Aktualisierung Standortdiskussion UNTERE HUB, MASTWEIDE, WILDPARK, Karlsruhe Aktualisierung Standortdiskussion UNTERE HUB, MASTWEIDE, WILDPARK Karlsruhe 1. Ausgangssituation Mit dem erfolgreichen Aufstieg des Karlsruher SC in die 2.Fußball-Bundesliga soll in Karlsruhe die zeitweise ins Stocken geratene Entwicklung und Diskussion um einen möglichen Stadionneubau neu aufgenommen werden. Vor diesem Hintergrund strebt die Stadt Karlsruhe die Aktualisierung und vergleichende Aufbereitung der in der Vergangenheit bereits diskutierten Standortoptionen für einen Stadionneubau im Karlsruher Stadtgebiet an. In Zusammenarbeit mit interessierten Bürgern, Institutionen und Behörden (Verwaltung, Feuerwehr, Polizei, Ordnungsamt, etc.) sowie u.a. dem KSC als dem zukünftigen Nutzer des Stadions, sollen die durch AS&P bereits vertieften und konzeptionell ausgearbeiteten Standortoptionen UNTERE HUB und W ILDPARK sowie die seitens eines externen Unternehmens zur Diskussion gestellte Standortoption MASTWEIDE auf der Grundlage eines einheitlichen, schematischen Bemessungsstadions inhaltlich aufbereitet und anhand nachvollziehbarer Standortkriterien einer Eignungseinschätzung und Bewertung zugeführt werden. Im Rahmen einer öffentlichen Präsentation der Planungshistorie wurden im Beisein von interessierten Bürgern die bereits vorliegenden Standortuntersuchungen im Hinblick auf Untersuchungsansatz und Planungstiefe vorgestellt und Teilaspekte der Untersuchungen im Rahmen einer öffentlichen Fragerunde diskutiert. Im Zuge der weiteren Bearbeitung wurde darüber hinaus ein World-CafeWorkshop durchgeführt. Im Rahmen dieses Workshops wurden neue Perspektiven, Denkansätze und Handlungsoptionen bezüglich der genannten Standortoptionen für einen Stadionneubau gemeinsam erarbeitet, deren Umsetzung dann im Verlauf der Projektkonkretisierung auch mit den Konzeptparametern des Bemessungsstadions sowie mit den Wertungskriterien der Standortbewertung abgeglichen werden muss. Neben der Definition und schematischen Umsetzung von stadionbezogenen und einvernehmlich mit der Stadt Karlsruhe vereinbarten Bemessungsparametern im Rahmen eines Stadionneubaus sowie der Bewertung der Standortkonzepte anhand übergeordneter Qualitätsmerkmale (z.B. Flächencharakteristik, Anbindungsqualität, Flächenverfügbarkeit, Planungsrecht, Ökologie, Restriktionen, Marketingqualität, etc.), wurde darüber hinaus auch eine Aktualisierung bzw. Ergänzung der vorliegenden Kosten- und Erlösprognose für jede Standortoption durchgeführt. AS&P – Albert Speer & Partner GmbH Seite 1 von 11 Aktualisierung Standortdiskussion UNTERE HUB, MASTWEIDE, WILDPARK, Karlsruhe Abbildung 1 – Die Standortoptionen Die Definition und standortbezogene Umsetzung genannter Bemessungsparameter sowie die daran anschließende Grundbewertung der Standortkonzepte wird durch AS&P vorgenommen, die Leistungen zum Aspekt der Kosten- und Erlösprognose des Stadions durch die PROPROJEKT Planungsmanagement & Projektberatung GmbH und die Analyse zur notwendigen Infrastruktur im mittelbaren und weiteren Umfeld des Stadions sowie zur Zeitschiene der Projektansätze (Grunderwerb, Bauleitplanung, Bau und Umsetzung, etc.) durch Drees & Sommer. Die vorgenannten Leistungen seitens AS&P sind Gegenstand der nachfolgenden Kurzdokumentation und basieren, soweit nicht im weiteren konkretisiert bzw. abweichend dargestellt, auf den seitens AS&P erarbeiteten Planungsansätzen und Planungsempfehlungen im Zuge der Bearbeitungsphasen zur STANDORTBETRACHTUNG STADION KARLSRUHE (Stand Oktober 2008) bzw. zur Bearbeitungsphase der FUNKTIONALPLANUNG ZUM W ILDPARKSTADION (Stand Januar 2009) und der daran anschließenden Konzeptüberarbeitungen und Optimierungsphasen im Auftrag der Stadt Karlsruhe. 2. Standortbeschreibungen Als Standortoptionen eines Stadionneubaus in Karlsruhe wurden in der Vergangenheit diverse Standorte innerhalb und außerhalb des Karlsruher Stadtgebietes diskutiert. Als Ergebnis einer kritischen Stadionstandortdiskussion wurden einvernehmlich zwischen allen Beteiligten folgende Standortoptionen definiert: UNTERE HUB MASTWEIDE W ILDPARKSTADION AS&P – Albert Speer & Partner GmbH Seite 2 von 11 Aktualisierung Standortdiskussion UNTERE HUB, MASTWEIDE, WILDPARK, Karlsruhe Die Standortoptionen werden im weiteren Verlauf der vorliegenden Dokumentation hinsichtlich der strukturellen und nutzungsspezifischen Gegebenheiten am Standort im Hinblick auf die Eignung als Stadionstandort beschrieben. 2.1 1 UNTERE HUB Standortumgriff, Bestandssituation, Grün & Ökologie Die Standortoption UNTERE HUB liegt östlich der Karlsruher Innenstadt und nördlich von KarlsruheDurlach. Der überschlägige Standortumgriff wird durch die Nordtangente (B 10 neu), die B 10 im Osten, die Bundesautobahn A5 im Westen sowie den Bachlauf der Pfinz im Süden begrenzt und besteht vorwiegend aus unbebauten, Freiraumstrukturen. Die Areale werden derzeit vorwiegend landwirtschaftlich genutzt. Einige Parzellen entlang der A5 und der Nordtangente sind als Ausgleichsflächen ausgewiesen, die aus der Planung und Umsetzung der Nordtangente resultieren. Abbildung 2 - Standortoption UNTERE HUB Neben bestehenden Vereinsgeländen befindet sich innerhalb des Umgriffs der skizzenhaft definierten Standortoption auch ein städtischer, landwirtschaftlicher Gutshof. Ca. 70% der Fläche der Standortoption UNTERE HUB sind gegenwärtig im Eigentum der Stadt Karlsruhe, die restlichen Flächen befinden sich in privatem Besitz. Der Standort wurde in der Vergangenheit bereits mehrfach als Gewerbeflächenentwicklungspotential kontrovers in Politik und Öffentlichkeit diskutiert. Gegenwärtig existieren Bestrebungen seitens Karlsruhe-Durlach ein Vereins- und Sportzentrum am Standort als Projekt zu entwickeln 1 Hinsichtlich der aufgeführten Standortgegebenheiten handelt es sich um eine Zusammenfassung im Rahmen der bestehenden Beauftragung durch die Stadt Karlsruhe. Weitere und ggf. detailliertere Standortspezifika können bei Bedarf den Ausführungen im Rahmen der STANDORTBETRACHTUNG STADION KARLSRUHE (Stand Oktober 2008) entnommen werden. AS&P – Albert Speer & Partner GmbH Seite 3 von 11 Aktualisierung Standortdiskussion UNTERE HUB, MASTWEIDE, WILDPARK, Karlsruhe Für den Raum Karlsruhe gilt der Regionalplan „Mittlerer Oberrhein 2003“ (Satzungsbeschluss März 2002), welcher das Gewann UNTERE HUB im Regionalplan als Grünzäsur ausweist. Die südlich gelegene Lenzenhub ist darüber hinaus als Teil des regionalen Grünzuges dargestellt. Darüber hinaus ist die UNTERE HUB und die Lenzenhub als überschwemmungsgefährdeter Bereich bei Katastrophenhochwasser (Vorbehaltsgebiet) gekennzeichnet. Unabhängig davon, dass insbesondere der Bereich der Lenzenhub nicht Teil des skizzenhaften, optionalen Standortumgriffs ist, würde in diesem Zusammenhang im Hinblick auf eine Bebauung der Unteren Hub ein Zielabweichungsverfahren vom Regionalplan erforderlich. Die Flächen der Standortoption weisen mit dem bestehenden Naturraum und den Freizeiteinrichtungen eine mittlere Bedeutung für die freiraumbezogene Erholungsnutzung auf. Insbesondere im nördlichen Bereich existieren in Teilen geschützte Biotopflächen nach § 24a NatSchG Baden-Württemberg, die eine hohe ökologische Wertigkeit aufweisen. Das vorhandene Offenland fungiert als Kaltluftentstehungsgebiet. Durch lokale Windsysteme wird die Luft nachts als Kaltluftzustrom in die überwärmten Siedlungsbereiche Durlach und die Oststadt transportiert. Durch eine Bebauung würde sich die Reichweite der Frisch- und Kaltluftquelle reduzieren wodurch eine höhere Wärmebelastung für die angrenzenden Stadtteile die Folge wäre. Das Grundwasser steht auf dem Planungsgebiet zum Teil bis Geländeniveau an. Somit wäre für eine Realisierung eines Stadionneubaus – vorbehaltlich weiterer Fachgutachten - eine Aufschüttung des Gebietes bzw. die Anhebung der Baustrukturen (z.B. Stadion und Sportstätten) notwendig, um sehr seltene, aber grundsätzlich mögliche Überschwemmungen im Zuge von Extremwetterlagen zu vermeiden. Entlang der Bundesautobahn (Vgl. § 9 Abs. 1 Nr. 1 Bundesfernstraßengesetz) ist ein 40m breiter Streifen als Bauverbots- bzw. ein 100m breiter Streifen als Baubeschränkungszone einzuhalten. Ähnlich verhält es sich bezüglich einzuhaltender Abstandsflächen gegenüber den umliegenden Bundesstraßen (Bauverbotszone 20 m, Genehmigungsvorbehalt 40 m). Aufgrund der Größe der Standortoption ergeben sich hieraus jedoch keine Beeinträchtigungen im Hinblick auf einen möglichen Stadionneubau. 2.2 M ASTWEIDE Standortumgriff, Bestandssituation, Grün & Ökologie Der Standort MASTWEIDE befindet sich östlich der Karlsruher Innenstadt. Er wird begrenzt von einem Gütergleis im Westen und der südlichen Gleisstrecke der DB für Regionalverkehr und S-Bahn in Richtung Stuttgart, der Durlacher Allee (B 10 neu) im Norden sowie der Bundesautobahn A5 im Osten. Auf dem ca. 9 ha großen Areal befinden sich ausschließlich Dauerkleingärten sowie ein Tennenplatz. Das Planungsgebiet befindet sich im Besitz der Stadt Karlsruhe, wobei die Flächen der Stadt Karlsruhe als Dauerkleingärten an den Kleingartenverein Mastweide e.V. verpachtet sind. Im Regionalplan „Mittlerer Oberrhein 2003“ wurden für das potentiell zur Diskussion stehende Areal keine Ausweisungen und Zielaussagen getroffen. Lediglich drei Hochspannungsfreileitungen, die von Norden nach Süden direkt über dem Areal verlaufen, wurden in den Regionalplan nachrichtlich übernommen. Das Areal wird vorwiegend durch die Nutzung in Form von Dauerkleingärten geprägt, verfügt dahingehend insbesondere über eine große Bedeutung für die freiraumbezogene Erholungsnutzung und weist eine mittlere ökologische Wertigkeit auf. Der Tennenplatz im Norden hat eine geringe ökologische Bedeutung, wohin gegen die Baumreihen im Norden und Nordwesten im Landschaftsplan als wichtig eingestuft werden. Im Süden ist im Landschaftsplan eine Ruderalflur mit überwiegend krautartiger Vegetation entlang der Bahngleise ausgewiesen, welche eine geringe ökologische Wertigkeit aufweist. Aus klimatischen Gesichtspunkten haben die unversiegelten Flächen eine hohe Wertigkeit, da sie der nächtlichen Luftabkühlung dienen. Aus gesamtstädtischer Sicht sind diese allerdings nur von lokaler Bedeutung. Nördlich und südlich angrenzend an die Standortoption der MASTWEIDE befinden sich Gewerbegebiete. Westlich liegt ein Gleisbauhof der Deutschen Bahn, östlich grenzen hinter der Bundesautobahn A5 weitere Dauerkleingärten und in ca. 250 Meter Entfernung ein Wohngebiet an. Direkt über dem Plangebiet verlaufen drei Hochspannungsfreileitungen (ab 110kV) in nord-südlicher Richtung. Für jede dieser 110kV-Freileitungen gilt ein Freileitungsschutzbereich zu beiden Seiten. Dieser liegt bei ca. 20 m beidseitig der Leitungsachse und richtet sich nach den bei größtem AS&P – Albert Speer & Partner GmbH Seite 4 von 11 Aktualisierung Standortdiskussion UNTERE HUB, MASTWEIDE, WILDPARK, Karlsruhe Durchhang ausgeschwungenen äußersten Leiterseilen zuzüglich des je nach Höhe der Spannung erforderlichen Mindestabstandes. Im Zuge einer Standortentwicklung wären die Trassen zu verlegen und außerhalb der Standortoption in Abstimmung mit den betroffenen Institutionen neu zu führen. Abbildung 3 - Standortoption MASTWEIDE Entlang der Bundesautobahn (Vgl. § 9 Abs. 1 Nr. 1 Bundesfernstraßengesetz) ist ein 40m breiter Streifen als Bauverbots- bzw. ein 100m breiter Streifen als Baubeschränkungszone einzuhalten. Ähnlich verhält es sich bezüglich einzuhaltender Abstandsflächen gegenüber der nördlich gelegenen Bundesstraße B10 (Bauverbotszone 20 m, Genehmigungsvorbehalt 40 m). Aufgrund der relativ geringen Grundstücksgröße ergibt sich dementsprechend eine strak begrenzte Bauraum für ein Stadionneubau und im Falle einer Standortentscheidung für die MASTWEIDE eine frühzeitige Einbindung der Autobahndirektion in die weiteren Verfahrensschritte. 2.3 WILDPARK 2 Standortumgriff, Bestandssituation, Grün & Ökologie Die Standortoption W ILDPARK ist identisch mit dem bestehenden Stadionstandort W ILDPARK und liegt nordöstlich der Karlsruher Innenstadt im sogenannten Hardtwald. Der Standort liegt eingebettet zwischen den Waldflächen des südlichen Wildparks im Westen und den ebenfalls von Waldflächen umschlossenen Sportanlagen der Karlsruher Universität im Osten. Der Adenauerring begrenzt den Standort nach Norden hin, im Süden schließen weitere Sportanlagen an den Karlsruher Schlossgarten an. Der Standort W ILDPARK ist trapezförmig eingebunden in den Bereich zwischen den konzentrisch angelegten Erschließungsringen, dem Zirkel um den Karlsruher Schlossgarten im inneren und dem 2 Hinsichtlich der aufgeführten Standortgegebenheiten handelt es sich um eine Zusammenfassung im Rahmen der bestehenden Beauftragung durch die Stadt Karlsruhe. Weitere und ggf. detailliertere Standortspezifika können bei Bedarf den Ausführungen im Rahmen der STANDORTBETRACHTUNG STADION KARLSRUHE (Stand Oktober 2008) entnommen werden. AS&P – Albert Speer & Partner GmbH Seite 5 von 11 Aktualisierung Standortdiskussion UNTERE HUB, MASTWEIDE, WILDPARK, Karlsruhe Adenauerring als äußerem Erschließungsring. Die Größe der sich im städtischen Eigentum befindlichen und durch den Karlsruher SC genutzten Fläche des Standortes W ILDPARK beträgt insgesamt ca. 14,2 ha. Davon entfallen ca. 7,5 ha auf das Wildparkstadion und sein direktes Umfeld. Die restlichen Flächen um den unmittelbaren Stadionbereich sind im Wesentlichen durch weitere Sportplätze und sonstige Erschließungsflächen belegt. Abbildung 4 - Standortoption WILDPARK Die Stadt Karlsruhe ist Eigentümerin des Standortes W ILDPARK. Etwaige für einen Ausbau des Standortes zusätzlich benötigte Flächen, die direkt an den Standort angrenzen, müssten vom Bundesland Baden-Württemberg erworben oder anderweitig zur Verfügung gestellt werden. Der Standort W ILDPARK ist im Regionalplan „Mittlerer Oberrhein 2003“teilweise in den ausgewiesenen „Regionalen Grünzug“ mit einbezogen. Regionale Grünzüge sind Ziele der Raumordnung und als großflächige, zusammenhängende Teile der freien Landschaft für ökologische Funktionen oder für Freiraumnutzungen einschließlich der Erholung zu erhalten. In begründeten Fällen ist die Inanspruchnahme dieser Flächen für Verkehrsanlagen oder Leitungen sowie für Vorhaben, die aufgrund besonderer Standortanforderungen nur außerhalb des Siedlungsbestandes errichtet werden können, möglich, soweit ihre Realisierung der genannten Zielsetzung nicht entgegensteht. Dabei ist dem Schutz ökologisch sensibler Bereiche eine besondere Bedeutung beizumessen. Das zu untersuchende Areal befindet sich laut Regionalplan zudem innerhalb eines großflächigen Landschaftsschutzgebietes, wobei die Flurstücke westlich und nördlich des Standortes naturschutzrechtlich als Natura-2000 Flächen eingestuft und nachrichtlich übernommen sind. Wesentliche Restriktionen für den Standort W ILDPARK im Bereich des Themenfeldes Ökologie ergeben sich aus dem Landschaftsplan 2010 des Nachbarschaftsverbandes Karlsruhe vom Juli 2004. Darin ist der Standort, abgesehen vom eigentlichen Stadiongelände, das als Siedlungsfläche festgelegt ist, als Grünfläche mit der Zweckbestimmung Sportplatz eingestuft. Der gesamte Standort liegt im Landschaftsschutzgebiet „Nördliche Hardt“. Als naturschutzrechtliche Restriktionen ergibt sich daraus zunächst, dass innerhalb des Landschaftsschutzgebietes alle Handlungen verboten sind, die den Charakter des Gebietes verändern oder dem Schutzzweck zuwiderlaufen. Die Errichtung baulicher Anlagen nach Landesbauordnung ist im Landschaftschutzgebiet zwar nicht grundsätzlich ausgeschlossen, sie ist jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich und steht unter dem ausdrücklichen Erlaubnisvorbehalt der unteren Naturschutzbehörde. AS&P – Albert Speer & Partner GmbH Seite 6 von 11 Aktualisierung Standortdiskussion UNTERE HUB, MASTWEIDE, WILDPARK, Karlsruhe Die Flurstücke westlich sind als Waldflächen dargestellt und werden ebenfalls als FFH- und Vogelschutzgebiete eingestuft, die teilweise besonders geschützte Biotope nach § 24a NatSchG BW aufweisen. Eingriffe in die Waldbestände unterliegen den restriktiven Vorgaben des Landeswaldgesetzes Baden-Württemberg und sollten weitestgehend vermieden werden. Zum Schutz von FFH- und Vogelschutzgebieten ist gemäß § 34 BNatSchG eine Verträglichkeitsprüfung durchzuführen, soweit Projekte oder Pläne verwirklicht werden sollen, die geeignet sind, ein Schutzgebiet erheblich zu beeinträchtigen. 3. Bemessungsstadion Im Folgenden wird unter Optimierung der Entwurfsansätze im Zuge der Studie STANDORTBETRACHTUNG STADION KARLSRUHE (vgl. Kapitel 5, Definition Bemessungsstadion; Stand Oktober 2008) sowie der daran anschließenden Konzeptphasen im Jahre 2009 und unter Benennung der relevanten Flächenansätze ein abstrakter Planungsansatz in Form eines Bemessungsstadions definiert. Abbildung 5 - Kenngrößen und Parameter Bemessungsstadion Als Ausgangslage für die Bemessung und Organisation des Bemessungsstadions gilt die maximale Kapazität von 35.000 Zuschauern (25.000 Sitzplätze + 10.000 Stehplätze) und die Einhaltung der relevanten Anforderungen an Stadien seitens der Deutschen Fußball Liga (DFL) bzw. des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Die hierbei zugrundegelegten Flächenannahmen basieren auf bisherigen Erfahrungen mit nationalen Stadionprojekten bzw. auf Stadionrecherchen, sind quantitativ lediglich von überschlägiger Natur bzw. müssen im Rahmen der Realisierung an konkrete Nutzeranforderungen angepasst werden. Neben ersten Aussagen über ein grobes Raumprogramm und die damit verbundenen Flächenanforderungen dient die Definition darüber hinaus einer ersten überschlägigen Abschätzung eines Kostenbudgets des Stadionprojekts. AS&P – Albert Speer & Partner GmbH Seite 7 von 11 Aktualisierung Standortdiskussion UNTERE HUB, MASTWEIDE, WILDPARK, Karlsruhe Folgende Kennwerte werden vorbehaltlich der weiteren Konkretisierung zugrunde gelegt: 210 x 170m „Footprint“ Stadionumgriff 35.000 Zuschauer als maximales Fassungsvermögen des Stadions bei 25.000 Sitzplätzen und 10.000 Stehplätzen 650m2 Funktionsflächen 2.500 Business-Seats, Ausbauoption auf 2.800 BS-Seats, alternativ Integration von Logen 3.500 – 4.000m2 Hospitalityflächen 800m2 Pantrys und Theken 600m2 Gastronomieflächen 500m2 Kioskflächen, ca. 10-12 Einheiten 400m2 Medienflächen, Planfall 1.Bundesliga 150m2 Fanshop inkl. Lageranteil 450m2 Dienste, Polizeiwache, Leitzentrale, Ordnungsdienst, Sanitätsbereich und sonstige Einsatzräume Sonstige Einrichtungen (Kassen und Depots, Stadionbetrieb/Werkstatt, TV-Compound, Verteiler und Außenflächen, interne Freiflächen , etc.) Im Folgenden werden die Analyseergebnisse der vorangegangenen Standortbetrachtung sowie die abstrakte Konzeption des Bemessungsstadions zusammengeführt, um am jeweiligen Standort eine exemplarische, skizzenhafte Lageplankonzeption umzusetzen. In diesem Zusammenhang werden die Parameter des schematischen Bemessungsstadions - soweit möglich- an die lokalen Gegebenheiten des Standortes angepasst und die Anforderungen eines zeitgemäßen Stadions am Standort exemplarisch umgesetzt. 3.1 Skizzenhafter Planungsansatz UNTERE HUB Abbildung 6 - Standortskizze UNTERE HUB AS&P – Albert Speer & Partner GmbH Seite 8 von 11 Aktualisierung Standortdiskussion UNTERE HUB, MASTWEIDE, WILDPARK, Karlsruhe Das Stadion wird zentral im nördlichen Bereich der Plangebietsfläche verortet und bietet neben der weitestgehend optimalen Nord-Süd-Ausrichtung jeweils die Diagonale als Ansicht zur Autobahn A5 bzw. zur B10. Der Baukörper ist in seiner Kubatur nachdrücklich räumlich erlebbar, zumal dieser lediglich von Stellplatzflächen umgeben ist und somit nicht in Konkurrenz zu sonstigen baulichen Anlagen steht. Die Erschließung des Areals erfolgt über ein dreispuriges Ringsystem, welches im Norden, Westen und Osten an das übergeordnete Netz angebunden wird. An das Ringsystem sind neben dem Stadion (Stadionzufahrten VIP-Stellplätze, Rettungswegezufahrt, etc.) auch die Stellplätze für Pkw und Busse angeschlossen. Optional bietet es sich an, jeweils die mittlere der drei Ringspuren bei Bedarf dem zubzw. ausfahrenden Verkehr über ein Verkehrsleitsystem zuzuschalten. Die vom Bahnhof Karlsruhe-Durlach kommenden Fußgänger queren das Ringsystem im Südwesten und werden entlang einer Grünverbindung zum Stadion geleitet. Gegebenenfalls ist an dieser Stelle eine Querungshilfe anzubieten. Die Fußwegeverbindung wird am Stadion entlang weitergeführt und verläuft im Nordosten des Stadion ebenfalls entlang der Rettungswegezuführung. Die das Stadion umgebenden Schotterrasen-Stellplätze werden jeweils durch Stichstraßen bzw. interne Schleifen angebunden. Insgesamt stehen ca. 7.000 PKW-Stellplätze inklusive der direkt den Hospitalitybereichen zugeordneten 800 VIP-Stellplätze zur Verfügung. 3.2 3 Skizzenhafter Planungsansatz M ASTWEIDE Abbildung 7 - Standortskizze MASTWEIDE gemäß externem Planungsansatz Das Stadion wird gemäß des externen Planungsansatzes nord-süd-gerichtet unter weitestgehender Berücksichtigung der Bauverbotszone zur Bundesautobahn zentral in der Fläche platziert. Im Vorfeld 3 Die Planungsskizze basiert auf einem externen Projektansatz seitens des Beratungsunternehmens Newport aus dem Jahr 2009. Die relevanten Planungselemente wurden soweit bekannt übernommen und hinsichtlich der stadionbezogenen Kennziffern (Dimensionierung, Footprint des Stadions) vergleichbar aufbereitet. AS&P – Albert Speer & Partner GmbH Seite 9 von 11 Aktualisierung Standortdiskussion UNTERE HUB, MASTWEIDE, WILDPARK, Karlsruhe des Stadions zur Durlacher Allee wird westlich eine Vorzone des Stadions eingerichtet, welche in eine sogenannte „Esplanade“ führt, die das Stadion als Erschließungsebene umgibt und das westlich des Stadions gelegene Bahngleis überbaut. Im Süden schließen weitere Erschließungsflächen (Stellplätze Busse und Pkw) sowie ein neuer Bahn-Haltepunkt an. Das Stadion wird darüber hinaus an die bestehende Stadtbahntrasse in der Durlacher Allee angebunden. In der Tiefebene des Stadions werden Stellplätze für Stadionbesucher realisiert, welche über eine neu zu schaffende Erschließungsstraße an den Ostring sowie durch Garagenzufahrten an die Durlacher Allee angebunden werden. 3.1 Skizzenhafter Planungsansatz WILDPARK Abbildung 8 - Standortskizze Wildpark Das bestehende Stadion am derzeitigen Standort W ILDPARK wird komplett rückgebaut und gegen einen Stadionneubau ersetzt. Die neue Gegentribüne bildet zukünftig die Fassade zum Straßenraum und wird das Erscheinungsbild des Stadionstandortes und das damit verbundene Standortimage maßgeblich positiv beeinflussen. Im Bereich des Birkenparkplatzes wird über die Integration von Parkpaletten zusätzlicher Parkraum geschaffen. Zwei Parkpaletten mit jeweils 4 Ebenen werden auf dem Areal platziert. Die vorgeschlagene Anlage umfasst ca. 600 Stellplätze je Ebene, insgesamt somit ca. 2.400 Stellplätze. Während des Spielbetriebes wird der Adenauerring zwischen der Zufahrt zur westlichen Palette und der Theodor-Heuss-Allee für den MIV gesperrt. Dies ermöglicht den Besucherströmen der beiden Parkpaletten auf dem heutigen Birkenparkplatz ein ungestörtes Queren der Straße bei gleichzeitig maximaler Leistungsfähigkeit im Kfz-Zufluss. Die Zu- und Abfahrt für die westliche Palette erfolgt über den Adenauerring Süd-West (Mühlburger Tor), die Zu- und Abfahrt für die östliche Palette über die Theodor-Heuss-Allee bzw. den Adenauerring Süd-Ost (Durlacher Tor). Aus Sicherheitserwägungen heraus werden die Sektoren der Gäste und der Heimfans standortbezogen getauscht, wodurch sich im Bereich der derzeit bestehenden Trainingsplätze südlich des Regionalligastadions des KSC die Möglichkeit bietet - analog zum Planungsansatz der Standortoptionen UNTERE HUB und MASTWEIDE - eine Aufstellfläche für Gästefans zu integrieren. Diese wird über die Friedrichsthaler Allee angefahren, die im Zuge dieser Konzeption entsprechend zu erweitern wäre. Südlich zu dieser Aufstellfläche soll darüber hinaus eine Parkpalette mit ebenfalls AS&P – Albert Speer & Partner GmbH Seite 10 von 11 Aktualisierung Standortdiskussion UNTERE HUB, MASTWEIDE, WILDPARK, Karlsruhe einer Anbindung an die Friedrichsthaler Allee und einer Kapazität von ca. 600 Stellplätzen für Hospitalitygäste integriert werden, um die Vermarktungsmöglichkeiten im Zuge des Hospitalitykonzeptes am Standort zu optimieren. In Verbindung mit dem Parkraumpotential von ca. 200 Stellplätzen in der südlichen Vorzone des Stadions bestünde somit ein Parkraumpotential von ca. 800 Stellplätzen in optimierter Entfernung zur Haupttribüne. Die durch vorgenannte Maßnahmen entfallenden Trainingskapazitäten (2 Großspielfelder) sind am Standort W ILDPARK durch die Nutzung externer und bislang nicht durch den KSC genutzter Sportstätten bzw. durch entsprechende Kompensationen in Form ergänzender Neubaumaßnahmen im Sinne des KSC zu ersetzen. Aktualisierung Standortdiskussion UNTERE HUB, MASTWEIDE, WILDPARK Karlsruhe Auftraggeber: Karlsruher Fächer GmbH Zähringer Straße 72 76133 Karlsruhe Auftragnehmer: AS&P – Albert Speer & Partner GmbH Hedderichstraße 108-110 60596 Frankfurt am Main Bearbeitung: Matthias Schöner Matthias Voigt Josef Dolejsi Frankfurt am Main, im September 2013 AS&P – Albert Speer & Partner GmbH Seite 11 von 11