infusion sollte die Infusionsgeschwindigkeit alle 30 Minuten verdoppelt werden bis maximal 200 ml/h (siehe Abschnitt 6.6). Nachfolgende Infusionen Wenn die zweite Infusion ohne schwerwiegende infusionsbedingte Nebenwirkungen beendet wurde, können die verbleibenden Infusionen mit einer Infusionsgeschwindigkeit von 25 mg/h gestartet und sollten alle 30 Minuten verdoppelt werden bis maximal 400 ml/h (siehe Abschnitt 6.6). Dosismodifikation und Re-Initiierung der Therapie Infusionsbedingte Nebenwirkungen können zu langsameren Infusionsgeschwindigkeiten führen. • Im Falle leichter bis mittelschwerer Nebenwirkungen sollte die Infusion unterbrochen und, nachdem der Zustand des Patienten sich stabilisiert hat, mit der halben Infusionsgeschwindigkeit zum Zeitpunkt der Unterbrechung erneut begonnen werden. Wenn die Infusionsgeschwindigkeit vor der Unterbrechung wegen einer Nebenwirkung gegenüber der Geschwindigkeit von 12 ml/h zu Beginn der Infusion nicht erhöht worden ist, sollte die Infusion mit 12 ml/h, der Standard-Infusionsgeschwindigkeit zu Beginn der Infusion, erneut begonnen werden. Die Infusionsgeschwindigkeit kann entsprechend Standardvorgehensweisen, dem Ermessen des Arztes und der Verträglichkeit durch den Patienten kontinuierlich erhöht werden (dabei soll eine Verdoppelung der Geschwindigkeit alle 30 Minuten nicht überschritten werden). • Im Falle einer schwerwiegenden Nebenwirkung sollte die Infusion unterbrochen und, nachdem der Zustand des Patienten sich stabilisiert hat, mit einer Infusionsgeschwindigkeit von 12 ml/h erneut begonnen werden. Die Infusionsgeschwindigkeit kann entsprechend 3 Standardvorgehensweisen, dem Ermessen des Arztes und der Verträglichkeit für den Patienten kontinuierlich erhöht werden (dabei soll eine Verdoppelung der Geschwindigkeit alle 30 Minuten nicht überschritten werden). Kinder und Jugendliche Die Anwendung von Arzerra wird bei Kindern unter 18 Jahren aufgrund nicht ausreichender Daten zur Unbedenklichkeit und/oder Wirksamkeit nicht empfohlen. Ältere Patienten Es wurden keine wesentlichen Unterschiede in der Sicherheit und Wirksamkeit bezogen auf das Alter beobachtet. Basierend auf den verfügbaren Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit bei Älteren ist keine Dosisanpassung notwendig (siehe Abschnitt 5.2). Nierenfunktionsstörungen Es wurden keine formellen Studien mit Arzerra bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen durchgeführt. Bei Patienten mit leichten bis mittelschweren Nierenfunktionsstörungen (KreatininClearance > 30 ml/min) wird keine Dosisanpassung empfohlen (siehe Abschnitt 5.2). Leberfunktionsstörungen Es wurden keine formellen Studien mit Arzerra bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen durchgeführt. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass Patienten mit Leberfunktionsstörungen eine Dosisanpassung benötigen (siehe Abschnitt 5.2). Art der Anwendung Arzerra ist zur intravenösen Infusion und muss vor der Verabreichung verdünnt werden (siehe Abschnitt 6.6). 4.3 Gegenanzeigen Überempfindlichkeit gegen Ofatumumab oder einen der sonstigen Bestandteile (siehe Abschnitt 6.1). 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Infusionsreaktionen Arzerra wurde mit Infusionsreaktionen in Verbindung gebracht, die zu einer vorübergehenden Unterbrechung oder zum Abbruch der Behandlung führten. Eine Prämedikation kann die Infusionsreaktionen abschwächen, diese können dennoch, vorwiegend während der ersten Infusion, auftreten. Infusionsreaktionen können anaphylaktoide Ereignisse, kardiale Ereignisse, Schüttelfrost, Husten, Zytokin-Freisetzungs-Syndrom, Durchfall, Dyspnoe, Fatigue, Hautrötung, Bluthochdruck, Hypotonie, Übelkeit, Schmerzen, Fieber, Hautausschlag und Nesselsucht beinhalten. Auch bei einer Prämedikation wurde über schwerwiegende Reaktionen einschließlich des Zytokin-FreisetzungsSyndroms nach Anwendung von Ofatumumab berichtet. Beim Auftreten schwerer Infusionsreaktionen muss die Infusion von Arzerra sofort unterbrochen und eine symptomatische Behandlung eingeleitet werden (siehe Abschnitt 4.2). Infusionsreaktionen treten häufiger am ersten Tag der Infusion auf mit der Tendenz, sich bei den nachfolgenden Infusionen abzuschwächen. Patienten mit einer verringerten Lungenfunktion in der Vorgeschichte haben ein erhöhtes Risiko für pulmonale Komplikationen durch schwere Reaktionen und sollten daher während der Infusion von Ofatumumab engmaschig überwacht werden. Tumorlysesyndrom Bei Patienten mit CLL kann ein Tumorlysesyndrom (TLS) bei Anwendung von Ofatumumab auftreten. Risikofaktoren für TLS beinhalten eine hohe Tumorlast, hohe Konzentrationen zirkulierender Zellen (≥ 25.000/mm3), Hypovolämie, Niereninsuffizienz, erhöhte Harnsäurewerte vor Beginn der Behandlung und erhöhte Laktat-Dehydrogenase-Werte. Das TLS-Management beinhaltet eine Korrektur von Elektrolytstörungen, Überwachung der Nierenfunktion, Aufrechterhaltung eines ausgeglichenen Flüssigkeitshalts und unterstützende Maßnahmen. 4 Progressive multifokale Leukoenzephalopathie Bei CLL-Patienten, die eine zytotoxische Pharmakotherapie, einschließlich Ofatumumab, erhalten hatten, wurde über progressive multifokale Leukoenzephalopathien (PML) und Todesfälle berichtet. Die Diagnose einer PML sollte bei jedem Arzerra-Patienten in Betracht gezogen werden, der über ein erstmaliges Auftreten oder über Veränderungen vorbestehender neurologischer Anzeichen und Symptome berichtet. Wenn die Diagnose einer PML vermutet wird, sollte Arzerra abgesetzt und eine Überweisung an einen Neurologen in Betracht gezogen werden. Immunisierung Die Sicherheit einer Impfung mit Lebend- oder inaktivierten Impfstoffen während der Behandlung mit Ofatumumab und die Fähigkeit, eine primäre oder Langzeit-Immunantwort zu generieren, wurde nicht untersucht. Durch B-Zell-Depletion kann die Immunantwort auf eine Impfung verringert sein. Wegen des Infektionsrisikos sollte die Gabe von Lebend-Impfstoffen während und nach der Behandlung vermieden werden, bis sich die B-Zellwerte normalisiert haben. Das Risiko und der Nutzen einer Impfung der Patienten während der Behandlung mit Ofatumumab sollte wohl überlegt werden. Hepatitis B Unter der Behandlung mit Ofatumumab können Hepatitis B-Infektionen (HBV) einschließlich tödlich verlaufender Infektionen auftreten. Eine Hepatitis B-Reaktivierung einschließlich fulminanter Hepatitis und Tod kann wie bei anderen monoklonalen Antikörpern, die gegen CD20 gerichtet sind, auftreten. Vor Beginn der Behandlung mit Arzerra sollten Patienten auf ein hohes Risiko für eine HBV-Infektion hin untersucht werden. Hepatitis B-Träger sollten während der Behandlung mit Ofatumumab und nach der letzten Infusion für weitere 6 bis 12 Monate engmaschig auf klinische Symptome und Laborwerte, die Zeichen einer aktiven HBV-Infektion sein könnten, überwacht werden. Bei Patienten, die eine Virushepatitis entwickeln, sollte Arzerra abgesetzt und angemessene Behandlungsmaßnahmen sollten eingeleitet werden. Es liegen keine ausreichenden Daten zur Sicherheit einer Gabe von Ofatumumab bei Patienten mit aktiver Hepatitis vor. Herz-Kreislauf-System Patienten mit einer Herzerkrankung in der Vorgeschichte sollten engmaschig überwacht werden. Arzerra sollte bei Patienten mit schweren oder lebensbedrohlichen kardialen Arrhythmien abgesetzt werden. Darmobstruktion Über Darmobstruktionen wurde bei Patienten, die eine Therapie mit gegen CD20 gerichteten monoklonalen Antikörpern erhalten hatten, berichtet. Patienten mit Bauchschmerzen, besonders wenn diese frühzeitig während einer Ofatumumab-Therapie auftreten, sollten untersucht und eine angemessene Behandlung sollte eingeleitet werden. Laboruntersuchungen Da Ofatumumab an alle CD-positiven (malignen oder nicht-malignen) Lymphozyten bindet, sollte während der Ofatumumab-Therapie das große Blutbild einschließlich der Thrombozytenzahl in regelmäßigen Abständen, besonders häufig jedoch bei Patienten, die Zytopenien entwickeln, erhoben werden. Natriumgehalt Dieses Arzneimittel enthält 64,5 mg Natrium pro 300 mg Dosis und 430 mg Natrium pro 2.000 mg Dosis. Dies sollte bei Patienten, die auf einer natriumarmen Diät sind, in Betracht gezogen werden. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Obwohl keine formellen Interaktionsstudien mit Arzerra durchgeführt wurden, sind keine klinisch signifikanten Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln bekannt. Die Wirksamkeit von Lebend- oder inaktivierten Impfstoffen kann durch Ofatumumab beeinträchtigt werden. Daher sollte eine gleichzeitige Gabe dieser Arzneimittel mit Ofatumumab vermieden werden. 5 Wenn eine zeitgleiche Gabe für unvermeidbar gehalten wird, muss der Nutzen gegen die Risiken einer Impfung bei Patienten unter einer Ofatumumab-Therapie abgewogen werden (siehe Abschnitt 4.4). 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft Bisher liegen keine Erfahrungen mit der Anwendung von Ofatumumab bei Schwangeren vor. Die Wirkung auf die Schwangerschaft ist unbekannt. Neben erwarteten pharmakologischen Wirkungen, insbesondere der B-Zell-Depletion, haben tierexperimentelle Studien keinen Hinweis auf direkte oder indirekte schädliche Wirkungen in Bezug auf maternale Toxizität, Schwangerschaft oder embryofetale Entwicklung ergeben (siehe Abschnitt 5.3). Ofatumumab sollte nicht Schwangeren verabreicht werden, es sei denn, der mögliche Nutzen für die Mutter übersteigt das mögliche Risiko für das ungeborene Kind. Frauen im gebärfähigen Alter müssen während und bis zu 12 Monate nach der letzten Behandlung mit Ofatumumab eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden. Stillzeit Die Sicherheit einer Anwendung von Ofatumumab in der Stillzeit ist nicht bekannt. Der Übergang von Ofatumumab in die Muttermilch wurde nicht in tierexperimentellen Studien untersucht. Es ist nicht bekannt, ob Ofatumumab in die Muttermilch übergeht; menschliche IgG-Globuline werden jedoch in die Muttermilch sezerniert. Veröffentliche Daten deuten darauf hin, dass das Stillen von Neugeborenen und Kleinkindern nicht zu einer wesentlichen Aufnahme dieser mütterlichen Antikörper in den Blutkreislauf führt. Das Stillen soll für die Dauer der Behandlung mit Ofatumumab und danach für weitere 12 Monate unterbrochen werden. Fertilität Es liegen keine Daten zur Wirkung von Ofatumumab auf die Fertilität vor. Die Wirkung auf die männliche und weibliche Fertilität wurde nicht in tierexperimentellen Studien untersucht. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Auf Basis der Pharmakologie von Ofatumumab ist ein nachteiliger Effekt auf solche Aktivitäten nicht zu erwarten. Der klinische Zustand des Patienten und das Nebenwirkungsprofil von Ofatumumab sollten bei der Beurteilung der Fähigkeit des Patienten, Tätigkeiten zu verrichten, die Urteilsvermögen, motorische oder kognitive Fertigkeiten erfordern, in Betracht gezogen werden (siehe Abschnitt 4.8). 4.8 Nebenwirkungen Die Sicherheit von Ofatumumab wurde bei Patienten mit rezidivierter oder refraktärer CLL in zwei offenen Studien untersucht. In die Studie Hx-CD20-406 wurden 154 Patienten eingeschlossen, die eine initiale Dosis von 300 mg mit 7 nachfolgenden Infusionen von 2000 mg im wöchentlichen Abstand, 5 Wochen später gefolgt von 4 weiteren Infusionen von 2000 mg in monatlichen Abständen, erhielten. Die zweite Studie (Hx-CD20-402) war eine Dosis-Findungsstudie, in der Patienten in 3 Kohorten (3 Patienten, 3 Patienten, 27 Patienten) eine initiale Dosis von 100 mg, 300 mg oder 500 mg, eine Woche später gefolgt von 3 weiteren Infusionen von 500 mg, 1.000 mg bzw. 2.000 mg Ofatumumab in wöchentlichem Abstand erhielten. Die berichten Nebenwirkungen stammen von den endgültigen Daten der initialen Dosis-Findung und von einer geplanten Zwischenanalyse der Studie Hx-CD20-406. Nebenwirkungen sind unten nach MedDRA-Organsystem und Häufigkeit aufgelistet. Sehr häufig (≥ 1/10); häufig (≥ 1/100, < 1/10); gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100); selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000); 6 sehr selten (< 1/10.000); nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar). Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben. MedDRA Organsystemklasse Infektionen und parasitäre Erkrankungen Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems Sehr häufig Häufig Infektion der unteren Atemwege einschließlich Pneumonie, Infektion der oberen Atemwege Sepsis einschließlich neutropenische Sepsis und septischer Schock, HerpesVirus-Infektion, Infektion der Harnwege Neutropenie, Anämie Febrile Neutropenie, Thrombozytopenie, Leukopenie Erkrankungen des Immunsystems Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Herzerkrankungen Gefäßerkrankungen Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Gelegentlich Agranulozytose, Koagulopathie, Erythroblastopenie, Lymphopenie Anaphylaktoide Reaktionen, Überempfindlichkeit Tumorlysesyndrom Hautausschlag Tachykardie Hypotonie, Bluthochdruck Bronchospasmus, Hypoxie, Dyspnoe, Brustbeschwerden, Schmerzen im NasenRachen-Raum, Husten, verstopfte Nase Dünndarmobstruktion, Durchfall, Übelkeit Nesselsucht, Juckreiz, Hautrötung Rückenschmerzen Zytokin-FreisetzungsSyndrom, Fieber, Schüttelfrost, Hyperhidrose, Fatigue Infusionsreaktionen: In der Zulassungsstudie (Hx-CD20-406) traten Infusionsreaktionen bei 44% der Patienten am Tag der ersten Infusion (300 mg), bei 29% am Tag der zweiten Infusion (2.000 mg) und weniger häufig während der nachfolgenden Infusionen auf (siehe Abschnitt 4.4). Infektionen: In der Zulassungsstudie traten bei insgesamt 108 Patienten (70%) bakterielle, virale oder Pilz-Infektionen auf. Insgesamt traten bei 45 Patienten (29%) Infektionen vom Grad ≥3 auf, wovon 19 (12%) letal verliefen. Der Anteil der letal verlaufenden Infektionen in der Fludarabin- und Alemtuzumab-refraktären Gruppe betrug 17%. Neutropenie: Von 108 Patienten mit normaler Neutrophilenzahl zu Beginn der Behandlung entwickelten in der Zulassungsstudie 45 (42%) eine Neutropenie vom Grad ≥3. Neunzehn (18%) entwickelten eine Neutropenie vom Grad 4. Bei einigen Patienten trat erstmals eine Neutropenie vom Grad 4 mit einer Dauer von > 2 Wochen auf. 7 4.9 Überdosierung Es wurde kein Fall einer Überdosierung berichtet. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Monoklonale Antikörper, ATC-Code: L01XC10 Dieses Arzneimittel wurde unter besonderen Bedingungen zugelassen. Das bedeutet, dass weitere Nachweise für den Nutzen des Arzneimittels erwartet werden. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) wird neue Informationen zum Arzneimittel jährlich bewerten und, falls erforderlich, wird die Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels aktualisiert werden. Wirkmechanismus Ofatumumab ist ein humaner monoklonaler Antikörper (IgG1), der spezifisch an ein bestimmtes Epitop bindet, das beide extrazelluläre Schleifen des CD20-Moleküls, die kleine und die große, umfasst. Das CD20-Molekül ist ein transmembranäres Phosphoprotein, das von B-Lymphozyten vom Prä-B- bis zum reifen B-Lymphozytenstadium und auf B-Zell-Tumoren exprimiert wird. B-Zelltumore umfassen die CLL (im Allgemeinen mit niedrigerer CD20-Expression assoziiert) und Non-HodgkinLymphome (von denen > 90% eine starke CD20-Expression aufweisen). Das CD20-Molekül wird nicht von der Zelloberfläche abgelöst und wird nach Antikörperbindung nicht internalisiert. Die Bindung von Ofatumumab an das CD20-Epitop proximal zur Membran induziert die Anziehung und Aktivierung des Komplement-Systems auf der Zelloberfläche, die die Komplement-abhängige Zytotoxizität auslöst und zu einer Lyse der Tumorzellen führt. Ofatumumab zeigte eine relevante Lyse von Zellen mit hohem Expressionsgrad an Komplement-Deaktivierungsmolekülen. Weiterhin wurde für Ofatumumab gezeigt, dass es eine Lyse sowohl von Zellen mit hoher als auch niedriger CD20Expression als auch von Rituximab-resistenten Zellen induziert. Zusätzlich ermöglicht die Bindung von Ofatumumab die Attraktion von natürlichen Killerzellen und damit die Zelltod-Induktion durch eine Antikörper-abhängige zellvermittelte Zytotoxizität. Pharmakodynamische Wirkungen Bei Patienten mit malignen hämatologischen Erkrankungen fielen die peripheren B-Zell-Zahlen nach der ersten Infusion mit Ofatumumab ab. Bei Patienten mit refraktärer CLL betrug der mediane Abfall der B-Zell-Zahlen 23% nach der ersten Infusion und 92% nach der achten Infusion. Die peripheren BZell-Zahlen blieben während der verbleibenden Therapie bei den meisten Patienten niedrig und erholten sich dann allmählich (der mediane Abfall der B-Zell-Zahlen lag 3 Monate nach Ende der Ofatumumab-Therapie immer noch um 68% unter dem Ausgangswert). Immunogenität Therapeutische Proteine wie Ofatumumab besitzen ein Immunogenitätspotenzial; die Bildung von Anti-Ofatumumab-Antikörpern kann jedoch vermindert sein, da Ofatumumab ein humaner Antikörper ist, der B-Zellen bei bereits immunkompromittierten CLL-Patienten depletiert. In der Zulassungsstudie (Hx-CD20-406) wurden Serumproben von 154 mit Ofatumumab behandelten CLL-Patienten auf Anti-Ofatumumab-Antikörper untersucht. Bei 46 Patienten, die mindestens 8 Infusionen erhalten hatten und deren Ofatumumab-Serumkonzentrationen genügend weit abgefallen waren, um Anti-Ofatumumab-Antikörper detektieren zu können (von diesen Patienten erhielten 33 alle 12 Infusionen), waren alle untersuchten Proben Anti-Ofatumumab-Antikörper-negativ. 8 Klinische Studien Die klinische Wirksamkeit von Ofatumumab wurde in einer geplanten Zwischenauswertung der laufenden Studie Hx-CD20-406 (einarmig, offen, multizentrisch) und in der abgeschlossenen unterstützenden Studie Hx-CD20-402 (offen, Dosis-Findung, multizentrisch) gezeigt. Hx-CD20-406 Arzerra wurde 154 CLL-Patienten als Monotherapie verabreicht. Das mediane Alter der Patienten betrug 63 Jahre (Spanne: 41 bis 86 Jahre), die Mehrzahl war männlichen Geschlechts (72%) und kaukasischer Abstammung (97%). Die Patienten hatten im Median 5 Vortherapien erhalten, einschließlich Rituximab (57%). Von diesen 154 Patienten waren 59 Patienten refraktär auf Fludarabin und Alemtuzumab (definiert anhand des Versagens, mindestens eine partielle Remission mit Fludarabin oder Alemtuzumab zu erzielen, oder des Fortschreitens der Erkrankung innerhalb von 6 Monaten nach der letzten Dosis von Fludarabin oder Alemtuzumab). Zytogenetische Ausgangsdaten (FISH) sind von 151 Patienten verfügbar. Chromosomale Aberrationen wurden bei 118 Patienten gefunden; 33 Patienten wiesen eine 17p-Deletion auf, 50 Patienten eine 11q-Deletion, 16 Patienten eine Trisomie 12q, 30 Patienten einen normalen Karyotyp und 19 Patienten eine 13q-Deletion als einzige Aberration. Die Gesamtansprechrate betrug 58% bei Fludarabin- und Alemtuzumab-refraktären Patienten (siehe Zusammenfassung der Wirksamkeitsdaten der Studie in Tabelle 1). Patienten, die eine vorangegangene Rituximab-Therapie, entweder als Monotherapie oder in Kombination mit anderen Arzneimitteln, erhalten hatten, sprachen auf die Behandlung mit Ofatumumab mit einer ähnlichen Häufigkeit an wie die Patienten, die keine vorherangegangene Rituximab-Therapie erhalten hatten. Tabelle 1. Zusammenfassung des Ansprechens auf Arzerra bei CLL-Patienten Auf Fludarabin und Alemtuzumab refraktäre Patienten n = 59 (Primärer) Endpunkt 1 Gesamtansprechrate Ansprechen, n (%) 99% KI (%) Ansprechrate bei Patienten mit vorangegangener Rituximab-Therapie Ansprechen, n (%) 95% KI (%) Ansprechrate bei Patienten mit chromosomalen Anomalitäten 17p-Deletion Ansprechen, n (%) 95% KI (%) 11p-Deletion Ansprechen, n (%) 95% KI (%) Medianes Gesamtüberleben Monate 95% KI Progressionsfreies Überleben Monate 95% KI Mediane Dauer des Ansprechens Monate 95% KI 34 (58) 40, 74 19/35 (54) 37, 71 7/17 (41) 18, 67 15/24 (63) 41, 81 13,7 9,4, nicht abschätzbar 5,7 4,5; 8,0 7,1 3,7; 7,6 9 Mediane Zeitdauer bis zur nächsten CLL-Therapie Monate 9,0 95% KI 7,3; 10,7 1 Das Gesamtansprechen wurde durch einen unabhängigen Ausschuss zur Beurteilung des Ansprechens nach den Richtlinien der 1996iger Arbeitsgruppe des nationalen Krebsinstituts für CLL (Cancer Institute Working Group, NCIWG) bewertet. Verbesserungen wurden auch in einzelnen Komponenten der NCIWG-Ansprechkriterien gezeigt. Diese beinhalteten mit konstitutionellen Symptomen, Lymphadenopathie, Organomegalie oder Zytopenien assoziierte Verbesserungen (siehe Tabelle 2). Tabelle 2. Zusammenfassung der klinischen Verbesserungen mit einer Mindestdauer von 2 Monaten bei Patienten mit Anomalitäten zu Behandlungsbeginn Patienten mit Nutzen/Patienten mit Anomalitäten zu Behandlungsbeginn (%) Auf Fludarabin und Alemtuzumab refraktäre Patienten Wirksamkeitsendpunkt oder hämatologischer Parametera Lymphozytenzahl ≥50% Abfall 31/42 (74) 9 Normalisierung (≤4x10 /l) 20/42 (48) Vollständige Rückbildung der konstitutionellen 15/31 (48) Symptomeb Lymphadenopathiec 34/55 (62) ≥50%ige Verbesserung Vollständige Rückbildung 9/55 (16) Splenomegalie 16/30 (53) ≥50%ige Verbesserung Vollständige Rückbildung 14/30 (47) Hepatomegalie 11/18 (61) ≥50%ige Verbesserung Vollständige Rückbildung 9/18 (50) Hämoglobin-Ausgangswert <11 g/dl bis 8/26 (31) >11 g/dl nach Ausgangswert 12/29 (41) Ausgangs-Thrombozytenzahl <100x109/l bis 9 >50%iger Anstieg oder >100x10 /l nach Ausgangswert Neutrophilen-Ausgangswert <1x109/l bis 1/19 (5) ≥1,5x109/l a Patientenvisiten vom Tag der ersten Transfusion, Behandlung mit Erythropoetin oder Behandlung mit Wachstumsfaktoren wurden ausgeschlossen. Bei Patienten mit fehlenden Ausgangswerten wurden stattdessen die letzten Voruntersuchungs-/unplanmäßigen Daten genommen. b Eine vollständige Rückbildung konstitutioneller Symptome (Fieber, Nachtschweiß‚ Fatigue, Gewichtsverlust) ist definiert als Vorhandensein beliebiger Symptome vor Beginn der Behandlung, gefolgt vom Verschwinden aller Symptome. c Lymphadenopathien, gemessen anhand der Summe der Produkte der größten Durchmesser (SPD), wurde mittels physikalischer Untersuchung bestimmt. Ferner wurde Arzerra einer Gruppe von Patienten (n=79) mit voluminöser Lymphadenopathie (definiert als Vorhandensein mindestens eines Lymphknotens > 5cm) gegeben, die ebenfalls Fludarabin-refraktär waren. Die Gesamt-Ansprechrate in dieser Gruppe betrug 47% (99% KI: 32%, 62%). Das mediane progressionsfreie Überleben betrug 5,9 Monate (95% KI: 4,9; 6,4) und das mediane Gesamtüberleben 15,4 Monate (95% KI: 10,2; 20,2). Bei Patienten mit vorausgegangener Rituximab-Therapie betrug die Ansprechrate 44% (95% KI: 29; 60). Auch bei diesen Patienten trat bezogen auf die Wirksamkeitsendpunkte und hämatologischen Parameter eine vergleichbare klinische Besserung auf wie bei Patienten, die sowohl Fludarabin- als auch auf Alemtuzumab-refraktär waren. 10 Zusätzlich wurde eine Gruppe von Patienten (n=16), die Fludarabin nicht vertragen/für Fludarabin nicht geeignet waren und/oder die eine Behandlung mit Alemtuzumab nicht vertragen hatten, mit Arzerra behandelt. Die Gesamt-Ansprechrate in dieser Gruppe betrug 56% (99% KI: 24%, 85%). Hx-CD20-402 Eine Dosis-Findungs-Studie wurde an 33 Patienten mit rezidivierter oder refraktärer CLL durchgeführt. Das mediane Alter der Patienten betrug 61 Jahre (Spanne: 27 bis 82 Jahre), die Mehrzahl war männlichen Geschlechts (58%) und alle waren kaukasischer Abstammung. Die Behandlung mit Ofatumumab (wenn als 4 Infusionen in wöchentlichem Abstand gegeben) führte zu einer objektiven Ansprechrate von 50% in der höchsten Dosis-Gruppe (erste Dosis: 500 mg; zweite, dritte und vierte Dosis: 2.000 mg) und beinhaltete 12 partielle Remissionen und eine partielle noduläre Remission. In der höchsten Dosis-Gruppe betrug die mediane Zeit bis zur Progression 15,6 Wochen (95% KI: 15 bis 22,6 Wochen) in der gesamten analysierten Population, und 23 Wochen (KI: 20 bis 31,4 Wochen) bei ansprechenden Patienten. Die Dauer des Ansprechens betrug 16 Wochen (KI: 13,3 bis 19,0 Wochen) und die Zeit bis zur nächsten CLL-Therapie 52,4 Wochen (KI: 36,9 - nicht abschätzbar). Kinder und Jugendliche Die Europäische Arzneimittel-Agentur hat Arzerra von der Verpflichtung zur Vorlage von Ergebnissen zu Studien in allen pädiatrischen Gruppierungen in der Indikation chronische lymphatische Leukämie freigestellt (siehe Abschnitt 4.2 bzgl. Informationen zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen). 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Resorption Ofatumumab wird als intravenöse Infusion verabreicht; daher sind Daten zur Resorption nicht zutreffend. Maximale Serumkonzentrationen von Ofatumumab wurden im Allgemein zum oder kurz nach Ende der Infusion beobachtet. Pharmakokinetische Daten sind von 146 Patienten mit refraktärer CLL verfügbar. Der mittlere geometrische Cmax-Wert betrug 63 μg/ml nach der ersten Infusion (300 mg), nach der achten wöchentlichen Infusion (siebte Infusion von 2.000 mg) betrug er 1.482 μg/ml und der mittlere geometrische AUC(0-∞)-Wert 674.463 μg.h/ml; nach der zwölften Infusion (vierte Infusion von 2.000 mg im monatlichen Abstand) betrug der mittlere geometrische Cmax-Wert 881 μg/ml und der mittlere geometrische AUC(0-∞)-Wert 265.707 μg.h/ml. Verteilung Ofatumumab besitzt ein kleines Verteilungsvolumen, wobei die mittleren Vss-Werte über die Studien, Dosis-Stufen und Zahl der Infusionen hinweg zwischen 1,7 und 5,1/l schwanken. Metabolismus Ofatumumab ist ein Protein, für das der zu erwartende Stoffwechselweg im Abbau zu kleinen Peptiden und einzelnen Aminosäuren durch ubiquitär vorkommende proteolytische Enzyme besteht. Klassische Biotransformationsstudien wurden nicht durchgeführt. Elimination Ofatumumab wird auf zweierlei Wegen eliminiert: ein zielunabhängiger Weg wie bei anderen IgGMolekülen und ein zielvermittelter Weg, der in Zusammenhang mit der Bindung an B-Zellen steht. Nach der ersten Ofatumumab-Infusion trat eine schnelle und anhaltende Depletion von CD20+-BZellen auf, die eine verringerte Zahl von CD20+-Zellen für die Bindung weiterer Antikörper bei den nachfolgenden Infusionen hinterließ. Als Ergebnis waren die Clearance-Werte von Ofatumumab nach späteren Infusionen im Vergleich zur ersten Infusion geringer und die Halbwertszeiten signifikant verlängert; bei wöchentlichen Infusionen stiegen die AUC- und Cmax–Werte stärker an als auf Basis der nach den Daten der Erstinfusion zu erwarteten Akkumulation. 11 Über die Studien an Patienten mit CLL hinweg betrugen die mittleren Werte für die Clearance und die Halbwertszeit 64 ml/h (Streubreite 4,3 bis 1.122 ml/h) bzw. 1,3 Tage (Streubreite 0,2 bis 6,0 Tage) nach der ersten Infusion, 8,5 ml/h (Streubreite 1,3 bis 41,5 ml/h) bzw. 11,5 Tage (Streubreite 2,3 bis 30,6 Tage) nach der vierten Infusion, 9,5 ml/h (Streubreite 2,2 bis 23,7 ml/h) bzw. 15,8 Tage (Streubreite 8,8 bis 61,5 Tage) nach der achten Infusion und 10,1 ml/h (Streubreite 3,3 bis 23,6 ml/h) bzw. 13,9 Tage (Streubreite 9,0 bis 29,2 Tage) nach der zwölften Infusion. Ältere Patienten (ab einem Alter von 65 Jahren) In einer populationskinetischen Analyse bei Patienten im Alter von 21 bis 86 Jahren wurde über die Studien hinweg gefunden, dass das Alter kein signifikanter Faktor für die Pharmakokinetik von Ofatumumab darstellt. Kinder und Jugendliche Es liegen keine pharmakokinetischen Daten bei Kindern und Jugendlichen vor. Geschlecht In einer Analyse über die Studien hinweg hatte das Geschlecht einen mäßigen (14 bis 25%) Einfluss auf die Pharmakokinetik von Ofatumumab, wobei höhere Cmax- und AUC-Werte bei weiblichen Patienten beobachtet wurden (in dieser Analyse waren 41% der Patienten weiblich und 59% männlich); diese Effekte wurden als klinisch nicht relevant eingestuft, eine Dosisanpassung wird nicht empfohlen. Nierenfunktionsstörungen In einer Populationsanalyse bei Patienten mit einer berechneten Ausgangs-Kreatinin-Clearance zwischen 33 und 287 ml/min über die Studien hinweg wurde gefunden, dass die berechnete KreatininClearance zu Beginn der Behandlung kein signifikanter Faktor für die Pharmakokinetik von Ofatumumab darstellt. Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Nierenfunktionsstörung (KreatininClearance >30 ml/min) wird keine Dosisanpassung empfohlen. Es liegen keine pharmakokinetischen Daten bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance <30 ml/min) vor. Leberfunktionsstörungen Es liegen keine pharmakokinetischen Daten bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen vor. IgG1Moleküle wie Ofatumumab werden durch ubiquitär vorkommende proteolytische Enzyme abgebaut, deren Vorkommen nicht auf das Lebergewebe beschränkt ist; deshalb ist es unwahrscheinlich, dass die Leberfunktion einen Einfluss auf die Elimination von Ofatumumab hat. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Präklinische Daten lassen keine besonderen Risiken für den Menschen erkennen. Die intravenöse und subkutane Verabreichung an Affen führte zu der erwarteten Depletion der peripheren B-Zellen und der B-Zellen im lymphatischen Gewebe ohne damit assoziierte toxikologische Befunde. Wie erwartet wurde eine Verminderung der über IgG vermittelten Immunantwort auf Keyhole-Limpet-Hämocyanin beobachtet, es wurde aber kein Einfluss auf verzögerte Überempfindlichkeitsreaktionen gefunden. Bei wenigen Tieren trat eine verstärkte Zerstörung der roten Blutkörperchen auf, vermutlich als Folge von gegen den Wirkstoff gerichteten Affen-Antikörpern, die die roten Blutkörperchen umhüllten. Ein bei diesen Affen beobachteter dementsprechender Anstieg der Retikulozytenzahl deutet auf eine regenerative Antwort im Knochenmark hin. Nach intravenöser Verabreichung von 100 mg/kg Ofatumumab einmal wöchentlich an trächtigen Javaneraffen an den Tagen 20 bis 50 der Gestation wurden keine maternale oder fetale Toxizität oder Teratogenität gefunden. Am Tag 100 der Gestation wurde in Übereinstimmung mit der pharmakologischen Wirkung von Ofatumumab eine B-Zell-Depletion im fetalen Nabelschnurblut und in der fetalen Milz beobachtet. Untersuchungen zur prä- und postnatalen Entwicklung wurden nicht durchgeführt. Eine postnatale Besserung konnte daher nicht gezeigt werden. 12 Da Ofatumumab ein monoklonaler Antikörper ist, wurden mit Ofatumumab keine Untersuchungen zur Genotoxizität und Karzinogenität durchgeführt. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile Natriumchlorid Natriumcitrat (E331) Citronensäuremonohydrat (E330) Wasser für Injektionszwecke 6.2 Inkompatibilitäten Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden. 6.3 Dauer der Haltbarkeit Durchstechflasche 2 Jahre. Verdünnte Infusion Die chemische und physikalische Stabilität der verdünnten Infusion wurde für 48 Stunden bei Raumtemperatur (weniger als 25 °C) gezeigt. Aus mikrobiologischer Sicht sollte die infusionsbereite Lösung unmittelbar nach der Zubereitung verwendet werden. Falls diese nicht unmittelbar verwendet wird, liegen die Aufbewahrungszeiten und -bedingungen bis zur Anwendung in der Verantwortung des Anwenders und sollten normalerweise 24 Stunden bei 2 °C bis 8 °C nicht überschreiten, es sei denn, die Rekonstitution/Verdünnung hat unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen stattgefunden. 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Kühl lagern und transportieren (2°C - 8°C). Nicht einfrieren. Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Zu den Lagerbedingungen des verdünnten Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Farblose Durchstechflaschen aus Glas der Klasse I mit latexfreiem Bromobutyl-Gummistopfen und Aluminiumversiegelung, die 5 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthalten. Arzerra ist auch in Packungen zu 3 oder 10 Durchstechflaschen mit zwei Erweiterungsbestecken erhältlich. 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung Da Arzerra Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung kein Konservierungsmittel enthält, sollte die Verdünnung unter aseptischen Bedingungen erfolgen. Die verdünnte Infusionslösung muss 13 innerhalb von 24 Stunden nach Zubereitung verwendet werden. Nicht verbrauchte Lösung ist nach diesem Zeitraum zu verwerfen. • Vor Verdünnung von Arzerra Überprüfung des Arzerra-Konzentrats vor der Verdünnung auf Teilchen und Verfärbung. Ofatumumab sollte eine farblose Lösung sein. Bei Verfärbung darf das Arzerra-Konzentrat nicht verwendet werden. Zur Überprüfung darf die Durchstechflasche mit Ofatumumab nicht geschüttelt werden. Das Konzentrat kann eine geringe Menge sichtbarer, durchscheinender bis weißer, amorpher Ofatumumab-Teilchen enthalten. Diese Teilchen können mittels der als Teil des Erweiterungsbestecks mitgelieferten Filter entfernt werden. • Wie ist die Infusionslösung zu verdünnen? Das Arzerra-Konzentrat muss mit 0,9%iger Natriumchlorid-Lösung (9 mg/ml) zur Injektion vor der Anwendung steril verdünnt werden. 300 mg Dosis – Es sind 3 Durchstechflaschen zu verwenden (gesamt 15 ml, 5 ml pro Durchstechflasche): - vor der Anwendung sind 15 ml von einem 1.000 ml-Beutel mit 0,9%iger NatriumchloridLösung (9 mg/ml) zur Injektion zu entnehmen und zu verwerfen; - von jeder der 3 Durchstechflaschen sind 5 ml des Ofatumumab-Konzentrats zu entnehmen und in einen 1.000 ml-Infusionsbeutel zu injizieren; - Nicht schütteln, Mischen der verdünnten Lösung durch behutsames Umdrehen des Beutels. 2.000 mg Dosis – Es sind 20 Durchstechflaschen zu verwenden (gesamt 100 ml, 5 ml pro Durchstechflasche): - vor der Anwendung sind 100 ml von einem 1.000 ml-Beutel mit 0,9%iger NatriumchloridLösung (9 mg/ml) zur Injektion zu entnehmen und zu verwerfen; - von jeder der 20 Durchstechflaschen sind 5 ml des Ofatumumab-Konzentrats zu entnehmen und in einen 1.000 ml-Infusionsbeutel zu injizieren; - Nicht schütteln, Mischen der verdünnten Lösung durch behutsames Umdrehen des Beutels. • Wie ist die verdünnte Lösung zu verabreichen? Arzerra darf nicht als intravenöse Stoßinjektion oder Bolus verabreicht werden. Die Verabreichung sollte über eine intravenöse Infusionspumpe unter Verwendung des mitgelieferten 0,2µm-In-LineFilters in den Erweiterungsbestecken erfolgen. Die In–Line-Filter müssen während der gesamten Infusion verwendet werden. Die Infusion muss innerhalb von 24 Stunden nach der Zubereitung abgeschlossen sein. Nicht verbrauchte Lösung ist nach diesem Zeitraum zu verwerfen. Arzerra darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt oder mit anderen Arzneimitteln oder intravenös zu verabreichenden Lösungen in einer Infusion verabreicht werden. Um dies zu vermeiden, müssen Infusionsschläuche vor und nach der Verabreichung von Ofatumumab mit 0,9%iger NatriumchloridLösung (9 mg/ml) zur Injektion ausgespült werden. Die erste und zweite Infusion soll über 6,5 Stunden (siehe Abschnitt 4.2) über einem peripheren Zugang oder einen Verweilkatheter nach dem folgenden Schema verabreicht werden: 14 Infusionen 1 und 2: Schema Zeit (min) 0 – 30 31 – 60 61 – 90 91 – 120 121 + ml/Stunde 12 25 50 100 200 Wenn die zweite Infusion ohne eine schwerwiegende Nebenwirkung beendet wurde, sollten die verbleibenden Infusionen (3 bis 12) über 4 Stunden (siehe Abschnitt 4.2) über einem peripheren Zugang oder einen Verweilkatheter nach dem folgenden Schema verabreicht werden. Infusionen 3 bis 12: Schema Zeit (min) 0 – 30 31 – 60 61 – 90 91 – 120 121 + ml/Stunde 25 50 100 200 400 Wenn eine Nebenwirkung beobachtet wird, sollte die Infusionsgeschwindigkeit reduziert werden (siehe Abschnitt 5.2). Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen. 7. INHABER DER ZULASSUNG Glaxo Group Ltd Glaxo Wellcome House Berkeley Avenue Greenford Middlesex UB6 0NN Vereinigtes Königreich 8. ZULASSUNGSNUMMER(N) 9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 10. STAND DER INFORMATION Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf der Website der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) http://www.ema.europa.eu/ verfügbar. 15 ANHANG II A. HERSTELLER DES WIRKSTOFFS BIOLOGISCHEN URSPRUNGS UND INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST B. BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN C. SPEZIFISCHE AUFLAGEN, DIE VOM INHABER DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN ZU ERFÜLLEN SIND 16 A. HERSTELLER DES WIRKSTOFFS BIOLOGISCHEN URSPRUNGS UND INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST Name und Anschrift der Hersteller des Wirkstoffs biologischen Ursprungs Lonza Biologics plc 228 Bath Road Slough, Berks SL1 4DX Vereinigtes Königreich Lonza Biologicals, Inc. 101 International Drive Portsmouth, NH 03801-2815 Vereinigte Staaten Name und Anschrift des Herstellers, der für die Chargenfreigabe verantwortlich ist Glaxo Operations UK Ltd Harmire Road Barnard Castle Durham, DL12 8D Vereinigtes Königreich B. BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN • BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND DEN GEBRAUCH, DIE DEM INHABER DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN AUFERLEGT WERDEN Arzneimittel auf eingeschränkte ärztliche Verschreibung (siehe Anhang I: Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels, Abschnitt 4.2). • BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN HINSICHTLICH DER SICHEREN UND WIRKSAMEN ANWENDUNG DES ARZNEIMITTELS Nicht zutreffend. • SONSTIGE BEDINGUNGEN Pharmakovigilanzsystem Der Inhaber der Genehmigung für das Inverkehrbringen hat sicherzustellen, dass das Pharmakovigilanz-System, wie in Version 7.2 beschrieben und in Modul 1.8.1 des Zulassungsantrags dargelegt, vorhanden und funktionsfähig ist, bevor und während das Arzneimittel in den Verkehr gebracht wird. Risikomanagementplan Der Inhaber der Genehmigung für das Inverkehrbringen verpflichtet sich, die im Pharmakovigilanzplan dargestellten Studien und zusätzlichen Pharmakovigilanzaktivitäten (wie in Version 1.4 des Risikomanagement-Planes (RMP) vereinbart, dargelegt in Modul 1.8.2. des Zulassungsantrags) und alle künftigen vom CHMP zugestimmten Aktualisierungen des RMP, durchzuführen. 17 Gemäß der Leitlinie des CHMP zu Risikomanagement-Systemen für Arzneimittel zur Anwendung beim Menschen ist jeder aktualisierte RMP zeitgleich mit dem nächstfolgenden PSUR (regelmäßig aktualisierter Bericht über die Unbedenklichkeit des Arzneimittels) einzureichen. Ein aktualisierter RMP ist außerdem einzureichen ⋅ wenn neue Kenntnisse erhalten werden, die eine Bedeutung haben könnten für die aktuelle Risikospezifizierung, den Pharmakovigilanzplan oder die Aktivitäten zur Risikominimierung ⋅ innerhalb von 60 Tagen, nachdem ein wichtiger Ecktermin (Pharmakovigilanz oder RisikoMinimierung) erreicht wurde ⋅ nach Aufforderung durch die EMEA C. SPEZIFISCHE AUFLAGEN, DIE VOM INHABER DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN ZU ERFÜLLEN SIND Der Inhaber der Genehmigung für das Inverkehrbringen hat innerhalb der vorgegebenen Zeit das folgende Studienprogramm abzuschließen, dessen Ergebnisse die Grundlage für den jährlichen Bewertungsbericht zum Nutzen-Risiko-Verhältnis bilden. Klinische Aspekte 1. Durchführung einer offenen multizentrischen Studie zur Untersuchung der Sicherheit und Wirksamkeit von Ofatumumab gegen eine Behandlung nach Wahl des Prüfarztes bei Patienten mit voluminöser Fludarabin-refraktärer chronischer lymphatischer Leukämie (CLL). Der endgültige Prüfplan wird dem CHMP zur Genehmigung innerhalb von 3 Monaten nach dem Datum der Zulassung unter besonderen Bedingungen vorgelegt werden. Der Abschlussbericht der Studie muss im Dezember 2014 vorgelegt werden, wobei der Zeitplan zum Zeitpunkt der Vorlage des endgültigen Prüfplans, wenn die Machbarkeitsanalyse fertig gestellt ist, bestätigt werden wird. 2. Durchführung einer Beobachtungsstudie der Phase IV, um weitere Daten zur klinischen Wirksamkeit und Sicherheit von Ofatumumab zur Verfügung zu stellen. Der endgültige Prüfplan wird dem CHMP zur Genehmigung innerhalb von 3 Monaten nach dem Datum der Zulassung unter besonderen Bedingungen vorgelegt werden. Die Zeit, die für die Rekrutierung der vorgegebenen Patientenzahl (100) benötigt wird, wird von dem Zeitpunkt der Verfügbarkeit von Arzerra auf dem Markt in der EU, dem Ausmaß des Einsatzes und der Bereitschaft der Patienten und Prüfärzte, an dieser Studie teilzunehmen, abhängig sein. Der Abschlussbericht der Studie muss im Juni 2013 vorgelegt werden, wobei der Zeitplan zum Zeitpunkt der Vorlage des endgültigen Prüfplans geändert werden kann. 18 ANHANG III ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE 19 A. ETIKETTIERUNG 20 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG UMKARTON 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Arzerra 100 mg Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung Ofatumumab 2. WIRKSTOFF(E) Ein ml enthält 20 ml Ofatumumab. Jede Durchstechflasche enthält 100 mg Ofatumumab in 5 ml. 3. SONSTIGE BESTANDTEILE Natriumchlorid, Natriumcitrat (E331), Citronensäuremonohydrat (E330), Wasser für Injektionszwecke. 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung. 100 mg/5 ml 3 Durchstechflaschen à 5 ml 2 Erweiterungsbestecke 10 Durchstechflaschen à 5 ml 2 Erweiterungsbestecke 5. HINWEISE ZUR UND ART(EN) DER ANWENDUNG Intravenöse Anwendung. Packungsbeilage beachten. 6. WARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 7. WEITERE WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH 8. VERFALLDATUM Verwendbar bis: 21 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Kühl aufbewahren und transportieren. Nicht einfrieren. Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEM ARZNEIMITTEL ODER DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Glaxo Group Ltd, Glaxo Wellcome House, Berkeley Avenue, Greenford, Middlesex UB6 0NN, Vereinigtes Königreich 12. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/0/00/000/000 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: 14. VERKAUFSABGRENZUNG Verschreibungspflichtig. 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 16. INFORMATION IN BRAILLE-SCHRIFT Der Begründung für das Nicht-Aufnehmen der Braille-Schrift wird zugestimmt. 22 MINDESTANGABEN AUF KLEINEN BEHÄLTNISSEN DURCHSTECHFLASCHENETIKETT 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS SOWIE ART(EN) DER ANWENDUNG Arzerra 100 mg steriles Konzentrat Ofatumumab Intravenöse Anwendung. 2. HINWEISE ZUR ANWENDUNG 3. VERFALLDATUM Verwendbar bis: 4. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: 5. INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN 100 mg/5 ml 6. WEITERE ANGABEN 23 B. PACKUNGSBEILAGE 24 GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER Arzerra 100 mg Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung Ofatumumab Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen. - Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt. Diese Packungsbeilage beinhaltet: 1. 2. 3. 4. 5. 6. Was ist Arzerra und wofür wird es angewendet? Was müssen Sie vor der Anwendung von Arzerra beachten? Wie ist Arzerra anzuwenden? Welche Nebenwirkungen sind möglich? Wie ist Arzerra aufzubewahren? Weitere Informationen 1. WAS IST ARZERRA UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET? Arzerra enthält Ofatumumab, das zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die monoklonale Antikörper genannt werden, gehört. Arzerra wird zur Behandlung der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) angewendet. CLL ist eine Krebserkrankung des Blutes, die eine Art von weißen Blutkörperchen, genannt Lymphozyten, betrifft. Die Lymphozyten vermehren sich zu schnell und leben zu lange, so dass zu viele von ihnen in Ihrem Blut zirkulieren. Diese Erkrankung kann auch andere Organe in Ihrem Körper beeinträchtigen. Der Antikörper in Arzerra erkennt eine Substanz auf der Oberfläche der Lymphozyten und bewirkt, dass die Lymphozyten absterben. Arzerra wird zur Behandlung von Patienten mit CLL angewendet, die nicht auf andere Arten von Chemotherapien oder Behandlungen angesprochen haben. 2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON ARZERRA BEACHTEN? Arzerra darf nicht angewendet werden, • wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen Ofatumumab oder einen der sonstigen Bestandteile von Arzerra sind (siehe Auflistung im Abschnitt 6 „Weitere Informationen“) Î Informieren Sie Ihren Arzt wenn eine dieser Bedingungen bei Ihnen zutrifft. Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Arzerra ist erforderlich: Bevor Ihnen Arzerra gegeben werden kann, muss Ihr Arzt von Ihnen wissen: • wenn Sie Probleme mit dem Herzen gehabt haben, • wenn Sie an einer Erkrankung der Lunge leiden, • wenn Sie eine Hepatitis B (eine Lebererkrankung) gehabt haben, Arzerra kann eine erneute Aktivierung Ihrer Hepatitis B hervorrufen. Ihr Arzt kann Sie mit einem geeigneten antiviralen Arzneimittel behandeln, um dies zu verhindern. 25 Î Informieren Sie Ihren Arzt wenn eine dieser Bedingungen bei Ihnen zutrifft. Möglicherweise werden zusätzliche Untersuchungen durchgeführt werden müssen, während Sie mit Arzerra behandelt werden. Impfungen und Arzerra Wenn Sie irgendwelche Impfungen erhalten, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder die Person, die Ihnen die Impfung verabreicht, dass Sie mit Arzerra behandelt werden. Ihre Immunantwort auf den Impfstoff kann abgeschwächt werden und Sie könnten so nicht voll geschützt sein. Infusionsreaktionen Diese Art von Arzneimitteln (monoklonale Antikörper) kann Infusionsreaktionen auslösen, wenn sie in den Körper injiziert wird. Ihnen werden Arzneimittel wie Antihistaminika, Kortikosteroide oder schmerzstillende Arzneimittel gegeben werden, um jegliche Reaktion zu abzumildern. Siehe auch Abschnitt 4 “Welche Nebenwirkungen sind möglich?”. Wenn Sie glauben, dass sie eine ähnliche Reaktion vorher hatten, informieren Sie bitte Ihren Arzt, bevor er Ihnen Arzerra verabreicht. Arzerra und andere Arzneimittel Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, oder wenn Sie mit der Einnahme / Anwendung neuer Arzneimittel beginnen. Dies gilt auch, wenn es sich um pflanzliche oder andere nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Schwangerschaft und Stillzeit Arzerra wird üblicherweise nicht zur Anwendung während der Schwangerschaft empfohlen. Es sind keine Informationen zur Sicherheit von Arzerra bei Schwangeren verfügbar. • • • Wenn Sie schwanger sind oder eine Schwangerschaft planen, informieren Sie bitte Ihren Arzt. Während der Schwangerschaft wird Ihr Arzt den Nutzen einer Behandlung mit Arzerra für Sie gegen das Risiko für Ihr Kind abwägen. Wenden Sie eine zuverlässige Verhütungsmethode an, um eine Schwangerschaft zu vermeiden, während Sie mit Arzerra behandelt werden und für 12 Monate nach der letzten Behandlung. Sollten Sie während der Behandlung mit Arzerra schwanger werden, informieren Sie bitte Ihren Arzt. Es ist nicht bekannt, ob die Inhaltsstoffe von Arzerra in die Muttermilch übergehen. Während der Behandlung mit Arzerra und für 12 Monate nach der letzten Behandlung wird das Stillen nicht empfohlen. Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Es ist unwahrscheinlich, dass Arzerra Ihre Fähigkeit, ein Kraftfahrzeug zu führen oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigt. Arzerra enthält Natrium Arzerra enthält 64,5 mg Natrium pro 300 mg Dosis und 430 mg Natrium pro 2.000 mg Dosis. Dies sollten Sie in Betracht ziehen, wenn Sie auf einer natriumarmen Diät sind. 26 3. WIE IST ARZERRA ANZUWENDEN? Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung von Arzerra haben, wenden Sie sich an den Arzt, der Ihnen die Infusion verabreicht. Die übliche Dosis Die übliche Dosis von Arzerra beträgt für die erste Infusion 300 mg. Diese Dosis wird für die verbleibenden Infusionen erhöht, üblicherweise auf 2.000 mg. Wie ist es anzuwenden? Arzerra wird direkt in eine Vene (intravenös) in Form einer Infusion (als Tropf) über mehrere Stunden verabreicht. Üblicherweise werden Sie im Verlauf der Behandlung 12 Infusionen erhalten. Ihnen wird einmal wöchentlich eine Infusion über acht Wochen gegeben werden. Anschließend folgt eine Pause von vier bis fünf Wochen. Die verbleibenden Infusionen werden dann einmal monatlich über vier Monate gegeben. Arzneimittel, die vor jeder Infusion gegeben werden Vor jeder Infusion von Arzerra werden Sie eine Prämedikation erhalten – das sind Arzneimittel, die helfen, jegliche Infusionsreaktion abzumildern. Diese können Antihistaminika, Kortikosteroide und schmerzstillende Arzneimittel beinhalten. Sie werden engmaschig auf solche Reaktion hin überwacht und gegebenenfalls behandelt werden. 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? Wie alle Arzneimittel kann Arzerra Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Infusionsreaktionen Diese Art von Arzneimitteln (monoklonale Antikörper) kann Infusionsreaktionen auslösen, die gelegentlich schwer verlaufen können. Diese können mit höherer Wahrscheinlichkeit während der ersten Infusion auftreten. Sehr häufige Symptome einer Infusionsreaktion (diese können mehr als 1 Person von 10 betreffen): • Hautausschlag Häufige Symptome einer Infusionsreaktion (diese können bis zu 1 Person von 10 betreffen): • Allergische Reaktionen, teilweise schwer mit Anschwellen des Gesichts oder des Munds, Atemschwierigkeiten verursachend (Anaphylaktoide Reaktionen) • Atemschwierigkeiten, Kurzatmigkeit, Enge in der Brust, Husten • niedriger Blutdruck (kann beim Aufstehen Benommenheit verursachen) • Hautrötung, Fieber • übermäßiges Schwitzen • Schüttelfrost • schneller Herzschlag • Übelkeit • Durchfall • Rückenschmerzen • Bluthochdruck • Juckender, erhabener Hausausschlag (Nesselausschlag) • Schmerz oder Reizung im Rachenraum • Kraftlosigkeit • verstopfte Nase 27 Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt oder eine Krankenschwester, wenn Sie irgendeines dieser Symptome an sich bemerken. Sehr häufige Nebenwirkungen Diese können mehr als 1 Person von 10 betreffen: • Infektion der Lunge oder der Atemwege (Respirationstrakt) wie Lungenentzündung • Infektionen der Ohren, der Nase oder des Rachens Sehr häufige Nebenwirkungen, die in Blutuntersuchungen nachweisbar sind: • niedrige Werte weißer Blutkörperchen • niedrige Werte roter Blutkörperchen (Anämie) Häufige Nebenwirkungen Diese können bis zu 1 Person von 10 betreffen: • Fieber infolge einer Infektion und niedrigen Werten weißer Blutkörperchen • Infektionen im Blut • Harnwegsinfektionen • Herpes • Fieberbläschen • Blockade im Darm (Dick- und Dünndarm), die Sie als Bauchschmerzen fühlen können. Î Wenn Sie anhaltende Bauchschmerzen haben, suchen Sie unverzüglich Ihren Arzt auf. Häufige Nebenwirkungen, die in Blutuntersuchungen nachweisbar sind: • niedrige Zahl an Blutplättchen (Zellen, die für die Blutgerinnung verantwortlich sind) Gelegentliche Nebenwirkungen Diese können bis zu 1 Person von 100 betreffen: • Anstiege des Kaliums, Phosphats und der Harnsäure im Blut, die zu Nierenproblemen führen können (Tumorlysesyndrom) Die Symptome dieses Zustands beinhalten: • verringerte Harnproduktion als normal • Muskelkrämpfe. Î Suchen Sie unverzüglich Ihren Arzt auf, wenn Sie irgendeines dieser Symptome an sich bemerken. Gelegentliche Nebenwirkungen, die in Blutuntersuchungen nachweisbar sind: • Probleme mit der Blutgerinnung • Versagen des Knochenmarks, genügend rote oder weiße Blutkörperchen herzustellen Wenn bei Ihnen Nebenwirkungen auftreten Î Informieren Sie bitte Ihren Arzt, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen schwer wird oder Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind. 5. WIE IST ARZERRA AUFZUBEWAHREN? Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Sie dürfen Ofatumumab nach dem auf dem Umkarton und dem Durchstechflaschenetikett angegebenen Verfallsdatum nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats. Kühl lagern und transportieren (2°C - 8°C). 28 Nicht einfrieren. Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Die verdünnte Infusionslösung zwischen 2 °C und 8 °C lagern und innerhalb von 24 Stunden verbrauchen. Nicht verbrauchte Infusionslösung ist 24 Stunden nach Herstellung zu verwerfen. Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Ihr Arzt oder Ihre Krankenschwester wird jedes Arzneimittel entsorgen, wenn es nicht mehr benötigt wird. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen. 6. WEITERE INFORMATIONEN Was Arzerra enthält Der Wirkstoff ist Ofatumumab. Ein ml des Konzentrats enthält 20 mg Ofatumumab. Jede Durchstechflasche enthält 100 mg Ofatumumab in 5 ml. Die sonstigen Bestandteile sind Natriumchlorid, Natriumcitratdihydrat, Citronensäuremonohydrat, Wasser für Injektionszwecke. Wie Arzerra aussieht und Inhalt der Packung Arzerra ein farbloses Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung. Es ist in einer Packung, die 3 oder 10 Durchstechflaschen und zwei Erweiterungsbestecke enthält, verfügbar. Jede Durchstechflasche aus Glas ist mit einem latexfreiem Gummistopfen und einer Aluminiumversiegelung verschlossen und enthält 5 ml des Konzentrats (100 mg Ofatumumab). Pharmazeutischer Unternehmer Glaxo Group Ltd, Glaxo Wellcome House, Berkeley Avenue, Greenford, Middlesex UB6 0NN, Vereinigtes Königreich. Hersteller Glaxo Operations UK Limited (Trading as Glaxo Wellcome Operations), Harmire Road, Barnard Castle, County Durham, DL12 8DT, Vereinigtes Königreich. 29 Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung. België/Belgique/Belgien GlaxoSmithKline s.a./n.v. Tél/Tel: + 32 (0)2 656 21 11 Luxembourg/Luxemburg GlaxoSmithKline s.a./n.v. Belgique/Belgien Tél/Tel: + 32 (0)2 656 21 11 България ГлаксоСмитКлайн ЕООД Teл.: + 359 2 953 10 34 Magyarország GlaxoSmithKline Kft. Tel.: + 36 1 225 5300 Česká republika GlaxoSmithKline s.r.o. Tel: + 420 222 001 111 [email protected] Malta GlaxoSmithKline Malta Tel: + 356 21 238131 Danmark GlaxoSmithKline Pharma A/S Tlf: + 45 36 35 91 00 [email protected] Nederland GlaxoSmithKline BV Tel: + 31 (0)30 6938100 [email protected] Deutschland GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG Tel.: + 49 (0)89 36044 8701 [email protected] Norge GlaxoSmithKline AS Tlf: + 47 22 70 20 00 [email protected] Eesti GlaxoSmithKline Eesti OÜ Tel: + 372 6676 900 [email protected] Österreich GlaxoSmithKline Pharma GmbH Tel: + 43 (0)1 97075 0 [email protected] Ελλάδα GlaxoSmithKline A.E.B.E. Τηλ: + 30 210 68 82 100 Polska GSK Commercial Sp. z o.o. Tel.: + 48 (0)22 576 9000 España GlaxoSmithKline, S.A. Tel: + 34 902 202 700 [email protected] Portugal GlaxoSmithKline – Produtos Farmacêuticos, Lda. Tel: + 351 21 412 95 00 [email protected] France Laboratoire GlaxoSmithKline Tél.: + 33 (0)1 39 17 84 44 [email protected] România GlaxoSmithKline (GSK) S.R.L. Tel: + 4021 3028 208 Ireland GlaxoSmithKline (Ireland) Limited Tel: + 353 (0)1 4955000 Slovenija GlaxoSmithKline d.o.o. Tel: + 386 (0)1 280 25 00 [email protected] Ísland GlaxoSmithKline ehf. Sími: + 354 530 3700 Slovenská republika GlaxoSmithKline Slovakia s. r. o. Tel: + 421 (0)2 48 26 11 11 [email protected] Italia Suomi/Finland 30 GlaxoSmithKline S.p.A. Tel: + 39 (0)45 9218 111 GlaxoSmithKline Oy Puh/Tel: + 358 (0)10 30 30 30 [email protected] Κύπρος GlaxoSmithKline Cyprus Ltd Τηλ: + 357 22 39 70 00 Sverige GlaxoSmithKline AB Tel: + 46 (0)8 638 93 00 [email protected] Latvija GlaxoSmithKline Latvia SIA Tel: + 371 67312687 [email protected] United Kingdom GlaxoSmithKline UK Tel: + 44 (0)800 221441 [email protected] Lietuva GlaxoSmithKline Lietuva UAB Tel: + 370 5 264 90 00 [email protected] Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im {MM/JJJJ} Dieses Arzneimittel wurde unter besonderen Bedingungen zugelassen. Das bedeutet, dass weitere Nachweise für den Nutzen des Arzneimittels erwartet werden. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) wird jegliche neuen Informationen, die verfügbar werden, jährlich bewerten und, falls erforderlich, wird die Packungsbeilage aktualisiert werden. Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf der Website der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) http://www.ema.europa.eu/ verfügbar. 31 ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Die folgenden Informationen sind nur für Fachkreise bestimmt: 1) Vor Verdünnung von Arzerra Überprüfung des Arzerra-Konzentrats vor der Verdünnung auf Teilchen und Verfärbung. Ofatumumab sollte eine farblose Lösung sein. Bei Verfärbung darf das Arzerra-Konzentrat nicht verwendet werden. Zur Überprüfung darf die Durchstechflasche mit Ofatumumab nicht geschüttelt werden. Das Konzentrat kann eine geringe Menge sichtbarer, durchscheinender bis weißer, amorpher Ofatumumab-Teilchen enthalten. Diese Teilchen können mittels der als Teil des Erweiterungsbestecks mitgelieferten Filter entfernt werden. 2) Wie ist die Infusionslösung zu verdünnen? Das Arzerra-Konzentrat muss mit 0,9%iger Natriumchlorid-Lösung (9 mg/ml) zur Injektion vor der Anwendung steril verdünnt werden. 300 mg Dosis – Es sind 3 Durchstechflaschen zu verwenden (gesamt 15 ml, 5 ml pro Durchstechflasche): • vor der Anwendung sind 15 ml von einem 1.000 ml-Beutel mit 0,9%iger Natriumchlorid-Lösung (9 mg/ml) zur Injektion zu entnehmen und zu verwerfen; • von jeder der 3 Durchstechflaschen sind 5 ml des Ofatumumab-Konzentrats zu entnehmen und in einen 1.000 ml-Infusionsbeutel zu injizieren • Nicht schütteln, Mischen der verdünnten Lösung durch behutsames Umdrehen des Beutels. 2.000 mg Dosis – Es sind 20 Durchstechflaschen zu verwenden (gesamt 100 ml, 5 ml pro Durchstechflasche): • vor der Anwendung sind 100 ml von einem 1.000 ml-Beutel mit 0,9%iger Natriumchlorid-Lösung (9 mg/ml) zur Injektion zu entnehmen und zu verwerfen; • von jeder der 20 Durchstechflaschen sind 5 ml des Ofatumumab-Konzentrats zu entnehmen und in einen 1.000 ml-Infusionsbeutel zu injizieren • Nicht schütteln, Mischen der verdünnten Lösung durch behutsames Umdrehen des Beutels. 3) Wie ist die verdünnte Lösung zu verabreichen? Arzerra darf nicht als intravenöse Stoßinjektion oder Bolus verabreicht werden. Die Verabreichung sollte über eine intravenöse Infusionspumpe unter Verwendung des mitgelieferten 0,2µm-In-Line-Filters in den Erweiterungsbestecken erfolgen. Die In–Line-Filter müssen während der gesamten Infusion verwendet werden. Die Infusion muss innerhalb von 24 Stunden nach der Zubereitung abgeschlossen sein. Nicht verbrauchte Lösung ist nach diesem Zeitraum zu verwerfen. Arzerra darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt oder mit anderen Arzneimitteln oder intravenös zu verabreichenden Lösungen in einer Infusion verabreicht werden. Um dies zu vermeiden, müssen Infusionsschläuche vor und nach der Verabreichung von Ofatumumab mit 0,9%iger Natriumchlorid-Lösung (9 mg/ml) zur Injektion ausgespült werden. 32 Die erste und zweite Infusion soll über 6,5 Stunden (siehe Abschnitt 4.2 der Fachinformation) über einem peripheren Zugang oder einen Verweilkatheter nach dem folgenden Schema verabreicht werden: Infusionen 1 und 2: Schema Zeit (min) 0 – 30 31 – 60 61 – 90 91 – 120 121 + ml/Stunde 12 25 50 100 200 Wenn die zweite Infusion ohne eine schwerwiegende Nebenwirkung beendet wurde, sollten die verbleibenden Infusionen (3 bis 12) über 4 Stunden (siehe Abschnitt 4.2) über einem peripheren Zugang oder einen Verweilkatheter nach dem folgenden Schema verabreicht werden. Infusionen 3 bis 12: Schema Zeit (min) 0 – 30 31 – 60 61 – 90 91 – 120 121 + ml/Stunde 25 50 100 200 400 Wenn eine Nebenwirkung beobachtet wird, sollte die Infusionsgeschwindigkeit entsprechend dem Abschnitt 4.2 der Fachinformation reduziert werden. Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen. 33