Dalacin - infektionsnetz

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Wirkung / Wirkmechanismus:
der Doppelester Sultamicillin zerfällt im Darm
in das ß-Laktam-Antibiotikum Ampicillin und
den ß-Laktamase-Hemmer Sulbactam
bakterizide Wirkung von Ampicillin
(Breitspektrum-Penicillin) durch Hemmung
der Biosynthese der Bakterienwand
proliferierender Keime
Sulbactam hemmt bakterielle ß-Laktamasen,
die Penicilline inaktivieren und potenziert
somit die Wirkung von Ampicillin bei
Penicillin-resistenten Erregern
iv/oral
Dalacin C®
Dalacin
®
Anwendungsgebiete:
oral:
Infektionen der oberen und unteren
Atemwege
Infektionen der Niere und der ableitenden
Harnwege
Infektionen der Haut- und Weichteilgewebe
akute, unkomplizierte GonokokkenInfektionen
parenteral:
Infektionen der oberen und unteren
Atemwege
Harnwegsinfektionen: Pyelonephritis
intraabdominale Infektionen
bakterielle Sepsis
Haut-,Weichteil-, Knochen- und
Gelenksinfektionen
Gonokokken-Infektionen
Prophylaxe von postoperativen
Wundinfektionen bei Eingriffen im
Bauch- und Beckenraum (z.B. Sectio)
Anwendung:
parenteral: i.m.-Injektion, i.v.-Injektion
oder i.v.-Infusion
Tabletten: mit etwas Flüssigkeit einnehmen
Handelsformen / Kassenstatus:
375mg Filmtabletten, 12 Stk. kassenfrei (2)
1,5g Trockenstechampullen (1g Ampicillin + 0,5g
Sulbactam), 5 Stk. (*)
3g Trockenstechampullen (2g Ampicillin + 1g
Sulbactam), 5 Stk. (*)
3g Trockensubstanz zur Infusionsbereitung (2g
Ampicillin + 1g Sulbactam), 5 Stk. (*)
* Chefarztpflichtig
WIRKSTOFF:Ampicillin/Sulbactam (i.m./i.v.)
Sultamicillin (oral)
Vorteile:
breites Wirkspektrum: wirksam gegen
zahlreiche Penicillin-resistente grampositive, gramnegative und anaerobe
Erreger
gute Verträglichkeit, auch bei Patienten
mit eingeschränkter Leberfunktion
einfache und sichere Anwendung
gute Stabilität in zubereiteter Lösung
und im Gewebe
bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion auch in hohen
Dosen einsetzbar
Dosierung:
oral:
Erwachsene und Kinder > 30kg: 2x täglich
375-750mg (1-2 Filmtabletten) über
5-14 Tage, nach Abfiebern und Abklingen der
klinischen Symptome noch 2 Tage
bei unkomplizierter Gonorrhoe: 2,25g
(6 FT) als Einzeldosis
parenteral:
Erwachsene: je nach Schweregrad der
Infektion 1,5 -12g/Tag in 2-4 Dosen alle 6-8h,
bei leichteren Infektionen alle 12h
Kinder: 150mg/kg/Tag, 2 Einzeldosen alle 12h
FIKU\Unasyn 1,5 g / 3 g – Trockenstechampullen / 3 g – Trockensubstanz z.Infusionsbereitung
Austria
IPI 03 09 05 / 05 07 12 C
FACHKURZINFORMATION
Unasyn® 1,5 g/3g – Trockenstechampullen / 3 g Trockensubstanz zur Infusionsbereitung
Zusammensetzung: 1 Trockenstechampulle Unasyn 1,5 g enthält 500 mg Sulbactam (als Natriumsalz)
und 1000 mg Ampicillin (als Natriumsalz). Der gesamte Natriumgehalt beträgt etwa 115 mg oder
5 mMol. 1 Trockenstechampulle Unasyn 3 g enthält 1 g Sulbactam (als Natriumsalz) und 2 g Ampicillin
(als Natriumsalz). Der gesamte Natriumgehalt beträgt etwa 230 mg oder 10 mMol. 1 Infusionsflasche
enthält 1 g Sulbactam (als Natriumsalz) und 2 g Ampicillin (als Natriumsalz). Der gesamte Natriumgehalt
beträgt etwa 230 mg oder 10 mMol. Anwendungsgebiete: Behandlung von Infektionen durch
Sulbactam/Ampicillin-empfindliche Bakterien, wie z.B.: Infektionen der oberen und unteren Atemwege,
einschließlich Sinusitis, Otitis media, Epiglottitis und bakterieller Pneumonie; Harnwegsinfektionen
(Pyelonephritis); intraabdominelle Infektionen, einschließlich Peritonitis, Cholecystitis, Endometritis und
bakterieller Entzündungen des kleinen Beckens; bakterielle Sepsis; Haut-, Weichteil-, Knochen- und
Gelenksinfektionen und durch Gonokokken verursachte Infektionen. Prophylaxe von postoperativen
Wundinfektionen bei Eingriffen im Bauch- und Beckenraum, z.B. bei Sectio caesarea. Gegenanzeigen:
Unasyn ist kontraindiziert bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber
Sulbactam/Ampicillin sowie gegenüber Penicillinen; dabei ist zu beachten, dass eine Kreuzallergie auch
gegen Cephalosporine bestehen kann. Bei infektiöser Mononukleose und lymphatischer Leukämie ist
Unasyn ebenfalls kontraindiziert, da diese Patienten häufiger zu masernähnlichen Hautreaktionen neigen.
Bei i.m. Gabe sind gegebenenfalls die Gegenanzeigen von Lidocain zu beachten.
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiinfektiva zur systemischen Anwendung. ATC-Code: J01C R01.
Name des pharmazeutischen Unternehmers: Pfizer Corporation Austria Ges.m.b.H., Wien. Stand der
Information: Juli 2005. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: NR, apothekenpflichtig.
Informationen zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung,
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen sind
der Austria-Codex-Fachinformation zu entnehmen.
1
FACHINFORMATION
(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)
1.
BEZEICHNUNG
Unasyn® - Filmtabletten
2.
ZUSAMMENSETZUNG (arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge)
1 Filmtablette enthält Sultamicillintosilat entsprechend 375 mg Sultamicillin, einer Vorstufe von
Sulbactam und Ampicillin, entsprechend 147 mg Sulbactam und 220 mg Ampicillin.
3.
DARREICHUNGSFORM
Weiße, kapselförmige Filmtabletten
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1.
Anwendungsgebiete
Behandlung von Infektionen durch Sulbactam/Ampicillin-empfindliche Bakterien, wie z.B.:
− Infektionen der oberen und unteren Atemwege, insbesondere Sinusitis, Otitis media,
Tonsillitis, Bronchitis und bakterielle Pneumonie,
− Infektionen der Niere und der ableitenden Harnwege
− Infektionen der Haut und Weichteilgewebe
Ferner ist Sultamicillin bei akuten, unkomplizierten Gonokokken-Infektionen sowie bei
Patienten, die einer Nachbehandlung mit Sultamicillin in Anschluss an eine intravenöse oder
intramuskuläre Therapie mit Sulbactam/Ampicillin bedürfen, indiziert.
4.2.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Art der Anwendung
Die Filmtabletten sollen im Ganzen zusammen mit Flüssigkeit eingenommen werden.
Dosierung
Behandlung von Infektionen durch Sulbactam/Ampicillin-empfindliche Bakterien:
Erwachsene und Kinder über 30 kg KG:
Die empfohlene Dosis beträgt zweimal täglich 375 mg. Schwere Infektionen werden mit der
doppelten Dosis, zweimal täglich 750 mg, behandelt.
Kinder unter 30 kg KG:
Für Kinder unter 30 kg KG ist diese Darreichungsform nicht geeignet.
Behandlung der unkomplizierten Gonorrhoe:
Zur Behandlung einer unkomplizierten Gonorrhoe kann Sultamicillin als orale Einzeldosis von
2,25 g (= 6 Filmtabletten) verabreicht werden.
Spezielle Dosierungsangaben:
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:
Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min)
wird die Ausscheidung von Sulbactam und Ampicillin in gleicher Weise beeinträchtigt. Die
Dosierungsintervalle von Unasyn sollten bei solchen Patienten in Übereinstimmung mit dem
üblichen Vorgehen bei Ampicillin-Therapie verlängert werden.
2
Dosierungsempfehlung:
Kreatinin-Clearance
(ml/min)
> 30
15 - 29
5 - 14
< 5
Dosierungsintervall
6 - 8 Stunden
12 Stunden
24 Stunden
48 Stunden
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion:
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion ist eine Dosisanpassung nicht erforderlich.
Ältere Patienten:
Sofern keine Niereninsuffizienz vorliegt, ist eine Dosisanpassung von Unasyn bei älteren
Patienten nicht erforderlich.
Dauer der Therapie:
Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Verlauf der Infektion, in der Regel wird 5 - 14
Tage behandelt, die Therapie kann aber auch länger durchgeführt werden. Nach dem Abfiebern
und dem Abklingen anderer klinischer Symptome einer bakteriellen Entzündung soll
Sultamicillin noch 2 Tage verabreicht werden.
Die Behandlung einer Infektion mit hämolysierenden Streptokokken ist mindestens 10 Tage
durchzuführen, um akutes rheumatisches Fieber oder Glomerulonephritis zu verhindern.
4.3
Gegenanzeigen
Sultamicillin ist kontraindiziert bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber
Sultamicillin sowie gegenüber Penicillinen; dabei ist zu beachten, dass eine Kreuzallergie auch
gegen Cephalosporine bestehen kann.
Bei infektiöser Mononukleose oder lymphatischer Leukämie sollten bakterielle Infektionen
nicht mit Sultamicillin behandelt werden, da masernähnliche Hautreaktionen gehäuft auftreten
können.
4.4
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Vorsicht bei Patienten mit allergischer Diathese (Asthma bronchiale, Urtikaria und
Heuschnupfen).
Unter einer Therapie mit Sultamicillin kann es wie bei anderen Penicillinen vereinzelt zu
schweren und gelegentlich tödlichen Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie) kommen,
sie treten bei oraler Verabreichung aber sehr selten auf. Gefährdet sind Patienten mit bekannter
Überempfindlichkeit gegen Penicillin oder anderen allergischen Erkrankungen.
Es gibt vereinzelte Berichte über schwere Reaktionen bei Patienten mit bekannter
Penicillinüberempfindlichkeit, die mit Cephalosporinen behandelt wurden. Vor Beginn einer
Behandlung mit Penicillin soll daher geklärt werden, ob eine Überempfindlichkeit gegenüber
Penicillinen, Cephalosporinen oder anderen Substanzen besteht. Im Falle einer allergischen
Reaktion ist Unasyn abzusetzen und die geeignete Therapie einzuleiten.
Schwere anaphylaktische Reaktionen benötigen sofortige Notfallbehandlung mit Adrenalin,
Sauerstoff, intravenösen Steroiden und es soll, wie erforderlich, eine Behandlung der
Atemwege, inklusive Intubation, erfolgen.
Bei schweren Magen-Darm-Störungen mit Erbrechen und Durchfall ist die orale Anwendung
von Unasyn nicht angebracht, da eine ausreichende Resorption nicht gewährleistet ist.
3
Länger dauernde Antibiotika-Anwendung kann gelegentlich ein Überwuchern resistenter Keime
einschließlich Pilzen nach sich ziehen. Bei Resistenzentwicklung oder Keimselektion ist das
Antibiotikum zu wechseln.
Vorsicht bei gleichzeitiger Behandlung mit Antibiotika und Glukokortikoiden wegen der
Möglichkeit einer Superinfektion aufgrund der verminderten Infektionsabwehr.
Bei der Behandlung einer Gonorrhoe bei gleichzeitigem Luesverdacht sollte vor
Behandlungsbeginn eine Dunkelfelduntersuchung vorgenommen und monatlich serologische
Tests durch mindestens 4 Monate durchgeführt werden.
Während einer langdauernden Behandlung empfiehlt es sich, die Funktion von Leber, Niere und
des hämatopoetischen Systems zu kontrollieren.
Der Patient sollte darauf aufmerksam gemacht werden, bei Auftreten von starkem Durchfall den
Arzt zu konsultieren.
Bei schweren und anhaltenden Durchfällen ist an eine antibiotikabedingte pseudomembranöse
Colitis zu denken, die lebensbedrohlich sein kann. Deshalb ist in diesen Fällen Unasyn sofort
abzusetzen und eine entsprechende Therapie einzuleiten (z.B. Vancomycin oral 4 x 250 mg
täglich). Peristaltikhemmende Präparate sind kontraindiziert.
Sultamicillin ist bei viralen Infektionen unwirksam.
Laktoseintoleranz: Die Filmtabletten enthalten Laktose (34 mg). Patienten mit der seltenen
erblich bedingten Galaktose-Unverträglichkeit, Lapp-Lactase-Insuffizienz oder GlukoseGalaktose-Malabsorption dürfen dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Das Arzneimittel sollte nach Ablauf des auf der Packung angegebenen Verfalldatums nicht
mehr angewendet werden.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Wirkungen anderer Arzneimittel auf Unasyn:
Acetylsalicylsäure, Indometacin und Phenylbutazon verzögern die Ausscheidung von
Penicillinen.
Probenecid: Die renale Ausscheidung von Ampicillin und Sulbactam wird durch Probenecid
vermindert; bei gemeinsamer Gabe führt dies zu einer Erhöhung und Verlängerung der
Serumspiegel, einer Verlängerung der Eliminationshalbwertzeit und einem erhöhten Risiko von
toxischen Reaktionen.
Wirkungen von Unasyn auf andere Arzneimittel:
Antikoagulantien: Penicilline können Veränderungen in Thrombozytenaggregations- oder
Gerinnungstests bewirken. Diese Wirkungen können in Verbindung mit Antikoagulanzien
additiv sein.
Östrogenhältige orale Kontrazeptiva: Für mit Ampicillin behandelte Frauen liegen Berichte
über eine verminderte Wirksamkeit von oralen Kontrazeptiva vor, die zu einer ungeplanten
Schwangerschaft führte. Obwohl die Hinweise auf einen kausalen Zusammenhang beschränkt
sind, sollten die betroffenen Frauen auf die Möglichkeit verwiesen werden, während der
Therapie mit Ampicillin eine andere oder zusätzliche Form der Empfängnisverhütung zu
verwenden.
Methotrexat: Bei gleichzeitiger Verwendung von Penicillinen und Methotrexat war die
Clearance von Methotrexat verringert, was toxische Reaktionen von Methotrexat bedingte. Die
Patienten sollten in solchen Fällen engmaschig überwacht werden und Leucovorin muss unter
Umständen in höheren Dosen und über längere Zeiträume verabreicht werden.
4
Wechselseitige Interaktionen:
Allopurinol: Allgemein führt die gleichzeitige Einnahme von Allopurinol und Ampicillin zu
einer erhöhten Inzidenz von Juckreiz/Hautrötung.
Bakteriostatisch wirkende Arzneimittel: Eine Kombination mit bakteriostatisch wirkenden
Chemotherapeutika (z.B. Tetracycline, Erythromycin, Chloramphenicol bzw. Sulfonamide)
kann zu antibiotischem Antagonismus führen, eine gemeinsame Therapie soll daher nach
Möglichkeit vermieden werden.
Andere Wechselwirkungen:
Beeinflussung von Labortests: Falsch positive Glukose-Tests im Harn (Fehlingsche Probe,
Benedictsche Glukoseprobe, Clinitest®). In diesen Fällen soll der Glukose-Nachweis
enzymatisch erfolgen.
Nach der Gabe von Ampicillin an schwangere Frauen wurden vorübergehende Senkungen der
Plasmaspiegel von konjugierten Östrogenen, Östriol-Glukuronid, konjugierten Östron und
Östradiol beobachtet. Dieser Effekt kann auch in Verbindung mit Sulbactam/Ampicillin IM/IV
auftreten.
4.6
Schwangerschaft und Stillzeit
Obwohl sich keine Hinweise auf Missbildungen oder eine fruchtschädigende Wirkung im
Tierversuch gezeigt haben, sollte Unasyn während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger
Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden. Sulbactam passiert die Plazentaschranke.
Unter der Behandlung mit Unasyn sollte nicht gestillt werden.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Keine bekannt, obwohl zu beachten ist, dass es nach der Verabreichung von Antibiotika
gelegentlich zu Schwindel kommen kann.
4.8
Nebenwirkungen
Die Mehrzahl der beobachteten Nebenwirkungen waren leichter bis mäßiger Art und wurden
mit fortgesetzter Therapie normal vertragen.
Folgende Nebenwirkungen können auftreten:
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems: In Einzelfällen reversible Anämie,
Thrombozytopenie und geringfügiger und vorübergehender Anstieg der eosinophilen
Leukozyten.
Erkrankungen des Immunsystems: allergische Reaktionen und Überempfindlichkeitsreaktionen,
wie anaphylaktischer Schock und anaphylaktoide Reaktionen. Bei Patienten mit bekannten
allergischen Erkrankungen, wie Heuschnupfen, Urtikaria oder Asthma bronchiale erhöht sich
das Risiko von Überempfindlichkeitsreaktionen.
Erkrankungen dess Nervensystems: Schwindelanfälle; vereinzelt Müdigkeit/Unwohlsein,
Benommenheit/Sedierung, Kopfschmerzen.
Erkrankungen der Atemwege: Dyspnoe.
Magendrücken,
Übelkeit,
Erbrechen,
Erkrankungen
des
Gastrointestinaltraktes:
Appetitlosigkeit, Blähungen, weicher Stuhl oder Durchfall, Bauchschmerzen/-krämpfe, Blut im
Stuhl. Wie bei anderen Aminopenicillinen kann auch unter der Behandlung mit Unasyn in
vereinzelten Fällen eine Enterocolitis bzw. pseudomembranöse Colitis auftreten.
Leber- und Gallenwegerkrankungen: Vorübergehende und geringfügige Erhöhung von
Transaminasen (ALT, AST).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Vereinzelt Hautausschläge und Pruritus,
zusammen mit angioneurotischem Ödem, Dermatitis und Urticaria.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane: Vereinzelt Candidiasis.
5
Weitere Nebenwirkungen, die für Ampicillin alleine in seltenen Fällen beschrieben wurden,
können mit Sultamicillin nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Zu den Nebenwirkungen, die in
Verbindung mit Ampicillin und/oder Sulbactam/Ampicillin IM/IV auftreten, zählen:
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems: Anämie, hämolytische Anämie,
Thrombozytopenie,
thrombozytopenische
Purpura,
Eosinophilie,
Leukozytopenie,
Neutrozytopenie, Agranulozytose und abnormale Thrombozytenaggregation.
Erkrankungen des Immunsystems: Vereinzelt exfoliative Dermatitis, toxisch epidermale
Nekrolyse, Erythema multiforme und Stevens-Johnson-Syndrom.
Erkrankungen des Nervensystems: Vereinzelt Krämpfe.
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes: dunkle Zungenverfärbung, Glossitis, Stomatitis.
Leber- und Gallenwegerkrankungen: Bilirubinämie, abnormale Leberfunktion und Gelbsucht.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen: Gelenksschmerzen.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege: Vereinzelt interstitielle Nephritis.
4.9
Überdosierung
Über die akute Toxizität von Ampicillin und Sulbactam beim Menschen liegen nur beschränkte
Daten vor. Im Falle einer Überdosierung von Ampicillin/Sulbactam ist prinzipiell mit einem
verstärkten Auftreten jener Effekte zu rechnen, die im Abschnitt Nebenwirkungen beschrieben
werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass hohe Liquorkonzentrationen von Beta-LaktamAntibiotika zu neurologischen Effekten, einschließlich Krampfanfällen, führen können. Da
sowohl Ampicillin als auch Sulbactam durch Hämodialyse eliminiert werden, könnte im Falle
einer Überdosierung bei Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion eine Hämodialyse die
Elimination beschleunigen.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiinfektiva zur systemischen Anwendung
ATC-Code: J01C R04
Sultamicillin ist ein Doppelester, der bei der Resorption durch die Darmschleimhaut in seine
Wirkstoffe Ampicillin, ein Breitspektrum-Penicillin, und Sulbactam, einen Hemmer von BetaLaktamasen, vollständig zerfällt.
Sulbactam besitzt lediglich gegen Neisserien, Acinetobacter calcoaceticus, Bacteroides species,
Moraxella catarrhalis und Pseudomonas cepacia eine klinisch relevante antibakterielle Aktivität.
Durch die Hemmung von Beta-Laktamasen, die für eine Penicillin-Resistenz von Bakterien
verantwortlich sein können, ermöglicht aber die Kombination von Sulbactam mit Ampicillin
eine Erweiterung des Wirkungsspektrums von Ampicillin auf viele Penicillin-resistente Erreger.
Folgende Bakterienstämme sind gegenüber Sultamicillin empfindlich:
Staphylococcus aureus und epidermidis (einschließlich ß-Laktamase-positiver Stämme),
Streptococcus pneumoniae, Streptococcus faecalis und andere Streptokokkenarten, Neisseria
gonorrhoeae, Neisseria meningitidis, Haemophilus influenzae und parainfluenzae (ßLaktamase-positive und -negative Stämme), Moraxella catarrhalis, Morganella morganii,
Citrobacter species, Anaerobier (einschließlich Bacteroides fragilis), Escherichia coli,
Klebsiella-Arten, Proteus-Arten (indol-positiv und -negativ) sowie die meisten übrigen
Enterobakterien.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Absorption:
Die maximalen Serumkonzentrationen von Sulbactam und Ampicillin waren bei nüchternen
Probanden geringfügig höher, jedoch war die orale Bioverfügbarkeit, abgeschätzt nach den
AUC-Werten, bei nüchternen und nicht-nüchternen Probanden praktisch gleich.
Sultamicillin wird zu ca. 80% aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert.
6
Elimination:
Die Halbwertzeit von Ampicillin beträgt ca. 60 Minuten, jene von Sulbactam 45 Minuten. Beide
Substanzen werden größtenteils unverändert über die Niere ausgeschieden. Die Elimination
beider Substanzen ist bei Niereninsuffizienz und im höheren Lebensalter verzögert.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Untersuchungen zur subakuten Toxizität von Sultamicillin, Sulbactam und der Kombination
Sulbactam/Ampicillin wurden über eine maximale Zeitdauer von 6 Monaten bei Ratten und Hunden
durchgeführt.
Auswirkungen einer Sultamicillin- oder Sulbactam-Gabe bei diesen Toxizitätsstudien wurden an der
Leber festgestellt. Neben Erhöhungen der Leberenzymwerte (GOT, GPT, LDH, AP) zeigte sich
eine dosis- und geschlechtsabhängige Glykogenablagerung in der Leber, die sich als reversibel nach
Abstzen des Medikamentes erwies. Diese Glykogenablagerung konnte keiner der bekannten
Glykogenspeicherkrankheiten zugeordnet werden.
Sulbactam verursachte bei diesen Versuchen keine signifikante Veränderung des
Glukosestoffwechsels. Auch bei der Anwendung von Sulbactam/Ampicillin bei Patienten mit
Diabetes mellitus zeigte sich bei einer Behandlungsdauer von über 2 Wochen kein klinisch
relevanter Effekt auf die Glukoseverfügbarkeit.
Entsprechend den erreichten Plasmaspiegeln wird keine Glykogenablagerung beim Menschen nach
Gebrauch von Sultamicillin in therapeutischen Dosen erwartet.
Die zur Teratogenität von Sultamicillin durchgeführten Versuche ergaben keinen Hinweis auf
medikamentenbedingte Missbildungen.
Sowohl Sulbactam als auch Ampicillin zeigten keine signifikante mutagene Aktivität in einer
Vielzahl von Versuchen.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Hilfsstoffe
Natriumcarboxymethylstärke, Hydroxypropylzellulose, Magnesiumstearat, Laktose wasserfrei,
Maisstärke. Überzug: Hydroxypropylmethylzellulose, Talkum, Polyäthylenglykol 6000,
Titandioxid (E 171).
6.2
Inkompatibilitäten
Keine
6.3
Dauer der Haltbarkeit
24 Monate
6.4
Besondere Lagerungshinweise
Nicht über Raumtemperatur (bis 25°C) lagern.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Blisterpackungen zu 12 Stück
6.6
Hinweise für die Handhabung
keine
7.
NAME ODER FIRMA UND ANSCHRIFT
UNTERNEHMERS
Pfizer Corporation Austria Ges.m.b.H.,Wien
8.
ZULASSUNGSNUMMER
1-18707
DES
PHARMAZEUTISCHEN
7
9.
DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
15. Juni 1989
10.
STAND DER INFORMATION
Juli 2005
11.
VERSCHREIBUNGSPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT
NR, apothekenpflichtig
1
FACHINFORMATION
(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)
1.
BEZEICHNUNG
Unasyn® 3 g - Trockenstechampullen
2.
ZUSAMMENSETZUNG (arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge)
1 Trockenstechampulle enthält 1 g Sulbactam (als Natriumsalz) und 2 g Ampicillin (als
Natriumsalz). Der gesamte Natriumgehalt beträgt etwa 230 mg oder 10 mMol.
3.
DARREICHUNGSFORM
Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1.
Anwendungsgebiete
Behandlung von Infektionen durch Sulbactam/Ampicillin-empfindliche Bakterien, wie z.B.:
− Infektionen der oberen und unteren Atemwege, einschließlich Sinusitis, Otitis media,
Epiglottitis und bakterieller Pneumonie,
− Harnwegsinfektionen (Pyelonephritis),
− intraabdominelle Infektionen, einschließlich Peritonitis, Cholecystitis, Endometritis und
bakterieller Entzündungen des kleinen Beckens,
− bakterielle Sepsis,
− Haut-, Weichteil-, Knochen- und Gelenksinfektionen und
− durch Gonokokken verursachte Infektionen.
Prophylaxe von postoperativen Wundinfektionen bei Eingriffen im Bauch- und Beckenraum, z.B.
bei Sectio caesarea.
4.2.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Art der Anwendung
i.m.-, i.v.-Injektion, i.v.-Infusion
Anwendungshinweise
Intramuskuläre Injektion:
Unasyn 3 g wird in 6,4 ml Wasser für Injektionszwecke oder einem anderen geeigneten
Lösungsmittel (z.B. isotonische Kochsalzlösung, 5% Dextroselösung) gelöst. Zur Vermeidung von
Schmerzen sollte die Injektionslösung mit 0,5%iger Lidocainhydrochlorid-Lösung zubereitet
werden.
Intravenöse Injektion:
Unasyn 3 g in mindestens 6,4 ml Wasser für Injektionszwecke oder einem anderen geeigneten
Lösungsmittel lösen und langsam (mindestens 3 Minuten) injizieren.
Intravenöse Infusion:
Unasyn 3 g in mindestens 6,4 ml Wasser für Injektionszwecke (oder einem anderen geeigneten
Lösungsmittel) lösen, mit geeignetem Lösungsmittel (aber nicht mit Wasser für Injektionszwecke)
zum Endvolumen der Infusion rekonstituieren und über 15-30 Minuten intravenös infundieren.
Nach Zugabe des Lösungsmittels einige Minuten stehen lassen, bis die Wirkstoffe gelöst sind und
der Schaum verschwunden ist.
2
Die Lösung für die intramuskuläre Verabreichung soll innerhalb einer Stunde nach der Zubereitung
verabreicht werden. Die Fristen, innerhalb derer bei Verwendung verschiedener Lösungsmittel zur
intravenösen Infusion die Verabreichung begonnen werden soll, sind aus der folgenden Tabelle zu
entnehmen:
Lösungsmittel
Unasyn
Haltbarkeit
Konzentration
_________________________________________________________
Isotonische Kochsalzlösung
bis 45 mg/ml 8 St. bei 25°C
45 mg/ml 48 St. bei 4°C
bis 30 mg/ml 72 St. bei 4°C
M/6 Natrium-Laktat-Lösung
bis 45 mg/ml 8 St. bei 25°C
bis 45 mg/ml
8 St. bei 4°C
5%ige Glukoselösung
15-30 mg/ml 2 St. bei 25°C
bis 3 mg/ml 4 St. bei 25°C
bis 30 mg/ml
4 St. bei 4°C
5%ige Glukoselösung in 0,45% NaCl bis 3 mg/ml 4 St. bei 25°C
bis 15 mg/ml
4 St. bei 4°C
10%ige Invertzuckerlösung
bis 3 mg/ml 4 St. bei 25°C
bis 30 mg/ml
3 St. bei 4°C
Ringer-Laktat-Lösung
bis 45 mg/ml 8 St. bei 25°C
bis 45 mg/ml 24 St. bei 4°C
Dosierung
Behandlung von Infektionen durch Sulbactam/Ampicillin-empfindliche Bakterien:
Erwachsene:
Tagesdosis 1,5 bis 12 g Unasyn je nach Schweregrad der Infektion, aufgeteilt in entsprechende
Einzeldosen alle 6 - 8 Stunden, bei weniger schweren Infektionen alle 12 Stunden verabreichen;
eine Tagesdosis von 12 g soll nicht überschritten werden.
Kinder, Kleinkinder und Neugeborene:
Kinder und Kleinkinder über 1 Jahr: Tagesdosis 150 mg/kg Körpergewicht (entspricht
100 mg/kg KG/Tag Ampicillin und 50 mg/kg KG/Tag Sulbactam).
Neugeborene ab der 2. Lebenswoche und Kleinkinder bis zu 1 Jahr (für diese Altersgruppe liegt
noch wenig klinische Erfahrung vor): Die Tagesdosis von 150 mg/kg Körpergewicht (entspricht
100 mg/kg KG/Tag Ampicillin und 50 mg/kg KG/Tag Sulbactam) soll in 2 Einzeldosen im
Abstand von 12 Stunden verabreicht werden.
Neugeborene in der ersten Lebenswoche (vor allem Frühgeburten): Die empfohlene Tagesdosis
beträgt 75 mg/kg Körpergewicht (entspricht 25 mg/kg KG/Tag Sulbactam und 50 mg/kg KG/Tag
Ampicillin) in 2 getrennten Gaben im Abstand von 12 Stunden.
Prophylaxe von chirurgischen Infektionen:
Zur Prophylaxe chirurgischer Infektionen werden 1,5 - 3 g Unasyn bei Einleitung der Narkose
verabreicht. Diese Dosen können in Abständen von 6 - 8 Stunden wiederholt werden; nach 24
Stunden wird das Präparat abgesetzt, es sei denn, es ergibt sich eine therapeutische Indikation für
Unasyn.
3
Spezielle Dosierungsangaben:
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:
Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min.)
verhält sich die Ausscheidung von Sulbactam und Ampicillin gleich. Die Dosierungsintervalle von
Unasyn sollten bei solchen Patienten in Übereinstimmung mit dem üblichen Vorgehen bei
Ampicillin-Therapie verlängert werden.
Dosierungsempfehlung:
Kreatinin-Clearance
(ml/min)
> 30
15 - 29
5 - 14
< 5
Dosierungsintervall
6 - 8 Stunden
12 Stunden
24 Stunden
48 Stunden
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion:
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion ist eine Dosisanpassung nicht erforderlich.
Dialysepatienten:
Sulbactam und Ampicillin werden beide gleichermaßen durch Hämodialyse-Behandlung aus dem
Blutstrom eliminiert. Die Unasyn-Gabe sollte deshalb unmittelbar im Anschluss an die Dialyse
erfolgen und dann in 48stündigen Intervallen bis zur folgenden Dialyse-Behandlung.
Ältere Patienten:
Sofern keine Niereninsuffizienz vorliegt, ist eine Dosisanpassung von Unasyn bei älteren Patienten
nicht erforderlich.
Dauer der Therapie:
Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Verlauf der Infektion; in der Regel wird 5 bis 14 Tage
behandelt, die Therapie kann aber auch länger durchgeführt werden. Nach dem Abfiebern und dem
Abklingen anderer klinischer Symptome einer bakteriellen Entzündung soll Unasyn noch 2 Tage
verabreicht werden.
Die Behandlung einer Infektion mit hämolysierenden Streptokokken ist mindestens 10 Tage
durchzuführen, um akutes rheumatisches Fieber und Glomerulonephritis zu verhindern.
4.3
Gegenanzeigen
Unasyn ist kontraindiziert bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber
Sulbactam/Ampicillin sowie gegenüber Penicillinen; dabei ist zu beachten, dass eine Kreuzallergie
auch gegen Cephalosporine bestehen kann.
Bei infektiöser Mononukleose und lymphatischer Leukämie ist Unasyn ebenfalls kontraindiziert,
da diese Patienten häufiger zu masernähnlichen Hautreaktionen neigen.
Bei i.m. Gabe sind gegebenenfalls die Gegenanzeigen von Lidocain zu beachten.
4.4
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Vorsicht bei Patienten mit Asthma bronchiale, Urtikaria und Heuschnupfen.
Unter einer Therapie mit Unasyn kann es, wie bei anderen Penicillinen, vereinzelt zu einem
anaphylaktischen Schock kommen. Die Gefahr einer derartigen Reaktion besteht vor allem bei
Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Penicillin oder anderen allergischen
Erkrankungen. Vor Beginn einer Behandlung mit Unasyn soll daher geklärt werden, ob eine
Überempfindlichkeit gegenüber Penicillinen, Cephalosporinen oder anderen Substanzen besteht.
4
Beim Auftreten allergischer Reaktionen ist Unasyn abzusetzen. Schwere anaphylaktische
Reaktionen erfordern eine Behandlung mit Adrenalin. Sauerstoff, eventuell nach Intubation, und
i.v. Glukokortikoide sind bei Bedarf zu verwenden.
Eine genaue Überwachung in Bezug auf einen Befall mit resistenten Keimen, einschließlich Pilzen,
ist unerläßlich.
Vorsicht bei gleichzeitiger Behandlung mit Antibiotika und Glukokortikoiden wegen der
Möglichkeit einer Superinfektion aufgrund der verminderten Infektionsabwehr.
Bei schweren und anhaltenden Durchfällen ist an eine antibiotikabedingte pseudomembranöse
Colitis zu denken, die lebensbedrohlich sein kann. Deshalb ist in diesen Fällen Unasyn sofort
abzusetzen und eine entsprechende Therapie einzuleiten (z.B. Vancomycin oral 4 x 250 mg
täglich). Peristaltikhemmende Präparate sind kontraindiziert.
Bei der Behandlung einer Gonorrhoe bei gleichzeitigem Luesverdacht sollte vor
Behandlungsbeginn eine Dunkelfelduntersuchung vorgenommen und monatlich serologische Tests
durch mindestens 4 Monate durchgeführt werden.
Während einer langdauernden Behandlung empfiehlt es sich, die Funktion von Leber, Niere und
des hämatopoetischen Systems zu kontrollieren, insbesondere bei Früh- und Neugeborenen sowie
Kleinkindern.
Bei Patienten mit einzuhaltender Natrium-Restriktion ist zu beachten, dass eine Stechampulle
Unasyn 3 g etwa 230 mg (10 mMol) Natrium enthält.
Das Arzneimittel sollte nach Ablauf des auf der Packung angegebenen Verfalldatums nicht mehr
angewendet werden.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Wirkungen anderer Arzneimittel auf Unasyn:
Acetylsalicylsäure, Indometacin und Phenylbutazon verzögern die Ausscheidung von Penicillinen.
Probenecid: Die renale Ausscheidung von Ampicillin und Sulbactam wird durch Probenecid
vermindert; bei gemeinsamer Gabe führt dies zu einer Erhöhung und Verlängerung der
Serumspiegel, einer Verlängerung der Eliminationshalbwertzeit und einem erhöhten Risiko von
toxischen Reaktionen.
Wirkungen von Unasyn auf andere Arzneimittel:
Antikoagulantien:
Parenteral
verabreichte
Penicilline
können
Veränderungen
in
Thrombozytenaggregations- oder Gerinnungstests bewirken. Diese Wirkungen können in
Verbindung mit Antikoagulantien additiv sein.
Östrogenhältige orale Kontrazeptiva: Für mit Ampicillin behandelte Frauen liegen Berichte über
eine verminderte Wirksamkeit von oralen Kontrazeptiva vor, die zu einer ungeplanten
Schwangerschaft führte. Obwohl die Hinweise auf einen kausalen Zusammenhang beschränkt sind,
sollten die betroffenen Frauen auf die Möglichkeit verwiesen werden, während der Therapie mit
Ampicillin eine andere oder zusätzliche Form der Empfängnisverhütung zu verwenden.
Methotrexat: Bei gleichzeitiger Verwendung von Penicillinen und Methotrexat war die Clearance
von Methotrexat verringert, was toxische Reaktionen von Methotrexat bedingte. Die Patienten
sollten in solchen Fällen engmaschig überwacht werden und Leucovorin muss unter Umständen in
höheren Dosen und über längere Zeiträume verabreicht werden.
5
Wechselseitige Interaktionen:
Allopurinol: Die gleichzeitige Gabe von Allopurinol und Ampicillin führt zu einer deutlichen
Erhöhung der Häufigkeit von Hautausschlägen im Vergleich zu jener bei alleiniger Gabe von
Ampicillin.
Aminoglykoside: In-vitro Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Mischung von Ampicillin mit
Aminoglykosiden zu einer erheblichen gegenseitigen Inaktivierung führt; bei gemeinsamer Gabe
dieser beiden Arzneimittelgruppen sollten diese daher an unterschiedlichen Stellen und in einem
zeitlichen Abstand von mindestens 1 Stunde verabreicht werden (siehe Abschnitt 6.2.
„Inkompatibilitäten“).
Bakteriostatisch wirkende Arzneimittel: Eine Kombination mit bakteriostatisch wirkenden
Chemotherapeutika (z.B. Tetracycline, Erythromycin, Chloramphenicol bzw. Sulfonamide) kann
zu antibiotischem Antagonismus führen, eine gemeinsame Therapie sollte daher nach Möglichkeit
vermieden werden.
Andere Wechselwirkungen:
Beeinflussung von Labortests: Falsch positive Glukose-Tests im Harn (Fehlingsche Probe,
Benedictsche Glukoseprobe, Clinitest®). In diesen Fällen soll der Glukose-Nachweis enzymatisch
erfolgen.
Nach der Gabe von Ampicillin an schwangere Frauen wurden vorübergehende Senkungen der
Plasmaspiegel von konjugierten Östrogenen, Östriol-Glukuronid, konjugierten Östron und
Östradiol beobachtet. Dieser Effekt kann auch in Verbindung mit Sulbactam/Ampicillin auftreten.
Inkompatibilitäten (siehe Abschnitt 6.2. „Inkompatibilitäten)
4.6
Schwangerschaft und Stillzeit
Obwohl sich keine Hinweise auf Missbildungen oder eine fruchtschädigende Wirkung im
Tierversuch gezeigt haben, sollte Unasyn während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger
Nutzen/Risiko-Abwägung eingesetzt werden. Sulbactam passiert die Plazentaschranke.
Unter Behandlung mit Unasyn sollte nicht gestillt werden.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Keine bekannt, obwohl zu beachten ist, dass es nach der Verabreichung von Antibiotika
gelegentlich zu Schwindel kommen kann.
4.8
Nebenwirkungen
Folgende Nebenwirkungen können auftreten:
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems: Blutbildveränderungen wie reversible Anämie,
hämolytische Anämie, Leukopenie, Eosinophilie, Thrombozytopenie. Eine Beeinträchtigung der
Blutgerinnung kann in Einzelfällen auftreten.
Erkrankungen des Immunsystems: Überempfindlichkeitsreaktionen wie seltene Fälle von StevensJohnson-Syndrom, epidermale Nekrolyse und Erythema multiforme, anaphylaktoide Reaktionen
bis zum anaphylaktischen Schock. Bei Patienten mit bekannten allergischen Erkrankungen, wie
Heuschnupfen, Urtikaria oder Asthma bronchiale erhöht sich das Risiko von
Überempfindlichkeitsreaktionen.
Erkrankungen des Nervensystems: Gelegentlich können Schwindel und Kopfschmerzen auftreten.
Neurotoxische Reaktionen (Krämpfe) bei Meningitis oder Epilepsie, insbesondere nach
Verabreichung hoher Dosen bzw. bei eingeschränkter Nierenfunktion.
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes: Magendrücken, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit,
Blähungen, Durchfall, Enterocolitis und pseudomembranöse Colitis.
Leber- und Gallenwegerkrankungen: Vorübergehende und geringfügige Erhöhung von
Transaminasen (ALT, AST), Bilirubinämie, abnormale Leberfunktionswerte, Gelbsucht.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Hautausschläge, Juckreiz und andere
Hautreaktionen.
6
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:Vorübergehende und geringfügige
Erhöhungen der Kreatinphosphokinase (CPK).
Erkrankungen der Nieren und Harnwege: In seltenen Fällen interstitielle Nephritis.
Beschwerden am Verabreichungsort: Als primäre Nebenwirkung wurden wie bei anderen
parenteralen Antibiotika Schmerzen an der Injektionsstelle, vor allem in Verbindung mit einer i.m.
Verabreichung beschrieben. Bei einigen Patienten können nach einer i.v. Verabreichung Phlebitis
oder Reaktionen im Bereich der Injektionsstelle auftreten.
Nebenwirkungen, die in Verbindung mit der alleinigen Verwendung von Ampicillin beschrieben
werden, können auch mit Sulbactam/Ampicillin auftreten. Weitere Nebenwirkungen, die für
Ampicillin in seltenen Fällen beschrieben wurden, wie Gelenksschmerzen, Stomatitis, dunkle
Zungenverfärbung, Agranulozytose, angioneurotisches Ödem, exfoliative Dermatitis und Erythema
multiforme sowie das Auftreten eines anaphylaktischen Schocks bei einer PenicillinÜberempfindlichkeit können daher bei Verwendung von Ampicillin/Sulbactam nicht gänzlich
ausgeschlossen werden.
4.9
Überdosierung
Über die akute Toxizität von Ampicillin und Sulbactam beim Menschen liegen nur beschränkte
Daten vor. Im Falle einer Überdosierung von Ampicillin/Sulbactam ist prinzipiell mit einem
verstärkten Auftreten jener Effekte zu rechnen, die im Abschnitt Nebenwirkungen beschrieben
werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass hohe Liquorkonzentrationen von Beta-LaktamAntibiotika zu neurologischen Effekten, einschließlich Krampfanfällen, führen können. Da sowohl
Ampicillin als auch Sulbactam durch Hämodialyse eliminiert werden, könnte im Falle einer
Überdosierung bei Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion eine Hämodialyse die Elimination
beschleunigen.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiinfektiva zur systemischen Anwendung
ATC-Code: J01C R01
Unasyn ist ein Kombinationspräparat aus dem Beta-Laktamase-Inhibitor Sulbactam und dem
bakterizid wirkenden Beta-Laktam-Antibiotikum Ampicillin.
Ampicillin gehört zur Gruppe der Breitspektrum-Penicilline und ist gegen eine Vielzahl
grampositiver und gramnegativer Bakterien wirksam. Ampicillin wirkt bakterizid, indem es die
Biosynthese der Bakterienwand (Murein) von proliferierenden Keimen hemmt.
Sulbactam hemmt bakterielle ß-Laktamasen, die Penicilline inaktivieren, und potenziert somit die
Wirkung von Ampicillin bei penicillinresistenten Mikroorganismen. Sulbactam besitzt eine
klinisch relevante antibakterielle Aktivität lediglich gegen Neisserien, Acinetobacter calcoaceticus,
Bacteroides species, Branhamella catarrhalis und Pseudomonas cepacia.
Folgende Bakterienstämme sind im allgemeinen gegenüber Unasyn empfindlich:
Staphylococcus aureus und epidermidis (einschließlich ß-Laktamase-positiver Stämme),
Streptococcus pneumoniae, Streptococcus faecalis und andere Streptokokken-Arten, Haemophilus
influenzae und parainfluenzae (sowohl ß-Laktamase-positive als auch -negative Stämme),
Branhamella catarrhalis, Anaerobier, einschließlich Bacteroides fragilis und verwandter Arten,
Escherichia coli, Klebsiella species, Proteus species (sowohl indolpositiv als auch indolnegativ),
Neisseria gonorrhoeae und meningitidis sowie die meisten Morganella morganii, Citrobacter
species, Enterobacter species.
Zur Beachtung: Gegen Pseudomonas aeruginosa und Enterobacter cloacae ist Sulbactam/Ampicillin nicht wirksam.
7
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Absorption:
Sowohl nach intravenöser als auch nach intramuskulärer Applikation von Sulbactam/Ampicillin
werden hohe Serumspiegel erreicht. Außerdem verteilen sich Ampicillin und Sulbactam schnell in
eine Vielzahl von Geweben, Körperflüssigkeiten und Sekreten
Elimination:
Die Halbwertzeit sowohl für Sulbactam als auch für Ampicillin beträgt ca. 1 Stunde bei jungen
Erwachsenen. Bei Patienten über 65 Jahre beträgt die Halbwertzeit ca. 2 - 3 Stunden. Die
Eliminationshalbwertzeit bei Kindern von 1 - 1½ Jahren ist nur unwesentlich verkürzt (ca. 50
Minuten), bei Neugeborenen und Frühgeborenen ist sie jedoch wesentlich verlängert (8 - 9
Stunden). Ca. 80% beider Substanzen werden unverändert innerhalb von 8 Stunden nach Gabe
einer Einzeldosis Sulbactam/Ampicillin über die Niere ausgeschieden.
Metabolismus:
Von Sulbactam und Ampicillin wurden bislang keine Metaboliten bestimmt.
Die gleichzeitige Verabreichung von Sulbactam und Ampicillin bewirkt keine klinisch relevanten
Abweichungen von den kinetischen Parametern beider Substanzen bei Einzelgabe.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Untersuchungen zur subakuten Toxizität von Sulbactam bzw. Sulbactam/Ampicillin wurden an Ratten
und Hunden durchgeführt; die Sulbactam- bzw. Sulbactam/Ampicillin-Gabe erfolgte intravenös,
subkutan oder oral über 17 Tage bis 10 Wochen. Untersuchungen zur chronischen Toxizität von
Sulbactam bzw. Sulbactam/Ampicillin wurden ebenfalls an Ratten und Hunden durchgeführt. Die
Sulbactam- bzw. Sulbactam/Ampicillin-Gabe erfolgte subkutan über einen Zeitraum von 6 Monaten.
Auswirkungen einer Sulbactam-Gabe wurden an der Leber festgestellt. Neben Erhöhungen der
Leberenzymwerte (GOT, GPT, LDH) zeigte sich eine dosis- und geschlechtsabhängige
Glykogenablagerung in der Leber, die sich als reversibel nach Absetzen des Medikamentes erwies.
Diese Glykogenablagerung konnte keiner der bekannten Glykogenspeicherkrankheiten zugeordnet
werden.
Sulbactam verursachte bei diesen Versuchen keine signifikante Veränderung des Glukosestoffwechsels. Auch bei der Anwendung von Sulbactam/Ampicillin bei Patienten mit Diabetes mellitus
zeigte sich bei einer Behandlungsdauer von über 2 Wochen kein klinisch relevanter Effekt auf die
Glukoseverfügbarkeit. Aufgrund der im Tierversuch erhobenen Daten sollte die maximale Tagesdosis
beim Menschen 12 g Unasyn, d. h. 4 g Sulbactam, nicht überschreiten.
Die zur Teratogenität an Mäusen, Ratten und Kaninchen durchgeführten Versuche ergaben keinen
Hinweis auf medikamentenbedingte Missbildungen.
Sowohl Sulbactam als auch Ampicillin zeigten keine signifikante mutagene Aktivität in einer Vielzahl
von Versuchen.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Hilfsstoffe
Keine
6.2
Inkompatibilitäten
Da Aminoglykoside in vitro durch Aminopenicilline inaktiviert werden,
Sulbactam/Ampicillin und Aminoglykoside getrennt zubereitet und verabreicht werden.
sollten
Unasyn ist wegen des Gehalts an Ampicillin in gelöster Form mit folgenden Arzneimitteln inkompatibel (physikalisch-chemische Unverträglichkeit, Trübungen oder Ausfällung): Gentamicin,
Kanamycin, Chlorpromazin, Hydralazin. Aufgrund von Inkompatabilität sollte Unasyn auch
8
getrennt von den folgenden Arzneimitteln verabreicht werden: injizierbares Metronidazol,
injizierbare Tetracycline, Thiopental-Natrium, Prednisolon, Procain 2%, Suxamethoniumchlorid
und Noradrenalin. Ampicillin ist in Lösungen, die Dextrose und andere Kohlehydrate enthalten,
instabil; ferner soll Ampicillin nicht mit Blut oder Blutbestandteilen, Proteinhydrolysaten oder
Aminosäuren gemischt werden.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
36 Monate
6.4
Besondere Lagerungshinweise
Nicht über Raumtemperatur (bis 25°C) lagern.
Lichtschutz erforderlich.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Weißglasdurchstichflasche mit Gummistopfen.
1 Stück, 5x1 Stück (Bündelpackung).
6.6
Hinweise für die Handhabung
Nur klare Lösungen verwenden.
Nur zur einmaligen Entnahme
7.
NAME
ODER
FIRMA
UND
ANSCHRIFT
UNTERNEHMERS
Pfizer Corporation Austria Ges.m.b.H., Wien
8.
ZULASSUNGSNUMMER
1-18596
9.
DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
9. März 1989
10.
STAND DER INFORMATION
Juli 2005
11.
VERSCHREIBUNGSPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT
NR, apothekenpflichtig
DES
PHARMAZEUTISCHEN
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