Mitteilungen VSD - Volkssternwarte Darmstadt eV

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Inhalt, Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Die letzte Druckausgabe der Mitteilungen — Andreas Domenico . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Vortragsveranstaltungen im 3. Halbjahr 2012 — . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Neues aus Astronomie und Raumfahrt — Wolfgang Beike . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Neil Alden Armstrong — Wolfgang Beike . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Messier 3 in den Jagdhunden — Jan Wilhelm und Andreas Domenico . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Vorschau Oktober / November / Dezember 2012 — Alexander Schulze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12
Veranstaltungen und Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Zum Titelbild
Die Sonnenaktivität nimmt weiter zu. Am 30. September gelang Robert Wagner von Dieburg aus diese
Hα-Aufnahme. Am Rand der Sonne sind Protuberanzen sichtbar, die Chromosphäre zeigt Filamente (so
nennt man Protuberanzen auf der Sonnenscheibe) und Fleckengruppen. Wenn Sie dies auch mal mit
den eigenen Augen sehen möchten: Die Sonnenbeobachter treffen sich bei klarem Himmel jeden Sonntag
vormittag. Mitglieder und Besucher sind hier stets herzlich willkommen. Es empfiehlt sich jedoch immer
vorher ein kurzer Anruf im Observatorium, ob die Beobachtung auch stattfindet.
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Impressum
Die Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt“
”
erscheinen vier mal im Jahr (jeweils zu Quartalsbeginn)
im Eigenverlag des Vereins Volkssternwarte Darmstadt
e.V. — Der Verkaufspreis ist durch den Mitgliedsbeitrag
abgegolten. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben
nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder. Urheberrechte bei den Autoren.
Geschäftsstelle
/
Redaktion: Karlstr. 41,
64347 Griesheim, Tel.: 06155-898496, Fax.: 06155898495. Vertrieb: Peter Lutz. Redaktionsltg.: Andreas Domenico. Layout, Satz: Andreas Domenico.
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Druck: Hausdruckerei Evonik Industries AG, Kirschenallee, 64293 Darmstadt. Auflage: 150.
Volkssternwarte Darmstadt e. V.: Andreas Domenico (1. Vorsitzender), Robert Schabelsky (2. Vorsitzender), Beisitzer: Bernd Scharbert, Paul Engels, Dr. Dirk
Scheuermann, Heinz Johann, Peter Lutz, Dr. Robert
Wagner, Ulrich Metzner, Harald Horneff. Jahresbeitrag: 60 EUR bzw. 30 EUR (bei Ermäßigung). Konto:
588 040, Sparkasse Darmstadt (BLZ 508 501 50). Internet: http://www.vsda.de, email: [email protected]
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2012
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Editorial
Die letzte Druckausgabe der Mitteilungen
Liebe Mitglieder, liebe Leser der Mitteilungen,
mit einiger Verspätung aufgrund von akutem Zeitmangel — jedes ungeliebte Produkt aus Ehrenamt und
Beruf —halten Sie sie nun in den Händen, die letzte Ausgabe der im Offsetdruckverfahren hergestellten
Mitteilungen.
Wie bereits im Editorial des letzten Heftes ausführlich berichtet wurde, hat die Mitgliederversammlung
der Volkssternwarte Darmstadt e. V. beschlossen, dass die Mitteilungen in dieser Druckversion bis zum
Jahresende 2012 aus Kosten- und Effizienzgründen eingestellt werden.
Statt eines auf Papier gedruckten Heftes wird es ab der kommenden Ausgabe 1/2013 (Januar-März 2013)
eine neu gestaltete Online-Version der Mitteilungen geben, die dann über unsere – ebenfalls gerade in der
Neukonzeption befindliche – Internet-Seite www.vsda.de heruntergeladen werden kann.
Die neue Publikation wird – höchstwahrscheinlich – im PDF-Format sein, farblich gestaltet und unabhängig in der Seitenzahl. Die Redaktion erarbeitet momentan verschiedene Layouts, möglicherweise
werden aber die ersten Ausgaben noch im gewohnten Stil erscheinen. Momentan prüfen wir auch die
Möglichkeit alternativer Reader zum bekannten Adobe Acrobat, wie z. B. issuu (siehe www.issuu.com).
Das war’s dann also. Das letzte Heft. Kaum vorstellbar: Seit der ersten Ausgabe im März 1969 erschienen
die Mitteilungen ännähernd 500 mal!
Wir, der Vorstand und die Redaktion, bedanken uns bei allen Mitwirkenden, Autoren und Lesern der
Mitteilungen für 42 Jahre Treue und hoffen natürlich auf viele, viele weitere Jahre, in denen Sie uns diese
Treue halten und wir mit den neuen Mitteilungen“ über Aktuelles und Wissenswertes über Astronomie
”
und Raumfahrt berichten können.
Nach wie vor gilt unser Angebot, dass wir in Ausnahmefällen Mitgliedern einen Ausdruck zusenden
werden.
Wir wollen dies allerdings wirklich nur jenen Mitgliedern anbieten, die beispielsweise aus Altersgründen
keinen Internetzugang oder die Möglichkeit zum Ausdrucken der Online-Mitteilungen haben. Bei Interesse
senden oder faxen Sie bitte das der letzten Ausgabe beigelegte Antwortschreiben an die Geschäftsstelle,
oder – falls nicht mehr zur Hand – rufen Sie an oder mailen Sie uns.
Die Redaktion der Mitteilungen und der Vorstand der Volkssternwarte Darmstadt e. V.
wünschen allen Lesern und Mitgliedern eine besinnliche Vorweihnachtszeit, ein frohes
Fest und ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2013.
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Mit Blick auf die Zukunft
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2012
Andreas Domenico
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Vorträge bei der VSD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Vortragsveranstaltungen im 3. Halbjahr 2012
Mit dieser neuen Rubrik informieren wir unsere Leser über alle Vortragsveranstaltungen in den bevorstehenden Monaten. Die Termine und Angaben zu den Veranstaltungen sind ohne Gewähr, Änderungen nicht
auszuschließen.
Bitte beachten Sie unsere Internetseite oder die Tagespresse. Verantwortlich für die Inhaltszusammenfassungen
der Vorträge sind die Referenten.
Weitere Veranstaltungen (Sternführungen, Tage der offenen Tür, Versammlungen etc.) entnehmen Sie bitte
wie gewohnt der Terminseite der Mitteilungen oder unserer Internetseite www.vsda.de.
6. Oktober 2012, 20.00 Uhr
Der LHC am CERN: Urknall im Labor
Simone Schuchmann, Institut für Kernphysik, Goethe-Universität Frankfurt
Wie ist aus der Urknall-Suppe unsere Materie entstanden? Welche Kräfte haben dort gewirkt, und wie?
Warum gibt es mehr Materie als Antimaterie? Fragen, die Kern- und Teilchenphysiker am und ums CERN
(Europäisches Kernforschungszentrum bei Genf) herum beschäftigen. Ein Mini-Urknall im Labor kann uns
helfen, die Antworten zu finden. Hierzu werden Protonen oder Schwerionen mit fast Lichtgeschwindigkeit
aufeinander geschossen.
Die dafür notwendige Energie erhalten sie vom Large Hadron Collider (LHC), dem derzeit weltgrößten
Teilchenbeschleuniger. Aber auch die Detektoren zur Messung der Kollisionsprodukte, wiederum Teilchen,
sind beachtlich in ihrer Größe. Je kleiner das Messobjekt, je größer das Mikroskop: Eine spannende
Forschung zwischen Femto- und Kilometer, Micro- und Teraelektronenvolt, eiskalt und extrem heiß.
3. November 2012, 20.00 Uhr
Massive Schwarze Löcher - Monster in Galaxienzentren
Prof. Dr. Reinhard Genzel, MPI für extraterrestrische Physik, Garching
Seit der Entdeckung der Quasare vor etwa 40 Jahren haben sich die Indizien gehäuft, dass in den Zentren
von Milchstraßensystemen massive Schwarze Löcher sitzen, die durch Akkretion von Gas und Sternen effizient Gravitationsenergie in Strahlung umwandeln. Durch hochauflösende Messungen im Infrarot- und
Radiobereich ist es jetzt im Zentrum unserer eigenen Milchstraße gelungen, einen überzeugenden Beweis für diese Hypothese zu liefern, und gleichzeitig neue und unerwartete Resultate über den dichten
Sternhaufen in der unmittelbaren Umgebung des Schwarzen Lochs erbracht.
Hierbei haben neue Entwicklungen in der Infrarotinstrumentierung und der adaptiven Optik am neuen
Großteleskop der ESO, dem VLT, eine wichtige Rolle gespielt. Gleichzeitig ist es klar geworden, dass die
meisten Galaxien massive Schwarze Löcher beherbergen, und dass diese Schwarzen Löcher bereits etwa
eine Milliarde Jahre nach dem Urknall entstanden sein müssen. Es werden diese neuen Messungen und
ihre Konsequenzen fuer die Entstehung von Schwarzen Löchern im frühen Universum diskutiert.
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Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2012
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vorträge bei der VSD
8. Dezember 2012, 20.00 Uhr
Extrasolare Planeten - Heiße Jupiter, Supererden und Tatooine-Systeme
Prof. Dr. Thomas Henning, Max-Planck-Institut für Astronomie, Heidelberg
Mehr als 800 extrasolare Planeten konnten bisher entdeckt werden. Die Kepler-Weltraummission hat
über 2000 weitere Planetenkandidaten aufgespürt. Diese neuen Weltenßeigen eine unerwartete Vielfalt,
von sehr heißen Jupiter-artigen Planeten zu Supererden, von Planeten auf stark exzentrischen Bahnen zu
solchen um enge Doppelsterne. Der Vortrag wird zeigen, wie man solche Planeten aufspüren kann und
wie sie entstanden sein könnten. Er wird die ersten Spektren von Planetenatmosphären zeigen und auf
ihre Eigenschaften eingehen.
Vorschau 1/2013:
26. Januar 2013, 20.00 Uhr
Gibt es außerirdisches Leben?
Andreas Domenico, Volkssternwarte Darmstadt
Die Frage, ob die Menscheit allein ist im Universum oder nicht, ist eine der ältesten. Auch in den Naturwissenschaften ist sie in letzter Zeit immer wichtiger geworden. Die Astronomie beginnt Hinweise auf
die Existenz und die physikalische und chemische Beschaffenheit ferner Planeten zu liefern, während die
Raumfahrt uns die direkte Suche nach Leben auf unseren Nachbarplaneten ermöglicht. Andere Projekte setzen sich das Ziel, Radiosignale von fortgeschrittenen technischen Zivilisationen aufzuspüren, die
irgendwo in unserer Galaxis existieren mögen (SETI). Wie sehen die chemischen, physikalischen und biologische Voraussetzungen aus, damit Leben entstehen kann. Gibt es Leben in anderen Sonnensystemen?
Wie könnte es aussehen? Gibt oder gab es Leben auf dem Mars? Wie funktioniert SETI? Was erzählen
uns Meteoriten? Was ist an dran an UFO’s?
23. Februar 2013, 20.00 Uhr
Schönes Wetter genügt nicht – Beobachtungsbedingungen auf der Ludwighshöhe
Dr. Dirk Scheuermann, Volkssternwarte Darmstadt
Die praktische Astronomie ist sowohl als Wissenschaft als auch als Hobby eine äußerst witterungsabhängige Aktivität. Die Beobachtung von Himmelsobjekten ist ausschließlich bei wolkenfreiem Himmel
möglich. Aber ein bedeckter Himmel ist nicht der einzige witterungsbedingte Einfluss, welcher die Beobachtungsmöglichkeiten einschränken kann. Neben kurzfristigen Witterungseinflüssen führen auch regelmäßige
jahreszeitenbedingte Einflüsse und sonstige örtliche Bedingungen häufig dazu, dass Himmelsobjekte nicht
genau nach dem astronomischen Kalender zu beobachten sind. Der Vortrag soll dem Besucher einen Einblick in die regelmäßigen Beobachtungsprobleme auf der Ludwigshöhe vermitteln und erläutern, wieso es
auch bei scheinbar günstigem Beobachtungswetter nicht immer möglich ist, dem Besucher interessante
Beobachtungsobjekte in der erwarteten Qualität zu präsentieren.
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Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2012
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Astro-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Neues aus Astronomie und Raumfahrt
von Wolfgang Beike
Ein Forscherteam vom Geologischen Vermessungsamt für Dänemark und Grönland (GEUS)
fand in Grönland Überreste eines riesigen Einschlagkraters, der vor drei Milliarden Jahren entstand. Die fast ringförmige Impaktstruktur hat
einen Durchmesser von 100 km. Nachgewiesen wurde der Krater durch indirekte Verfahren wie die Suche nach Hochdruckmineralien, die nur durch heftige Asteroiden-Einschläge entstehen können. Besagter Ring bildete sich 25 km unter der damaligen
Oberfläche. Nach drei Milliarden Jahren ist aber
von den Folgen des Einschlags nicht mehr viel zu
erkennen, die meisten Gesteine wandeln sich durch
geologische Prozesse immer wieder um. In den letzten drei Millionen Jahren wurde die Einschlagsstelle durch die mächtigen Eismassen des grönländischen Eisschildes freigehobelt. Forscher glauben,
dass der Asteroid ca. 30 km groß war. Damit wäre
er 20–30 mal schwerer als der Impaktor der mexikanischen Halbinsel Chicxulub, der für das Aussterben der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren verantwortlich gemacht wird. Folglich wäre hier der
älteste und größte auf Erden bekannte Einschlagskrater. Etwa 180 Einschlagskrater sind bisher auf
der Erde entdeckt worden.
Die Raumsonde Dawn hat eine dreidimensionale
Farbkarte des Asteroiden Vesta erstellt. Auf der
Nordhalbkugel ist der Himmelskörper übersät mit
Kratern, am Südpol erhebt sich der höchste Berg
von Vesta — er ist mehr als doppelt so hoch als der
Mount Everest. Das teilte das Max-Planck-Institut
(MPI) für Sonnensystemforschung mit. Dessen Forscher hatten die Kameratechnik an Bord maßgeblich entwickelt. Eigentlich sei Vesta mit einem
Durchmesser von 525 km und seiner unregelmäßigen Form ein Asteroid. Die Dawn-Sonde habe jedoch gezeigt, dass Vesta wie die Erde aus Kruste,
Mantel und Kern aufgebaut sei. Vesta ist der zur
Zeit kleinste bekannte Himmelskörper mit diesem
durch die Schwerkraft verursachten Schichtaufbau.
Daher sehen die Forscher ihn nun auch als Vorplaneten, der vor 4,5 Milliarden Jahren in seiner
Entwicklung stecken geblieben sei.
Der Marsrover Curiosty hat nach erfolgreicher
Landung nahe des 150 km großen Kraters Gale in der Vulkanregion Elysium den Dienst aufge-
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nommen. Das Erkundungsfahrzeug übertrifft seine beiden Vorgänger Spirit und Opportunity in
Sachen Größe und Ausstattung um ein Mehrfaches. Mit 3 m Länge, 2,70 m Breite und 900 kg
Gewicht erreicht das Gefährt schon fast die Masse eines Autos. Der Kameramast, gewissermaßen
der Ausguck von Curiosity, hat eine Höhe von
2,2 m. Die zehn wissenschaftliches Meßgeräte an
Bord besitzen eine Gesamtmasse von 75 kg, Spirit und Opportunity hatten nur je 5 kg. Nachdem die beiden Vorgänger größte Energieprobleme wegen Staubstürmen und der marsianischen
Jahreszeiten verkraften mussten, wurde Curiosity mit einer radioaktiven Quelle ausgestattet, deren Zerfallswärme konstante 110 Watt liefert. Zwei
Lithiumionen-Batterien können bei Spitzenbedarf
zugeschaltet werden. Die beiden aufwendigsten
Meßinstrumente an Bord sind CheMin und Chemcam. Bei CheMin werden, mit Hilfe von Röntgeninterferenzen und Röntgen-Fluoreszenzen die chemische Zusammensetzung der Probe-Mineralien im
Schnellverfahren geklärt. Ein komplettes Analyselabor im Taschenformat, der Traum eines jeden
Geologen. Die Chemcam erinnert schon fast an
Science-fiction Filme. Das Instrument feuert durch
ein Spiegelteleskop kurze, energiereiche Laserblitze
auf bis zu 7 m entfernte Objekte. Dabei wird Material verdampft, die freigesetzten Moleküle senden
ihre charakteristische Strahlung aus. Diese wird
vom Teleskop aufgefangen und zu einem Spektrometer weitergeleitet. Ziel von Curiosity ist nicht der
direkte Nachweis von marsianischem Leben wie bei
den Viking-Sonden in den Siebzigern, sondern das
Erkunden welche Möglichkeiten für Leben der Mars
überhaupt bereithält.
Neue Bilder der Raumsonde Cassini vom Saturnmond Titan zeigen, dass es auch in Äquatornähe
Seen aus flüssigem Methan gibt. Der größte dieser
Seen ist etwa viermal so groß wie der Bodensee. Am
Äquator wird es auf Titan am wärmsten, das -190◦
C kalte Methan verdunstet rasch und muß ersetzt
werden. Zum Teil geschieht das durch Regenfälle.
Jetzt haben die Forscher aber erkannt, dass vor allem Methan durch den Boden des Sees nachdrückt
ähnlich wie Grundwasser auf der Erde. /smallkip
Kürzlich wurde bei Aufnahmen vom Weltraumteleskop Hubble ein neuer Mond des Pluto ent-
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. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astro-News
deckt. Er war kartoffelförmig, der Durchmesser
wird auf 10–24 km geschätzt. Neben den Monden
Charon, Nix, Hydra und P4 ist das also der fünfte bekannte Mond des sonnenfernen Zwergplaneten. Die Forscher vermuten, dass alle diese kleinen Möndchen Überreste einer Kollision mit einem
großen Kuiper-Gürtel-Objekt sind, welche vor Milliarden Jahren stattfand. Die Mond-Entdeckungen
der letzten Jahre legen den Verdacht nahe, dass bei
Pluto noch viel mehr kleine und kleinste Körper
herumschwirren. Im Jahre 2015 wird die Sonde New
Horizons mit außergewöhnlich hoher Geschwindigkeit an Pluto vorbeischießen. Hoffentlich entdeckt
sie dabei nicht unfreiwillig einen weiteren MiniMond.
Reflexionsnebel sind Nebel, die selbst nicht
leuchten, aber von benachbarten Sternen angestrahlt werden und so erkennbar werden. Das gleiche scheint in viel größerem Maßstab auch für Galaxien zu gelten. Die Arbeitsgruppe Dunkle Galaxien der ETH Zürich untersucht 11 Milliarden Jahre alte Galaxien. Zu dieser Zeit waren die Galaxien noch nicht mehr als Gasansammlungen im All,
helle Sterne bildeten sich erst später. Listigerweise
suchten die Forscher auf der chilenischen Südsternwarte nach dem Widerschein eines Quasars an einer
solchen Gaswolke, die er im Ultravioletten aufhellt
— und sie wurden fündig. Als nächstes sollen noch
mehr dunkle Galaxien aufgespürt werden und deren dreidimensionaler Aufbau untersucht werden.
Die beiden Weißen Zwerge mit der Katalogbezeichnung J0651 umkreisen sich alle 12,75 Minuten
auf einer extrem engen Bahn — und sie nähern
sich einander für astronomische Verhältnisse rasant an. Ihre Umlaufzeit verkürzt sich pro Jahr
um 0,31 Millisekunden. Das zeigen Messungen eines internationalen Forscherteams vom Smithsonian Astrophysical Observatory. Damit bestätigt das
Sternenpaar eine wichtige Vorhersage der Allgemeinen Relativitätstheorie: Beschleunigt bewegte Massen strahlen Gravitationswellen ab, dadurch verliert ein enges Doppelsternsystem Energie. Bislang
ist es trotz großer Detektoranlagen nicht gelungen, Gravitationswellen direkt nachzuweisen. 1974
gelang radioastronomisch ein indirekter Nachweis
über den Energieverlust des Doppel-Pulsars PSR
1913+16 — aber nur weil man sich dessen Zunah-
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2012
me der Umlaufszeit durch andere Ursachen nicht
plausibel erklären konnte. Die neuen Beobachtungen vom SAO besitzen eine höhere Qualität als die
von 1974 und es ist ein Nachweis von Gravitationswellen im Bereich des sichtbaren Lichts. J0651 ist
das einzige bekannte Sternenpaar, dessen Umlaufbahn eng genug für eine derartige Messung ist —
und die sich noch nicht gegenseitig berühren und
dadurch ihre Bahnen verändern.
Massen ziehen sich an. Das ganze Weltall ist der
Gravitation unterworfen. Doch was verleiht den
Körpern ihre Masse? So einfach diese Frage klingt,
so schwer ist sie zu beantworten. Der englische
Physiker Peter Higgs schlug im Jahre 1964 einen
Mechanismus zur Zerlegung der elektroschwachen
Kraft vor, der dabei den Teilchen des Standardmodells ihre Masse verleiht. Dabei musste er die Existenz eines neues Teilchens annehmen, das dann als
Higgs-Boson bekannt wurde. Dieses Teilchen experimentell nachzuweisen ist eine der Hauptaufgaben des Large Hadron Colliuder (LHC) am CERN
in Genf. Dies ist nun mit größter Wahrscheinlichkeit gelungen. Die beiden Detektoren ATLAS und
CMS des LHC haben unabhängig voneinander ein
neues Teilchen mit 133facher Protonenmasse gefunden. Die Entdeckung als solche ist hieb- und
stichfest. Ob das neugefundene Teilchen aber wirklich das Higgs-Teilchen oder etwa zu einer neuen Gruppe von Supersymmetrie-Teilchen gehört ist
noch nicht völlig sicher. Nächstes Jahr wird die
Protonenenergie auf 7 Gigaelektronvolt pro Strahl
aufgerüstet. Das wird die Kollisionsrate drastisch
erhöhen und vielleicht mehr Klarheit bringen.
Fast alle Sterne nutzen die Konvektion, um ihr
heißes Plasma aus dem Kernbereich an die kühlere Sternenoberfläche zu bringen. Dort kühlt das
Plasma ab und sinkt wieder in die Tiefe. Mit Hilfe der Sonnen-Seismologie hat sich nun gezeigt,
dass 55.000 km unter der Sonne Konvektionszellen zugange sind, die sich etwa hundertmal langsamer bewegen als die Forscher bisher annahmen.
Das NASA-Satelliten-Sonnenobservatorium SDO
hat hier seit 2010 Messungen mit hoher Auflösung
von der ganzen Sonne aufgenommen. Forschung betreiben heisst eben auch, Rückschläge hinnehmen
zu können. Die Konvektion, einer der grundlegensten physikalischen Prozesse in der Sonne, hält also
noch einige Überraschungen für uns bereit.
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Nachruf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Neil Alden Armstrong
*5.8.1930 — †25.8.2012
Ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein großer
”
Schritt für die Menschheit“ — mit diesen Worten
sprang Neil Armstrong am 20. Juli 1969 von der
Leiter der Landefähre auf den staubigen Mondboden. Bis zu unserem Erdtrabanten war es für ihn
ein weiter Weg. Am 5. August 1930 kam der Sohn
eines staatlichen Rechnungsprüfers und einer Hausfrau auf die Welt und war schon als Pfadfinder von
der Fliegerei begeistert. Im Kinderzimmer hing die
Decke voller Flugzeugmodelle.
Bereits mit 16 Jahren machte er den Pilotenschein, noch vor dem Führerschein. Er wurde mit
nur 20 Jahren Kampfpilot bei der US Air Force und
absolvierte zahlreiche Aufklärungsflüge im KoreaKrieg. Einmal musste er sich mit dem Schleudersitz retten. Anschließend schloß er sein Studium in
Luftfahrttechnik ab, wurde Flugingenieur und ging
als Testpilot zur NACA, der Vorläuferorganisation der NASA. Er forschte dort ab 1955 auf einem
Testgelände für Hochgeschwindigkeitsflugzeuge bei
Los Angeles mit den legendären Raketenflugzeugen
Bell X-1 und der X-15 mit der er über 6.400 km/h
erreichte.
1965 kam Armstrong zum Gemini-Programm und
war 1966 Chefpilot des Raumschiffs Gemini 8. Das
Programm diente als Vorbereitung für den späteren
Mondflug. Es zeigte, dass Menschen im All längere Zeit auf engstem Raum zusammen leben und
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arbeiten konnen. Hier war er auch der erste, der
eine Koppelung mit einem anderen Raumfahrzeug
im All durchführte. Nicht zuletzt seine kaltblütigen Reaktionen in Gefahrensituationen und seine
unerschütterliche Ruhe brachten ihm den Spitznamen ice commander“ ein.
”
Der Höhepunkt seiner Karriere kam für ihn 1969.
Er setzte im Meer der Ruhe den ersten Fuß auf
den Mond und hisste die amerikanische Flagge.
Gemeinsam mit Edwin Buzz“ Aldrin verbrachte
”
Armstrong fast drei Stunden auf der Mondoberfläche. Das Mutterschiff Columbia wurde von Michael Collins gesteuert. Über 100 Millionen Menschen in aller Welt schauten am Fernseher zu. Den
Wettlauf ins All hatte die Sowjetunion zuvor gewonnen, den Wettlauf zum Mond nun die USA.
Nach dem Apollo-Programm bekam Armstrong
einen Ehrendoktortitel und lehrte acht Jahre lang
als Professor für Luft- und Raumfahrttechnik, zum
Schluß wechselte er in die Wirtschaft. Durch die
Gründung einiger Firmen wurde er zum Millionär. Der Prominentenstatus war ihm unangenehm, immer wieder wies er darauf hin, dass die
Mondlandung eine gemeinsame Leistung von über
400.000 Menschen war. Neil Armstrong war kein
Draufgänger, er hasste Gefahren und vermied sie
wo er nur konnte.
Er selbst sah sich als Tüftler und Ingenieur. Vor
zwei Jahren kritisierte er die Entscheidung von USPräsident Barack Obama, keine Menschen mehr
zum Mond schicken zu wollen. Zuletzt lebte er
zurückgezogen mit seiner Frau und pflegte sein
Hobby, das Segelfliegen. Anfang August stellten
Ärzte Blockaden in seinen Herzkranzgefäßen fest.
Neil Armstrong ist zwei Wochen nach seinem 82.
Geburtstag an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben. Am 15. September 2012 wurde die Asche
von Neil Armstrong vom Deck des Kreuzers USS
Philiippine Sea im Atlantik dem Meer übergeben.
Als erster Mensch auf dem Mond hat er Millionen
von Menschen begeistert und inspiriert und wird
für immer unvergessen bleiben.
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Wolfgang Beike
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2012
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Deep-Sky
Messier 3 in den Jagdhunden
Einer der schönsten Kugelsternhaufen des Nordhimmels
von Jan Wilhelm und Andreas Domenico
Abb. 1: M3: Aufnahme mit dem Schulmann RC-Teleskop (32-Zöller, f/7) des Mt. Lemmon Sky Centers bei
Tucson, Arizona. Das 2010 in Betrieb genommene Teleskop befindet sich in 2791 Metern Höhe bei 32,5◦ nördl.
Breite und kann seit 2011 über das Sierra Stars Observatory Network (SSON) gemietet werden. Belichtung
mit CCD-Kamera SBIG STX KAF-16803 (22,5’ x 22,5’): RGB jeweils 20 × 30 Sekunden am 17.4.2012, ab
8:02 bis 9:55 UTC. Bildbearbeitung mit Astroart 5, Regim 2.8 (Non linear gradation color retrieval) und Adobe
Photoshop Elements 10. Erreichte Grenzgröße 19,m5 . Jan Wilhelm mit SSON.
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2012
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Deep-Sky. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Geschichtliches und Wissenswertes
Der Kugelsternhaufen M3 wurde am 3.5.1764 von
Charles Messier mit einem dreizölligen Teleskop
entdeckt und in seinem Katalog wie folgt beschrieben: Er enthält keinen Stern, sein Zentrum ist
”
leuchtend und seine Helligkeit verliert sich unmerklich, er ist rund, 3 Bogenminuten Durchmesser.“ [2]
Erstmals gelang es Wilhelm Herschel, den Nebel in
einzelne Sterne aufzulösen und damit seine wahre
Natur zu enthüllen. Sein Sohn John Herschel zählte
dann schon nicht weniger als 1000 Sterne 11m und
”
schwächer.“ [2].
Heute wird die Zahl der Sterne in M3 auf eine halbe Million geschätzt und damit gehört er
zu den sternreichsten Vertretern seiner Klasse in
unserer Galaxis. Obwohl dieser Kugelsternhaufen
zu den ältesten Objekten unserer Heimatgalaxie
gehört, hat er aufgrund seiner großen Masse der
Selbstauflösung durch Gezeitenkräfte getrotzt.Das
hohe Alter von 13 Milliarden Jahren zeigt sich auch
an der chemischen Zusammensetzung seiner Sterne,
die im Vergleich zur jungen“ Sonne bis zu 200 Mal
”
weniger schwere Elemente enthalten. Unsere Sonne
würde uns aus der Distanz von M3 übrigens nur
als ein schwach leuchtender Stern von +20,m4 mag
erscheinen — nahe der Nachweisgrenze von Abb. 1.
Pickering entdeckte 1889 den ersten Veränderlichen in M3 und bis heute sind 273 veränderliche
Sterne hinzugekommen, darunter über 200 gelbliche, pulsationsveränderliche RR Lyrae Sterne um
+16m , mit deren Hilfe auch eine Entfernungsbestimmung möglich war. Ihre Helligkeit schwankt
mit Perioden von 0,2 bis 1,2 Tagen um 0,m2 bis 2,m0.
Von allen Kugelsternhaufen im Messier-Katalog
enthält M3 die meisten Veränderlichen.
Aufgrund des Alters dieses Kugelsternhaufens und
fehlender Sternentstehung dürften sich in ihm keine
jungen Sterne mehr beobachten lassen. Tatsächlich
findet sich in M3 aber eine Population scheinbar
zu junger, zu blau und zu hell leuchtender Sterne — anders als erwartet. Diese werden als blue
”
stragglers“ (blaue Nachzügler) bezeichnet und wurden von Sandage zuerst in M3 entdeckt. Heute sind
sie in den meisten Kugelsternhaufen, aber auch
in manchen offenen Sternhaufen und als Feldsterne der Galaxis bekannt. Der Theorie nach sind
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sie aus der Kollision zweier Sterne oder aus der
Verschmelzung enger Doppelsterne hervorgegangen
und täuschen so durch ihre vereinte Masse und den
verjüngten“ Spektraltyp bzw. die höhere Leucht”
kraft ein geringeres Alter vor.
Nahe dem galaktischen Zentrum und der galaktischen Scheibe kommen viele metallreiche Kugelsternhaufen vor, während die zahlenmäßig stärkere metallarme Gruppe, zu der auch M3 zählt, auf
den äußeren Halo der Galaxis verteilt ist. Diese Unterschiede spiegeln sich auch in den FarbenHelligkeits-Diagrammen (FHD) der Objekte wieder; das gilt besonders für die Verteilung der Sterne
entlang des Horizontalastes. Dieser Teil des FHD
enthält blaue und weiße Sterne, die ihre Energie
bereits aus der Fusion von Helium zu schweren Elementen beziehen. Man unterteilt den Horizontalast
in drei Abschnitte: roter Horizontalast, RR LyrLücke und blauer Horizontalast. Die RR Lyr-Lücke
fällt mit dem Instabilitätsstreifen zusammen und
reicht von etwa F5 bis zu den späten A-Typen. In
manchen Haufen, z. B. M 13, ist die blaue Seite viel
stärker besetzt als die rote.
M3 hingegen weist, wie z. B. auch M5, einen symmetrischem Horizontalast auf, d. h. auf beiden Seiten gibt es etwa gleich viele Sterne. Diese Verteilung
der Sterne wird primär durch die Metallizität bestimmt und meist ist der Horizontalast um so blauer, je geringer diese ist. Doch es gibt Ausnahmen zu
dieser Regel und es ist anzunehmen, dass die Verteilung der Sterne entlang des Horizontalastes nicht
ausschließlich von der Häufigkeit schwerer Elemente beeinflußt wird. [10]
Beobachtung
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2012
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Deep-Sky
tung, etwa ein halbes Grad von einem 6m hellen Stern entfernt in den Jagdhunden. Ein kleines
Fernglas zeigt M3 als helles nahezu sternförmiges,
aber etwas verschwommenes Objekt, während ein
Dreizöller ein rundes Nebelbällchen mit hellerem
Zentrum erkennen lässt — wie von Messier beschrieben und einem Kometenkern zum verwechseln ähnlich. Erst ab vier Zoll beginnt sich der Nebelschimmer im Randbereich in erste Sterne aufzulösen.
Abb.2: Lage von M3 am Himmel
Der Kugelsternhaufen findet sich ausgehend von
Arktur im Bootes 12 Grad in nordwestlicher Rich-
Mit steigender Teleskopöffnung werden mehr Sterne zugänglich und mit 14 Zoll Öffnung erscheint
der Kugelsternhaufen in voller Pracht schon halb so
groß wie der Vollmond mit einem sehr hellen verdichteten Zentrum. Ein 20-Zöller lässt im Außenbereich von M3 winzige Galaxien erahnen, deren hellste mit 16m schimmern — drei Beispiele zeigt die
kontrasterhöhte Ausschnittvergrößerung der Übersichtsaufnahme (Abb. 3).
¦
Abb. 3: Hintergrundgalaxien von M3, kontrasterhöhte Ausschnittvergrößerung von Abb. 1. Jan Wilhelm mit
SSON..
Literatur:
[1] www.sierrastars.com
[2] Stoyan, Ronald: Atlas der Messier-Objekte, 1.
Aufl., Oculum-Verlag, Erlangen, 2006.
[3] Stoyan, Ronald: Deep Sky Reiseführer, 3. Aufl.,
Oculum-Verlag , Erlangen, 2004.
[4] Koch, Bernd; Korth, Stefan: Die Messier-Objekte,
Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart, 2010.
[5] Archinal, Hynes: Star Clusters; 1. Aufl.; 2003;
William-Bell, Inc; Richmond.
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2012
[6] Burnham: Burnham´s Celestial Handbook; 1978;
Dover Publications, INC.; New York.
[7] Wilhelm, Jan: Die Kugelsternhaufen der Galaxis Ein Himmelsspaziergang zu einigen Objekten des
Messier-Katalogs. Mitteilungen 3/2005, S. 5f.
[8] Schröder, Klaus-Peter: Der Kugelsternhaufen
Messier 3. SuW 5/2012, S. 61.
[9] Schröder, Klaus-Peter: Erkundungsreise zu den
Kugelsternhaufen. SuW 5/2012, S. 60f.
[10] Chaboyer et al.: Globular Cluster Ages and the
Formation of the Galactic Halo, ApJ 459 (1996),
558
11
Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Vorschau Oktober / November / Dezember 2012
von Alexander Schulze
Boo
Her
Alkaid
CVn
Mizar
Alioth
Etamin
Vega
Lyr
Phecda
NEP
Dra
Kochab
UMa
Merak
Dubhe
UMi
Vul
NCP
Polaris
LMi
Algieba
Leo
Alderamin
Cep
Sge
Sadr
Cyg
Deneb
Gienah Cygni
M39
Regulus
Lyn
Del
Cam
Lac
Caph
γ -27A
Cas
Schedar
M44
Equ
Castor
Pollux
Cnc
Menkalinan
Capella
Hya
Mirfak
Enif
Scheat
M31
Aur
M37M36
Gem
Almach
Per M34
Algol
And
Mirak
Peg
Alpheratz
Markab
M35
SS
Procyon
CMi
Alnath
M33
Tri
Alhena
M48
Jupiter
Ganymede Europa
Io
Betelgeuse
Mon
M45
Ari
Hamal
Aldebaran
Tau
Psc
M47
M50
Alnitak
Aqr
VEq
Uranus
OriBellatrix
Mintaka
Alnilam
Menkar
M42
Sirius
CMa
M41
Saiph
Cet
Rigel
Mirzam
Diphda
Arneb
Lep
SGP
Eri
6
Scl
5
4
Col
For
3
2
Cae
1
Alle Zeitangaben für ortsabhängige Ereignisse beziehen sich auf Darmstadt, 49◦ 50’ N, 08◦ 40’ O. Alle
Zeitangaben erfolgen (soweit nicht anders angegeben) in Ortszeit (CEST/MESZ, ab dem 28. Oktober 03:00 CEST = 02:00 CET in CET/MEZ).
Sonne
Im letzten Quartal des Jahres 2012
durchläuft die Sonne die Sternbilder Jungfrau (Eintritt aus dem Löwen kommend am 16. September gegen 14:07), Waage (Eintritt am 31. Oktober gegen 01:23), Skorpion (Eintritt am 23. November gegen 04:08), Schlangenträger (Eintritt am
29. November gegen 16:17) sowie Schütze (Eintritt
am 17. Dezember gegen 23:44) und wird schließlich im kommenden Jahr in den Steinbock (Eintritt am 19. Januar gegen 19:01) weiterwandern.
Ihre Deklination sinkt nach dem Wechsel auf die
Südhalbkugel am 22. September von einem An-
12
fangswert von −03◦ 09’29” auf das diesjährige Minimum von −23◦ 26’14,”76, welches am 21. Dezember
gegen 16:30 erreicht wird, und steigt bis zum Jahresende wieder auf −23◦ 01’19”.
Der Erdabstand sinkt von 1,001142 AU auf
0,983295 AU; das Minimum von 0,983290 AU wird
am 02. Januar gegen 05:35 angenommen.
Eine totale Sonnenfinsternis am 13.11. sowie eine
Halbschatten-Mondfinsternis am 28.11. sind beide
aus Deutschland nicht zu beobachten.
Am 08. Oktober beginnt gegen 15:32 die Sonnenrotation Nr. 2129, gefolgt von Nr. 2130 am 04. November gegen 07:45, Nr. 2131 am 02. Dezember gegen 05:05 und schließlich Nr. 2132 am 29. Dezember
gegen 12:53.
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2012
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender
Datum
01.10.
15.10.
01.11.
15.11.
01.12.
15.12.
01.01.
Aufgang
07:27
07:49
07:17
07:40
08:04
08:19
08:25
Untergang
19:01
18:32
17:00
16:40
16:25
16:22
16:33
Tag
11:34
10:43
09:43
09:00
08:21
08:04
08:08
Nacht
12:26
13:17
14:17
15:00
15:39
15:56
15:52
Dämm. Beginn
20:51
20:21
18:51
18:34
18:24
18:23
18:33
Dämm. Ende
05:38
06:00
05:26
05:45
06:05
06:18
06:25
Astron. Nachtl.
08:47
09:39
10:34
11:11
11:41
11:55
11:51
Tabelle 1a: Dämmerungsdaten, Tag- und Nachtlänge
In Tabelle 1b sind Daten zur Sonnenbeobachtung
aufgeführt. Sie werden für jeden Sonntag im Vorschauzeitraum angegeben und gelten für 12 Uhr
Ortszeit. R ist der Durchmesser der Sonnenscheibe,
P beschreibt die seitliche Neigung der Sonnenachse.
Datum
07.10.
14.10.
21.10.
28.10.
04.11.
11.11.
18.11.
R
16’00,”3
16’02,”2
16’04,”1
16’06,”0
16’07,”8
16’09,”4
16’10,”9
P
+26,◦25
+26,◦20
+25,◦78
+24,◦98
+23,◦80
+22,◦24
+20,◦29
B
+6,◦37
+5,◦90
+5,◦34
+4,◦70
+3,◦99
+3,◦23
+2,◦41
L
15,◦14
282,◦79
190,◦46
97,◦60
5,◦29
273,◦00
180,◦73
B beschreibt die heliographische Breite, L die heliographische Länge der Sonnenmitte. R dient dem
Sonnenbeobachter zur Auswahl der richtigen Kegelblende, P , B und L zur Anfertigung eines Gitternetzes der Sonnenoberfläche.
Datum
25.11.
02.12.
09.12.
16.12.
23.12.
30.12.
R
16’12,”3
16’13,”4
16’14,”3
16’15,”1
16’15,”6
16’15,”9
P
+18,◦00
+15,◦38
+12,◦49
+9,◦37
+6,◦09
+2,◦72
B
+1,◦55
+0,◦66
−0,◦23
−1,◦13
−2,◦01
−2,◦86
L
88,◦46
◦
6, 20
263,◦96
171,◦73
79,◦52
347,◦31
Tabelle 1b: Beobachtungsdaten Sonne
Mond
In den Tabellen 2a, 2b und 2c sind die
Monddaten für das vierte Quartal 2012 zusammengestellt.
Datum
22.09.
30.09.
05.10.
08.10.
15.10.
17.10.
22.10.
29.10.
01.11.
07.11.
13.11.
14.11.
20.11.
28.11.
28.11.
06.12.
13.12.
13.12.
20.12.
25.12.
28.12.
05.01.
10.01.
Zeit
21:26
05:50
02:43
09:53
14:28
03:00
05:17
21:12
16:29
01:55
23:12
11:22
15:16
15:34
20:37
16:50
00:14
09:22
06:03
22:19
10:49
05:16
11:27
Ereignis
erst. Viert.
Vollmond
Apogäum
letzt. Viert.
Neumond
Perigäum
erst. Viert.
Vollmond
Apogäum
letzt. Viert.
Neumond
Perigäum
erst. Viert.
Vollmond
Apogäum
letzt. Viert.
Perigäum
Neumond
erst. Viert.
Apogäum
Vollmond
letzt. Viert.
Perigäum
(405,160 km)
(360,672 km)
(406,050 km)
(357,361 km)
(406,362 km)
(357,075 km)
(406,098 km)
(360,048 km)
Tabelle 2a: Astronomische Daten Mond
(Mondbahn und Phasen)
Datum
20.09.
27.09.
04.10.
11.10.
17.10.
24.10.
31.10.
07.11.
14.11.
20.11.
27.11.
Zeit
14:52
02:56
07:13
15:32
20:26
06:16
11:33
22:21
05:36
10:43
18:02
Ereignis
Nulldurchgang ekl. Breite
Max. der ekl. Breite (+5◦ 06’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Min. der ekl. Breite (−5◦ 11’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Max. der ekl. Breite (+5◦ 15’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Min. der ekl. Breite (−5◦ 18’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Max. der ekl. Breite (+5◦ 18’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2012
Datum
27.09.
27.09.
04.10.
04.10.
11.10.
11.10.
17.10.
17.10.
24.10.
24.10.
31.10.
31.10.
07.11.
08.11.
14.11.
14.11.
20.11.
20.11.
27.11.
28.11.
05.12.
06.12.
11.12.
13.12.
17.12.
19.12.
24.12.
26.12.
01.01.
03.01.
Zeit
03:24
08:00
07:36
10:09
03:19
16:05
04:12
21:18
02:47
06:40
11:34
23:41
22:37
08:20
06:03
11:20
10:41
21:42
17:16
19:02
04:46
16:25
16:55
00:08
17:43
02:41
22:05
14:37
08:25
18:28
Ereignis
Min. Lib. in Breite (−6◦ 37’)
Max. Lib. in Länge (+5◦ 33’)
Nulldurchgang Lib. in Breite
Nulldurchgang Lib. in Länge
Min. Lib. in Länge (−6◦ 45’)
Max. Lib. in Breite (+6◦ 45’)
Nulldurchgang Lib. in Länge
Nulldurchgang Lib. in Breite
Max. Lib. in Länge (+6◦ 44’)
Min. Lib. in Breite (−6◦ 45’)
Nulldurchgang Lib. in Breite
Nulldurchgang Lib. in Länge
Max. Lib. in Breite (+6◦ 52’)
Min. Lib. in Länge (−7◦ 26’)
Nulldurchgang Lib. in Breite
Nulldurchgang Lib. in Länge
Min. Lib. in Breite (−6◦ 49’)
Max. Lib. in Länge (+7◦ 42’)
Nulldurchgang Lib. in Breite
Nulldurchgang Lib. in Länge
Max. Lib. in Breite (+6◦ 50’)
Min. Lib. in Länge (−7◦ 25’)
Nulldurchgang Lib. in Breite
Nulldurchgang Lib. in Länge
Min. Lib. in Breite (−6◦ 44’)
Max. Lib. in Länge (+7◦ 51’)
Nulldurchgang Lib. in Breite
Nulldurchgang Lib. in Länge
Max. Lib. in Breite (+6◦ 43’)
Min. Lib. in Länge (−6◦ 35’)
Tabelle 2b: Astronomische Daten Mond
(Librationsdaten)
Datum
05.12.
11.12.
17.12.
24.12.
01.01.
08.01.
Zeit
05:06
16:56
18:10
23:24
08:58
00:49
Ereignis
Min. der ekl. Breite (−5◦ 16’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Max. der ekl. Breite (+5◦ 14’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Min. der ekl. Breite (−5◦ 08’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Tabelle 2c: Astronomische Daten Mond
(ekliptikale Breite)
13
Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Merkur
Merkur befindet sich zu Beginn des
Vorschauzeitraumes im Sternbild Jungfrau, in das
er Mitte September aus dem Löwen eingetreten war, und steht bei einer Deklination von
−09◦ 16’08”. Auf seinem Weg zu seinem jährlichen Deklinationsminimum sinkt die Deklination
zunächst weiter; dabei überquert der innerste Planet des Sonnensystems zunächst am 11. Oktober
gegen 10:30 die Grenze zum Sternbild Waage, am
29. Oktober gegen 04:21 die Grenze zum Sternbild
Skorpion. Am 04. November schließlich wird gegen
00:52 ein Deklinationsminimum von −23◦ 34’56,”09
erreicht; dabei handelt es sich allerdings noch nicht
um das tiefste Minimum, da Merkurs Bahn im
vorliegenden Beobachtungszeitraum das Erreichen
der südlichsten Stellung mit einer Schleifenbewegung überlagert, die dem Planeten quasi eine Gelegenheit zum Nachbessern“ gibt: Am 07. Novem”
ber kehrt Merkur gegen 04:40 bei einer Rektaszension von 16h 06m 33,s 45 seine Bewegungsrichtung
um und wird rückläufig. Gut eine Woche später
führt seine Bahn am 14. November gegen 22:18
zurück in das Sternbild Waage. Weiterhin an Deklination gewinnend erreicht der Planet hier am
26. November gegen 20:51 seinen zweiten Stillstand
bei einer Rektaszension von 15h 04m 58,s 67; knapp
einen Tag später erreicht er am 27. November gegen 22:23 ein lokales Deklinationsmaximum von
−14◦ 46’22,”42, worauf er seine Bahn wieder wie
vor der Schleife rechtläufig und in Richtung Süden
fortsetzt. Am 12. Dezember überquert er erneut
gegen 23:38 die Grenze zum Sternbild Skorpion,
den er schnell durchquert, worauf er bereits am
16. Dezember gegen 15:47 in den Schlangenträger
wechselt. Kurz vor Ende des Vorschauzeitraumes
wechselt er am 29. Dezember gegen 07:21 in den
Schützen; hier kommt es schließlich am 05. Januar gegen 12:18 zum Deklinationsminimum von
−24◦ 28’23,”94. Zwei Wochen später tritt Merkur
am 19. Januar gegen 00:08 in den Steinbock ein.
Nach dem Maximum der Erdabstands am 17.
September von 1,395589 AU nähert sich Merkur zunächst wieder der Erde an; zu Beginn
des Vorschauzeitraumes beträgt sein Abstand
1,346455 AU. Er sinkt bis auf ein Minimum von
0,676624 AU, welches am 17. November gegen
01:01 erreicht wird, und steigt danach wieder an.
Zum Ende des Vorschauzeitraumes erreicht er einen
Wert von 1,399868 AU und wächst noch bis auf ein
Maximum von 1,432788 AU, das am 11. Januar ge-
14
gen 23:37 angenommen wird. Der Sonnenabstand
steigt von einem Ausgangswert von 0,459435 AU
zunächst auf ein Maximum von 0,466701 AU am
08. Oktober gegen 05:31 und sinkt danach auf ein
Minimum von 0,307498 AU, welches auf den 21.
November gegen 04:10 (und damit ebenfalls, wie
bereits das Minimum des Erdabstandes, in die Mitte der Rückläufigkeit) fällt. Bis zum Jahreswechsel steigt der Sonnenabstand auf einen Wert von
0,465310 AU, der nur noch knapp unter dem am
04. Januar gegen 03:48 folgenden Maximum von
0,466703 AU liegt.
Nach einem Maximum vom 05. September und
einem Nulldurchgang am 27. September sinkt die
ekliptikale Breite Merkurs von einem Anfangswert
von −00◦ 22’22” zunächst auf ein Minimum von
−02◦ 56’18,”86, welches am 30. Oktober gegen 06:35
erreicht wird. Es folgt ein weiterer Nulldurchgang,
der auf den 16. November gegen 12:11 fällt, und
ein Maximum von +02◦ 34’58,”07 am 29. November
gegen 20:13. Am 24. Dezember kommt es dann gegen 19:40 zu einem weiteren Nulldurchgang, und
bis zum Jahresende ist die ekliptikale Breite wieder auf −00◦ 48’33” gefallen. Ein Minimum von
−02◦ 05’20,”49 wird sich am 22. Januar gegen 15:09
anschließen.
Nach seiner oberen Konjunktion vom 10. September steigt die Elongation Merkurs zu Beginn des
Vorschauzeitraumes zunächst von einem Ausgangswert von +14◦ 59’29” an, um am 27. Oktober gegen
00:11 ein Maximum von +24◦ 04’50,”57 zu erreichen.
Nach einem Nulldurchgang am 17. November gegen
16:47 (untere Konjunktion in einem Sonnenabstand
von 00◦ 24’25,”88) schließt sich am 04. Dezember gegen 23:48 ein Minimum von −20◦ 33’04,”28 an. Ein
weiterer Nulldurchgang und damit eine obere Konjunktion in einem Sonnenabstand von 02◦ 01’48,”01
wird sich am 18. Januar gegen 09:56 ereignen.
Zu Anfang des aktuellen Vorschauzeitraumes ist
Merkur am Abendhimmel aufzufinden, wo er zum
Zeitpunkt des Sonnenunterganges eine Höhe von
03◦ 39’ erreicht. Mit Anwachsen der Elongation
erhöht sich diese Höhe bis auf ein Maximum von
04◦ 26’, welches am 29. Oktober erreicht wird; danach sinkt die Höhe wieder, und nach dem 17. November steht Merkur zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges unter dem Horizont. Merkur wechselt
dabei unterbrechungsfrei vom Abend- an den Morgenhimmel: Ab einschließlich dem 18. November ist
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2012
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender
seine Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges positiv. Diese steigt bis auf ein Maximum von 14◦ 59’,
welches am 02. Dezember angenommen wird; damit führt das betragsmäßig hinter dem Wert vom
27. Oktober zurückstehende Elongationsextremum
vom 04. Dezember aufgrund der veränderten Lage
der Ekliptik am Horizont zu einer deutlich besseren
Sichtbarkeit des Planeten. Am Ende des Vorschau-
zeitraumes beträgt die Höhe des Planeten zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges 03◦ 47’. Bis einschließlich zum 12. Januar ist Merkur zum Zeitpunkt des
Sonnenaufganges über dem Horizont sichtbar. Der
Wechsel auf den Abendhimmel dauert diesmal etwas länger; erst ab einschließlich dem 21. Januar
ist die Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenuntergangs
positiv.
Venus
Zu Beginn des vierten Quartals findet
man Venus im Sternbild Löwe, in das sie am 23.
September aus dem Krebs kommend eingetreten
war, bei einer Deklination von +12◦ 40’31”. Auf ihrem Weg zu ihrem Deklinationsminimum führt ihre
Bahn über den Himmel in Richtung Süden; am 23.
Oktober überquert sie gegen 04:47 die Grenze zum
Sternbild Jungfrau, am 31. Oktober wechselt sie gegen 18:18 auf die Südhemisphäre. Es folgt die Überquerung der Grenze zum Sternbild Waage am 28.
November gegen 01:35, der Eintritt in den Skorpion
am 18. Dezember gegen 06:51 und in den Schlangenträger am 22. Dezember gegen 08:09. Bis zum
Jahreswechsel ist die Deklination auf −22◦ 19’36”
gefallen, hat damit aber noch nicht ihr Minimum
von −23◦ 10’05,”77 erreicht; dieses wird am 12. Januar gegen 23:41 im Schützen angenommen, in den
der Planet kurz zuvor am 06. Januar gegen 08:11
gewechselt ist.
fangswert von 0,720166 AU auf ein Minimum von
0,718424 AU sinkt, das am 31. Oktober gegen 21:38
angenommen wird, und bis zum Ende des Vorschauzeitraumes wieder auf 0,724027 AU zunimmt.
Der Erdabstand des Planeten steigt währenddessen von 1,055395 AU auf 1,550724 AU, während
der Abstand zur Sonne zunächst von einem AnDatum
01.10.
15.10.
01.11.
15.11.
01.12.
15.12.
01.01.
Aufgang
03:38
04:13
03:58
04:37
05:24
06:06
06:51
Untergang
17:48
17:29
16:02
15:40
15:18
15:06
15:06
Am ersten Oktober weist Venus eine ekliptikale
Breite von +00◦ 11’56” auf; diese steigt bis auf ein
Maximum von +01◦ 47’28,”73, welches am 17. November gegen 15:17 erreicht wird, und sinkt bis zum
Jahreswechsel wieder auf +00◦ 42’06”; ein Nulldurchgang wird am 17. Januar gegen 11:50 erfolgen.
Die Elongation des Planeten steigt von −40◦ 53’35”
auf −20◦ 59’21”.
Venus ist damit während des gesamten Vorschauzeitraumes ein Objekt des Morgenhimmels, wobei sich die Beobachtungsbedingungen allmählich
verschlechtern. Die Höhe des Planeten zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges sinkt von 35◦ 22’ auf
10◦ 17’. (Am Abendhimmel steht Venus das gesamte Quartal über zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges weitestgehend konstant um 10◦ unter dem
Horizont.)
Helligkeit
−4,m0
−3,m9
−3,m9
−3,m9
−3,m8
−3,m8
−3,m8
Phase
71
76
81
84
88
91
94
Größe
16,”0
14,”7
13,”5
12,”7
11,”9
11,”4
10,”9
Elong.
−40,◦9
−38,◦3
−34,◦8
−31,◦8
−28,◦2
−24,◦9
−21,◦0
Erdabst.
1,06
1,15
1,26
1,34
1,42
1,48
1,55
Tabelle 3: Astronomische Daten Venus
Mars
Die Bahn von Mars ähnelt stark der
der Venus, bis auf die Tatsache, daß der rote Planet der Venus etwas vorauseilt. Seine Bahn beginnt zu Anfang des Vorschauzeitraumes im Sternbild Waage bei einer Deklination von −19◦ 55’26”;
auf seiner Bahn in Richtung Süden überschreitet
der Planet am 06. Oktober gegen 09:17 die Grenze zum Sternbild Skorpion, aus dem er wiederum
am 18. Oktober gegen 09:37 in den Schlangenträger
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2012
wechselt. Am 12. November überquert er gegen
10:48 die Grenze zum Schützen, wo er am 18. November gegen 03:52 das Deklinationsminimum von
−24◦ 33’14,”90 annimmt. Am 25. Dezember wechselt
Mars gegen 13:35 in den Steinbock, den er wiederum am 29. Januar gegen 16:42 in den Wassermann
verlassen wird. Zum Jahresende ist seine Deklination wieder auf −20◦ 15’39” gestiegen.
15
Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Der Erdabstand steigt von 1,941175 AU auf
2,224853 AU; der Abstand zur Sonne sinkt von
1,464390 AU auf 1,385433 AU und schließlich auf
ein Minimum von 1,381495 AU, welches am 24. Januar gegen 09:58 erreicht wird.
Die ekliptikale Breite sinkt von −00◦ 49’24”
zunächst auf ein Minimum von −01◦ 09’51,”58, welches am 16. Dezember gegen 10:10 angenommen
wird, und steigt bis zum Jahresende wieder auf
−01◦ 08’59”. Die Elongation sinkt durchgehend von
Datum
01.10.
15.10.
01.11.
15.11.
01.12.
15.12.
01.01.
Aufgang
11:55
11:55
10:52
10:47
10:34
10:17
09:50
Untergang
20:38
20:11
18:47
18:34
18:27
18:27
18:32
+47◦ 29’36” auf +23◦ 59’07”.
Mars ist mit diesen Daten ein Objekt des Abendhimmels. Seine Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges sinkt zunächst von 11◦ 12’ auf ein Minimum von 10◦ 42’, das am 24. Oktober angenommen wird, und steigt dann wieder an; sie erreicht
zum Jahreswechsel 13◦ 24’ und steigt noch bis auf
ein Maximum von 13◦ 28’, welches am 07. Januar
angenommen wird.
Helligkeit
+1,m2
+1,m2
+1,m2
+1,m2
+1,m2
+1,m2
+1,m2
Phase
93
94
95
96
97
97
98
Größe
4,”8
4,”7
4,”6
4,”5
4,”4
4,”3
4,”2
Elong.
+47,◦5
+43,◦6
+39,◦0
+35,◦4
+31,◦4
+28,◦0
+24,◦0
Erdabst.
1,94
2,00
2,06
2,10
2,15
2,18
2,22
Tabelle 4: Astronomische Daten Mars
Jupiter
Nach einer Richtungsumkehr kurz
nach Anfang des aktuellen Beobachtungszeitraumes bewegt sich Juptier in Rückläufigkeit und in
südliche Richtung durch das Sternbild Stier. Die
Deklination steigt zunächst noch von einem Anfangswert von +21◦ 54’13,”50 auf ein Maximum von
+21◦ 54’14,”71, das am 02. Oktober gegen 10:27 angenommen wird, um dann durchgehend zu sinken,
bis am Jahresende ein Wert von +20◦ 52’35” und
am 23. Januar gegen 22:24 schließlich ein Minimum
von +20◦ 43’59,”91 angenommen wird. Ebenfalls auf
den Anfang des vierten Quartals fällt ein Stillstand
in Rektaszension bei 05h 00m 24,s 15 am 04. Oktober
gegen 14:56, womit der Planet in eine Phase der
Rückläufigkeit eintritt, die mit der in den aktuellen Vorschauzeitraum fallenden Oppositionsschleife
zusammenhängt.
Der Erdabstand Jupiters sinkt infolge der Opposition von einem Anfangswert von 4,577603 AU
zunächst auf ein Minimum von 4,068542 AU, das
am ersten Dezember gegen 15:53 angenommen
Datum
01.10.
15.10.
01.11.
15.11.
01.12.
15.12.
01.01.
Aufgang
21:44
20:49
18:38
17:38
16:27
15:26
14:12
Untergang
13:42
12:46
10:34
09:32
08:18
07:14
05:58
wird, und steigt bis zum Ende des Vorschauzeitraumes wieder auf 4,209903 AU. Der Sonnenabstand
steigt von 5,035663 AU auf 5,063548 AU.
Die ekliptikale Breite des Planeten sinkt von
−00◦ 49’20” auf ein Minimum von −00◦ 50’01,”47,
das sich am 26. Oktober gegen 23:58 ereignet, und steigt bis zum Jahreswechsel wieder auf −00◦ 42’30”. Die Elongation sinkt“ von
”
−111◦ 47’04” auf +147◦ 04’20”, wobei der Vorzeichenwechsel und damit die Opposition bei
±179◦ 12’24,”16 am 03. Dezember gegen 02:31 erfolgt.
Jupiter wechselt aufgrund der Opposition vom
Morgen- an den Abendhimmel. Zu Beginn des vierten Quartals hat er zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges eine Höhe von 55◦ 36’; diese sinkt und bleibt
bis einschließlich zum 03. Dezember positiv. Am
02. Dezember steht der Planet erstmals zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges über dem Horizont;
hier erreicht er zum Jahreswechsel eine Höhe von
20◦ 30’.
Helligkeit
−2,m4
−2,m5
−2,m6
−2,m6
−2,m7
−2,m6
−2,m6
Größe
43,”0
44,”8
46,”7
47,”9
48,”4
48,”0
46,”7
Elong.
−111,◦8
−125,◦8
−143,◦8
−159,◦3
−177,◦5
+166,◦3
+147,◦1
Erdabst.
4,58
4,39
4,21
4,11
4,07
4,10
4,21
Tabelle 5: Astronomische Daten Jupiter
16
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2012
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender
Saturn
Saturns Weg über den Sternenhimmel
führt rechtläufig und in Richtung Süden durch die
Sternbilder Jungfrau und (nach dem Wechsel am
06. Dezember gegen 10:40) Waage. Die Deklination sinkt im vorliegenden Quartal von −09◦ 06’00”
auf −12◦ 23’28”.
Der Erdabstand des Ringplaneten steigt von anfangs 10,693276 AU zunächst auf ein Maximum von
10,767893 AU, das am 25. Oktober gegen 09:30 angenommen wird, und sinkt bis zum Ende des Quartals wieder auf 10,228350 AU. Der Sonnenabstand
steigt von 9,767991 AU auf 9,792216 AU.
Die ekliptikale Breite beträgt zu Anfang Oktober +02◦ 15’05”; sie sinkt auf ein Minimum von
+02◦ 13’58,”23, welches sich am 27. Oktober gegen 17:19 ereignet, und steigt bis zum Jahresende
wieder auf +02◦ 20’25”. Die Elongation sinkt von
+21◦ 23’55” auf −61◦ 10’32”, wobei sich der Nulldurchgang und damit die Konjunktion Saturns am
Datum
01.10.
15.10.
01.11.
15.11.
01.12.
15.12.
01.01.
Aufgang
09:17
08:31
06:35
05:50
04:56
04:09
03:10
Untergang
19:54
19:03
17:00
16:09
15:10
14:18
13:15
Helligkeit
+0,m7
+0,m7
+0,m6
+0,m7
+0,m7
+0,m7
+0,m6
25. Oktober gegen 10:32 in einem Sonnenabstand
von 02◦ 14’ ereignen.
Sowohl von der Erde als auch von der Sonne
aus gesehen nimmt Saturns Ringneigung zu; erstgenannte von +15◦ 24’09” auf +18◦ 50’38”, letztere
von +15◦ 59’35” auf +17◦ 03’18”.
Saturn übernimmt damit sozusagen die Gegenrolle zu Jupiter, und entsprechend verschiebt sich seine Beobachtbarkeit von den Abend- in die Morgenstunden. Zu Beginn des Vorschauzeitraumes steht
der Planet zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges
in einer Höhe von 07◦ 37’ über dem Horizont; bis
einschließlich zum 31. Oktober steht er zum Sonnenuntergang noch über dem Horizont. Bereits eine
Woche früher, am 24. Oktober, hat er erstmals zum
Zeitpunkt des Sonnenaufganges eine positive Höhe.
Diese steigt bis auf ein Maximum von 27◦ 50’, welches am 26. Dezember angenommen wird, um bis
zum Jahresende wieder auf 27◦ 41’ abzunehmen.
Größe
15,”5
15,”4
15,”4
15,”5
15,”6
15,”8
16,”2
Ringng.
+15◦ 24’09”
+16◦ 01’44”
+16◦ 46’35”
+17◦ 21’21”
+17◦ 57’18”
+18◦ 24’24”
+18◦ 50’38”
Elong.
+21,◦4
+9,◦4
−6,◦2
−18,◦3
−32,◦6
−45,◦4
−61,◦2
Erdabst.
10,69
10,75
10,76
10,71
10,60
10,45
10,23
Tabelle 6: Astronomische Daten Saturn
Uranus
Uranus befindet sich im Sternbild Fische; hier bewegt er sich zu Anfang, ausgehend
von einer Deklination von +01◦ 48’41”, rückläufig
in Richtung Süden, bis er am 11. Dezember gegen
17:44 ein Deklinationsminimum von +01◦ 05’59,”70
und kurze Zeit später am 13. Dezember gegen 20:48 einen Stillstand in Rektaszension bei
00h 17m 23,s 67 erreicht. Darauf bewegt sich Uranus
wieder in Rechtläufigkeit in Richtung Norden und
erreicht bis zum Jahreswechsel eine Deklination von
+01◦ 10’13”.
Der Erdabstand steigt nach dem am 28. September kurz vor Vorschaubeginn durchlaufenen Minimum von 19,062195 AU auf 20,135435 AU; der Sonnenabstand sinkt währenddessen von 20,062857 AU
auf 20,057690 AU.
Die ekliptikale Breite steigt von −00◦ 45’05” auf
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2012
−00◦ 42’21”; die Elongation sinkt nach der Opposition vom 29. September von +178◦ 10’32” auf
+84◦ 04’04”.
Uranus ist nach seiner Opposition ein Objekt des
Abendhimmels. Die Höhe des Planeten zum Sonnenuntergang steigt von 00◦ 58’ auf 38◦ 09’ und wird
am 18. Januar ein Maximum von 41◦ 36’ annehmen.
Die Helligkeit der Planetenscheibe sinkt von 5,m7
auf 5,m8, die Größe von 3,”5 auf 3,”3.
Datum
01.10.
15.10.
01.11.
15.11.
01.12.
15.12.
01.01.
Aufg.
18:55
17:58
15:51
14:55
13:51
12:56
11:49
Unterg.
07:21
06:23
04:13
03:16
02:12
01:16
00:10
Elong.
+178,◦2
+163,◦9
+146,◦4
+132,◦0
+115,◦5
+101,◦2
+84,◦1
Erdabst.
19,06
19,10
19,23
19,39
19,62
19,84
20,14
Tabelle 7: Astronomische Daten Uranus
17
Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Neptun
Neptun befindet sich im Sternbild
Wassermann. Zu Beginn des Vorschauzeitraumes
steht er bei einer Deklination von −11◦ 50’04” und
bewegt sich in Rückläufigkeit und in Richtung
Süden weisend. Am 10. November erreicht der
Planet gegen 09:42 ein Deklinationsminimum von
−11◦ 59’16,”19, gefolgt einen Tag später von einem
Stillstand in Rektaszension bei 22h 09m 54,s 76 am
11. November gegen 08:15. Bis zum Ende des Vorschauzeitraumes steigt die Deklination wieder auf
−11◦ 43’40”.
Der Erdabstand steigt von 29,191465 AU auf
30,608006 AU, während der Sonnenabstand geringfügig von 29,993541 AU auf 29,990591 AU
sinkt.
Nach einem Minimum der ekliptikalen Breite am
22. September steigt dieser Wert im Vorschauzeitraum von −00◦ 37’19” auf −00◦ 36’32”; ein Maximum von −00◦ 36’27,”83 wird am 22. Januar gegen
Veränderliche Sterne
Die Tabelle 10 enthält
Angaben über Maxima und Minima der Helligkeit
veränderlicher Sterne im vierten Quartal 2012.
Datum
12.10. 23:05
28.10. 23:35
29.10. 00:30
29.10. 23:05
30.10. 00:05
30.10. 22:25
30.10. 23:05
01.11. 23:45
05.11. 00:00
Ereignis
Min
Min
Max
Max
Min
Min
Max
Min
Min
Stern
β Per (Bedeckungsver.)
X Tri (Bedeckungsver.)
η Aql (δ Cep–Stern)
ζ Gem (δ Cep–Stern)
AI Dra (Bedeckungsver.)
X Tri (Bedeckungsver.)
δ Cep
β Per (Bedeckungsver.)
AI Dra (Bedeckungsver.)
00:52 erreicht. Die Elongation Neptuns sinkt von
+142◦ 39’21” auf +50◦ 23’00”.
Neptun zeigt sich im aktuellen Quartal zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges über dem Horizont.
Die Höhe steigt dabei von anfangs 10◦ 17’ zunächst
auf ein Maximum von 28◦ 28’, welches am 24. Dezember angenommen wird, und sinkt bis zum Jahresende wieder geringfügig auf 27◦ 55’.
Die Größe der Planetenscheibe sinkt von 2,”1 auf
2,”0, die Helligkeit sinkt von 7,m8 auf 7,m9.
Datum
01.10.
15.10.
01.11.
15.11.
01.12.
15.12.
01.01.
Aufg.
17:48
16:52
14:45
13:50
12:47
11:53
10:47
Unterg.
04:03
03:07
00:59
00:04
22:58
22:04
20:59
Elong.
+142,◦7
+128,◦6
+111,◦5
+97,◦4
+81,◦3
+67,◦3
+50,◦4
Erdabst.
29,19
29,36
29,62
29,85
30,13
30,36
30,61
Tabelle 8: Astronomische Daten Neptun
Datum
10.11. 23:45
16.11. 02:40
24.11. 22:20
26.11. 19:00
01.12. 23:45
02.12. 00:00
02.12. 23:05
03.12. 22:20
04.12. 21:40
11.12. 23:45
12.12. 21:25
16.12. –:–
23.12. 22:20
28.12. 23:45
29.12. 20:40
30.12. –:–
Ereignis
Min
Min
Min
Max
Min
Min
Min
Min
Min
Min
Max
Max
Min
Max
Max
Max
Stern
AI Dra (Bedeckungsver.)
BM Ori (Bedeckungsver.)
β Per (Bedeckungsver.)
δ Cep
X Tri (Bedeckungsver.)
β Lyr (Bedeckungsver.)
X Tri (Bedeckungsver.)
X Tri (Bedeckungsver.)
X Tri (Bedeckungsver.)
BM Ori (Bedeckungsver.)
δ Cep
R Aql (Mira-Stern)
BM Ori (Bedeckungsver.)
δ Cep
ζ Gem (δ Cep–Stern)
R And (Mira-Stern)
Tabelle 10: Veränderliche Sterne
Meteorströme
Tabelle 11 enthält Angaben zu
den im aktuellen Vorschauzeitraum beobachtbaren
Meteorströmen.
Die in das hier diskutierte Quartal fallenden Geminiden übertreffen die im letzten Quartal beobachtbaren Perseiden bezüglich ihrer (max.) Zenitstundenrate (die bei den Perseiden 100 h−1 betrug).
Von weiterem Vorteil für Beobachtungen könnte
sich erweisen, daß auf den 13. Dezember gegen
09:22 der Termin eines Neumondes fällt und sich
der Mond somit nicht störend bemerkbar machen
wird. Es bleibt somit nur zu hoffen, daß sich das
Wetter nicht hinderlich auswirken wird.
18
Meteorstrom
δ-Aurigiden
Draconiden
ε-Geminiden
Orioniden
Leo Minoriden
Tauriden (S)
Tauriden (N)
Leoniden
α Monocerotiden
Dez.-Phoeniciden
Puppid/Veliden
Monocerotiden
σ Hydriden
Geminiden
Coma Bereniciden
Ursiden
Beg.
18.09.
06.10.
14.10.
02.10.
19.10.
25.09.
25.09.
10.11.
15.11.
28.11.
01.12.
27.11.
03.12.
07.12.
12.12.
17.12.
Ende
10.10.
10.10.
27.10.
07.11.
27.10.
25.11.
25.11.
23.11.
25.11.
09.12.
15.12.
17.12.
15.12.
17.12.
23.01.
26.12.
Max.
03.10.
08.10.
18.10.
21.10.
24.10.
05.11.
12.11.
17.11.
21.11.
06.12.
06.12.
08.12.
11.12.
13.12.
20.12.
22.12.
ZHR
2
var
2
23
2
5
5
var
var
var
1
2
3
120
5
10
Tabelle 11: Meteorströme
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2012
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender
Sternbedeckungen durch den Mond
In Tabelle 12 findet sich eine Auswahl der im vierten
Quartal 2012 von Darmstadt aus beobachtbaren
Sternbedeckungen durch den Mond.
Die Tabelle enthält vierunddreißig Bedeckungen mit Helligkeiten zwischen 3,m74 (13 µ Sgr
am 16. November) und 7,m24 (BD−10◦ 5696 am
23. Oktober); die Mondphasen liegen zwischen 4
(BD−12◦ 3843 am 12. November) und 98 Prozent
(106 Tau am 26. Dezember). Sechs Sterne (43 o1
Tau, BD+09◦ 138, 106 Tau, BD+13◦ 1940, 50 Cnc
sowie 2 o Leo) werden dabei je zweimal bedeckt. (E
Eintritt, A Austritt)
Zeitpunkt
04.10. 21:54:48A
06.10. 01:58:39A
07.10. 05:00:25A
10.10. 03:26:09A
11.10. 05:39:32A
19.10. 20:18:36E
21.10. 19:13:52E
23.10. 23:28:08E
25.10. 01:29:23E
26.10. 19:54:54E
01.11. 05:53:28A
05.11. 23:23:13A
07.11. 03:27:37A
09.11. 06:42:39A
12.11. 06:17:38A
16.11. 17:17:01E
16.11. 18:16:02E
17.11. 18:20:12E
17.11. 18:34:55E
21.11. 23:45:24E
23.11. 23:03:09E
24.11. 17:41:32E
25.11. 01:21:08E
03.12. 23:38:01A
04.12. 04:56:10A
18.12. 21:41:18E
19.12. 17:31:44E
19.12. 20:31:39E
22.12. 00:07:50E
22.12. 01:45:48E
26.12. 19:22:26E
30.12. 22:56:05A
31.12. 07:20:27A
01.01. 02:46:52A
bed. Stern
43 o1 Tau
106 Tau
62 χ2 Ori
BD+13◦ 1940
2 o Leo
BD−21◦ 4682
BD−18◦ 5432
BD−10◦ 5696
51 Aqr
22 Psc
43 o1 Tau
BD+15◦ 1775
76 κ Cnc
BD+01◦ 2495
BD−12◦ 3843
13 µ Sgr
15 Sgr
43 Sgr
BD−19◦ 5387
BD−02◦ 5858
51 Psc
BD+09◦ 138
BD+10◦ 171
50 Cnc
60 Cnc
BD−04◦ 5728
BD−00◦ 4509
9 Psc
BD+09◦ 132
BD+09◦ 138
106 Tau
BD+13◦ 1940
50 Cnc
2 o Leo
Helligk.
5,m45
5,m15
4,m56
6,m20
5,m38
6,m20
5,m53
7,m24
5,m67
5,m45
5,m45
6,m20
5,m15
6,m27
5,m90
3,m74
5,m23
4,m78
6,m87
6,m27
5,m67
6,m35
6,m64
5,m89
5,m38
6,m27
6,m27
6,m20
6,m64
6,m35
5,m15
6,m20
5,m89
5,m38
Phase
0, 81−
0, 72−
0, 61−
0, 33−
0, 23−
0, 24+
0, 45+
0, 69+
0, 78+
0, 91+
0, 95−
0, 61−
0, 49−
0, 28−
0, 04−
0, 11+
0, 11+
0, 20+
0, 20+
0, 64+
0, 81+
0, 87+
0, 89+
0, 76−
0, 74−
0, 36+
0, 45+
0, 46+
0, 67+
0, 68+
0, 98+
0, 94−
0, 92−
0, 88−
Tabelle 12: Sternbedeckungen durch den Mond
Der Sternenhimmel
Die Graphik am Anfang
dieses Artikels zeigt den Sternenhimmel für den 15.
November um Mitternacht.
Der Zenit wird zu diesem Zeitpunkt ziemlich genau durch den Stern Mirfak im Perseus angezeigt;
durch den Perseus verläuft die Milchstraße von
Südosten nach Nordwesten quer über den Himmel
(und nimmt, wie man an der Horizontnähe des mit
SGP markierten Südlichen Galaktischen Pols erkennen kann, zu diesem Zeitpunkt bis auf wenige
Grad genau ihre höchstmögliche Stellung an). Um
sie herum findet man die Sternbilder Großer und
Kleiner Hund, Orion, Zwillinge, Fuhrmann, den
bereits erwähnten Perseus, Cassiopeia, Cepheus,
Schwan und Leier und bewegt sich damit von prominenten Winter- zu prominenten Sommersternbildern. Noch zeigt sich kein typischer Winterhimmel;
Orion steht noch im Südosten, die Zwillinge im
Osten, und Sirius im Großen Hund hat den Horizont erst vor kurzer Zeit überschritten. Den Süden
dominieren relativ schwache, weitläufige Sternbilder wie der Walfisch und der Eridanus, über ihnen
unterhalb des Perseus der Stier und der Widder.
In Richtung Westen findet man die Fische und den
markanten Pegasus; im Südwesten geht der Wasser-
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2012
mann unter, während im Nordwesten die Leier und
der Schwan das gleiche Schicksal erleiden. Im Norden findet man den Herkules und den Bärenhüter,
deren zirkumpolare Bestandteile sich knapp über
dem Horizont halten können; über ihnen steht der
Drache sowie der nun zenitwärts auf Polaris weisende Kleine Bär; sein großer Verwandter gewinnt im
Nordosten langsam wieder an Höhe. Tief im Osten
geht bereits der Löwe auf.
Das unbestritten bedeutsamste planetare Beobachtungsobjekt stellt Jupiter dar, der von 17:42 bis
09:32 am Himmel steht. Ebenfalls günstige Bedingungen ergeben sich für Uranus (Untergang 03:16)
und Neptun (Untergang 00:04). Mars ist bereits
gegen 18:34 untergegangen; Venus erscheint gegen
04:37 am Himmel. Auch Saturn macht sich rar und
geht erst gegen 05:50 auf. Aufgrund der Nähe zum
Neumond am 13. November macht sich auch der
Mond nicht störend bemerkbar.
Das Team der Mitteilungen wünscht den Lesern
des Astronomischen Kalenders einen guten Jahresausklang und für das kommende 2013 viele erfolgreiche, interessante und klare Beobachtungsnächte.
¦
19
. Veranstaltungen und Termine . Oktober / November / Dezember 2012 .
Freitags ab
19:30
Astro-Treff, Beobachtung, Gespräche über astronomische Themen
Sonntags ab
10:00
Sonnenbeobachtung mit Gesprächen über astronomische Themen
20:00
Öffentlicher Vortrag:
Der LHC am CERN: Urknall im Labor
(Simone Schuchmann, Institut für Kernphysik,
Universität Frankfurt)
Samstag,
06. 10.
Goethe-
Samstag,
20. 10.
20:00
Sternführung:
Die Sterne über Darmstadt“
”
Freitag,
02.11.
20:00
Öffentliche Vorstandssitzung
Samstag,
03. 11.
20:00
Öffentlicher Vortrag:
Massive Schwarze Löcher – Monster in Galaxienzentren
(Prof. Dr. Reinhard Genzel, MPI für extraterrestrische Physik,
Garching)
Samstag,
17. 11.
20:00
Sternführung:
Die Sterne über Darmstadt“
”
Freitag,
23. 11
20:00
Redaktionssitzung Mitteilungen 1/2013
Samstag,
08. 12.
20:00
Öffentlicher Vortrag:
Extrasolare Planeten – Heiße Jupiter, Supererden und
Tatooine-Systeme
(Prof. Dr. Thomas Henning, Max-Planck-Institut für Astronomie,
Heidelberg)
Samstag,
08. 12.
Redaktionsschluss Mitteilungen 1/2013
Die Astro-Fotografie-Gruppe trifft sich nach telefonischem Rundruf. Interessenten mögen
Freitags- oder Samstagsabend auf der Sternwarte anrufen oder ihre Telefonnummer hinterlassen
Volkssternwarte Darmstadt e.V.
Observatorium Ludwigshöhe: Geschäftsstelle:
Auf der Ludwigshöhe 196
Karlstr. 41
Telefon: (06151) 51482
64347 Griesheim
email: [email protected]
Telefon: (06155) 898-496
http://www.vsda.de
Telefax: (06155) 898-495
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