Inhalt, Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Neues aus Astronomie und Raumfahrt — Wolfgang Beike . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Deep Impact — Andreas Domenico . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Entfernungsmessung der Sterne — Bernd Scharbert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Vorschau Juli / August 2005 — Alexander Schulze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Neues Info-Faltblatt über die Sternwarte — Bernd Scharbert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18 Der Tag der offenen Tür“ 2005 — Bernd Scharbert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18 ” Tunnel durch Raum und Zeit (Rezension) — Bernd Scharbert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Deep Space (Rezension) — Andreas Domenico . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Veranstaltungen und Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Zum Titelbild Das Titelbild zeigt die Kaulquappen-Galaxie UGC 10214, die 420 Millionen Lichtjahre entfernt liegt. Wegen der höheren Auflösung und fünffach verbesserten Empfindlichkeit der Wide Field and Planetary Camera 2 (WFPC2) des Hubble-Weltraumteleskops können bei dieser Aufnahme doppelt so viele weitere Galaxien hinter der Kaulquappen-Galaxie gesehen werden als auf der Hubble Deep Field Aufnahme aus dem Jahr 1995. Die Galaxien reichen zeitlich fast bis an den Anfang des Universums zurück. Die zerstörte Form der Galaxie rührt von einer kleinen blauen Galaxie, die in die Kaulquappe“ eingedrungen und ” in dieser noch links oben zu erkennen ist. Aus den Gravitationskräften, die durch diesen Zusammenprall entstanden sind, hat sich ein langer Schwanz aus Gas und Sternen gebildet, der sich über 280.000 Lichtjahre erstreckt. -ad Impressum Die Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt“ ” erscheinen alle zwei Monate im Eigenverlag des Vereins Volkssternwarte Darmstadt e.V. — Der Verkaufspreis ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder. Urheberrechte bei den Autoren. Geschäftsstelle / Redaktion: Flotowstr. 19, 64287 Darmstadt, Tel.: 06151-130900, Fax.: 06151130901. Vertrieb: Peter Lutz. Redaktionsltg.: Andreas Domenico. Layout, Satz: Andreas Domenico. 2 Druck: Digital Druck GmbH & Co KG, Landwehrstr. 58, 64293 Darmstadt. Auflage: 200. Volkssternwarte Darmstadt e.V.: Andreas Domenico (1. Vorsitzender), Bernd Scharbert (2. Vorsitzender), Paul Engels (Kassenwart), Ulrich Metzner (2. Kassenwart), Heinz Johann (Sternwartenleiter), Peter Lutz (Vetrieb Mitteilungen). Jahresbeitrag: 60 EUR bzw. 30 EUR (bei Ermäßigung). Konto: 588 040, Sparkasse Darmstadt (BLZ 508 501 50). Internet: http://www.vsda.de, email: [email protected] Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2005 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astro-News Neues aus Astronomie und Raumfahrt von Wolfgang Beike Wenn man auf der Erde mit dem Auto liegen bleibt, ruft man den Pannendienst. Doch was macht man, wenn ein Marsrover im Sand feststeckt? Das NASA Jet Propulsion Laboratory hatte genau dieses Problem, schaffte es aber nun den Rover Opportunity wieder frei zu bekommen. Opportunity war am 26. April in eine Düne aus Staub und Sand gefahren und die Räder des Rovers waren zur Hälfte im Sand versunken. Aus 178 Millionen km Entfernung haben Techniker fünf Wochen lang versucht, das Marsmobil aus seiner sandigen Falle zu befreien. Jetzt ist es geschafft: Alle sechs Räder des Rovers sind wieder frei. Das Team hat den Rover zwischen dem 13. Mai und dem 4. Juni mit Bedacht und nur in winzigen abgestimmten Schritten bewegt. Die erste Aufgabe des befreiten Marsroboters besteht darin, genauer zu untersuchen, was für eine Art von Düne die Mission fast beendet hätte. Früher ist der Rover ohne größere Probleme durch solche Windverwehungen gefahren. Eine Analyse soll nun zeigen, wie man die gefährlichen Dünen von den harmlosen unterscheiden kann, um so sicher weiter fahren zu können. Danach soll der unverwüstliche Rover gen Süden fahren — neuen Abenteuern entgegen. Brauchen Sie Geld und tüfteln Sie gerne? Wie wär’s mit folgendem: Ein Preisgeld in Höhe von 250.000 Dollar hat die NASA für den Erfinder ausgeschrieben, der als erstes ein Gerät zur Sauerstoffgewinnung aus Mondgestein baut. Die Bedingungen des Moon Regolith Oxygen Challenge (MoonROx) fordern, daß das Gerät zum Beweis seiner Fähigkeiten mindestens fünf Kilogramm atembaren Sauerstoff aus Vulkanasche gewinnt. Die Gewinnung von Sauerstoff aus Mondgestein würde eine bemannte Mondstation unabhängiger von der teuren Versorgung von der Erde aus machen. Sauerstoff ist dabei nicht nur für die Atemluft nötig, sondern auch als wichtiger Bestandteil für Raketentreibstoff. Der Sauerstoff-Generator darf höchstens 25 Kilogramm wiegen und muss bis zum 1. Juni 2008 funktionsfähig präsentiert werden. Der MoonROx-Wettbewerb ist Teil der Centennial ” Challenges“ der Nasa, bei der die Entwicklung neuer Technologien durch Preisgelder gefördert werden soll. Im März hatte die Nasa bereits einen Wettbe- Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2005 werb zur Entwicklung von Komponenten für einen Weltraum-Fahrstuhl“ ausgelobt. Über 30 Teams ” haben ihre Teilnahme daran angekündigt. Vor 65 Millionen Jahren starben nicht nur die Dinosaurier, sondern etwa die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten aus. Die meisten Forscher gehen heute davon aus, daß der Einschlag eines Asteroiden auf der Halbinsel Yucatan im Golf von Mexiko die Ursache für das massenhafte Artensterben ist. Nun jedoch hat die amerikanische Paläontologin G. Keller von der Princeton University neue Beweise dafür vorgelegt, daß dieser Einschlag bereits 300.000 Jahre vor dem Aussterben der Dinosaurier stattfand — und damit das Artensterben nicht ausgelöst haben kann. Auf einer Fachtagung in New Orleans präsentierte sie Daten von einem Bohrkern, den sie 2000 Kilometer nördlich des Chicxulub-Kraters gewonnen hat. In diesem Bohrkern zeigt sich eine zwei Zentimeter dicke Schicht aus Material, welches beim Einschlag des Asteroiden ausgeworfen wurde. Darüber finden sich Sedimentablagerungen des gewaltigen Tsunamis, der nach dem Einschlag um den Erdball raste. Und erst weitere 1,2 Meter über diesen Ablagerungen – entsprechend einer zeitlichen Differenz von 300.000 Jahren – finden sich die Spuren des massiven Artensterbens. Gliese 876 ist ein schwacher, dunkelroter Stern nur 15 Lichtjahre von uns entfernt. Planetenjäger konnten bereits zwei große Gasplaneten, vergleichbar mit Jupiter in seinem Orbit nachweisen. Mitte Juni gab eine amerikanische Beobachtergruppe die Entdeckung eines dritten, wesentlich kleineren Trabanten mit geringem Abstand zu Gliese 876 bekannt. Damit wurde erstmals ein extrasolarer Himmelskörper gefunden, der von seiner Beschaffenheit her den inneren Planeten unseres Sonnensystems ähnelt. Bislang verbargen sich solche Planeten unterhalb der Nachweisgrenze der Meßinstrumente. Für Bioastronomen sind derartige Funde besonders interessant, da eine feste Oberfläche und gemäßigte Temperaturen für die Entwicklung von Leben vorteilhaft sind. Leider scheint der Neue einen Tick zu nah an seinem Zentralgestirn zu liegen. Seine Oberfläche dürfte ähnlich ungemütlich sein wie die der Venus. 3 Astro-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Auf dem Saturnmond Titan gibt es offenbar Eisvulkane. Daten der Raumsonde Cassini zeigen eine 30 Kilometer große Erhebung mit einem typischen Vulkankrater auf der Spitze. Die Forscher vermuten, daß dort Eis und Methan ausgetreten ist. Zur Enttäuschung der Wissenschaftler gibt es aber keinerlei Anzeichen für größere Seen oder Meere aus Methan auf der Oberfläche des Himmelskörpers. Nur eine zentrale Kaldera, eine Art Förderschlot, wie sie bei irdischen Vulkanen häufig zu sehen ist, kann diese Landschaftsform plausibel erklären. Über Kryo-Vulkanismus auf den kalten Himmelskörpern des äußeren Sonnensystems spekulieren die Planetenforscher seit langem. Dabei tritt nicht Lava, sondern ein Wasser-Eis-Gemisch an die Oberfläche des Planeten oder des Mondes. Die Wärme, die für ein teilweises Schmelzen des Titan-Inneren notwendig ist, könnte von Titans Gezeitenreibung herrühren. Zusammen mit dem Wasser-Eis-Gemisch tritt vermutlich auch Methan aus den Vulkanen aus. Dieses Methan könnte sich dann in Wolken ansammeln und abregnen. Dadurch könnte es zu periodischen Überflutungen auf der Oberfläche Titans kommen, durch die die von dem europäischen Lander Huygens fotografierten flußähnlichen Strukturen entstanden sind. Bleibt die Frage, wie häufig es zu solchen Überflutungen auf Titan kommt. Cassini soll Titan noch drei weitere Jahre lang beobachten. Nun hoffen die Forscher, daß es in dieser Zeit zu einem Vulkanausbruch kommt. Position. Durch das Tiefdruckgebiet fällt über der westlichen Seite des Mars-Südpols vermehrt heller, weißer Schnee. Auf der östlichen Seite dagegen fällt wenig Schnee. Dort ist der Marsboden eher von klarem Eis überzogen. Bleiben wir mal beim Eis. Die Eiskappe am Südpol des Planeten Mars ist um 150 Kilometer gegenüber dem geografischen Südpol verschoben. Schon seit die Astronomen den roten Planeten erstmals mit dem Fernrohr beobachtet haben, suchen sie nach einer Ursache für diese mysteriöse Verschiebung. Nun haben NASA-Forscher das Rätsel der schrägen Polkappe gelöst: Zwei große Krater in Polnähe führen zu unterschiedlichen klimatischen Bedingungen auf den gegenüber liegenden Seiten des Mars-Südpols. Die beiden Krater führen zu Winden, die ein ständiges Tiefdruckgebiet über der westlichen Eiskappe erzeugen. Wie auf der Erde, so sind auch auf dem Mars Tiefdruckgebiete mit kaltem, stürmischem Wetter verbunden. Die Krater verankern das Tiefdruckgebiet an einer festen Ein altes Rätsel der Natur scheint gelöst. Warum verenden immer wieder Wale an den Stränden der Meere? Im Verdacht stand so ziemlich alles: Umweltverschmutzung, Strahlung von Militäranlagen, durch die Schifffahrt verursachter Lärm, usw. Jetzt fand eine Gruppe von Hamburger Forschern einen Zusammenhang zwischen verstärkter Sonnenaktivität und Berichten über vermehrt gestrandete Wale. Änderungen des irdischen Magnetfelds durch die Sonne täuschen den Tieren eine falsche Position vor. Sie können so in flache Meere wie die Nordsee geraten wo sie letztlich verenden. Die Wissenschaftler werteten Quellen aus, von denen die ältesten aus dem 13. Jahrhundert stammen. Umweltverschmutzung gab es damals freilich noch nicht. Der Mensch kann diesmal also nicht der Täter sein. ¦ 4 Amerikanische Astronomen glauben die Geburt eines Schwarzen Lochs beobachtet zu haben. Den Forschern gelang es mithilfe des Spezialsatelliten Swift erstmalig, das optische Nachglühen eines ultrakurzen Gammastrahlungs-Ausbruchs einzufangen. Ursache des hochenergetischen Strahlungsschauers ist vermutlich der Zusammenprall zweier Neutronensterne in einer Entfernung von 2,2 Milliarden Lichtjahren, die dabei zu einem Schwarzen Loch verschmolzen sind. Den Bruchteil einer Sekunde vor dem Kontakt wird der kleinere der Neutronensterne zerfetzt und bildet eine rasch rotierende Materiescheibe um den anderen Neutronenstern. Dieser implodiert unter dem zusätzlichen Gewicht und so entsteht das Schwarze Loch. Die Detektoren von Swift hatten diesen Gamma-Ausbruch gerade noch rechtzeitig registriert. Durch einen raschen Schwenk konnte Swift auch Röntgenstrahlung des Ausbruchs beobachten und so die Position des Ereignisses am Himmel bestimmen. Per automatisch ausgesendeter E-Mail wurden dann Astronomen in aller Welt alarmiert. Nach Ansicht der Astronomen bestätigt der Verlauf des Nachglühens das Szenario der Entstehung eines Schwarzen Lochs aus dem Zusammenprall zweier Neutronensterne. Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2005 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aktuell Deep Impact Kometen-Einschlag erfolgreich von Andreas Domenico Das Warten – auch auf dieses Heft – hat sich gelohnt: Die Deep Impact-Mission war ein spektakulärer Erfolg. Der Schuss auf den Kometen Tempel 1“ hat Wissenschaftler mit einer Unmenge von Daten ” versorgt, die schon jetzt völlig neue Erkenntnisse versprechen. Links: Tempel 1, fotografiert von der Raumsonde Deep Impact-Sonde: Das Vorher-Foto“ (AP/NASA). ” Rechts: Tempel 1 fliegt nach dem Beschuss durch Deep Impact davon. (NASA/ JPL-Caltech/ UMD) Während die Amerikaner in der Nacht zum 4. Juli den Feiern zum Unabhängigkeitstag entgegenschlummerten, zündete die NASA ein himmlisches Feuerwerk, wie es die Welt noch nicht gesehen hat. Ihre Raumsonde Deep Impact klinkte ein 372 Kilogramm schweres Geschoss aus – den Impac” tor“ – und lenkte ihn auf den Kern des Kometen 9P/Tempel 1. Das Projektil schlug nach kurzem Flug mit 37.000 Kilometern pro Stunde auf der Tagseite des Kometen ein. Der glänzende Erfolg der 275 Millionen Euro teuren Mission hat Wissenschaftler weltweit in Hochstimmung versetzt. Der Impactor“ , der in den ” letzten zwei Stunden vor dem Aufprall automatisch auf den Kometen zusteuerte, hat noch bis 3,7 Sekunden vor dem Einschlag hoch auflösende Digitalbilder des Kometen gesendet. Die Oberfläche des 14 Kilometer langen, pockennarbigen Klumpens er- Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2005 schien in feinsten Details. Der Einschlag des Kupferprojektils hat riesige Mengen Staub und Gas aus dem Kometenkern gerissen und ins All geschleudert. Unmittelbar nach dem Aufprall des Geschosses hat die NASA-Sonde Deep Impact das Schauspiel aus nächster Nähe beobachtet und spektakuläre Bilder zur Erde gefunkt. Der Aufschlag, der sich 133 Millionen Kilometer von der Erde entfernt ereignete, lässt auf eine weiche Oberfläche des Kometen schließen. Darunter könnte Eis eingeschlossen sein, das wiederum das Urmaterial unseres Sonnensystems beinhaltet. Die Wissenschaftler erhoffen sich von der Analyse der Staubwolke und des Inneren von Tempel 1 neue Erkenntnisse über die Entstehung des Sonnensystems. 5 Aktuell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Der Anflug auf Tempel 1: Links: Der Kometenkern, fotografiert vom Impactor“ während des automatischen ” Zielanflugs. Mitte: Kurz vor dem Aufprall: Die Bilder des Projektils zeigen die zerklüftete Oberfläche. Rechts: Sekunden vor dem Ende: Eines der letzten Bilder, die der Impactor“ vor dem Einschlag auf Tempel 1 an die ” Muttersonde Deep Impact schickte. (Reuters/NASA) Der Angriff“ auf Tempel 1 wurde von zahlrei” chen Observatorien im All und überall auf der Erde verfolgt. Die Teleskope der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile schossen fantastische Bilder. Dort beobachtete man, wie sich die Wolke halbmondförmig ausgebreitet und am frühen Dienstag- morgen einen Durchmesser von 20.000 Kilometern erreicht hat. Das Material ist nach dem Einschlag mit einer Geschwindigkeit von 500 Kilometern pro Stunde weg geschleudert worden. Andere Berechnungen ergaben gar ein Auswurftempo von 700 bis 1100 km/h. Links und Mitte: Das Projektil schlägt auf Tempel 1 ein und verursacht einen hellen Explosionsblitz. Die Aufprallenergie entsprach der von rund fünf Tonnen TNT (AP/NASA). Rechts: Das Faulkes-Teleskop auf Hawaii hat als erstes erdgebundenes Observatorium Bilder vom Kometen-Einschlag geschossen. Bei ersten Spektralanalysen sind Zyanid sowie weitere Kohlenstoff- und Stickstoffverbindungen im Auswurf des Kometen entdeckt worden. Solche Stoffe und Wasser sind auch in der Koma enthalten, der Gashülle, die einen Kometenkern umgibt. Der Einschlag des Projektils hat jedoch die Aktivität auf Tempel 1 deutlich erhöht. Das Material an dieser Stelle schlummerte unter der Oberfläche und fand nun seinen Weg nach außen. 6 Das Weltraumobservatorium XMM-Newton hat unterdessen wie erwartet Wasser auf Tempel 1 entdeckt. Wie die ESA mitteilte, deckt sich dies mit vorherigen Beobachtungen der europäischen Raumsonde Rosetta. Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2005 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aktuell sereis und Kohlendioxideis sowie aus Substanzen, die noch nicht identifiziert werden konnten. Diese noch nicht identifizierten Stoffe sind neuartig für Kometen und bislang auch nicht in ihren Gashüllen entdeckt worden. Es könnte sich um Material handeln, das seit Milliarden von Jahren sozusagen im Tiefkühlfach lag. Der Impactor“ ist vermutlich nicht sehr tief in ” Tempel 1 eingedrungen. Darauf lässt die Form der Wolke schließen: Ihre Ausdehnung ist nicht kegelförmig verlaufen, wie zunächst erwartet, sondern hat die Form einer Halbkugel gehabt. Das Bild des La Silla Paranal Observatory, aufgenommen im sogenannten J-Band, zeigt links unten den Materialauswurf nach dem Aufschlag des Projektils. Das Innere des Kometen (weißer Kasten) zeigte für längere Zeit erhöhte Aktivität. (ESO) Die Wolke besteht aus einer Mischung von Was- Der Aufschlag hat einer Energie von 4,5 Tonnen TNT entsprochen. Die Energie wurde in Wärme verwandelt und hat vermutlich zu einer explosionsartigen Verdampfung geführt. Diese Verdampfung hat nur Bruchteile einer Sekunde gedauert, dann sind die Substanzen sofort wieder auf unter minus 100 Grad Celsius abgekühlt und gefroren. Es steht jetzt schon fest, dass die Wissenschaft noch etliche Jahre mit der detaillierten Verarbeitung und Auswertung der Daten beschäftigt sein wird. ¦ Das Infrarotbild der Europäischen Südsternwarte zeigt links Tempel 1 vor dem Aufprall, rechts nach dem Treffer: Die Wissenschaftler haben anschließend eine zwei- bis dreimal höhere Helligkeit gemessen. (ESO) Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2005 7 Einführung in die Astronomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Entfernungsmessung der Sterne von Bernd Scharbert Vielleicht erinnern Sie sich noch an das Heft 1/2005 der Mitteilungen ? Da ging es um Entfernungen im Universum, um die sprichwörtlichen astronomischen Zahlen“. Im folgenden Artikel soll beschrieben wer” den, wie die Entfernungen zu den Sternen gemessen werden können, wie man also zu den astronomischen Zahlen kommt. Wie mißt man eine Entfernung? Zuhause sicherlich am besten mit dem Zollstock (das Ding heißt Gliedermaßstab“, klärte mich kürzlich mein Bru” der auf). Das Verfahren ist bei größeren Entfernungen allerdings schon nicht mehr allzu praktikabel. So verwenden die meisten von uns dann doch eher den Tachometer des Autos oder Fahrrades, um z. B. für die Steuererklärung die Entfernung zur Arbeitsstätte zu bestimmen. Sofern man diese Zahl nicht großzügig schätzt – versteht sich. Metern. Zum Glück fächert er sich bis zum Mond auf 10 Kilometer Durchmesser auf. Nur: Den LaserReflektor sehen Sie im Teleskop natürlich nicht. Dafür ist er viel zu klein. Also muß man mit dem Laserstrahl etwas herumsuchen, bis man den Reflektor trifft. Auch dann bleibt es schwierig, denn von den 10 Trillionen Photonen, die von der Erde losgeschickt werden, kommt gerade eines zurück ins Teleskop. [3] Im Grunde wird hier jedoch auch nichts anderes gemacht, als einen Maßstab – hier in Form des Rades – x-mal hintereinander zu legen. Zumindest funktioniert das bei den meisten FahrradTachometern so. Doch schon zur Bestimmung der Mondentfernung wäre auch dieses Verfahren wenig geeignet, wie leicht einzusehen ist. Dessen Entfernung kann zumindest heute recht einfach durch die Laserreflektoren bestimmt werden, die von den Apollo-Astronauten (Apollo 11, 14 und 15) auf dem Mond zurückgelassen wurden: Es wird ein Laserstrahl zum Mond geschickt und die Zeit gemessen, bis er wieder auf der Erde eintrifft. Ein Laserreflektor auf dem Mond Klingt einfach, ist es aber gar nicht. So ein Reflektor hat eine Fläche von nur einem Quadratmeter. Der Laserstrahl hat auf der Erde (am Teleskop, welches ihn losschickt) einen Durchmesser von 1,5 Ein gutes und vor allem genaues Verfahren (auf 3 Zentimeter genau), aber für die Bestimmung der Entfernungen der Planeten nicht geeignet. Denn da 8 Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2005 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einführung in die Astronomie stehen noch keine Laserreflektoren. Die Entfernung der Planeten ließ sich jedoch relativ leicht aus der Umlaufdauer der Planeten um die Sonne berechnen, nachdem die Entfernung der Erde zur Sonne einmal genau bekannt war [2]. Dazu dient das dritte Keplersche Gesetz Die Quadrate der Umlaufzei” ten zweier Planeten verhalten sich zueinander wie die Kuben der mittleren Sonnenentfernung“. Aber die Keplerschen Gesetze sind ein anderes Thema, welches in einer der weiteren Ausgaben behandelt werden soll. Schwingende Sterne Und dann wird es wirklich knifflig. Auf den Sternen stehen keine Laserreflektoren und um die Sonne kreisen sie auch nicht. Und doch behaupten die Astronomen einhellig, daß z. B. der Stern α Centauri 4,3 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Wie kommen die da drauf? Ist man erst einmal zu der Überzeugung gelangt, daß Sterne auch nur Sonnen wie unsere eigene sind, wird klar, daß diese sehr weit weg sein müssen. Sonst wären sie einfach viel heller. Aber in Zahlen ließ sich das nur schlecht fassen. Friedrich Wilhelm Bessel (1784 - 1846) Der erste, dem das gelang war Friedrich Wilhelm Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2005 Bessel im Jahre 1838. Er hatte die Parallaxenmethode angewendet. Die kennen Sie sicherlich: Das ist die Geschichte mit dem Daumen: Halten Sie den Daumen am ausgestreckten Arm nach oben vors Gesicht. Nun peilen Sie ein entferntes Objekt über den Daumen an. Und jetzt schauen Sie mal mit dem recht und mal mit dem linken Auge über den Daumen. Sie werden feststellen, daß sich der Daumen vor dem Hintergrund hin- und herbewegt. Das nennt man Parallaxe“. ” Bevor Sie nun glauben, Bessel habe nächtelang auf freiem Feld den Daumen hochgehalten, hier die Auflösung. Halten Sie den Daumen nun näher vor das Gesicht und betrachten Sie ihn wieder mal über das eine und das andere Auge. Was stellen Sie fest? Richtig! Der Daumen hüpft viel stärker vor dem Hintergrund hin und her. Je näher der Daumen bei uns ist, desto stärker hüpft er hin- und her. Der Daumen steht also für den Stern. Als Hintergrund müssen andere Sterne herhalten. Diese sollten allerdings deutlich weiter entfernt sein, denn sonst hüpft alles hin- und her und eine Messung wird alles andere als einfach. Fehlen uns nur noch die Augen“. ” Im Grunde geht es nur darum, von zwei verschiedenen Positionen aus den gleichen Stern anzupeilen, und dessen jeweilige Position vor dem Hintergrund zu messen. Das könnten auch zwei verschiedene Positionen auf der Erde sein. Also z.B. so, wie im Bild zu Beginn des Artikels gezeigt. Es ist jedoch besser, wenn die beiden Positionen möglichst weit auseinander liegen. D. h. Menschen mit weit auseinanderstehenden Augen haben es bei dem beschriebenen Experiment leichter. Zyklopen hätten übrigens gar keinen Spaß an dem Experiment. Doch zwei Orte auf der Erde würde nicht ausreichen, um bei Sternen eine Parallaxe zu beobachten. Dieses Verfahren kann jedoch verwendet werden, um die Entfernung von Objekten im Sonnensystem zu bestimmen. Statt dessen wird als Au” genabstand“die gesamte Erdbahn verwendet. Die hat immerhin einen Durchmesser von 300.000.000 Kilometern. Und das reicht für’s erste. Allerdings dauert so eine Entfernungsmessung bis zu einem halben Jahr. Natürlich kann man auch nach einem kleineren Bahnstück der Erde Parallaxen bestimmen. Um die volle Genauiglkeit zu erhalten, muß man aber ein halbes Jahr warten. Der Winkel, den Bessel so am Stern 61 Cygni gemessen hat, betrug 0,314 Bogensekunden. Falls Ih- 9 Einführung in die Astronomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nen das recht wenig vorkommt – Sie haben recht. Der Vollmonddurchmesser ist fast 6000 mal größer. Bestimmung einer Parallaxe Mit ein bißchen Mathematik erhält man aus diesem Winkel eine Entfernung des Sterns von 11,4 Lichtjahren. Noch keine wirklich astronomische Zahl, aber doch schon ganz schön weit weg. Damals lieferten diese Zahlen einen weiteren Hinweis auf die enorme Größe des Universums. Übrigens kam Bessel mit seiner Messung zwei anderen Wissenschaftlern zuvor. Thomas Henderson und Friedrich Georg Wilhelm Struve waren ebenfalls auf dem Wege, mit der Parallaxenmethode den Abstand eines Sterns (α Centauri bzw. Wega) zu messen. Das war gewissermaßen in den 1830ern die damalige Version des Wettrennens zum Mond“: ” Welcher Astronom mißt als erster die Parallaxe ei” nes Sterns“? Henderson machte den zweiten Platz, er publizierte 1839 die Entfernung zu α Centauri. Er hätte übrigens auch der erste sein können. Allerdings hatte er leise Zweifel an seinen Messungen, wagte nicht zu publizieren und wurde so von Bessel überholt“.[4] ” 10 Weit, weit weg... Stellen Sie sich vor, so halten Ihren Daumen einen halben Meter vor einen Baum und treten dann – sagen wir – 10 Meter zurück. Falls ihr Arm nicht so lang ist, stellen Sie irgend etwas anderes vor den Baum. Betrachten Sie nun diesen Gegenstand wieder über das linke und dann über das rechte Auge. Es bewegt sich vor dem Hintergrund des Baumes nicht mehr hin und her. Warum? Ihre Augen können die durchaus vorhandene, aber winzige hinund her-Bewegung nicht mehr erfassen. Daraus können Sie völlig zurecht schließen, daß diese Methode der Entfernungsbestimmung ihre Grenzen hat. Wenn die Sterne nur weit genug entfernt sind, kann die Parallaxe nicht mehr gemessen werden. Sie ist einfach zu klein. Man könnte nun den Augenabstand erhöhen, aber die Erdbahn ist nun mal nicht größer. Es bleibt also nur der Versuch, empfindlicher zu messen. Mit erdgebundenen Teleskopen ist der kleinste sicher meßbare Winkel 0,01 Bogensekunden. Dann wird die Unruhe der Erdatmosphäre zu stark bemerkbar. Hipparcos, der Astrometrie-Satellit der ESA (Missionsende 1993), konnte bis auf 0,001 Bogensekunden genau messen. Von der Erde aus kann man mit dieser Methode Sterne bis in eine Entfernung von ca. 300 Lichtjahre vermessen, Hipparcos kam mit seiner höheren Genauigkeit bis auf ca. 1000 Lichtjahre. Um mit dieser Methode noch weiter ins Universum vordringen zu können, bedarf es noch genauer messender Satelliten. Zu diesem Zweck plant die ESA die Raumsonde GAIA [5]. Diese sollmit 100fach besserer Auflösung die Entfernung der Sterne bestimmen. Und nu? Das Universum ist deutlich größer als 1000 Lichtjahre. Wie die Entfernung zu den weiter entfernten Sternen gemessen werden können, steht im nächsten Artikel zu diesem Thema. ¦ Literatur: [1] Mitteilungen 1/2005, S. 5, Entfernungen im Weltall [2] Mitteilungen 3/2004, S. 4, Die historische Bedeutung der Venusdurchgänge [3] http://www.quarks.de/dyn/11183.phtml [4] http://en.wikipedia.org/wiki/friedrich wilhelm bessel [5] http://www.rssd.esa.int/SA/GAIA/docs/ info sheets/IN accuracy assessment.pdf Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2005 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender Vorschau Juli / August 2005 von Alexander Schulze Menkalinan Aur Lyn Capella LMi Cam Mirfak Dubhe Per UMa M34 NCP Polaris Alioth Ari HamalTri UMi Cas M33 Mirach And CVn Benetnasch M31 Dra Cep Lac Com Boo M39 Psc NGP Arcturus Deneb CrB Cyg Peg Vega Vir HD 143454 Her Lyr VEq Cet Equ Del Uranus Aqr Vul Sge Se1 Altair Aql Lib Se2 Oph Sct 6 5 4 3 2 1 Cap M25M24 WS M8 PsA Sgr Mic Kaus Australis Sonne Zu Beginn des Vorschauzeitraums steht die Sonne im Sternbild Zwillinge. Auf ihrer nun wieder in südliche Richtung weisenden Bahn tritt sie am 20. Juli gegen 18:52 in das Sternbild Krebs und am 10. August gegen 17:54 in das Sternbild Löwe ein. Ihre Deklination verringert sich dabei von anAufgang 05:23 05:36 05:57 06:17 06:42 M4 M6 M7 Shaula CrA Alle Zeitangaben für ortsabhängige Ereignisse beziehen sich auf Darmstadt, 49◦ 50’ N, 08◦ 40’ O. Alle Zeitangaben erfolgen (soweit nicht anders angegeben) in Ortszeit (CEST/MESZ). Datum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. Antares Sco M22 Nunki Untergang 21:35 21:26 21:05 20:41 20:07 Tag 16:12 15:51 15:08 14:24 13:25 Nacht 07:48 08:09 08:52 09:36 10:35 fangs 23◦ 07’31” auf 18◦ 05’06” am ersten August und 08◦ 22’48” am ersten September. Der Abstand zur Erde erreicht am 05. Juli das diesjährige Maximum von 1,016742 AU und sinkt bis zum ersten August auf 1,0150 AU, bis zum ersten September auf 1,0093 AU. Am 12. Juli beginnt gegen 01:07 die Sonnenrotation Nr. 2032, am 08. August gegen 06:16 die Sonnenrotation Nr. 2033. Dämm. Beginn –:– 00:49 23:40 22:56 22:08 Dämm. Ende –:– 02:14 03:20 04:01 04:41 Astron. Nachtl. 00:00 01:25 03:40 05:05 06:34 Tabelle 1a: Dämmerungsdaten, Tag- und Nachtlänge Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2005 11 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . In Tabelle 1b sind Daten zur Sonnenbeobachtung aufgeführt. Sie werden für jeden Sonntag im Vorschauzeitraum angegeben und gelten für 12 Uhr Ortszeit. R ist der Durchmesser der Sonnenscheibe, P beschreibt die seitliche Neigung der Sonnenachse. Datum 03.07. 10.07. 17.07. 24.07. 31.07. R 15’43,”9 15’43,”9 15’44,”2 15’44,”7 15’45,”5 P − 1,◦57 + 1,◦60 + 4,◦71 + 7,◦73 +10,◦61 B +3,◦15 +3,◦88 +4,◦57 +5,◦19 +5,◦74 L 113,◦11 20,◦47 287,◦84 195,◦22 102,◦63 B beschreibt die heliographische Breite, L die heliographische Länge der Sonnenmitte. R dient dem Sonnenbeobachter zur Auswahl der richtigen Kegelblende, P , B und L zur Anfertigung eines Gitternetzes der Sonnenoberfläche. Datum 07.08. 14.08. 21.08. 28.08. R 15’46,”3 15’47,”4 15’48,”7 15’50,”1 P +13,◦31 +15,◦82 +18,◦10 +20,◦14 B +6,◦22 +6,◦61 +6,◦92 +7,◦13 L 10,◦06 277,◦51 185,◦00 92,◦51 Tabelle 1b: Beobachtungsdaten Sonne Mond In den Tabellen 2a, 2b und 2c sind die Monddaten für Juli und August zusammengestellt. Datum 06.07. 08.07. 14.07. 21.07. 21.07. 28.07. 04.08. 05.08. 13.08. 19.08. 19.08. 26.08. 01.09. 03.09. Zeit 13:59 15:41 17:01 12:42 13:11 15:36 15:41 05:32 04:21 12:42 20:18 17:36 15:41 21:16 Ereignis Neumond Apogäum erst. Viert. Perigäum Vollmond letzt. Viert. Apogäum Neumond erst. Viert. Perigäum Vollmond letzt. Viert. Apogäum Neumond (406,363 km) (357,158 km) (406,632 km) (357,393 km) (406,213 km) Tabelle 2a: Astronomische Daten Mond (Mondbahn und Phasen) Datum 06.07. 14.07. 20.07. 26.07. 02.08. 10.08. 12 Zeit 22:12 08:37 18:48 19:57 23:00 09:53 Ereignis Max. der ekl. Breite (+4,◦989) Nulldurchgang ekl. Breite Min. der ekl. Breite (−5,◦012) Nulldurchgang ekl. Breite Max. der ekl. Breite (+5,◦036) Nulldurchgang ekl. Breite Datum 06.07. 08.07. 14.07. 16.07. 20.07. 21.07. 26.07. 27.07. 02.08. 05.08. 10.08. 13.08. 17.08. 19.08. 23.08. 25.08. 30.08. 02.09. 06.09. 10.09. 13.09. Zeit 22:10 06:17 09:01 01:06 19:02 20:55 20:11 21:37 23:29 06:01 10:48 04:00 02:08 02:46 01:36 04:05 02:13 04:41 13:42 00:26 08:47 Ereignis Min. Lib. in Breite (−6,◦550) Nulldurchgang Lib. in Länge Nulldurchgang Lib. in Breite Min. Lib. in Länge (−7,◦791) Max. Lib. in Breite (+6,◦550) Nulldurchgang Lib. in Länge Nulldurchgang Lib. in Breite Max. Lib. in Länge (+7,◦600) Min. Lib. in Breite (−6,◦595) Nulldurchgang Lib. in Länge Nulldurchgang Lib. in Breite Min. Lib. in Länge (−7,◦608) Max. Lib. in Breite (+6,◦652) Nulldurchgang Lib. in Länge Nulldurchgang Lib. in Breite Max. Lib. in Länge (+7,◦630) Min. Lib. in Breite (−6,◦725) Nulldurchgang Lib. in Länge Nulldurchgang Lib. in Breite Min. Lib. in Länge (−6,◦685) Max. Lib. in Breite (+6,◦780) Tabelle 2b: Astronomische Daten Mond (Librationsdaten) Datum 17.08. 23.08. 30.08. 06.09. 13.09. Zeit 01:35 01:05 01:34 12:53 08:21 Ereignis Min. der ekl. Breite (−5,◦113) Nulldurchgang ekl. Breite Max. der ekl. Breite (+5,◦168) Nulldurchgang ekl. Breite Min. der ekl. Breite (−5,◦240) Tabelle 2c: Astronomische Daten Mond (ekliptikale Breite) Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2005 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender Merkur Im aktuellen Vorschauzeitraum sind es diesmal nur zwei Sternbilder, in denen die Bahn des innersten Planeten verläuft, dafür ist Merkurs Bahn umso interessanter“: Der Planet beginnt sei” ne Reise im Sternbild Krebs bei einer Deklination von 20◦ 23’05”; auf seiner zunächst in Richtung Süden weisenden Bahn überschreitet der Planet am 16. Juli gegen 11:53 die Grenze zum Sternbild Stier. Hier vollzieht Merkur am 22. Juli gegen 07:24 bei einer Rektaszension vom 09h 26m 56,s 59 eine Umkehr seiner Bewegungsrichtung; in Rückläufigkeit tritt er nun am 28. Juli gegen 02:43 wieder in den Krebs ein, wo noch am gleichen Tag gegen 21:54 ein Deklinationsminimum von 10◦ 51’21,”0 erreicht wird. Auf seiner nun wieder nach Norden zeigenden Bahn wird am 15. August gegen 14:46 bei einer Rektaszension von 08h 41m 14,s 76 der zweite Umkehrpunkt erreicht; das Deklinationsmaximum der Schleife folgt dann am 23. August gegen 19:24 mit 16◦ 28’59,”9. In Rechtläufigkeit und in Richtung Süden gerichtet überquert der innerste unserer Planeten dann am 28. August gegen 14:31 erneut die Grenze zum Sternbild Löwe. Die Elongation Merkurs erreicht am 09. Juli gegen 05:20 ein Maximum von 26,◦256, hat am 06. August gegen 01:36 einen Nulldurchgang mit einem Sonnenabstand von 4,◦86 (untere Konjunktion) und durchläuft am 24. August gegen 01:18 ein Minimum von −18,◦404. Die ekliptikale Breite Venus Die Bahn der Venus zeigt in Richtung Süden; sie beginnt zu Anfang des Vorschauzeitraumes im Sternbild Krebs, aus dem der zweite Planet des Sonnensystems am 12. Juli gegen 20:12 in den Löwen, aus diesem am 11. August gegen 17:53 in die Jungfrau wechselt. Die Deklination fällt dabei von +20◦ 59’51” am ersten Juli auf +08◦ 51’10” am ersten August und −06◦ 52’14” am ersten September; die Überquerung des Himmelsäquators findet am 18. August gegen 14:18 statt. Die Elongation steigt von +24,◦1 auf +38,◦9; die ekliptikale Breite erreicht am 10. Juli gegen 15:47 ein Maximum von +1◦ 39’03” und hat pünktlich zum Ende des Vorschauzeitraumes am 31. August gegen 02:40 einen Nulldurchgang. Der Erdabstand fällt Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2005 hat am 07. Juli gegen 19:13 einen Nulldurchgang, durchläuft am 03. August gegen 18:45 ein Minimum von −4◦ 56’17”; am 26. August folgt gegen 11:32 ein zweiter Nulldurchgang. Der Erdabstand fällt von 0,9715 AU am ersten Juli auf ein Minimum von 0,59336 AU am 02. August gegen 18:02, um bis zum ersten September wieder auf 1,1215 AU anzuwachsen. Der Sonnenabstand Merkurs wird am 18. Juli gegen 03:35 mit 0,46670 AU maximal und durchläuft noch kurz vor Ende des Vorschauzeitraumes am 31. August gegen 03:13 ein Minimum von 0,30750 AU. Das Elongationsmaximum vom 09. Juli ist zwar betragsmäßig größer als das vom 24. August, läßt sich aber für Beobachtungen leider nur schlechter ausnutzen als letzteres. Die Beobachtbarkeit zu Anfang Juli ist daher nur eingeschränkt ausnutzbar: Am 01. Juli beträgt die Höhe des Planeten bei Sonnenuntergang 11◦ 51’56”, erreicht bis zum 09. Juli Werte über 10◦ , bis zum 20. Juli Werte über 5◦ ; ab dem 29. Juli befindet sich der Planet bei Sonnenuntergang unter dem Horizont. Ab dem 09. August finden wir Merkur bei Sonnenaufgang über dem Horizont; ab dem 12. August erreicht seine Höhe Werte über 5◦ , ab dem 17. August über 10◦ . Am 26. August wird die Höhe mit 14◦ 46’33” maximal; Höhen über 10◦ sind noch bis zum 09. September beobachtbar. von 1,51 AU auf 1,14 AU, während der Sonnenabstand von 0,7189 AU auf 0,7262 AU zunimmt. Der Transitzeitpunkt verlagert sich nur äußerst geringfügig von 15:14 auf 15:49; die Transithöhe geht dagegen deutlich von 60◦ 59’ am ersten Juli auf 48◦ 42’ am ersten August und 32◦ 58’ am ersten September zurück. Durch die Änderung des Zeitpunkts des Sonnenuntergangs bleibt die Höhe der Venus zu diesem Moment allerdings fast unverändert: sie beträgt zu Beginn 12◦ 07’ und nimmt bis zum ersten September auf 10◦ 01’ ab. Zum Zeitpunkt der Abenddämmerung befindet sich Venus allerdings während des gesamten Vorschauzeitraumes unter dem Horizont. 13 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Datum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. Aufgang 07:21 08:02 08:53 09:32 10:19 Untergang 23:05 22:50 22:22 21:54 21:18 Helligkeit −3,m8 −3,m8 −3,m9 −3,m9 −3,m9 Phase 91 88 83 80 74 Größe 11,”2 11,”7 12,”6 13,”5 14,”8 Elong. +24,◦1 +27,◦7 +31,◦9 +35,◦2 +38,◦9 Erdabst. 1,51 1,44 1,34 1,26 1,14 Tabelle 3: Astronomische Daten Venus Mars Mars beginnt seine Reise über den Himmel im Sternbild Fische; am 02. August wechselt er gegen 11:54 in das Sternbild Walfisch, am 06. August gegen 00:35 in den Widder. Seine Bahn führt dabei erfreulicherweise in Richtung Norden; seine Deklination steigt von 02◦ 42’19” am ersten Juli auf 09◦ 34’35” am ersten August und 14◦ 16’41” am ersten September. Die Elongation sinkt von −86,◦4 auf −111,◦5; die ekliptikale Breite beträgt am ersten Juli −2◦ 32’00”, durchläuft am 14. August gegen 05:04 ein Minimum von −2◦ 48’36” und steigt bis zum ersten September wieder auf −2◦ 44’47”. Der Erdabstand ist angesichts der bevorstehenden Opposition rückläufig und sinkt von 1,00 AU auf 0,66 AU; der SonnenabDatum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. Aufgang 01:24 00:46 00:01 23:19 22:29 Untergang 13:57 13:51 13:40 13:26 12:59 stand fällt zunächst von 1,3833 AU auf ein Minimum von 1,38130 AU, das am 17. Juli gegen 17:37 angenommen wird, um bis zum ersten September wieder auf 1,3958 AU anzuwachsen. Der Transit verschiebt sich von 07:40 auf 06:50 am ersten August und 05:46 am ersten September und erreicht damit den Zeitpunkt des Sonnenaufgangs; um den 26. August liegt der Transit erstmals vor Sonnenaufgang. Die Höhe des Planeten bei Sonnenaufgang steigt von 34◦ 31’ am ersten Juli auf 48◦ 13’ am ersten August und 52◦ 49’ am ersten September; die Transithöhe steigt von 43◦ 00’ auf 49◦ 50’ und schließlich 54◦ 30’. Mars entwickelt sich somit immer mehr zu einem der primären Beobachtungsobjekte. Helligkeit −0,m1 −0,m2 −0,m5 −0,m7 −1,m0 Phase 84 84 84 85 87 Größe 9,”3 10,”1 11,”3 12,”4 14,”1 Elong. −86,◦4 −90,◦6 −96,◦6 −102,◦6 −111,◦5 Erdabst. 1,00 0,92 0,83 0,75 0,66 Tabelle 4: Astronomische Daten Mars Jupiter Jupiter befindet sich derzeit im Sternbild Jungfrau auf einer in südliche Richtung weisenden Bahn. Seine Deklination sinkt von −02◦ 41’01” auf −04◦ 07’12” am ersten August und −06◦ 11’32” am ersten September. Die Elongation Jupiters sinkt von +90,◦7 auf +39,◦9, was die Beobachtbarkeit weiter verschlechtert. Die ekliptikale Breite des Gasriesen sinkt von +1◦ 18’34” auf +1◦ 06’40”; der Erdabstand steigt von 5,35 AU auf 6,19 AU an, während der Sonnenabstand von 5,4551 AU auf 5,4518 AU geringfügig abnimmt. Datum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. 14 Der Transitzeitpunkt liegt zu Beginn des Vorschauzeitraumes noch bei 19:25, verschiebt sich aber recht schnell auf 17:35 am ersten August und 15:52 am ersten September. Die sinkende Deklination bewirkt einen Rückgang der Transithöhe von 37◦ 27’ auf 33◦ 55’. Jupiter ist im Vorschauzeitraum nur noch zwischen Sonnenuntergang und Einsetzen der Dämmerung beoachtbar; die Höhe bei Sonnenuntergang sinkt dabei von 30◦ 09’ am ersten Juli auf 19◦ 16’ am ersten August und nur noch 11◦ 14’ am ersten September; mit anderen Worten, die Jupiterbeobachtung findet nun erst einmal ein Ende. Aufgang Untergang Helligkeit Größe Elong. 13:35 01:18 −1,m9 36,”8 +90,◦7 m 12:47 00:25 −1, 8 35,”4 +78,◦6 m 11:52 23:18 −1, 7 33,”8 +64,◦5 m 11:09 22:27 −1, 6 32,”8 +53,◦3 m 10:19 21:25 −1, 6 31,”8 +39,◦9 Tabelle 5: Astronomische Daten Jupiter Erdabst. 5,35 5,56 5,81 6,00 6,19 Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2005 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender Saturn Saturns Bahn zeigt im Sternbild Krebs, in das er kurz vor Beginn der hier diskutierten zwei Monate eingetreten war, ebenfalls in Richtung Süden. Seine Deklination sinkt von anfangs 20◦ 49’05” auf 19◦ 10’05”; die Elongation sinkt von +18,◦8 auf −32,◦8; ein Nulldurchgang und damit die Konjunktion Saturns ereignet sich dabei am 23. Juli gegen 19:01 mit einem Sonnenabstand von 0,◦282. Die ekliptikale Breite steigt von +0◦ 15’02” auf +0◦ 20’38”; der Erdabstand beträgt am ersten Juli 10,04 AU, erreicht am 24. Juli gegen 00:27 ein mit der Konjunktion zusammenhängendes Maximum von 10,09830 AU und nimmt bis zum ersten September wieder auf 9,92 AU ab. Der Sonnenabstand wächst durchgehend von 9,0794 AU auf Datum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. Aufgang 06:58 06:12 05:17 04:32 03:36 Untergang 22:38 21:48 20:47 19:57 18:56 Helligkeit +0,m2 +0,m1 +0,m2 +0,m3 +0,m3 9,0880 AU. Der Betrag der Ringneigung Saturns ist rückläufig. Der Transitzeitpunkt verschiebt sich von 14:48 auf 11:16, die Transithöhe sinkt geringfügig von 60◦ 58’ auf 59◦ 16’. Saturn wechselt vom Abend- auf den Morgenhimmel: Die Höhe bei Sonnenuntergang beträgt am ersten Juli noch 08◦ 05’; bis zum 22. Juli steht Saturn zu diesem Zeitpunkt noch über dem Horizont. Ab dem 24. Juli finden wir ihn dann zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges über dem Horizont, wo er ab dem 09. August Höhen von mehr als 10◦ , ab dem 22. August von über 20◦ und ab dem 04. September schließlich sogar Höhen von über 30◦ erreichen wird. Größe 16,”5 16,”4 16,”4 16,”5 16,”7 Ringng. −21,◦86 −21,◦31 −20,◦60 −20,◦01 −19,◦31 Elong. +18,◦8 +7,◦3 −6,◦8 −18,◦4 −32,◦8 Erdabst. 10,04 10,09 10,09 10,04 9,92 Tabelle 6: Astronomische Daten Saturn Uranus Uranus ist dem Sternbild Wassermann, wo er in Rückläufigkeit langsam in Richtung Süden wandert, treu geblieben. Seine Deklination fällt von anfangs −08◦ 19’37” auf −09◦ 03’19”. Kurz nach Ende des aktuellen Vorschauzeitraums erreicht der grüne Gasriese am ersten September gegen 04:46 seine diesjährige Oppositionsstellung. Die ekliptikale Breite des Planeten sinkt von −0◦ 47’16” auf ein Minimum von −0◦ 48’34”, das ebenfalls am ersten September gegen 10:41 angenommen wird; der Erdabstand fällt von 19,56 AU auf ein mit der Opposition verbundenes Minimum von 19,06042 AU am 31. August gegen 06:33. Der Sonnenabstand steigt im Vorschauzeitraum von 20,067 AU auf 29,070 AU an. Die visuelle Helligkeit steigt von 5,m8 auf 5,m7, die Größe steigt von 3,”4 auf 3,”5. Der Transit verschiebt sich von 05:38 am er- Tabelle 7: Astronomische Daten Uranus Neptun Neptun befindet sich zur Zeit im Sternbild Steinbock. Auch Neptun befindet sich in Rückläufigkeit und auf Südkurs; seine Deklination sinkt im Vorschauzeitraum von −15◦ 50’25” auf −16◦ 19’22”. Wie auch Uranus durchläuft Neptun seine diesjährige Opposition; das Ereignis fällt bei dem blauen Gasriesen auf den 08. August gegen 17:55. Die ekliptikale Breite sinkt von −0◦ 07’49” auf −0◦ 08’34”. Die Erdentfernung erreicht am 08. August gegen 06:34 ein mit der Opposition zusammenhängendes Minimum von 29,04724 AU; der Sonnenabstand sinkt von 30,062 AU auf 30,061 AU. Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2005 sten Juli auf 03:33 am ersten August und schließlich 01:27 am ersten September; die Transithöhe fällt geringfügig von 31◦ 54’ auf 31◦ 10’. Der Transit schneidet den Zeitpunkt des Sonnenaufgangs am 04. Juli, den Zeitpunkt der einsetzenden Morgendämmerung (18◦ ) am zweiten August. Datum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. Aufg. 00:15 23:16 22:08 21:12 20:04 Unterg. 11:01 10:04 08:55 07:57 06:47 Elong. −118,◦5 −132,◦1 −148,◦8 −162,◦7 −179,◦2 Erdabst. 19,56 19,37 19,19 19,10 19,06 Der Transitzeitpunkt des Planeten verschiebt sich von 04:07 auf 02:02 am ersten August und 23:53 15 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . am ersten September; damit liegt er durchgehend vor dem Sonnenaufgang, ab dem 21. Juli auch vor dem Einsetzen der Morgendämmerung. Die Helligkeit Neptuns liegt bei 7,m8, die Größe bei 2,”1. Datum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. Aufg. 23:18 22:23 21:15 20:19 19:11 Unterg. 08:52 07:55 06:46 05:48 04:39 Elong. −142,◦0 −155,◦7 −172,◦4 +173,◦8 +157,◦0 Erdabst. 29,25 29,13 29,06 29,05 29,13 Tabelle 8: Astronomische Daten Neptun Pluto Plutos Bahn durchzieht das Sternbild Schwanz der Schlange (serpens cauda, Se2). Der Planet befindet sich in Rückläufigkeit und bewegt sich in südliche Richtung; seine Deklination fällt im Vorschauzeitraum von −14◦ 59’36” auf −15◦ 14’24”. Kurz nach Ende der hier diskutierten zwei Monate kommt es am 03. September gegen 01:18 bei einer Rektaszension von 17h 26m 05,s 55 zu einer Umkehr der Bewegungsrichtung, die das Ende der Oppositionsschleife von 2005 kennzeichnet. Die Elongation Plutos fällt von +161,◦6 auf +103,◦1; die Auslenkung aus der Ekliptik geht mit +8◦ 15’17” am ersten Juli, +7◦ 57’24” am ersten September wieder zurück. Der Erdabstand steigt nach der Opposition wieder von 30,00 AU auf 30,75 AU an; auch der Sonnenabstand des äußersten Planeten nimmt von 30,971 AU auf 30,998 AU zu. Veränderliche Sterne Die Tabelle 10 enthält Angaben über Maxima und Minima der Helligkeit veränderlicher Sterne in den Monaten Juli und August. Datum 06.07. 21:40 12.07. 22:20 19.07. 20:15 26.07. 01:30 Ereignis Min Max Min Min Stern β Lyr (Bedeckungsver.) δ Cep β Lyr (Bedeckungsver.) AI Dra (Bedeckungsver.) Der Transit verlagert sich von 00:19 auf 20:08; er erfolgt damit immer noch nach Sonnenuntergang (wenn auch am ersten September nur noch durch eine Minute getrennt); die Höhe bei Einsetzen der Abenddämmerung erreicht am 20. Juli (bei Schnitt mit dem Transitzeitpunkt) ein Maximum von 22◦ 35’ und fällt danach merklich ab. Die visuelle Helligkeit sinkt von 13,m8 auf 14,m0, die Größe der Planetenscheibe liegt bei 0,”3. Datum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. Aufg. 19:26 18:30 17:22 16:27 15:20 Unterg. 05:08 04:12 03:03 02:07 00:59 Elong. +161,◦6 +148,◦9 +132,◦8 +119,◦4 +103,◦1 Erdabst. 30,00 30,10 30,29 30,48 30,75 Tabelle 9: Astronomische Daten Pluto Datum 29.07. 00:45 29.07. 21:10 13.08. 00:45 13.08. 01:00 19.08. 01:00 24.08. 21:45 25.08. 00:45 29.08. 00:45 31.08. 00:30 Ereignis Max Max Min Min Min Max Min Min Min Stern δ Cep η Aql (δ Cep-Stern) β Per (Bedeckungsver.) AI Dra (Bedeckungsver.) AI Dra (Bedeckungsver.) δ Cep AI Dra (Bedeckungsver.) U Cep (Bedeckungsver.) AI Dra (Bedeckungsver.) Tabelle 10: Veränderliche Sterne Sternbedeckungen durch den Mond In Tabelle 11 finden sich alle in den Monaten Juli und August von Darmstadt aus beobachtbaren Sternbedeckungen durch den Mond. Es handelt sich dabei diesmal um zehn Ereignisse; für die Bedeckung des hellsten Sterns, 57 δ Ari am zweiten Juli, sind Beginn und Ende der Bedeckung 16 angegeben. Weitere relativ helle Sterne werden am 05. und 23. Juli mit 136 Tau und 43 κ Cap bedeckt; während das zweite Ereignis durch eine Mondphase von 96 Prozent beeinträchtigt wird, liegt das erste mit einer Mondphase von nur zwei Prozent geradezu ideal. Die übrigen bedeckten Sterne sind schwächer als 5m ; die Mondphasen liegen zwischen 12 und 97 Prozent. (E Eintritt, A Austritt) Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2005 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender Zeitpunkt 02.07. 03:48:03E 02.07. 04:45:10A 05.07. 05:04:27E 23.07. 01:16:52A 24.07. 23:55:55A bed. Stern 57 δ Ari 57 δ Ari 136 Tau 43 κ Cap BD−7◦ 6036 Helligk. 4,m35 4,m35 4,m58 4,m73 6,m39 Phase 0, 18− 0, 18− 0, 02− 0, 96− 0, 83− Zeitpunkt 27.07. 01:34:56A 29.07. 02:40:07A 21.08. 05:47:11A 30.08. 03:51:08A 30.08. 04:36:19A 31.08. 03:15:22A bed. Stern 88 Psc 45 ρ2 Ari 92 χ Aqr 47 Gem BD+27◦ 1337 4 ω2 Cnc Helligk. 6,m03 5,m91 5,m06 5,m78 6,m43 6,m31 Phase 0, 62− 0, 41− 0, 97− 0, 19− 0, 19− 0, 12− Tabelle 11: Sternbedeckungen durch den Mond Meteorströme Tabelle 12 enthält Angaben zu den im aktuellen Vorschauzeitraum beobachtbaren Meteorströmen. Meteorstrom Sagittariden Juni-Bootiden Pegasiden Piscis Austriniden Beg. 15.04. 26.06. 07.07. 15.07. Ende 15.07. 02.07. 13.07. 10.08. Max. 19.05. 27.06. 09.07. 28.07. ZHR 5 var 3 5 Meteorstrom η-Aquariden (S) α-Capricorniden ι-Aquariden (S) δ-Aquariden (N) Perseiden κ-Cygniden ι-Aquariden (N) α-Aurigiden Beg. 12.07. 03.07. 25.07. 15.07. 17.07. 03.08. 11.08. 25.08. Ende 19.08. 15.08. 25.08. 25.08. 24.08. 25.08. 31.08. 05.09. Max. 28.07. 30.07. 04.08. 08.08. 12.08. 17.08. 19.08. 01.09. ZHR 20 4 2 4 100 3 3 10 Tabelle 12: Meteorströme Tabelle 12: Meteorströme (Forts.) Der Sternenhimmel Die Graphik am Anfang dieses Artikels zeigt den Sternenhimmel für den ersten August um Mitternacht. Schützen, den Schlangenträger, den Skorpion, die Waage und die Jungfrau. Vor allem die Deep-SkyRegion im Skorpion sollte man im Juli nicht von den Beobachtungen auslassen, da sie aus unseren Breiten nur während eines kurzen Zeitfensters optimal sichtbar ist. Hoch in Zenitnähe steht die Leier mit Vega, dicht gefolgt vom Schwan mit Cygnus. Weiter in Richtung Süden finden wir den Adler mit Altair; damit ist das Sommerdreieck und die Assoziation mit einer hellen, warmen Sommernacht komplett. Etwas nördlich unter dem Zenit finden wir die zirkumpolaren Sternbilder Drache und Cepheus, auf halber Höhe die Cassiopeia auf dem Weg nach oben, den großen Bären auf seinem Weg in Richtung Horizont. Die Andromeda und den ihr nachfolgenden Perseus erkennt man im Osten und Nordosten; auch Capella im Fuhrmann (und damit einer der Sterne des Wintersechsecks) ist schon dicht über dem Horizont auszumachen. Vom Osten zum Westen über den Südhimmel schwenkend erkennen wir den Pegasus, den Wassermann, den Steinbock, den Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2005 Die Milchstraße zieht sich als helles Band quer von Nord nach Süd über den Himmel; Capella, Mirfak, Deneb und Altair sollten schon bei noch hoher Resthelligkeit des Himmels erste Anhaltspunkte über ihre Position geben. Uranus und Neptun sind (von der geringen Höhe einmal großzügig abgesehen) nun in der Nähe ihrer Opposition optimal beobachtbar. Auch Plutos Beobachtbarkeit fällt noch recht passend in den halbwegs dunklen Teil der Sommernacht. Jupiter und Saturn haben sich nun zurückgezogen; ein würdevoller Nachfolger wird sich mit Mars ergeben, der gegen Mitternacht aufgeht. ¦ 17 Aus dem Verein. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Neues Info-Faltblatt über die Sternwarte von Bernd Scharbert Viele Jahre lang wurden unsere Besucher und die per Post nach Informationen über die Sternwarte heischenden Mitmenschen durch ein schlichtes, weißes Faltblatt über die Aktivitäten der Sternwarte informiert. Da das Bessere bekanntlich der Feind des Guten ist, haben wir dieses Faltblatt nun erneuert. Das wurde auch Zeit! Das alte Faltblatt lag nur noch in Form einer PDF-Datei vor, die nur mit einigem Aufwand geändert werden konnte. Und sooooo schön war das Ding dann auch nicht mehr. Nachdem sich unser Mitglied Lothar Wallat Gedanken über ein ansprechenderes Layout gemacht hatte, wurde das Faltblatt – dank der Mitwirkung vieler Mitglieder – auch inhaltlich auf den neuesten Stand gebracht. Das neue Faltblatt haben wir farbig drucken las- sen. Dies wurde durch die finanzielle Unterstützung der degussa. (ehemals Röhm“) möglich, für die wir ” uns auch an dieser Stelle noch einmal herzlich bedanken. Das neue Faltblatt finden Sie auf der Sternwarte – vielleicht ein Grund, mal wieder vorbeizuschauen. Wenn Sie die Gelegenheit haben, das Faltblatt auszulegen – im Büro, in der Schule, Hochschule oder an anderen Stellen –, so rufen Sie mich bitte an (06151-75363) oder schreiben mir eine Mail ([email protected]). Ich lasse Ihnen dann die gewünschte Anzahl an Faltblättern zukommen. Diese Art der Werbung ist für die Sternwarte wichtig, um neue Mitglieder zu bekommen und um in den Köpfen der Darmstädter Bürger präsenter zu werden. ¦ Der Tag der offenen Tür“ 2005 ” von Bernd Scharbert Statt wie ursprünglich angedacht Ende Oktober 2005 zum Thema Mars“ werden wir den Tag ” ” der offenen Tür“ nun am 10.09.2005, ab 15:00 Uhr durchführen. An diesem Tag findet der von der Vereinigung der Sternfreunde veranstaltete 3. Astro” nomietag“ statt, dem wir uns anschließen. Dieser sorgte letztes Jahr – medial gesponsert von der Zeitschrift Stern“ – als Die lange Nacht der ” ” Sterne“ für großen Besucherandrang in Volkssternwarten und anderen Einrichtungen aus Astronomie und Raumfahrt. Thema des 3. Astronomietages wird sein: Unsere ” Nachbarn im All: Mars, Mond und Venus“ . Zwar wird der Mars erst am frühen morgen sichtbar sein und die Venus früh untergehen, jedoch spricht der September für (hoffentlich) gutes Wetter. Tagsüber werden kurze Vorträge angeboten, sowie Sonnenbeobachtung und Führungen durch die Sternwarte. Abends gibt es dann einen Vortrag 18 (dieser kostet den üblichen Eintritt, der Eintritt zum Tag der offenen Tür selbst ist frei) von H. Kresken vom ESOC zum Thema: Roboter im ” Reich der Ringe und der Monde – Die Mission Cassini / Huygens erforscht den Saturn“ . Anschließend wird bis spät in die Nacht der Sternenhimmel beobachtet. Bei schlechtem Wetter werden einige der kurzen Vorträge vom Nachmittag wiederholt und / oder Führungen durch die Sternwarte angeboten. Wer Plakate für dieses Ereignis aufhängen kann (DIN A3 oder DIN A2), möge sich bitte schon jetzt bei mir melden (Tel.: 06151-75363, Mail: [email protected]). Es ist wichtig, möglichst viele Menschen auf den Tag der offenen Tür aufmerksam zu machen. Die Plakate werden wir Ihnen dann Ende Juli / Anfang August zukommen lassen. ¦ Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2005 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Buchbesprechungen Rüdiger Vaas: Tunnel durch Raum und Zeit“ , ” 2005, Frankh-Kosmos-Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart, ISBN 3-440-09360-3 Das vorliegende Buch befasst sich also mit Raum und Zeit. Es ist in drei Abschnitte gegliedert, die mit Im Schlund von Raum und Zeit“, Mit Über” ” lichtgeschwindigkeit zu den Sternen“ und Zeit” maschinen, Zeitreisen und Zeitparadoxien“ betitelt sind. In den Kapiteln des ersten Abschnitts geht es um schwarze und weiße Löcher, sowie deren Spielarten. Hier lernt der Leser unter anderem, dass es heute keine weißen Löcher mehr geben kann. Weiße Löcher verschlucken im Gegensatz zu schwarzen Löchern keine Materie, sondern speien Materie aus. Irgendwann hätte sich jedoch so viel Materie um das weiße Loch herum angesammelt, dass es zu einem schwarzen Loch kollabieren würde. Die im letzten Jahr von Stephen Hawking verloren gegebene Wette bzgl. des Informationsverlusts beim Sturz von Objekten in schwarze Löcher wird ebenso erläutert wie das Keine Haare Theorem“ ” von John Wheeler. Der zweite Abschnitt holt die Star-Trek-Gemeinde auf den Boden der physikalischen Tatsachen. Der Warp-Drive sei zwar theoretisch machbar, aaaaaaaaaber... Immerhin kann der Trekkie festhalten, dass die Grundidee des Warp-Antriebs so Dirk H. Lorenzen: Deep Space“ , 2005, Frankh” Kosmos-Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart, ISBN 3-440-10289-0 Jahrelang war das Hubble-Weltraumteleskop der Maßstab der professionellen Astronomie. Aber in den letzten Jahren wurden auch auf der Erde Großteleskope mit bisher ungeahnter Leistung errichtet. Zusammen mit neuen Satelliten bedeuten diese Instrumente, die zu den faszinierendsten HightechEntwicklungen der Gegenwart gehören, einen weiteren entscheidenden Schritt für die Erforschung des Universums. Das vorliegende Buch liefert atemberaubende Ausblicke in bisher unerforschte Tiefen des Weltalls. Die Beobachtungen und Ergebnisse aus den letzten drei Jahren werden in einem eindrucksvollen Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 4/2005 dumm gar nicht ist: Vor dem Raumschiff wird der Raum zusammengezogen und hinter dem Raumschiff gedehnt. So gelangt man schnell an jeden Ort des Universums. Manchen Ideen steht dann aber doch die physikalische Realität recht massiv im Wege. Im letzten Abschnitt geht es dann um Zeitreisen und deren Probleme: Sind Zeitreisen physikalisch möglich? Gibt es einen Ausweg aus den dadurch entstehenden Paradoxien? Was passiert, wenn ich in die Vergangenheit reise und meinen Großvater erschieße? Fazit: Das Buch spricht sehr viele aktuelle Themen der theoretischen Physik an. Aus meiner Sicht jedoch mitunter sehr knapp – zu knapp. Streckenweise wird dem Leser einiges an Auffassungsvermögen zugemutet, wird nicht ausführlich genug erklärt. Natürlich: manche Sachverhalte lassen sich nicht erklären. Sie übersteigen unser Vorstellungsvermögen. Genau das macht schließlich den Reiz der Relativitätstheorie und anderer modernen physikalischen Theorien aus. Ermüdent sind die vielen aufgeführten Namen und Jahreszahlen: Wer hat wann was gesagt oder geschrieben? In welchem Science-Fiction-Roman wurde wann was schon beschrieben? Streckenweise liest sich das Buch wie ein Namensregister oder eine Literaturliste. ¦ Bernd Scharbert Fotoband zusammengefügt. Der Wissenschaftsjournalist und Autor Dirk Lorenzen versteht es, Inhalt und Technik der Beobachtungen und die damit verbundenen wissenschaftlichen Fortschritte auf anschauliche und spannende Weise zu erläutern. Mit diesem schönen Bildband führt Sie der Autor durch die faszinierende Welt der neuen Entdeckungen und Erfindungen, auf eine Reise zu der unglaublichen Schönheit des Universums. Was noch vor kurzer Zeit als unscharfer Nebel galt, entpuppt sich jetzt als filigranes Gebilde. In den entferntesten Winkeln des Weltalls tauchen immer wieder neue, spektakuläre Galaxien auf, deren Licht Milliarden von Jahren zu uns unterwegs war. ¦ Andreas Domenico 19 Volkssternwarte Darmstadt e.V., Flotowstr. 19, 64287 Darmstadt POSTVERTRIEBSSTÜCK . . . . . . . .Veranstaltungen und Termine. . . . . . . .Juli / August 2005. . . . . . . . Donnerstags ab 19:30 Leseabend, Beobachtung, Gespräche über astronomische Themen, Fernrohrführerschein Sonntags ab 10:00 Sonnenbeobachtung mit Gesprächen über astronomische Themen Donnerstag, 14. 07. 20:00 Redaktionssitzung Mitteilungen 5/2005 Samstag, 16. 07. 20:00 Öffentlicher Vortrag: Michael Khan, ESOC Smart 1 erforscht den Mond“ ” Donnerstag, 04. 08. 20:00 Öffentliche Vorstandssitzung Donnerstag, 11. 08. 20:00 Redaktionssitzung Mitteilungen 5/2005 Samstag, 13. 08. Samstag, 10. 09. 15:00 Tag der offenen Tür: Unsere Nachbarn im All: Mars, Mond und Venus“ ” Samstag, 10. 09. 20:00 Öffentlicher Vortrag: Rainer Kresken, ESOC Roboter im Reich der Ringe und ” der Monde – Die Mission Cassini / Huygens erforscht den Saturn“ Redaktionsschluss Mitteilungen 5/2005 Die Astro-Fotografie-Gruppe trifft sich nach telefonischem Rundruf. Interessenten mögen Freitags- oder Samstagsabend auf der Sternwarte anrufen oder ihre Telefonnummer hinterlassen Volkssternwarte Darmstadt e.V. Observatorium Ludwigshöhe: Geschäftsstelle: Auf der Ludwigshöhe 196 Flotowstr. 19 Telefon: (06151) 51482 64287 Darmstadt email: [email protected] Telefon: (06151) 130900 http://www.vsda.de Telefax: (06151) 130901