Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz Wie läuft die Bestrahlung ab? 2. DER STATIONÄRE BEHANDLUNGBEGINN Am ersten Tag Ihres stationären Aufenthaltes melden Sie sich wieder an der Rezeption der Radio-Onkologischen Ambulanz. Von dort werden Sie auf die jeweilige Station weitergeleitet. Anschließend erfolgt die Bestrahlungsvorbereitung. Ziel der Bestrahlungsvorbereitung ist es, die Bestrahlung so sorgfältig zu planen, dass eine entsprechende und notwendige Dosis am Tumor und eine möglichst niedrige Dosis im umgebenden gesunden Gewebe erzielt wird. Damit werden bei optimaler Heilungschance die Nebenwirkungen so gering wie möglich gehalten. Je nach Art der Erkrankung können dazu verschiedene Vorbereitungen nötig sein: Radio-Onkologie-Ambulanz Seite 1 von 5 Info_stationäre Bestrahlung Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz A) COMPUTERTOMOGRAFIE (CT) Bei dieser Untersuchung werden eine Vielzahl von Querschnitten der zu bestrahlenden Körperregion einschließlich der Nachbarstrukturen erstellt. Insgesamt ist für Sie als Patient/in dieser Abschnitt der Therapievorbereitung der zeitaufwändigste Teil der Behandlung. Hier muss "Maßarbeit " geleistet werden, was auch Geduld erfordert. Für die Patienten und Patientinnen besteht die Geduldsprobe vor allem darin, dass sie während der Untersuchung möglichst ruhig liegen sollten. Für bestimmte Körperregionen werden Lagerungshilfen verwendet, wie z. B. Kunststoffmasken, spezielle Polster etc. Wichtige Referenzpunkte an der Haut zur exakten Reproduktion der Lagerung, die dann auch bei der eigentlichen Bestrahlung eingenommen werden muss, werden mittels kleiner Tätowierungspunkte markiert. Diese bleiben dann während der Behandlungsserie für die Mitarbeiter sichtbar, sie können bei der Körperpflege nicht verschwinden. Die bei der Computertomografie erworbenen Bilder und die darin enthaltenen Daten werden direkt in den Bestrahlungsplanungs-Computer eingelesen. Der Radio-Onkologe zeichnet millimetergenau das gewünschte Zielvolumen ein, Organe, wie zum Beispiel das Rückenmark, die in manchen Fällen besonders geschont werden müssen werden eigens gekennzeichnet. Der Arzt und der Physiker ermitteln mit Hilfe des Computers die günstigste Anordnung. B) BESTRAHLUNGSPLANUNG Während Sie wieder auf die Station zurückkehren, erfolgt im Hintergrund von Arzt/Ärztin und Physiker die Bestrahlungsplanung - wie viel Strahlendosis in einer bestimmten Zeit an eine bestimmte Stelle des Körpers gelangen soll. Präzision ist hierbei das Credo. Das Ziel ist die maximale Schädigung des Tumors bei maximaler Schonung des Gewebes. Neben Arzt/Ärztin und Physiker ist ein Betriebstechniker damit betraut, individuell angepasste Bleiblöcke zur Abschirmung des umliegenden Gewebes herzustellen. Radio-Onkologie-Ambulanz Seite 2 von 5 Info_stationäre Bestrahlung Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz Auf die Erkrankung abgestimmt können unterschiedliche "Bestrahlungsstundenpläne" notwendig sein. Üblicherweise wird fünfmal pro Woche bestrahlt (ausgenommen sind die Wochenenden). Es gibt jedoch auch Erkrankungen, bei denen es sinnvoll ist, zweimal täglich zu bestrahlen (Hyperfraktionierung). Bei manchen Tumoren kommt man dagegen mit einer geringeren Anzahl von Sitzungen pro Woche aus. Auch die Dauer der Bestrahlung und die notwendige Dosis sind bei den verschiedenen Erkrankungen unterschiedlich. Den genauen Zeitplan wird der RadioOnkologe vor Bestrahlungsbeginn mit Ihnen besprechen. Die erste Bestrahlungssitzung dauert meist etwas länger als die folgenden, da der Chefarzt oder Oberarzt, ein Facharzt und meist auch ein Physiker vor Beginn nochmals alle Einzelheiten überprüfen, insbesondere wird das bei der Ersteinstellung angefertigte Bestrahlungsprotokoll vom Physiker nochmals mittels Computer nachgerechnet. Erst dann wird die weitere Bestrahlung vom verantwortlichen Arzt freigegeben. Die erste Bestrahlung ist für manche Patienten mit heftigem "Lampenfieber" verbunden. Sie werden jedoch sehr schnell merken, dass nichts Schmerzhaftes oder Bedrohliches geschieht und Sie können dann die weiteren Sitzungen ganz entspannt absolvieren. Radio-Onkologie-Ambulanz Seite 3 von 5 Info_stationäre Bestrahlung Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz BESONDERHEITEN IN DER GESUNDHEITS- UND KRANKENPFLEGE Pflege und Therapie bestrahlter Haut Einen pflegerischen Schwerpunkt in der Strahlentherapie stellt die Hautpflege dar. Es wurde von Ärztinnen, Ärzten und Pflegepersonen eine Richtlinie für "Pflege und Therapie bei bestrahlter Haut" erstellt. Nach dieser Richtlinie wird die Hautpflege auf der Station durchgeführt. Patientinnen, Patienten und gegebenenfalls auch Angehörige werden für die Weiterführung der Hautpflege zu Hause geschult. Ernährungsberatung Ein weiterer Schwerpunkt ist die Ernährungsberatung. Viele unserer Patientinnen und Patienten leiden unter Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust. Um dies möglichst zu vermeiden, erarbeiten das Ärzte- und Pflegeteam bei Bedarf gemeinsam mit einer Diätassistentin/Ernährungsmedizinischen Beraterin optimal und individuell abgestimmte Ernährungsvorschläge/Kostformen aus. Psychologische Betreuung und Begleitung Die psychische Betreuung und Begleitung unserer Patientinnen/Patienten liegt uns sehr am Herzen. Ein multiprofessionelles Team (Ärzte/Ärztinnen, Pflegepersonen, Radio-Onkologie-Ambulanz Seite 4 von 5 Info_stationäre Bestrahlung Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz Psychologenteam und Seelsorge) ist für die Patienten da, wenn Fragen, Ängste und Unsicherheiten auftreten. Entlassungsplanung Vor der Entlassung wird mit den Patientinnen/Patienten auf der Station eine individuelle Entlassungsplanung durchgeführt. Für jene, die nach der Entlassung noch Hilfestellung und Betreuung für zu Hause benötigen, bietet die Überleitungspflege ihre Unterstützung an. Am Bestrahlungsgerät vereinbart ein/e Mitarbeiter/in am Ende Ihres stationären Aufenthaltes mit Ihnen einen Termin für die künftige ambulante Bestrahlung, der grundsätzlich täglich gleich bleibt und übergibt Ihnen ein Informationsblatt für die ambulante Bestrahlung (siehe farbige Beilage). 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