Klinischer Untersuchungskurs Neurologische Untersuchung Untersuchung im Sitzen - Prüfen der aktiven und passiven Beweglichkeit des Kopfes und der Halswirbelsäule bei gleichzeitiger Funktionsüberprüfung des N. accessorius durch Kopfanteflexion, Kopfdrehung gegen Widerstand und Schulterhebung gegen Widerstand - Kalottenklopfschmerz - Prüfung des Geruchvermögens als Funktionstest des N. olfactorius bei entsprechender Anamnese o aromatische Stoffe (Kaffee, Vanille) und trigeminusreizende trigeminusre Stoffe - fingerperimetrische Bestimmung der Gesichtsfeldgrenzen durch Positionierung des Untersuchers in Augenhöhe des Patienten - Untersuchung des Visus durch Visustafeln - Pupillomotorik: o Testung des afferenten Schenkels der Pupillomotorik mit dem Swinging-Flashlight-Test Swing Test o Testung des efferenten Schenkels mit der direkten und konsensuellen Lichtreaktion sowie Konvergenzreaktion - Untersuchung des Farbsehens (Aufdeckung einer Farbsehschwäche) mit Ishihara-Farbsehtafeln Ishihara Farbsehtafeln - Untersuchung der Okulomotorik: o Überprüfung der Blickfolge mit Fragestellung nach Doppelbildern o Überprüfung der Sakkaden als Versionsbewegung zwischen zwei fixierten Objekten o Überprüfung der Konvergenzreaktion bei Fixation eines nahen Objektes o Testung des optokinetischen Nystagmus (OKN) durch eine OKN-Trommel und des okulozephalen Reflexes o Prüfung des vestibulookulären Reflexes durch einen Drehstuhl und Frenzelbrille - Achten auf Lähmungen des N. oculomotorius (Ptosis, Bulbusabweichung nach unten/außen, Mydriasis) - Achten auf supranukleäre Bewegungsstörungen beider bei Bulbi: horizontale/vertikale Blickparese, internukleäre Ophthalmoplegie - Funktionsprüfung des N. trochlearis:: bei Lähmung steht betroffener Bulbus höher und es treten schräge Doppelbilder auf - Funktionsprüfung des N. abducens:: bei Lähmung Lähmung weicht Bulbus nach innen ab, horizontale Doppelbilder - Funktionsprüfung des N. trigeminus: o Prüfung des Kieferschlusses mit Palpation des M. masseter und M. temporalis (motorische Komponente) o Prüfung der sensiblen Innervation des Gesichtes und der sensorischen ischen Innervation der vorderen 2/3 der Zunge o Palpation der Nervenaustrittspunkte, Nervenaustrittspunkte Prüfung des Kornealreflexes und des Ziliarreflexes - Routineuntersuchung des N. facialis durch Prüfung der Symmetrie der mimischen Muskulatur (Stirnrunzeln, Augen kneifen, Backen aufblasen, fblasen, Zähne zeigen, Pfeifen) o bei Geschmacksstörungen auf die Innervation der vorderen 2/3 der Zunge achten o Symptome des Lagophthalmus, Bell-Phänomen Bell Phänomen und Sign des cils sowie Hyperakusis sprechen für Fazialisparese - Routineuntersuchung des N. vestibulocochlearis durch einen groben Hörtest (Fingerreiben, Flüstern) und Weber- und RinneVersuch zur Unterscheidung einer SchallleitungsSchallleitungs und Schallempfindungsschwerhörigkeit - Prüfung des N. glossopharyngeus durch Auslösung des de Würgereflexes und Prüfung der Innervation des hinteren Zungendrittels - N. vagus wird durch Prüfung der Schluckfähigkeit und Inspektion des Gaumensegels vor und während des Würgereflexes geprüft - N. hypoglossus-Testung Testung durch Inspektion des Aussehens und der Beweglichkeit (Herausstrecken, Hin-/Herbewegen) Hin der Zunge - Prüfung des Tonus der Muskeln der oberen Extremität durch passive Bewegung im Schulter-,, EllenbogenEllenbogen und Handgelenk o ! bei passivem Durchbewegen der Extremität spiegelbildliche Aktivierung der Gegenseite, Gegenseite Achten auf Spastik/Rigor - Kraftprüfung der Muskulatur der oberen Extremität: o Händedruckprobe mit verschränkten Armen, Armen, Prüfung der Abbremsbewegung durch das Rebound-Phänomen o Armabduktion/Armadduktion, Ellenbogenflexion/Ellenbogenextension, Fingerflexion/Fingerextension, Fingerflexion/Fingerextension, Fingerspreizen - Prüfung der Feinmotorik durch den Finger-Daumen-Versuch Finger und die Diadochokinese durch Schraubbewegungen - allgemein auf Faszikulationen, Tremor, Athetose, Ballismus, Chorea, Myoklonie, Dystonie achten Untersuchung im Liegen - Prüfung des Tonus der Muskeln der unteren Extremität durch passive Bewegung im Hüft-,, KnieKnie und Fußgelenken o Hin- und Herrollen der Beine, rasches Anheben im Kniegelenk, passive Dorsalflexion des Fußes - Kraftprüfung der Muskulatur der unteren Extremität: Extrem o Hüftadduktion/Hüftabduktion, Kniebeugung/Kniestreckung, Fußheber/Fußsenker, Großzehenheber - Beinhalteversuch, Fahrradfahren (Diadochokinese der de Beine) - Reflexprüfung: dabei Intensität der Reflexantwort visuell und taktil im Zielmuskel erfassen, u.U. auch au Reflexbahnung (Jendrassik) o Muskeleigenreflexe:: Bizepssehnenreflex, Brachioradialisreflex, Tricepssehnenreflex, Trömner-Reflex, Trömner Patellarsehnenreflex, Tibialis-Posterior Posterior-Reflex, Reflex, Adduktorenreflex, Achillessehnenreflex o Muskelfremdreflexe:: Bauchhautreflex, Kremasterreflex o pathologische Reflexe:: Babinski-Reflex, Babinski Gordon-Reflex, Oppenheim-Reflex o Frontalhirnzeichen (erschöpfend): Glabellareflex (Lidschluss bei Stirnbeklopfen), Greifreflex - Testung der Koordination durch den Finger-Nase-Versuch Finger (Dysmetrie, Hypo-/Hypermetrie, /Hypermetrie, Eumetrie, Intentionstremor), Knie-Hacken-Versuch (! bei Kleinhirnläsion abweichende Bewegungen) - Untersuchung der Qualitäten der Sensibilität am entspannten Patienten mit geschlossenen Augen: o taktile Ästhesie: Berührungsempfinden Berührungsempf durch Wattebausch, Holzstäbchen; Spitz-/Stumpf /Stumpf-Unterscheidung o Zweipunkt-Diskrimination durch Weber-Tastzirkel Weber o Algesie durch eine spitze Nadel oder Hautfalte zwischen zwei Fingern mit Nägeln klemmen o Thermästhesie,, Dermolexie, Pallästhesie, Propriozeption (an distalen Gelenken), Lagesinn, Stereognosie - Prüfung des Meningismus:: passives Anheben des Kopfes beim liegenden Patienten, achten auf das Brudzinski-Zeichen, Lasègue-Zeichen (Anheben des gestreckten Beines bis 70-90° 70 ) und Kernig-Zeichen © November 2010 20 by Alexander Jörk Friedrich--Schiller-Universität Jena 1 Klinischer Untersuchungskurs Neurologische Untersuchung Untersuchung im Stehen - Beurteilung des Gangs:: Patient barfuß über Gangstrecke von 10-15 10 Schritten hin- und hergehen lassen, zunächst mit offenen, dann mit geschlossenen Augen o Fersen- und Zehengang als Sonderform o gleiches Prozedere mit dem Seiltänzergang (ein Fuß vor den anderen setzen) - Finger-Bodenabstand Bodenabstand prüfen und Patient auffordern, sich aus der Hocke aufzurichten - Romberg-Test:: Füße stehen parallel und geschlossen, geschlossen, Vergleich bei offenen und geschlossenen Augen - Unterberger-Tretversuch:: Patient tritt mit mi geschlossenen Augen 1 min auf der Stelle o Störung bei Drehtendenz von mehr als 45 ° nach 50 Sch ritten, Versuch hierbei reproduzieren lassen - Einbeinstand und monopedales Hüpfen - Armhalteversuch bei geschlossenen Augen und Supination der Handflächen Nach der Untersuchung - neuropsychologische Beurteilung durch subjektives Schildern der Beschwerden des Patienten (anamnestische Angaben) und Verhaltensbeobachtung des Patienten,, Prüfung der Orientierung (zur Person, örtlich, zeitlich, zur Situation) - Demenztestung durch den Mini-Mental-Status Status-Test, Uhrentest - Prüfung der Flexibilität durch Abzeichnen einer alternierenden Folge von Dreiecken und Quadraten (ΛΠΛΠΛΠΛΠΛ) - Prüfung der Fluenz durch Wortproduktion mit einem bestimmten Anfangsbuchstaben über 3 min min (mind. 19 Worte) - Prüfung des Sprachverständnisses durch Kommandobefolgung (mit rechtem Kleinfinger das linke Ohrläppchen berühren) - Benennen von Objekten, Nachsprechen von Worten/Sätzen („Es gibt kein Wenn, Und oder Aber.“), Aber.“) Schreibübung mit linker und rechter Hand („Elektrizitätswerk, 4468-5731“), 4468 lautes Vorlesen, Kopfrechnen (100-7, 93-7, 7, 86-7, 86 ...), Praxieprüfung (Kamm, Zahnbürste, Schere), Stroop-Test Test (Patient soll Farbe der Wörter sagen, aber nicht die Wörter lesen) - verbales Frischgedächtnis: Begriffe ffe einprägen und nach 5 min wieder abfragen - Stroop-Test von Perret: ROT GELB GRÜN ORANGE BLAU GRÜN GELB BLAU ROT ORANGE ROT GRÜN ROT GELB GRÜN ORANGE BLAU GRÜN GELB BLAU ROT ORANGE ROT GRÜN - Mini-Mental-Status-Test: Anlagen Ia) max. 30 Punkte (< 10: schwere Demenz, 10-17: 17: mittelgradige Demenz, 18-23: 18 leichte Demenz) zeitliche Orientierung: In welchem Jahr leben wir? 1P Welche Jahreszeit/welchen Monat haben wir? je 1 P Welchen Wochentag/welches Wochent Datum haben wir? je 1 P Ib) örtliche Orientierung: In welchem Land/Bundesland/Ort sind wir? je 1 P In welcher Praxis/Klinik sind wir? 1P In welchem Stockwerk/Auf welcher Station sind wir? 1P II) Merkfähigkeit: Drei Begriffe werden werden vom Untersucher genannt und müssen vom Patient wiederholt werden: „Apfel“, „Haus“, „Pfennig“ 3P III) Aufmerksamkeit/Rechnen: Von 100 jeweils 7 abziehen oder das Wort „Stuhl“ rückwärts buchstabieren: „93, 86, 79, 72, 65“, „LHUTS“ 5P IV) Erinnern: Wiederholung der drei gemerkten Worte 3P V) Benennen: Zwei Gegenstände benennen: „Armbahnuhr, Bleistift“ je 1 P VI) Ausdruck wiederholen: „Ohne Wenn und Aber“ 1P VII) dreiteiliger Befehl: „Nehmen Sie bitte ein Blatt in die Hand, falten falten es in der Mitte und legen es auf den Boden.“ 3P VIII) Reaktion: Augen schließen 1P IX) Schreiben: Patient soll spontanen Satz schreiben 1P X) Abzeichnen: Zwei sich überschneidende Fünfecke zeichnen 1P © November 2010 20 by Alexander Jörk Friedrich--Schiller-Universität Jena 2