Informationen zuR behandlung ihrer chronisch obstruktiven lungenerkrankung (copd) Ordinationsstempel PM-AT-2010-146 Nycomed Pharma GmbH, Technologiestr. 5, 1120 Wien Stand: Januar 2011 Für Patienten, denen Daxas® ärztlich verordnet wurde Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient, Ihr Arzt hat Ihnen ein zusätzliches Medikament für die Behandlung Ihrer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) verschrieben. Diese Broschüre soll Ihnen in aller Kürze einen Überblick über die COPD und ihre Behandlungsmöglichkeiten bieten und Ihnen mögliche Fragen zu Daxas® beantworten. Bevor Sie mit der Einnahme Ihres neuen Medikaments beginnen, lesen Sie bitte sorgfältig den Beipackzettel. Bitte nehmen Sie Ihre Medizin regelmäßig und fragen Sie Ihren Arzt, falls Sie weitere Informationen benötigen. Wir hoffen, diese Broschüre wird Ihnen bei Ihrer Behandlung helfen und wünschen Ihnen alles Gute. Was ist COPD? Der Begriff COPD steht für „Chronic Obstructive Pulmonary Disease“, auf Deutsch chronisch obstruktive Lungenerkrankung. Chronisch bedeutet, dass die Krankheit von langer Dauer ist. Obstruktiv sagt aus, dass die Atemwege sich verengen, so dass das Atmen zunehmend schwieriger wird. Und da die Krankheit sich überwiegend in der Lunge abspielt, spricht man von einer Lungenerkrankung. Weltweit leiden Millionen Menschen an COPD. Die Hauptursache der Erkrankung ist das Rauchen, jedoch kann auch das Einatmen anderer Reizstoffe, wie chemischer Dämpfe, Umweltverschmutzungen oder Feinstäube, eine Ursache sein. Deshalb wird die Erkrankung auch oft als Raucherhusten oder Staublunge bezeichnet. Gase und Partikel können die Atemwege und die Lunge schädigen und anfänglich zu Schwellungen und Reizungen führen (Entzündung). Mit der Zeit wird diese Entzündung chronisch und irreversibel und schädigt das Lungengewebe. Die Folge davon sind Veränderungen in der Lunge, die sich in den wichtigsten Symptomen der COPD zeigen: • Husten und Auswurf (Schleim) • Kurzatmigkeit und Atembeschwerden • Keuchen Eine plötzliche Verschlimmerung der Symptome nennt man Exazerbation oder auch Lungenattacke. Schwere Exazerbationen können die Erkrankung weiter verschlimmern und sogar zu Krankenhausaufenthalten führen. Die COPD kann behandelt werden. Da die COPD mit Atembeschwerden und Exazerbationen verbunden ist und durch eine chronische Entzündung verursacht wird, müssen Medikamente einerseits die Symptome und andererseits die Entzündung als Ursache bekämpfen. Die Symptome werden mit bronchienerweiternden Medikamenten behandelt, während anti-entzündliche Medikamente die Ursache behandeln und so die Symptome indirekt bessern können. Welche Medikamente können helfen? Das Ziel der medikamentösen Behandlung der COPD ist zum einen die Linderung Ihrer Beschwerden, zum anderen die positive Beeinflussung des langfristigen Verlaufs der Erkrankung. Dabei werden vor allem zwei Arten von Medikamenten eingesetzt, die zum Teil auch kombiniert werden können: Arzneimittel, die die Bronchien erweitern: • Kurzwirksame Medikamente (sog. Notfallsprays), die bei Bedarf angewendet werden • Langwirksame Medikamente, die dauerhaft angewendet werden Zu den Arzneimitteln, die die Bronchien erweitern, gehören in erster Linie Sprays oder Pulver. Sie werden inhaliert und die Wirkstoffe gelangen so mit der Atemluft direkt in die Atemwege. Lesen Sie immer genau die Gebrauchsanleitung zu Ihrem Medikament, um die richtige Inhalationstechnik anzuwenden. Arzneimittel, die die Entzündung beeinflussen. Zur Beeinflussung der COPD-spezifischen Entzündung werden hauptsächlich Kortison zum Inhalieren, welches z. B. auch in der Asthmatherapie eingesetzt wird, und Daxas® Tabletten zum Einnehmen verwendet. Diese Tabletten werden im Allgemeinen erst im späteren Verlauf der Erkrankung eingesetzt. Der Einsatz der Medikamente folgt einem Stufenschema, das sich nach dem Schweregrad der Erkrankung richtet: Stufenschema der medikamentösen COPD-Behandlung Leicht Mittel schwer Kurzwirksame atemwegserweiternde Medikamente + langwirksame atemwegserweiternde Medikamente + anti-entzündliche Medikamente Ist die COPD weiter fortgeschritten, kann auch eine Sauerstofftherapie notwendig werden. Dafür stehen z. B. auch Systeme für die mobile Sauerstoffversorgung zur Verfügung, um eine tägliche Sauerstoffzufuhr über 16 bis 24 Stunden zu ermöglichen. Achten Sie auf die regelmäßige Anwendung Ihrer inhalativen Medikamente und die regelmäßige Einnahme Ihrer Tabletten. Und denken Sie daran, Ihr Notfallspray immer bei sich zu tragen. Häufige Fragen zu Daxas® Was ist Daxas®? Daxas® ist ein neues Medikament für Patienten mit COPD, bei denen die Behandlung mit langwirksamen inhalierbaren Medikamenten nicht ausreicht und die deshalb zusätzlich eine anti-entzündliche Behandlung brauchen. und so die COPD-Entzündung verhindert bzw. verringert. Indem Daxas® auf die COPD-Entzündung zielt, behandelt es die der COPD zugrunde liegende Ursache. Da es eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt, die Entzündung zu verringern, sollten Sie Daxas® wie von Ihrem Arzt verordnet regelmäßig einnehmen, auch wenn Sie keine sofortige Wirkung spüren. Was ist der Unterschied zu meinem derzeitigen COPD-Medikament? Wie wird Daxas® eingenommen? Ihre derzeitige Behandlung konzentriert sich vor allem auf die Verbesserung der Symptome. Daxas® soll hauptsächlich die Entzündung bekämpfen und Verschlimmerungen (Exazerbationen) verhindern. Im Lauf der Behandlung kann es aber auch die Funktion der Lunge und das Atmen verbessern. Daxas® wird zusätzlich zu Ihrer derzeitigen Dauerbehandlung eingenommen, 1x täglich eine Tablette. Sie können es mit oder ohne Nahrung einnehmen. Daxas® ist keine Notfallbehandlung für plötzlich auftretende Atembeschwerden. Es ist wichtig, dass Sie alle Ihre COPD-Medikamente nach Anweisung Ihres Arztes einnehmen. Was kann Daxas®? Studien haben gezeigt, dass Daxas® hilft, die Funktion der Lunge zu verbessern und die Zahl der plötzlichen Verschlimmerungen (Exazerbationen) zu verringern, wenn es zusammen mit einem langwirksamen inhalierbaren Medikament angewendet wird. Wie funktioniert Daxas®? Der Wirkstoff in Daxas® heißt Roflumilast. Roflumilast ist die erste verfügbare Behandlung in einer neuen Wirkstoffklasse, den sogenannten Phosphodiesterase-4 -Hemmstoffen (PDE4 Hemmer). Man geht davon aus, dass dieses innovative Medikament die Aktivität von Entzündungszellen in der Lunge hemmt Welche Nebenwirkungen können auftreten? Wie alle wirksamen Medikamente kann Daxas® bei manchen Patienten Nebenwirkungen verursachen. Am häufigsten wurden Durchfall, Gewichtsabnahme, Übelkeit, Unterleibsschmerzen und Kopfschmerzen berichtet. Studien haben gezeigt, dass diese Nebenwirkungen hauptsächlich innerhalb der ersten Behandlungswochen auftreten und im Allgemeinen bei fortgesetzter Behandlung von selbst verschwinden. Bei starken und anhaltenden Nebenwirkungen sollten Sie jedoch Ihren Arzt aufsuchen. Was können Sie selbst tun? Die Ziele aller Maßnahmen in der Behandlung der COPD sind: Das Rauchen aufgeben • Linderung von Atemnot, Husten und Auswurf • Vermeidung akuter Verschlechterung und von Komplikationen • Verbesserung der körperlichen Belastbarkeit und Steigerung der Lebensqualität Der erste und wichtigste Schritt, den Sie selbst zur Verbesserung Ihrer Erkrankung machen können, ist mit dem Zigarettenrauchen aufzuhören. Der wichtigste Schritt ist es, Nichtraucher zu werden. Sie selbst können sehr viel dazu beitragen, diese Ziele zu erreichen. Wenn Sie bereit dazu sind, Nichtraucher zu werden, dann lassen Sie sich helfen. Natürlich kommt es dabei vor allem auf Sie an, aber auch Ihr Arzt kann Sie beraten, wie Ihr Weg zum Nichtraucher begleitet werden kann. Mögliche Hilfen sind z. B. psychologisch geleitete Tabakentwöhnungskurse, aber auch medikamentöse Entwöhnungshilfen wie z. B. Ersatz des Nikotins durch Kaugummis oder Pflaster. Weitere Informationen dazu erhalten Sie am Raucher-Telefon unter 0810 81 00 13 (zum Ortstarif) oder im Internet unter www.rauchertelefon.at. Richtig bewegen und ernähren Die tägliche Bewegung und ein angemessenes körperliches Training machen Sie wieder leistungsfähiger und belastbarer. Ihr Herz-Kreislauf-System wird gestärkt und Ihre Muskulatur gekräftigt. Körperliches Training sollte daher Teil der Langzeittherapie sein. Fragen Sie Ihren Arzt, welche Art körperliches Training in Ihrem speziellen Fall in Frage kommt. Er kann Ihnen auch Informationen zu speziellen Lungensportgruppen geben. Körperliches Training sollte Teil der Langzeittherapie sein. Wichtig ist für Sie auch eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Dabei sollte Ihre Nahrung ausreichend energiereich sein, da bei vielen Patienten mit COPD ein ungewollter Gewichtsverlust auftritt. Achten Sie auf Ihr Gewicht. Wenn Sie Veränderungen nach oben oder unten wahrnehmen, informieren Sie Ihren Arzt. Außerdem erfahren Sie viel über das Krankheitsbild und können sich mit anderen Erkrankten austauschen. Achten Sie auf eine gesunde und ausreichende Ernährung. Eine Atemphysiotherapie kann Ihre Lebensqualität steigern und ist wesentlicher Bestandteil der Behandlung von COPD. Zur Atemphysiotherapie gehören: Infekte vermeiden Da Infekte in den Lungen zu plötzlichen Verschlimmerungen der Erkrankung führen können, sind Schutzimpfungen gegen Grippeviren und Pneumokokken empfehlenswert. Nutzen Sie die Möglichkeiten zur Schutzimpfung. Versuchen Sie darüber hinaus, sich vor Ansteckung zu schützen. Die wichtigsten Übertragungswege sind das direkte Anhusten und der Händekontakt. Und auch der Witterung angepasste Kleidung hilft, die Erkältungszeit ohne Infekt zu überstehen. An einer Patientenschulung teilnehmen Sollten Sie bislang noch nicht an einer Patientenschulung zu COPD teilgenommen haben, sprechen Sie Ihren Arzt aktiv darauf an. Sie lernen u. a. • Ihre Symptome zu erkennen • Ihre Medikamente richtig anzuwenden • Atem- und Hustentechniken Die Patientenschulung unterstützt Sie im Umgang mit COPD. Besser atmen und husten lernen • Hilfen zur Schleimlösung • Hustentechniken • Atemgymnastik • Selbsthilfemaßnahmen bei körperlicher Belastung oder Atemnot Atemphysiotherapie ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Diese Techniken oder Übungen können Sie zu Hause mit einem Physiotherapeuten erlernen oder im Rahmen einer stationären Rehabilitation. Sprechen Sie Ihren Arzt darauf an, was für Sie am besten geeignet ist. COPD besser bewältigen Die Tatsache, dass COPD eine chronische Erkrankung ist, bedeutet auch, dass Sie den Anweisungen Ihres Arztes genau folgen sollten und alle Ihre COPD-Medikamente, und damit auch Daxas®, wie verschrieben einnehmen sollten. Durch die Einnahme von Daxas® bekämpfen Sie nun die zugrunde liegende Ursache der COPD: die chronische Entzündung. So können Sie Ihre COPD besser beherrschen, denn Sie behandeln sie von zwei Seiten, indem Sie die Symptome und die Ursache bekämpfen.