43. Jahrgang Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt e.V. Cassiopeia A Nr. 3 / 2011 Inhalt, Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mitteilungen sponsored by. . . — Andreas Domenico . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Neues aus Astronomie und Raumfahrt — Wolfgang Beike . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Im Bann des Feuerrades — Andreas Domenico und Ronald C. Stoyan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Vorschau Juli / August / September 2011 — Alexander Schulze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Jahreshauptversammlung 2011 — Andreas Domenico und Dr. Dirk Scheuermann . . . . . . . . . . . . . . 18 Veranstaltungen und Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Zum Titelbild Der Supernova-Überrest Cassiopeia A liegt sichere 11.000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Licht dieser Supernova, die zerstörerische Explosion eines massereichen Sterns, erreichte die Erde erstmals vor rund 330 Jahren. Die Trümmerwolke hat auf diesem Bild eine Ausdehnung von über 15 Lichtjahren. Die helle Lichtquelle nahe der Bildmitte, gekennzeichnet durch das weiße Quadrat, ist ein Neutronenstern, also der unglaublich dichte, kollabierte Überrest eines stellaren Kerns. Noch heiß genug, um Röntgenstrahlung abzugeben, kühlt der Neutronenstern aber immer weiter ab. 10 Jahre der Beobachtung mit dem auf einer Erdumlaufbahn kreisenden Röntgenobservatorium Chandra haben nun folgendes gezeigt: Der Neutronenstern kühlt so schnell ab, dass die Forscher vermuten, ein Großteil des Inneren des Neutronensterns bestehe aus einer reibungslosen, aus Neutronen bestehenden Supraflüssigkeit. Die mit Chandra gewonnenen Ergebnisse zeigen erstmals einen auf Beobachtungen basierenden Hinweis auf diesen ungewöhnlichen Materiezustand. Harald Horneff Impressum Die Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt“ ” erscheinen vier mal im Jahr (jeweils zu Quartalsbeginn) im Eigenverlag des Vereins Volkssternwarte Darmstadt e.V. — Der Verkaufspreis ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder. Urheberrechte bei den Autoren. Geschäftsstelle / Redaktion: Karlstr. 41, 64347 Griesheim, Tel.: 06155-898496, Fax.: 06155898495. Vertrieb: Peter Lutz. Redaktionsltg.: Andreas Domenico. Layout, Satz: Andreas Domenico. 2 Druck: Hausdruckerei Evonik Industries AG, Kirschenallee, 64293 Darmstadt. Auflage: 150. Volkssternwarte Darmstadt e. V.: Andreas Domenico (1. Vorsitzender), Robert Schabelsky (2. Vorsitzender), Beisitzer: Bernd Scharbert, Paul Engels, Dr. Dirk Scheuermann, Heinz Johann, Peter Lutz, Dr. Robert Wagner. Jahresbeitrag: 60 EUR bzw. 30 EUR (bei Ermäßigung). Konto: 588 040, Sparkasse Darmstadt (BLZ 508 501 50). Internet: http://www.vsda.de, email: [email protected] Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Editorial Mitteilungen sponsored by. . . Liebe Leser der Mitteilungen, Bürgerinnen und Bürger legen Wert darauf, die Gesellschaft, in der sie leben, mitzugestalten. Sie bringen ihre Kenntnisse und Fähigkeiten ein. Sie unterstützen Projekte, die ihnen sinnvoll erscheinen. Und sie engagieren sich ehrenamtlich. Ohne eine christlich, humanistisch oder philanthropisch inspirierte Kultur würde sich soziale Kälte in unserer Gesellschaft ausbreiten. Auch unser Verein lebt nur durch diese Bereitschaft zum Ehrenamt. Wir sind bestrebt, das öffentliche Interesse für Naturwissenschaften im weitesten Sinne, insbesondere an Astronomie und Weltraumforschung, zu fördern und damit zur Förderung der Volks- und Jugendbildung beizutragen. Daher auch unser Name Volkssternwarte. Wir tun dies als Amateure und seit nunmehr 42 Jahren, insbesondere durch den Betrieb unserer Sternwarte auf der Ludwigshöhe und die Durchführung regelmässiger Veranstaltungen für die Darmstädter Bürgerinnen und Bürger: Beobachtungsabende, Vorträge, Seminare, Workshops, Fahrten und Führungen (z. B. für Schulklassen). Obgleich wir als Volksbildungseinrichtung aus Darmstadt kaum mehr wegzudenken sind, findet eine finanzielle Förderung unserer Arbeit seitens der öffentlichen Stellen praktisch nicht mehr statt. Unser Verein trägt sich inzwischen ausschliesslich durch die materiellen und immateriellen Beiträge seiner Mitglieder und durch Spenden. Doch wir haben mittlerweile einen Punkt erreicht, an dem die allgemeinen Wirtschaftsumstände die Existenz unseres Vereins bedrohen. Insbesondere die Betriebskosten für das Sternwartengebäude sind in den letzten Jahren immens angestiegen. Auch ein Ende der Ausbau- und Instandsetzungsarbeiten – die von den Mitgliedern in Eigenarbeit durchgeführt werden – ist noch nicht abzusehen. Wir benötigen auch Unterstützung für die Anschaffung von Lehrmaterialien und Medien, die essentiell für die Durchführung unserer Veranstaltungen sind. Aus diesen Gründen treten wir nun an bedeutende Wirtschaftsunternehmen in Darmstadt mit der Bitte heran, unseren Verein mit einer kleinen oder grossen Spende zu unterstützen. Wir sind darauf dringend angewiesen, um unserem satzungsmässigen Auftrag der Förderung von Bildung und Erziehung in Darmstadt weiterhin ausführen zu können. Wir sind für jede Geld- oder Sachspende dankbar, darüber hinaus besteht für Sie aber auch die Möglichkeit der regelmässigen Unterstützung durch eine Fördermitgliedschaft in unserem Verein. Einen Anfang macht nun die Firma Evonik Industries in Darmstadt, die uns den Druck der vorliegenden Ausgabe der Mitteilungen gespendet hat. Dieses Heft wurde hierfür in der Hausdruckerei von Evonik vervielfältigt. Die Kosten hierfür übernimmt das Darmstädter Unternehmen als Spende an die Volkssternwarte Darmstadt e. V. Hierfür bedanken sich der Vorstand des Vereins und die Redaktion der Mitteilungen bei Evonik Industries. Sternenklare Nächte Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2011 Andreas Domenico 3 Astro-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Neues aus Astronomie und Raumfahrt von Wolfgang Beike Im südlichen Sternbild Bildhauer befindet sich in 30.000 Lichtjahren Entfernung der Kugelsternhaufen NGC 288. Im Gegensatz zu den anderen Globularen unserer Milchstraße, die mit mehreren 100.000 Sternen vollgepackt sind, besitzt dieser nur einige Zehntausend und gehört damit zu den lockersten Kugelsternhaufen überhaupt. Grund genug für das Weltraumteleskop Hubble mal das Zentrum zu fotografieren, wo sonst vor lauter Sternengetümmel kaum was zu erkennen ist. Hubble fand drei Arten von Sternen. Die Schwachen“, die ” Gelben“ und die Blauen“. Die Schwachen sind ” ” kleinere Hauptreihensterne die Wasserstoff zu Helium fusionieren wie unsere Sonne auch. Die Gelben sind aufgeblähte rote Riesen und die Blauen erbrüten Kohlenstoff und Sauerstoff. Sie sind zur Zeit sehr dicht und heiß. Vielleicht ist NGC 288 einer der ganz wenigen Kugelsternhaufen, die sich in ferner Zukunft auflösen werden. Weil er so locker gepackt ist, reicht die gegenseitige Anziehungskraft der Sterne nicht aus, um ihre Driftbewegungen zu stoppen. Das kleine experimentelle Segel NanoSail D der NASA, das seit Januar um die Erde kreist, ist derzeit mehrmals pro Nacht über Europa am Himmel zu sehen — und Überraschungen sind garantiert: Je nach der Stellung des Segels im Raum ist entweder überhaupt nichts zu sehen, ein für das bloße Auge sichtbarer Lichtpunkt mit starken Helligkeitsschwankungen oder auch mal ein isoliertes grelles Aufblitzen, wenn Sonnenlicht wie von einem Spiegel zum Beobachter umgelenkt wird. Zur Überraschung seiner Schöpfer sinkt die Bahn auch viel langsamer ab als erwartet, von Anfangs 640 km auf jetzt 600 km, und so dürfte das NanoSail D rund 6 – 12 Monate im Orbit bleiben. Inzwischen sind vielen Amateuren spektakuläre Aufnahmen geglückt, sowohl durchs Teleskop (die Segelform ist gut erkennbar), wie auch als pulsierende Strichspur am Himmel. Durch die Ausmusterung der US-Space Shuttles Discovery, Endeavour und Atlantis verlieren viele Mitarbeiter des Flugzeugbauers Boeing ihre Arbeit. Der Konzern kündigte die Entlassung von rund 510 Angestellten der Weltraumsparte an. Dadurch sollen die hohen Kosten für den Unterhalt 4 eingespart und Mittel zur Entwicklung von Raumschiffen mit einer größeren Reichweite freigemacht werden. Der Sternschnuppenstrom der Eta-Aquariden sorgt zwar eigentlich für gute Meteorraten, ist aber hierzulande schwierig zu beobachten, weil der Radiant kaum über den Horizont gelangt. Aber vom 9. bis 11. Mai stand der Radiant dieses Jahr so, dass der gesamte von der Erde aus sichtbare Teil des zunehmenden Mondes den anfliegenden Meteoroiden ausgesetzt war. Und in jeder der drei Nächte zeichnete ein amerikanisches Netzwerk von Videokameras, die ständig den Mond überwachen, jeweils einen eindeutigen Impaktblitz im dunklen Teil des Mondes auf: ein Nachweis von größeren Brocken aus dem Nachlass des Halleyschen Kometen einmal anders. Die Asteroidensonde OSIRIS-REx ist beschlossene Sache. Das verkündete die NASA am gleichen Tag, als sie den endgültigen Verlust des Marsrovers Spirit bekannt gab, vielleicht um die Trauer der Fan-Gemeinde zu lindern. Die Reise geht zum erdnahen Asteroiden 1999 RQ36, der Starttermin liegt in 2016. Die Landung mit Aufnahme der Bodenprobe ist für 2019, die Rückkehr zur Erde für 2023 geplant. Das Ziel sind zwei Kilogramm Material des besonders kohlenstoffreichen Asteroiden. Nur ein paar Gramm sollen gleich analysiert, der Rest aber für künftige Forschergenerationen mit besseren Instrumenten eingelagert werden. Spannend wird insbesondere der Abstieg zur Oberfläche. Am 7. Juni hat der Sonnenbeobachtungssatellit SOHO eine wahrlich eindrucksvolle Explosion auf der Sonne gefilmt. Protuberanzen und sogenannte koronale Massenauswürfe, bei denen Material von der Sonne ins All geschleudert wird, sind keine Seltenheit. Aber diesmal ist eine ganze Hemisphäre der Sonne betroffen. Aber keine Angst. Erstmal zeigen die Aufnahmen, dass sich die Explosion von uns aus gesehen am Rand der Sonne abspielte. Der koronale Massenauswurf ist also nicht direkt auf uns gerichtet. Wir sehen außerdem, dass der Großteil des Materials wieder auf die Sonne zurückfällt. Auch wenn die Explosion gewaltig war, ist bei weitem nicht alles Material ins All geschleudert wor- Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astro-News den. Wenn das geladene Material des Sonnenwinds auf die Atmosphäre trifft, dann sorgen die dort stattfindenden Reaktionen für beeindrucken Polarlichter. Übrigens gab es am 28. Oktober 2003 mit einem X17-Flare ein hundertmal stärkeres Ereignis als dieses hier, zwar mit schönem Nordlicht, aber ohne nenneswerte Schäden. Seit rund 34 Jahren streben die beiden Raumsonden Voyager 1 und 2 dem interstellaren Weltraum entgegen. Sie sind derzeit die beiden am weitesten von der Erde entfernten Sonden, von denen wir noch Messdaten empfangen können. Derzeit ist Voyager 1 rund 16 Milliarden km oder 107 AE von der Sonne entfernt und hatte bereits im Jahr 2007 die Grenzzone der Heliosphäre erreicht. Dies äußerte sich in einer starken Änderung des Sonnenwinds, einem von der Sonne abströmenden Plasma aus geladenen Atomen. Mit ihm breiten sich die Feldlinien des solaren Magnetfelds ins Umfeld der Sonne aus und reichen weit über die Zone der Planeten hinaus. Nun entdeckten die Späher blasenartige Strukturen, die elektrisch geladene Partikel einfangen können. Eine Art Niemandsland in dem sich der Einfluß von Sonnenwind und den interstellaren Partikelströmen vermischt. Man vermutet, dass die langsam mit der Sonne rotierenden Feldlinien des solaren Magnetfelds in der Randzone so verknäult werden, dass sie schließlich reißen und sich zu ringförmigen Gebilden schließen, was als Rekombination bezeichnet wird. Sie ordnen sich dann in fast kugelförmigen Blasen an, die ein Plasma enthalten. Was unterscheidet einen Kometen von einem Asteroiden? Fern von der Sonne sind Kometen Eisklumpen und nicht von Asteroiden zu unterscheiden. In Sonnennähe setzt die Schweifbildung ein. Der Asteroid wird dann als Komet bezeichnet. Der ferne Zentaur Ececlus aus dem Kuipergürtel ist von beiden etwas. Normalerweise zeigt er sich als punktförmiges Objekt, aber zur Zeit durchlebt er einen seiner seltenen Ausbrüche, die ihn in einen Kometen verwandeln. Der Schweif reflektiert das Sonnenlicht, die Helligkeit nimmt während der Ausbrüche stark zu. Trotzdem bleibt der ferne Wanderer schwächer als Pluto. Damit nicht genug gibt der Asteroid Sheila den Astronomen reichlich Anlaß zum Nachdenken. Seinen jüngsten Helligkeitsausbruch wollten die Forscher dadurch erklären, dass sie ihn als Hauptgürtelasteroiden mit vielen flüchtigen Stoffen an Bord ein- Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2011 stuften. Um das zu bestätigen, wurde der bewährte Gammastrahlen-Aufspürsatellit Swift mal kurz zweckentfremdet und auf Sheila gerichtet. Er fand zwei schwache Staubwolken in der Nähe von Sheila. Schließlich wurde sogar das Weltraumteleskop Hubble zur Hilfe gerufen. Die Aufnahmen weisen auf den Einschlag eines kleinen Asteroiden auf Sheila hin. Seit Anfang 2010 wäre das die dritte Asteroidenkollision. Dieses Phänomen ist offenbar häufiger als bislang gedacht. Welche Form hat unsere Milchstraße? Vor ein paar Jahren stellten Forscher überrascht fest, dass sie einen respektablen Balkenansatz besitzt. Bei einer neuen Untersuchung wurde die Relativgeschwindigkeit von galaktischen Nebeln zu ihren benachbarten Sternen bestimmt. Auf diese Weise fand man einen neuen Spiralarm, der sich auf der uns gegenüberliegenden Seite der Milchstraße befindet, eine perfekte Verlängerung des Scutum-CentaurusArms. Noch gibt es wenige Untersuchungen an dem neuen Arm, und viel Teleskopzeit wird erforderlich sein, um ihn genau zu beschreiben. Aber an einigen Punkten entlang des Bogens war bereits Kohlenmonoxid in Gestalt ausgewachsener Molekülwolken nachweisbar, deren Anwesenheit einen echten Spiralarm auszeichnet. Das neue Bild der Milchstraße erscheint damit verblüffend einfach und symmetrisch: Der verlängerte Arm wäre das genaue Gegenstück zum bekannten Perseus-Arm, neben dem die Sonne sitzt. Noch zehn Jahre Arbeit und wir wissen wie unsere Heimatgalaxie wirklich aussieht. Die schöne Spiralgalaxie Messier 51 in den Jagdhunden ist eines der beliebtesten Ziele für Astrofotographen. Zur Zeit gibt es noch einen Grund mehr die Strudel- oder Whirlpoolgalaxie ins Visier zu nehmen. Am 31. Mai leuchtete eine Supernova in einem ihrer Spiralarme auf. Zunächst war sie mit 13,m9 so schwach wie Pluto hat aber bis Redaktionsschluß auf 12,m5 zugelegt. Inzwischen bekam sie den Namen SN 2011 dh. Sie gehört der exotischen Supernovaklasse II b an, bei welcher der Stern vor der Explosion einen Großteil seiner Wasserstoffhülle einbüßt. Auf Archivbildern des Weltraumteleskops Hubble wurde derweil möglicherweise der explodierte Stern identifiziert: Der Kandidat hat 22m im Visuellen und war ein sehr leuchtkräftiger gelber Riesenstern um die 20 Sonnenmassen, der typische Vorgänger einer KernkollapsSupernova. ¦ 5 Deep-Sky. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Im Bann des Feuerrades M 101 visuell von Andreas Domenico und Ronald C. Stoyan Der folgende Artikel erschien erstmals in interstellarum 10 (April - Juni 1997) und gilt noch immer als Grundlagenliteratur zur visuellen und auch fotografischen Beobachtung der Einzelobjekte in der großen Spiralgalaxie Messier 101. -ad c 1997-2011 by Philip Perkins. Markiert sind die visuell beobachtbaren Knoten in der Galaxie M 101, Copyright ° mit den Bezeichnungen aus dem NGC (5477 etc.) und die Nummern aus [3] (H1216 etc.) Face-On-Spiralgalaxien gehören zu den beeindruckendsten Erscheinungen im Kosmos. Die meisten dieser Galaxien, bei denen man direkt von oben auf die gewundenen Spiralarme blickt, bieten nur auf Fotos einen überzeugenden Anblick. Bei einigen nahen Galaxien ist es aber möglich, die Tiefen einer Spirale mit eigenen Augen am Fernrohr selbst zu erleben — ein großartiger Beobachtungsgenuß ganz besonderer Art. M 101, die FeuerradGalaxie in Ursa Major, ist eines dieser Objekte. M 101 bildet zusammen mit M 51 und M 63 eine Galaxiengruppe ähnlich unserer Lokalen Gruppe in 4,6 Mpc Entfernung. M 101 selbst wird von einem ausgedehnten Halo von Begleitern umgeben, von denen viele visuell beobachtbar sind [1]. M 6 101 dient als Musterbeispiel einer Spiralgalaxie: eine Grand-design“-Spirale. Drei große Spiralarme ” wickeln sich um das helle Zentrum, gesprenkelt von zahllosen hellen Assoziationen und HII-Regionen. Zehn von diesen Knoten in den Spiralarmen sind so hell, dass sie nach den Beobachtungen von Lord Rosse und d’Arrest eigene Nummern im NGC bekommen haben [2]. Neun dieser Knoten können auf tiefen Aufnahmen und in modernen Arbeiten [3-5] identifiziert werden; lediglich NGC 5450 muß als nicht existent gelten. In einer dunklen Nacht erkennt man mit einem 10×50-Feldstecher einen kleinen runden Nebelhauch, der nicht unbedingt schwer zu sehen ist. Im Fernrohr füllt sie visuell mit etwa 20’ × 20’ Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Deep-Sky schon bei kleiner Vergrößerung das Gesichtsfeld aus — M 101 ist die drittgrößte visuell zu beobachtende Galaxie des Nordhimmels. Bereits mit einem 120/1020-Refraktor ist M 101 ein visuelles Erlebnis. Der südwestliche Spiralarm ist angedeutet, als kleine schwache Flecken sind NGC 5462 und 5461 zu sehen. Nur wenig nördlich des hellen, aber nicht stellaren Kernes befindet sich der berühmte helle Vordergrundstern, der schon oft für eine Supernova gehalten wurde. Der nordwestliche Spiralarm ist stellenweise gut definiert, im schwachen Leuchten der südwestlichen Randbereiche sind die länglichen Flecken von NGC 5447 und das fast sternförmige Pünktchen von NGC 5455 zu sehen. Spiralarm I Der längste Arm des Feuerrades dreht sich visuell ein Mal um das Zentrum der Galaxie, auf tiefen Aufnahmen sieht man noch einen halben Umlauf mehr. Gespickt mit einer Vielzahl heller Kondensationen zeigt er schnurgerade nach Nordosten. Visuell ist die äußerste Spitze dieses Arms von der sehr kleinen und schwachen HII-Region H1149 definiert, die sich direkt an einem sehr schwachen und kleinen Vordergrundstern befindet. Ein markantes Trapezmuster im Osten des Kerns enthält zwei weitere Knoten. Die nordwestliche Ecke des Trapezes wird von H1216 markiert, die im 14” fast stellar und extrem schwach erscheint. Richtig hell und kaum flächig ist die südöstliche Trapezecke mit NGC 5471, die bei kleiner Vergrößerung wie ein 13,m7-Stern aussieht. Dieses Objekt ist eine sehr kompakte HII-Region, die zu den größten der Galaxie zählt. M 101, Zeichnung von Ronald C. Stoyan mit einem 4”,7-Refraktor bei 61×. Mit zunehmender Öffnung wird die Beobachtung der Spiralarme und die Entdeckung der einzelnen HII-Regionen und Assoziationen zum abendfüllenden Genuß. Ausgehend von einem hellen, fast sternförmigen Zentrum, das in einen ovalen Kernbereich eingehüllt ist, krümmen sich deutlich sichtbar mehrere breite Spiralarme in die Nacht, die sich erst in weiter Entfernung vom strahlenden Kern in der Dunkelheit verlieren. Zwar erscheint die Galaxie in ihrer Gesamtheit am besten bei 5-8 mm Austrittspupille (AP), aber das genaue Identifizieren der Knoten in den Spiralarmen geschieht am besten bei Vergrößerungen von 100× und mehr. Einzelne Knoten reagieren auf die Beobachtung mit einem Schmalband-Filter und enthüllen so ihre Natur als HII-Regionen. Im folgenden geben wir unsere Beobachtungen entlang der drei großen Spiralarme mit 14” (R. C. Stoyan) und 18” (A. Domenico) Öffnung detailliert wieder. Die Nomenklatur richtet sich nach dem NGC [2] sowie den nach [3] katalogisierten HII-Regionen (H-). Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2011 M 101, Zeichnung von Ronald C. Stoyan mit einem 14”Newton bei 81× und 200×. Westlich des beschriebenen Trapezmusters ist der Spiralarm jetzt als schwaches Leuchten wahrzunehmen; einige helle Knoten markieren schön seinen Verlauf. In Richtung zum Kern der Galaxie folgt zunächst NGC 5462, deutlich oval und von der Umgebung abgegrenzt. Durch die NordostSüdwest-Elongation erscheint der Knoten breit und etwas flockig, er blinkt im 14” mit UHC-Filter. NGC 5462 ist eine der großen hellen Superassozia” tionen“ in M 101 und enthält gleichzeitig zahlreiche HII-Regionen und Supernovareste [3, 4]; visuell ist es fast 1’ lang und 14,m0 hell. Wiederum ein Stück 7 Deep-Sky. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . näher zum Kernbereich der Galaxie befindet sich NGC 5461. Auch dieser helle Knoten besteht aus mehreren HII-Regionen, die in einer gemeinsamen, fast 1000 pc großen Superassoziation eingebettet sind [4], der UHC-Filter verrät die [OIII]-Emission im 14” bei 200×. hier gut definierte Spiralarm richtet sich nun nach Süden aus und verliert sich im hellen Zentralgebiet zwischen den anderen beiden Armen. Der Spiralarm wird nach NGC 5461 deutlich breiter und teilt sich visuell in zwei diffuse Stränge auf. Im südlichen Teil ist im 18” sternartig die HIIRegion H1037 zu sehen. Westlich davon knickt der Spiralarm nach Norden um; der Bogen wird vom hellen diffusen Leuchten von NGC 5458 gebildet, eine Agglomeration aus dutzenden HIIRegionen, die visuell als heller gebogener Fleck erscheinen. Der nördliche Strang des Spiralarms erscheint gemottled; zwei diffuse Knoten bilden die HII-Komplexe H949/960-1 und H686/760. Der äußere westliche Arm ist visuell kaum als ganzes zu betrachten, denn sein Mittelteil erscheint sehr schwach und ohne hellere Knoten; auf tiefen Aufnahmen erkennt man aber die Verbindung der beiden Fragmente. Am visuell sichtbaren Anfang des Spiralarms steht die große helle NGC 5447, die größte der Superassoziationen mit zwei eingebetteten getrennten riesigen HII-Regionen. Visuell sehr interessant ist die unregelmäßige, elongierte und spitz nach Süden weisende Struktur von NGC 5447, an deren Nordkante ein heller Stern sitzt. Der mit UHC-Filter im 14” blinkende Nebel wird von einem schmalen dunklen Streifen durchzogen und ist stark gemottled. Nordwestlich von NGC 5447 steht außerhalb des sichtbaren Spiralarms die HII-Region H70-1/77, klein und schwach sichtbar. Folgt man dem recht schwachen Spiralarm, so folgt nördlich die aus zwei großen HII-Komplexen bestehende Region NGC 5449. Im 18” können die zwei Knoten deutlich gesehen werden, im 14” zeigt sich ein gemeinsames ovales Gebiet. Zwei schwache, dicht zusammen stehende Nord-Süd elongierte Vordergrundsternchen folgen genau im Norden von NGC 5449. Östlich dieses Paares steht NGC 5451, ein kleines, leicht elongiertes Knötchen, bestehend aus mehreren HII-Regionen. Der Spiralarm ist in seinem folgenden Verlauf im Norden der Galaxie nicht visuell sichtbar. Im 18” kann in einem ansonsten sternleerem Gebiet ganz schwach H295/302/304 gesehen werden. Knapp südwestlich des hellen Galaxienkerns vereinigen sich die beiden Stränge wieder, und der Spiralarm führt kompakt und visuell deutlich westlich am Kern vorbei. Den nördlichen Endpunkt dieses Abschnittes bildet H336, eine kleine, im 18” stellar erscheinende HII-Region. Der Arm biegt sich nun um den Galaxienkern herum, passiert den hellen Vordergrundstern und verliert sich im diffusen Leuchten des hellen Kernbereichs. Spiralarm II Der innere der beiden westlichen Spiralarme ist visuell mit einer halben Umdrehung zu sehen. Er beginnt im südlichen Bereich der Galaxie mit der sehr kompakten, fast stellaren HII-Region NGC 5455, eine der größten der gesamten Galaxie. NGC 5455 ist mit 15,m0 deutlich schwächer als die vergleichbare NGC 5471 und erscheint deutlich neblig. Bei niedrigerer Vergrößerung ist sie vom Leuchten des Spiralarms umgeben. Nach Norden weisend, passiert der relativ helle, aber zergliederte Spiralarm ein Sternchen, eventuell die helle kompakte HII-Region H327. Weiter nördlich ist ein leicht helleres diffuses Gebiet in das Glimmen des Spiralarms eingebettet: NGC 5453, ein aus zahlreichen HII-Regionen bestehendes Gebiet. Der Spiralarm verläuft weiter nach Norden, zwei schwache Vordergrundsterne markieren den Bogen des Arms, der sich jetzt nach Osten wendet. Im 18” sind getrennt die beiden großen HII-Komplexe H5014/516 und H562/620 sichtbar, im 14” verschwimmen sie zu einem gemeinsamen helleren Gebiet. Der 8 Spiralarm III Der visuell sichtbare Spiralarm setzt nordöstlich des Kerns mit den hellen HII-Regionen H875 und H855/869 wieder ein, die im 18” getrennt beobachtet werden können. Der 14” zeigt an dieser Stelle ein helleres Gebiet, das sich südlich bis zu H953 erstreckt, die im 18” wieder schwach auszumachen ist. Im weiteren Verlauf nach Süden passiert der Spiralarm einen schwachen Vordergrundstern. Mit 14” Öffnung wird der Arm nun breiter und heller, einzelne Strukturen benötigen 18” Öffnung. H1040 und H1013 sind zwei kleine HII-Regionen, die letztere erscheint stellar auch bei höherer Vergrößerung. Kurz bevor sich der Spiralarm im diffusen hellen Gebiet der Kernregion auflöst und Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Deep-Sky visuell mit Spiralarm I verschmilzt, markiert ein heller Nebelfleck seinen südlichen Umkehrpunkt: H901/921/959. Dieses zusammenhängende diffuse Gebiet ist auch im 14” gut zu sehen. Umgebung von M 101 Einige kleine aber relativ helle Galaxien liegen nördlich von M 101. Die auffällige spindelförmige Galaxie MCG+9-23-25, die meist auf High-ResAufnahmen von M 101 mit abgebildet ist, liegt nur 17’ westlich. Sie wird von einem hellen Stern flankiert und erscheint im 18” bei kleiner Vergrößerung diffus, bei hoher Vergrößerung deutlich elongiert mit einem flächigen, nicht stellaren Kern. ¦ Literatur: [1] de Vaucouleurs, G. in Sandage, A., Sandage, M., Kristian, J.: Galaxies and the Universe Vol IX, Stars and Stellar Systems, 569 [2] Dreyer, J.L.E.: A New General Catalogue, MRAS 49, 151-2 (1888) [3] Hodge, P. W. et al.: The HII Regions of M 101, I: An Atlas of 1264 Emission Regions, ApJSS 73, 661 (1990) [4] Melnick, J.: Superassociations on the arms of normal and active galaxies, IAU Symposium 121, 545 (1987) [5] Scowen et al.: The HII regions of the galaxy M 101, ApJ 104, 92 (1992) [6] Littrow von, J. J.: Die Wunder des Himmels, 1939 [7] Corder, J.: M 101. The Ursa Major Spiral, Sky and Telescope 6/1987, 678 M 101, Zeichnung von Andreas Domenico mit einem 18”-Newton bei 92,5×, 116× und 132×. Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2011 9 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vorschau Juli / August / September 2011 von Alexander Schulze θ-37A M36 Lyn Menkalinan LMi Aur ι-3 Capella Merak Dubhe UMa Phecda Cam M45 Mirfak Alioth Algol Per NCP Polaris M34 Kochab UMi Almach Jupiter Ganymede Europa Io Ari Hamal Casγ -27A M33 Sheratan NGP Com Alkaid Dra Schedar Caph Tri CVn Mizar Cep NEP Muphrid Boo M31 Mirak And Alderamin Arcturus ε-36A Etamin M39 Lac Alpheratz CrB M13 Alphecca Deneb Cet Vir Her Vega CygSadr Scheat Psc Lyr Gienah Cygni M5 Cor Serpentis Se1 Peg Markab Uranus VEq Vul β-27 Rasalhague Sge Enif Del Equ Lib Altair ζ-13 Aql Moon Aqr M11 Sabik Sco Sct M16 M17 M25 6 5 Fomalhaut Cap M22 Nunki Sgr Ascella PsA 4 3 2 Antares M23 WS M21 M8 GC M6 M7 Kaus Australis Mic 1 Alle Zeitangaben für ortsabhängige Ereignisse beziehen sich auf Darmstadt, 49◦ 50’ N, 08◦ 40’ O. Alle Zeitangaben erfolgen (soweit nicht anders angegeben) in Ortszeit (CEST/MESZ). Sonne Nachdem die Sonne am 21. Juni gegen 23:19 ihre maximale Deklination von +23◦ 26’16,”37 eingenommen hatte, führt ihre Bahn im Laufe des aktuellen Vorschauzeitraumes wieder in Richtung Süden. Ihr Weg über den Himmel beginnt zu Anfang Juli bei einer Deklination von +23◦ 09’28” im Sternbild Zwillinge, in das sie in den Morgenstunden des 22. Juni aus dem Stier eingetreten war. Am 21. Juli wechselt sie gegen 07:39 in den Krebs, den sie am 11. August gegen 06:41 in den Löwen verläßt. Am 17. September wechselt unser Zentralgestirn 10 Graffias Dschubba Oph Se2 CrA gegen 08:00 in die Jungfrau; hier überschreitet sie am 23. September gegen 15:04 den Himmelsäquator und wechselt auf die Südhemisphäre. Bis zum Ende des Vorschauzeitraumes sinkt die Deklination auf −02◦ 52’12”. Der Erdabstand steigt von 1,016699 AU zu Anfang des Vorschauzeitraumes auf das diesjährige Maximum von 1,016741 AU, das auf den 04. Juli gegen 17:00 fällt, und sinkt bis zum Ende des dritten Quartals wieder auf 1,001429 AU. Am 03. Juli beginnt gegen 02:12 die Sonnenrotation Nr. 2112, gefolgt von Nr. 2113 am 30. Juli gegen 07:09, Nr. 2114 am 26. August gegen 12:43 und schließlich Nr. 2115 am 22. September gegen 18:59. Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender Datum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. 15.09. 01.10. Aufgang 05:23 05:35 05:56 06:17 06:42 07:02 07:26 Untergang 21:35 21:27 21:06 20:42 20:08 19:38 19:03 Tag 16:12 15:51 15:09 14:26 13:27 12:36 11:37 Nacht 07:48 08:09 08:51 09:34 10:33 11:24 12:23 Dämm. Beginn –:– 00:51 23:41 22:58 22:09 21:31 20:52 Dämm. Ende –:– 02:12 03:19 04:00 04:40 05:08 05:37 Astron. Nachtl. 00:00 01:21 03:38 05:02 06:32 07:37 08:44 Tabelle 1a: Dämmerungsdaten, Tag- und Nachtlänge In Tabelle 1b sind Daten zur Sonnenbeobachtung aufgeführt. Sie werden für jeden Sonntag im Vorschauzeitraum angegeben und gelten für 12 Uhr Ortszeit. R ist der Durchmesser der Sonnenscheibe, P beschreibt die seitliche Neigung der Sonnenachse. Datum 03.07. 10.07. 17.07. 24.07. 31.07. 07.08. 14.08. R 15’43,”9 15’43,”9 15’44,”2 15’44,”6 15’45,”3 15’46,”2 15’47,”3 P −1,◦77 +1,◦40 +4,◦51 +7,◦54 +10,◦42 +13,◦14 +15,◦66 B +3,◦09 +3,◦83 +4,◦52 +5,◦14 +5,◦70 +6,◦19 +6,◦59 L 354,◦60 261,◦95 169,◦32 76,◦70 344,◦11 251,◦53 158,◦98 B beschreibt die heliographische Breite, L die heliographische Länge der Sonnenmitte. R dient dem Sonnenbeobachter zur Auswahl der richtigen Kegelblende, P , B und L zur Anfertigung eines Gitternetzes der Sonnenoberfläche. Datum 21.08. 28.08. 04.09. 11.09. 18.09. 25.09. R 15’48,”5 15’49,”9 15’51,”5 15’53,”2 15’54,”9 15’56,”8 P +17,◦95 +20,◦00 +21,◦80 +23,◦31 +24,◦53 +25,◦44 B +6,◦90 +7,◦11 +7,◦23 +7,◦25 +7,◦16 +6,◦96 L 66,◦46 333,◦97 241,◦51 149,◦06 56,◦64 324,◦24 Tabelle 1b: Beobachtungsdaten Sonne Mond In den Tabellen 2a, 2b und 2c sind die Monddaten für das dritte Quartal 2011 zusammengestellt. Datum 15.06. 23.06. 24.06. 01.07. 07.07. 08.07. 15.07. 22.07. 23.07. 30.07. 02.08. 06.08. 13.08. 18.08. 22.08. 29.08. 30.08. 04.09. 12.09. 15.09. 20.09. 27.09. 28.09. Zeit 22:13 14:08 06:12 10:39 15:53 08:14 08:15 00:46 07:22 20:13 23:04 12:53 20:31 18:21 00:15 04:52 19:37 19:24 11:28 08:24 15:58 13:22 03:03 Ereignis Vollmond letzt. Viert. Apogäum Neumond Perigäum erst. Viert. Vollmond Apogäum letzt. Viert. Neumond Perigäum erst. Viert. Vollmond Apogäum letzt. Viert. Neumond Perigäum erst. Viert. Vollmond Apogäum letzt. Viert. Neumond Perigäum (404,271 km) (369,570 km) (404,355 km) (365,761 km) (405,161 km) (360,858 km) (406,065 km) (357,557 km) Tabelle 2a: Astronomische Daten Mond (Mondbahn und Phasen) Datum 15.06. 22.06. 30.06. 06.07. 13.07. 20.07. 27.07. 02.08. 09.08. 16.08. Zeit 20:33 21:05 06:11 18:33 04:25 04:14 14:01 23:26 08:33 08:50 Ereignis Nulldurchgang ekl. Breite Max. der ekl. Breite (+5◦ 17’) Nulldurchgang ekl. Breite Min. der ekl. Breite (−5◦ 15’) Nulldurchgang ekl. Breite Max. der ekl. Breite (+5◦ 11’) Nulldurchgang ekl. Breite Min. der ekl. Breite (−5◦ 07’) Nulldurchgang ekl. Breite Max. der ekl. Breite (+5◦ 03’) Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2011 Datum 15.06. 18.06. 22.06. 24.06. 30.06. 01.07. 06.07. 07.07. 13.07. 15.07. 20.07. 21.07. 27.07. 28.07. 02.08. 03.08. 09.08. 10.08. 16.08. 18.08. 23.08. 25.08. 30.08. 30.08. 05.09. 06.09. 12.09. 14.09. 19.09. 22.09. 26.09. 28.09. Zeit 20:31 00:25 21:04 12:25 06:09 00:01 18:19 19:27 03:51 02:41 03:45 18:05 13:37 07:36 23:01 08:12 07:51 06:54 08:24 03:31 19:10 04:05 04:35 21:43 09:18 06:17 10:41 19:54 22:05 06:59 11:16 00:41 Ereignis Nulldurchgang Lib. in Breite Max. Lib. in Länge (+5◦ 20’) Min. Lib. in Breite (−6◦ 50’) Nulldurchgang Lib. in Länge Nulldurchgang Lib. in Breite Min. Lib. in Länge (−5◦ 13’) Max. Lib. in Breite (+6◦ 47’) Nulldurchgang Lib. in Länge Nulldurchgang Lib. in Breite Max. Lib. in Länge (+4◦ 50’) Min. Lib. in Breite (−6◦ 44’) Nulldurchgang Lib. in Länge Nulldurchgang Lib. in Breite Min. Lib. in Länge (−5◦ 53’) Max. Lib. in Breite (+6◦ 39’) Nulldurchgang Lib. in Länge Nulldurchgang Lib. in Breite Max. Lib. in Länge (+5◦ 21’) Min. Lib. in Breite (−6◦ 36’) Nulldurchgang Lib. in Länge Nulldurchgang Lib. in Breite Min. Lib. in Länge (−6◦ 51’) Max. Lib. in Breite (+6◦ 33’) Nulldurchgang Lib. in Länge Nulldurchgang Lib. in Breite Max. Lib. in Länge (+6◦ 36’) Min. Lib. in Breite (−6◦ 33’) Nulldurchgang Lib. in Länge Nulldurchgang Lib. in Breite Min. Lib. in Länge (−7◦ 34’) Max. Lib. in Breite (+6◦ 34’) Nulldurchgang Lib. in Länge Tabelle 2b: Astronomische Daten Mond (Librationsdaten) Datum 23.08. 30.08. 05.09. 12.09. 19.09. 26.09. Zeit 19:22 04:44 09:33 10:38 21:35 10:55 Ereignis Nulldurchgang ekl. Breite Min. der ekl. Breite (−5◦ 01’) Nulldurchgang ekl. Breite Max. der ekl. Breite (+5◦ 00’) Nulldurchgang ekl. Breite Min. der ekl. Breite (−5◦ 02’) Tabelle 2c: Astronomische Daten Mond (ekliptikale Breite) 11 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Merkur Neben der Sonne geht es auch mit Merkur in der nächsten Zeit eher bergab“: Nach dem ” auf den 19. Juni fallenden Deklinationsmaximum von +24◦ 59’08,”75 befindet sich der innerste Planet des Sonnensystems auf dem Weg in Richtung Südhemisphäre. Zu Beginn des aktuellen Vorschauzeitraumes befindet er sich im Sternbild Zwillinge bei einer Deklination von +22◦ 24’51”; noch am ersten Juli wechselt er allerdings gegen 00:38 in den Krebs. Auch hier verweilt er nicht allzu lange und wechselt am 14. Juli gegen 20:56 in den Löwen. Auf seiner zunächst noch weiter rechtläufig in Richtung Süden weisenden Bahn leitet der Planet in diesem Sternbild eine mit einer unteren Konjunktion in Verbindung stehende Rückläufigkeitsschleife ein; diese beginnt am zweiten August gegen 08:53 bei einer Rektaszension von 10h 07m 06,s 77, gefolgt von einem Deklinationsminimum von +07◦ 13’47,”57, das auf den 07. August gegen 10:55 fällt. Rückläufig wandert der Planet nun in Richtung Norden auf die Grenze zum Sternbild Krebs zu und überschreitet diese am 24. August gegen 08:22. Den Exkurs in den Krebs nutzt Merkur, um am 26. August gegen 06:08 bei einer Rektaszension von 09h 20m 54,s 26 die zweite Bewegungsumkehr der Schleife durchzuführen; nunmehr wieder rechtläufig, aber immer noch nach Norden ausgerichtet wechselt er am 28. August gegen 03:52 zurück in den Löwen. Hier erreicht er am zweiten September gegen 00:54 ein Deklinationsmaximum von +14◦ 05’13,”37, womit die Schleife beendet ist. Seine Bahn führt ihn nun weiter in das Sternbild Jungfrau, in das er am 22. September gegen 07:30 eintritt, in dem er am 27. September gegen 21:16 den Himmelsäquator passiert und somit auf die Südhemisphäre wechselt. Bis zum Ende des Vorschauzeitraumes sinkt die Deklination auf −02◦ 26’11”. Am 18. Oktober wird Merkur gegen 19:34 in die Waage eintreten. Der Erdabstand Merkurs hatte am 13. Juni gegen 07:20 ein Maximum von 1,322637 AU erreicht und sinkt im aktuellen Quartal von 1,153851 AU auf ein Minimum von 0,605253 AU, das am 13. August gegen 20:55 angenommen wird. Auf dem Weg zum nächsten Maximum von 1,415693 AU, das auf den 06. Oktober gegen 13:06 fällt, steigt der Erdabstand bis zum Ende des Vorschauzeitraumes wieder auf 1,405684 AU. Genau umgekehrt verhält es sich beim Sonnenabstand des innersten Planeten: Nach einem Minimum von 0,307500 AU, das auf den 12. Juni gegen 09:33 fiel, steigt er von 0,384184 AU 12 zu Beginn des Vorschauzeitraumes auf ein Maximum von 0,466697 AU, das sich am 26. Juli gegen 09:11 ereignet, fällt dann auf ein Minimum von 0,307501 AU am 08. September gegen 08:49 und steigt bis zum Ende des Vorschauzeitraumes auf 0,406422 AU. Am 22. Oktober ereignet sich gegen 08:28 ein weiteres Maximum von 0,466699 AU. Die ekliptikale Breite Merkurs hatte am 26. Juni gegen 05:52 ein Maximum von +1◦ 56’14,”75 erreicht; sie beträgt am ersten Juli noch +1◦ 48’29”, hat am 16. Juli gegen 00:35 einen Nulldurchgang und erreicht am 13. August gegen 02:16 ein Minimum von −4◦ 50’42,”77. Am 03. September schließt sich gegen 17:06 der nächste Nulldurchgang an, gefolgt von einem Maximum von +1◦ 49’39,”41, das auf den 18. September gegen 23:36 fällt. Zum Ende des aktuellen Vorschauzeitraumes beträgt die ekliptikale Breite +1◦ 10’33”. Ein weiterer Nulldurchgang folgt am 12. Oktober gegen 00:14. Nach der oberen Konjunktion des Planeten am 13. Juni (Pfingstmontag) gegen 01:44 steigt die Elongation zu Beginn des betrachteten Quartals zunächst, ausgehend von +19◦ 03’57” am ersten Juli, an und erreicht am 20. Juli gegen 07:02 ein Maximum von +26◦ 49’00,”29. Es folgt eine untere Konjunktion des Planeten am 17. August gegen 03:04 in einem Sonnenabstand von 4◦ 35’36”, nach der sich der Planet wieder von der Sonne entfernt, bis er am dritten September gegen 07:56 ein Minimum der Elongation von −18◦ 06’40,”44 erreicht. Kurz vor Ende des dritten Quartals kommt es dann am 28. September gegen 22:16 zu einer oberen Konjunktion im Abstand von 1◦ 21’26”. Gegen Ende des Vorschauzeitraumes beträgt die Konjunktion +2◦ 01’04”. Merkur ist zu Anfang Juli am Abendhimmel zu finden, wo seine Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges 10◦ 33’ beträgt. Diese steigt zunächst noch auf ein Maximum von 11◦ 07’, das auf den 07. Juli fällt, und fällt dann allmählich; am 08. August ist der Planet letztmals zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges über dem Horizont zu finden. Es folgt ein kurzes Intervall, in dem sich der Planet zwischen Sonnenuntergang und folgendem Aufgang nicht beobachten läßt; erst am 19. August erscheint der Planet erstmals zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges über dem Horizont. Hier erreicht er am 04. September eine maximale Höhe von 15◦ 25’; bis einschließlich zum 29. September bleibt er am Morgenhimmel zum Zeitpunkt des Sonnenaufgan- Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender ges sichtbar. Die letzten Tage dieser Morgensichtbarkeit überlappen bereits mit einer Abendsichtbarkeit am Ende des Vorschauzeitraumes: Seit dem 22. September zeigt sich der Planet zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges über dem Horizont; am ersten Oktober erreicht er dabei eine Höhe von 1◦ 29’. Damit erweist sich das betragsmäßig größer aus- Venus Da auch der zweite Planet des Sonnensystems von der Erde aus gesehen recht nahe an der Sonne steht, ähnelt die Bahn der Venus am Himmel der von Sonne und Merkur. Venus steht zu Beginn des Vorschauzeitraumes im Sternbild Stier bei einer Deklination von +23◦ 08’46”; sie hat das diesjährige Deklinationsmaximum von +23◦ 25’24,”04 allerdings noch vor sich und erreicht dieses am 07. Juli gegen 23:23 in den Zwillingen, in die sie am 04. Juli gegen 12:09 gewechselt war. Ihre Bahn verläuft nun recht unspektakulär rechtläufig in Richtung Süden; sie überschreitet am 27. Juli gegen 01:59 die Grenze zum Sternbild Krebs, am 12. August gegen 03:47 die Grenze zum Sternbild Löwe und tritt am 09. September gegen 21:33 in das Sternbild Jungfrau ein. Hier überschreitet der Planet am 17. September gegen 16:18 den Himmelsäquator und wechselt auf die Südhemisphäre. Bis zum Ende des Vorschauzeitraumes sinkt die Deklination auf −06◦ 44’51”. Der Erdabstand steigt von 1,676901 AU auf ein Maximum von 1,730854 AU, das sich am 13. August gegen 10:49 ereignet, und sinkt bis zum Ende des Vorschauzeitraumes wieder auf 1,669178 AU. Der Sonnenabstand sinkt dagegen von 0,721159 AU Datum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. 15.09. 01.10. Aufgang 04:27 04:47 05:28 06:10 07:01 07:44 08:32 Untergang 20:41 21:00 21:02 20:50 20:25 20:01 19:32 fallende Elongationsmaximum vom 20. Juli aufgrund der ungünstigeren Lage der Ekliptik, die den Zusammenhang zwischen Winkelabstand und Höhendifferenz herstellt, als weniger gut beobachtbar im Vergleich zum kleiner ausfallenden Minimum vom dritten September (wobei Einflüsse des herbstlicheren Wetters im September bei diesem Vergleich unberücksichtigt bleiben). auf ein Minimum von 0,718461 AU am 09. August gegen 10:51 und steigt bis zum Ende des dritten Quartals wieder auf 0,722871 AU. Die ekliptikale Breite beträgt am ersten Juli −0◦ 13’42”; sie hat am 06. Juli gegen 13:54 einen Nulldurchgang, erreicht am 31. August gegen 22:36 ein Maximum von +1◦ 25’01,”39 und sinkt bis zum Ende des Vorschauzeitraumes auf +0◦ 56’48”. Ein weiterer Nulldurchgang wird sich am 26. Oktober gegen 03:05 anschließen. Die Elongation der Venus steigt von −12◦ 45’57” auf +12◦ 17’12”; der Nulldurchgang und damit eine obere Konjunktion des Planeten in einem Sonnenabstand von 1◦ 18’ fällt auf den 16. August gegen 14:08. Venus erscheint zu Beginn des dritten Quartals als Morgenstern; ihre Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges beträgt am ersten Juli 7◦ 02’. Bis zum 19. August steht sie bei Sonnenaufgang über dem Horizont; ab dem 06. August erscheint sie zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges über dem Horizont. Hier erreicht sie schließlich zum Ende des Vorschauzeitraumes eine Höhe von 4◦ 07’. Helligkeit −3,m8 −3,m8 −3,m8 −3,m8 −3,m8 −3,m8 −3,m8 Phase 98 99 100 100 100 99 98 Größe 10,”1 9,”9 9,”8 9,”8 9,”8 9,”9 10,”1 Elong. −12,◦8 −9,◦0 −4,◦4 −1,◦3 +4,◦5 +8,◦1 +12,◦3 Erdabst. 1,68 1,71 1,73 1,73 1,72 1,70 1,67 Tabelle 3: Astronomische Daten Venus Mars Zu Anfang Juli befindet sich Mars im Sternbild Stier bei einer Deklination von +21◦ 21’24”. Er bewegt sich zunächst noch weiter in Richtung Norden und tritt dabei am dritten August gegen 22:21 in das Sternbild Zwillinge ein, bis er am 07. August gegen 12:46 sein Deklinationsma- Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2011 ximum von +23◦ 47’17,”13 erreicht. Wieder in Richtung Süden wandernd, überschreitet der Planet am 15. September gegen 21:01 die Grenze zum Sternbild Krebs; bis zum Ende des Quartals sinkt seine Deklination auf +19◦ 36’32”. Am 19. Oktober wird 13 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mars schließlich gegen 08:45 in den Löwen wechseln. Der Erdabstand des roten Planeten sinkt im Vorschauzeitraum von 2,224106 AU auf 1,814199 AU, während der Sonnenabstand von 1,461826 AU auf 1,578380 AU steigt. Die ekliptikale Breite des Planeten beträgt zu Vorschaubeginn −0◦ 05’25”; am 08. Juli ereigDatum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. 15.09. 01.10. Aufgang 03:16 02:54 02:31 02:17 02:03 01:54 01:44 Untergang 19:06 19:02 18:51 18:36 18:10 17:44 17:10 net sich gegen 13:43 ein Nulldurchgang, und bis zum Ende des Vorschauzeitraumes steigt der Wert auf +1◦ 07’06”. Die Elongation Mars’ sinkt von −31◦ 48’37” auf −60◦ 15’22”; entsprechend ist der Planet ein Objekt des Morgenhimmels, wo seine Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges von 18◦ 06’ auf 51◦ 20’ am Quartalsende und schließlich auf ein Maximum von 54◦ 56’ am 26. Oktober steigt. Helligkeit +1,m4 +1,m4 +1,m4 +1,m4 +1,m4 +1,m4 +1,m3 Phase 97 96 95 94 93 93 92 Größe 4,”2 4,”3 4,”4 4,”5 4,”7 4,”9 5,”2 Elong. −31,◦8 −35,◦4 −40,◦0 −44,◦1 −49,◦5 −54,◦3 −60,◦3 Erdabst. 2,22 2,19 2,13 2,07 1,99 1,92 1,81 Tabelle 4: Astronomische Daten Mars Jupiter Jupiter bleibt seinem Sternbild Widder im diskutierten Quartal treu. Zu Anfang des Vorschauzeitraumes befindet er sich in Rechtläufigkeit und wandert in Richtung Norden; seine Deklination steigt dabei von +11◦ 59’30” zu Beginn des Vorschauzeitraumes auf ein Maximum von +13◦ 34’04,”23, das auf den 27. August gegen 05:12 fällt. Dieses Maximum steht mit dem Beginn einer Rückläufigkeit in Verbindung, die kurz darauf am 30. August gegen 18:55 mit einem Stillstand in Rektaszension bei 02h 32m 52,s 62 beginnt. Bis zum Ende des Vorschauzeitraumes sinkt Jupiters Deklination wieder auf +12◦ 58’03”. Der Erdabstand des Gasgiganten sinkt von 5,314595 AU auf 4,077315 AU und erreicht am 27. Oktober gegen 20:45 ein Minimum von Datum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. 15.09. 01.10. Aufgang 02:00 01:10 00:08 23:12 22:06 21:10 20:05 Untergang 16:03 15:20 14:23 13:33 12:28 11:31 10:21 3,969756 AU. Der Sonnenabstand steigt derweil von 4,951657 AU auf 4,959797 AU. Jupiters ekliptikale Breite sinkt von −1◦ 10’52” auf −1◦ 28’13”; ein Minimum von −1◦ 29’16,”43 folgt schließlich am 19. Oktober gegen 01:52. Die Elongation sinkt von −63◦ 52’14” auf −148◦ 37’41”; die Opposition des Planeten ereignet sich am 29. Oktober gegen 03:27. Jupiter ist in der Zeit vor seiner Opposition am Morgenhimmel beobachtbar; seine Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges beträgt zu Beginn des Vorschauzeitraumes 31◦ 34’, steigt auf ein Maximum von 53◦ 45’ am 17. August und sinkt bis zum Quartalsende auf 27◦ 15’, während sich die Beobachtungsbedingungen in den Nachtstunden stetig verbessern. Helligkeit −2,m1 −2,m2 −2,m3 −2,m4 −2,m5 −2,m6 −2,m7 Größe 37,”0 38,”5 40,”5 42,”3 44,”7 46,”5 48,”3 Elong. −63,◦9 −75,◦1 −89,◦4 −101,◦8 −117,◦8 −131,◦8 −148,◦6 Erdabst. 5,31 5,12 4,86 4,65 4,40 4,23 4,08 Tabelle 5: Astronomische Daten Jupiter Saturn Saturn bewegt sich im Sternbild Jungfrau rechtläufig in Richtung Süden. Nach seinem Deklinationsmaximum von Anfang Juni sinkt die Deklination im aktuellen Quartal von −01◦ 52’49” auf −05◦ 08’42”. 10,645245 AU; ein Maximum von 10,666295 AU wird sich (in Verbindung mit der bevorstehenden Konjunktion) am 13. Oktober gegen 23:52 ergeben. Der Abstand zur Sonne steigt von 9,638856 AU auf 9,665731 AU. Der Erdabstand steigt von 9,550952 AU auf Ausgehend von einem Minimum von +07◦ 17’03”, 14 Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender das auf den 08. Juni fiel, steigt die von der Erde aus gesehene Ringöffnung weiter an; sie beträgt zu Beginn des Vorschauzeitraumes +07◦ 28’31” und erreicht zu seinem Ende +11◦ 05’56”. Auch von der Sonne aus gesehen öffnen sich Saturns Ringe weiter (+10◦ 07’27” auf +11◦ 22’23”). on des Ringplaneten sinkt von +91◦ 55’32” auf +11◦ 25’58”; der Nulldurchgang und damit die Konjunktion des Planeten (in einem Sonnenabstand von 2◦ 15’) ereignet sich am 13. Oktober gegen 23:13. Die ekliptikale Breite sinkt von +02◦ 29’30” auf +02◦ 15’11”; ein Minimum von +02◦ 15’01,”79 fällt auf den 11. Oktober gegen 05:26. Die Elongati- Saturn ist kurz vor seiner Konjunktion ein Objekt des Abendhimmels. Die Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges sinkt von 31◦ 45’ auf 04◦ 28’. Datum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. 15.09. 01.10. Aufgang 13:38 12:46 11:45 10:57 09:59 09:13 08:20 Untergang 01:28 00:34 23:25 22:32 21:28 20:35 19:36 Helligkeit +0,m9 +0,m9 +0,m9 +0,m9 +0,m9 +0,m8 +0,m8 Größe 17,”4 16,”9 16,”5 16,”2 15,”9 15,”7 15,”6 Ringng. +7◦ 28’31” +7◦ 46’31” +8◦ 18’06” +8◦ 50’43” +9◦ 36’21” +10◦ 17’18” +11◦ 05’56” Elong. +91,◦9 +79,◦2 +64,◦0 +51,◦8 +37,◦1 +25,◦1 +11,◦4 Erdabst. 9,55 9,78 10,05 10,25 10,44 10,56 10,65 Tabelle 6: Astronomische Daten Saturn Uranus Uranus befindet sich weiterhin im Sternbild Fische, wo er im aktuellen Vorschauzeitraum eine Rückläufigkeit beginnen wird. Zunächst steigt seine Deklination von +01◦ 03’19” auf ein Maximum von +01◦ 03’50,”04, das am 08. Juli gegen 07:02 angenommen wird. Kurz darauf folgt am 10. Juli gegen 05:38 eine Bewegungsumkehr in Rektaszension bei 00h 17m 19,s 55. Bis zum Ende des Vorschauzeitraumes sinkt die Deklination wieder auf +00◦ 10’14”; ein Nulldurchgang und damit der Wechsel auf die Südhemisphäre wird sich am 12. Oktober gegen 01:35 anschließen. Uranus’ Erdabstand sinkt von 19,982744 AU zunächst auf ein (mit seiner bevorstehenden Opposition zusammenhängendes) Minimum von 19,077499 AU, das sich am 25. September gegen 07:01 ereignet, und steigt bis zum Ende des aktuellen Vorschauzeitraumes wieder auf 19,082462 AU. Der Sonnenabstand sinkt von 20,083643 AU auf 20,080151 AU. Die ekliptikale Breite Uranus’ sinkt von einem Anfangswert von −00◦ 44’25” auf ein Minimum von −00◦ 46’16,”40 am 21. September gegen 07:14 und steigt bis zum Quartalsende wieder auf −00◦ 46’14”. Die Elongation beträgt am ersten Juli −94◦ 14’53”; sie sinkt, bis der Planet am 26. September gegen 01:59 seine Oppositionsstellung er- Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2011 reicht, und beträgt am Ende des Vorschauzeitraumes +174◦ 54’58”. Uranus ist zu Beginn des Vorschauzeitraumes am Morgenhimmel beobachtbar; seine Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges beträgt am ersten Juli 36◦ 26’ und wächst weiter bis auf ein Maximum von 41◦ 17’, das auf den 22. Juli fällt. Zu diesem Zeitpunkt verlagert sich der Transit des Planeten auf die Zeit vor dem Sonnenaufgang. Darauf sinkt die Höhe am Morgenhimmel wieder, und am 26. September steht Uranus zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges letztmals über dem Horizont. Dafür erscheint er, nachdem sich sein Transit durch die frühen Morgen- in die späten Nachtstunden verschoben hat, am 24. September zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges erstmals über dem Horizont und erreicht am ersten Oktober eine Höhe von 1◦ 50’. Die Helligkeit der Planetenscheibe steigt von 5,m8 auf 5,m7, die Größe steigt von 3,”3 auf 3,”4. Datum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. 15.09. 01.10. Aufg. 01:00 00:05 22:54 21:58 20:50 19:54 18:50 Unterg. 13:15 12:20 11:12 10:16 09:06 08:08 07:02 Elong. −94,◦2 −107,◦6 −124,◦0 −137,◦7 −154,◦6 −168,◦7 +174,◦9 Erdabst. 19,98 19,75 19,50 19,32 19,17 19,09 19,08 Tabelle 7: Astronomische Daten Uranus 15 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Neptun Neptun befindet sich im Sternbild Wassermann in Rückläufigkeit auf einer in Richtung Süden ausgerichteten Bahn. Seine Deklination sinkt im Vorschauzeitraum von −11◦ 46’36” auf −12◦ 33’26”. Der Erdabstand Neptuns sinkt von 29,370872 AU auf ein (auch in diesem Fall wieder mit dem Erreichen der Oppositionsstellung des Planeten zusammenhängendes) Minimum von 28,995127 AU, das am 22. August gegen 11:22 erreicht wird, und steigt bis zum Ende des aktuell diskutierten Quartals wieder auf 29,218830 AU. Der Sonnenabstand sinkt äußerst geringfügig von 30,008215 AU auf 30,005302 AU. Die ekliptikale Breite Neptuns beträgt am ersten Juli −00◦ 32’11”; sie sinkt auf ein Minimum von −00◦ 33’20,”74, das am 25. September gegen 07:54 erreicht wird, und steigt bis zum ersten Oktober wieder auf −00◦ 33’20”. Die Elongation beträgt zu Beginn des Vorschauzeitraumes −128◦ 03’09”. Am 23. August erreicht der Planet gegen 01:10 seine Oppositionsstellung. Bis zum Ende des Vorschauzeitraumes hat die Elongation wieder auf +141◦ 08’54” abgenommen. Veränderliche Sterne Die Tabelle 10 enthält Angaben über Maxima und Minima der Helligkeit veränderlicher Sterne im dritten Quartal 2011. Zu Beginn des Vorschauzeitraumes zeigt sich Neptun am Morgenhimmel zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges über dem Horizont, wobei er am ersten Juli eine Höhe von 28◦ 18’ erreicht. Diese geht mit der Verlagerung des Transits auf immer frühere Nachtstunden allmählich zurück, und am 23. August steht der Planet letztmals zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges über dem Horizont. Dafür erreicht Neptun am 21. August erstmals zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges eine positive Höhe über dem Horizont. Bis zum Ende des Vorschauzeitraumes steigt seine Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges auf 10◦ 40’. Die Größe der Planetenscheibe liegt bei 2,”1, die Helligkeit steigt von 7,m9 auf 7,m8. Datum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. 15.09. 01.10. Aufg. 23:52 22:57 21:49 20:53 19:45 18:50 17:46 Unterg. 10:08 09:12 08:02 07:05 05:56 04:59 03:54 Elong. −128,◦1 −141,◦6 −158,◦3 −172,◦0 +171,◦1 +157,◦2 +141,◦1 Erdabst. 29,37 29,20 29,06 29,00 29,01 29,08 29,22 Tabelle 8: Astronomische Daten Neptun Datum 06.07. 00:45 18.07. 22:10 31.07. 20:40 03.08. 22:40 04.08. –:– 17.08. 23:05 31.08. –:– 08.09. 19:45 10.09. –:– 15.09. –:– 16.09. 00:05 19.09. 00:05 19.09. 00:55 23.09. –:– 25.09. –:– 28.09. –:– Ereignis Max Min Min Max Max Max Max Max Max Max Max Min Min Max Max Max Stern δ Cep β Lyr (Bedeckungsver.) β Lyr (Bedeckungsver.) η Aql (δ Cep–Stern) S Her (Mira-Stern) δ Cep RT Cyg (Mira-Stern) η Aql (δ Cep–Stern) R Ser (Mira-Stern) S CrB (Mira-Stern) η Aql (δ Cep–Stern) β Per (Bedeckungsver.) β Lyr (Bedeckungsver.) T Her (Mira-Stern) R UMa (Mira-Stern) o Cet (Mira-Stern) Tabelle 10: Veränderliche Sterne Meteorströme Tabelle 11 enthält Angaben zu den im aktuellen Vorschauzeitraum beobachtbaren Meteorströmen. Meteorstrom Juni-Bootiden Piscis Austriniden δ Aquariden (S) α Capricorniden Perseiden κ Cygniden α Aurigiden Sept.-Perseiden δ-Aurigiden Tauriden (S) Tauriden (N) Beg. 22.06. 15.07. 12.07. 03.07. 17.07. 03.08. 25.08. 05.09. 18.09. 25.09. 25.09. Ende 02.07. 10.08. 19.08. 15.08. 24.08. 25.08. 08.09. 17.09. 10.10. 25.11. 25.11. Max. 27.06. 27.07. 27.07. 29.07. 12.08. 17.08. 31.08. 09.09. 03.10. 05.11. 12.11. ZHR var 5 20 4 100 3 7 5 2 5 5 Tabelle 11: Meteorströme 16 Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender Sternbedeckungen durch den Mond In Tabelle 12 finden sich alle im dritten Quartal 2011 von Darmstadt aus beobachtbaren Sternbedeckungen durch den Mond. Die Tabelle enthält 13 Ereignisse mit Helligkeiten zwischen 4,m63 und 6,m79; die Mondphasen liegen zwischen 43 und 93 Prozent. (E Eintritt, A Austritt) Zeitpunkt 08.07. 23:03:35E 09.07. 23:05:11E 12.07. 22:55:37E 17.07. 22:55:39A 19.07. 02:15:17A 05.08. 22:01:52E 09.08. 22:33:53E 22.08. 00:10:07A 18.09. 06:04:22A 18.09. 22:59:39A 18.09. 23:31:58A 20.09. 00:47:50A 20.09. 02:24:40A bed. Stern BD−13◦ 3692 BD−18◦ 3789 39 o Oph 47 Cap 63 κ Aqr BD−16◦ 3785 4 Sgr BD+20◦ 621 BD+20◦ 602 51 Tau 56 Tau 108 Tau 109 Tau Helligk. 6,m79 5,m75 5,m11 6,m03 5,m03 6,m27 4,m63 5,m97 6,m49 5,m53 5,m23 6,m27 4,m95 Phase 0, 57+ 0, 68+ 0, 93+ 0, 93− 0, 86− 0, 43+ 0, 84+ 0, 50− 0, 73− 0, 67− 0, 66− 0, 56− 0, 56− Tabelle 12: Sternbedeckungen durch den Mond Der Sternenhimmel Die Graphik am Anfang dieses Artikels zeigt den Sternenhimmel für den 15. August um Mitternacht. Dem Beobachter zeigt sich nun ein typischer Sommerhimmel; die Milchstraße zieht sich quer durch den Zenit, der in eine Ecke des Sternbildes Schwan fällt. Zusammen mit der Leier dominiert denn auch der Schwan die zenitnahe Region des Himmels; unter ihnen in Richtung Süden steht der Adler, und damit sind mit Deneb, Vega und Atair alle Sterne des wohlbekannten Sommerdreiecks prominent am Himmel versammelt. Flankiert wird der Adler im Westen vom Herkules, der seine beste Zeit nun hinter sich hat und dem Bärenhüter in Richtung Horizont nachfolgt, im Osten vom Pegasus, der noch auf seine Stunde wartet. Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2011 Tief im Südwesten sind noch die letzten Reste des Skorpion zu sehen; Antares geht vier Minuten nach Mitternacht unter. Der Schütze hat noch etwas Zeit und steht in unmittelbarer Horizontnähe am Südhimmel. In Richtung Norden findet man vom Schwan ausgehend auf der Milchstraße die Sternbild Cassiopeia, Perseus und Fuhrmann; unter ihnen steht bereits im Nordosten die erste Ecke des Sternbilds Stier über dem Horizont. Der Nordwesten selbst ist bis auf den Großen Bären derzeit eher unspektakulär. Von den Planeten des Sonnensystems sind zu dem Zeitpunkt, den die Grafik zeigt, nur Jupiter (Aufgang 23:15), Uranus (Aufgang 22:02), Neptun (Aufgang 20:57) und Pluto (Untergang 02:43) am Himmel zu sehen. Saturn ist bereits gegen 22:35 untergegangen, Mars erscheint erst gegen 02:17. ¦ 17 Aus dem Verein. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jahreshauptversammlung 2011 von Andreas Domenico und Dr. Dirk Scheuermann Im Folgenden eine Zusammenfassung des Protokolls der Mitgliederversammlung am 16. April 2011. Das vollständige Protokoll erhalten Sie auf Anfrage bei der Geschäftsstelle. Am 16. April 2011 trafen sich 13 stimmberechtigte Mitglieder zur ordentlichen Mitgliederversammlung im Observatorium Ludwigshöhe. Die Tagesordnung sah vor: 1. Eröffnung, Verlesen der Tagesordnung, Bestimmung der Protokollführung 2. Berichte über das Jahr 2010 durch die Vorsitzenden und die Gruppenleiter 3. Kassenberichte 4. Kassenprüfungsbericht 5. Entlastung des Vorstandes 6. Neuwahl eines Kassenprüfers 7. Anträge 8. Verschiedenes 1. Eröffung, Tagesordnung Der 1. Vorsitzende Andreas Domenico eröffnete die Versammlung um 16.05 Uhr. Die Einladung wurde fristgerecht an alle Mitglieder verschickt, womit die Beschlussfähigkeit der Mitgliederversammlung festgestellt wurde. Nach der Verlesung der Tagesordnung wird Dr. Dirk Scheuermann als Protokollführer bestimmt. 2. Berichte Mitgliederstatistik Die Mitgliederzahl zeigt sich stabil mit einer niedrigen Anzahl (knapp 90). Zum Glück gab es 2010 auch einige Neuzugänge und keine große Anzahl von Austritten. Trotzdem muss bei Einnahmen verstärkt nach Alternativen zu Mitgliedsbeiträgen geschaut werden. Veranstaltungen Auch das Jahr 2010 war von zahlreichen Veranstaltungen geprägt, schwerpunktmäßig Sternführungen und Vorträge. Leider gab es diesmal nur zwei Vorträge mit externen Referenten. 18 Wie bereits in den Vorjahren (seit 2008) fand auch 2010 (ebenso wie jetzt erst kürzlich in diesem Jahr) wieder ein VHS-Kurs statt, welcher seit 2010 auch als Lehrerfortbildung anerkannt ist. Mitteilungen Wie geplant sind die Mitteilungen 2010 erstmals nur vierteljährlich erschienen. Bei der Erstellung gab es technische Probleme mit modernen Betriebssystemen. Der Vorsitzdende fordert zur stärkeren Beteiligung durch mehr Autoren auf. Homepage Die Homepage erweist sich als wichtigste Informationsquelle und wichtigstes Instrument zur Kontaktaufnahme für Interessenten an der Volkssternwarte. Es wäre sinnvoll, hier noch mehr Bilder zu präsentieren. Sonstiges Der 1. Vorsitzende weist auf die eingeführten Mitgliedsausweise hin, die man bei Vorträgen (Eintrittsgeld für Externe) zur Vermeidung von Missverständnissen immer bei sich haben sollte. Zahlreiche Mitglieder kommen nicht regelmäßig auf die Sternwarte und sind deshalb dort nicht persönlich bekannt. Die Neueröffnung der lange Jahre gesperrten Cooperstraße ist für die Volkssternwarte sehr erfreulich, da die Zufahrt dadurch wesentlich einfacher geworden ist. Ein Teil der Umbeschilderung / Verlegung der Wegweiser an der Heidelberger Landstraße vom Abzweig Friedrich-Ebert-Straße an den Abzweig Cooperstraße, wurde von der Stadt bereits vorgenommen, die übrigen Wegweiser (HeinrichDelp-Straße) sollen noch in die Cooperstraße verlegt werden (was inzwischen erfolgt ist, Anm. d. Red.). Beobachtung Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Aus dem Verein Im Jahr 2010 gab es insbesondere viele JupiterBeobachtungen. Erfreulicherweise sind die Beobachtungsmöglichkeiten für den Saturn durch die Entfernung der Bäume wesentlich besser geworden. Wünschenswert wären noch mehr Beobachtungsabende sowie bessere Fertigkeiten der Vereinsmitglieder im Umgang mit Instrumenten. Auch sonntägliche Sonnenbeobachtungen sollten wieder regelmäßiger stattfinden. 3. Kassenberichte Der größte Ausgabe-Posten besteht nach wie vor bei Heizung und Strom und kann auch nicht vermindert werden. Im Vergleich zu 2010 fielen weniger Gebäudekosten an. Einige Spenden und Sponsor-Beiträge sind eingegangen. Die Vorschau sieht insgesamt günstiger aus als 2010, vermutlich ist ein Aufwachs zu verzeichnen. Der 1. Vorsitzdene berichtet über ein weiteres Sponsoring der Firma Evonik. Leider gab es weniger Vortragseinnahmen, dennoch brachte die Spendenbüchse größere Einnahmen. Inklusive der Rücklagen ergibt sich ein Gesamtbestand von ca. 4000 Euro. 4. Kassenprüfungsbericht Die Buchführung wurde von den Kassenprüfern geprüft und für korrekt befunden. Schlechtwetter. Der Antragsteller stellte zwei Beschlussvorschläge vor und erläuterte seinen Antrag: In der Vergangenheit war häufig über Sinn und Zweck des Angebots von Alternativprogrammen im Falle schlechten Wetters diskutiert worden. Um sich für die Zukunft auf eine Vorgehensweise zu einigen, sollte die JHV das Thema diskutieren und ggf. eine Vorgehensweise beschließen. Der 1. Vorsitzende erläutert die Problematik mit Besuchern, welche die Wetterproblematik“ nicht ” beachten und trotz erfolgter Hinweise auf die Abhängigkeit vom geeigneten Beobachtungswetter auf die Sternwarte kommen. Erfahrungsgemäß zeigten diese Besucher auch wenig Spendenbereitschaft. Ein Vorschlag ist, auch für Sternführungen künftig Eintrittsgelder zu erheben. Möglich wäre ein neues Konzept für Sternführungen, welches auf jeden Fall auch ein Zusatz-Programm beinhaltet. Dies ist sinnvoll, da es auf der Beobachtungsplattform ohnehin immer zu Engpässen kommt und die Besucher entsprechende Wartezeiten in Kauf nehmen müssen, die man so besser überbrücken kann. Harald Horneff schlägt vor, die offizielle Abstimmung erst einmal zu vertagen. Der letzte Beobachtungsabend hat gezeigt, dass kurzfristig beschlossene Aktionen oft in der Praxis nicht umsetzbar sind. Die JHV einigt sich am Schluss darauf, jetzt keinen Beschluss zu fassen, sondern in den nächsten Wochen erst einmal ein genaueres Konzept zur Gestaltung der Sternführungen zu erarbeiten. 5. Entlastung des Vorstands 8. Verschiedenes Der 1. Vorsitzende erläutert die Bedeutung der Enlastung des Vorstandes. Die Entlastung stellt den Vorstand von allen Ansprüchen des Vereins frei. Die Entlastung wird von der Mitgliederversammlung ohne Gegenstimmen und mit Enthaltung des juristischen Vorstandes angenommen. 6. Neuwahl eines Kassenprüfers Robert Wagner verbleibt im Amt, Wolfgang Beike steht nicht mehr zur Verfügung. Harald Horneff wird mit einer Enthaltung zum neuen Kassenprüfer gewählt. 7. Anträge Es liegt ein Antrag von Dirk Scheuermann vor zum Thema Gestaltung von Sternführungen bei Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2011 Paul Engels kündigt an, das Amt des Kassenwartes Ende des Jahres abzugeben. Heinz Johann ist bereit das Amt zu übernehmen. Ulrich Metzner soll die Ehrenmitgliedschaft verliehen werden, da er sich in den letzten Jahren um die Sternwarte besonderer Verdienste erworben hat, u.a. durch regelmäßige Instandhaltungsarbeiten. Leider ist er krankheitsbedingt nicht anwesend. Der 1. Vorsitzende erläutert die Hintergründe der Ehrenmitgliedschaft. Sie muss vom Vorstand vorgeschlagen und von der JHV bestätigt werden und beinhaltet u.a. eine Beitragsbefreiung. Der Vorstand schlägt abschließend vor, Ulrich Metzner die Ehrenmitgliedschaft zu verleihen, der Vorschlag wird einstimmig angenommen. Die Mitgliederversammlung endete um 17.55 Uhr. ¦ 19 . . . Veranstaltungen und Termine . . . Juli / August / September 2011 . . . Freitags ab 19:30 Leseabend, Beobachtung, Gespräche über astronomische Themen Sonntags ab 10:30 Sonnenbeobachtung mit Gesprächen über astronomische Themen Freitag, 29. 07. 20:00 Öffentliche Vorstandssitzung Samstag, 20. 08. 20:00 Öffentlicher Vortrag: Edelsteine am Himmel — Planetarische Nebel (H. Horneff, VSD) Freitag, 26. 08. 20:00 Redaktionssitzung Mitteilungen 4/2011 Samstag, 03. 09. 20:00 Sternführung: Die Sterne über Darmstadt“ ” Samstag, 10. 09. 20:00 Öffentlicher Vortrag: Supercomputer erkunden die dunkle Seite des Kosmos (Prof. Dr. Volker Springel, Universität Heidelberg) Samstag, 17. 09. Redaktionsschluss Mitteilungen 4/2011 Die Astro-Fotografie-Gruppe trifft sich nach telefonischem Rundruf. Interessenten mögen Freitags- oder Samstagsabend auf der Sternwarte anrufen oder ihre Telefonnummer hinterlassen Volkssternwarte Darmstadt e.V. Observatorium Ludwigshöhe: Geschäftsstelle: Auf der Ludwigshöhe 196 Karlstr. 41 Telefon: (06151) 51482 64347 Griesheim email: [email protected] Telefon: (06155) 898-496 http://www.vsda.de Telefax: (06155) 898-495 sponsorten diese Mitteilungen