Active substance: pramipexole PSUSA/00002491/201604

Werbung
ANHANG I
WISSENSCHAFTLICHE SCHLUSSFOLGERUNGEN UND GRÜNDE FÜR
DIE ÄNDERUNG DER BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG(EN) FÜR
DAS INVERKEHRBRINGEN
Wissenschaftliche Schlussfolgerungen
Der CHMP ist unter Berücksichtigung des PRAC-Beurteilungsberichts zum PSUR für Pramipexol zu den
folgenden wissenschaftlichen Schlussfolgerungen gelangt:
Dopaminagonistenentzugssyndrom (dopamine agonist withdrawal syndrome, DAWS)
Im Berichtszeitraum wurden vier Fachartikel veröffentlicht, die fünf Fälle von DAWS nach dem
Absetzen von Pramipexol beschreiben. In zwei Fällen besserte sich das Syndrom oder ging zurück,
nachdem die Pramipexol-Behandlung wieder aufgenommen wurde, zeigte also eine positive
Dechallenge.
Die kumulierte Evidenz umfasst drei kürzlich veröffentliche Beobachtungsstudien, eine davon mit
prospektivem Design. In einer Studie aus dem Jahr 2010 trat ein DAWS bei fünf von 26 Teilnehmern
auf, bei denen ein Dopaminagonist (DA) schrittweise abgesetzt wurde. Der DA war bei allen fünf
Teilnehmern Pramipexol. Bei zwei Patienten wurde eine positive Re- und Dechallenge beschrieben, bei
einem von ihnen mehrere Male. In zwei anderen Studien setzten 84 bzw. 51 Patienten ihre DATherapie ab. 13 bzw. 12 von ihnen entwickelten ein DAWS, wobei fünf bzw. vier von ihnen Pramipexol
bekamen. Dies entspricht einer DAWS-Häufigkeit von 15 %, 19 % bzw. 24 % bei Patienten, die in den
drei Studien eine DA-Therapie absetzten.
Der vermutete Mechanismus des Syndroms ist dem von Impulskontrollstörungen und anderen
Suchterscheinungen ähnlich, die mit einer Störung des Belohnungssystems („reward deficiency state“)
aufgrund einer Dysfunktion des mesokortikolimbischen Dopaminsystems einhergehen.
Aufgrund der verfügbaren Daten kam das PRAC zu dem Schluss, dass ein Warnhinweis zum
„Dopaminagonistenentzugssystem“ (DAWS) mit Verweis auf die Abschnitte 4.2 und 4.8 in die
Produktinformation aufgenommen werden sollte. Außerdem sollte das DAWS als Nebenwirkung mit
nicht bekannter Häufigkeit aufgeführt werden.
Angesichts der im überarbeiteten PSUR präsentierten Daten hält das PRAC Änderungen der
Produktinformation für Arzneimittel, die den Wirkstoff Pramipexol enthalten, für geboten.
Im RMP sollte das Risiko „abnormes Verhalten“ in „Impulskontrollverhalten“ und das Risiko
„reaktionsbasiertes Verhalten“ in „dopaminerges Dysregulationssyndrom“ geändert werden.
Der CHMP stimmt den wissenschaftlichen Schlussfolgerungen des PRAC zu.
Gründe für die Änderung der Bedingungen der Genehmigung(en) für das Inverkehrbringen
Der CHMP ist auf der Grundlage der wissenschaftlichen Schlussfolgerungen für Pramipexol der
Auffassung, dass das Nutzen-Risiko-Verhältnis des Arzneimittels/der Arzneimittel, das/die den
Wirkstoff Pramipexol enthält/enthalten, vorbehaltlich der vorgeschlagenen Änderungen der
Produktinformation, unverändert ist.
Der CHMP empfiehlt, die Bedingungen der Genehmigung(en) für das Inverkehrbringen zu ändern.
Anhang II
Änderungen der Produktinformation des/der national zugelassenen
Arzneimittel(s)
In die entsprechenden Abschnitte der Produktinformation aufzunehmende Änderungen (neuer
Text ist unterstrichen und fett, gelöschter Text ist durchgestrichen)
Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels
•
Section 4.4
A warning should be added as follows:
Dopaminerges Dysregulationssyndrom
Das dopaminerge Dysregulationssyndrom (DDS) ist eine Suchterkrankung, die zu übermäßiger
Anwendung des Produkts führt. Es tritt bei einigen Patienten auf, die mit Dopaminagonisten
wie Pramipexol behandelt werden. Vor Behandlungsbeginn sollten Patienten und Betreuer auf
das Risiko hingewiesen werden, dass Patienten ein DDS entwickeln können.
Dopaminagonistenentzugssyndrom (dopamine agonist withdrawal syndrome, DAWS)
Zum Absetzen der Behandlung bei Patienten mit Morbus Parkinson sollte Pramipexol
schrittweise reduziert werden (siehe Abschnitt 4.2). Bei der schrittweisen Reduzierung oder
beim Absetzen von Dopaminagonisten wie Pramipexol können nicht-motorische
Nebenwirkungen auftreten. Zu den Symptomen gehören Apathie, Angst, Depression,
Müdigkeit, Schwitzen und Schmerzen, die stark sein können. Patienten sollten vor dem
schrittweisen Absetzen des Dopaminagonisten darauf aufmerksam gemacht werden und
danach regelmäßig überwacht werden. Bei anhaltenden Symptomen kann es erforderlich sein,
die Pramipexol-Dosierung vorübergehend zu erhöhen (siehe Abschnitt 4.8).
•
Section 4.8
The following adverse reaction should be added in both ADR tables under the SOC General disorders and
administration site conditions with a frequency not known (nicht bekannt):
Dopamin-agonisten-entzugssyndrom einschließlich Apathie, Angst, Depression, Müdigkeit,
Schwitzen und Schmerzen
•
Section 4.8 (below the ADR tables)
Dopaminagonistenentzugssyndrom
Bei der schrittweisen Reduzierung oder beim Absetzen von Dopaminagonisten wie Pramipexol
können nicht-motorische Nebenwirkungen auftreten. Zu den Symptomen gehören Apathie,
Angst, Depression, Müdigkeit, Schwitzen und Schmerzen (siehe Abschnitt 4.4).
In addition, if applicable, the following changes are recommended to bring the product in line with the
SmPC guideline:
1) The first section, “Expected adverse reactions” should be removed as it is not informative, not in
accordance with the SmPC guideline and may discourage the reader. Furthermore, it is duplication of the
data given in the ADR tables below.
Bekannte Nebenwirkungen
Die folgenden Nebenwirkungen können unter Anwendung von X auftreten: abnorme Träume, Amnesie,
Verhaltensauffälligkeiten im Sinne von Impulskontrollstörungen und zwanghaftem Verhalten, wie z. B.
Essattacken, zwanghaftes Einkaufen, Hypersexualität und pathologisches Spielen (Spielsucht);
Herzversagen, Verwirrtheit, Obstipation, Delir, Wahnvorstellungen, Schwindel, Dyskinesien, Dyspnoe,
Müdigkeit, Halluzinationen, Kopfschmerzen, Schluckauf, Hyperkinesie, Hyperphagie, Hypotonie,
inadäquate ADH–Sekretion, Schlaflosigkeit, Störungen der Libido, Manie, Übelkeit, Wahn, periphere
Ödeme, Lungenentzündung, Pruritus und Hautausschlag sowie sonstige Überempfindlichkeitsreaktionen,
Ruhelosigkeit, Somnolenz, plötzliches Einschlafen, Synkope, Sehstörungen einschließlich Doppeltsehen,
verschwommenen Sehens und verminderter Sehschärfe, Erbrechen, Gewichtsabnahme einschließlich
vermindertem Appetit, Gewichtszunahme.
2) The following note is no longer correct as the tables also include ADRs from post-marketing sources.
As it is also not in accordance with the SmPC guideline the following paragraph should be deleted:
Die Tabellen 1 und 2 zeigen die Häufigkeit von Nebenwirkungen in Plazebo-kontrollierten klinischen
Studien bei Morbus Parkinson und beim Restless-Legs-Syndrom. Die in diesen Tabellen berichteten
Nebenwirkungen sind die Ereignisse, die bei 0,1 % oder mehr der Patienten unter Pramipexol-Behandlung
auftraten und die signifikant häufiger von Patienten unter Pramipexol berichtet wurden als unter Plazebo
oder in denen die Ereignisse als klinisch relevant erachtet wurden. Die meisten Nebenwirkungen waren
leicht bis mittelgradig, traten üblicherweise zu Therapiebeginn auf und hatten überwiegend die Tendenz,
im Verlauf der Therapie abzunehmen.
And replace with the following paragraph, in line with the SmPC guideline:
Die Mehrheit der Nebenwirkungen beginnen üblicherweise bald nach Therapiebeginn und die
meisten neigen dazu, sich bei fortgesetzter Therapie zurückzubilden.
Packungsbeilage
Section 2, Warnings and precautions
–
Übermäßige Anwendung und Verlangen nach dem Produkt
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie nach dem Absetzen Ihrer X-Behandlung oder einer
Dosisreduktion Symptome wie Depression, Apathie, Angst, Müdigkeit, Schwitzen oder
Schmerzen verspüren. Wenn diese Probleme länger als wenige Wochen anhalten, muss Ihr
Arzt Ihre Behandlung eventuell anpassen.
Possible side effects
Nicht bekannt
Nach dem Absetzen Ihrer X-Behandlung oder einer Dosisreduktion können Depression,
Apathie, Angst, Müdigkeit, Schwitzen oder Schmerzen auftreten (das sogenannte
Dopaminagonistenentzugssyndrom, DAWS).
Herunterladen