Astronomischer Kalender - Volkssternwarte Darmstadt eV

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Inhalt, Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Neues aus Astronomie und Raumfahrt — Wolfgang Beike . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Kepler ist tot.... — Bernd Scharbert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Der Sturmvogel-Nebel — Andreas Domenico . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Aco 68 — Harald Horneff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
NGC 2359 im Großen Hund — Harald Horneff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Jahreshauptversammlung 2013 — Andreas Domenico und Dr. Dirk Scheuermann . . . . . . . . . . . . . . 10
Vorschau Juli / August / September 2013 — Alexander Schulze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Veranstaltungen und Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Zum Titelbild
Anfang April 2013 bewegte sich der Komet Panstarrs nahezu vor der Andromeda-Galaxie. Zufällig scheinen der Komet und die Galaxie dabei nahezu die gleiche Winkelausdehnung zu haben. Auch wenn Komet
Panstarrs zu diesem Zeitpunkt das größte Objekt im Sonnensystem ist, mit einem Schweif, der ungefähr
dem 15-fachen des Sonnendurchmessers entspricht, ist er tatsächlich 70 Milliarden mal kleiner als die
Andromeda-Galaxie, M31. Die Aufnahme entstand in der Nähe von Syktywkar, Russland. Wenn sich der
unten rechts zu sehende C/2011 L4 (Panstarrs) von der Sonne entfernt und verblaßt, wird er in nördliche
Richtung zurückkehren, die Richtung, aus der er kam. Wann der Komet wieder erscheinen wird, ist zurzeit
nicht bekannt, doch könnten Menschen bis dahin schon Cyborgs bilden. (Autoren / Bildrechte: Robert
Nemiroff und Jerry Bonnell (MTU / USRA).
Harald Horneff
Impressum
Die Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt“
”
erscheinen vier mal im Jahr (jeweils zu Quartalsbeginn) als Online-Publikation des Vereins Volkssternwarte Darmstadt e.V. — Der Download als PDF-Datei
ist kostenlos. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben
nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder. Urheberrechte bei den Autoren.
Geschäftsstelle
/
Redaktion: Karlstr. 41,
64347 Griesheim, Tel.: 06155-898496, Fax.: 06155898495. Redaktionsleitung: Andreas Domenico. Lay-
2
out, Satz: Andreas Domenico.
Volkssternwarte Darmstadt e. V.: Andreas Domenico (1. Vorsitzender), Robert Schabelsky (2. Vorsitzender), Beisitzer: Bernd Scharbert, Paul Engels, Dr. Dirk
Scheuermann, Heinz Johann, Peter Lutz, Dr. Robert
Wagner, Ulrich Metzner, Harald Horneff. Jahresbeitrag: 60 EUR bzw. 30 EUR (bei Ermäßigung). Konto:
588 040, Sparkasse Darmstadt (BLZ 508 501 50). Internet: http://www.vsda.de, email: [email protected]
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2013
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astro-News
Neues aus Astronomie und Raumfahrt
von Wolfgang Beike
Am 17. März 2013 ist ein Objekt mit der Größe eines kleinen Felsbrockens auf der Mondoberfläche im
Mare Imbrium eingeschlagen. Die Explosion führte zu einem Lichtblitz, der fast zehn Mal stärker
war als alles, was wir bislang gesehen hatten. Rund
eine Sekunde lang, leuchtete der Blitz auf der Oberfläche des Mondes mit der Helligkeit eines Sterns
vierter Größenklasse sichtbar für das bloße Auge. Die Wissenschaftler vermuten, dass es sich um
einen Brocken mit einer Masse von rund 40 kg und
einem Durchmesser von 30 bis 40 cm handelte, der
mit einer Geschwindigkeit von knapp 90.000 km/h
auf der Mondoberfläche eingeschlagen ist. Die Explosion hatte eine Stärke, die vergleichbar ist mit
einer Explosion von 5.000 kg TNT. Vermutlich war
der Impakt Teil eines größeren Meteorschauers. In
der Nacht des 17. März haben Kameras der NASA und der University of Western Ontario eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Meteoren auf der Erde registriert. Diese Feuerbälle bewegten sich auf
fast gleichen Bahnen zwischen der Erde und dem
Asteroidengürtel. Erde und Mond müssen von diesen Meteoroiden in etwa zur gleichen Zeit getroffen
worden sein, was Forscher einen Zusammenhang
dieser Ereignisse vermuten läßt. Bei dem Einschlag
des Brockens sollte ein Krater bis zu 20 m Durchmesser entstanden sein. Ein Trichter dieser Größe
wäre von der NASA-Sonde Lunar Reconnaissance
Orbiter aus dem Mondorbit leicht zu entdecken.
Das Team der Sonde wurde bereits informiert, um
beim nächsten Überflug dieser Region entsprechende Aufnahmen zu machen.
500 km groß und unregelmäßig geformt: Das ist
Vesta, nach Ceres das zweitgrößte Objekt im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Wie andere Körper derselben Region hat es auch Vesta
vermutlich aufgrund des Schwerkrafteinflusses des
Jupiters nicht geschafft, sich zu einem Planeten
zu entwickeln. Eine Doppelkatastrophe durch gewaltige Kollisionen in der Frühzeit des Sonnensystems brachte Vesta das heutige zerklüftete Aussehen bei. Ein kürzlich durch die Raumsonde DAWN
entdecktes und bislang unbekanntes riesiges Einschlagbecken, das einen zweiten, ebenfalls enormen
Krater überlappt, gab den entscheidenden Hinweis
zur Rekonstruktion der Ereignisse: Beide Impakte
trafen Vesta bis ins Mark und bedeuteten fast das
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2013
komplette Auseinanderbrechen des Kleinplaneten.
Durch die immense Wucht der Kollision bildeten
sich spiralförmige Muster innerhalb des RheasilviaBeckens, die sich durch die Eigendrehung von Vesta
weiter auf ihrer Oberfläche ausbreiteten.
Eine Astronomengruppe an der University of Virginia hat die Atmosphäre des fernen Zwergplaneten
Pluto in einer Simulation näher untersucht. Pluto
umläuft die Sonne auf einer deutlich elliptischen
Bahn, die Intensität der auftreffenden UV- und Infrarotstrahlung schwankt wegen der wechselnden
Sonnenentfernung um mehr als die Hälfte. Wie
die Simulation zeigt, ändert sich der Atmosphärendruck während eines Plutojahres. In Sonnennähe
geht viel Eis in die Gasphase über, die Atmosphäre
dehnt sich aus. Nimmt die Entfernung wieder zu,
wird es kälter und die Atmosphäre dünner. Für
Überraschung sorgte das Ergebnis, dass die Atmosphäre eine Ausdehnung erreichen kann, die 4,5-mal
so groß ist wie der Durchmesser von Pluto. Sie kann
mehr als 10.000 km Höhe gewinnen und erreicht damit mehr als die Hälfte zwischen Pluto und seinem
größten Mond Charon. Manche Moleküle werden
von der Sonneneinstrahlung so beschleunigt, dass
sie Pluto verlassen und Charon erreichen könnten.
Ob Pluto und Charon tatsächlich Atmosphäre austauschen, wird die Sonde New Horizons im Juli
2015 erkunden.
Wie die NASA mitteilt, soll das Weltraumteleskop Hubble nun doch bis 2019 in Betrieb
bleiben. Hubble beobachtet die meiste Zeit im infraroten und ultravioletten Wellenlängenbereich.
Strahlung, die nicht bis zur Erdoberfläche vordringen kann. Daher bleibt Hubble trotz der enormen
Fortschritte erdgebundener Teleskope ein wertvolles Beobachtungsinstrument. Nachfolger wird das
James Webb Space Telescope, dessen Inbetriebnahme die NASA für 2018 vorsieht. In Anbetracht der
üblichen Terminverzögerungen bei Großprojekten
(Flughäfen, Bahnhöfe. . . ) freuen sich viele Amateurastronomen und raumfahrtinteressierte Menschen, dass Hubble bleibt. Zwei Teleskope sind besser als keins.
Mehr als 850 Exoplaneten haben die Wissenschaftler in den letzten 20 Jahren aufgespürt. Ein
Teil von ihnen umkreist Braune oder Weiße Zwer-
3
Astro-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
ge. Nun hat eine Forschergruppe aus Potsdam herausgefunden, dass diese Sterne für Leben wie wir
es kennen nicht geeignet sind. Weiße Zwerge sind
ausgebrannt und strahlen ihre Restwärme ab, die
stetig weniger wird. Braune Zwerge wandeln Gravitationsenergie in Strahlung um, auch diese Energiequelle läßt immer mehr nach. Zwar gibt es in
solchen Sternsystemen einen Bereich, der nicht zu
warm und nicht zu kalt ist. Aber diese für Leben
so vorteilhafte Habitable Zone wandert wegen der
schwindenden Energie immer dichter an das Zentralgestirn. Wo es heute schön mild ist, wird es
in Millionen Jahren für Leben zu eisig sein. Wo es
künftig schön lau sein wird, war es bisher zu feurig.
Das Leben bekommt nirgends genug Zeit, um sich
zu entwickeln.
Wenn bei massereichen Sternen der Brennstoff zur
Neige geht so explodiere er als Supernova und wird
zum Neutronenstern oder zum Schwarzen Loch. So
sagt es die Theorie. Bei dem rund 26.000 Lichtjahre von uns entfernten Objekt W49B, ein tausend
Jahre alter Supernovarest, blieb die Suche nach einem Neutronenstern erfolglos. Mit dem Röntgenteleskop Chandra haben Astronomen zwischen den
Gasresten fleißig nach Spuren gesucht, aber nichts
gefunden. Sie vermuten nun, dass sich bei der Supernova aus dem kollabierenden Kern sogar ein
Schwarzes Loch gebildet haben könnte — das für
Teleskope aber nicht sichtbar ist. Wenn es denn
stimmt, wäre W49B das jüngste bekannte Schwarze
Loch in unserer Milchstraße.
Ein internationales Astronomen-Team hat die bislang größte Struktur im Universum entdeckt. Die
Große Quasar-Gruppe ist rund vier Milliarden
Lichtjahre lang. Das berichten die Forscher um R.
Clowes von der Universität von Zentral-Lancashire.
Die Gruppe umfasse 73 Quasare. Quasare sind extrem helle Galaxienkerne aus der Jugendzeit des
Universums. Seit den 1980er-Jahren ist bekannt,
dass sich Quasare in erstaunlich großen Gruppen
sammeln. Eine derart gigantische Gruppe wurde jedoch niemals zuvor beobachtet. Solch große Strukturen verletzen irritierenderweise das so genannte kosmologische Prinzip. Dem zufolge sieht der
Kosmos auf einer ausreichend großen Skala über-
4
all gleich aus. Darum sollte es keine Gebilde von
mehr als etwa 1,2 Milliarden Lichtjahren Größe geben, erläuterten die Forscher. Sie wollen nun nach
weiteren Beispielen für zu große“ Strukturen im
”
Universum suchen.
Vergleicht man unsere Milchstraße mit einer Großstadt, so ist die Große Magellansche Wolke ein
kleines Wohngebiet an der Peripherie. Seit 100 Jahren versuchen Forscher deren Entfernung zu messen, mussten aber stets erhebliche Unsicherheiten
einräumen. Als nächster Nachbar spielt das System eine wichtige Rolle, denn kennt man diesen
Abstand, so läßt sich daraus schließlich auch die
Distanz von wesentlich weiter entfernten Galaxien
ableiten. So kann daraus wiederum die Expansionsrate des Alls genauer eingegrenzt werden. Aus spektroskopischen Untersuchungen von acht Doppelsternenpaaren, allesamt rote Riesensterne, gelang
es einer Astronomengruppe aus Chile die Entfernung zur Großen Magellanschen Wolke auf 163.000
Lichtjahre bei einem Meßfehler von nur noch 2% zu
bestimmen.
Neun Schwarze Löcher kannten die Astronomen bereits in Andromeda-Galaxie Messier 31.
Röntgenbeobachtungen mit dem Weltraumteleskop
Chandra haben nun 26 weitere aufgespürt. Geduld und ein neues Verfahren hat einem Forscherteam aus den USA diese reiche Ernte ermöglicht:
Die Wissenschaftler sammelten 152 Beobachtungen über einen Zeitraum von 13 Jahren. Die kombinierte Messung von Intensitätsschwankungen und
des Spektrums der Röntgenstrahlung ermöglichte
die sichere Identifikation der extremen Himmelsobjekte. Mit insgesamt also 35 Schwarzen Löchern besitzt M 31 jetzt die höchste Zahl dieser Schwerkraftfallen, die in einer anderen Galaxie bekannt sind. In
einigen Aspekten übertrifft sie sogar unsere Milchstraße. So fanden die Astronomen sieben Schwarze Löcher in den zentralen 1.000 Lichtjahren der
Nachbargalaxie, das sind mehr, als es in der Zentralregion der Milchstraße gibt. Außerdem befinden
sich acht der Schwarzen Löcher in Kugelsternhaufen. In den Kugelsternhaufen unserer Milchstraße
haben die Himmelsforscher bisher vergeblich nach
Schwarzen Löchern gefahndet.
¦
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2013
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Extrasolare Planeten
Kepler ist tot....
von Bernd Scharbert
... und das schon seit fast 400 Jahren - werden Sie sagen. Zurecht. Doch leider ist nun auch das nach fernen
Planeten suchende Weltraumteleskop gleichen Namens von uns gegangen. Sein vorzeitiges Ende war in
den letzten Monaten absehbar. Nun trauert die nach einer zweiten Erde suchende Wissenschaftsgemeinde
Wie der menschliche Körper haben auch Raumsonden Verschleißteile. Man liest von Marsrovern
die erheblich länger als geplant funktionieren. Oder
manchmal von Raumsonden die ebenfalls länger als
gedacht Daten sammeln. Doch das sind die Japaner
unter den Raumsonden. Und manchmal kommt es
eben anders.
Das nahende Ende Keplers zeichnete sich Anfang 2013 ab - genau genommen schon vor einem Jahr. Im Juli 2012 fiel das erste der vier
Schwungräder (Gyroskope) aus. Somit stand kein
Reserve-Schwungrad mehr zur Verfügung. Anfang
2013 wurde Kepler für 10 Tage in einen Sicherheitsmodus versetzt, da eines der verbliebenen
drei Schwungräder Probleme machte. Man vermutete Probleme mit dem Lager. Im Mai fiel das
Schwungrad dann komplett aus und beendete die
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2013
Mission. [1]
Wozu sind Schwungräder gut? Vielleicht erinnern
Sie sich noch an die Wartungsmissionen für das
Hubble-Weltraumteleskop. Da ging es auch mal um
Gyroskope. Diese dienen dazu ein Weltraumteleskop exakt auf ein Objekt auszurichten. Hubble
wird immer auf neue Objekte ausgerichtet, Kepler
sollte immer exakt in die gleiche Richtung schauen.
Das läßt sich mit Triebwerken zwar auch erreichen,
es kostet auf Dauer jedoch eine Menge Treibstoff.
Statt dessen verwendet man für jede der drei
Raumachsen ein Schwungrad. Wird dessen Rotationsgeschwindigkeit (durch einen Motor) verändert,
ändert sich die Orientierung des Satelliten. Pysikalisch gesehen geht es hier um die Erhaltung des
Drehmoments.
Stehen
keine
drei
Schwungräder
mehr
zur
5
Extrasolare Planeten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Verfügung, ist eine exakte Ausrichtung nicht mehr
möglich. Kepler wurde daher in den Safe-Mode“
”
versetzt.
vor dem Stern vorbeiziehender erdähnlicher Planet (d.h. Durchmesser und Entfernung wie bei Erde
und Sonne) verringert die Helligkeit um ca. 0,008
Prozent. Da stört eine Helligkeitsschwankung des
Sterns von 0,002 Prozent erheblich. Es ist schwerer einen Planeten von Helligkeitsschwankungen zu
unterscheiden.
Auch aus diesem Grund wurde die Missionsdauer
verlängert. Mit mehr Daten hätten weitere Planeten – insbesondere erdähnliche – bestätigt werden
können. [5]
So sieht ein Schwungrad aus - von aussen eher
schlicht...[2]
Wie geht’s weiter?
Mit TESS. Dieser Satellit wird 2017 von der NASA gestartet. Während Kepler ständig das gleiche
10 Grad große Gebiet beobachtete, wird TESS den
ganzen Himmel beobachten. Natürlich nicht alle
Sterne, sondern ungefähr eine halbe Millionen. Darunter sonnenähnliche Sterne der Spektralklasse G
und K, die heller als 12 Magnituden sind. Kepler
beobachtete ca. 150.000 Sterne. [3]
¦
Die Ausbeute
Wer weiß – vielleicht finden die Techniker doch
noch einen Weg Kepler zu retten oder zumindest einen eingeschränkten Betrieb zu ermöglichen.
Doch auch wenn dem nicht so sein sollte, ist die
Ausbeute seiner vier Betriebsjahre beachtlich.
Kepler beobachtete die Helligkeit von Sternen.
Zieht ein Planet vor dem Stern vorbei, verringert
sich die Helligkeit des Sterns. Dieses Verfahren wird
Transit-Methode“ genannt. Auf diese Art wur”
den (Stand Juni 2013) 3216 Kandidaten und 132
bestätigte Planeten bei anderen Sternen gefunden.
Und auch wenn Kepler nicht mehr aktiv ist, so wird
die Auswertung der Messdaten andauern.
Doch Kepler entdeckte nicht nur Planeten, er stellte auch fest, dass die Helligkeit der beobachteten
Sterne stärker schwankt als erwartet. Das verursachte Probleme beim Auffinden erdähnlicher Planeten.
Die Helligkeit der Sonne schwankt ständig um
ca. 0,001 Prozent. Das liegt an der turbulenten
Oberfläche, auf der Gasblasen auf- und absteigen.
Bei den beobachteten Sternen schwankte die Helligkeit teilweise mehr als doppelt so stark. Ein
6
Künstlerische Darstellung von TESS [4]
Literatur:
[1]
[2]
[3]
[4]
[5]
[6]
http://kepler.nasa.gov/news
http://www.ballaerospace.com/gallery
http://www.skyandtelescope.com
http://img.mit.edu/newsoffice/images
http://www.skyandtelescope.com/news
Bild Kepler: (c) NASA/Kepler mission/Wendy
Stenzel
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2013
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Deep-Sky
Der Sturmvogel-Nebel
Ein Vergleich von Fotografie und visueller Beobachtung
von Andreas Domenico
Links: NGC 6960, Aufnahme von Bernhard Schlesier mit TS 4-Zoll-Triplet-Refraktor, CCD Atik 314L+, H
8 × 15 min., O 9 × 5 min., bearbeitet mit Fitswork und Photoshop 7; Rechts: Zeichnung nach visuellen
Beobachtungen von A. Domenico, Newton 457/1850 mm, 3-5 mm AP, [OIII]-Filter.
Es gibt Beispiele, die wunderbar aufzeigen, wie die
beiden Disziplinen Astrofotografie und visuelle Beobachtung sich gegenseitig ergänzen können. Dazu
zählt insbesondere der berühmte Supernovarest im
Schwan, der gemeinhin als Cirrus-Nebel bekannt
ist. Er zählt nicht nur zu den beeindruckendsten
Objekten in der Sommermilchstraße, wie kein anderes Objekt eignet sich dieser filigrane Nebel auch
für einen Vergleich der beiden astronomischen Beobachtungstechniken — und dies ist ausgerechnet
der Tatsache geschuldet, dass hochaufgelöste Fotos
sich von den detaillierten Zeichnungen auf dramatische Weise unterscheiden. Der Grund dafür sind die
unterschiedlichen Wellenlängenbereiche, in denen
CCD-Empfänger und die menschliche Netzhaut arbeiten. Während der fotografische Sensor einen
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2013
breiten Spektralbereich abdeckt, mit einer deutlichen Wiedergabe der roten Wellenlänge Hα, kann
das Auge nur die blau-grüne [OIII]-Emission wahrnehmen, welche durch die Verwendung eines entsprechenden Linienfilters zusätzlich verstärkt wird.
Bei Supernovaresten stammen die verschiedenen
Wellenlängen in der Regel auch von unterschiedlichen Regionen innerhalb der Nebelschwaden, somit
zeigt die Zeichnung zum größten Teil völlig andere Filamente und Strukturen des Nebels, als jene,
die die Fotografie hervorhebt. Die Bilder des westlichen Bogens des Cirrus-Nebels, NGC 6960, der
auch Sturmvogel-Nebel genannt wird und den 4,m2
hellen Stern 52 Cyg umgibt, sind also daher so interessant im Vergleich, weil man sie eigentlich gar
nicht miteinander vergleichen kann.
¦
7
Deep-Sky. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Aco 68
Blick durch Abell 68 im Sternbild Füchschen
von Harald Horneff
Der Galaxienhaufen Abell 68, NASA / ESA (Hubble Heritage/ESA-Hubble-Collaboration), Nick Rose.
Wollen Sie einen Galaxiencluster als Teleskop nutzen? Es ist einfacher als Sie denken, denn entfernte Galaxiencluster wirken von Natur aus wie
starke Gravitationslinsen. In Übereinstimmung mit
Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie beugt die
schwere Masse des Clusters, von Dunkler Materie
beherrscht, Licht und erzeugt vergrößerte, verzerrte Abbilder von noch viel weiter entfernt gelegenen Hintergrundgalaxien. Dieses scharfe HubbleInfrarotbild veranschaulicht die Funktion des Galaxienhaufens Abell 68 als Gravitationsteleskop und
wurde während des Bildbearbeitungswettbewerbs
ESA-Hubble Hidden Treasures“ durch den Ama”
8
teurastronom Nick Rose untersucht. Die Markierungen 1 und 2 zeigen zwei Linsenbilder der gleichen Hintergrundgalaxie. Das mit 2 markierte Bild
einer verzerrten Galaxie gleicht einem klassischen
Weltraumangreifer! Markierung 3 kennzeichnet ein
Galaxienmitglied des Clusters, also kein Gravitationslinsenbild, der ihr Gas herausgerissen wird,
während sie durch das dichtere inter-galaktische
Medium pflügt. Die Markierung 4 umfaßt viele Hintergrundgalaxien, die in Form von länglichen Streifen und Bögen abgebildet sind. Abell 68 selbst liegt
etwa 2,1 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Vulpecula.
¦
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2013
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Deep-Sky
NGC 2359 im Großen Hund
Thors Helm
von Harald Horneff
NGC 2359, Martin Rusterholz (CXIELO Observatory)
Diese helmförmige kosmische Wolke mit flügelartigen Anhängen ist gemeinhin als Thors Helm bekannt. Selbst für einen altnordischen Gott überdimensional ausgelegt, erstreckt sich Thors Helm
über ungefähr 30 Lichtjahre. Eigentlich ist der
Helm genau genommen eine interstellare Blase, aufgebläht durch einen schnellen Wind des hellen,
massereichen Sterns nahe dem Zentrum der Blase,
da der Wind durch eine umgebende Molekülwolke fegt. Der Zentralstern ist ein Wolf-Rayet-Stern:
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2013
ein extrem heißer Riese, der sich in dem kurzen
Entwicklungsstadium vor einer Supernova befindet.
Unter NGC 2359 katalogisiert, befindet sich der Nebel ungefähr 15.000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Großer Hund. Das scharfe, mit Hilfe von Breitund Schmalbandfiltern entstandene Bild gibt erstaunliche Details der filamentartigen Strukturen
des Nebels wieder. Er erstrahlt in blau-grüner Farbe, die von der intensiven Emission der Sauerstoffatome im leuchtenden Gas hervorgerufen wird. ¦
9
Aus dem Verein. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Jahreshauptversammlung 2013
von Andreas Domenico und Dr. Dirk Scheuermann
Im Folgenden eine Zusammenfassung des Protokolls der Mitgliederversammlung am 6. April 2013. Das
vollständige Protokoll erhalten Sie auf Anfrage bei der Geschäftsstelle.
Am 6. April 2013 trafen sich 17 stimmberechtigte Mitglieder zur ordentlichen Mitgliederversammlung im Observatorium Ludwigshöhe. Die Tagesordnung sah vor:
drei Teilen bestehen: Ein Bericht des 1. Vorsitzenden über Statistik und Allgemeines zum Verein,
anschließend die Berichte der Verantwortlichen der
theoretischen und praktischen Abteilungen.
1. Eröffnung, Verlesen der Tagesordnung, Bestimmung der Protokollführung
Mitgliederstatistik
2. Berichte über das Jahr 2012 durch die Vorsitzenden und die Gruppenleiter
8.1 Vorschläge und Ideen für neue Anschaffungen
Die Mitgliederzahl ist wieder leicht gesunken
(jetzt 85). Die befürchtete Austrittswelle aufgrund
der Einstellung der gedruckten Mitteilungen ist jedoch ausgeblieben, nur drei ausgetretene Mitglieder gaben dies als Grund an. Die Überalterung ist
weiterhin ein Problem, der relativ größte Anteil der
Mitglieder (gestaffelt nach Altersgruppen) ist schon
über 70 Jahre alt. Die Jugend ist derzeit überhaupt
nicht mehr vertreten, man hofft auf Gewinnung von
Mitgliedern nach entsprechenden Programmangeboten für Kinder und Jugendliche.
8.2 Sponsoring der VSD durch öffentliche Stellen
und Unternehmen
Veranstaltungen
3. Kassenberichte
4. Kassenprüfungsbericht
5. Entlastung des Vorstandes
6. Neuwahl eines Kassenprüfers
7. Anträge
8. Verschiedenes
8.3 Wiederbelebung astronomischer Arbeitsgruppen
1. Eröffung, Tagesordnung
Der 1. Vorsitzende Andreas Domenico eröffnete
die Versammlung um 16.05 Uhr. Die Einladung
wurde fristgerecht an alle Mitglieder verschickt, womit die Beschlussfähigkeit der Mitgliederversammlung festgestellt wurde. Nach der Verlesung der Tagesordnung wird Dr. Dirk Scheuermann als Protokollführer bestimmt. Aufgrund eines Antrages kam
TOP 8.3 neu hinzu. Es erhebt sich kein Widerspruch zur verlesenen Tagesordnung.
2. Berichte
Der 1. Vorsitzende erläutert den ursprünglichen
Begriff der Arbeitsgruppen, welche in dieser Form
jetzt nicht mehr vorhanden sind. Stattdessen haben sich in der letzten Zeit die beiden Abteilungen
Theorie“ und Praxis“ etabliert. Der Bericht un”
”
ter diesem Tagesordnungspunkt wird künftig aus
10
Es gab 2012 eine Kooperation mit der Volksbank Südhessen-Darmstadt eG. Die Volkssternwarte Darmstadt hat zwei Vortragsabende für
Volksbank-Mitglieder organisiert, die gut besucht
waren. Es gab auf Anfrage der Volksbank noch
einen Zusatz-Termin im Januar gegen zusätzliche
Bezahlung. Insgesamt wurden hierdurch 1.500 Euro eingenommen. Für 2013 sind im zweimonatlichen Abstand sechs Kinder-Vorträge vorgesehen.
Mitteilungen
Die gedruckten Mitteilungen wurden wie in der
MV 2012 beschlossen Anfang 2013 eingestellt. Die
Online-Versionen besitzen z. Zt. noch das alte
Latex-Format, sollen aber Ende des laufenden Jahres auf Word-Format umgestellt werden. Es gab
von verschiedenen Seiten Kritik am Übergewicht
des astronomischen Kalenders. Der Redaktionsleiter Andreas Domenico hat mit dem Verfasser
des Astro-Kalenders Alexander Schulze die Vereinbarung getroffen, dass der Astronomische Kalender mit Einführung der Word-Version ab En-
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2013
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Aus dem Verein
de des Jahres aus den Mitteilungen herausgenommen und stattdessen als separates PDF-Angebot
auf der Webseite bereitgrstellt wird. Da der Kalender bisher einen Großteil des Umfanges einer Ausgabe darstellte, bedeutet dies jedoch, dass künftig aber mehr Autoren gebraucht werden um die
Mitteilungen mit Inhalt zu füllen.
Webseite
Die seit Januar 2013 neu gestaltete Homepage mit
dem deutlich besseren Layout ist allgemein auf gute
Resonanz gestoßen. Der 1. Vorsitzende dankt dem
neuen Webmaster Christian Höhn-Lucht für seinen
Einsatz.
Bericht des Leiters der theoretischen Abteilung
Die Abteilung wird von Harald Horneff und Robert Schabelsky geleitet. Harald Horneff berichtet,
dass zahlreiche öffentliche Vorträge, auch mit externen Referenten, organisiert wurden. Für die Monate Dezember und Januar sollen jedoch interne Referenten zum Tragen kommen, da hier die Gefahr
besteht dass jahreszeitlich bedingt nicht genügend
Zuhörer kommen.
Neben den öffentlichen Vorträgen gab es auch insgesamt 37 nicht-öffentliche Veranstaltungen für geschlossene Gruppen. Hier gab es neben Vorträgen
auch Sternwarten- und Planetenwegs-Führungen.
Harald Horneff dankt Robert Schabelsky für die
tatkräftige Unterstützung.
Finanzplanung 2013: Manche Referenten verlangen eine finanzielle Entschädigung. Es wird vorgeschlagen, jedem externen Referenten 100 Euro anzubieten und zusätzlich auf die Möglichkeit hinzuweisen, das Honorar zu spenden. Das Geld hierfür
soll zu Jahresanfang in einer separaten Handkas”
se“ bereitgestellt werden.
Ausblick auf 2013/14: Für das Jahr 2013 stehen
insgesamt neun Vorträge auf dem Programm, davon sechs mit externen Referenten. 2014 wird es
insgesamt zehn bis elf Vorträge geben, davon eins
bis zwei interne. Mit einem Referenten wird wegen
des Honorars noch verhandelt.
Abschließender Gesamtüberblick: Neben den vorher genannten Veranstaltungen gab es 2012 auch
noch Sonnenbeobachtungen und Sternführungen.
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2013
Antrag des Leiters der theoret. Abteilung die MV:
Die Mitgliederversammlung wird gebeten, dem bereits gefassten Vorstandsbeschluss zuzustimmen,
jedem Referenten 100 Euro oder im Falle einer
Frage nach möglicher Entschädigung die einfache
Fahrt zu erstatten. Wolfgang Grimm fragt nach der
Notwendigkeit der Abstimmung in der MV, da der
Vorstand solche finanziellen Dinge alleine entscheiden kann. Der 1. Vorsitzende schlägt vor, dass die
Abstimmung über den Antrag nur als Stimmungsbild zu werten ist. Der Antrag wird einstimmig angenommen.
Bericht des Leiters der praktischen Abteilung
Robert Wagner berichtet, dass es in 2012 witterungsbedingt relativ wenige Beobachtungstreffen
gab. Im Herbst wurden einige Planetenaufnahmen
erstellt. Er schlägt die Veranstaltung eines internen Beobachtungs-Workshops vor. Auch zahlreiche
öffentliche Beobachtungsveranstaltungen konnten
witterungsbedingt nicht stattfinden. Hier müssten
genauere Statistiken geführt werden um den Überblick über erfolgreich durchgeführte Veranstaltungen zu behalten. Eine kleine Gruppe von
Vereinsmitgliedern wird 2013 eine BeobachtungsExkursion nach Namibia durchführen.
3. Kassenbericht
Der Kassenwart weist auf das neue Kassenprogramm hin. Es hat eine längere Laufzeit und Lizenzen zur Installation auf beliebig vielen Rechnern
sofern sie zur VSD und ihren Mitgliedern gehören.
Spitzenreiter bei den Ausgaben im Jahr 2012 sind
nach wie vor die Energie- und Entsorgungskosten. Die Gebäudekosten waren weniger. Besonders
hohe Einnahmen wurden 2012 durch angemeldete Führungen erzielt. Spenden und Mitgliedsbeiträge sind weniger geworden, da einige Mitglieder
mehrjährige Vorauszahlungen sowie abschließende
Spenden vor ihrem Austritt aus dem Verein geleistet hatten. Die Kasse weist einen erfreulichen
Höchststand seit 12 Jahren auf. Die Ausgaben sind
über die Jahre hinweg weitgehend stabil geblieben,
nur 2009 gab es einen kleinen Ausreißer aufgrund
der Kosten zum Ausbau der Säulenhalle für das
40-jährige Jubiläum. Der erste Quartalsabschluss
2013 weist nach dem Eingang der Spenden für den
neuen Newton bereits einen sehr hohen Stand aus.
Das angestrebte Kassenziel für Ende 2013 liegt bei
11
Aus dem Verein. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.000 Euro. Der Kassenwart Paul Engels möchte
am 30.6.2013 eine letzte Bilanz erstellen und dann
die Kassenführung an Dirk Scheuermann übergeben.
4. Kassenprüfungsbericht
Die Kasse wurde von Heinz Johann und Harald Horneff stichprobenartig geprüft. Dabei gab
es Auffälligkeiten: Ein Vorgang war nur anhand des
Kontoauszuges genau nachvollziehbar, die Buchungen in der Kasse waren nicht eindeutig. Drei Belege fehlen, zwei weitere Vorgänge sind nur teilweise belegt, da beim Kauf keine Quittungen ausgestellt werden konnten. Harald Horneff weist darauf hin, dass man bei fehlender Möglichkeit zum
Erhalt einer Quittung (z. B. bei Käufen auf Flohmärkten) einen Eigenbeleg ausstellen und vom
Vorstand absegnen lassen sollte. Abgesehen von
obigen Auffälligkeiten war die Kassenführung ordnungsgemäß.
5. Entlastung des Vorstandes
Der 1. Vorsitzende erläutert die Bedeutung der
Enlastung des Vorstandes. Die Entlastung stellt
den Vorstand von allen Ansprüchen des Vereins
frei. Robert Wagner beantagt die Entlastung. Sie
wird von der Mitgliederversammlung ohne Gegenstimmen und mit Enthaltung des juristischen Vorstandes angenommen.
6. Neuwahl eines Kassenprüfers
Heinz Johann kann im Amt bleiben, Harald Horneff steht nicht mehr zur Verfügung. Ulrich Metzner
erklärt sich als Kassenprüfer bereit, der Vorschlag
wird mit zwei Enthaltungen und ohne Gegenstimmen angenommen.
7. Anträge
Es liegen verschiedene Anträge vor, welche unter
TOP 8 Verschiedenes behandelt werden. TOP 8.1.
und 8.2 wurden von Harald Horneff in einer Vorstandssitzung beantragt, der Antrag zu TOP 8.3
kam vom 1. Vorsitzenden Andreas Domenico.
8. Verschiedenes
12
8.1 Vorschläge und Ideen für neue AnschaffungenDie Tagesordnungspunkte 8.1 und 8.2 haben seit ihrer Beantragung bereits konkrete Ergebnisse vorzuweisen. Bernhard Schlesier und Harald
Horneff berichten über das neue Newton-Projekt:
Der bisherige Newton ist veraltet und soll durch
ein modernes Teleskop ersetzt werden. Bernhard
Schlesier berichtet über das ausgewählte NewtonModell, welches sich insbesondere für Deep-SkyFotographie als beste Wahl erweist. Die Gesamtkosten für das benötigte Equipment betragen ca.
15.000 Euro, dies wurde auch den beabsichtigten
Sponsoren mitgeteilt.
Andreas Domenico erläutert den Kosten- und Finanzierungsplan für das neue Newton-Fernrohr:
Der Verein übernimmt einen Eigenanteil von 3.500
Euro. Mit den eingegangenen Spenden (siehe auch
nachfolgender TOP 8.2) sind 10.000 Euro bereits
gesichert. Insgesamt 4.060 Euro wurden von insgesamt 18 Einzelspendern, davon 17 Vereinsmitgliedern, erzielt. Allgemeine Aufrufe brachten leider
wenig. Am Astronomietag kamen 438 Euro zusammen.
8.2 Sponsoring der VSD durch öffentliche
Stellen und Unternehmen
Für das Newton-Projekt (siehe 8.1) gingen Spenden von Merck und der Sparkasse Darmstadt ein,
Fraport hat eine Absage erteilt. Robert Wagner
erläutert die Bedingungen von Merck: Als Gegenleistung sollen zwei Führungen geboten werden und
das Merck-Logo ist auf dem von den Spenden angeschafften Fernrohr anzubringen. Außerdem möchte
Merck einen Reporter zur VSD schicken. Termine
für abendliche Sternführungen für Merck wurden
bereits angesetzt, konnten aber bisher witterungsbedingt nicht stattfinden.
Es laufen weitere Kontakte mit der HSE-Stiftung.
Bernhard Schlesier hat hier einen Ansprechpartner
ausfindig gemacht. Die HSE-Stiftung beschließt im
Juni in einer Vorstandssitzung über eine finanzielle Unterstützung (diese wurde inzwischen bewilligt.
Anm. d. Red.).
Der 1. Vorsitzende hat Landesministerien und
den Darmstädter Oberbürgermeister angeschrieben. Vom Kultusministerium kam eine erste positive Antwort für eine Unterstützung aus LottoMitteln des Landes Hessen (von kommunalen und
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2013
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Aus dem Verein
Landes-Stellen sind insgesamt 1.600 Euro bewilligt,
Anm. d. Red.).
den Diskussionsrunden teilnehmen oder auch extra
Führungen bekommen.
Frank Müller-Nalbach hat ein Exposé an weitere Stellen, u.a. die HeLaBa geschickt. Es wird abschließend über weitere Verwendung solcher Exposés diskutiert.
Verschiedene Anmerkungen und Diskussionen zum Abschluss
8.3 Wiederbelebung astronomischer Arbeitsgruppen
Blick auf aktuelle Situation: Die früheren Arbeitsgruppen existieren leider nicht mehr. Es wird allgemein kritisiert, dass die Vereinsaktivitäten zu sehr
auf die Öffentlichkeit ausgerichtet sind und dass es
zu wenig Aktivitäten für Mitglieder gibt. Die Art
der Aktivitäten für Mitglieder muss nun intern geklärt werden, verschiedene Aktivitäten wären sinnvoll. Robert Wagner schlägt regelmäßige spontane Runden zu speziellen Themen vor. Andreas Domenico betont die Wichtigkeit der astronomischen
Aktivitäten, auch um neue Mitglieder zu gewinnen
und zu halten.Vorschläge von Bernhard Schlesier:
Wer ein Thema hat sollte vorher eine Ankündigung
verschicken. Man könnte auch z. B. jeden zweiten
Freitag einen Themenabend veranstalten. Andreas Domenico schlägt vor, Organisatorisches auf die
jetzt monatlich stattfindenden Vorstandssitzungen
zu verlegen um an den übrigen Freitagen mehr Zeit
für astronomische Themen zu haben. Paul Engels
merkt an, dass man am Freitagabend auch das
Publikum berücksichtigen und einbeziehen muss.
So könnten Besucher je nach Wunsch entweder an
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2013
Andreas Domenico erinnert an seinen bereits angekündigten Rückzug vor einer erneuten Kandidatur zum 1.Vorsitzenden bei der Vorstandswahl 2015
und erläutert seine Gründe.
Harald Horneff gibt als Nachtrag zu TOP 4 einnige juristische Hintergrundinformationen zur Kassenprüfung: Der Begriff des Kassenprüfers ist im
BGB nicht definiert, sondern ergibt sich nur indirekt aus den Pflichten für Vorstände und Vereine zur ordnungsgemäßen Kassenführung. Kassenprüfungen dienen nicht externen Kontrollbehörden,
sondern mehr den Vorstandsmitgliedern. Kassenprüfer haben Sorgfaltspflichten, und es gibt Anforderungen an Prüfberichte.
Wolfgang Grimm fragt nach der Sicherung von
Vereinsunterlagen. Andreas Domenico erklärt, dass
elektronische Unterlagen auf einer besonderen Festplatte gesichert werden, während Papierunterlagen
nur einmal existieren.
Es wurde vorgeschlagen, die Mitteilungen durch
regelmäßig auf der Webseite bereitzustellende Einzelbeiträge zu ersetzen. Dies erscheint aber in Moment nicht sinnvoll, da es noch zu wenige Artikel
gibt.
Die Mitgliederversammlung endete um 18.48 Uhr.
¦
13
Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Vorschau Juli / August / September 2013
von Alexander Schulze
θ-37A
M36
Lyn
Menkalinan
LMi
Aur
ι-3
Capella
Merak
Dubhe
UMa
Phecda
Cam
M45
Mirfak
Alioth
Mizar
NCP
Polaris
M34
Ruchbah
Almach
Casγ -27A
Dra
Schedar
Caph
Tri
Ari
Hamal
M33
Com
Alkaid
Kochab
UMi
Sheratan
CVn
NGP
Algol
Per
Cep
NEP
Muphrid
Boo
M31
Mirak
And
Alderamin
Arcturus
ε-36A
Etamin
M39
Lac
Alpheratz
CrB
M13
Alphecca
Deneb
Cet
Vir
Her
Vega
CygSadr
Scheat
Psc
Lyr
Gienah Cygni
Uranus
M5
Cor Serpentis
Se1
Peg
Markab
Vul
β-27
Rasalhague
VEq
Sge
Enif
Lib
Del
Equ
Altair
Aqr
Oph
Se2
M11
M16
M17
M25
5
Cap
Fomalhaut
M22
Nunki
Sgr
Ascella
PsA
4
3
2
Gru
Antares
M23
WS
M21
M8
GC
M6
M7
Kaus Australis
Mic
1
Alle Zeitangaben für ortsabhängige Ereignisse beziehen sich auf Darmstadt, 49◦ 50’ N, 08◦ 40’ O. Alle
Zeitangaben erfolgen (soweit nicht anders angegeben) in Ortszeit (CEST/MESZ).
Sonne
Zu Beginn des dritten Quartals 2013
befindet sich die Sonne im Sternbild Zwillinge, in
das sie kurz zuvor am 21. Juni gegen 15:16 aus dem
Stier kommend eingetreten war, bei einer Deklination von +23◦ 07’39”. Nachdem sie das diesjährige Deklinationsmaximum von +23◦ 26’15,”22 am 21.
Juni gegen 11:53 bereits hinter sich gelassen hat,
bewegt sie sich wieder in südliche Richtung; dabei
überschreitet sie am 20. Juli gegen 20:03 die Grenze zum Sternbild Krebs, am 10. August gegen 19:05
die Grenze zum Löwen und am 16. September ge-
14
Graffias
Sco
Sabik
Sct
6
Moon
ζ-13
Aql
CrA
gen 20:15 die Grenze zur Jungfrau. In diesem Sternbild überquert sie am 23. September gegen 03:22
den Himmelsäquator und wechselt auf die Südhemisphäre. Bis zum Ende des Vorschauzeitraumes
sinkt die Deklination weiter auf −03◦ 03’30”. Am
31. Oktober wird die Sonne gegen 07:35 aus der
Jungfrau ins Sternbild Waage wechseln.
Der Erdabstand steigt von 1,016646 AU zunächst
auf das diesjährige Maximum von 1,016709 AU, das
auf den 05. Juli gegen 16:33 fällt, und sinkt bis zum
ersten Oktober wieder auf 1,001269 AU.
Am 08. Juli beginnt gegen 12:09 die Sonnenrotation Nr. 2139, gefolgt von Nr. 2140 am 04. August
gegen 17:13, Nr. 2141 am 31. August gegen 22:56
und Nr. 2142 am 28. September gegen 05:20.
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2013
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender
Datum
01.07.
15.07.
01.08.
15.08.
01.09.
15.09.
01.10.
Aufgang
05:23
05:36
05:57
06:17
06:42
07:03
07:27
Untergang
21:35
21:26
21:05
20:41
20:07
19:37
19:02
Tag
16:11
15:50
15:08
14:24
13:25
12:34
11:35
Nacht
07:49
08:10
08:52
09:36
10:35
11:26
12:25
Dämm. Beginn
–:–
00:48
23:40
22:56
22:07
21:30
20:51
Dämm. Ende
–:–
02:15
03:21
04:01
04:41
05:09
05:37
Astron. Nachtl.
00:00
01:26
03:41
05:05
06:34
07:39
08:46
Tabelle 1a: Dämmerungsdaten, Tag- und Nachtlänge
In Tabelle 1b sind Daten zur Sonnenbeobachtung
aufgeführt. Sie werden für jeden Sonntag im Vorschauzeitraum angegeben und gelten für 12 Uhr
Ortszeit. R ist der Durchmesser der Sonnenscheibe,
P beschreibt die seitliche Neigung der Sonnenachse.
Datum
07.07.
14.07.
21.07.
28.07.
04.08.
11.08.
18.08.
R
15’43,”9
15’44,”1
15’44,”5
15’45,”1
15’45,”9
15’46,”9
15’48,”1
P
+0,◦27
+3,◦41
+6,◦47
+9,◦41
+12,◦19
+14,◦78
+17,◦16
B
+3,◦57
+4,◦27
+4,◦93
+5,◦51
+6,◦02
+6,◦46
+6,◦80
L
13,◦31
280,◦68
188,◦06
95,◦45
2,◦87
270,◦32
177,◦79
B beschreibt die heliographische Breite, L die heliographische Länge der Sonnenmitte. R dient dem
Sonnenbeobachter zur Auswahl der richtigen Kegelblende, P , B und L zur Anfertigung eines Gitternetzes der Sonnenoberfläche.
Datum
25.08.
01.09.
08.09.
15.09.
22.09.
29.09.
R
15’49,”5
15’50,”9
15’52,”6
15’54,”1
15’56,”2
15’58,”0
P
+19,◦30
+21,◦18
+22,◦80
+23,◦96
+25,◦15
+25,◦85
B
+7,◦04
+7,◦20
+7,◦25
+7,◦22
+7,◦05
+6,◦79
L
85,◦28
352,◦81
260,◦36
181,◦13
75,◦52
343,◦14
Tabelle 1b: Beobachtungsdaten Sonne
Mond
In den Tabellen 2a, 2b und 2c sind die
Monddaten für das dritte Quartal 2013 zusammengestellt.
Datum
07.07.
08.07.
16.07.
21.07.
22.07.
29.07.
03.08.
06.08.
14.08.
19.08.
21.08.
28.08.
31.08.
05.09.
12.09.
15.09.
19.09.
27.09.
27.09.
05.10.
11.10.
12.10.
Zeit
02:36
08:48
05:01
22:23
20:05
20:01
10:53
23:54
12:40
03:26
04:00
11:54
01:46
14:05
18:53
18:31
13:41
06:15
20:16
02:59
01:14
00:47
Ereignis
Apogäum
Neumond
erst. Viert.
Perigäum
Vollmond
letzt. Viert.
Apogäum
Neumond
erst. Viert.
Perigäum
Vollmond
letzt. Viert.
Apogäum
Neumond
erst. Viert.
Perigäum
Vollmond
letzt. Viert.
Apogäum
Neumond
Perigäum
erst. Viert.
(406,490 km)
(358,401 km)
(405,832 km)
(362,264 km)
(404,881 km)
(367,391 km)
(404,308 km)
(369,814 km)
Tabelle 2a: Astronomische Daten Mond
(Mondbahn und Phasen)
Datum
03.07.
10.07.
17.07.
23.07.
30.07.
06.08.
13.08.
19.08.
26.08.
02.09.
09.09.
Zeit
06:13
17:48
16:57
17:31
07:47
18:53
18:19
23:23
10:16
21:09
19:28
Ereignis
Nulldurchgang ekl. Breite
Min. der ekl. Breite (−5◦ 03’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Max. der ekl. Breite (+5◦ 01’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Min. der ekl. Breite (−5◦ 00’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Max. der ekl. Breite (+5◦ 02’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Min. der ekl. Breite (−5◦ 04’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2013
Datum
03.07.
07.07.
10.07.
15.07.
17.07.
21.07.
23.07.
27.07.
30.07.
04.08.
06.08.
12.08.
13.08.
18.08.
19.08.
24.08.
26.08.
31.08.
02.09.
07.09.
09.09.
15.09.
16.09.
21.09.
22.09.
28.09.
30.09.
04.10.
07.10.
Zeit
04:41
08:11
17:22
16:47
17:19
21:29
19:19
18:11
06:44
05:11
18:54
10:51
19:18
20:35
23:42
19:03
09:53
19:20
21:34
23:33
20:51
03:44
05:01
12:50
15:35
02:04
02:45
07:37
01:19
Ereignis
Nulldurchgang Lib. in Breite
Nulldurchgang Lib. in Länge
Max. Lib. in Breite (+6◦ 38’)
Min. Lib. in Länge (−7◦ 05’)
Nulldurchgang Lib. in Breite
Nulldurchgang Lib. in Länge
Min. Lib. in Breite (−6◦ 31’)
Max. Lib. in Länge (+7◦ 39’)
Nulldurchgang Lib. in Breite
Nulldurchgang Lib. in Länge
Max. Lib. in Breite (+6◦ 35’)
Min. Lib. in Länge (−5◦ 56’)
Nulldurchgang Lib. in Breite
Nulldurchgang Lib. in Länge
Min. Lib. in Breite (−6◦ 31’)
Max. Lib. in Länge (+6◦ 51’)
Nulldurchgang Lib. in Breite
Nulldurchgang Lib. in Länge
Max. Lib. in Breite (+6◦ 40’)
Min. Lib. in Länge (−4◦ 46’)
Nulldurchgang Lib. in Breite
Nulldurchgang Lib. in Länge
Min. Lib. in Breite (−6◦ 38’)
Max. Lib. in Länge (+5◦ 51’)
Nulldurchgang Lib. in Breite
Nulldurchgang Lib. in Länge
Max. Lib. in Breite (+6◦ 48’)
Min. Lib. in Länge (−4◦ 42’)
Nulldurchgang Lib. in Breite
Tabelle 2b: Astronomische Daten Mond
(Librationsdaten)
Datum
16.09.
22.09.
30.09.
07.10.
13.10.
Zeit
04:34
15:46
02:14
00:07
09:22
Ereignis
Max. der ekl. Breite (+5◦ 08’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Min. der ekl. Breite (−5◦ 13’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Max. der ekl. Breite (+5◦ 16’)
Tabelle 2c: Astronomische Daten Mond
(ekliptikale Breite)
15
Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Merkur
Merkurs Bahn beginnt zu Anfang der
zweiten Jahreshälfte im Sternbild Zwillinge, wo
er sich am ersten Juli bei einer Deklination von
+18◦ 31’09” in Rückläufigkeit und südliche Richtung zeigend befindet. Am 10. Juli wird gegen
05:51 das Deklinationsminimum der Schleife mit
einem Wert von +17◦ 33’59,”36 erreicht; zehn Tage später erreicht Merkur am 20. Juli gegen 15:59
bei 06h 55m 31,s 10 einen Stillstand in Rektaszension,
und die am 26. Juni begonnene Rückläufigkeit endet. Die Deklination steigt weiter an, bis am 04. August gegen 13:26 ein Maximum von +20◦ 43’24,”85
erreicht wird. Der sich nun rechtläufig wieder in
Richtung Süden bewegende Planet tritt kurz darauf
am 07. August gegen 11:40 in den Krebs ein, wechselt zehn Tage später am 17. August gegen 22:30
in den Löwen und am 05. September gegen 15:08
in die Jungfrau. Im letztgenannten Sternbild überquert der innerste Planet unseres Sonnensystems
am 10. September gegen 05:46 den Himmelsäquator
und wechselt auf die Südhemisphäre. Bis zum Ende des Vorschauzeitraumes sinkt seine Deklination
auf −13◦ 56’58”. Am 07. Oktober wird der Planet
gegen 01:15 aus der Jungfrau in die Waage wechseln, wo am 20. Oktober gegen 04:17 ein Deklinationsminimum von −20◦ 16’08,”10 und am nächsten
Tag gegen 16:54 ein Stillstand in Rektaszension bei
14h 59m 19,s 50 erreicht wird.
Der Erdabstand des Planeten sinkt zunächst von
einem Ausgangswert von 0,587281 AU auf ein Minimum von 0,566215 AU, das auf den 07. Juli gegen 05:30 fällt, und steigt dann auf ein Maximum
von 1,375237 AU, das am 30. August gegen 22:36
erreicht wird. Bis zum Ende des Quartals sinkt
der Abstand zu Erde wieder auf 1,132112 AU. Der
Sonnenabstand hatte kurz vor Beginn des aktuellen Vorschauzeitraumes am 29. Juni gegen 03:19
ein Maximum von 0,466702 AU erreicht und sinkt
zunächst auf ein Minimum von 0,307493 AU am
12. August gegen 02:57, um dann wieder bis auf
ein Maximum von erneut 0,466702 AU anzuwachsen; letzteres wird am 25. September gegen 02:35
erreicht. Bis zum Ende des Vorschauzeitraumes
sinkt der Abstand zur Sonne wieder geringfügig auf
0,461868 AU.
16
Die ekliptikale Breite sinkt zunächst von ihrem
Ausgangswert von −03◦ 07’44” auf ein Minimum
von −04◦ 54’21,”86, das auf den 13. Juli gegen 02:19
fällt, hat am 07. August gegen 11:20 einen Nulldurchgang und erreicht am 23. August gegen 16:00
ein Maximum von +01◦ 45’50,”62. Am 14. September folgt gegen 18:09 ein zweiter Nulldurchgang;
bis zum Ende des Quartals sinkt die ekliptikale Breite auf −02◦ 01’59”. Am 17. Oktober wird
schließlich gegen 08:23 ein weiteres Minimum von
−03◦ 14’36,”98 erreicht.
Die Elongation Merkurs hatte am 12. Juni gegen
18:45 ein Maximum von +24◦ 16’58,”97 angenommen; zu Beginn des dritten Quartals ist der Wert
wieder auf +13◦ 30’30” gesunken. Am 09. Juli erreicht Merkur gegen 20:41 eine untere Konjunktion
ein einem Sonnenabstand von 04◦ 46’. Ein Elongationsminimum von −19◦ 37’46,”59 fällt auf den 30.
Juli gegen 10:48, gefolgt von einer oberen Konjunktion am 24. August gegen 22:56 in einem Sonnenabstand von 01◦ 45’. Zum Ende des Vorschauzeitraumes beträgt die Elongation wieder +24◦ 00’34”
und hat damit schon fast den Maximalwert von
+25◦ 20’22,”59 vom 09. Oktober gegen 12:11 erreicht.
Zu Beginn des dritten Quartals zeigt sich Merkur
noch am Abendhimmel; kurz vor seiner Konjunktion erreicht er aber zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges lediglich eine Höhe von 02◦ 33’, und
nach dem 04. Juli steht der Planet zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges unter dem Horizont.
Dafür steht er am 14. Juli erstmals zum Zeitpunkt
des Sonnenaufganges über dem Horizont; hier erreicht er am 03. August eine maximale Höhe von
13◦ 48’. Bis einschließlich zum 25. August steht Merkur noch zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges über
dem Horizont; bereits seit dem 20. August steht er
zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges über dem
Horizont. Er erreicht dabei aber lediglich eine maximale Höhe von 04◦ 33’, die am 22. September eingenommen wird. Damit liegen beide Höhenmaxima
vom 03. August und 22. September unter dem Maximum von 15◦ 34’, das am 06. Juni erreicht wurde. Bis zum Ende des Quartals sinkt die Höhe am
Abendhimmel wieder auf 04◦ 26’.
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2013
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender
Venus
Venus beginnt die Reise durch die Sternbilder im dritten Quartal 2013 im Sternbild Krebs,
in das sie am 26. Juni eingetreten war. Am 12. Juli wechselt sie gegen 09:55 in den Löwen, aus diesem gut einen Monat später am 11. August gegen
08:40 in die Jungfrau und wiederum etwas mehr
als einen Monat später am 18. September gegen
16:25 in die Waage. Nach ihrem Deklinationsmaximum von +24◦ 25’26,”98, das bereits am 06. Juni
gegen 06:39 eingenommen wurde, sinkt die Deklination dabei stetig von +20◦ 53’21” auf −20◦ 21’01”;
der Himmelsäquator wird dabei am 18. August gegen 04:21 im Sternbild Jungfrau überquert. Kurz
nach Ende des aktuellen Vorschauzeitraumes tritt
die Venus am 07. Oktober gegen 15:46 von der Waage kommend in den Skorpion ein. Hier kommt es
in der Mitte des Monats zu einer schnellen Folge
von Wechseln des Sternbilds, da sich die Bahn des
Planeten mehrfach mit der Grenze der Sternbilder
Skorpion und Schlangenträger schneidet: Am 15.
Oktober wechselt der zweite Planet des Sonnensystems gegen 11:27 erstmals in den Schlangenträger,
kehrt aus diesem aber bereits am folgenden Tag gegen 15:58 in den Skorpion zurück. Der finale Wechsel in den Schlangenträger erfolgt dann am 21. Oktober gegen 18:12.
Der Erdabstand des Planeten sinkt im VorschauDatum
01.07.
15.07.
01.08.
15.08.
01.09.
15.09.
01.10.
Aufgang
07:25
08:06
08:56
09:35
10:22
11:01
11:45
Untergang
23:06
22:51
22:22
21:54
21:18
20:50
20:22
zeitraum von 1,503906 AU auf 0,906031 AU. Der
Sonnenabstand, der am 13. Juni gegen 16:00 ein
Minimum von 0,718428 AU angenommen hatte, steigt hingegen im aktuellen Quartal von
0,719000 AU auf 0,728208 AU; ein Maximum von
0,728226 AU ereignet sich am 04. Oktober gegen
01:25.
Die ekliptikale Breite steigt zu Beginn des
Vorschauzeitraumes zunächst noch von anfangs
+01◦ 36’35” auf ein Maximum von +01◦ 39’28,”52,
welches am 09. Juli gegen 20:53 angenommen wird,
und sinkt bis zum Quartalsende auf −02◦ 06’00”;
der Nulldurchgang ereignet sich dabei am 30. August gegen 04:45.
Die Elongation steigt im Verlauf des dritten Quartals von +24◦ 41’03” auf +44◦ 32’28”; die zeitgleich
erfolgende Änderung der Lage der Ekliptik, deren
Winkel zum Horizont von Tag zu Tag kleiner wird,
bewirkt in Verbindung mit dem stetigen Rückgang
der ekliptikalen Breite des Planeten allerdings, daß
sich dies nicht verbessernd auf die Sichtbarkeitsbedingungen des Planeten am Abendhimmel auswirkt: Die Höhe des Planeten zum Zeitpunkt des
Sonnenuntergangs nimmt am 29. Juni ein Maximum von 12◦ 46’ an und sinkt bis zum Quartalsende
auf 09◦ 21’.
Helligkeit
−3,m8
−3,m8
−3,m9
−3,m9
−3,m9
−4,m0
−4,m1
Phase
90
87
83
79
74
69
63
Größe
11,”3
11,”8
12,”7
13,”6
15,”0
16,”5
18,”7
Elong.
+24,◦7
+28,◦3
+32,◦4
+35,◦7
+39,◦3
+42,◦0
+44,◦5
Erdabst.
1,50
1,43
1,33
1,24
1,13
1,02
0,91
Tabelle 3: Astronomische Daten Venus
Mars
Zu Anfang Juli befindet sich Mars
im Sternbild Stier bei einer Deklination von
+23◦ 31’55”. Am 14. Juli wechselt der Planet gegen 03:12 in die Zwillinge, wo er zwei Tage später
am 16. Juli gegen 20:00 sein Deklinationsmaximum
von +23◦ 58’23,”77 erreicht. Seine rechtläufige Bahn
führt ihn von da an wieder in Richtung Süden; dabei überschreitet er am 25. August gegen 01:17 die
Grenze zum Sternbild Krebs, am 25. September gegen 13:00 die Grenze zum Löwen. Bis zum Ende
des Vorschauzeitraumes sinkt die Deklination auf
+15◦ 41’51”.
Der Erdabstand sinkt nach dem Maximum von
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2013
2,466545 AU, das am 05. Juni gegen 01:04 eingenommen wurde, im Laufe der hier diskutierten drei
Monate von 2,453469 AU auf 2,137307 AU. Der Abstand zur Sonne steigt hingegen im dritten Quartal
von 1,518408 AU auf 1,623496 AU.
Die ekliptikale Breite des Roten Planeten steigt
von +00◦ 23’13” auf +01◦ 16’14”. Die Elongation
Mars’ sinkt von −17◦ 53’26” auf −46◦ 42’43”.
Mars ist im aktuellen Vorschauzeitraum ein Objekt des Morgenhimmels; die Höhe des Planeten
zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges steigt dabei
von 10◦ 39’ auf 40◦ 54’.
17
Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Datum
01.07.
15.07.
01.08.
15.08.
01.09.
15.09.
01.10.
Aufgang
04:02
03:46
03:31
03:23
03:14
03:08
03:01
Untergang Helligkeit Phase Größe
20:19
+1,m5
99
3,”8
20:08
+1,m6
98
3,”8
19:48
+1,m6
98
3,”9
19:26
+1,m6
97
4,”0
m
18:52
+1, 6
96
4,”1
18:21
+1,m6
96
4,”2
17:42
+1,m6
95
4,”4
Tabelle 4: Astronomische Daten Mars
Jupiter
Jupiter ist am 27. Juni gegen 13:37
aus dem Stier kommend in die Zwillinge gewechselt
und bleibt seinem neuen Sternbild zunächst einmal treu. Nach einem Deklinationsmaximum von
+23◦ 13’26,”26, das sich am 30. Juni gegen 19:41 ereignete, sinkt die Deklination des größten Planeten
des Sonnensystems in den hier besprochenen drei
Monaten von +23◦ 13’26” auf +22◦ 08’10”.
Auch der Erdabstand nahm sein Maximum von
6,137478 AU kurz vor Beginn des dritten Quartals
am 21. Juni gegen 21:25 an; der seitdem rückläufige Abstand zur Erde sinkt in den drei Monaten des Vorschauzeitraumes von 6,129287 AU auf
Datum
01.07.
15.07.
01.08.
15.08.
01.09.
15.09.
01.10.
Aufgang
04:46
04:05
03:15
02:34
01:42
00:58
00:06
Untergang
20:58
20:16
19:24
18:40
17:45
16:58
16:03
Elong.
−17,◦9
−21,◦7
−26,◦6
−30,◦8
−36,◦2
−41,◦0
−46,◦7
Erdabst.
2,45
2,43
2,40
2,36
2,29
2,23
2,14
5,244577 AU. Der Abstand zur Sonne steigt in der
gleichen Zeit von 5,124928 AU auf 5,158244 AU.
Die ekliptikale Breite Jupiters steigt im dritten
Quartal von −00◦ 12’44” auf −00◦ 04’33”. Die Elongation sinkt nach der Konjunktion vom 19. Juni
gegen 18:11 von −08◦ 09’01” auf −79◦ 34’34”.
Jupiter ist damit ein Objekt des Morgenhimmels;
seine Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges
steigt von anfangs 04◦ 30’ auf 61◦ 19’ am ersten
Oktober. Am 08. Oktober nimmt die Höhe zum
Zeitpunkt des Sonnenaufganges ein Maximum von
62◦ 11’ ein.
Helligkeit
−1,m8
−1,m8
−1,m8
−1,m8
−1,m9
−1,m9
−2,m0
Größe
32,”1
32,”3
32,”9
33,”6
34,”7
35,”9
37,”5
Elong.
−8,◦2
−18,◦3
−30,◦9
−41,◦4
−54,◦7
−66,◦0
−79,◦6
Erdabst.
6,13
6,08
5,98
5,86
5,66
5,48
5,24
Tabelle 5: Astronomische Daten Jupiter
Saturn
Saturn steht zu Beginn des Vorschauzeitraumes im Sternbild Jungfrau; seine Deklination liegt zu diesem Zeitpunkt nur unwesentlich unter
dem Maximum von −10◦ 42’45,”05 vom 30. Juni gegen 17:28. Der Planet bewegt sich zunächst noch
rückläufig; am 09. Juli kommt es gegen 05:44 zu einem Stillstand in Rektaszension bei 14h 12m 48,s 06,
und der Planet wird wieder rechtläufig. Am ersten September wechselt Saturn gegen 21:22 in das
Sternbild Waage, und bis zum Ende des Quartals
ist seine Deklination auf −12◦ 41’56” gesunken.
Der Abstand zur Erde steigt in den drei Monaten des Vorschauzeitraumes von 9,355960 AU
auf 10,692717 AU; der Sonnenabstand steigt von
9,837667 AU auf 9,859558 AU.
Datum
01.07.
15.07.
01.08.
15.08.
01.09.
15.09.
01.10.
Aufgang
15:48
14:54
13:49
12:58
11:58
11:10
10:16
Untergang
02:14
01:18
00:12
23:14
22:10
21:17
20:18
Helligkeit
+0,m5
+0,m6
+0,m7
+0,m7
+0,m7
+0,m7
+0,m7
Die von der Erde aus gesehene Ringneigung
durchläuft am ersten Juli gegen 01:22 ein Minimum
von +17◦ 07’10,”56 und steigt bis zum Ende des dritten Quartals auf +19◦ 09’13”. Die von der Sonne aus
gemessene Ringneigung steigt von +19◦ 00’39” auf
+19◦ 56’01”.
Die ekliptikale Breite Saturns sinkt geringfügig
von +02◦ 30’32” auf +02◦ 09’53”. Die Elongation
sinkt von +115◦ 34’22” auf +32◦ 09’53”. Entsprechend rückt Saturn am Himmel näher an die Sonne, und die Sichtbarkeit verschlechtert sich. Die
Höhe des am Abendhimmel aufzufindenden Planeten zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges sinkt
nach dem Maximum von 29◦ 24’, das auf den 22.
Juni fällt, von 28◦ 55’ auf 10◦ 24’.
Größe
17,”7
17,”3
16,”8
16,”4
16,”0
15,”7
15,”5
Ringng.
+17◦ 07’11”
+17◦ 10’33”
+17◦ 23’32”
+17◦ 40’51”
+18◦ 08’30”
+18◦ 35’27”
+19◦ 09’13”
Elong.
+115,◦6
+102,◦2
+86,◦4
+73,◦7
+58,◦5
+46,◦2
+32,◦2
Erdabst.
9,36
9,58
9,86
10,09
10,34
10,53
10,69
Tabelle 6: Astronomische Daten Saturn
18
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2013
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender
Uranus
Uranus befindet sich derzeit im Sternbild Fische. Seine Reise über den Himmel beginnt zunächst in Rechtläufigkeit und in Richtung Norden ausgerichtet bei einer Deklination von
+04◦ 11’11”; am 16. Juli erreicht der Planet gegen
02:46 ein Deklinationsmaximum von +04◦ 13’20,”65.
Einen Tag später kommt es am 17. Juli gegen
21:36 zu einem Stillstand in Rektaszension bei
00h 46m 27,s 33; Uranus bewegt sich nun rückläufig in
Richtung Süden und erreicht am Ende des Quartals
eine Deklination von +03◦ 27’44”.
ber gegen 23:38 angenommen wird. Die Elongation
sinkt von −86◦ 51’11” auf −177◦ 10’33”; die Opposition des Planeten ereignet sich kurz nach Ende des
Vorschauzeitraumes am 03. Oktober gegen 15:55 in
einem Sonnenabstand von 179◦ 16’.
Der Erdabstand des Gasriesen sinkt von anfangs
20,076765 AU auf 19,040501 AU; ein Minimum von
19,039919 AU wird kurz nach Ende des Vorschauzeitraumes am 02. Oktober gegen 22:52 erreicht.
Der Sonnenabstand sinkt von 20,046652 AU auf
20,040613 AU.
Kurz vor seiner Opposition ist Uranus ein Objekt
der Morgenstunden. Die Höhe des Planeten zum
Zeitpunkt des Sonnenaufganges beträgt am ersten
Juli 36◦ 41’; sie erreicht am 27. Juli ein Maximum
von 44◦ 28’ und sinkt bis zum Ende des Vorschauzeitraumes allmählich auf 02◦ 40’, während sich der
Transit in die Mitte der Nacht verschiebt. Bis zum
04. Oktober steht der Planet zum Zeitpunkt des
Sonnenaufganges über dem Horizont; am 02. Oktober zeigt er sich erstmals zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges.
Die ekliptikale Breite sinkt von −00◦ 41’49” auf ein
Minimum von −00◦ 43’42,”59, das am 26. Septem-
Die Helligkeit der Planetenscheibe steigt von 5,m8
auf 5,m7, die Größe von 3,”3 auf 3,”5.
Datum
01.07.
15.07.
01.08.
15.08.
01.09.
15.09.
01.10.
Aufg.
01:12
00:17
23:06
22:10
21:03
20:07
19:03
Unterg.
13:57
13:03
11:55
10:59
09:50
08:52
07:45
Elong.
−86,◦9
−100,◦1
−116,◦4
−130,◦1
−146,◦9
−161,◦0
−177,◦2
Erdabst.
20,08
19,84
19,57
19,38
19,19
19,09
19,04
Tabelle 7: Astronomische Daten Uranus
Neptun
Neptun befindet sich nach dem Deklinationsmaximum von −10◦ 13’05,”60 vom 04. Juni
und dem Beginn einer Rückläufigkeit am 07. Juni auf einem rückläufig in Richtung Süden zeigenden Kurs durch den Wassermann. Seine Deklination sinkt in den hier diskutierten drei Monaten von
−10◦ 17’07” auf −11◦ 05’16”.
Der Erdabstand Neptuns sinkt von anfangs
29,404070 AU auf ein Minimum von 28,972769 AU,
das auf den 26. August gegen 12:25 fällt, und
steigt bis zum Ende des Quartals wieder auf
29,154715 AU. Der Sonnenabstand sinkt von
29,984884 AU auf 29,982048 AU.
Die ekliptikale Breite sinkt von −00◦ 39’56” auf ein
Minimum von −00◦ 41’16,”20, das am 21. September gegen 16:01 angenommen wird. Die Elongation
sinkt“ von −124◦ 02’00” auf +145◦ 10’04”; die Op”
position ereignet sich dabei am 27. August gegen
03:27 in einem Sonnenabstand von 179◦ 19’.
Neptun wechselt dabei vom Morgen- an den
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2013
Abendhimmel. Zu Beginn des Vorschauzeitraumes
hat der Planet zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges eine Höhe von 29◦ 58’ über dem Horizont; dieser
Wert liegt nur unwesentlich unter dem Maximum
vom 29. Juni. Bis einschließlich zum 27. August
bleibt die Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenaufgangs
positiv. Beginnend mit dem 25. August ist die Höhe
zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges positiv, und
bis zum Ende des Vorschauzeitraumes kann sie auf
einen Wert von 09◦ 38’ steigen.
Die Größe der Planetenscheibe liegt bei 2,”1, die
Helligkeit steigt von 7,m9 auf 7,m8.
Datum
01.07.
15.07.
01.08.
15.08.
01.09.
15.09.
01.10.
Aufg.
00:04
23:04
21:57
21:01
19:53
18:58
17:54
Unterg.
10:31
09:34
08:25
07:28
06:19
05:22
04:17
Elong.
−124,◦0
−137,◦6
−154,◦2
−168,◦0
+175,◦1
+161,◦2
−145,◦2
Erdabst.
29,40
29,23
29,07
28,99
28,98
29,03
29,16
Tabelle 8: Astronomische Daten Neptun
19
Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Veränderliche Sterne
Die Tabelle 10 enthält
Angaben über Maxima und Minima der Helligkeit
veränderlicher Sterne im dritten Quartal 2013. Für
die Bedeckungsveränderlichen β Lyr und X Tri ergeben sich teils deutliche Abweichungen zwischen
den Daten aus der bisher verwendeten Quelle und
dem BAV Circular 2013. Die in Klammern angegebenen Zeitpunkte entsprechen dabei dem BAV Circular; für β Lyr wird im Circular eine um ca. 6, 5h
frühere, für X Tri eine um 0, 5h spätere Zeit angegeben. Für AI Dra und β Per stimmen die Daten
aus beieden Quellen hingegen überein; für U Cep
und U Sge werden im Circular keine Angaben gemacht.
01.07.
04.07.
04.07.
10.07.
11.07.
20.07.
20.07.
21.07.
Datum
–:–
00:05
00:05
01:15 (18:48)
–:–
01:00
22:50
23:35
Ereignis
Max
Min
Min
Min
Max
Min
Max
Min
Stern
T Cas (Mira-Stern)
U Sge (Bedeckungsver.)
AI Dra (Bedeckungsver.)
β Lyr (Bedeckungsver.)
T Her (Mira-Stern)
U Cep (Bedeckungsver.)
δ Cep
AI Dra (Bedeckungsver.)
Meteorströme
Tabelle 11 enthält Angaben zu
den im aktuellen Vorschauzeitraum beobachtbaren
Meteorströmen.
Den Höhepunkt bilden wie für das dritte Quartal
üblich die Perseiden, deren Maximum auf den 12.
August gegen ca. 21:30 CEST (bzw. das Intervall
15:15 – 03:45) fällt. Der Mond hat zu dieser Zeit eine Phase von 33 Prozent, befindet sich im Sternbild
Jungfrau und steht von 12:23 bis 22:50 am Himmel.
20
23.07.
25.07.
26.07.
29.07.
29.07.
31.07.
04.08.
04.08.
06.08.
08.08.
08.08.
10.08.
13.08.
16.08.
17.08.
20.08.
20.08.
21.08.
21.08.
30.08.
31.08.
01.09.
01.09.
01.09.
02.09.
02.09.
12.09.
17.09.
17.09.
21.09.
30.09.
Datum
00:05 (17:22)
00:45
–:–
00:35 (01:02)
–:–
01:00
22:40 (15:55)
22:50
01:15
23:05
23:50
01:00
23:20
22:35
21:10 (14:29)
–:–
22:50
–:–
–:–
19:45 (13:17)
–:–
00:30 (01:02)
21:10
23:20
00:05 (00:19)
23:20 (23:50)
23:50
00:15
23:35
–:–
–:–
Ereignis
Min
Min
Max
Min
Max
Min
Min
Max
Max
Min
Min
Min
Min
Min
Min
Max
Min
Max
Max
Min
Max
Min
Max
Min
Min
Min
Min
Max
Max
Max
Max
Stern
β Lyr (Bedeckungsver.)
U Cep (Bedeckungsver.)
o Cet (Mira-Stern)
X Tri (Bedeckungsver.)
R Vir (Mira-Stern)
U Sge (Bedeckungsver.)
β Lyr (Bedeckungsver.)
η Aql (δ Cep–Stern)
δ Cep
AI Dra (Bedeckungsver.)
U Cep (Bedeckungsver.)
β Per (Bedeckungsver.)
U Cep (Bedeckungsver.)
U Sge (Bedeckungsver.)
β Lyr (Bedeckungsver.)
R Cnc (Mira-Stern)
AI Dra (Bedeckungsver.)
R Ser (Mira-Stern)
R Cyg (Mira-Stern)
β Lyr (Bedeckungsver.)
S CrB (Mira-Stern)
X Tri (Bedeckungsver.)
δ Cep
β Per (Bedeckungsver.)
X Tri (Bedeckungsver.)
X Tri (Bedeckungsver.)
U Sge (Bedeckungsver.)
η Aql (δ Cep–Stern)
δ Cep
R Cas (Mira-Stern)
RT Cyg (Mira-Stern)
Tabelle 10: Veränderliche Sterne
Meteorstrom
Juni-Bootiden
Piscis Austriniden
δ Aquariden (S)
α Capricorniden
Perseiden
κ Cygniden
α Aurigiden
Sept.-Perseiden
δ-Aurigiden
Tauriden (S)
Tauriden (N)
Beg.
22.06.
15.07.
12.07.
03.07.
17.07.
03.08.
25.08.
05.09.
18.09.
25.09.
25.09.
Ende
02.07.
10.08.
19.08.
15.08.
24.08.
25.08.
08.09.
17.09.
10.10.
25.11.
25.11.
Max.
27.06.
27.07.
27.07.
29.07.
12.08.
17.08.
31.08.
09.09.
03.10.
05.11.
12.11.
ZHR
var
5
20
4
100
3
7
5
2
5
5
Tabelle 11: Meteorströme
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2013
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender
Sternbedeckungen durch den Mond
In
Tabelle 12 findet sich eine Auswahl der im dritten Quartal 2013 von Darmstadt aus beobachtbaren Sternbedeckungen durch den Mond.
Es sind diesmal 24 Bedeckungen aufgezählt, wobei für zwei Sterne (67 α Vir und 71 ² Psc) sowohl
Anfang und Ende der Bedeckung angegeben sind.
Die Helligkeiten der bedeckten Sterne liegen zwischen 1,m06 (67 α Vir, 08. September) und 7,m46
(SD−19◦ 4992, 13. September); die Mondphasen liegen zwischen 7 Prozent (BD+18◦ 1349, 04. August)
und 97 Prozent (71 ² Psc, 21. September). (E Eintritt, A Austritt)
Zeitpunkt
05.07. 04:15:45A
15.07. 23:09:53E
17.07. 22:12:42E
19.07. 00:46:03E
21.07. 03:01:01E
24.07. 23:07:36A
28.07. 00:08:22A
04.08. 04:55:14A
15.08. 22:51:59E
17.08. 23:24:41E
18.08. 00:50:52E
18.08. 01:28:11E
27.08. 02:10:37A
28.08. 05:15:39A
29.08. 01:59:09A
29.08. 04:24:19A
08.09. 16:10:59E
08.09. 17:21:23A
12.09. 21:01:55E
13.09. 22:13:49E
14.09. 20:28:58E
15.09. 23:25:17E
21.09. 02:09:00E
21.09. 03:16:41A
22.09. 06:19:55A
23.09. 06:05:31A
bed. Stern
74 ² Tau
50 Vir
SD−16◦ 3972
SD−19◦ 4295
16 Sgr
SD−08◦ 5818
60 Psc
BD+18◦ 1349
SD−20◦ 4537
V4405 Sgr
SD−19◦ 5168
SD−19◦ 5182
BD+15◦ 430
BD+17◦ 666
BD+18◦ 719
97 Tau
67 α Vir
67 α Vir
SD−20◦ 4742
SD−19◦ 4992
45 ρ2 Sgr
SD−15◦ 5663
71 ² Psc
71 ² Psc
BD+11◦ 261
43 σ Ari
Helligk.
3,m54
5,m90
6,m57
7,m24
5,m90
6,m49
5,m90
6,m27
6,m25
6,m35
6,m79
6,m64
7,m09
5,m75
5,m98
5,m09
1,m06
1,m06
6,m94
7,m46
5,m85
7,m24
4,m28
4,m29
5,m97
5,m45
Phase
0, 09−
0, 47+
0, 69+
0, 80+
0, 95+
0, 93−
0, 68−
0, 07−
0, 66+
0, 86+
0, 86+
0, 87+
0, 64−
0, 53−
0, 44−
0, 43−
0, 10+
0, 11+
0, 51+
0, 63+
0, 73+
0, 84+
0, 97−
0, 97−
0, 92−
0, 85−
Tabelle 12: Sternbedeckungen durch den Mond
Die Milchstraße verläuft nun fast direkt durch den
Zenit und zieht sich vom Nordosten zum Südwesten
hoch über den Himmel; in unmittelbarer Zenitnähe
finden wir Deneb im Schwan, der im Westen von
der Leier mit der hellen Vega flankiert wird. Unter beiden befindet sich der Adler mit Altair, und
damit ist der Jahreszeit entsprechend das Sommerdreieck nicht nur vollständig, sondern auch in seiner
höchsten Stellung am Himmel.
ler (Aql, Aquila). Durch das Schild (Sct, Scutum)
erreichen wir schließlich den Schützen (Sgr, Sagittarius), der mit einer Vielzahl von Messier-Objekten
ausgestattet ist, die zu dieser Jahreszeit gute Beobachtungsobjekte abgeben. Damit sind die High”
lights“ des Nachthimmels auch schon erwähnt: Abseits der Milchstraße finden sich eher sternarme
Sternbilder. Im Osten steht der Pegasus (Peg) und
unter ihm der Wassermann (Aqr, Aquarius) unter
der Milchstraße; im Westen finden wir den Hercules (Her), den Bärenhüter (Boo, Bootes) und den
Großen Bären (UMa, Ursa Major ).
Folgen wir der Milchstraße vom Nordosten kommend über den Himmel, so beginnt unser Weg im
Fuhrmann (Aur, Auriga) mit Capella, führt durch
den Perseus (Per) mit Mirfak und Algol, verläuft
dann durch die Cassiopeia (Cas), zieht an der Grenze zwischen Cepheus (Cep) und Eidechse (Lac, Lacerta) vorbei in den Schwan (Cyg, Cygnus), wo die
höchste Position am Himmel erreicht wird. Abwärts
in Richtung Südwesten geht es nun an der Leier
(Lyr, Lyra) vorbei durch die Sternbilder Füchschen
(Vul, Vulpecula) und Pfeil (Sge, Sagitta) in den Ad-
Von den Planeten befinden sich am 15. August
um Mitternacht nur Uranus und Neptun am Himmel; der erstgenannte war gegen 22:14 aufgegangen
und steht noch bis 10:59 am Himmel, der zweite
steht schon seit 21:05 und bis 07:28 am Himmel.
Venus hatte sich bereits gegen 21:56 verabschiedet,
gefolgt von Saturn gegen 23:18. Die anderen Planeten erscheinen im Laufe der zweiten Nachthälfte:
Jupiter geht gegen 02:34 auf, Mars gegen 03:23. In
den Morgenstunden schließlich folgt Merkur gegen
05:14.
¦
Der Sternenhimmel
Die Graphik am Anfang
dieses Artikels zeigt den Sternenhimmel für den 15.
August um Mitternacht (00:00 CEST).
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2013
21
. . . Veranstaltungen und Termine . . . Juli / August / September 2013 . . .
Freitags ab
19:30
Astro-Treff, Beobachtung, Gespräche über astronomische Themen
Sonntags ab
10:00
Sonnenbeobachtung mit Gesprächen über astronomische Themen
Sonntag,
14. 07.
10:00
Sonnenbeobachtung
Freitag,
26. 07.
20:00
Öffentliche Vorstandssitzung
Sonntag,
11. 08.
10:00
Sonnenbeobachtung
Samstag,
17. 08.
15:00
Kindervortag Unterwegs auf der Milchstraße“
”
Freitag,
23. 08.
20:00
Öffentliche Vorstandssitzung
Sonntag,
25. 08.
10:00
Tag der Vereine
im Kongresszentrum darmstadtium (mit Beteiligung der
VSD)
Samstag,
07. 09.
20:00
Sternführung:
Die Sterne über Darmstadt“
”
Freitag,
20. 09.
20:00
Öffentliche Vorstandssitzung
Samstag,
21. 09.
20:00
Öffentlicher Vortrag:
Asteroiden und Kometen – ist die Erde in Gefahr?
(Dr. Christian Gritzner, DLR Bonn)
Samstag,
21. 09.
Redaktionsschluss Mitteilungen 4/2013
Die Beobachtergruppe trifft sich nach telefonischem Rundruf.
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