Medizinisches Netz Informationen für Patienten und Angehörige Stroke Unit – Schlaganfälle bestmöglich behandeln Knappschaftskrankenhaus Dortmund Akademisches Lehrkrankenhaus der Ruhr-Universität Bochum KLINIKUM WESTFALEN Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren, bei einer Schlaganfallbehandlung zählt jede Minute. Dabei ist es wichtig das alle Beteiligten gemeinsam Hand in Hand zum Wohle der Patienten arbeiten. Um dieses Ziel bestmöglich zu erreichen arbeitet ein interdisziplinäres Team in der Stroke Unit (Schlaganfallbehandlungseinheit) zusammen. Die Schlaganfall-Station wurde als „Stroke Unit“ erfolgreich zertifiziert. Die Stroke Unit am Knappschaftskrankenhaus bietet die beste Chance, das Leben eines Patienten mit Schlaganfall ohne spätere Behinderung zu retten. In der Stroke Unit sorgt ein interdisziplinäres Team rund um die Uhr dafür, dass sofort Ausmaß und Ursachen des Schlaganfalls festgestellt werden, so dass unmittelbar mit der individuellen Therapie begonnen werden kann. So früh wie möglich beginnen dann bereits bei der stationären Behandlung erste Reha-Maßnahmen in enger Zusammenarbeit mit allen Beteiligten. Auf den folgen Seiten bieten wir Ihnen einige Informationen rund um das Thema Schlaganfall und unserer Schlaganfallbehandlungseinheit, der Stroke Unit. Für weitere Fragen steht Ihnen das Team der Klinik für Neurologie und das Stroke Unit gern zur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen Priv.-Dozent Dr. med. Friedrich C. Grahmann Chefarzt der Neurologischen Klinik am Knappschaftskrankenhaus Dortmund Was ist ein Schlaganfall? Neurologische Folgen des Schlaganfalls Jeder Schlaganfall ist ein Notfall und sollte so schnell wie möglich in einer für die entsprechende Diagnostik und Therapie ausgerichteten Klinik behandelt werden. Es ist heute wissenschaftlich gesichert, daß die beste Schlaganfallversorgung durch spezialisierte neurologische Schlaganfallstationen geschieht. Durch einen Schlaganfall entstehen neurologische Ausfälle, die folgendermaßen aussehen können: • Plötzliche Schwäche oder Gefühlsstörung einer Körperseite. • Plötzlicher Verlust der Sprache oder Schwierigkeiten, Gesprochenes zu verstehen. • Plötzliche Sehstörung, insbesondere auf einem Auge. • Plötzlich auftretende, ungewöhnlich heftige Kopfschmerzen. • Vorübergehende Doppelbilder. • Plötzlich einsetzender Schwindel mit Gangunsicherheit. Die Neurologische Klinik des Knappschaftskrankenhauses Dortmund verfügt über eine solche regionale, zertifizierte Schlaganfall-Spezialstation (Stroke Unit) mit einer hochmodernen Ausstattung zur optimalen Versorgung von akuten Schlaganfallpatienten und darüber hinaus über eine spezialisierte Station (Comprehensive Stroke Unit) für die Nachversorgung in der Postakutphase. Ein Schlaganfall ist Folge einer Durchblutungsstörung des Gehirns. Diese kann verursacht sein durch: 1. 2. 3. eine Mangeldurchblutung (Ischämie), weil ein das Gehirngewebe versorgendes Blutgefäß verschlossen ist. eine Blutung durch den plötzlichen Riss eines Blutgefäßes. eine Blutung aus einer Gefäßaussackung, einem Aneurysma. Durch diese Vorgänge erhalten die Nervenzellen im Gehirn zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe, so dass sie zugrunde gehen. Wenn es zu einer örtlichen Mangeldurchblutung im Gehirn gekommen ist, so spricht man von einem Hirninfarkt. Die Mangeldurchblutung ist mit 80% die häufigste Ursache eines Schlaganfalls. In 20% der Fälle kommt es durch den plötzlichen Riss eines Blutgefäßes zu einer Blutung ins Hirngewebe (intrazerebrale Blutung – 15%) oder in die Hirnflüssigkeitsräume (Subarachnoidalblutung – 5%). Risikofaktoren des Schlaganfalls Risikofaktoren für die Entstehung eines Schlaganfalls sind • hohes Lebensalter • hoher Blutdruck •Zuckerkrankheit • erhöhte Blutfette •Nikotingenuss • Übergewicht und Bewegungsmangel •Herzerkrankungen Die meisten Risikofaktoren begünstigen die Arteriosklerose, die Verkalkung der Blutgefäße, die ihrerseits oft die Ursache für den Schlaganfall ist. Die Arteriosklerose fördert aber auch Herzerkrankungen, die durch häufig begleitende Rhythmusstörungen ebenso ein Risikofaktor sind. Etwa 75% der Schlaganfälle treffen Menschen nach dem 65. Lebensjahr; bei über 75-jährigen ist die Rate dreimal so hoch wie bei den 65 – 75-jährigen. Was ist eine Schlaganfallstation ? (Stroke Unit / Comprehensive Stroke Unit) Die Schlaganfallstation ist eine spezielle Einrichtung einer Neurologischen Klinik mit der Möglichkeit einer besonders intensiven Betreuung von Patienten mit einem akuten Schlaganfall, die auf einer Normalstation nicht gewährleistet werden kann. In der Akutphase des Schlaganfalls ist der Krankheitsverlauf meistens noch instabil, so dass eine besonders intensive Versorgung des Patienten erforderlich ist. Angestrebt wird die möglichst rasche Verbesserung bzw. die Vermeidung einer Zunahme der Symptome, die in der ersten Krankheitsphase noch möglich ist. Auf der Schlaganfallstation arbeitet ein interdisziplinäres Team aus besonders geschulten Ärzten und Pflegepersonal zusammen mit Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Neuropsychologen und Sozialarbeitern. In der Neurologischen Klinik des Knappschaftskrankenhauses Dortmund gibt es seit dem Jahr 2009 eine Schlaganfallstation (Stroke Unit), auf der Schlaganfallpatienten rasch und sicher diagnostiziert und optimal nach den geltenden Leitlinien der Neurologischen Fachgesellschaft DGN behandelt werden können. Die von der Deutschen-Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) als regional zertifizierte Schlaganfallstation (Stroke Unit) verfügt über 5 Betten, des weiteren auf der Comprehensive Stroke Unit über 8 Betten mit Monitoren und 3 Betten ohne Monitore für nicht mehr intensiv überwachungspflichtige Patienten. Die Schlaganfallstation hat im Wesentlichen folgende Aufgaben: • • unmittelbare Diagnostik des Schlaganfalls als Voraussetzung für eine gezielte Therapie. kontinuierliche Überwachung von Blutdruck, Herzaktion, Sauerstoffgehalt im Blut, Blutzucker und Temperatur einschließlich des Blutflusses der zum Hirn führenden Blutge- • • fäße durch spezielle Geräte (Monitore). darüber hinaus soll rasch eine gezielte medikamentöse Therapie einschließlich der Überwachung ihrer Nebenwirkungen erfolgen. weiterhin wird frühzeitig mit der Rehabilitation durch das Pflegeteam, die Physiotherapeuten (Krankengymnasten), Ergotherapeuten (Beschäftigungstherapeuten), Logopäden (Sprachtherapeuten) und Neuropsychologen begonnen. Besonders wichtig ist die kollegiale und interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Klinikabteilungen und spezialisierten Kooperationspartnern in anderen Krankenhäusern – vor allem der Neuroradiologischen Abteilung. Neuroradiologen sind darauf spezialisiert, in besonderen Fällen verschlossene Hirngefäße mit kleinen Kathetern zu eröffnen und geplatzte Aneurysmen (Gefäßwandaussackungen) zu verschließen. Durch die Herzspezialisten, die Kardiologen, erfolgen spezielle Untersuchungen des Herzens. Gegebenenfalls muss schon auf der Schlaganfallstation ein neurochirurgischer, neuroradiologisch-interventioneller oder gefäßchirurgischer Eingriff geplant werden. Was kommt nach der Schlaganfallstation? Üblicherweise wird der Patient 1-3 Tage auf der Schlaganfallstation klinisch und mit Monitoren durch die Ärzte und das Pflegepersonal überwacht, nach der Stabilisierung auf die Postakutstation Comprehensive Stroke Unit und anschließend auf die Neurologische Allgemeinstation verlegt. Dort erfolgt dann weiterführende Diagnostik und die Organisation der Entlassung, entweder in eine neurologische Rehabilitationsklinik, Pflegeeinrichtung oder nach Hause mit oder ohne Unterstützung durch einen ambulanten Pflegedienst. Für Fragen zur Rehabilitation und zur sonstigen Versorgung steht der Sozialdienst gerne zur Verfügung. Knappschaftskrankenhaus Dortmund Klinik für Neurologie Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. Friedrich Grahmann Am Knappschaftskrankenhaus 1 • 44309 Dortmund Tel.: 0231 922-1401 • Fax: 0231 922-1409 E-Mail: [email protected] Internet: www.klinikum-westfalen.de Anfahrtsplan PKW Parken S-Bahn U-Bahn Dortmund-Brackel (B1/ A40, Abfahrt Knappschaftskrankenhaus) Krankenhaus-Parkplatz (Gebühr), S-Bahn-Parkplatz 200 m (frei) S4, Knappschaftskrankenhaus U43, Richtung Brackel/Wickede oder in Richtung Innenstadt bis zur Haltestelle Knappschaftskrankenhaus