42. Jahrgang Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt e.V. Nr. 3 / 2010 NGC 4038 und 4039 im Sternbild Rabe Inhalt, Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Neues aus Astronomie und Raumfahrt — Wolfgang Beike . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Ceres am Südhimmel — Wolfgang Beike . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Leuchtende Nachtwolken — Jan Wilhelm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Sahara Sky — Paul Engels und Robert Schabelsky . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8 Ordnung im RAP’s-Feld der Neutronensterne — . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Vorschau Juli / August / September 2010 — Alexander Schulze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 www.vsda.de — Andreas Domenico . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Veranstaltungen und Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Zum Titelbild Im südlichen Sternbild Rabe, ungefähr 60 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt, sind zwei große Galaxien, NGC 4038 und NGC 4039, zusammengestoßen. Doch kollidieren Sterne der beiden Galaxien im Verlauf des sich über Milliarden Jahre hinziehenden Ereignisses nicht miteinander. Die gewaltigen Gas- und Staubwolken hingegen treffen aufeinander und lösen dabei Schübe heftiger Sternentstehung aus. Die Aufnahme umfaßt einen Ausschnitt von etwa 500.000 Lichtjahren und zeigt neue Sternhaufen sowie Material, das durch Gezeitenkräfte vom Ort der Kollision weit ins All gezogen wurde. Die bogen-förmigen Strukturen geben dem Galaxienpaar ihren gängigen Namen — Antennen-Galaxie. Quelle: Astronomy Picture of the Day (http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/). Harald Horneff Impressum Die Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt“ ” erscheinen vier mal im Jahr (jeweils zu Quartalsbeginn) im Eigenverlag des Vereins Volkssternwarte Darmstadt e.V. — Der Verkaufspreis ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder. Urheberrechte bei den Autoren. Geschäftsstelle / Redaktion: Karlstr. 41, 64347 Griesheim, Tel.: 06155-898496, Fax.: 06155898495. Vertrieb: Peter Lutz. Redaktionsltg.: Andreas Domenico. Layout, Satz: Andreas Domenico. 2 Druck: Digital Druck GmbH & Co KG, Landwehrstr. 58, 64293 Darmstadt. Auflage: 150. Volkssternwarte Darmstadt e. V.: Andreas Domenico (1. Vorsitzender), Robert Schabelsky (2. Vorsitzender), Beisitzer: Bernd Scharbert, Paul Engels, Dr. Dirk Scheuermann, Heinz Johann, Peter Lutz, Dr. Robert Wagner. Jahresbeitrag: 60 EUR bzw. 30 EUR (bei Ermäßigung). Konto: 588 040, Sparkasse Darmstadt (BLZ 508 501 50). Internet: http://www.vsda.de, email: [email protected] Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astro-News Neues aus Astronomie und Raumfahrt von Wolfgang Beike Es klingt unglaublich, aber auf der Oberfläche des Mars scheint es an einigen Stellen flüssiges Wasser zu geben, zumindest im Frühjahr. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler der Universität Münster nach Auswertung von Daten der NASA-Sonde Mars Reconnaissance Orbiter. Sie entdeckten auf den Bildern eine Erosionsrinne, die sich innerhalb von zwei Marsjahren um 170 Meter verlängert hat. Bei nur 6 Millibar Atmosphärendruck kann Wasser nur fest oder gasförmig sein. Vermutlich war es über den Marswinter von gefrorenem Kohlendioxid eingeschlossen und ist plötzlich ins Freie geraten. Das Wasser beginnt stark zu sieden und verdampft in kürzester Zeit. Dazu paßt, dass die Rinne talwärts immer dünner wird. Andere Entstehungsursachen wie trockene Erdbewegungen oder die Einwirkung von Kohlendioxid schließen die Forscher aus. Der Asteroid Themis ist in eine dünne Schicht aus gefrorenem Wasser eingehüllt. Das zeigen Infrarot-Beobachtungen der NASA auf Hawaii. Gleich zwei Forscherteams berichten über die Entdeckung von Eis auf der Oberfläche des knapp 200 Kilometer großen Körpers im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Die Beobachtungen stärken die Theorie, gemäß der das Wasser der irdischen Ozeane von den Asteroiden stammt. Schon lange vermuten die Astronomen Wasser in Asteroiden. In den vergangenen Jahren wurden zudem mehrere Objekte im Asteroidengürtel entdeckt, die eine kometenartige Aktivität aufweisen — ein Hinweis auf das Verdampfen von Eis. Ein Teil dieser Körper bewegt sich auf ähnlichen Bahnen wie Themis, scheint also vom gleichen Ursprungskörper zu stammen. Die ausgedehnten Eisvorkommen auf der Oberfläche von Themis sind gleichwohl eine Überraschung für die Wissenschaftler. Denn im Asteroidengürtel sollte Eis an der Oberfläche innerhalb weniger Jahre verdampfen. Demnach müsse das Eis stetig aus dem Inneren des Kometen nachgeliefert werden, so die Forscher. Geschafft. Trotz aller Widrigkeiten hat die japanische Raumsonde Hayabusa den Rückweg zur Erde bewältigt. Vor fünf Jahren hatte sie den 300 Millionen km entfernten Asteroiden Itokawa besucht, fotografiert und Gesteinsproben aufgenommen (sie- Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2010 he Mitteilungen 1/2006). Mitte Juni verglühte der kühlschrankgroße Späher planmäßig in einer Wüste nördlich der australischen Stadt Adelaide. Vorher trennte sich die Kapsel mit den Proben, die Landefallschirme öffneten sich problemlos. Die kostbare Fracht wurde in einen versiegelten Container gepackt, der erst in Japan wieder geöffnet wird. Bei der Mission war vieles schiefgelaufen. So hatte Hayabusa zeitweise die Orientierung verloren, der Motor sprang nicht an, das Zeitfenster für den Rückflug zur Erde wurde verpaßt. Schon galt Hayabusa als verloren. Doch die Techniker gaben nicht auf und mit letzter Kraft der immer schwächer werdenden Batterien gelang der Rückflug. Die Öffnung der Kapsel und Analyse des Materials dürften Monate dauern. Mit 2010 KQ glaubten die Astronomen einen neuen Asteroiden entdeckt zu haben. Doch der am 16. Mai von der Catalina Sky Survey in Arizona entdeckte Körper stammt von Menschenhand. Seine Bahn ist der der Erde viel zu ähnlich und daher schnell instabil. Seine Spektren passen zu keinem bekannten Asteroidentyp. Vielmehr dürfte es sich bei dem wenige Meter großen Objekt um die Oberstufe einer Rakete handeln, die um das Jahr 1975 einen Satelliten auf einen sehr hohen Erdorbit brachte oder Richtung Mond oder in den interplanetaren Raum schickte. Die besten Kandidaten sind der sowjetische Mondlander Luna 23 und die deutsche Sonnenforschungssonde Helios 1. Der Königsplanet Jupiter bietet zur Zeit einen ungewohnten Anblick. Normalerweise sieht man schon mit kleinen Teleskopen seine beiden kräftigen, braunen Hauptwolkengürtel. Das südliche Äquatorband (SEB) ist in diesen Tagen von weißen Ammoniak-Wolken verdeckt. Jupiters Wolken sind in Schichten aufgebaut. Die weißen Wolken, welche die so genannten Zonen bilden, liegen höher als die braunen Ammoniumhydrosulfid-Wolken der Hauptgürtel. Derartige Bedeckungen kamen in der Vergangenheit ca. alle 15 Jahre einmal vor. Dem Hauptgürtel selbst passiert dabei aber nichts. In einigen Wochen oder auch Monaten sollten die ersten Teile vom Südband wieder auftauchen. 3 Astro-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seiner Ansicht nach wären die Menschen gut beraten, den Himmel nach möglichen künstlichen Radiosignalen abzusuchen. Eigene Radiosignale ins All senden sollten sie aber nicht. So sollten die Forscher versuchen, erstmal etwas über die Absichten anderer Lebensformen zu erfahren. Eine zu ungestüme Kontaktaufnahme mit einer uns weit überlegenen Zivilisation könnte uns zum Nachteil gereichen. Einig sind sich die Forscher darin, dass höheres Leben, welches in der Lage ist Radioastronomie oder Raumfahrt zu betreiben in den Tiefen des Alls äußerst selten ist. Häufig sollen dagegen einfache Formen wie Viren, Einzeller oder anpassungsfähige Bakterien sein. Jupiter mit verdecktem südäquatorialem Gürtel und dem Lichtblitz vom Impakt, Aufnahme von Anthony Wesley, 3. Juni 2010 Außerdem gab es am 3. Juni einen weiteren Einschlag auf Jupiter. Und wieder war der fleißige australische Planetenbeobachter Anthony Wesley der Entdecker, welcher schon letzten Sommer einen größeren Impakt auf Jupiter als erster fand (siehe Mitteilungen 5/2009). Das Foto zeigt einen kleinen hellen Lichtpunkt an der Einschlagsstelle. Wesley konnte ihn zwei Sekunden lang aufzeichnen, danach war nichts mehr zu erkennen. Von Jupiter selbst ist kein Phänomen bekannt, das eine derartige Lichterscheinung hervorrufen könnte. Ein Impakt gilt als die wahrscheinlichste Erklärung. Diesmal war der Eindringling aber deutlich kleiner als der Asteroid von 2009 und die größeren Trümmer von Shoemaker-Levy 9 im Jahre 1994, so dass es nur zu einer Explosion in der oberen Atmosphäre kam und keine Jupitergase in größerer Tiefe chemischen Reaktionen ausgesetzt waren. Genau diese sind es aber, die zu dem dunkelbraunen Belag führen, der sich nach größeren Einschlägen rasch auf der Hochatmosphäre niederlässt Im Juli 1983 scheint es schon einmal auf dem Jupiter geblitzt zu haben. Damals erschien sein Mond Io für Sekunden doppelt so hell wie sonst. Ein Impaktblitz auf der Planetenrückseite, der ihn anstrahlte, wurde später als Erklärung verkündet aber von der Fachwelt nicht wirklich ernst genommen. Scheinbar sind solche Einschläge doch häufiger als gedacht. Der bekannte britische Astrophysiker Stephen Hawking hat bei der Diskussion um die Suche nach außerirdischem Leben Position bezogen. 4 Die Suche nach Exo-Planeten – Planeten außerhalb unseres Sonnensystems – hat in den letzten Jahren große Fortschritte erlebt. Jetzt müssen die Wissenschaftler einen herben Rückschlag hinnehmen. Sie waren bisher davon ausgegangen, die Planeten fremder Sonnen würden alle in einer Bahnebene kreisen. In unserem Sonnensystem halten sich von Merkur bis Neptun alle daran. Schließlich sind ja alle mal aus der gleichen Staub- und Gaswolke entstanden. Bei kürzlich erfolgten Beobachtungen des Planetensystems um υ Andromedae durch das Weltraumteleskop Hubble wurde festgestellt, dass die Planeten nicht wie gewöhnlich alle auf einer Ebene um den Stern kreisen, sondern zwei der drei Planeten ihre Bahnen in einem Winkel von 30◦ haben. Wenn jeder Planet seinen eigenen Neigungswinkel haben kann, wird die Berechnung von Exo-Planetensystemen noch schwieriger, beziehungsweise die Aussagekraft der Beobachtungen nimmt ab. Seit einem Jahr ist das HerschelWeltraumteleskop in Betrieb. Die Wissenschaftler ziehen eine sehr positive Zwischenbilanz. Im Gegensatz zum Hubble-Teleskop, das sichtbares Licht und benachbarte Wellenlängen nachweist, beobachtet Herschel im Bereich der fernen Infrarotstrahlung. Damit sieht das Teleskop vor allem die Wärmestrahlung besonders kalter Materie, beispielsweise kalter Molekül- und Gaswolken. So konnte die früheste bekannte Entwicklungsphase von Sternvorläufern beobachtet werden: Materie in Gas- und Staubwolken, die unter dem eigenen Schwerkrafteinfluss kollabiert ist, sich dabei aber noch nicht nennenswert aufgeheizt hat. Außerdem zeigte sich, dass die schwache Infrarotstrahlung, welche die Erde aus allen Himmelsrichtungen er- Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astro-News reicht, zum größten Teil von einzelnen, rund 11 Milliarden Lichtjahre entfernten Galaxien stammt. Schließlich konnte in Quasaren erstmals kalter Staub nachgewiesen werden. Die vollständige Auswertung dieser Datenflut dürfte die Astronomen erfahrungsgemäß noch Jahre beschäftigen. Auf dem Mount Graham in Arizona steht gewissermaßen das größte Fernglas der Welt. Das LBT besitzt zwei Spiegelteleskope mit je 8,4 m Durchmesser. Und es wird noch besser. Im Rahmen des nun vollendeten Projekts LUZIFER 1 erhält das LBT eine Mehrzweck-Ausrüstung für Be- obachtungen im nahen Infrarotbereich. Bei dieser Wellenlänge sind viele Gas- und Staubwolken der Milchstraße durchsichtig und offenbaren ihr Innerstes, was optischen Teleskopen verborgen bleibt. Clou des Projekts ist eine neuartige adaptive Optik, die Bildstörungen durch Turbulenzen der Atmosphäre fast vollständig unterdrückt. Erste Probeaufnahmen zeigten eine Schärfeleistung, welche dem Weltraumteleskop Hubble im Infraroten zumindest ebenbürtig ist. Das Gerät wurde von einem Konsortium deutscher Institute gebaut, darunter die Landessternwarte in Heidelberg. ¦ Ceres am Südhimmel von Wolfgang Beike Wanderung des Asteroiden Ceres im Sternbild Löwen. Die Aufnahmen liegen drei Tage auseinander, die Linien zwischen den Sternen sind nur zur besseren Orientierung. Aufnahmen mit Teleobjektiv und Digitalkamera am Observatorium Ludwigshöhe. Wer an lauen Sommerabenden die südlichen Gefilde der Sternbilder Schütze und Schlangenträger mit dem Fernglas durchstöbert, hat gute Chancen den Asteroiden Ceres zu sehen. Mit einer Helligkeit von 7,m5 ist der größte Hauptgürtel-Asteroid zwischen Mars und Jupiter ein leichtes Beobachtungsobjekt. Das Problem besteht viel mehr in der Identifizierung. Im Gegensatz zu den Planeten, die sich im Teleskop als Scheibchen zeigen, bleibt die Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2010 Ceres punktförmig. Nur 900 km Durchmesser bei 280 Millionen km Erdabstand reichen auch bei hohen Vergrößerungen nicht, um den Asteroiden als flächig zu erkennen. So bleibt also nur die Eigenbewegung von Ceres. Zwei Aufnamen der umgebenden Feldsterne im Abstand von mehreren Tagen verraten den interplanetaren Wanderer. Es ist der eine Lichtpunkt, der sich in der Zwischenzeit fortbewegt hat. ¦ 5 Beobachtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leuchtende Nachtwolken Beobachtungsmöglichkeiten in der Zeit der weißen Nächte“ ” von Jan Wilhelm Abb. 1: Leuchtende Nachtwolken am 20.6.2009, Canon 400D mit Zoomobjektiv bei 3,5/18 mm, 10 Sekunden bei ISO 800 belichtet, 50 Minuten nach Sonnenuntergang, Sonne 6◦ ,8 unter dem Horizont, Beobachtungsort bei 49◦ ,25 nördlicher Breite, Jan Wilhelm. Im Sommer wird es nachts in Darmstadt vom 2. Juni bis zum 10. Juli nicht richtig dunkel [3], da die Sonne weniger als 18◦ unterhalb des Horizontes steht. Man spricht von der Zeit der weißen ” Nächte“ — eine Durststrecke für so manchen DeepSky-Beobachter. Als Alternativprogramm kann es sich aber lohnen, nach leuchtenden Nachtwolken Ausschau zu halten. Diese können von der Nordhalbkugel nur in den Sommermonaten von Ende Mai bis Anfang August von etwa 45◦ bis 75◦ geographischer Breite beobachtet werden [2], nach [1] nur von 50◦ bis 65◦ , wobei meine eigene Sichtung 2009 bei 49◦ ,25 nördlicher Breite gelang. Nördlich der genannten Breitengrade wird es im Sommer nicht dunkel genug für eine erfolgreiche Beobachtung. Leuchtende Nachtwolken erscheinen ein bis zwei Stunden nach Sonnenuntergang, wenn die Sonne etwa 6◦ –12◦ unterhalb des Horizonts steht, als blass bläuliche bis silbrig-weiße, dünne Wolkenschleier [1]. Normale Wolken heben sich zu diesem Zeitpunkt 6 dunkel vom noch aufgehellten Nachthimmel ab, während die leuchtenden Nachtwolken hell gegen den Himmelshintergrund kontrastieren (Abb.1). Letztere befinden sich nämlich in einer Höhe von etwa 80 km [1], so dass sie als einziges noch von der Sonne angestrahlt werden. Es gibt fünf Erscheinungsformen: Schleier, Bänder, Wogen, Ringe und strukturlose, diffuse Gebilde [2]. Wellenförmige Strukturen sind häufig die Folge sogenannter Schwerewellen in der Atmosphäre und haben Wellenlängen von einigen wenigen bis über 100 Kilometern [2]. Oft sind die leuchtenden Nachtwolken so filigran, dass hellere Sterne durch sie hindurch sichtbar bleiben (Abb. 2). Erst ab 1885 gibt es Beobachtungsberichte, die sich eindeutig von Polarlichterscheinungen abgrenzen lassen. Die beiden deutschen Astronomen Otto Jesse und Wilhelm Förster vermuteten damals einen Zusammenhang mit dem Vulkanausbruch des Krakatau 1883 und konnten anhand von Fotos in Berlin erstmals die Höhe mit 82 km zuverlässig bestimmen [2]. Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beobachtungen Eine zeitliche Assoziation mit Vulkanausbrüchen oder Meteorströmen konnte statistisch nicht bewiesen werden [1]. In den 1960er Jahren konnte dann mit Raketenmessungen die Vermutung bestätigt werden, dass die leuchtenden Nachtwolken ähnlich wie die Cirruswolken aus Eispartikeln bestehen [2]. In der Mesopause, wo das Temperaturminimum der Erdatmospähre liegt, ist es paradoxerweise im Sommer durch die atmosphärische Zirkulation in polaren Breiten besonders kalt und es entstehen Eisteilchen von wenigen Mikrometern Durchmesser, die das Sonnenlicht reflektieren [1]. Die leuchtenden Nachwolken ziehen dann mit Windgeschwindigkeiten von 30 bis 120 m/s in der Mesopause von polaren Breiten Richtung Äquator; dabei gelangen sie in immer wärmere Bereiche und lösen sich schließlich auf, so dass eine Beobachtung nur bis etwa 45◦ – 50◦ Breite möglich ist [2]. Der optimale Beobachtungsplatz liegt bei 57◦ Breite — norddeutsche Beobachter sind also im Vorteil. Pro Jahr kommt es in Deutschland in 10 bis 12 Nächten zu einer Sichtung. Zur fotografischen Dokumentation eignen sich besonders Weitwinkelobjektive in Kombination mit einem einfachen Stativ. Viel Erfolg bei eigenen Beobachtungen. ¦ Literatur: [1] Zimmermann, H., Weigert, A.: Lexikon der Astronomie, 8. Aufl., Spektrum Akademischer Verlag GmbH Heidelberg, Berlin, 1999. [2] Schlegel, K.: Vom Regenbogen zum Polarlicht Leuterscheinungen in der Atmsphäre, 2. Aufl., Spektrum Akademischer Verlag GmbH Heidelberg, Berlin, 2001. [3] Guide 8.0 Abb. 2: 9 Minuten später, Zoomobjektiv 4,5/31 mm, 13 Sekunden belichtet, Sonne 7◦ ,7 unter dem Horizont, sonst wie Abb. 1. Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2010 7 Astro-Reisen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sahara Sky Beobachtungen unter einem dunklen Himmel von Paul Engels und Robert Schabelsky In diversen astronomischen Publikationen wird das Kasbah-Hotel Sahara Sky als idealer Astronomie-Standort angepriesen.Wir wollten uns davon überzeugen und, um es gleich vorweg zu nehmen, unsere Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern in einigen Belangen noch übertroffen. Im Gegensatz zu den Idealstandorten Namibias liegt Südmarokko doch erheblich günstiger, sowohl zeitlich, als auch preislich. Dennoch war die Anreise schon etwas hart. Morgens um 3 Uhr aufstehen um den Flug um 5.40 Uhr nach Agadir zu bekommen. Dort Übernahme des Mietwagens und dann immer nach Ost-Süd-Ost durch zum Teil grüne, zum Teil karge Marslandschaften“ südlich des Atlas, dessen ” hohe, schneebedeckte Gipfel hier und da hinter den Vorbergen sichtbar wurden. Nach zwei kleinen Essund Trinkpausen erreichten wir endlich die Kreisstadt Zagora, den letzten nennenswerte Ort vor der Weite der Sahara, und nur noch 23 km von unserem Ziel entfernt. Nun, bis hierher waren es immerhin rund 480 km 8 und sieben Stunden seit Agadir. Gott sei Dank auf durchweg guten Strassen. Jetzt nach Süden, ein kleiner Ort, Tamegroute, noch 7 km, und dann in einer weiten Ebene taucht die Kasbah auf: in traditionellem Lehmverputz der Wüstenfarbe angepasst. Eine Stunde später auf unserer Terrasse mit Blick nach Westen. In der kurzen Dämmerung Venus strahlend hell, Merkur noch gut über dem Horizont, gerade oberhalb einer dünnen Dunstschicht zu sehen. Abendessen. Es ist dunkel. Mit den anderen Gästen hoch auf die Aussichtsplatform: unbeschreiblich! Nicht nur, weil wir bald im Stehen schlafen, finden wir die uns bekannten Konstellationen am Himmel nicht, sondern weil diese im Meer von tausenden Sternen nicht einfach auszumachen sind. Die anderen Gäste führen uns an die Teleskope, aber für heute können wir der Reise durch die M’s und NGC’s nicht mehr so richtig folgen, nur noch ab ins Bett! Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Astro-Reisen Astronächte: Hier eine Auswahl dessen, was wir gesehen haben: Saturn durch Williams 132-mmApo. Bei über 200fach so ruhig und brilliant, dass ich misstrauisch fragte, ob man vielleicht ein Dia ins Gerät geklebt hätte? Aber ein Tick an der Nachführung liess ihn dann aus dem Blickfeld wandern. Alles echt! Nachts 1.30 Uhr: über dem OstSüd-Ost-Horizont steigen langsam helle Wolken auf. Hier in der Wüste? Und wer beleuchtet sie von unten? Alles falsch, sie leuchten selbst ! Es ist der Blick in die Ebene unserer Heimatgalaxie.Wandern mit dem Feldstecher durch diese Sternenwolken — einmalig! Auch hier NGC’s in Fülle mit den grossen Instrumenten zugänglich. Und das Highlight Omega Centauri! Hell und funkelnd, schon im Canon 15×50 (stabilisiert) im Randgebiet ahnungsweise aufgelöst, kein Problem in den grösseren Geräten. Trotz nur 13◦ Höhe über dem Horizont gestochen scharf. Das ist die Transparenz der trockenen Luft. Der Schütze – bei uns nur knapp über dem Horizont – hier vollständig Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2010 sichtbar, mit all seinen Objekten bei bestem Seeing. Auch der Skorpion bietet in seiner ganzen Gestalt einen faszinierenden Anblick. Ebenso die auch bei uns gut sichtbaren M13 im Herkules, sowie der Ringnebel in der Leier, welche in den zur Verfügung stehenden sehr guten Instrumenten ein visuelles Erlebnis boten! Sahara Sky ist eine Reise wert! Auch tagsüber sind lohnende Ausflüge in die Wüste und zu einigen Palmoasen möglich. Nach sechs Tagen und einer letzten, nicht so langen Astronacht, ausgeruhte Rückfahrt nach Agadir, und nach einer weiteren Übernachtung dort, erreichten wir (mit 17 Stunden Verspätung wegen Eyjafjallajökull’s Vulkanasche) wieder die Heimat. Auch wenn wir hier noch klare Nächte erleben werden, so streben die Autoren eine Wiederholung der Reise im nächsten Jahr an. Dazu sind auch weitere Mitglieder herzlich willkommen! Besonders Fotografen kommen unter dem Sahara Sky zu spektakulären Bildern, wie wir vor Ort bei anderen Astrogästen gesehen haben. ¦ 9 Astronomie ohne Teleskop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ordnung im RAP’s-Feld der Neutronensterne Die beeindruckende Schwerkraft von Neutronensternen eröffnet ein großes Feld an Möglichkeiten für Gedankenexperimente. Doch heutzutage muß man sich zuerst darüber im Klaren sein, von welcher Art Neutronenstern man spricht. Da man den Himmel mit für Röntgenstrahlen immer empfindlicheren Geräten abgetastet hat, hier ist besonders das zehn Jahre alte Chandra-Weltraum-Teleskop zu nennen, ist eine überraschende Vielfalt an Arten von Neutronensternen aufgetaucht. hung aufblitzt. Dies ist das Ergebnis der Bremswirkung des Magnetfelds auf die Rotation des Sterns. Es ist vorgeschlagen worden, daß Magnetare nur viel machtvollere Vertreter des RAP-Effektes sein könnten. Victoria Kaspi hat angeregt, eine Große ” Vereinheitlichte Theorie“ der Neutronensterne zu entwerfen, bei der all die unterschiedlichen Arten über ihre Anfangsbedingungen, wozu besonders die anfängliche Magnetfeldstärke sowie das Alter zählen, erklärt werden könnten. Der herkömmliche Radiopulsar hat nunmehr eine Anzahl verschiedener Cousins erhalten, namentlich die Magnetare, die in gewaltigen Ausbrüchen hochenergetische Gamma- und Röntgenstrahlung verbreiten. Die außergewöhnlichen Magnetfelder dieser Magnetare ermöglichen eine ganz neue Reihe an Gedankenexperimenten. So würde man innerhalb eines Abstands von 1.000 km um einen Magnetar von dessen gewaltigem Magnetfeld in Stücke gerissen; einfach durch die enorme Störung der eigenen Wassermoleküle. Sogar in einer sicheren Entfernung von 200.000 km würde das Magnetfeld von einer Kreditkarte alle Informationen löschen. Es ist wahrscheinlich, dass der Vorläuferstern eines Magnetars ein besonders großer Stern war, der einen besonders großen Sternenrest zurückließ. Diese selteneren großen“ Neutronensterne könnten al” le ihr Dasein als Magnetar beginnen und enorme Energiemengen abstrahlen, wenn das gewaltige Magnetfeld wie eine Bremse auf die Rotation der Magnetare einwirkt. Durch diese dynamische Rückkopplung verlieren die großen Neutronensterne schnell Energie und nehmen so das Erscheinungsbild eines sehr leuchtkräftigen Röntgenstrahlers an, wobei sie andererseits in ihrem späteren Leben als RAP unauffällig sind. Andere Neutronensterne dürften ihr Dasein unter weniger dramatischen Umständen beginnen. Dabei handelt es sich um die viel weiter verbreiteten und durchschnittlich leuchtkräftigen RAP’s, die mit einer viel geringeren Rate abgebremst und damit langsamer werden. Sie erreichen zwar niemals die außergewöhnlichen Leuchtkräfte, zu denen Magnetare fähig sind, dafür können sie aber ihre Leucht-kraft über einen längeren Zeitraum aufrecht erhalten. Neutronensterne sind die zusammengepressten Reste eines Sterns, die nach dessen Explosion zurückgeblieben sind. Diese Reste behalten viel vom Drehmoment des Sterns bei, aber innerhalb eines hochkomprimierten Objekts mit nur 10 bis 20 km im Durchmesser. Neutronensterne drehen sich – wie ein Schlittschuhläufer mit angezogenen Armen – sehr schnell. Preßt man das Magnetfeld des Sterns in das kleinere Volumen des Neutronensterns, steigt zudem die Stärke dieses Magnetfelds beträchtlich an. Diese starken Magnetfelder verursachen einen Widerstand gegen den eigenen Sternwind aus geladenen Teilchen. Dies führt dazu, dass sich alle Neutronensterne immer langsamer drehen. Diese Verlangsamung der Eigendrehung korreliert mit einem Anstieg der Leuchtkraft, wenn auch vornehmlich bei Wellenlängen des Röntgenlichts. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß eine schnelle Umdrehung den Neutronenstern vergrößert, während eine langsamere Umdrehung die Sternmaterie nach innen zerrt. Die Bezeichnung Rotations-Angetriebener Pulsar“ (RAP) soll für ” die Standard“Neutronensterne stehen, bei denen ” der gebündelte Energiestrahl einmal pro Umdre- 10 Die stillen zentralen, kompakten Objekte, die nicht mehr gleichmäßig im Radiowellenbereich Pulse abgeben, dürften das Endstadium im Lebenszyklus eines Neutronensterns darstellen, jenseits dessen ein stark abgeschwächtes Magnetfeld nicht länger in der Lage ist, die Rotation der Sterne weiter abzubremsen. Damit löst sich der Hauptgrund für ihre charakteristische Leuchtkraft und ihr Pulsar-verhalten auf — sie erlöschen still und unspektakulär. Heute ist dieses große vereinheitlichende Schema eine bestechende Idee – vielleicht führen weitere 10 Beobachtungsjahre dazu, diese Idee zu bestätigen oder modifizieren zu müssen. Steve Nerlich in Universe Today, übersetzt von Harald Horneff ¦ Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender Vorschau Juli / August / September 2010 von Alexander Schulze θ-37A M36 Lyn Menkalinan LMi Aur ι-3 Capella Merak Dubhe UMa Phecda Cam M45 Mirfak Alioth Algol Per NCP Polaris Ruchbah Casγ -27A Schedar Caph Tri Ari Hamal M33 Sheratan NGP Com Alkaid Kochab UMi Almach CVn Mizar M34 Dra NEP Cep Mirak M31 And Muphrid Boo ε-36A Alderamin Arcturus Etamin Alpheratz M39 Lac M13 CrB Alphecca Deneb Cet Vega CygSadr Scheat Psc Vir Her Lyr Gienah Cygni Vul Jupiter Ganymede VEq Io Europa Uranus β-27 Rasalhague Sge Enif Lib Del Equ Altair ζ-13 Aql Aqr M11 Se2 6 5 Fomalhaut 4 PsA Cap 3 Gru Sabik M16 M17 M23 M25 WS M21 M8 M22 GC Nunki M6 Sgr Ascella M7 Kaus Australis Sco Antares Mic 1 CrA Alle Zeitangaben für ortsabhängige Ereignisse beziehen sich auf Darmstadt, 49◦ 50’ N, 08◦ 40’ O. Alle Zeitangaben erfolgen (soweit nicht anders angegeben) in Ortszeit (CEST/MESZ). Sonne Nach Erreichen ihres Deklinationsmaximums von +23◦ 26’16,”04 am 21. Juni gegen 17:11 bewegt sich unser Zentralgestirn wieder in Richtung Süden. Sie wechselt am 21. Juli gegen 01:27 von den Zwillingen in den Krebs, am 11. August gegen 00:33 weiter in den Löwen und am 17. September gegen 01:42 in die Jungfrau; hier überschreitet sie am 23. September gegen 08:49 den Himmelsäquator und wechselt auf die Südhemisphäre, womit für die Nordhalbkugel der Herbst eingeleitet wird. Bis zum ersten Oktober sinkt die DeklinatiDatum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. 15.09. 01.10. Graffias Oph Sct 2 M5 Cor Serpentis Se1 Peg Markab Aufgang 05:23 05:35 05:57 06:17 06:42 07:03 07:27 on auf −02◦ 58’11”. Am 31. Oktober wird die Sonne schließlich gegen 13:05 weiter in die Waage wechseln. Der Abstand zur Erde beträgt zu Beginn des Vorschauzeitraumes 1,016628 AU; er steigt zunächst auf ein Maximum von 1,016702 AU, das am 06. Juli gegen 13:37 erreicht wird, und sinkt bis zum ersten Oktober wieder auf 1,001328 AU. Eine auf den 11. Juli fallende totale Sonnenfinsternis ist in Deutschland nicht beobachtbar. Am 13. Juli beginnt gegen 11:38 die Sonnenrotation Nr. 2099, gefolgt von Nr. 2100 am 09. August gegen 16:47 und Nr. 2101 am 05. September gegen 22:38. Untergang Tag Nacht Dämm. Beginn Dämm. Ende 21:35 16:12 07:48 –:– –:– 21:27 15:51 08:09 00:50 02:13 21:06 15:09 08:51 23:41 03:20 20:42 14:25 09:35 22:57 04:00 20:08 13:26 10:34 22:08 04:41 19:38 12:35 11:25 21:31 05:09 19:03 11:36 12:24 20:52 05:37 Tabelle 1a: Dämmerungsdaten, Tag- und Nachtlänge Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2010 Astron. Nachtl. 00:00 01:23 03:39 05:03 06:33 07:38 08:45 11 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . In Tabelle 1b sind Daten zur Sonnenbeobachtung aufgeführt. Sie werden für jeden Sonntag im Vorschauzeitraum angegeben und gelten für 12 Uhr Ortszeit. R ist der Durchmesser der Sonnenscheibe, P beschreibt die seitliche Neigung der Sonnenachse. Datum 04.07. 11.07. 18.07. 25.07. 01.08. 08.08. 15.08. R 15’43,”9 15’43,”9 15’44,”2 15’44,”9 15’45,”5 15’46,”4 15’47,”5 P −1,◦21 +1,◦96 +5,◦06 +8,◦48 +10,◦92 +13,◦60 +16,◦08 B +3,◦22 +3,◦95 +4,◦63 +5,◦33 +5,◦80 +6,◦27 +6,◦65 L 118,◦90 26,◦26 293,◦63 187,◦79 108,◦43 15,◦86 283,◦32 B beschreibt die heliographische Breite, L die heliographische Länge der Sonnenmitte. R dient dem Sonnenbeobachter zur Auswahl der richtigen Kegelblende, P , B und L zur Anfertigung eines Gitternetzes der Sonnenoberfläche. Datum 22.08. 29.08. 05.09. 12.09. 29.09. 26.09. R 15’48,”8 15’50,”3 15’51,”8 15’53,”5 15’55,”3 15’57,”2 P +18,◦34 +20,◦34 +22,◦09 +23,◦55 +24,◦72 +25,◦57 B +6,◦94 +7,◦14 +7,◦24 +7,◦24 +7,◦13 +6,◦92 L 190,◦81 98,◦32 5,◦85 273,◦42 181,◦00 88,◦60 Tabelle 1b: Beobachtungsdaten Sonne Mond In den Tabellen 2a, 2b und 2c sind die Monddaten für das dritte Quartal 2010 zusammengestellt. Datum 01.07. 04.07. 11.07. 13.07. 18.07. 26.07. 29.07. 03.08. 10.08. 10.08. 16.08. 24.08. 25.08. 01.09. 08.09. 08.09. 15.09. 21.09. 23.09. 01.10. 06.10. 07.10. 14.10. 18.10. 23.10. 30.10. Zeit 12:12 16:56 21:34 13:22 11:55 03:15 01:48 07:18 04:45 19:57 19:58 18:33 07:51 19:41 05:58 12:13 07:34 10:03 11:09 06:10 15:38 20:52 23:10 20:18 04:00 15:03 Ereignis Apogäum letzt. Viert. Neumond Perigäum erst. Viert. Vollmond Apogäum letzt. Viert. Neumond Perigäum erst. Viert. Vollmond Apogäum letzt. Viert. Perigäum Neumond erst. Viert. Apogäum Vollmond letzt. Viert. Perigäum Neumond erst. Viert. Apogäum Vollmond letzt. Viert. (405,036 km) (361,115 km) (405,955 km) (357,858 km) (406,389 km) (357,190 km) (406,165 km) (359,455 km) (405,428 km) Tabelle 2a: Astronomische Daten Mond (Mondbahn und Phasen) Datum 04.07. 11.07. 17.07. 24.07. 31.07. 07.08. 13.08. 20.08. 28.08. 04.09. 12 Zeit 15:28 09:29 12:22 09:56 21:58 19:22 19:02 14:10 01:36 02:13 Ereignis Max. der ekl. Breite (+5◦ 17’) Nulldurchgang ekl. Breite Min. der ekl. Breite (−5◦ 16’) Nulldurchgang ekl. Breite Max. der ekl. Breite (+5◦ 13’) Nulldurchgang ekl. Breite Min. der ekl. Breite (−5◦ 10’) Nulldurchgang ekl. Breite Max. der ekl. Breite (+5◦ 05’) Nulldurchgang ekl. Breite Datum 04.07. 07.07. 11.07. 13.07. 17.07. 20.07. 24.07. 28.07. 31.07. 04.08. 07.08. 10.08. 13.08. 17.08. 20.08. 25.08. 28.08. 02.09. 04.09. 08.09. 10.09. 14.09. 16.09. 22.09. 24.09. 30.09. 01.10. 06.10. 07.10. 12.10. 13.10. 19.10. 21.10. 27.10. 28.10. Zeit 15:29 16:36 09:27 21:00 12:12 08:55 09:23 04:50 21:30 22:22 18:55 22:51 18:30 02:11 13:17 02:34 01:04 05:58 01:50 05:18 01:34 03:56 15:20 01:27 02:40 09:37 04:53 10:42 08:32 07:42 17:42 19:32 04:27 20:37 06:02 Ereignis Min. Lib. in Breite (−6◦ 50’) Min. Lib. in Länge (−6◦ 38’) Nulldurchgang Lib. in Breite Nulldurchgang Lib. in Länge Max. Lib. in Breite (+6◦ 49’) Max. Lib. in Länge (+6◦ 41’) Nulldurchgang Lib. in Breite Nulldurchgang Lib. in Länge Min. Lib. in Breite (−6◦ 46’) Min. Lib. in Länge (−7◦ 15’) Nulldurchgang Lib. in Breite Nulldurchgang Lib. in Länge Max. Lib. in Breite (+6◦ 42’) Max. Lib. in Länge (+7◦ 42’) Nulldurchgang Lib. in Breite Nulldurchgang Lib. in Länge Min. Lib. in Breite (−6◦ 38’) Min. Lib. in Länge (−7◦ 19’) Nulldurchgang Lib. in Breite Nulldurchgang Lib. in Länge Max. Lib. in Breite (+6◦ 35’) Max. Lib. in Länge (+8◦ 00’) Nulldurchgang Lib. in Breite Nulldurchgang Lib. in Länge Min. Lib. in Breite (−6◦ 33’) Min. Lib. in Länge (−6◦ 39’) Nulldurchgang Lib. in Breite Nulldurchgang Lib. in Länge Max. Lib. in Breite (+6◦ 32’) Max. Lib. in Länge (+7◦ 29’) Nulldurchgang Lib. in Breite Nulldurchgang Lib. in Länge Min. Lib. in Breite (−6◦ 35’) Min. Lib. in Länge (−5◦ 25’) Nulldurchgang Lib. in Breite Tabelle 2b: Astronomische Daten Mond (Librationsdaten) Datum 10.09. 16.09. 24.09. 01.10. 07.10. 13.10. 21.10. 28.10. Zeit 01:53 15:54 02:46 04:40 08:26 17:33 04:00 05:14 Ereignis Min. der ekl. Breite (−5◦ 03’) Nulldurchgang ekl. Breite Max. der ekl. Breite (+5◦ 00’) Nulldurchgang ekl. Breite Min. der ekl. Breite (−5◦ 00’) Nulldurchgang ekl. Breite Max. der ekl. Breite (+5◦ 02’) Nulldurchgang ekl. Breite Tabelle 2c: Astronomische Daten Mond (ekliptikale Breite) Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender Merkur Merkur gelingt im aktuellen Vorschauzeitraum aufgrund der besonderen Lage einer Umkehrschleife das Kunststück, insgesamt sieben Mal zwischen nur fünf Sternbildern zu wechseln. Seine Bahn beginnt zu Anfang des Vorschauzeitraumes bei einer Deklination von +24◦ 23’54” im Sternbild Zwillinge; aus diesem wechselt er am 08. Juli gegen 15:12 in den Krebs, den er wiederum am 19. Juli gegen 18:40 in den Löwen verläßt. Vom 06. August gegen 00:34 bis zum 07. August gegen 15:45 verläßt der innerste unserer Planeten den Löwen auf eine kurze Exkursion ins Sternbild Sextant. Am 20. August kommt es schließlich wieder im Löwen gegen 05:48 zu einer Umkehr der Bewegungsrichtung bei einer Rektaszension von 11h 12m 59,s 85, und der Planet beginnt die bereits erwähnte Rückläufigkeit. Kurze Zeit nach der Bewegungsumkehr ereignet sich am 23. August gegen 10:05 ein Minimum der Deklination von +00◦ 31’17,”09. Auf seiner rückläufig in nördliche Richtung weisenden Bahn überschreitet der Planet am ersten September gegen 00:58 erneut die Grenze zum Sternbild Sextant; diesmal dauert der Aufenthalt in diesem Sternbild deutlich länger als beim ersten Mal, und der erneute Wechsel in den Löwen ereignet sich erst wieder am 07. September gegen 23:01. Wie bereits der erste Stillstand ereignet sich auch der zweite und damit das Ende der Rückläufigkeit im Sternbild Löwe; hier erreicht Merkur am 12. September gegen 05:12 ein Minimum der Rektaszension von 10h 26m 18,s 65, das kurze Zeit später von einem Maximum der Deklination von +09◦ 12’07,”41 am 17. September gegen 08:32 gefolgt wird. Kurz vor Ende des Vorschauzeitraumes verläßt Merkur am 29. September gegen 20:03 den Löwen in die Jungfrau; hier kommt es am 06. Oktober gegen 02:20 zum Übertritt des Planeten auf die Südhalbkugel. Am 25. Oktober wird Merkur schließlich gegen 20:57 weiter in die Waage wechseln. von 1,433046 AU ereignen. Der Abstand zur Sonne steigt von anfangs 0,316784 AU zunächst auf ein Maximum von 0,466696 AU, das auf den 08. August gegen 12:08 fällt, sinkt dann auf ein Minimum von 0,307504 AU am 21. September gegen 11:46 und liegt am ersten Oktober wieder bei 0,333448 AU. Die ekliptikale Breite unseres innersten Planeten beträgt am ersten Juli +01◦ 29’19”; sie steigt zunächst auf ein Maximum von +01◦ 51’29,”97, das sich am 08. Juli gegen 19:40 ereignet, hat dann am 29. Juli gegen 03:38 einen Nulldurchgang, erreicht am 27. August gegen 21:57 ein Minimum von −04◦ 34’19,”13 und erzielt nach einem weiteren Nulldurchgang am 16. September gegen 19:59 pünktlich zum Ende des Vorschauzeitraumes am ersten Oktober gegen 15:32 ein Maximum von +01◦ 53’36,”14. Die Elongation steigt von +03◦ 17’54” zunächst auf ein Maximum von +27◦ 21’57,”74, das auf den 07. August gegen 03:10 fällt, hat dann am 03. September gegen 14:35 einen Nulldurchgang (untere Konjunktion, Sonnenabstand 03◦ 53’), erreicht am 19. September gegen 19:20 ein Minimum von −17◦ 52’13,”75 und steigt bis zum Ende des Vorschauzeitraumes wieder auf −12◦ 33’41”. Am 17. Oktober wird sich gegen 03:05 ein zweiter Nulldurchgang (obere Konjunktion, Sonnenabstand 00◦ 53’) anschließen. Der Erdabstand Merkurs sinkt zunächst von einem Ausgangswert von 1,326237 AU auf ein Minimum von 0,625136 AU, das sich am 31. August gegen 16:48 ereignet, und steigt bis zum Ende des Vorschauzeitraumes wieder auf 1,229998 AU. Am 24. Oktober wird sich gegen 03:31 ein Maximum Merkur zeigt sich dem Beobachter zunächst am Abendhimmel; hier erreicht er zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges am ersten Juli eine Höhe von 03◦ 00’, die bis auf ein Maximum von 09◦ 05’ ansteigt, das am 22. Juli angenommen wird. Bis einschließlich zum 25. August steht der Planet zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges über dem Horizont; darauf folgt eine kurze Pause, bis der Planet am 05. September erstmals zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges über dem Horizont erscheint. Am 20. September erreicht er hier eine maximale Höhe von 15◦ 47’, die bis zum Ende des Vorschauzeitraumes wieder auf 11◦ 15’ zurückgeht. Merkur wird darauf noch bis einschließlich zum 17. Oktober zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges über dem Horizont aufzufinden sein. Venus Der zweite Planet des Sonnensystems bewegt sich in den hier zur Diskussion stehenden drei Monaten rechtläufig in Richtung Süden; Venus’ Bahn über den Himmel beginnt dabei zu Vorschaubeginn im Sternbild Löwe bei einer Deklination von +16◦ 49’56”. Am ersten August überschreitet sie ge- Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2010 13 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . gen 11:05 die Grenze zum Sternbild Jungfrau, wo sie am 06. August gegen 15:08 auf die Südhalbkugel wechselt. Kurz vor Ende des Vorschauzeitraumes wechselt Venus dann am 24. September gegen 21:47 in die Waage. Hier kommt es am 07. Oktober gegen 21:01 zu einem Stillstand in Rektaszension bei 14h 33m 14,s 03, der kurze Zeit später am 10. Oktober gegen 23:50 von einem Deklinationsminimum von −22◦ 37’32,”45 gefolgt wird. Am 20. Oktober schließlich tritt der Planet gegen 04:58 in seiner Rückläufigkeit erneut in das Sternbild Jungfrau ein. Der Erdabstand sinkt vom ersten Juli von einem Wert von 1,077705 AU auf 0,375393 AU am ersten Oktober; am 29. Oktober wird sich gegen 23:32 das Minimum von 0,271501 AU ereignen. Der Sonnenabstand steigt von 0,721843 AU auf ein Maximum von 0,728248, das auf den 06. September gegen 07:44 fällt, und sinkt bis zum ersten Oktober wieder auf 0,727139 AU. Die ekliptikale Breite beträgt zu Beginn des Vorschauzeitraumes +01◦ 47’49”; sie hat am 02. August Datum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. 15.09. 01.10. Aufgang 08:52 09:29 10:08 10:37 11:04 11:16 11:05 Untergang 23:45 23:18 22:38 22:01 21:11 20:26 19:26 gegen 16:43 einen Nulldurchgang und sinkt bis zum ersten Oktober auf −06◦ 34’08”. Am 14. Oktober wird die ekliptikale Breite gegen 12:23 ein Minimum von −07◦ 19’00,”81 erreichen. Die Elongation steigt zunächst von +40◦ 11’13” auf ein Maximum von +45◦ 57’52,”97, das auf den 20. August gegen 05:48 fällt, und sinkt bis zum Ende des Vorschauzeitraumes wieder auf +35◦ 08’01”. Ein Nulldurchgang und damit eine untere Konjunktion in einem Sonnenabstand von 05◦ 59’ wird sich am 29. Oktober gegen 03:10 ereignen. Venus ist zur Zeit am Abendhimmel aufzufinden. Hier erreicht der Planet zu Beginn des Vorschauzeitraumes noch eine Höhe von 19◦ 35’ über dem Horizont zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges; der Wert geht bis zum Ende des Vorschauzeitraumes allerdings auf nur noch 02◦ 41’ zurück, und nach dem 11. Oktober steht der Planet zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang durchgehend unter dem Horizont. Helligkeit −4,m0 −4,m0 −4,m1 −4,m2 −4,m3 −4,m4 −4,m5 Phase 71 65 58 51 42 33 20 Größe 15,”7 17,”4 20,”2 23,”3 28,”6 34,”9 45,”1 Elong. +40,◦2 +42,◦6 +44,◦9 +45,◦9 +45,◦4 +42,◦7 +35,◦1 Erdabst. 1,08 0,97 0,84 0,73 0,59 0,48 0,38 Tabelle 3: Astronomische Daten Venus Mars Auch bei Mars zeigt die Bahn rechtläufig in Richtung Südhemisphäre. Der Planet steht zu Beginn des Vorschauzeitraumes bei einer Deklination von +07◦ 36’44” im Sternbild Löwe; dieses wird er am 19. Juli gegen 15:50 in die Jungfrau verlassen, wo es am ersten August gegen 01:20 zur Überquerung des Himmelsäquators kommt. Am 26. September tritt der rote Planet gegen 22:42 in die Waage ein. Bis zum Ende des Vorschauzeitraumes sinkt die Deklination auf −15◦ 16’19”. Am 27. Oktober verlässt der Planet gegen 09:21 die Waage in den Skorpion. Der Erdabstand steigt in den drei Monaten Datum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. 15.09. 01.10. Aufgang 11:08 10:59 10:49 10:43 10:37 10:34 10:32 Untergang 00:28 23:43 22:53 22:13 21:25 20:47 20:06 des Vorschauzeitraumes von 1,792029 AU auf 2,257129 AU, während der Sonnenabstand von 1,625284 AU auf 1,521179 AU sinkt. Die ekliptikale Breite beträgt am ersten Juli +00◦ 54’11”, hat am 07. September gegen 02:28 einen Nulldurchgang und sinkt bis zum Ende des Vorschauzeitraumes auf −00◦ 15’52”. Die Elongation sinkt von +63◦ 53’25” auf +33◦ 10’29”. Mars ist im gesamten Vorschauintervall ein Objekt des Abendhimmels. Die Höhe des Planeten zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges sinkt dabei von 26◦ 28’ auf 08◦ 26’. Helligkeit +1,m3 +1,m4 +1,m5 +1,m5 +1,m5 +1,m5 +1,m5 Phase 91 92 93 94 95 96 97 Größe 5,”2 5,”0 4,”7 4,”5 4,”4 4,”2 4,”1 Elong. +63,◦9 +58,◦6 +52,◦6 +47,◦9 +42,◦4 +38,◦0 +33,◦2 Erdabst. 1,79 1,89 1,99 2,07 2,15 2,20 2,26 Tabelle 4: Astronomische Daten Mars 14 Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender Jupiter Jupiter steht am ersten Juli im Sternbild Fische bei einer Deklination von −00◦ 12’37” und bereitet sich auf seine unmittelbar bevorstehende Rückläufigkeit vor. Die Einleitung derselben erfolgt über dem Himmelsäquator, wozu der größte Planet des Sonnensystems am 14. Juli gegen 14:12 diesen in Richtung Norden überschreitet. Am 19. Juli kommt es gegen 23:21 zu einem Maximum der Deklination von +00◦ 01’06,”89, das wenig später von einem Stillstand in Rektaszension bei 00h 14m 08,s 25 gefolgt wird, welcher sich am 24. Juli gegen 04:48 ereignet. Kurz nach Beginn der Rückläufigkeit wechselt Jupiter am 25. Juli gegen 08:24 wieder auf die Südhemisphäre zurück. Die Deklination sinkt bis zum Ende des Vorschauzeitraumes auf −02◦ 39’52”. Am 14. Oktober wird der Planet gegen 23:04 aus den Fischen in den Wassermann wechseln. Der Erdabstand sinkt von einem Anfangswert von 4,750628 AU auf ein Minimum von 3,953928 AU, das auf den 20. September gegen 23:23 fällt, und steigt bis zum ersten Oktober wieder auf Datum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. 15.09. 01.10. Aufgang 00:58 00:05 22:55 21:59 20:49 19:51 18:45 Untergang 13:02 12:11 11:04 10:04 08:48 07:44 06:29 3,969063 AU. Der Sonnenabstand sinkt von 4,968067 AU auf 4,956680 AU. Die ekliptikale Breite sinkt von −01◦ 16’59” auf ein sich am 25. September gegen 02:09 ereignendes Minimum von −01◦ 35’53,”31, und steigt bis zum Ende des Vorschauzeitraumes wieder auf −01◦ 35’46”. Die Elongation beträgt am ersten Juli −96◦ 25’13”; am 21. September kommt es gegen 13:21 zum Erreichen der Oppositionsstellung des Planeten (Sonnenabstand 178◦ 24’); am Ende des Vorschauzeitraumes beträgt die Elongation +169◦ 22’44”. Jupiter wechselt im Zusammenhang mit der Opposition vom Morgen- an den Abendhimmel. Zu Beginn des Vorschauzeitraumes beträgt die Höhe des Planeten über dem Horizont zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges 35◦ 52’; sie steigt bis auf ein Maximum von 40◦ 16’, das am 21. Juli erreicht wird, und bleibt bis zum 21. September positiv. Ab dem 22. September steht Jupiter andererseits zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges über dem Horizont; er erreicht hier am ersten Oktober eine Höhe von 02◦ 34’. Helligkeit −2,m3 −2,m4 −2,m5 −2,m6 −2,m7 −2,m8 −2,m8 Größe 41,”4 43,”3 45,”7 47,”4 49,”0 49,”7 49,”6 Elong. −96,◦4 −109,◦1 −125,◦3 −139,◦4 −157,◦4 −172,◦6 +169,◦4 Erdabst. 4,75 4,54 4,31 4,15 4,01 3,96 3,97 Tabelle 5: Astronomische Daten Jupiter Saturn Auch Saturn, der sich im Sternbild Jungfrau auffinden läßt, bewegt sich in Richtung Süden; seine Deklination sinkt in den hier zur Diskussion stehenden drei Monaten von +02◦ 43’38” auf −01◦ 01’10”. Der Himmelsäquator wird dabei am 09. September gegen 21:34 überschritten. Der Erdabstand des Ringplaneten steigt von 9,659734 AU auf ein Maximum von 10,557981 AU, das sich am ersten Oktober gegen 04:54 ereignet; der Sonnenabstand steigt von 9,529693 AU auf 9,557437 AU. Die ekliptikale Breite sinkt, ausgehend von einem Wert von +02◦ 19’09” zu Beginn des Vorschauzeitraumes, zunächst auf ein Minimum von +02◦ 09’45,”53, das am 22. September gegen 12:12 angenommen wird, und steigt zum Ende des Vorschauzeitraumes wieder auf +02◦ 09’52”. Die Elongation beträgt am ersten Juli +79◦ 38’50”; sie Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2010 sinkt den ganzen Vorschauzeitraum hindurch, um schließlich pünktlich zu dessen Ende am ersten Oktober gegen 02:42 einen Nulldurchgang mit einem Sonnenabstand von 02◦ 10’ zu haben. Saturn nimmt damit seine diesjährige Konjunktion ein. Die Ringneigung Saturns steigt im Vorschauzeitraum hindurch an. Die von der Erde aus beobachtete Neigung (der in der nachfolgend abgedruckten Tabelle angegeben wird) steigt dabei von +02◦ 08’59” auf +06◦ 26’52”, die von der Sonne aus betrachtete Neigung von +04◦ 53’48” auf +06◦ 15’00”. Saturn wechselt vom Abend- an den Morgenhimmel (wobei er, verursacht durch die bevorstehende Konjunktion, allerdings allmählich immer schlechter beobachtbarer wird). Die Höhe des Planeten zum Zeitpunkt des Sonnenuntergangs beträgt zu Beginn des Vorschauzeitraumes noch 30◦ 45’; sie 15 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . sinkt auf 01◦ 40’ und bleibt noch bis zum 08. Oktober positiv. Ab dem 30. September ist andererseits die Höhe des Planeten zum Zeitpunkt des SonnenDatum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. 15.09. 01.10. Aufgang 12:30 11:40 10:41 09:54 08:58 08:12 07:20 Untergang 01:05 00:11 23:02 22:09 21:06 20:14 19:14 Helligkeit +1,m1 +1,m1 +1,m1 +1,m1 +1,m0 +0,m9 +0,m9 aufganges positiv; am Ende des Vorschauzeitraumes werden hier aber erst 00◦ 58’ erreicht. Größe 17,”1 16,”8 16,”4 16,”1 15,”9 15,”7 15,”7 Ringng. +2◦ 08’59” +2◦ 35’09” +3◦ 15’51” +3◦ 55’11” +4◦ 47’53” +5◦ 33’44” +6◦ 26’52” Elong. +79,◦6 +67,◦2 +52,◦3 +40,◦3 +25,◦8 +14,◦0 +2,◦2 Erdabst. 9,66 9,88 10,13 10,29 10,45 10,53 10,56 Tabelle 6: Astronomische Daten Saturn Uranus Uranus steht im Sternbild Fische; zu Beginn des Vorschauzeitraumes beträgt die Deklination des grünen Gasriesen −00◦ 31’25”. Der Planet bewegt sich zunächst noch rechtläufig und in Richtung Norden; beides ändert sich aber recht schnell noch in der ersten Woche des Vorschauzeitraumes: Am 03. Juli erreicht der Planet gegen 22:31 ein Maximum der Deklination von −00◦ 31’20,”03, am 05. Juli erfolgt gegen 22:41 ein Stillstand in Rektaszension bei 00h 02m 49,s 14, und Uranus wird rückläufig. Auf seiner Bahn in Richtung Süden verringert er seine Deklination bis zum Ende des Vorschauzeitraumes auf −01◦ 29’06”. Der Erdabstand sinkt von 19,919874 AU zunächst auf ein Minimum von 19,088205 AU, das auf den 20. September gegen 22:20 fällt, um bis zum Ende des Vorschauzeitraumes wieder auf 19,103451 AU zuzunehmen. Der Sonnenabstand sinkt geringfügig von 20,093956 AU auf 20,091902 AU. Die ekliptikale Breite sinkt von einem Wert von −00◦ 45’26” zu Beginn des Vorschauzeitraumes auf ein Minimum von −00◦ 47’13,”38 am 17. September gegen 05:19 und steigt bis zum Ende des Vorschauzeitraumes wieder auf −00◦ 47’09”. Die Elongation Neptun Neptun befindet sich bereits zu Beginn des Vorschauzeitraumes in Rückläufigkeit und bewegt sich im Sternbild Wassermann in Richtung Süden. Seine Deklination sinkt im Vorschauzeitraum von −12◦ 30’09” auf −13◦ 16’08”. Ziemlich genau in der Mitte des Vorschauintervalles, am 14. August, wechselt der Planet gegen 02:31 in den Steinbock. Der Erdabstand Neptuns sinkt von 29,348566 AU am ersten September auf ein Minimum von 29,005993 AU, das auf den 19. August gegen 21:33 16 sinkt von −98◦ 25’24” ausgehend, bis es am 21. September gegen 18:42 zu einer Opposition (Sonnenabstand 179◦ 13’) kommt; gegen Ende des Vorschauzeitraumes beträgt ihr Wert +170◦ 33’46”. Verbunden mit der Opposition des Planeten wechselt dieser vom Morgen- an den Abendhimmel. Die Höhe des Planeten zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges beträgt zu Beginn des Vorschauzeitraumes 36◦ 13’; sie erreicht am 19. Juli ein Maximum von 39◦ 41’ und bleibt bis einschließlich zum 22. September positiv. Andererseits steht der Planet ab dem 20. September zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges über dem Horizont und erreicht am ersten Oktober eine Höhe von 03◦ 00’. Die Helligkeit der Planetenscheibe steigt wieder von 5,m8 auf 5,m7, die Größe von 3,”3 auf 3,”4. Datum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. 15.09. 01.10. Aufg. 00:52 23:53 22:46 21:50 20:42 19:46 18:42 Unterg. 12:52 11:57 10:49 09:52 08:42 07:44 06:38 Elong. −98,◦4 −111,◦8 −128,◦3 −142,◦0 −159,◦0 −173,◦1 +170,◦6 Erdabst. 19,92 19,69 19,45 19,29 19,15 19,09 19,10 Tabelle 7: Astronomische Daten Uranus fällt, und steigt bis zum ersten Oktober wieder auf 29,257729 AU. Der Sonnenabstand sinkt geringfügig von 30,019302 AU auf 30,016596 AU. Die ekliptikale Breite beträgt zu Beginn des Vorschauzeitraumes −00◦ 28’13”; sie sinkt auf ein Minimum von −00◦ 29’19,”00 am 28. September gegen 20:21. Die Elongation sinkt ausgehend von einem Anfangswert von −130◦ 32’29”; der Planet erreicht am 20. August gegen 11:51 seine Opposition (Sonnenabstand 179◦ 31’). Am Ende des Vorschauzeitraumes beträgt die Elongation +138◦ 38’22”. Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender Auch bei Neptun bewirkt die Opposition einen Wechsel vom Morgen- an den Abendhimmel. Die Höhe des Planeten zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges beträgt zu Beginn des Vorschauzeitraumes 27◦ 23’; sie bleibt bis einschließlich zum 21. August positiv. Andererseits steht der Planet ab dem 18. August zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges über dem Horizont; bis zum Ende des Vorschauzeitraumes steigt seine Höhe dabei auf 11◦ 16’. Die Größe der Planetenscheibe liegt bei 2,”1, die Helligkeit bei 7,m8. Datum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. 15.09. 01.10. Aufg. 23:46 22:51 21:43 20:47 19:39 18:44 17:40 Unterg. 09:54 08:58 07:49 06:52 05:42 04:45 03:40 Elong. −130,◦5 −144,◦1 −160,◦8 −174,◦5 +168,◦6 +154,◦6 +138,◦6 Erdabst. 29,35 29,19 29,06 29,01 29,03 29,11 29,26 Tabelle 8: Astronomische Daten Neptun Veränderliche Sterne Die Tabelle 10 enthält Angaben über Maxima und Minima der Helligkeit veränderlicher Sterne im dritten Quartal 2010. Datum 05.07. 23:35 06.07. 01:15 12.07. –:– 15.07. –:– 17.07. 00:45 18.07. 22:10 20.07. –:– 24.07. –:– 26.07. 01:00 31.07. 20:40 01.08. 22:50 02.08. 22:20 03.08. 01:00 03.08. 01:00 07.08. 00:15 12.08. –:– 13.08. 19:15 Ereignis Min Min Min Max Max Min Max Max Min Min Max Max Max Min Max Min Min Stern β Lyr (Bedeckungsver.) BR Cyg (Bedeckungsver.) U Her (Mira-Stern) T Cep (Mira-Stern) RR Lyr (RR-Lyr-Veränd.) β Lyr (Bedeckungsver.) R Aur (Mira-Stern) R Leo (Mira-Stern) BR Cyg (Bedeckungsver.) β Lyr (Bedeckungsver.) δ Cep η Aql (δ Cep–Stern) RR Lyr (RR-Lyr-Veränd.) BR Cyg (Bedeckungsver.) RR Lyr (RR-Lyr-Veränd.) R Vir (Mira-Stern) β Lyr (Bedeckungsver.) Datum 14.08. –:– 15.08. –:– 17.08. –:– 20.08. –:– 23.08. 00:30 24.08. 00:15 25.08. 01:00 26.08. 00:45 27.08. 00:30 01.09. 23:50 01.09. –:– 02.09. –:– 02.09. –:– 04.09. 00:30 06.09. 23:20 07.09. 00:30 10.09. 00:30 13.09. 00:15 13.09. 23:50 14.09. 23:50 16.09. 22:50 16.09. 23:35 25.09. 00:05 26.09. –:– 29.09. 23:35 Ereignis Min Max Min Min Min Max Min Min Min Min Max Max Max Min Min Min Max Min Max Max Min Min Min Max Max Stern T Her (Mira-Stern) RT Cyg (Mira-Stern) χ Cyg (Mira-Stern) R UMa (Mira-Stern) U Cep (Bedeckungsver.) RR Lyr (RR-Lyr-Veränd.) β Per (Bedeckungsver.) AI Dra (Bedeckungsver.) BR Cyg (Bedeckungsver.) U Cep (Bedeckungsver.) R Cnc (Mira-Stern) S CrB (Mira-Stern) R Aql (Mira-Stern) BR Cyg (Bedeckungsver.) U Cep (Bedeckungsver.) AI Dra (Bedeckungsver.) RR Lyr (RR-Lyr-Veränd.) AI Dra (Bedeckungsver.) RR Lyr (RR-Lyr-Veränd.) η Aql (δ Cep–Stern) U Cep (Bedeckungsver.) β Per (Bedeckungsver.) AI Dra (Bedeckungsver.) T Cas (Mira-Stern) δ Cep Tabelle 10: Veränderliche Sterne Meteorströme Tabelle 11 enthält Angaben zu den im aktuellen Vorschauzeitraum beobachtbaren Meteorströmen. Recht genau in der Mitte des dreimonatigen Zeitraumes liegen die diesjährigen Perseiden, deren Maximum auf den 12. August fällt. Der Beobachter wird mit Freude feststellen, daß der nächstgelegene Neumond auf den frühen Morgen des 10. August und damit die unmittelbare Nähe des Maximums fällt. In der Nacht des Maximums steht der Mond bis etwa 21:27 am Himmel, womit insbesondere die zweite Nachthälfte optimale Beobachtungsbe- Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2010 dingungen offerieren dürfte – unter der leider üblichen weiteren Einschränkung günstigen Wetters. . . Meteorstrom Juni-Bootiden Piscis Austriniden δ Aquariden (S) α Capricorniden Perseiden κ Cygniden α Aurigiden Sept.-Perseiden δ-Aurigiden Tauriden (S) Tauriden (N) Beg. 22.06. 15.07. 12.07. 03.07. 17.07. 03.08. 25.08. 05.09. 18.09. 25.09. 25.09. Ende 02.07. 10.08. 19.08. 15.08. 24.08. 25.08. 08.09. 17.09. 10.10. 25.11. 25.11. Max. 27.06. 27.07. 27.07. 29.07. 12.08. 17.08. 31.08. 09.09. 03.10. 05.11. 12.11. ZHR var 5 20 4 100 3 7 5 2 5 5 Tabelle 11: Meteorströme 17 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sternbedeckungen durch den Mond In Tabelle 12 finden sich alle im dritten Quartal 2010 von Darmstadt aus beobachtbaren Sternbedeckungen durch den Mond. Die Tabelle enthält zwölf Ereignisse mit Helligkeiten zwischen 5,m02 und 6,m79; die Mondphasen liegen zwischen 22 und 99 Prozent. (E Eintritt, A Austritt) Der Sternenhimmel Die Graphik am Anfang dieses Artikels zeigt den Sternenhimmel für den 15. August um Mitternacht. In unmittelbarer Zenitnähe finden wir zu diesem Zeitpunkt den Stern Deneb aus dem Schwan. Damit verläuft auch die nun hoch am Himmel stehende Milchstraße vom Nordosten (mit Capella im Fuhrmann, etwas höher Perseus und schließlich die unverwechselbare Cassiopeia) zum Südwesten (mit Skorpion und Schütze tief am Horizont) durch den Zenit. Ebenfalls in der Milchstraße aufzufinden ist Altair im Adler (der prominent unter dem Schwan am Südhimmel aufzufinden ist), und mit Vega in der etwas neben der Milchstraße stehenden Leier ist damit das Sommerdreieck der Jahreszeit entsprechend nicht zu übersehen. Die Milchstraße bildet nun auch quasi einen Trennstrich zwischen den Sternbildern des Frühjahrs (wie Bootes und Hercules), die sich im Westen auf den Untergang vorbereiten, und denen des Herbsts (wie der den Osten beherrschenden Pegasus und der tiefer stehender Wassermann), deren große Zeit im aktuellen Jahr noch vor ihnen liegt. Ganz tief im Nordosten er- 18 Zeitpunkt 03.07. 01:50:31A 24.07. 22:22:07E 01.08. 01:17:42A 06.08. 03:11:37A 27.08. 02:17:15A 30.08. 05:24:43A 31.08. 04:11:11A 02.09. 01:10:56A 19.09. 20:46:31E 19.09. 20:54:20E 19.09. 22:27:43E 30.09. 06:20:34A bed. Stern 9 Psc BD−22◦ 5063 BD+08◦ 94 103 Tau 19 Psc BD+16◦ 247 47 Ari 95 Tau BD−13◦ 5891 BD−13◦ 5897 BD−13◦ 5904 121 Tau Helligk. 6,m26 5,m59 6,m49 5,m45 5,m02 6,m35 5,m80 6,m05 6,m57 6,m35 6,m79 5,m23 Phase 0, 65− 0, 99+ 0, 71− 0, 22− 0, 95− 0, 75− 0, 67− 0, 48− 0, 89+ 0, 89+ 0, 89+ 0, 61− Tabelle 12: Sternbedeckungen durch den Mond scheint auch bereits die erste Ecke des Stiers am Horizont und mahnt, daß auch der Spätsommer irgendwann einmal enden muß und einer dunkleren, kälteren Jahreszeit weichen wird. Wie man aus der Liste der Planeten, für die wir eine in den aktuellen Vorschauzeitraum fallende Opposition vermelden konnten, erkennen kann, hat der Beobachter nun eine gewisse Auswahl an planetaren Beobachtungsobjekten. Jupiter, Uranus und Neptun stehen seit spätestens 22 Uhr am Himmel (Neptun erscheint als Vorhut rund eine Stunde früher) und lassen sich bis zum Einbrechen der Morgendämmerung hindurch beobachten. Der Transit Neptuns fällt auf ca. 2 Uhr, die von Uranus und Jupiter liegen mit 4 Uhr bereits in den Morgenstunden. Saturn macht sich dagegen entsprechend seiner Konjunktion rar, und auch Venus und Mars sind weniger kooperationsbereit. Einzig der Zwergplanet Pluto ist noch willens, als (anspruchsvolleres) Beobachtungsobjekt zu fungieren; er durchläuft seiner Transit gegen 22 Uhr und steht bis 02:36 am Himmel. ¦ Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Aus dem Verein www.vsda.de 10 Jahre Homepage der Volkssternwarte Darmstadt e. V. von Andreas Domenico Erinnern Sie sich? Ende der 1990er Jahre, als das Internet populär wurde, begannen auch wir mit einem Auftritt im World Wide Web. Anfänglich war es nur eine kleine Webseite, die auf einem Server des Fraunhofer-Instituts in Darmstadt gehostet wurde. Ab dem Jahr 2000 erhielten wir die Domain www.vsda.de und damit unsere heutige Internetpräsenz. Seitdem haben viele Tausend Besucher unserere Internetseiten angeklickt. Der Blick auf die Veranstaltungsseiten empfiehlt sich auch für die Leser der Mitteilungen, da die- Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2010 se – anders als dies bei dem nunmehr nur noch quartalsweise erscheinenden Heft möglich sein kann – ständig aktualisiert werden. Die Terminseite auf der Rückseite Ihrer Mitteilungen gibt ja nur den Stand zu Beginn eines Quartals wieder. Unser Veranstaltungskalender ist aber ständig im Wandel. Immer wieder gibt es Änderungen oder Neuzugänge. Daher lohnt sich der Blick in die Tagespresse oder eben ins Netz. Also schauen Sie immer wieder mal rein! ¦ 19 . . . Veranstaltungen und Termine . . . Juli / August / September 2010 . . . Freitags ab 19:30 Leseabend, Beobachtung, Gespräche über astronomische Themen, Fernrohrführerschein Sonntags ab 10:30 Sonnenbeobachtung mit Gesprächen über astronomische Themen Freitag, 02. 07. 20:00 Öffentliche Vorstandssitzung Freitag, 06. 08. 20:00 Redaktionssitzung Mitteilungen 4/2010 Samstag, 11. 09. 15:00 Tag der offenen Sternwarte - Himmelsbeobachtungen -Kurzvorträge -Führungen durch die Sternwarte Samstag, 11. 09. 20:00 Sternführung: Die Sterne über Darmstadt“ ” Samstag, 11. 09. Samstag, 09. 10. 20:00 Sternführung: Die Sterne über Darmstadt“ ” Samstag, 16. 10. 20:00 Öffentlicher Vortrag: Reise zum Mittelpunkt der Galaxis Redaktionsschluss Mitteilungen 4/2010 Die Astro-Fotografie-Gruppe trifft sich nach telefonischem Rundruf. Interessenten mögen Freitags- oder Samstagsabend auf der Sternwarte anrufen oder ihre Telefonnummer hinterlassen Volkssternwarte Darmstadt e.V. Observatorium Ludwigshöhe: Geschäftsstelle: Auf der Ludwigshöhe 196 Karlstr. 41 Telefon: (06151) 51482 64347 Griesheim email: [email protected] Telefon: (06155) 898-496 http://www.vsda.de Telefax: (06155) 898-495