Inhalt, Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Neues aus Astronomie und Raumfahrt — Wolfgang Beike . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 STEREO — Roswitha Steingässer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Welteninseln — Andreas Domenico . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Vorschau Januar / Februar 2007 — Alexander Schulze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Vom Urknall bis zur Geburt der Sonne“ (Rezension) — Roswitha Steingässer . . . . . . . . . . . . . 19 ” Veranstaltungen und Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Zum Titelbild Der Crab-Nebel M1 im Sternbild Stier, das erste Objekt im Nebelkatalog von Charles Messier, ist ein Supernova-Überrest in 6.500 Lichtjahren Entfernung. Die Explosion des Ursprungssterns wurde im Jahr 1054 von chinesischen Astronomen beobachtet und dokumentiert. 952 Jahre später erforschen Wissenschaftler die sich ausdehnende Explosionswolke mit Mitteln, die sich die alten Chinesen nie hätten träumen lassen: Observatorien im All, wie dem Hubble-Weltraumteleskop, dem Röntgen-Satelliten Chandra, dem Raumobservatorium Spitzer und erdgebundenen Teleskopen. Die Aufnahmen all dieser Geräte, jeweils im Röntgenlicht, Infrarot und im optischen Bereich gewonnen, wurden dann zu einem Komposit-Bild zusammengefügt, das an Detailreichtum jede frühere Aufnahme des 12 Lichtjahre umspannenden Objekts weit in den Schatten stellt. Das farbige Originalbild zeigt die einzelnen Spektralbereiche, die den verschiedenen Instrumenten zuzuordnen sind, in unterschiedlichen Farben codiert. Es kann im Online-Archiv des Astrono” my Pic Of The Day“ bewundert werden: http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap061026.html). (Bildrechte: NASA/ESA/JPL-Caltech) -ad Impressum Die Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt“ ” erscheinen alle zwei Monate im Eigenverlag des Vereins Volkssternwarte Darmstadt e.V. — Der Verkaufspreis ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder. Urheberrechte bei den Autoren. Geschäftsstelle / Redaktion: Flotowstr. 19, 64287 Darmstadt, Tel.: 06151-130900, Fax.: 06151130901. Vertrieb: Peter Lutz. Redaktionsltg.: Andreas Domenico. Layout, Satz: Andreas Domenico. 2 Druck: Digital Druck GmbH & Co KG, Landwehrstr. 58, 64293 Darmstadt. Auflage: 200. Volkssternwarte Darmstadt e.V.: Andreas Domenico (1. Vorsitzender), Bernd Scharbert (2. Vorsitzender), Paul Engels (Kassenwart), Martina Mann (Schriftführerin), Heinz Johann (Sternwartenleiter), Peter Lutz (Vetrieb Mitteilungen). Jahresbeitrag: 60 EUR bzw. 30 EUR (bei Ermäßigung). Konto: 588 040, Sparkasse Darmstadt (BLZ 508 501 50). Internet: http://www.vsda.de, email: [email protected] Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astro-News Neues aus Astronomie und Raumfahrt von Wolfgang Beike Es war die gute Nachricht des Monats: NASAChef Mike Griffin gab Ende Oktober grünes Licht für einen Shuttle-Flug zur Wartung des Weltraumteleskops Hubble. Die Mission soll nicht nur der Betrieb des Weltraum-Spähers über das Jahr 2008 hinaus sichern, sondern Hubble zugleich auch noch einmal mit verbesserten Instrumenten ausstatten. Der Serviceflug soll Mitte 2008 stattfinden. Das ist wirklich nicht zu früh, den im gleichen Jahr könnte Hubble bereits durch den Ausfall der alten Steuerkreisel manövrierunfähig und damit nutzlos werden. Der Start des Nachfolgegeräts, also des James Web Space Telescopes, ist erst 2013 vorgesehen. Die Astronomen würden also ohne die Wartungsmission fünf Jahre ohne ein Auge im All“ ” dastehen. Das Unterfangen ist leider nicht ganz ungefährlich. Die Umlaufbahn von Hubble ist weit entfernt von der der ISS. Wohin könnten sich die Weltraum-Monteure im Gefahrenfall retten? Deshalb soll während des gesamten Fluges eine zweite Raumfähre in Startbereitschaft stehen. Zudem hat die NASA inzwischen mehrere Reparaturmethoden entwickelt, mit denen die Astronauten im Orbit kleinere Schäden am Hitzeschild des Shuttles ausbessern können. Erinnern Sie sich noch an die Raumsonde DeepImpact? Genau, das war die Sonde, die im Juli 2005 in einer spektakulären Aktion ein kühlschrankgroßes Kupfergeschoß auf den Kometen Tempel 1 abfeuerte. Damit die schöne Sonde jetzt nicht einfach so nutzlos durch den Weltraum treibt, haben Himmelsmechaniker aus Maryland was Neues ausgetüftelt. Deep-Impact wird im Dezember 2008 an dem Kometen Boethin vorbeifliegen und mit seinen Instrumenten an Bord den Himmelskörper untersuchen. Im Gegensatz zu Tempel 1 kommt Boethin aber glimpflich davon. DeepImpact hat keinen zweiten Weltraum-Torpedo an Bord. Der Mond gilt als ein toter Himmelskörper. Seine Wärme hat sich längst ins Weltall verflüchtigt. Nun aber präsentieren drei amerikanische Forscher Hinweise dafür, daß es noch vor wenigen Millionen Jahren Gasausbrüche auf dem Erdtrabanten gegeben haben muß. Die Forscher stützen ihre These unter anderem auf Messungen der chemischen Beschaf- Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2007 fenheit der Mondoberfläche durch Raumsonden. Im Zentrum der Untersuchung steht ein drei Kilometer langes Gebiet, die so genannte Ina-Region, die ungewöhnlich scharfe Strukturen zeigt. Zwar gibt es auf dem Mond keine normale Verwitterung wie auf der Erde, es nagen jedoch beständig Teilchenströme von der Sonne und Mikrometeoriten an seiner Oberfläche. Die Ina-Region muß demnach noch sehr jung sein und dürfte sich durch einen Gasausbruch gebildet haben. Ina ist eine von insgesamt vier solchen jungen Regionen auf der erdzugewandten Seite des Mondes, alle vier liegen am Schnittpunkt älterer geologischer Verwerfungen. An solchen Punkten könnten sich tief im Inneren des Mondes Gasansammlungen bilden, die dann durch Spalten in der Mondkruste explosionsartig entweichen. Wie gefährlich sind Meteore für uns Menschen? Diese Frage stellen Gäste oft. Für den Brand einer Gartenlaube bei Bonn gibt die Polizei nach eingehenden Untersuchungen offiziell einen Meteoriteneinschlag als Ursache an. Die Hütte brannte völlig nieder, der Besitzer erlitt schlimme Verbrennungen im Gesicht und an den Händen. Minuten vorher hatten mehrere Zeugen helle Leuchterscheinungen am Himmel beobachtet. Allerdings wurde kein Meteorit gefunden. Die Außenhaut eines Meteoroiden wird zwar beim Flug durch die Atmosphere stark erhitzt, sie löst sich aber sofort ab. In seinem Inneren dagegen herrscht die Eiseskälte des Weltraums. Daher sind Meteorite nicht gerade geeignet Brände zu verursachen. Kleinere Meteoriten können allerdings höhere Temperaturen erreichen. Ein solcher Splitter könnte anschließend im Feuer verglüht sein. Seit Jahren rätseln Forscher, wie die merkwürdigen Querstreifen und Schlieren in den Ringen des Saturn entstehen. Wissenschaftler um Geraint Jones vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau haben nun eine mögliche Erklärung für das Phänomen veröffentlicht: Die rätselhaften Speichen seien eine Folge heftiger Gewitter auf dem Planeten. Blitze oberhalb der Wolken der Saturn-Atmosphäre erzeugen Elektronenstrahlen, die auf ihrem Weg ins All auch die Ringe durchqueren. Dabei laden sich Staubpar- 3 Astro-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tikel elektrostatisch auf und stoßen sich gegenseitig ab – das Schlierenmuster entsteht. Die Speichen sind etwa 100 km breit und bis zu 20.000 km lang. Sie könnten von gigantischen Gewittern stammen, deren Blitze rund 10.000 Mal energiereicher sind als die auf der Erde. Dahinter könnte der gleiche Mechanismus stecken, der auch in den obersten Schichten der Erdatmosphäre Röntgenblitze und Glüherscheinungen, sogenannte Kobolde, hervorruft. Auch wenn die Gewitter-These noch durch künftige Beobachtungen gestützt werden muß, so erklärt sie doch die Saturn-Speichen besser als bisherige Modelle. Um den Stern υ Andromedae kreist ein Planet, dessen eine Hälfte stets im Sonnenlicht liegt und die andere in ewiger Nacht. Wie viele bisher entdeckte Exoplaneten besitzt er eine sehr enge Umlaufbahn. Eine Runde um den Zentralstern dauert nur 4,6 Erdentage. Ähnlich wie der Mond der Erde immer die gleiche Seite zeigt, ist das auch bei υ And der Fall. Bemerkenswert daran ist, daß dabei extreme Temperaturunterschiede von etwa 1400 ◦ C von Tag- und Nachtseite entstehen. Offensichtlich wird die Hitze des ewigen Tages nur sehr schlecht zu den Dunkelgebieten weitergeleitet. Auf der Nachtseite ist es nicht wärmer als 100 ◦ C. Noch nie wurden derart starke Unterschiede bei einem Exoplaneten festgestellt. Zukünftige Astronauten sollten sich also hüten, der Tagseite zu nahe zu kommen. Ein Team von Wissenschaftlern in Florida kam dem heißkalten Planeten auf die Spur, als sie Infrarotaufnahmen des Weltraumteleskops Spitzer auswerteten. Das Projekt RECONS ist eine Art stellare Volkszählung. Im Umkreis von 33 Lichtjahren sollen alle Sterne, seien sie auch noch so schwach, aufgespürt werden. Die Untersuchung soll Aufschluß geben über die Massen, Entwicklungsstadien und Häufigkeiten von Sternen. In diesem Zusammenhang hat ein amerikanisches Forscherteam zwanzig sogenannte Rote Zwerge in unserer nahen stellaren Nachbarschaft entdeckt. Rote Zwerge sind massearme Sterne, bei denen nur im geringen Maße Wasserstoff zu Helium fusioniert wird. Sie senden fast nur langwellige Strahlung aus, vornehmlich rotes Licht und Infrarot. Der bekannteste Vertreter ist Proxima Centauri, der abgesehen von der Sonne nächstgelegene Stern. Mit diesem Fund sind dem RECONS-Team nun 348 Sterne bekannt, davon sind 239 rote Zwergsterne. Rote Zwerge gehen 4 mit ihrem wenigen Brennstoff äußerst sparsam um. Ihre Lebensdauer wird auf Hunderte von Milliarden, vielleicht sogar Billionen Jahre geschätzt. Da sie außerdem sehr häufig sind, spielen sie eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Universums in ferner Zukunft. Ein völlig neues Denken von der so genannten Wirklichkeit hat der Kernphysiker und Träger des alternativen Nobelpreises H. Dürr gefordert. Wir Menschen neigen nach wie vor dazu, uns ein zu mechanisch-materialistisches Bild von unserer Umwelt zu machen. Atome und deren Bestandteile sehen wir gerne als Billardkugeln, der Urknall ist für uns so etwas wie der Start eines komplizierten Uhrwerks. Dürr vergleicht die traditionellen Naturwissenschaften mit einem Fleischwolf, der die Wirklichkeit verwurstet. Oben kommt die Realität hinein unten kommen dann Würstchen raus. Andere produzieren Nudeln, aber jeder schwört auf seine Theorie. Das Problem dabei ist nicht etwa die Wirklichkeit, sondern der jeweils benutzte Fleischwolf. Dürr begreift den Kosmos als eine geistig-lebendige Wirklichkeit, ein Beziehungsgefüge von Möglichkeiten, ein ständiges Geschehen voller Kreativität. An Kreativität hat es den Anhängern der Stringtheorie nun wirklich nie gemangelt. Die Anfang der achtziger Jahre entwickelte Theorie erklärt den innersten Aufbau des Universums durch extrem dünne und lange Fäden, die ähnlich wie die Saiten eines Musikinstruments schwingen können. Die Physiker und Astronomen waren von der Eleganz der Gleichungen fasziniert, die ultimative Weltformel schien bereits zum Greifen nahe. Echte Beweise gab es aber nie. Jetzt hat sich leider gezeigt, daß die Stringtheorie nicht nur unseren eigenen Kosmos, sondern genauso gut auch eine mindestens fünfhundertstellige Zahl anderer Universen erklären kann. Eine Theorie, die zu allem ja sagt und niemals nein ist aber letztlich wertlos. Sie ist nicht überprüfbar, nicht falsifizierbar. Über dreißig Jahre lang könnten die Kosmologen einem Irrweg gefolgt sein. In letzter Zeit wenden sich immer mehr Wissenschaftler frustriert von der Stringtheorie ab und beschäftigen sich mit der Quantenschlaufentheorie. Dieser neue Denkansatz versucht ebenfalls die Relativitätstheorie und die Quantenmechanik miteinander zu verbinden, was irgendwie dem waghalsigen Versuch ähnelt, Lichtjahre große Strukturen in einen Atomkern zu stopfen. ¦ Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sonne STEREO Eine neue Ära der Sonnenforschung von Roswitha Steingässer Das First Light“ von STEREO am 4.12.2006. (NASA-Aufnahme) ” Die Wissenschaftler erwarten in etwa für das Jahr 2010/2011 ein neues Sonnen-Aktivitätsmaximum. Darf man den neuesten Vorhersagen der Sonnenforscher des Marshall Space Flight Center glauben, so steht uns eines der stärksten Maxima aller Zeiten bevor, bis zu 50% höher als das vorhergegangene Maximus 1999/2000. Ein Team von amerikanischen Forschern ermittelte dies auf der Basis von neuen Modellrechnungen. Man vermutet, dass das nächste Maximum der Sonnenaktivität mit vielen großen Sonnenflecken einhergehen wird. Es wird jedoch in viel stärkerem Ausmaß zu den bekannten geomagnetischen Störungen kommen, die nicht nur die wunderschönen Polarlichter erzeugen, sondern auch Astronauten in Lebensgefahr bringen können. Bekannt ist auch, dass die Kommunikationsnetze und die Energieversorgung auf der Erde beeinflusst werden. Im Jahre 2005 konnten Kieler Wissenschaftler nachweisen, dass auch die Wale auf ihren Wanderungen durch die Ozeane aufgrund der geomagnetischen Einflüsse ihre Orientierung verloren, bzw. diese gestört war. Mausumi Dikpati vom National Center for Atmo- Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2007 spheric Research in Colorado berichtet, dass der kommende Zyklus Ende 2007 oder Anfang 2008 beginnen wird. Er und seine Kollegen ließen aufgrund aller verfügbaren Beobachtungsdaten der Sonne seit 1880, verbunden mit den Theorien für die Dynamik des Sonnenmagnetfeldes, ein neues Modell entstehen. Die Sonne hat eine Art Gedächnis“ so ” das Forscherteam. Ihre aktuelle Aktivität wird da” von beeinflusst, wie stark die Aktivität in den letzen 20 Jahren war.“ Mit diesem Modell konnten die Forscher rückwirkend die acht zurückliegenden Sonnenzyklen mit einer 97-prozentigen Genauigkeit voraussagen. Wie gebannt sahen wieder die Sonnenforscher und die interessierten Laien im vergangenen Sonnenzyklus durch die Teleskope und beobachteten die bekannten Phänomene der Sonne. Die zur Erde gefunkten Bilder des Sonnen-Observatoriums SOHO versetzten alle Sonnenforscher und Liebhaber mitunter in helle Aufregung. Welche Aufregung war entstanden als gerade eine Eruption auf der Sonne stattfand, oder Flares, Sonnenbeben, Protuberanzen und mehr. Für die Forscher und HobbySonnenbeobachter war dies immer ein respektabler 5 Sonne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anblick gewesen. Wichtigste Hilfsmittel der Sonnenforscher waren neben SOHO auch andere Satelliten, z. B. Trace und auch das Sonnen-Röntgenobservatorium Yohkoh, bis dessen Lagerregelung leider versagte, woraufhin der Betrieb der Sonde 2001 eingestellt wurde. Im Jahre 2005 verglühte sie beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. aus (STEREO-A), die Schwestersonde (STEREOB) läuft der Erde hinterher. Es wird bezweckt, dass der Abstand zur Erde ständig größer wird, um nach einigen Monaten den gewünschten stereoskopischen Blick zur Sonne zu erhalten (daher auch der Name STEREO), um Gasausbrüche und Teilchenstürme der Sonne beobachten und bestimmen zu können. Eine der beiden STEREO-Sonden als künstlerische Impression (NASA) Rechtzeitig vor dem neuen Sonnenmaximum startete am 25./26. Oktober 2006 eine Delta-Trägerrakete von Cape Canaveral. An Bord: zwei neue Satelliten, die Zwillingssonden“, genannt STE” REO (Solar Terrestial Relations Observatory). STEREO ist ein Projekt der NASA, an dem jedoch Wissenschaftler und Forschungsinstitute aus zehn Ländern beteiligt sind. Aus Deutschland sind die Max-Planck-Institute für Sonnenforschung in Katlenburg-Lindau und für Extraterrestrische Physik in Garching mitwirkend, sowie die Universitäten Kiel und Göttingen. Diese Sonden haben die Aufgabe, die Sonnenkorona zu beobachten, und zwar in dreidimensionaler Ansicht. Dies allein ist schon revolutionär. Zuerst wurden beide Sonden in eine hochelliptische Bahn gebracht. Mit Hilfe der Mondanziehung wurde eine der Sonden so weit abgelenkt, dass sie letztendlich auf der Erdbahn hinter der Erde zurückblieb. Die zweite Sonde erlebt ihren Swing-By am 20. Januar 2007. Dann eilt eine Sonde der Erde vor- 6 Die beiden Satelliten sollen ein stereoskopisches Bild der Sonne liefern (NASA-Grafik) Die Primärmission von STEREO soll vorerst 2 Jahre andauern, weitere Jahre sind angedacht. In dieser Zeit sollen die Geschwister“ die etliche For” schungsinstrumente an Bord haben, den Forschern unter anderem Daten für ein besseres Verständnis z. B. der Entstehung und der Struktur der CME (Coronal Mass Ejection, Koronale MassenAuswürfe) zu liefern, sowie deren Auslösungsmechanismen und ihre Ausbreitung durch die Heliosphäre. Ebenso wüsste man gerne, wo sich die Regionen befinden, welche die solaren Teilchen in der unteren Korona und im interplanetarischen Raum beschleunigen. Die Sonnenforscher und wir Hobbyastronomen sind gespannt, welche Bilder von STEREO uns erreichen werden. Werden sie so spannend schön sein, wie diejenigen, die uns SOHO oder Trace lieferten? Nick Chrissitimos, STEREO-Projektmanager von Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sonne Goddard Space Flight Center in Greenbelt drückt sich so aus: Die atemberaubenden Sonnenbilder, welche die ” beiden Weltraumzwillinge zur Erde zurücksenden, werden den Forschern helfen, die Sonne und ihre Aktivität viel besser zu erfassen als es mit bisherigen erdgebundenen und anderen Sonnenmissionen möglich gewesen ist“. Die ersten Bilder von STEREO wurden tatsächlich am 4. Dezember 2006 gesendet. Auf der Webseite von SOHO und auf der Webseite von STEREO kann man sie bewundern. Ich für meinen Teil kann bisher keinen nennenswerten Unterschied der Bilder im Vergleich mit den SOHO-Aufnahmen feststellen. Eine Ausschnittvergrößerung von 171 Angström, aufgenommen von STEREO, lässt aber in der Tat bessere Details erkennen, speziell bei den Magnetfeldlinien, die in wunderschöne Arkaden und Magnetfeldbögen geformt am Rande des östlichen Sonnenlimbus hinausragen. STEREO wird uns hoffentlich eine genauere Vorhersagbarkeit der Sonnenaktivität ermöglichen. Dies ist aus vielen Gründen notwendig, so man annimmt, dass die Aktivität unseres Zentralgestirns auch einen Einfluss auf das Klima der Erde hat. Auch ist es für die bemannte Raumfahrt von größter Wichtigkeit, insbesondere da Astronauten bei Außenbordaktivitäten während solarer Ausbrüche in höchster Lebensgefahr schweben. Als am 20. Januar 2005 ein ganztägig währender solarer Protonensturm auch über die Oberfläche des Mondes fegte, war das Apollo-Projekt glücklicherweise schon seit 35 Jahren Geschichte. Keiner der MondAstronauten hätte ein solches Ereignis überlebt. ¦ Literatur: [1] [2] [3] [4] [5] http://www.astronews.com http://www.raumfahrer.net http://www.dlr.de http://stereo.gsfc.nasa.gov/new.shtml http://www.nasa.gov Künstlerische Darstellung von STEREO-B während des Swing-ByManövers am Mond (NASA-Grafik) Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2007 7 Deep-Sky. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Welteninseln Eine Reise ins Universum der Galaxien - Teil 1 von Andreas Domenico Die Milchstrasse. Sie bezaubert den Blick des Menschen seit jeher. Viele Hinweise aus geschichtlicher Zeit sprechen mit Erhabenheit von ihr. Für die alten Chinesen ähnelte dieses sanft leuchtende Lichterband einem Fluss am Himmel. Für die nordischen Völker war es der Pfad, der nach Walhalla führte. Die Buschmänner in der Kalahari-Wüste sahen in ihm das Rückgrat des Himmels. Das sanfte Licht der Milchstrasse kommt von Millionen von Sternen. Unsere Galaxis ist eine flache Scheibe und wir blicken aus ihrem Inneren nach aussen, daher sehen wir die Milchstrasse als schmales Band am Himmel. Innerhalb dieser Scheibe konzentriert sich die Mehrzahl ihrer Sterne. Das Licht der Milchstrasse ist in einer Richtung stärker, zum Sternbild des Schützen hin, in dieser Richtung liegt der Mittelpunkt unserer Galaxis. Dunkle Ritzen, die sich durch die Milchstrasse hinziehen wie Sehnen durch einen Muskel, sind, wie wir heute wissen, dunkle 8 Staub- und Gaswolken, die das Licht der dahinterliegenden Sterne absorbieren. Das Milchstrassensystem ist um einen kompakten Kern herum gebildet, der von einem kugelförmigen Zentralbereich umgeben wird. Der grösste Teil des interstellaren Gases und Staubs befindet, wie auch die meisten Sterne, innerhalb der flachen Scheibe. Die Spiralarme sind Teile dieser Scheibe, die durch Unmengen hell leuchtender, neugebildeter Sterne hervortreten. Rund 100 Milliarden Sterne bevölkern die Galaxis. Unsere Sonne und ihre Planeten liegen in einem der randnahen Spiralarme, rund 30.000 Lichtjahre vom galaktischen Zentrum entfernt. Ein kugelförmiger Halo aus verstreuten Sternen umhüllt die gesamte Milchstrasse. Hier finden sich auch hunderte von beeindruckenden kugelförmigen Sternhaufen. Die grössten von ihnen bestehen aus Millionen von Sternen. Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Deep-Sky Die unserer Galaxis nächstgelegenen grösseren Galaxien sind die Magellanschen Wolken am südlichen Himmel. Sie wurden nach dem Seefahrer Fernao de Magelaes (Ferdinand Magellan) benannt, der die beiden diffusen Gebilde während seiner Weltumseglung beobachtete. Die beiden Satellitengalaxien liegen im Gravitationsfeld unserer Milchstrasse, rund 200.000 Lichtjahre vom galaktischen Zentrum entfernt. Die Kleine Magellansche Wolke ist eine irreguläre Galaxie mit fünf Milliarden einzelnen Sternen. Anders als die Milchstrasse zeigt sie keine Anzeichen einer spiraligen Struktur. Dafür beherbergt sie viele junge blaue Sterne und helle, rötlich leuchtende Gasnebel. de Gasnebel. Wenn er uns so nahe stünde wie der Orionnebel, wäre er so hell wie der Mond. Die Sterne, die ihn beleuchten, sind astronomisch gesehen jung. Ihre Strahlung regt das umgebende Gas zum Leuchten an, wodurch ein prächtiger Nebel erstrahlt. In der Nähe des Tarantelnebels, im Randbereich der Grossen Magellanschen Wolke, ereignete sich im Jahre 1987 eine spektakuläre Sternexplosion. Einer der 15 Milliarden Bewohner unserer Satellitengalaxie entschloss sich, mit einem finalen Feuerwerk aus dem kosmischen Dasein zu scheiden. Monatelang strahlte er als Supernova so hell, dass er mit blossem Auge am südlichen Firmament zu sehen war. Die Milchstrasse und die beiden Magellanschen Wolken bilden zusammen eine Galaxiengruppe. Diese wiederum ist Teil eines lockeren Galaxienhaufens, den man als unsere intergalaktische Grossfamile bezeichnen könnte. Dieser Galaxienverband wird auch Lokale Gruppe genannt. Dazu zählt auch M 33, eine verhältnismässig kleine Spiralgalaxie, die sich uns aber genau von oben präsentiert. Die Grosse Magellansche Wolke ist viel grösser, beherbergt drei mal so viele Sterne und zeigt sogar die Andeutung eines Spiralarms. Der Zentralbereich erscheint als breiter Balken. Hauptsächlich ältere, rote Sterne befinden sich hier, aber auch helle Gasnebel. Mit einem speziellen Filter, der das Wasserstoffgas verstärkt wiedergibt, wird die schiere Menge dieser leuchtenden Nebel deutlich. Die grosse Gaswolke am oberen Rand trägt den Namen Tarantelnebel. Helle Wolken wie diese finden wir am Rand der Arme von Spiralgalaxien, dort, wo eine Verdichtung des interstellaren Gases stattgefunden hat. Es sind die Geburtsstätten neuer Sterne. Mit einem Durchmesser von 800 Lichtjahren ist der Tarantelnebel der grösste bekannte leuchten- Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2007 M 33 ist ein ganzes Stück weiter entfernt als die beiden Magellanschen Wolken, über 2 Millionen Lichtjahre. Sie gehört zu einer Unterklasse von Spiralgalaxien, deren Hauptmerkmale ein winziger Kern und zwei ausladende Hauptspiralarme sind. Wie bei allen Spiralen wird die Sternentwicklung in den Armen wahrscheinlich durch eine Dichtewelle hervorgerufen, die um die Scheibe läuft und das 9 Deep-Sky. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Spiralmuster verursacht. Das beeindruckendste Mitglied unserer lokalen Galaxienfamilie ist aber die grosse AndromedaGalaxie. Dieses Objekt steht in einer besonderen Beziehung zu unserer eigenen Galaxis. Viele grosse Galaxien treten paarweise auf. Unsere Milchstrasse und die Andromeda-Galaxie bilden ebenfalls ein solches Paar. Gewöhnlich sind die Paare unsymmetrisch, wie die Scheren eines Hummers, eine Galaxie ist grösser als die andere. Die Andromeda-Galaxie ist die grössere dieses Paares und hat etwa doppelt soviel Masse wie unsere Galaxis. Die beiden Systeme rotieren in entgegengesetzter Richtung. Dieses Merkmal, das man in vielen anderen Galaxienpaaren gleichfalls findet, stützt die Vermutung, dass beide Galaxien sich etwa zur selben Zeit bildeten. Noch dazu bewegen sich beide Sternsysteme aufeinander zu, in einigen Millionen Jahren wird es daher höchstwahrscheinlich zu einem intergalaktischen Rendevous kommen. Die äusseren Spiralarme der Andromeda-Galaxie sind in Einzelsterne aufgelöst. Wenn sie auch so zahlreich wie Sandkörner erscheinen, sind die hier 10 sichtbaren Sterne doch nur ihre hellsten. Was wir sehen, ist das Licht von Milliarden von blauen Riesensternen. Dieses Licht erreicht uns aus weit verstreuten Gegenden eines schwindelerregend grossen Systems von Sternen. Spezialinstrumente, die auf andere Spektralbereiche ausgerichtet sind, zeichnen ein anderes Bild der Andromeda-Galaxie.InfrarotTeleskope zeigen die langwellige Wärmestrahlung der Staubwolken entlang der galaktischen Scheibe. Sie sind das Pendant zu den dunklen, lichtabsorbierenden Flecken, die wir vor unserer Milchstrasse beobachtet haben. Staub und Gas, das den Rohstoff für die Entstehung neuer Sterne darstellt. Eine Besonderheit der Andromeda-Galaxie: In der Nähe ihres Kerns befindet sich noch ein weiterer Kern, der erst in neuerer Zeit durch spezielle Aufnahmetechniken gefunden wurde. Er erscheint nahezu als sternartiger Punkt. Unklar ist, woher dieser zweite Kern stammt. Hat die AndromedaGalaxie vor langer Zeit eine andere Galaxie verschluckt? Wir werden solchem Galaxienkanniba” lismus“ tatsächlich noch begegnen. ¦ Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender Vorschau Januar / Februar 2007 von Alexander Schulze Deneb Vega Lyr Cyg Lac IC 1396 Her Peg Cep M31 And Dra CrB Cas UMi Se1 NCP Tri Alioth Boo Psc Mirfak Cam Per Ari Arcturus CVn UMa Capella NGP Com Lyn M45 Aur Cet LMi Vir Elnath Aldebaran Tau SS Pollux Moon Spica Leo Gem M44 AEq Regulus Saturn Cnc NGC 2264 Mon Sex Crt Eri Ori Alnilam 1981 M42 NGC Rigel NGC 1980 Procyon CMi Crv Bellatrix Betelgeuse NGC 2232 Hya Lep Sirius 6 5 4 3 2 1 CMa NGC 2362 Adhara Ant Pyx Alle Zeitangaben für ortsabhängige Ereignisse beziehen sich auf Darmstadt, 49◦ 50’ N, 08◦ 40’ O. Alle Zeitangaben erfolgen (soweit nicht anders angegeben) in Ortszeit (CET/MEZ). Sonne Die Sonne beginnt ihre Bahn über den Himmel im Sternbild Schütze; sie wechselt am 20. Januar gegen 06:08 in den Steinbock und am 16. Februar gegen 16:42 in den Wassermann. Ihre Deklination steigt von −23◦ 03’31” zu Jahresbeginn auf −17◦ 18’19” am ersten Februar und schließlich −07◦ 51’52” am ersten März. Der Erdabstand fällt von 0,9833 AU am ersten Januar auf das diesjährige Minimum von 0,98326 AU, das am 03. Januar gegen 20:38 angenommen wird, und steigt bis zum ersten Februar auf 0,9852 AU, bis zum ersten März auf 0,9907 AU. Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2007 Pup Col NGC 2451 Am 08. Januar beginnt gegen 12:56 die Sonnenrotation Nr. 2052, am 04. Februar gegen 21:07 die Sonnenrotation Nr. 2053. Über die auf die Nacht vom 03. zum 04. März fallende totale Mondfinstenis wird im nächsten Astronomischen Kalender der Mitteilungen detaillierter berichtet werden; es seien hier nur kurz die Kontaktzeiten genannt, um die Beobachtungen durch etwaige Verzögerungen bei der Versendung der nächsten Ausgabe der Mitteilungen nicht zu gefährden. Der Mond tritt gegen 21:17 in den Halbschatten, gegen 22:30 in den Kernschatten ein. Die Totalität dauert von 23:44 bis 00:58, mit einer Mitte gegen 00:21. Der Mond tritt dann gegen 02:12 aus dem Kern-, gegen 03:26 auch aus dem Halbschatten aus. 11 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Datum 01.01. 15.01. 01.02. 15.02. 01.03. Aufgang 08:25 08:20 08:01 07:38 07:11 Untergang 16:32 16:50 17:17 17:41 18:05 Tag 08:07 08:30 09:16 10:03 10:54 Nacht 15:53 15:30 14:44 13:57 13:06 Dämm. Beginn 18:33 18:48 19:11 19:32 19:54 Dämm. Ende 06:25 06:22 06:08 05:48 05:23 Astron. Nachtl. 11:52 11:34 10:57 10:17 09:29 Tabelle 1a: Dämmerungsdaten, Tag- und Nachtlänge In Tabelle 1b sind Daten zur Sonnenbeobachtung aufgeführt. Sie werden für jeden Sonntag im Vorschauzeitraum angegeben und gelten für 12 Uhr Ortszeit. R ist der Durchmesser der Sonnenscheibe, P beschreibt die seitliche Neigung der Sonnenachse. Datum 07.01. 14.01. 21.01. 28.01. R 16’16,”0 16’15,”7 16’15,”2 16’14,”5 P −0,◦89 −4,◦24 −7,◦47 +10,◦54 B −3,◦72 −4,◦46 −5,◦13 −5,◦73 L 13,◦68 281,◦50 189,◦33 97,◦17 B beschreibt die heliographische Breite, L die heliographische Länge der Sonnenmitte. R dient dem Sonnenbeobachter zur Auswahl der richtigen Kegelblende, P , B und L zur Anfertigung eines Gitternetzes der Sonnenoberfläche. Datum 04.02. 11.02. 18.02. 28.02. R 16’13,”5 16’12,”3 16’10,”9 16’09,”5 P −13,◦40 −16,◦04 −18,◦41 −20,◦49 B −6,◦24 −6,◦64 −6,◦95 −7,◦15 L 7,◦71 272,◦83 180,◦66 88,◦47 Tabelle 1b: Beobachtungsdaten Sonne Mond In den Tabellen 2a, 2b und 2c sind die Monddaten für Januar und Februar zusammengestellt. Datum 03.01. 10.01. 11.01. 19.01. 22.01. 25.01. 02.02. 07.02. 10.02. 17.02. 19.02. 24.02. 04.03. 07.03. 12.03. Zeit 15:20 22:11 14:05 05:28 19:33 23:46 07:16 22:11 11:12 17:30 19:33 08:40 00:22 22:11 05:14 Ereignis Vollmond Apogäum letzt. Viert. Neumond Perigäum erst. Viert. Vollmond Apogäum letzt. Viert. Neumond Perigäum erst. Viert. Vollmond Apogäum letzt. Viert. (404,335 km) (366,926 km) (404,992 km) (361,436 km) (405,853 km) Tabelle 2a: Astronomische Daten Mond (Mondbahn und Phasen) 12 Datum 01.01. 04.01. 08.01. 10.01. 16.01. 16.01. 22.01. 23.01. 29.01. 30.01. 04.02. 06.02. 12.02. 13.02. 18.02. 19.02. 25.02. 26.02. 04.03. 06.03. 11.03. 13.03. Zeit 20:54 09:03 18:53 07:53 04:48 12:12 15:09 05:21 00:21 21:08 23:55 13:20 11:57 12:07 22:35 19:52 04:19 12:12 06:05 01:49 19:09 18:56 Ereignis Min. Lib. in Breite (−6,◦551) Max. Lib. in Länge (+5,◦141) Nulldurchgang Lib. in Breite Nulldurchgang Lib. in Länge Max. Lib. in Breite (+6,◦686) Min. Lib. in Länge (−5,◦672) Nulldurchgang Lib. in Breite Nulldurchgang Lib. in Länge Min. Lib. in Breite (−6,◦684) Max. Lib. in Länge (+5,◦154) Nulldurchgang Lib. in Breite Nulldurchgang Lib. in Länge Max. Lib. in Breite (+6,◦829) Min. Lib. in Länge (−6,◦799) Nulldurchgang Lib. in Breite Nulldurchgang Lib. in Länge Min. Lib. in Breite (−6,◦792) Max. Lib. in Länge (+6,◦277) Nulldurchgang Lib. in Breite Nulldurchgang Lib. in Länge Max. Lib. in Breite (+6,◦875) Min. Lib. in Länge (−7,◦591) Tabelle 2b: Astronomische Daten Mond (Librationsdaten) Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender Datum 01.01. 08.01. 16.01. 22.01. 28.01. 04.02. Zeit 20:26 18:44 04:10 13:59 23:46 23:44 Ereignis Max. der ekl. Breite (+5,◦036) Nulldurchgang ekl. Breite Min. der ekl. Breite (−5,◦107) Nulldurchgang ekl. Breite Max. der ekl. Breite (+5,◦172) Nulldurchgang ekl. Breite Merkur Merkurs Weg am Himmel beginnt wie der der Sonne im Sternbild Schütze, wo der innerste unserer Planeten den Jahreswechsel verbracht hatte; er wechselt am 15. Januar gegen 00:45 weiter ins Sternbild Steinbock, von wo aus er am 31. Januar gegen 15:04 weiter in den Wassermann wechselt. Bis zu diesem Zeitpunkt ähnelt der Verlauf seiner Bahn der der Sonne; im Gegensatz zu dieser vollführt Merkur dann aber eine Bewegungsumkehr im Wassermann bei einer Rektaszension von 22h 43m 12,s 46, die er am 13. Februar gegen 15:00 erreicht. Seine Deklination steigt von einem Minimum von −24◦ 44’40,”4, das pünktlich zum Jahresbeginn am ersten Januar gegen 02:14 erreicht wurde, bis auf ein in die Schleife fallendes Maximum von −05◦ 14’17,”7, das am 17. Februar gegen 05:46 angenommen wird, an. Die Deklination verringert sich dann langsam wieder und erreicht am ersten März −09◦ 05’11”. Kurz nach Ende des aktuellen Vorschauzeitraumes ereignet sich dann eine erneute Bewegungsumkehr des Planeten bei einer Rektaszension von 21h 48m 00,s 70, die am 07. März gegen 11:12 erreicht wird. Datum 12.02. 18.02. 25.02. 04.03. 11.03. Zeit 11:25 21:42 04:00 06:32 19:10 Ereignis Min. der ekl. Breite (−5,◦249) Nulldurchgang ekl. Breite Max. der ekl. Breite (+5,◦283) Nulldurchgang ekl. Breite Min. der ekl. Breite (−5,◦292) Tabelle 2c: Astronomische Daten Mond (ekliptikale Breite) Januar auf ein Minimum von −2◦ 06’18”, das am 15. Januar gegen 17:45 angenommen wird, hat dann am 05. Februar gegen 06:03 einen Nulldurchgang und steigt bis zum 23. Februar gegen 08:27 auf ein Maximum von +3◦ 43’34”. Bis zum Ende des Vorschauzeitraumes nimmt die ekliptikale Breite wieder bis auf +3◦ 11’11” ab. Der Erdabstand Merkurs sinkt von einem Maximum von 1,44076 AU, das auf den 02. Januar gegen 05:34 fällt, auf ein Minimum von 0,63243 AU am 25. Februar gegen 19:35. Der Sonnenabstand sinkt von 0,4644 AU am ersten Januar auf ein Minimum von 0,30750 AU, das am 09. Februar gegen 21:49 angenommen wird, und steigt bis zum ersten März wieder auf 0,3870 AU an. Die Elongation beträgt zu Jahresbeginn −4,◦0; am 07. Januar kommt es gegen 07:05 zu einer oberen Konjunktion des Planeten mit einem Sonnenabstand von 1,◦8749. Die Elongation steigt darauf weiter bis auf ein Maximum von 18,◦2316, das auf den 07. Februar gegen 18:40 fällt. Am 23. Februar folgt dann gegen 05:46 eine untere Konjunktion in einem Sonnenabstand von 3,◦7255; bis zum ersten März sinkt die Elongation auf −12,◦0. Die ekliptikale Breite Merkurs sinkt von −1◦ 27’33” am ersten Merkur ist (nach dem ersten Januar, zu dem sich der Planet letztmals bei Sonnenaufgang zeigt) im aktuellen Vorschauzeitraum zunächst ein Objekt des Abendhimmels: Ab dem 11. Januar steht der Planet bei Sonnenuntergang über dem Horizont, ab dem 21. Januar beträgt seine Höhe zu diesem Zeitpunkt mehr als 5◦ , ab dem 29. Januar mehr als 10◦ . Ein Maximum von 14◦ 45’ wird am 09. Februar angenommen; bis zum 16. Februar liegt die Höhe bei über 10◦ , bis zum 20. Februar über 5◦ . Nach dem 23. Februar steht Merkur zum Zeitpunkt des Sonnenuntergangs unter dem Horizont; dafür befindet sich der Planet allerdings ab dem 19. Februar zum Zeitpunkt des Sonnenaufgangs über dem Horizont. Ab dem 27. Februar beträgt seine Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges mehr als 5◦ ; ein Maximum von 07◦ 08’ wird am 09. März angenommen. Venus Auch für Venus beginnt das Jahr 2007 im Sternbild Schütze. Sie wechselt bereits am 03. Januar gegen 18:19 in den Steinbock und am 25. Januar gegen 19:09 in den Wassermann. Am 16. Februar tritt Venus in das Sternbild Fische ein, das sie vom 27. Februar gegen 00:38 bis zum 28. Februar gegen 10:29 auf eine kurze Exkursion in den Walfisch verläßt, um danach wieder in die Fische Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2007 13 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . zurückzukehren. Die Deklination steigt dabei von −22◦ 16’21” zu Jahresbeginn auf +02◦ 59’01” am ersten März an; der Himmelsäquator wird am 23. Februar gegen 06:52 überquert. Die Elongation des Planeten steigt von +15,◦9 auf +29,◦4; die ekliptikale Breite sinkt von −1◦ 19’54” zu Jahresbeginn auf ein Minimum von −1◦ 34’45”, das am 22. Januar gegen 01:29 angenommen wird, um bis zum ersten März wieder auf −0◦ 44’42” anzusteigen. Der Erdabstand fällt von 1,62 AU auf 1,40 AU; Datum 01.01. 15.01. 01.02. 15.02. 01.03. Aufgang 09:29 09:23 09:01 08:36 08:09 Untergang 17:48 18:29 19:23 20:06 20:48 auch der Abstand zur Sonne ist rückläufig und fällt von 0,7282 AU am ersten Januar auf 0,7224 AU am ersten März. Venus ist in den hier diskutierten zwei Monaten ein Objekt der Abenddämmerung. Ab dem 25. Januar steht sie bei einem Sonnenstand von −18◦ über dem Horizont, ab dem 15. Februar hat ihre Höhe zu diesem Zeitpunkt bereits Werte von über 5◦ , ab dem 11. März schließlich von über 10◦ erreicht. Helligkeit −3,m8 −3,m8 −3,m8 −3,m8 −3,m8 Phase 96 95 92 90 87 Größe 10,”4 10,”7 11,”1 11,”6 12,”1 Elong. +15,◦9 +19,◦2 +23,◦1 +26,◦3 +29,◦4 Erdabst. 1,62 1,58 1,52 1,46 1,40 Tabelle 3: Astronomische Daten Venus Mars Mars befindet sich zu Jahresbeginn im Sternbild Schlangenträger; er wechselt aus diesem Sternbild am 11. Januar gegen 22:21 weiter in den Schützen, aus diesem dann am 25. Februar gegen 12:52 in den Wassermann. Seine Deklination sinkt von −23◦ 13’28” am ersten Januar auf ein Minimum von −23◦ 55’46,”8, das am 19. Januar gegen 17:05 im Schützen angenommen wird, und steigt bis zum ersten März wieder auf −20◦ 36’40” an. Die Elongation des roten Planeten sinkt von −21,◦7 auf −37,◦8; die ekliptikale Breite sinkt von −0◦ 18’04” auf −0◦ 56’32”. Auch Erd- und Sonnenabstand sind rückläufig; der erstgenannte sinkt von 2,38 AU auf 2,09 AU, während der zweite von 1,5146 AU auf 1,4409 AU zurückgeht. Datum 01.01. 15.01. 01.02. 15.02. 01.03. Aufgang 06:52 06:45 06:31 06:14 05:52 Untergang 14:55 14:40 14:30 14:28 14:29 Der Transit des Planeten verschiebt sich geringfügig von 10:53 auf 10:10, die Transithöhe steigt von 16◦ 57’ zu Jahresbeginn auf 19◦ 41’ am ersten März. Mars verfehlt knapp eine Morgensichtbarkeit im aktuellen Vorschauzeitraum: Seine Höhe zum Zeitpunkt der Morgendämmerung erreicht aufgrund seiner extrem südlichen Stellung lediglich −2,◦14. Mit anspruchsvollen Marsbeobachtungen wird man sich also erst einmal noch etwas gedulden müssen: Die nächste Sichtbarkeit des roten Planeten während der Dämmerungsphase ergibt sich erst wieder gegen Ende Juli. Dafür werden Beobachter bei der nächsten Opposition im Dezember durch ausreichende Höhe entschädigt (die Größe der Planetenscheibe wird dann aber leider etwas zu wünschen übrig lassen). Helligkeit +1,m5 +1,m5 +1,m4 +1,m3 +1,m3 Phase 99 98 97 96 95 Größe 3,”9 4,”0 4,”2 4,”3 4,”5 Elong. −21,◦7 −25,◦8 −30,◦5 −34,◦3 −37,◦8 Erdabst. 2,38 2,32 2,24 2,16 2,09 Tabelle 4: Astronomische Daten Mars Jupiter Jupiters Bahn führt den größten Planeten des Sonnensystems in Richtung Süden durch das Sternbild Schlangenträger; seine Deklination sinkt dabei von −20◦ 58’07” am ersten Januar auf −22◦ 09’49” am ersten März. Seine Elongation sinkt von −32,◦0 auf −82,◦2; die ekliptikale Breite sinkt 14 von +0◦ 41’51” zu Jahresbeginn auf ein Minimum von +0◦ 41’45”, das am 14. Januar gegen 16:44 angenommen wird, und steigt bis zum ersten März wieder auf +0◦ 42’41” an. Der Abstand zur Erde fällt von 6,17 AU auf 5,39 AU, während der Sonnenabstand von 5,3659 AU auf 5,3491 AU abnimmt. Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender Der Transit verschiebt sich von 10:09 am ersten Januar auf 08:32 am ersten Februar und 06:58 am ersten März; Jupiter wird damit ein Objekt des Morgenhimmels. Am ersten Januar steht er zum Zeitpunkt der Morgendämmerung bereits in einer Datum 01.01. 15.01. 01.02. 15.02. 01.03. Aufgang 05:54 05:13 04:21 03:37 02:50 Untergang 14:25 13:39 12:43 11:55 11:06 Höhe von 03◦ 42’; ab dem 05. Januar erreicht er Höhen von mehr als 5◦ , ab dem 24. Januar von mehr als 10◦ , und ab dem 02. März schließlich von mehr als 15◦ . Helligkeit −1,m6 −1,m7 −1,m7 −1,m8 −1,m9 Größe 31,”9 32,”6 33,”8 35,”0 36,”5 Elong. −32,◦0 −43,◦4 −57,◦7 −69,◦8 −82,◦2 Erdabst. 6,17 6,03 5,82 5,61 5,39 Tabelle 5: Astronomische Daten Jupiter Saturn Saturns Bahn stellt in gewisser Weise das Gegenstück zu der von Jupiter dar: Der Planet der Ringe bewegt sich in Rückläufigkeit in Richtung Norden; seine Deklination steigt dabei von +14◦ 32’13” zu Jahresbeginn auf +16◦ 02’21” am ersten März. Zu dieser erfreulichen Höhe gesellt sich praktischerweise dann auch noch eine in den aktuellen Vorschauzeitraum fallende Opposition des Planeten, die sich am 10. Februar gegen 19:27 ereignet. Die ekliptikale Breite des Planeten steigt von +1◦ 12’13” am ersten Januar auf +1◦ 19’30” am erDatum 01.01. 15.01. 01.02. 15.02. 01.03. Aufgang 20:14 19:15 18:01 16:59 15:58 Untergang 10:47 09:50 08:41 07:44 06:46 Helligkeit +0,m3 +0,m1 +0,m0 +0,m0 +0,m1 sten März; ein Maximum von +1◦ 19’47” wird sich am 15. März gegen 15:01 ereignen. Der Erdabstand sinkt von 8,45 AU auf ein mit der Opposition verbundenes Minimum von 8,20037 AU, das auf den 10. Februar gegen 16:26 fällt. Der Sonnenabstand steigt von 9,1779 AU auf 9,1911 AU. Die Ringneigung nimmt von −12,◦62 auf −14,◦56 ab. Der Transit verschiebt sich von 03:33 am ersten Januar auf 01:23 am ersten Februar und 23:20 am ersten März und ist damit nun optimal beobachtbar; die Transithöhe steigt von 54◦ 41’ auf 56◦ 12’. Größe 19,”6 19,”9 20,”2 20,”2 20,”1 Ringng. −12,◦62 −13,◦00 −13,◦57 −14,◦08 −14,◦56 Elong. −135,◦7 −150,◦7 −169,◦2 +175,◦2 +160,◦2 Erdabst. 8,45 8,31 8,22 8,20 8,25 Tabelle 6: Astronomische Daten Saturn Uranus Uranus bewegt sich im Sternbild Wassermann in Rechtläufigkeit in Richtung Norden; seine Deklination steigt von −07◦ 58’18” auf −06◦ 51’06”. Die Elongation des Planeten sinkt von +61,◦4 auf +4,◦5; ein Nulldurchgang und damit die Konjunktion des Planeten wird sich am 05. März gegen 16:40 ereignen (Sonnenabstand 0,◦73572). Die ekliptikale Breite von Uranus steigt von −0◦ 45’18” auf −0◦ 44’09”; kurz nach Ende des Vorschauzeitraumes ereignet sich dann am 06. März gegen 13:17 ein Maximum von −0◦ 44’08”. Der Erdabstand steigt von 20,54 AU auf ein mit der Konjunktion verbundenes Maximum von 21,08084 AU, das am 06. März gegen 16:52 angenommen wird. Der Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2007 Sonnenabstand steigt durchgehend von 20,087 AU auf 20,089 AU. Der Transit verschiebt sich von 16:35 zu Jahresbeginn auf 14:38 am ersten Februar und 12:54 am ersten März; die Transithöhe liegt dabei um 33◦ . Uranus ist zunächst noch ein Objekt der Abenddämmerung; seine Höhe zu diesem Zeitpunkt beträgt am ersten Januar 26◦ 47’. Bis zum 05. Januar liegt sie oberhalb von 25◦ , bis zum 14. Januar über 20◦ , bis zum 22. Januar über 15◦ . Mit etwa −5◦ pro Woche geht es dann weiter; nach dem 29. Januar werden nur noch Werte unter 10◦ , ab dem 04. Februar unter 5◦ erreicht. Nach dem 11. Februar steht der Planet zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges unter dem 15 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horizont. Die Helligkeit der Planetenscheibe liegt bei 5,m9; die Größe sinkt von 3,”2 auf 3,”1. Datum 01.01. 15.01. 01.02. 15.02. 01.03. Aufg. 11:10 10:16 09:11 08:17 07:23 Unterg. 22:00 21:08 20:05 19:14 18:24 Elong. +61,◦4 +47,◦7 +31,◦2 +17,◦8 +4,◦5 Erdabst. 20,54 20,74 20,92 21,03 21,08 Tabelle 7: Astronomische Daten Uranus Neptun Neptun befindet sich derzeit im Sternbild Steinbock, wo er sich rechtläufig in Richtung Norden bewegt. Seine Deklination steigt im Laufe der hier diskutierten zwei Monate von −15◦ 38’30” auf −14◦ 58’56”. Wie Uranus durchläuft auch Neptun seine Konjunktion; im Gegensatz zu Uranus fällt diese aber am 08. Februar gegen 16:53 (mit einem Sonnenabstand von 0,◦22797) noch in die zwei Monate des aktuellen Vorschauzeitraumes. Die ekliptikale Breite des Planeten sinkt von −0◦ 13’20” auf −0◦ 13’53”; der Erdabstand steigt von 30,82 AU auf ein mit der Konjunktion verbundenes Maximum von 31,03596 AU, das am 09. Februar gegen 05:45 erreicht wird, und nimmt bis zum ersten März wieder auf 30,98 AU ab. Der Sonnenabstand sinkt von 30,050 AU auf 30,049 AU. Pluto Pluto bewegt sich durch den Schützen. Seine Deklination sinkt zunächst von −16◦ 31’41” zu Jahresbeginn auf ein Minimum von −16◦ 32’43,”7, das am 23. Januar gegen 15:08 angenommen wird, um dann wieder bis zum ersten März auf −16◦ 30’36” anzusteigen. Die Elongation nimmt von −14,◦8 auf −71,◦4 ab; die ekliptikale Breite fällt von +6◦ 52’38” auf ein Minimum von +6◦ 52’21”, das am 14. Januar gegen 01:17 angenommen wird, um dann bis zum ersten März wieder auf +6◦ 55’21” anzusteigen. Der Erdabstand sinkt von 32,17 AU auf 31,55 AU, während der Sonnenabstand von 31,221 AU auf 21,249 AU zunimmt. Der Transit verschiebt sich von 11:30 am ersten Januar auf 09:33 am ersten Februar und 07:45 am ersten März. Pluto wird da- 16 Der Transit des Planeten verschiebt sich von 15:05 auf 11:21; die Transithöhe liegt bei 25◦ . Neptun ist zu Anfang Januar noch in der Abenddämmerung aufzufinden; am ersten Januar beträgt seine Höhe zu diesem Zeitpunkt noch 10◦ 09’. Bis zum 09. Januar liegt die Höhe noch über 5◦ ; nach dem 17. Januar steht der Planet dann unter dem Horizont. Die Größe der Planetenscheibe liegt bei 2,”0, die Helligkeit bei 8,m0. Datum 01.01. 15.01. 01.02. 15.02. 01.03. Aufg. 10:19 09:25 08:19 07:26 06:32 Unterg. 19:50 18:58 17:55 17:02 16:10 Elong. +38,◦0 +24,◦2 +7,◦5 −6,◦1 −19,◦7 Erdabst. 30,82 30,95 31,03 31,03 30,98 Tabelle 8: Astronomische Daten Neptun mit ein Objekt der Morgendämmerung; ab dem 08. Januar steht er zu diesem Zeitpunkt über dem Horizont, ab dem 19. Januar erreicht er Höhen von über 5◦ , ab dem 02. Februar von mehr als 10◦ und nach dem 21. Februar von mehr als 15◦ . Die visuelle Helligkeit liegt bei 14,m0, die Größe der Planetenscheibe liegt bei 0,”3. Datum 01.01. 15.01. 01.02. 15.02. 01.03. Aufg. 06:49 05:57 04:52 03:58 03:04 Unterg. 16:11 15:18 14:13 13:20 12:26 Elong. −14,◦8 −27,◦7 −44,◦1 −57,◦7 −71,◦4 Erdabst. 32,17 32,10 31,94 31,76 31,55 Tabelle 9: Astronomische Daten Pluto Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender Veränderliche Sterne Die Tabelle 10 enthält Angaben über Maxima und Minima der Helligkeit veränderlicher Sterne in den Monaten Januar und Februar. Datum 05.01. 21:25 11.01. 19:30 14.01. 00:00 16.01. 20:40 21.01. 23:45 Ereignis Max Min Min Min Max Stern δ Cep BM Ori (Bedeckungsver.) β Per (Bedeckungsver.) β Per (Bedeckungsver.) δ Cep Sternbedeckungen durch den Mond In Tabelle 11 finden sich alle in den Monaten Januar und Februar von Darmstadt aus beobachtbaren Sternbedeckungen durch den Mond. Da es im aktuellen Vorschauzeitraum zu mehrfachen Häufungen solcher Bedeckungen kommt, umfaßt die Tabelle insgesamt 35 Bedeckungen, von denen eine (47 ρ Leo am 04. Februar) mit Ein- und Austritt angegeben ist. Die Magnitude der bedeckten Sterne variiert zwischen 3,m85 (47 ρ Leo, 04. Februar, Mondphase 96 bis 97 Prozent) und 7,m24 (BD+23◦ 523, 24. Februar, Mondphase 46 Prozent). Die geringste Mondphase von nur 6 Prozent fällt auf die Bedeckung von BD−0◦ 4585 (5,m61) am 19. Februar; die maximale Mondphase beträgt 97 Prozent und fällt auf die bereits mehrfach erwähnte Bedeckung von 47 ρ Leo (3,m85) am 04. Februar. Es bleibt zu hoffen, daß das für die Jahreszeit typische Wetter den Beobachtern keinen Strich durch die Rechnung macht... (E Eintritt, A Austritt) Zeitpunkt 09.01. 00:30:28A 09.01. 01:15:15A 21.01. 18:14:39E 22.01. 19:12:23E 24.01. 18:12:24E 24.01. 18:31:18E 24.01. 21:48:09E bed. Stern 83 Leo 84 τ Leo 54 Aqr BD−5◦ 5973 BD+8◦ 158 BD+8◦ 159 BD+9◦ 132 Helligk. 6,m47 4,m94 6,m87 6,m64 6,m94 6,m79 6,m64 Phase 0, 73− 0, 73− 0, 08+ 0, 16+ 0, 36+ 0, 36+ 0, 38+ Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2007 Datum 24.01. 18:00 28.01. 18:15 05.02. 21:00 05.02. 22:35 07.02. 21:50 08.02. 19:15 17.02. 19:45 25.02. 23:30 28.02. 20:55 Ereignis Min Max Min Min Max Min Max Min Min Stern BM Ori (Bedeckungsver.) ζ Gem (δ–Cep–Stern) V1016 Ori (Bedeckungsv.) β Per (Bedeckungsver.) ζ Gem (δ–Cep–Stern) β Per (Bedeckungsver.) δ Cep U Cep (Bedeckungsver.) β Per (Bedeckungsver.) Tabelle 10: Veränderliche Sterne Zeitpunkt 24.01. 23:21:32E 26.01. 23:06:34E 27.01. 18:29:39E 27.01. 20:44:00E 29.01. 00:10:17E 29.01. 02:28:07E 29.01. 04:22:22E 29.01. 18:37:24E 04.02. 03:54:14E 04.02. 05:06:17A 12.02. 05:55:14A 19.02. 19:27:51E 20.02. 19:52:37E 20.02. 20:11:10E 22.02. 22:01:14E 23.02. 23:54:22E 23.02. 23:59:24E 24.02. 00:16:07E 24.02. 00:17:30E 24.02. 00:20:03E 24.02. 00:41:24E 24.02. 00:46:01E 24.02. 01:08:15E 24.02. 01:25:07E 24.02. 20:46:33E 26.02. 02:01:08E 26.02. 03:11:15E 27.02. 01:30:25E 28.02. 03:09:34E bed. Stern BD+9◦ 138 48 ² Ari BD+23◦ 553 BD+24◦ 587 BD+27◦ 716 BD+27◦ 723 BD+27◦ 734 BD+27◦ 888 47 ρ Leo 47 ρ Leo CD−28◦ 12358 BD−0◦ 4585 62 Psc 63 δ Psc 34 µ Ari 16 Tau 19 Tau 20 Tau 21 Tau 22 Tau BD+24◦ 562 BD+23◦ 523 BD+23◦ 540 BD+23◦ 553 BD+26◦ 731 BD+27◦ 888 136 Tau BD+27◦ 1236 BD+24◦ 1777 Helligk. 6,m35 4,m63 6,m87 6,m64 6,m87 6,m60 6,m87 5,m56 3,m85 3,m85 6,m02 5,m61 5,m93 4,m43 5,m69 5,m46 4,m30 3,m87 5,m76 6,m43 6,m79 7,m24 6,m79 6,m87 6,m47 5,m56 4,m58 6,m57 7,m09 Phase 0, 38+ 0, 61+ 0, 69+ 0, 70+ 0, 81+ 0, 82+ 0, 82+ 0, 87+ 0, 97− 0, 96− 0, 33− 0, 06+ 0, 13+ 0, 14+ 0, 34+ 0, 46+ 0, 46+ 0, 46+ 0, 46+ 0, 46+ 0, 46+ 0, 46+ 0, 47+ 0, 47+ 0, 56+ 0, 68+ 0, 69+ 0, 77+ 0, 86+ Tabelle 11: Sternbedeckungen durch den Mond 17 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Meteorströme Tabelle 12 enthält Angaben zu den im aktuellen Vorschauzeitraum beobachtbaren Meteorströmen. Meteorstrom Coma Bereniciden Quadrantiden α Centauriden δ Leoniden γ Normiden Beg. 12.12. 01.01. 28.01. 15.02. 25.02. Ende 23.01. 05.01. 21.02. 10.03. 22.03. Max. 20.12. 04.01. 08.02. 25.02. 14.03. ZHR 5 120 5 2 4 Tabelle 12: Meteorströme Der Sternenhimmel Die Graphik am Anfang dieses Artikels zeigt den Sternenhimmel für den ersten Februar um Mitternacht. Im Zenit steht zu diesem Zeitpunkt das Sternbild Luchs, das auf seiner Bahn um den Himmelsnordpol der Giraffe und dem Fuhrmann folgt und selbst vom großen Bären gefolgt wird. Von den zirkumpolaren Sternbildern hat der Schwan seine tiefste Stellung eingenommen, und in unmittelbarer Horizontnähe findet man im Norden Deneb. Auch die Leier steht extrem tief im Norden; Vega ist gegen Mitternacht aber bereits schon wieder aufgegangen, so daß man bereits die Mehrheit der Sterne des bekannten Sommerdreiecks am Winterhimmel versammelt sieht, während am Südwesthimmel das Wintersechseck, bestehend aus Sirius, Rigel, Aldebaran, Capella, Pollux und Procyon, noch vollständig ist. Am Südhimmel findet man den Löwen, den Krebs und die Zwillinge; der Orion ist bereits in östli- 18 che Richtung weitergewandert. Sirius im großen Hund ist mit beeindruckenden −1,m46 der hellste Stern am Himmel. Im Südwesten steht der Hase vor seinem Untergang, während im Südosten die Frühlingssternbilder Rabe und Becher am Aufgehen sind. Im Westen verabschieden sich Walfisch und Fische, während uns im Osten die gerade aufgehende Jungfrau und der Bärenhüter begrüßen. Von den Planeten steht nur Saturn zu diesem Zeitpunkt am Himmel; mit einem Aufgang gegen 18:05 und einem Untergang gegen 08:41 ist er nun auch optimal beobachtbar. Uranus hat sich bereits gegen 20:09 vom Abendhimmel verabschiedet; Jupiter erscheint gegen 04:21, gefolgt von Pluto gegen 04:52 und Mars gegen 06:31. Neptuns Zeiten am Himmel liegen außerhalb des für Beobachtungen geeigneten Zeitfensters. Merkur und Venus sind zu Ende Januar und Anfang Februar beide Objekte des Abendhimmels. ¦ Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Buchbesprechung Ralf Klessen: Sternentstehung — Vom Urknall bis zur Geburt der Sonne, Spektrum Akademischer Verlag, 2007, 79 Seiten, 33 farbige Abb., 7 farbige Tabellen, kartoniert, ISBN: 3-8274-1801-1, 12,00 Euro über die Gasverteilung in der Galaxie oder die Elementhäufigkeiten in der interstellaren Materie. Der Leser erfährt über die Eigenschaften und Dynamik von Molekülwolkenkomplexen (z. B. im Sternbild Orion oder im Sternbild des Schlangenträgers). Sie stehen gelangweilt in einer Schlange an einer Kasse, in einem Einkaufsladen, und würden viel lieber etwas anderes tun, z. B. lesen, und dabei etwas lernen über Sternenstehung? Sie sitzen in einem Wartezimmer beim Zahnarzt und blättern gelangweilt in den Boulevard-Zeitungen, aber Sie interessiert es überhaupt nicht, welches Problem das Monegassische Fürstenhaus diesmal wieder hat, stattdessen erführen Sie lieber etwas neues aus der Astronomie? Die Lösung ist einfach: Stecken Sie sich das nächste mal, bevor Sie das Haus verlassen, ein Taschenbuch in die Tasche. Am besten ein astronomisches Taschenbuch. Am besten dieses astronomische Taschenbuch: Im dritten Kapitel geht der Autor der Frage nach, was Sterne überhaupt sind. Hier ist unsere Sonne natürlich das beste Beispiel. Aufnahmen von SOHO und ein schematischer Aufbau unserer Sonne fördern das Verständnis seiner Beschreibung. Kernbausteine, Kernfusion. Masse, Leuchtkraft, Temperatur und Spektraltypen werden anschaulich in kleinen Tabellen aufgelistet. Auf den folgenden Seiten erfährt man über junge Sterne, die stets in Gruppen auftreten doch niemals in isolierten Zustand. Die Sternenkinder findet man sogar in riesigen Ansammlungen, den Sternenhaufen. Ralf Klessen (Jahrgang 1968) ist Professor für Theoretische Astrophysik am Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg. Mit Hilfe von Computersimulationen untersucht er die Entstehung von Sternen und Sternhaufen aus dem turbulenten Gas unserer Milchstraße. Für seine Arbeiten und seine zahlreichen Veröffentlichungen über dieses Thema erhielt er den Ludwig-Biermann-Preis und die Otto-Hahn Medaille. In diesem handlichen Buch von ca 12 × 20 cm und 79 Seiten beschreibt er die Sternentstehung vom Urknall bis zur Geburt unserer Sonne für astronomisch interessierten Leser/Laien. Das Buch ist in drei Kapitel mit mehreren Unterkapiteln gegliedert. Im ersten Kapitel liest man über Sternentstehung im frühen Universum: Die ” ersten Sterne bildeten sich etwa eine halbe Milliarde Jahre nach dem Urknall“ so Professor Klesse. Sternbildung in wechselwirkenden Galaxien, Sternentstehung in Galaxien mit geringer Flächenhelligkeit und die zeitliche Entwicklung der kosmischen Sternentstehungsrate werden ebenfalls beschrieben. Im zweiten Kapitel beschreibt der Autor die Struktur und den Aufbau einer Spiralgalaxie, speziell der Andromeda-Galaxie, di sehr ähnlich der unseren Sterneninsel ist. Schöne Bilder veranschaulichen den Aufbau unserer Heimatgalaxie. Interessant die Tabellen, die er mit eingeflochten hat, z. B. Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2007 Am Ende des kleinen Büchleins werden theoretische Überlegungen angestellt, wie z. B. über den gravitativen Kollaps, interstellare Turbulenzen und die zeitliche Sequenz der Sternbildung. Erstaunlich was in einem kleinen Buch alles zu lesen ist, mit schönen Bildern illustriert, das unter anderem das Weltraum-Teleskop Hubble geliefert hat. Die Grafiken und Tabellen sind für den Laien übersichtlich. Die Fachausdrücke werden gesondert in kleinen Kästchen nochmals erläutert, in jedem Kapitel. Am Ende eines Kapitels findet sich immer eine Zusammenfassung des gerade gelesenen. Das prägt sich wohlwollend in das Gedächnis ein. Am Ende des Buches findet der Leser zudem ein praktisches Glossar. Das ist sehr hilfreich wenn man sich gerade nicht erinnern kann, oder nicht weiß, was eine kosmische Hintergrundstrahlung, ein brauner Zwerg, oder gar dunkle Materie ist. Dies wird hier mit knappen Worten nochmals erklärt. Dieses Büchlein befindet sich zur Zeit in meiner Handtasche, ich trage das Wissenswerte griffbereit in der Warteschlange, im Bus oder beim Zahnarzt um ganz spontan abzuheben in die Welt der Sternentstehung. ¦ Roswitha Steingässer 19 . . . . . . Veranstaltungen und Termine . . . . . . Januar / Februar 2007 . . . . . . Donnerstags ab 19:30 Leseabend, Beobachtung, Gespräche über astronomische Themen, Fernrohrführerschein Sonntags ab 10:00 Sonnenbeobachtung mit Gesprächen über astronomische Themen Donnerstag, 18. 01. 20:00 Redaktionssitzung Mitteilungen 2/2007 Donnerstag, 01. 02. 20:00 Öffentliche Vorstandssitzung Donnerstag, 08. 02. 20:00 Redaktionssitzung Mitteilungen 2/2007 Samstag, 10. 02. Samstag, 11. 02. Redaktionsschluss Mitteilungen 2/2007 15:00 Führung durch Sternwarte und Astronomie“ ” Die Astro-Fotografie-Gruppe trifft sich nach telefonischem Rundruf. Interessenten mögen Freitags- oder Samstagsabend auf der Sternwarte anrufen oder ihre Telefonnummer hinterlassen Volkssternwarte Darmstadt e.V. Observatorium Ludwigshöhe: Geschäftsstelle: Auf der Ludwigshöhe 196 Flotowstr. 19 Telefon: (06151) 51482 64287 Darmstadt email:[email protected] Telefon: (06151) 130900 http://www.vsda.de Telefax: (06151) 130901