Inhalt, Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Neues aus Astronomie und Raumfahrt — Wolfgang Beike . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Die Entfernungen der Sterne, Teil 2 — Bernd Scharbert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Der 3. Astronomietag in der Sternwarte — Bernd Scharbert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Vorschau Januar / Februar 2006 — Alexander Schulze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Veranstaltungen und Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Zum Titelbild Europa bei Nacht – Lichtverschmutzung, künstliche Lichtquellen. Doch Halt, etwas stimmt mit dem Bild nicht. Haben Sie es erkannt? Betrachten Sie es noch einmal in Ruhe. Was fällt Ihnen auf? Richtig. Über ganz Europa – von den Azoren bis zum Ural, von Spitzbergen bis nach Kleinasien – ist nicht ein einziges Wölkchen zu sehen. Diese kontinentale Schönwetterlage würden wir Astronomen uns zwar wünschen, ist aber äusserst unwahrscheinlich. Das Titelbild ist ein manipuliertes Komposit – also praktisch ein Fake“. ” Dennoch wurde es auf Basis zahlreicher tatsächlicher Satelliten-Aufnahmen des Defense Meteorological Satellite Program der US-Luftwaffe (USAF) errechnet. Auch die Kontraste, sowie die Intensitäten der künstlichen Lichtquellen wurden ins Unrealistische überhöht, um dem Bild mehr Dramatik zu verleihen. Dennoch entspricht die Verteilung der Lichtquellen der Realität und zeigt deutlich, wie wenig dunklen Beobachtungsraum es im dichtbesiedelten Europa noch gibt. -ad Impressum Die Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt“ ” erscheinen alle zwei Monate im Eigenverlag des Vereins Volkssternwarte Darmstadt e.V. — Der Verkaufspreis ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder. Urheberrechte bei den Autoren. Geschäftsstelle / Redaktion: Flotowstr. 19, 64287 Darmstadt, Tel.: 06151-130900, Fax.: 06151130901. Vertrieb: Peter Lutz. Redaktionsltg.: Andreas Domenico. Layout, Satz: Andreas Domenico. 2 Druck: Digital Druck GmbH & Co KG, Landwehrstr. 58, 64293 Darmstadt. Auflage: 200. Volkssternwarte Darmstadt e.V.: Andreas Domenico (1. Vorsitzender), Bernd Scharbert (2. Vorsitzender), Paul Engels (Kassenwart), Ulrich Metzner (2. Kassenwart), Heinz Johann (Sternwartenleiter), Peter Lutz (Vetrieb Mitteilungen). Jahresbeitrag: 60 EUR bzw. 30 EUR (bei Ermäßigung). Konto: 588 040, Sparkasse Darmstadt (BLZ 508 501 50). Internet: http://www.vsda.de, email: [email protected] Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astro-News Neues aus Astronomie und Raumfahrt von Wolfgang Beike Ein heißkaltes Wechselbad der Gefühle bescherte die japanische Raumsonde Hayabusa ihrer Bodencrew bei der Annäherung an den Asteroiden Itokawa. Zwei von drei Lagestabilisatoren fielen aus, der Funkkontakt war zeitweise unterbrochen, dazu noch Probleme mit der Treibstoffleitung und dem Aufnehmen einer Bodenprobe. Beim ersten Landeanflug am 20. November konnte die Sonde kein Projektil abfeuern, das Asteroidenmaterial losschlägt. Dafür landete Hayabusa für satte 39 Minuten auf Itokawa – bis dies jemand merkte! Im Folgenden kam es zu diversen Mißverständnissen über die Position von Mutterschiff und Landefähre. Eine Woche später verlief die zweite Landung planmäßig. Die Sonde setzte für einen Moment sanft auf dem Asteroiden auf und startete wieder durch. Ob diesmal ein Projektil abgefeuert wurde und damit tatsächlich Material in den Sammelbehälter gelangen konnte ist allerdings nicht sicher. Immerhin gibt es auch Erfolge zu verbuchen. Zum ersten Mal gelang der Rückstart einer Raumsonde von einem Asteroiden. Außerdem ist Itokawa vom Mutterschiff aus nächster Nähe vollständig kartografiert worden. Der Asteroid erwies sich dabei als ein äußerst ungastlicher Himmelskörper, übersät von hervorspringenden, kantigen Felsbrocken, jede Landung bedeutet ein Ri- Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2006 siko. Hayabusa macht indes schon wieder Ärger: Die geplante Rückkehr zur Erde ist durch Probleme mit dem Raketenmotor gefährdet. Die Sonde wurde erneut in einen Schlafmodus versetzt. Sollte sich der Motor nicht bis Ende Dezember zünden lassen, schließt sich das Zeitfenster für die geplante Flugbahn. Hayabusa müsste dann drei Jahre warten, bis Itokawa und Erde wieder günstig zueinander stehen – doch so lange halten vermutlich die Batterien der Sonde nicht. Die Europäischen Raumfahrtagentur ESA plant, einen Nachfolger für den abgestürzten Klimaforschungssatelliten Cryosat zu bauen. Wie Jocelyne Landeau vom ESOC in Darmstadt mitteilte, könnten dafür zwar keine zusätzlichen Mittel bereitgestellt werden, der Nachbau wird aber durch ein Verschieben von anderen Projekten möglich. Die Kosten liegen weit unterhalb denen des gescheiterten ersten Versuchs, da alle Pläne und Arbeitsunterlagen schon vorhanden sind. Der Start von Cryosat 2 soll in drei Jahren stattfinden. Der Satellit soll mit seinem Radarsystem mehrere Jahre lang zentimetergenau die Dicke des polaren Eises messen und so Aufschlüsse über die Entwicklung des globalen Klimas liefern. 3 Astro-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Neun Stunden lang untersuchte eine Forschergruppe den Asteroiden Ceres mit dem HubbleWeltraumteleskop, dabei traten bemerkenswerte Gemeinsamkeiten mit den großen Planeten zu Tage. Während Asteroiden sonst mehr oder weniger kartoffelförmig aussehen, ist die Ceres kugelrund. Spektralanalysen lassen eine äußere dünne Staubkruste, darunter eine Wassereisschicht und schließlich einen Gesteinskern vermuten.Damit wäre Ceres nach Vesta der zweite Asteroid, der einen differenzierten inneren Aufbau aufweist. Noch völlig rätselhaft ist die Natur eines neu entdeckten hellen Flecks auf Ceres. Auch am Rande unseres Sonnensystems wurde Hubble fündig. Höchstwahrscheinlich umrunden zwei kleine Begleiter den sonnenfernen Pluto. Bereits 1978 wurde der große Plutomond Charon entdeckt. Die beiden potentiellen Monde, die vorerst die provisorischen Namen S/2005 P1 und S/2005 P2 erhalten haben, sind rund 50.000 Kilometer von Pluto entfernt und damit rund zweieinhalb Mal weiter als Charon. Ihre Größen werden auf 35 bis 70 km geschätzt. Die Neuen besitzen nur 1/5000 der Helligkeit von Pluto und sind von erdgebundenen Teleskopen wegen der Luftunruhe nicht aus- 4 zumachen. Dagegen gelten die Hubble-Aufnahmen unter Astronomen als die beste Beobachtung, die je von Pluto und seiner Umgebung gemacht wurde. Forschungen deuten darauf hin, dass auch andere Objekte im Kuiper-Gürtel mehr als einen Mond haben könnten. In Zukunft werden Astronomen nun zwei weitere Monde berücksichtigen müssen, wenn sie die Entstehung des Plutosystems erklären wollen. Seit zwei Jahren erkunden die beiden kleinen Rover Spirit und Opportunity inzwischen die Marsoberfläche. Nach wie vor neigt man bei der NASA dazu, auffällige Steine oder Geländeformationen mit Eigennamen zu versehen. Früher wurden dafür schon mal die Namen beliebter Comic-Figuren benutzt, z.B. Barnicle Bill oder Yogi. Anläßlich des 3. Oktobers, dem Tag der Deutschen Einheit, würdigte die NASA den deutschen Projektbeitrag, indem sie einige von Spirit gefundene Felsbrocken am Husband Hill taufte. Gewählt wurden die Namen Maueröffnung, Wiedervereinigung, Nikolaikirche und – wer hätte das gedacht – Montagsdemo. Unter anderem hatte die Universität Mainz die MössbauerSpektrometer zur Gesteinsanalyse für die beiden Marsgefährte entwickelt. Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astro-News Dicke Luft bei der NASA. Der Chef der amerikanischen Raumfahrtagentur Michael Griffin hat die ISS und das teure Shuttle-Programm öffentlich als Fehlinvestitionen bezeichnet. Für die Zukunft wünscht sich Griffin ein reges Interesse der Privatindustrie bei der Entwicklung von RaumfahrtEquipment. Die NASA sei bereit, für diese Dienstleistung zu bezahlen und erwartet durch den Wettbewerb auch niedrigere Preise. Außerdem hätte sie gerne kommerziell entwickelte und betriebene Mondunterkünfte, Kommunikations- und Navigationssysteme oder erdumkreisende Treibstoffdepots. Da die Shuttle-Flotte bereits 2010 stillgelegt werden soll, hofft die NASA auf eine Einsatzbereitschaft neuer Transportvehikel schon im Jahre 2011. Nach fünfjähriger Bauzeit fand am 10. November die Einweihungsparty für das SALT, das Southern African Large Telescope, statt. Das neue Teleskop steht in der Nähe des kleinen Ortes Sutherland in der Karoo-Wüste, 400 Kilometer nordöstlich von Kapstadt. Der Hauptspiegel besteht aus 93 sechseckigen Spiegelsegmenten und besitzt einen Gesamtdurchmesser von elf Metern. Das SALT ist eine Weiterentwicklung des vor zehn Jahren in Texas gebauten Hobby-Eberly-Teleskops (HET). Vereinfacht gesagt sind diese Teleskope nicht beliebig schwenkbar, sondern nur höhenverstellbar. Die Astronomen müssen warten, bis das Beobachtungsziel ungefähr in Nord-Süd-Richtung steht und können dann bis zu zwei Stunden lang belichten. Andererseits läßt sich durch die vereinfachte Konstruktion jede Menge Geld sparen und trotzdem sind in einer Nacht noch 70 % des Himmels erreichbar. Ein Sponsor des Projekts war die VolkswagenStiftung, es findet eine Zusammenarbeit mit der Abteilung für Astrophysik der Universität Göttingen statt. Das Teleskop soll vorrangig Einzelobjekte und Sternsysteme spektroskopieren. Wie der begeisterte Projektleiter Prof. Kollatschny schwärmt, könne SALT noch eine Kerze auf dem Mond“ ent” decken. Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2006 Amerikanische Astronomen haben den bislang kleinsten Stern entdeckt, der von einer Gas- und Staubscheibe umgeben ist, aus der ein Planetensystem entstehen könnte. Das 500 Lichtjahre entfernte Objekt mit der Katalogbezeichnung Cha 110913-773444 im Sternbild Chamäleon besitzt lediglich die achtfache Masse des Planeten Jupiter und ist damit einer der kleinsten Braunen Zwerge, die bislang aufgespürt wurden. Wenn in der das Gestirn umgebenden Wolke tatsächlich Planeten entstünden, würden sie eine Art MiniaturSonnensystem bilden: Die Umlaufbahnen wären etwa um das Hundertfache kleiner als in unserem Sonnensystem. Die Wissenschaftler interessiert die Frage, welches die kleinsten Sterne sind, bei denen noch Planeten entstehen können. Daraus läßt sich abschätzen, wie viele Planeten es in unserer Milchstraße gibt, da Braune Zwerge vermutlich die häufigsten Objekte in der Galaxis sind. Cha ist erst zwei Millionen Jahre alt, befindet sich also noch im stellaren ” Säuglingsalter“. Die Entstehung von Planeten aus einer Gas- und Staubwolke um einen Stern dauert vermutlich mehrere Millionen Jahre. Für die Freunde des roten Planeten gibt’s künftig eine neue Zeitschrift. The Mars Journal sieht sich als Forum für Forscher, Techniker und Politiker mit Raumfahrtinteresse. Publiziert wird im Internet, der Zugriff ist kostenlos. Die eingereichten Artikel werden von Sachverständigen unter die Lupe genommen, die gegebenenfalls korrigierend eingreifen und die Bedeutung des Beitrags abschätzen. Ziel der Redaktion ist es, laufende Marsmissionen so aktuell wie möglich zu kommentieren und eine Diskussionsplattform für technologische Neuentwicklungen in der Raumfahrt anzubieten. Ein Teil der Beiträge soll in einer besonders leicht verständlichen Form aufbereitet werden, um ein breites Publikum anzusprechen. Bisher nur in Englisch. (Homepage: www.marsjournal.org) ¦ 5 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Entfernungen der Sterne, Teil 2 von Bernd Scharbert Im ersten Teil des Artikels wurde eine geometrischen Methode beschrieben, mit der die Entfernung von Sternen bestimmt werden kann. Diese führte uns mehr als 1000 Lichtjahre von der Erde weg. Geometrische Methoden messen direkt die Entfernung zum Objekt. Durch das Messen eines Winkels kann die Entfernung ausgerechnet werden. Kann kein Winkel mehr gemessen werden, muß zu indirekten Methoden gegriffen werden. Woher wissen wir, daß es Sterne im Universum gibt? In erster Linie daher, daß wir nachts ihr Licht am Himmel sehen. Wäre es möglich, aus dem Licht selbst die Entfernung zu bestimmen? Das ist in der Tat möglich – aber auch gar nicht so einfach. Die spektroskopische Parallaxe Klingt gut, was? Schauen wir uns an, was damit gemeint ist. Ein Experiment: Nehmen Sie sich nachts zwei Freunde (oder Freundinnen) mit aufs freie Feld. Drücken Sie beiden identische Taschenlampen in die Hand. Schicken Sie eine Person 50 Meter weit weg, die andere 100 Meter. Nun leuchten beide mit ihren Taschenlampen in Ihre Richtung. Sie werden feststellen, daß die Taschenlampe der weiter entfernt stehenden Person schwächer leuchtet, als die der anderen Person. Je schwächer das Licht bei Ihnen eintrifft, desto weiter ist die Person entfernt. Anhand der Lichtstärke können Sie errechnen, um wieviel die eine Person weiter von Ihnen entfernt ist, als die andere. Leider fehlt Ihnen immer noch die absolute Entfernung in Meter, respektive Lichtjahren. Und damit beginnen die Schwierigkeiten: Sie müssen von mindestens einer Person die Entfernung in Metern kennen, um die Entfernung der anderen ausrechnen zu können. Doch es gibt ein noch größeres Problem. In der Realität halten nicht alle Personen die gleiche Taschenlampe in der Hand. Sie wissen erst einmal nicht, wer eine stark leuchtende und wer eine schwach leuchtende Taschenlampe in der Hand hält. Mit anderen Worten: Nicht alle Sterne im Universum leuchten gleich hell! Um die Methode einsetzen zu können, müssen Sie diese erst einmal kalibirie” ren“. Die Farben der Sterne Die Probleme lassen sich wie folgt lösen: Sie messen die Helligkeit der Sterne, deren Entfernung Sie 6 aus der Parallaxe ermittelt haben. Bei der Gelegenheit werden Sie allerdings feststellen, daß Sterne unterschiedliche Farben haben. Und Sie werden feststellen daß z.B. Sterne von roter Farbe ganz unterschiedliche absolute Helligkeiten haben. Was ist das? Die absolute Helligkeit ist die Helligkeit, die ein Stern hätte, wenn man ihn aus 32,6 Lichtjahren Entfernung beobachten würde. Diese Entfernung entspricht 10 Parsec [1] und wurde wahrscheinlich in einer Kneipe beim Glas Bier festgelegt. Diese Zahl ist also rein willkürlich aber immerhin schön rund. Der Hintergrund: Wenn Sie wissen wollen, wie hell eine Taschenlampe im Vergleich zu anderen ist, müssen Sie sich alle Taschenlampen aus der gleichen Entfernung anschauen. Das können wir in Ermangelung eines geeigneten Raumschiffs mit den Sternen leider nicht machen. Kennt man jedoch die Entfernung der nahegelegenen Sterne und deren scheinbare Helligkeit auf der Erde, kann man recht einfach ausrechnen, wie hell der Stern aus 32,6 Lichtjahren Entfernung wäre. Das Hertzsprung-Russel-Diagramm (HRD) Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grundlagen Zurück zu den roten Sternen mit unterschiedlichen absoluten Helligkeiten: Die Sache ist Knifflig! Sehr knifflig! Doch wenn Sie die absoluten Helligkeiten und Farben sehr vieler Sterne gemessen haben, werden Sie eine interessante Entdeckung machen: Man kann die Helligkeit der Sterne gegen deren Farbe“ ” auftragen. Das haben vor mehr als 90 Jahren die Herren Hertzsprung und Russel gemacht und das sieht dann so aus, wie auf der vorherigen Seite. Faszinierend – würde Mr. Spock jetzt sagen – faszinierend! Auch wenn es nicht auf Anhieb klar ist, aber das hier ist die Lösung Ihres “Wie–weit–ist– ein–roter–Stern–von–mir–weg“–Problems. Unter der Spektralklasse“ dürfen Sie in guter ” Näherung einfach mal die Farbe des Sterns verstehen. Und wenn Sie von M“– ungefähr gleich ” Rot“ nach oben gehen, stoßen Sie erst auf die ro” ten Zwerge und dann auf die roten Riesen. Klingt wie im Märchen – sind aber Sterne. Es gibt also kleine rote Sterne die sehr langlebig sind, weil sie mit ihrem Wasserstoffvorat sehr sparsam umgehen. Dann gibt es große rote Sterne. Bei denen handelt es sich um Sterne wie unsere Sonne, die sich im Endstadium ihrer Existenz befinden. In diesem Stadium blähen sich die Sterne gewaltig auf, kühlen ab und leuchten daher rot. Das wird auch unsere Sonne in ca. 5 Milliarden Jahren auch tun. Beide Sterne sind rot, haben aber eine ganz unterschiedliche Leuchtkraft. Diese wird in der absoluten Helligkeit ausgedrückt. Mit anderen Worten: rote Zwerge sind mikrige Taschenlampen, rote Riesen sind gewaltige Taschenlampen. Fassen wir zusammen: Über die bekannte Entfernung von nahen Sternen und deren scheinbarer Helligkeit (m) kann die absolute Helligkeit (M) errechnet werden. Daraus kann zusammen mit dem Spektralklasse das HRD erstellt werden. Das geht natürlich auch umgekehrt – und so erhalten Sie dann die Entfernung (r) des roten Sterns. Im Prinzip funktioniert das so:Sie legen das HRD vor sich auf den Schreibtisch. Dann nehmen ein gutes Spektrum von dem Stern auf und messen zusätzlich seine scheinbare Helligkeit. Anhand des Spektrums können Sie – mit etwas Glück – entscheiden, ob der Stern ein roter Riese oder ein roter Zwerg ist. Nehmen wir an, es sei ein roter Riese. Dann gehen Sie im HRD bei der Spektralklasse der roten Sterne nach oben, bis zu den roten Riesen. Dann gehen Sie nach links und lesen die absolute Helligkeit ab. Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2006 HRD für einen roten Riesen Die scheinbare Helligkeit haben Sie zuvor gemessen. Nun können Sie über die Formel ausrechnen, wie weit der Stern entfernt ist. Zum Beispiel der Stern Beteigeuze im Orion: Spektralklasse = M“. Das ergibt eine absolute Helligkeit ” (weil wir zufällig genau wissen, daß es ein roter Riese ist) von ungefähr -4. Daraus ergibt sich über eine Entfernung von 100 Parsec = 326 Lichtjahren. Das stimmt ganz gut mit dem Wert in den Büchern (310 LJ) überein. Einfach gelle? Das Problem besteht darin, die Leuchtkraftklasse richtig zu treffen. Dazu sind gute Spektren nötig. Das Verfahren funktioniert z.B. für heiße Sterne (Spektralklasse O und B) gut. Diese finden sich vor allem in den Sternentstehungsgebieten einer Galaxis. Für diese sehr hellen Stern kann der Abstand zur Erde bis in 30 Millionen Lichtjahren Entfernung bestimmt werden. Also bis in unsere Nachbargalaxien! ¦ Literatur: [1] Entfernungen im Weltall“, Mitteilungen 1/2005 ” 7 Aus dem Verein. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Der 3. Astronomietag in der Sternwarte von Bernd Scharbert Wenn Sie schon Monate im voraus wissen wollen, an welchen Wochenenden schlechtes Wetter in Darmstadt herrschen wird, schauen Sie einfach in den Veranstaltungskalender der Volkssternwarte Darmstadt Und so war es auch am 10.09.2005, unserem Tag der offenen Tür. Doch seien wir ehrlich: es hätte schlimmer kommen können. Trotz Wolkendecke konnte zeitweise die Sonne beobachtet werden. Auch die Aktivitäten für Kinder, auf dem Platz vor der Sternwarte, konnten ohne Einschränkung durchgeführt werden. Und in der Sternwarte regnet es ja schon länger nicht mehr... TOT 2005“(Tag der offenen Tür 2005) war das ” interne Kürzel für unsere Teilnahme am bundesweiten 3. Astronomietag. So richtig wörtlich sollte das natürlich nicht genommen werden. Doch als spät abends die Sektkorken knallten, war das Team schon recht müde. Während der ganzen Zeit wurde auf der Beobachtungsplattform Fragen beantwortet und die Ergebnisse unserer Astrophotographen präsentiert. Dort lagen auch bergeweise große Poster, die uns das ESOC zur Verteilung an unsere Besucher überlassen hatte. Abends waren die meisten Poster auf dem Weg an irgendwelche Wände in Kinderzimmern und anderen Räumen. In der Tat waren sehr viele Besucher junge Familen mit Kindern. Letztere erklärten – wie schon im vorletzten Jahr und während der astronomischen Workshops für Grundschulkinder – ihren Eltern die Satellitenmodelle in den Vitrinen: Nein Papa, das ” ist kein Satellit, es ist eine Raumsonde“. Womit der junge Astronom auch absolut recht hatte. Die Aktivitäten für Kinder wurden sehr gut angenommen. Vor der Sternwarte wurden Wasserraketen gebastelt und gestartet. Später wurden dort Mondlandschaften gegipst. So konnten die Kinder testen, wie die Krater auf dem Mond entstehen. Und die Eltern konnten sich Gedanken über die 8 Reinigung der Kleidung der lieben Kleinen machen. In der Sternwarte gab es einen Malwettbewerb, einen Kinderquiz, Bastelbögen des Space-Shuttles, Ausmalbilder von Astronauten und einiges mehr. Außerdem noch eine Führung durch die Sternwarte nur für Kinder – damit die kleinen Schlaumberger noch schlauer werden. Gut besucht waren auch die tagsüber abgehaltenen Kurzvorträge unserer Mitglieder und unsere astronomische Ausstellung. Auch hier wurden viele Fragen gestellt und beantwortet. An zwei PCs in der Sternwarte konnten die Besucher sich über Astronomie, die Sternwarte und unsere Aktivitäten informieren. Auch hier gab es viele Bilder unserer Astrophotographen zu sehen. Manche klicken eben lieber als zu schwätzen... Der Abendvortrag von Markus Landgraf (ESOC) war ebenfalls gut besucht. Wer den Vortrag versäumt hat, dem ist wirklich etwas entgangen. Es wurden fantastische Bilder vom Saturn gezeigt, die mit der Raumsonde Cassini aufgenommen wurden. Dazu gab es die neuesten Erkenntnisse zum Saturn und seinen Monden. Auch in der Presse waren wir gut vertreten: Schon vor dem 3. Astronomietag hatte die Frankfurter Rundschau eine Reportage über die Sternwarte abgedruckt. Am Tag selbst war das Echo vor Ort und am darauf folgenden Montag gab es einen sehr schönen Artikel über unsere Aktion. Anfang Oktober druckte das Echo eine Reportage über die Sternwarte, ihre Mitglieder und Aktivitäten. An dieser Stelle sei noch einmal allen gedankt, die vor und am 3. Astronomietag zum Gelingen beigetragen haben. Im nächsten Jahr wird es wieder eine derartige Aktion geben. ¦ Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender Vorschau Januar / Februar 2006 von Alexander Schulze Deneb Lyr Vega Cyg Lac IC 1396 Her Peg Cep M31 And Dra CrB Cas UMi Se1 NCP Tri Alioth Boo Psc Mirfak Cam Per Ari Arcturus CVn UMa Capella NGP Mars Com M45 Lyn Aur Cet LMi Elnath Vir Tau Aldebaran SS Pollux Spica Gem Leo Saturn M44 AEq Regulus Cnc Bellatrix Betelgeuse NGC 2264 CMi Procyon Sex Crv Crt M42 Mon Eri Ori Alnilam NGC 1981 Rigel NGC 1980 NGC 2232 Hya Lep Sirius CMa NGC 2362 6 5 4 3 2 1 Adhara Ant Pyx Sonne Die Sonne bewegt sich im Vorschauzeitraum durch die Sternbilder Schütze, Steinbock (Eintritt am 20. Januar gegen 00:00) und Wassermann (Eintritt am 16. Februar gegen 10:34). Die Deklination steigt wieder an; sie beträgt zu Vorschaubeginn −23◦ 02’20” und erreicht am ersten FeAufgang 08:25 08:19 08:01 07:38 07:11 Col NGC 2451 Alle Zeitangaben für ortsabhängige Ereignisse beziehen sich auf Darmstadt, 49◦ 50’ N, 08◦ 40’ O. Alle Zeitangaben erfolgen (soweit nicht anders angegeben) in Ortszeit (CET/MEZ). Datum 01.01. 15.01. 01.02. 15.02. 01.03. Pup Untergang 16:33 16:50 17:18 17:42 18:06 Tag 08:07 08:31 09:17 10:04 10:55 Nacht 15:53 15:29 14:43 13:56 13:05 bruar −17◦ 13’59”, am ersten März −07◦ 46’05”. Der Erdabstand sinkt von 0,9834 AU zu Jahresbeginn auf ein Minimum von 0,98333 AU am 04. Januar gegen 16:29, um bis zum ersten Februar wieder auf 0,9854 AU, bis zum ersten März auf 0,9908 AU anzusteigen. Am 18 Januar beginnt gegen 23:40 die Sonnenrotation Nr. 2039, am 15. Februar gegen 07:52 die Sonnenrotation Nr. 2040. Dämm. Beginn 18:33 18:48 19:11 19:32 19:54 Dämm. Ende 06:25 06:22 06:08 05:48 05:22 Astron. Nachtl. 11:52 11:34 10:57 10:16 09:28 Tabelle 1a: Dämmerungsdaten, Tag- und Nachtlänge Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2006 9 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . In Tabelle 1b sind Daten zur Sonnenbeobachtung aufgeführt. Sie werden für jeden Sonntag im Vorschauzeitraum angegeben und gelten für 12 Uhr Ortszeit. R ist der Durchmesser der Sonnenscheibe, P beschreibt die seitliche Neigung der Sonnenachse. Datum 01.01. 08.01. 15.01. 22.01. 29.01. R 16’15,”9 16’15,”9 16’15,”6 16’15,”1 16’14,”3 P +1,◦89 −1,◦50 −4,◦82 −8,◦03 −11,◦06 B −3,◦07 −3,◦85 −4,◦59 −5,◦25 −5,◦83 L 230,◦27 138,◦08 45,◦90 313,◦73 221,◦57 B beschreibt die heliographische Breite, L die heliographische Länge der Sonnenmitte. R dient dem Sonnenbeobachter zur Auswahl der richtigen Kegelblende, P , B und L zur Anfertigung eines Gitternetzes der Sonnenoberfläche. Datum 05.02. 12.02. 19.02. 26.02. R 16’13,”3 16’12,”1 16’10,”7 16’09,”2 P −13,◦89 −16,◦48 −18,◦79 −20,◦82 B −6,◦32 −6,◦71 −6,◦99 −7,◦18 L 129,◦41 37,◦24 305,◦06 212,◦86 Tabelle 1b: Beobachtungsdaten Sonne Mond In den Tabellen 2a, 2b und 2c sind die Monddaten für Januar und Februar zusammengestellt. Datum 01.01. 06.01. 14.01. 17.01. 22.01. 29.01. 30.01. 05.02. 13.02. 14.02. 21.02. 27.02. 28.02. 06.03. 13.03. Zeit 23:49 19:41 11:06 20:07 16:34 15:38 08:52 07:13 06:19 01:47 08:36 21:25 01:51 20:59 02:45 Ereignis Perigäum erst. Viert. Vollmond Apogäum letzt. Viert. Neumond Perigäum erst. Viert. Vollmond Apogäum letzt. Viert. Perigäum Neumond erst. Viert. Apogäum (361,750 km) (405,885 km) (357,778 km) (406,359 km) (356,884 km) (406,278 km) Tabelle 2a: Astronomische Daten Mond (Mondbahn und Phasen) Datum 06.01. 13.01. 20.01. 27.01. Zeit 06:00 02:31 13:06 09:49 Ereignis Nulldurchgang ekl. Breite Max. der ekl. Breite (+5,◦006) Nulldurchgang ekl. Breite Min. der ekl. Breite (−5,◦077) Datum 02.01. 06.01. 08.01. 13.01. 17.01. 20.01. 24.01. 27.01. 30.01. 02.02. 05.02. 09.02. 13.02. 16.02. 21.02. 23.02. 27.02. 01.03. 05.03. Zeit 04:01 06:13 17:02 02:57 00:50 13:51 11:24 10:25 09:48 09:46 15:08 04:52 19:48 16:33 16:20 17:59 21:06 18:02 23:49 Ereignis Nulldurchgang Lib. in Länge Nulldurchgang Lib. in Breite Max. Lib. in Länge (+6,◦047) Min. Lib. in Breite (−6,◦555) Nulldurchgang Lib. in Länge Nulldurchgang Lib. in Breite Min. Lib. in Länge (−7,◦826) Max. Lib. in Breite (+6,◦624) Nulldurchgang Lib. in Länge Nulldurchgang Lib. in Breite Max. Lib. in Länge (+7,◦089) Min. Lib. in Breite (−6,◦678) Nulldurchgang Lib. in Länge Nulldurchgang Lib. in Breite Min. Lib. in Länge (−8,◦026) Max. Lib. in Breite (+6,◦770) Nulldurchgang Lib. in Länge Nulldurchgang Lib. in Breite Max. Lib. in Länge (+7,◦365) Tabelle 2b: Astronomische Daten Mond (Librationsdaten) Datum 02.02. 09.02. 16.02. 23.02. 01.03. 08.03. Zeit 09:03 04:08 15:38 17:20 17:24 08:19 Ereignis Nulldurchgang ekl. Breite Max. der ekl. Breite (+5,◦132) Nulldurchgang ekl. Breite Min. der ekl. Breite (−5,◦221) Nulldurchgang ekl. Breite Max. der ekl. Breite (+5,◦265) Tabelle 2c: Astronomische Daten Mond (ekliptikale Breite) 10 Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender Merkur Merkurs Bahn führt den innersten der Planeten unseres Sonnensystems in den kommenden zwei Monaten durch die Sternbilder Schlangenträger, Schütze (Eintritt am ersten Januar gegen 11:44), Steinbock (Eintritt am 22. Januar gegen 12:04), Wassermann (Eintritt am 07. Februar gegen 09:56) und Fische (Eintritt am 21. Februar gegen 08:14). Der Planet bewegt sich anfangs noch in Richtung Süden und vermindert seine Deklination von −23◦ 31’13” auf ein Minimum von −24◦ 15’00,”1, das am 09. Januar gegen 07:50 im Sternbild Schütze angenommen wird; dann geht es erst einmal wieder in Richtung Norden, bis am 05. März gegen 02:06 in den Fischen ein Maximum von +01◦ 37’44,”2 erreicht wird; der Himmelsäquator wird dabei am 26. Februar gegen 15:45 überquert. Kurz vor dem Deklinationsmaximum beginnt Merkur eine Rückläufigkeitsperiode; die Umkehr der Bewegungsrichtung erfolgt dabei bei einer maximalen Rektaszension von 23h 43m 50,s 88 am 02. März gegen 08:07. nommen wird, hat dann am 18. Februar gegen 09:02 einen Nulldurchgang und erreicht am 09. März gegen 17:24 ein Maximum von +03◦ 39’21”. Der Erdabstand Merkurs steigt in Zusammenhang mit der oberen Konjunktion von 1,3309 AU auf ein Maximum von 1,4256 AU, das am 19. Januar gegen 19:22 erreicht wird, und nimmt bis zum ersten März wieder auf 0,8038 AU ab. Der Sonnenabstand beträgt zu Jahresbeginn 0,4554 AU, erreicht am 10. Januar gegen 01:06 ein Maximum von 0,4667 AU, am 23. Februar gegen 00:45 ein Minimum von 0,3075 AU und steigt bis zum Ende des Vorschauzeitraumes wieder auf 0,3184 AU an. Die Elongation Merkurs steigt von anfangs −14,◦8 auf ein Maximum von +18,◦1252, das am 24. Februar gegen 06:04 angenommen wird; zwischen den beiden Ereignissen liegt eine obere Konjunktion des Planeten, die sich am 26. Januar gegen 22:34 in einem Sonnenabstand von 2,◦0784 ereignet. Bis zum ersten März geht die Elongation dann wieder auf +16,◦6 zurück. Die ekliptikale Breite sinkt von anfangs −00◦ 09’26” auf ein Minimum von −02◦ 05’02”, das am 28. Januar gegen 06:14 ange- Bis einschließlich zum 04. Januar läßt sich Merkur zum Zeitpunkt des Sonnenaufgangs in einer Höhe von über 5◦ beobachten; nach dem 19. Januar steht der Planet zu diesem Zeitpunkt bereits unter dem Horizont. Ab dem 30. Januar befindet er sich dafür zum Zeitpunkt des Sonnenuntergangs über dem Horizont; ab dem 07. Februar beträgt seine Höhe zu diesem Zeitpunkt über 5◦ , ab dem 13. Februar über 10◦ . Ein Maximum von 15◦ 41’ wird am 25. Februar erreicht. Nach dem 05. März ist die Höhe dann wieder auf Werte unter 10◦ gefallen; Merkur ist dann aber wieder seit dem 07. März zum Zeitpunkt des Sonnenaufgangs über dem Horizont sichtbar. Das Maximum der Höhe im Februar ist etwas höher als das von Anfang Dezember; andererseits ist das Beobachtungsfenster auch etwas kürzer. Venus Der zweite Planet des Sonnensystems vollführt in den kommenden zwei Monaten eine Schleifenbewegung am Himmel: Diese beginnt und endet (wenn auch erst nach Ende des Vorschauzeitraumes) im Sternbild Steinbock, der Hauptteil der Schleife liegt jedoch im Sternbild Schütze, in das der Planet am ersten Januar gegen 05:41 wechselt und das er am 06. März gegen 02:18 wieder verlassen wird. Während der Schleife kommt es am 26. Januar gegen 20:42 zu einem Deklinationsmaximum von −15◦ 19’55,”9, am dritten Februar gegen 07:47 zu einer Bewegungsumkehr mit einem Minimum der Rektaszension von 19h 05m 43,s 57 und am 26. Februar gegen 05:52 zu einem Deklinationsminimum von −16◦ 19’13,”5. untere Konjunktion fällt dabei auf den 14. Januar gegen 00:59 mit einem Winkelabstand von 5,◦5121 zur Sonne. Die ekliptikale Breite steigt von anfangs +02◦ 18’51” auf ein Maximum von +07◦ 07’39”, das am 30. Januar gegen 05:31 angenommen wird, und geht bis zum Ende des Vorschauzeitraumes wieder auf +04◦ 37’26” zurück. Der Erdabstand sinkt von 0,29 AU auf ein mit der Konjunktion verbundenes Minimum von 0,2665 AU am 13. Januar gegen 07:11, um dann bis Anfang März wieder auf 0,49 AU anzusteigen. Der Sonnenabstand verhält sich ähnlich: Auch er geht zunächst von 0,7195 AU auf ein Minimum von 0,7184 AU am 25. Januar gegen 00:13 zurück und steigt dann wieder langsam auf 0,7206 AU an. Die Elongation fällt von +20,◦0 auf −43,◦8; eine Der Transitzeitpunkt verschiebt sich in die Mor- Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2006 11 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . genstunden; entsprechend verbessert sich die Sichtbarkeit am Morgenhimmel, wenngleich zum Zeitpunkt der Morgendämmerung auch keine sonderlich beeindruckenden Höhen erreicht werden: Vom 30. Januar bis zum 18. März befindet sich der Planet zu dieser Zeit über dem Horizont; ein Maximum von lediglich 03◦ 56’ wird am 17. Februar erreicht. Datum 01.01. 15.01. 01.02. 15.02. 01.03. Aufgang 09:14 07:36 05:59 05:18 04:59 Untergang 18:22 17:05 15:33 14:46 14:24 Für Fernrohrbeobachtungen dürfte dies wohl ein Ausschlußkriterium sein; für weniger anspruchsvolle Beobachtungen mit bloßem Auge oder Feldstecher sollte Venus allerdings aufgrund der mit der Konjunktion verbundenen visuellen Effekte einige Punkte sammeln können. Helligkeit −4,m0 −3,m8 −4,m2 −4,m4 −4,m4 Phase 6 0 11 23 35 Größe 58,”7 63,”4 53,”8 42,”9 34,”3 Elong. +20,◦0 −5,◦9 −26,◦7 −38,◦0 −43,◦8 Erdabst. 0,29 0,27 0,31 0,39 0,49 Tabelle 3: Astronomische Daten Venus Mars Mars bewegt sich durch die Sternbilder Widder und Stier (Eintritt am 08. Februar gegen 00:03) in Richtung Norden und steigert seine Deklination von anfangs +16◦ 35’17” auf +19◦ 58’21” am ersten Februar und +22◦ 59’02” am ersten März. Nach seiner Opposition von Anfang November geht die Elongation wieder zurück; die ekliptikale Breite des roten Planeten steigt von +01◦ 32’39” am ersten Januar auf ein Maximum von +01◦ 47’58” am 16. Februar gegen 05:40 und geht bis Anfang März wieder auf +01◦ 47’21” zurück. Erd- und SonnenabDatum 01.01. 15.01. 01.02. 15.02. 01.03. Aufgang 12:47 12:01 11:10 10:32 09:58 Untergang 03:42 03:12 02:44 02:26 02:09 stand steigen beide an, der erste von 0,77 AU auf 1,34 AU, der zweite weniger deutlich von 1,5312 AU auf 1,6014 AU. Der Transitzeitpunkt verschiebt sich von 20:14 auf 18:03; Mars wird damit ein Objekt der Abenddämmerung. Ab dem 28. Januar erfolgt der Transit vor dem Einsetzen derselben; ein Maximum der Höhe zu diesem Zeitpunkt wird am 04. Februar mit 60◦ 11’ erreicht. Bis zum ersten März geht dieser Wert auf 55◦ 30’ zurück, was uns noch eine gewisse Gnadenfrist für Marsbeobachtungen gewährt. Helligkeit −0,m6 −0,m2 +0,m2 +0,m5 +0,m8 Phase 92 90 89 89 89 Größe 12,”1 10,”4 8,”8 7,”8 7,”0 Elong. +120,◦7 +110,◦6 +100,◦1 +92,◦4 +85,◦4 Erdabst. 0,77 0,90 1,06 1,20 1,34 Tabelle 4: Astronomische Daten Mars Jupiter Jupiter bleibt in den hier diskutierten zwei Monaten dem Sternbild Waage treu. Hier führt ihn seine Bahn zunächst von einer Deklination von −14◦ 45’35” ausgehend in Richtung Süden, bis pünktlich gegen Ende des Vorschauzeitraumes am ersten März gegen 13:16 ein Minimum von −16◦ 12’08,”2 erreicht wird. Hierauf schließt sich eine Umkehr der Bewegungsrichtung bei einer maximalen Rektaszension von 15h 06m 42,s 39 an, die sich am 05. März gegen 00:09 ereignet und eine Phase der Rückläufigkeit einleitet. Jupiters Elongation geht von −57,◦1 auf −111,◦4 zurück; die ekliptikale Breite steigt im Vorschauzeitraum von +01◦ 05’47” auf +01◦ 14’50”. Erd- und 12 Sonnenabstand sind beide rückläufig: Der Abstand zur Erde fällt von 5,91 AU auf 4,99 AU, der zur Sonne von 5,4401 AU auf 5,4319 AU. Der Zeitpunkt des Transits des größten Gasriesen des Sonnensystems verschiebt sich von 08:27 auf 04:57; entsprechend verbessern sich die Beobachtungsbedingungen in den Morgenstunden. Zu Beginn des Jahres beträgt die Höhe Jupiters zum Zeitpunkt der Morgendämmerung 20◦ 01’; am 12. Februar wird ein Maximum von 24◦ 04’ erreicht, das anzeigt, daß der Transit aus der Dämmerungsphase in die Nacht wechselt. In Zusammenhang mit der Bahn Jupiters geht die Transithöhe von 25◦ 24’ auf 23◦ 58’ geringfügig zurück. Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender Datum 01.01. 15.01. 01.02. 15.02. 01.03. Aufgang 03:37 02:53 01:57 01:07 00:15 Untergang 13:17 12:27 11:25 10:33 09:40 Helligkeit −1,m7 −1,m7 −1,m8 −1,m9 −2,m0 Größe 33,”3 34,”5 36,”2 37,”7 39,”4 Elong. −57,◦1 −69,◦3 −84,◦6 −97,◦8 −111,◦4 Erdabst. 5,91 5,71 5,44 5,21 4,99 Tabelle 5: Astronomische Daten Jupiter Saturn Saturns Bahn verläuft weiterhin im Sternbild Krebs. Der Planet befindet sich in einer Rückläufigkeit und auf in Richtung Norden ausgerichtetem Kurs; er steigert seine Deklination von +18◦ 23’17” auf +19◦ 37’20”, was uns im Vergleich zu Jupiter deutlich höhere Transits bietet. mum von 8,1268 AU, das sich am 27. Januar gegen 20:00 ereignet, und steigt bis Anfang März wieder auf 8,29 AU an. Der Sonnenabstand steigt durchgehend von 9,1071 AU auf 9,1172 AU. Der Betrag der Ringneigung nimmt zu; der Wert selbst fällt von −18,◦055 auf −19,◦788. Von Vorteil wird dies mit Sicherheit für die Ausnutzung der Opposition zu Beobachtungszwecken sein: Diese fällt auf den 27. Januar gegen 23:33. Die ekliptikale Breite des Planeten steigt im Vorschauzeitraum durchgehend von +00◦ 37’35” auf +00◦ 43’24”. Der Erdabstand fällt, verbunden mit der Opposition, von anfangs 8,24 AU auf ein Mini- Der Transitzeitpunkt Saturns verschiebt sich von 02:33 auf 00:22 am ersten Februar und 22:19 am ersten März; die Transithöhe steigt von 58◦ 33’ auf 59◦ 48’. Saturn ist damit das prominenteste (planetare) Beobachtungsobjekt der kommenden zwei Monate und löst damit Mars, der bislang diese Rolle innehatte, ab. Datum 01.01. 15.01. 01.02. 15.02. 01.03. Aufgang 18:54 17:53 16:38 15:37 14:36 Untergang 10:09 09:11 08:01 07:03 06:06 Helligkeit −0,m1 −0,m1 −0,m2 −0,m1 −0,m1 Größe 20,”1 20,”3 20,”4 20,”2 20,”0 Ringng. −18,◦06 −18,◦47 −19,◦01 −19,◦43 −19,◦79 Elong. −150,◦5 −165,◦7 +175,◦5 +160,◦3 +145,◦3 Erdabst. 8,24 8,15 8,13 8,18 8,29 Tabelle 6: Astronomische Daten Saturn Uranus Auch in diesem Vorschauzeitraum findet man Uranus im Sternbild Wassermann, wo ihn seine Bahn von der Himmels-Südhalbkugel langsam in Richtung Norden führt. Seine Deklination steigt langsam von anfangs −09◦ 24’03” auf −08◦ 16’06”. Eine große Höhe des Planeten wird zur Zeit aber sowieso noch nicht benötigt, da der Planet kurz vor seiner Konjunktion steht und dementsprechend schlecht beobachtbar ist. von −00◦ 44’04”. Diese Konjunktion ereignet sich am ersten März gegen 12:02 in einem Sonnenabstand von 0,◦7346. Verbunden mit diesem Ereignis erreicht der Erdabstand, der zu Jahresbeginn 20,59 AU beträgt, ein Maximum von 21,0680 AU, das am 02. März gegen 11:43 erreicht wird. Der Sonnenabstand steigt währenddessen unbeirrt von 20,075 AU auf 20,077 AU an. Die ekliptikale Breite des grünen Gasriesen beträgt zu Jahresbeginn −00◦ 45’03” und erreicht am ersten März gegen 14:00 ein Maximum Die visuelle Helligkeit beträgt 5,m9, die Größe sinkt von 3,”2 auf 3,”1. Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2006 Am ersten Januar beträgt die Höhe des Planeten zum Zeitpunkt der Abenddämmerung noch 24◦ 02’; dieser Wert verringert sich nun wöchentlich um gut 5◦ , so daß Uranus bis zum 31. Januar zu diesem Zeitpunkt noch um mehr als 5◦ über dem Horizont und nach dem 07. Februar unter dem Horizont steht. Datum 01.01. 15.01. 01.02. 15.02. 01.03. Aufg. 11:02 10:08 09:03 08:09 07:15 Unterg. 21:38 20:45 19:43 18:53 18:02 Elong. +57,◦3 +43,◦7 +27,◦2 +13,◦8 +0,◦9 Erdabst. 20,59 20,78 20,95 21,03 21,07 Tabelle 7: Astronomische Daten Uranus 13 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Neptun Neptun befindet sich im Sternbild Steinbock; auch seine Bahn führt ihn in Richtung Norden, wobei er bis zum Himmelsäquator noch eine größere Entfernung zu überwinden hat als Uranus. Seine Deklination steigt von −16◦ 13’14” zu Jahresbeginn auf −15◦ 34’43” am ersten März. Auch Neptun steht im Vorschauzeitraum eine Konjunktion bevor; diese ereignet sich am 06. Februar gegen 06:33 in einem Sonnenabstand von 0,◦1625. Verbunden damit ist ein Maximum des Erdabstandes von 31,0434 AU, das auf den gleichen Tag gegen 17:37 fällt. Der Sonnenabstand fällt geringfügig von 30,058 AU auf 30,057 AU. Die ekliptikale Breite geht von −00◦ 09’24” auf −00◦ 09’59” zurück. Verbunden mit der Konjunktion ergibt sich auch für Neptun eine deutliche Verschlechterung der Beobachtbarkeit. Die Höhe des Planeten zum Zeitpunkt der Abenddämmerung beträgt am ersten Januar noch 08◦ 27’; nach dem 14. Januar steht der Planet zu diesem Zeitpunkt unter dem Horizont. Die Helligkeit Neptuns liegt bei 8,m0, die Größe bei 2,”0. Datum 01.01. 15.01. 01.02. 15.02. 01.03. Aufg. 10:12 09:19 08:13 07:19 06:25 Unterg. 19:38 18:45 17:42 16:50 15:58 Elong. +35,◦6 +21,◦8 +5,◦2 −8,◦5 −22,◦1 Erdabst. 30,85 30,97 31,04 31,03 30,97 Tabelle 8: Astronomische Daten Neptun Pluto Plutos Bahn führt den äußersten unserer Planeten weiterhin durch das Sternbild Schwanz der Schlange. Seine Deklination beträgt zu Jahresbeginn −15◦ 52’39”, erreicht am 25. Januar gegen 08:20 ein Minimum von −15◦ 53’58,”9 und steigt bis Anfang März wieder auf −15◦ 51’47”. und damit in die Morgenstunden; entsprechend steigt die Höhe des Planeten zum Zeitpunkt der Morgendämmerung. Ab dem 04. Januar steht der Planet zu dieser Zeit über dem Horizont; ab dem 28. Januar wird eine Höhe von über 10◦ , ab dem 15. März eine Höhe von über 20◦ erreicht. Die Elongation des Planeten sinkt von −17,◦2 auf −73,◦8; die ekliptikale Breite sinkt von anfangs +07◦ 27’55” auf ein Minimum von +07◦ 27’48”, das am 09. Januar gegen 01:28 angenommen wird, und steigt bis zum Ende des Vorschauzeitraumes wieder auf +07◦ 31’52”. Der Erdabstand geht von 31,99 AU auf 31,34 AU zurück; der Sonnenabstand steigt von 31,053 AU auf 31,080 AU an. Die visuelle Helligkeit liegt bei 14,m0, die Größe der Planetenscheibe bei 0,”3. Der Transit verschiebt sich von 11:20 auf 07:35 Tabelle 9: Astronomische Daten Pluto Veränderliche Sterne Die Tabelle 10 enthält Angaben über Maxima und Minima der Helligkeit veränderlicher Sterne in den Monaten Januar und Februar. Datum 02.01. 22:30 05.01. 23:30 07.01. 23:45 08.01. 00:45 11.01. 23:30 20.01. 22:20 14 Ereignis Min Max Min Max Min Min Stern XZ And (Bedeckungsver.) δ Cep BM Ori (Bedeckungsver.) ζ Gem (δ–Cep–Stern) β Per (Bedeckungsver.) BM Ori (Bedeckungsver.) Datum 01.01. 15.01. 01.02. 15.02. 01.03. Datum 01.02. 19:30 02.02. 20:55 12.02. 00:45 15.02. 19:30 17.02. 21:50 27.02. 19:00 28.02. 18:00 Aufg. 06:36 05:43 04:39 03:45 02:51 Unterg. 16:05 15:12 14:07 13:14 12:20 Ereignis Max Min Min Min Max Max Min Elong. −17,◦2 −30,◦1 −46,◦5 −60,◦1 −73,◦8 Erdabst. 31,99 31,91 31,74 31,55 31,34 Stern δ Cep BM Ori (Bedeckungsver.) U Cep (Bedeckungsver.) BM Ori (Bedeckungsver.) δ Cep ζ Gem (δ–Cep–Stern) BM Ori (Bedeckungsver.) Tabelle 10: Veränderliche Sterne Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender Sternbedeckungen durch den Mond In Tabelle 11 finden sich alle in den Monaten Januar und Februar von Darmstadt aus beobachtbaren Sternbedeckungen durch den Mond. Für den aktuellen Vorschauzeitraum finden sich einundzwanzig solche Ereignisse mit Magnituden Zeitpunkt 03.01. 19:33:50E 04.01. 19:07:05E 06.01. 20:39:53E 09.01. 02:09:22E 09.01. 23:06:57E 10.01. 04:04:59E 12.01. 02:15:51E 21.01. 02:02:54A 01.02. 18:18:13E 04.02. 18:25:47E 04.02. 23:07:36E bed. Stern 50 Aqr BD−7◦ 5975 BD+5◦ 131 BD+18◦ 359 9 Tau BD+22◦ 563 BD+27◦ 806 BD−5◦ 3569 20 Psc BD+16◦ 281 27 Ari Helligk. 5,m76 6,m64 6,m11 6,m57 6,m64 5,m45 6,m27 6,m26 5,m49 6,m64 6,m23 Phase 0, 18+ 0, 28+ 0, 50+ 0, 73+ 0, 81+ 0, 83+ 0, 95+ 0, 65− 0, 14+ 0, 44+ 0, 46+ Meteorströme Tabelle 12 enthält Angaben zu den im aktuellen Vorschauzeitraum beobachtbaren Meteorströmen. Diesmal sind es die Quadrantiden, denen besondere Aufmerksamkeit zukommen wird. Das Maximum des Stroms (mit einer Zenitstundenrate von 120) fällt auf den 03. Januar und wird für 19:20 erwartet. Der Mond steht an diesem Tag von 10:55 bis 21:00 am Himmel und hat eine Phase von nur Der Sternenhimmel Die Graphik am Anfang dieses Artikels zeigt den Sternenhimmel für den ersten Januar um Mitternacht. Im Zenit steht das Sternbild Luchs, umgeben von einem aufsteigenden großen Bären und einem wieder langsam absteigenden Fuhrmann. Von den zirkumpolaren Sternbildern hat der Schwan nun seine tiefste Stellung eingenommen, und man kann mit etwas Glück Deneb tief im Norden direkt über dem Horizont ausmachen. Die Cassiopeia und der Perseus befinden sich auf der Hälfte ihres Abstiegs zum Horizont. Im Süden ist der Orion in Richtung Westen weitergezogen und hat dem Krebs Platz gemacht, der Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2006 zwischen 4,m63 (63 χ Leo am 14. Februar) und 6,m87 (BD+21◦ 447 am 05. Februar, BD+27◦ 734 am 07. Februar). Die Mondphasen liegen zwischen 14% (20 Psc am ersten Februar) und 98% (63 χ Leo am 14. Februar, gleichzeitig auch der hellste bedeckte Stern). (E Eintritt, A Austritt) Zeitpunkt 05.02. 23:18:06E 07.02. 00:40:10E 07.02. 19:43:14E 10.02. 01:15:03E 10.02. 03:56:46E 10.02. 23:07:04E 14.02. 21:53:32A 16.02. 03:06:18A 19.02. 03:14:00A 20.02. 05:29:28A bed. Stern BD+21◦ 447 59 χ Tau BD+27◦ 734 47 Gem BD+26◦ 1508 4 ω2 Cnc 63 χ Leo BD−1◦ 2624 BD−15◦ 3805 BD−20◦ 4125 Helligk. 6,m87 5,m37 6,m87 5,m78 6,m35 6,m31 4,m63 6,m30 6,m56 5,m74 Phase 0, 57+ 0, 68+ 0, 75+ 0, 91+ 0, 91+ 0, 95+ 0, 98− 0, 93− 0, 72− 0, 62− Tabelle 11: Sternbedeckungen durch den Mond 11%; zum Zeitpunkt des Quadrantiden-Maximums beträgt seine Höhe noch 12◦ 20’. Meteorstrom Coma Bereniciden Quadrantiden δ Cancriden δ Leoniden Virginiden Beg. 12.12. 01.01. 01.01. 15.02. 25.01. Ende 23.01. 05.01. 24.01. 10.03. 15.04. Max. 19.12. 03.01. 17.01. 24.02. 24.03. ZHR 5 120 4 2 5 Tabelle 12: Meteorströme nun, umgeben vom Löwen und den Zwillingen, das dominante Sternbild des Südhimmels ist. Tiefer im Süden kann man noch den großen Hund mit Sirius gut erkennen; im Südosten sieht man bereits die Frühlingssternbilder Rabe und Becher. Im Nordosten ist Bootes aufgegangen, dem der Herkules nachfolgt. Im Westen stehen der Pegasus und die Andromeda kurz vor dem Untergang. Während das Wintersechseck noch vollständig am Himmel zu sehen ist, ist mit Vega der zweite Stern des Sommerdreiecks aufgegangen. Bis sich jedoch auch noch Altair dazugesellt, wird noch etwas Zeit vergehen... ¦ 15 Volkssternwarte Darmstadt e.V., Flotowstr. 19, 64287 Darmstadt . . . . . . Veranstaltungen und Termine . . . . . . Januar / Februar 2006 . . . . . . Donnerstags ab 19:30 Leseabend, Beobachtung, Gespräche über astronomische Themen, Fernrohrführerschein Sonntags ab 10:00 Sonnenbeobachtung mit Gesprächen über astronomische Themen Donnerstag, 19. 01. 20:00 Redaktionssitzung Mitteilungen 2/2006 Donnerstag, 02. 02. 20:00 Öffentliche Vorstandssitzung Donnerstag, 16. 02. 20:00 Redaktionssitzung Mitteilungen 2/2006 Samstag, 18. 02. Redaktionsschluss Mitteilungen 2/2006 Die Astro-Fotografie-Gruppe trifft sich nach telefonischem Rundruf. Interessenten mögen Freitags- oder Samstagsabend auf der Sternwarte anrufen oder ihre Telefonnummer hinterlassen Volkssternwarte Darmstadt e.V. Observatorium Ludwigshöhe: Geschäftsstelle: Auf der Ludwigshöhe 196 Flotowstr. 19 Telefon: (06151) 51482 64287 Darmstadt email: [email protected] Telefon: (06151) 130900 http://www.vsda.de Telefax: (06151) 130901