Erhebung zur Häufigkeit und zum Verlauf von

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Aus der Klinik für Pferde
der Tierärztlichen Hochschule Hannover
Erhebung zur Häufigkeit und zum Verlauf von Herzerkrankungen
bei Reitpferden
INAUGURAL – DISSERTATION
zur Erlangung des Grades einer
Doktorin der Veterinärmedizin
(Dr. med. vet.)
durch die Tierärztliche Hochschule Hannover
Vorgelegt von
Anja Goltz
aus Hameln
Hannover 2006
Wissenschaftliche Betreuung: Univ.- Prof. Dr. P. Stadler
1. Gutachter: Univ.- Prof. Dr. P. Stadler
2. Gutachter: Univ.-Prof. Dr. J. Hartung
Tag der mündlichen Prüfung: 16.11.2006
Teile dieser Dissertation wurden von der Klinik für Pferde1 und dem Institut für Biometrie2
der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover im Rahmen des ESPOM (Equine Sports
Medicine) Aachen (August 2006) unter folgendem Titel veröffentlicht:
„Bedeutung und Entwicklung von Rückflüssen an den Herzklappen beim Sportpferd“
P. Stadler1, Anja Goltz1, K. Rohn2, Heidrun Gehlen1
Meinen Eltern und Daniel
In Dankbarkeit für ihre Unterstützung
und ihr Verständnis
Verzeichnis der Abkürzungen
MVI
MVI(2)
AOI
TVI
PVI
LA
Ø LA
AO
LV
RA
RV
HK
HKI
AES
VES
ES
VF
VSD
US
n
U1
U2
Klasse E
Klasse A
Klasse L
Klasse M
Klasse S
EKG
x
s
p
n.s.
V.c.
Vmax
VTI
DV
CW
PW
ggr.
mgr.
hgr.
högr.
o.b.B
syst.
diast.
Mitralklappeninsuffizienz
2 Rückflüsse an der Mitralklappe
Aortenklappeninsuffizienz
Trikuspidalklappeninsuffizienz
Pulmonalklappeninsuffizienz
Linkes Atrium
Durchmesser des linken Atriums
Aorta
Linker Ventrikel
Rechtes Atrium
Rechter Ventrikel
Herzklappe
Herzklappeninsuffizienz
Atriale Extrasystolen
Ventrikuläre Extrasystolen
Extrasystolen
Vorhofflimmern
Ventrikelseptumdefekt
Untersuchung
Pferdezahl
Kardiologische Erstuntersuchung
Kardiologische Nachuntersuchung
einfache Klasse
Anfängerklasse
leichte Klasse
mittelschwere Klasse
schwere Klasse
Elektrokardiogramm
Mittelwert
Standardabweichung
statistische Irrtumswahrscheinlichkeit
nicht signifikant
Vena contracta
maximale Geschwindigkeit
Geschwindigkeit-Zeit-Integral (engl.: velocity time integral)
Rückflussvolumen
kontinuierliche Dopplertechnik (engl.: continuous wave)
gepulste Dopplertechnik (engl.: pulsed waved Doppler)
geringgradig
mittelgradig
hochgradig
höchstgradig
ohne besonderen Befund
systolisch
diastolisch
Nr.
mm
RKDLA
RKDLA AO
RKRLA
RKDKA
LKDLA
FS (%)
LVEDD
LVESD
P.m.
MV
TV
AO
PV
US-IV
li.
re.
NG
part. Arrhythmie
US-Abst.
MHz
Nummer
Einheit: Millimeter
lange Herzachse von rechts kaudal
lange Herzachse mit Aorta von rechts kaudal
lange Herzachse von rechts kranial
kurze Herzachse von rechts kaudal
lange Herzachse von links kaudal
prozentuale Verkürzungsfraktion (engl.: fractional shortening)
linksventrikulärer enddiastolischer Innendurchmesser
linksventrikulärer endsystolischer Innendurchmesser
Punktum maximum
Mitralklappe (engl.: mitral valve)
Trikuspidalklappe (engl.: tricuspid valve)
Aortenklappe
Pulmonalklappe (engl.: pulmonary valve)
Untersuchungsintervall
links
rechts
Nebengeräusch
partielle Arrhythmie
Untersuchungsabstand
Einheit: Megahertz
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
1
EINLEITUNG
13
2
LITERATURÜBERSICHT
14
2.1
2.1.1
2.1.2
2.1.3
2.1.3.1
2.1.3.2
2.1.4
2.1.5
Anatomie und Physiologie des Herzens
Form, Lage und Aufbau des Herzens
Reizbildungs- und Erregungsleitungssystem des Herzens
Bau und Funktion der Herzklappen
Atrioventrikularklappen
Semilunarklappen
Arbeitsweise des Herzens
Trainingsauswirkungen auf das Herz
14
14
14
15
15
15
16
16
2.2
2.2.1
2.2.1.1
2.2.2
2.2.2.1
2.2.2.2
2.2.3
2.2.4
2.2.4.1
2.2.5
Grundlagen der kardiologischen Diagnostik und weiterführende
Untersuchungen
Klinische Untersuchung
Auskultation des Pferdeherzens
Elektrokardiogramm
24-Stunden-EKG
Telemetrie-EKG
Echokardiographie
Herzkatheteruntersuchung
Oxymetrie
Röntgenuntersuchung
18
18
19
21
21
21
22
22
23
23
2.3
2.3.1
2.3.2
2.3.3
2.3.4
2.3.4.1
2.3.4.2
2.3.4.3
Grundlagen der Ultraschalltechnik
Physikalisch-technische Grundlagen
M-Mode-Echokardiographie
B-Mode-Echokardiographie
Doppler-Echokardiographie
Continuous wave-Dopplerverfahren
Gepulstes Dopplerverfahren
Farb-Doppler-Verfahren
24
24
24
25
25
26
26
27
2.4
Pathologie, Pathogenese und Diagnostik von
Herzklappeninsuffizienzen, Herzrhythmusstörungen
und angeborenen Herzfehlern
Herzklappeninsuffizienzen
Mitralklappeninsuffizienz
Trikuspidalklappeninsuffizienz
Aortenklappeninsuffizienz
Pulmonalklappeninsuffizienz
28
28
28
32
33
35
2.4.1
2.4.1.1
2.4.1.2
2.4.1.3
2.4.1.4
Inhaltsverzeichnis
2.4.2
2.4.2.1
2.4.2.2
2.4.3
2.4.3.1
2.4.3.2
2.4.3.3
2.4.3.4
2.4.3.5
Herzrhythmusstörungen
Extrasystolen
Vorhofflimmern
Angeborene Herzfehler
Ventrikelseptumdefekt
Vorhofseptumdefekt
Persistierender Ductus arteriosus (botalli)
Persistierendes Foramen ovale
Stenosen und Atresien von Herzklappen
36
36
38
43
44
47
48
50
51
2.5
Verlauf und sportlicher Einfluss von Herzerkrankungen beim
Pferd
Herzklappeninsuffizienzen
Vorhofflimmern
Ventrikelseptumdefekt
52
52
54
55
2.6.1
2.6.2
2.6.3
Verlauf und sportlicher Einfluss von Herzerkrankungen beim
Menschen
Herzklappeninsuffizienzen
Vorhofflimmern
Ventrikelseptumdefekt
56
56
57
57
2.7
2.7.1
2.7.2
2.7.3
Verlauf von Herzerkrankungen beim Kleintier
Herzklappeninsuffizienzen
Vorhofflimmern
Ventrikelseptumdefekt
58
58
58
58
3
MATERIAL UND METHODE
59
3.1
Anschreiben und Fragebogen
59
3.2
Übersicht über die nachuntersuchten Pferde
65
3.3
3.3.1
3.3.2
Untersuchungsablauf
Kardiologische Erstuntersuchung
Kardiologische Nachuntersuchung
67
67
67
3.4
3.4.1
3.4.2
3.4.3
Klinische Untersuchung
Vorbericht
Allgemeinuntersuchung
Spezielle Untersuchung des Herz- und Kreislaufapparates
68
68
68
68
3.5
3.5.1
3.5.2
3.5.3
Echokardiographische Untersuchung
Technische Ausrüstung
Vorbereitung der Patienten
Untersuchungstechnik
71
71
71
71
2.5.1
2.5.2
2.5.3
2.6
Inhaltsverzeichnis
3.5.4
3.5.5
3.5.6
3.5.6.1
3.5.6.2
3.5.7
B-Mode-Untersuchung
M-Mode-Untersuchung
Doppler-Untersuchung
Farbkodierte Doppler-Echokardiographie
Konventionelle Doppler-Echokardiographie
Bewertungssystem zur Graduierung der Herzerkrankung
72
74
76
76
78
79
3.6
Statistische Auswertung
81
4
ERGEBNISSE
82
4.1
Patientenaufkommen in der Klinik von 1992 bis 2003
82
4.2
Allgemeine Reaktion der Besitzer und Rücklauf der
Fragebögen
84
4.3
4.3.1
4.3.2
4.3.3
4.3.3.1
4.3.3.2
4.3.3.3
4.3.3.4
4.3.4
4.3.5
4.3.6
4.3.7
4.4
4.4.1.
4.4.2
4.4.3
4.4.4
4.4.5
4.4.5.1
4.4.5.2
4.4.5.2.1
Spezielle Ergebnisse der Befragung von 182 Besitzern
herzkranker Pferde
Frage 1: Warum wurde die kostenlose Nachuntersuchung des Pferdes
nicht in Anspruch genommen?
Frage 2: Aus welchem Grund wurde das Pferd bei der Erstuntersuchung
in die Klinik für Pferde überwiesen?
Frage 3: Welche Krankheitssymptome wurden bei dem Pferd vor und
nach der kardiologischen Diagnose beobachtet?
Pferde mit Herzklappeninsuffizienzen
Pferde mit Herzrhythmusstörungen
Pferde mit Ventrikelseptumdefekt
Kardiologische Befunde bei beschwerdefreien Pferden
Frage 4: Wie wurde das Pferd vor bzw. nach der kardiologischen
Erstuntersuchung eingesetzt?
Frage 5: Wurde der Herzbefund im Rahmen einer Ankaufsuntersuchung
festgestellt?
Frage 6: Waren die Pferdebesitzer mit der Betreuung in der Klinik
zufrieden?
Frage 7: War der Krankenbericht der Klinik verständlich?
Eigene Untersuchung
Alter, Gewicht, Größe, Geschlecht und Rasse der 80 Pferde
Allgemeine klinische Befunde bei der Nachuntersuchung
Spezielle Befunde des Herz-Kreislaufsystems bei der Erst- und
Nachuntersuchung
Ergebnisse der eigenen elektrokardiographischen Untersuchung
Ergebnisse der eigenen echokardiographischen Untersuchung
Erkrankungen der verschiedenen Herzklappen bei Erst (U1)und Nachuntersuchung (U2)
Ergebnisse der echokardiographischen B-Mode-Untersuchung
Pferde mit Mitralklappeninsuffizienzen
87
87
88
89
89
89
89
90
92
96
98
98
99
104
104
105
107
108
108
108
109
Inhaltsverzeichnis
4.4.5.2.2
4.4.5.2.3
4.4.5.2.4
4.4.5.3
4.4.5.4
111
107
111
113
4.4.5.8.1
4.4.5.8.2
Pferde mit isolierter Aortenklappeninsuffizienz
Pferde mit isolierter Trikuspidalklappeninsuffizienz
Einzelfallbetrachtungen
Ergebnisse der echokardiographischen M-Mode-Untersuchung
Ergebnisse der farbkodierten und konventionellen DopplerEchokardiographie
Entwicklung bei Pferden mit isolierter
Mitralklappeninsuffizienz bei der Erstuntersuchung (n = 24)
Entwicklung bei Pferden mit kombinierter Mitral- und
Trikuspidalklappeninsuffizienz bei der Erstuntersuchung (n = 13) 114
Entwicklung bei Pferden mit kombinierter Mitral- und
Aortenklappeninsuffizienz bei der Erstuntersuchung (n = 6)
Entwicklung bei Pferden mit isolierter Aortenklappeninsuffizienz
bei der Erstuntersuchung (n = 8)
Entwicklung bei Pferden mit isolierter
Trikuspidalklappeninsuffizienz bei der Erstuntersuchung (n = 6)
Korrelation der klinischen Befunde mit der zweidimensionalen und
farbkodierten Echokardiographie
Ergebnisse der Graduierung der Herzerkrankung
Vergleich der Graduierung anhand der Vena contracta mit der
Graduierung nach dem Score von GEHLEN (1998)
Einfluss verschiedener Parameter auf die Entwicklung wichtiger sonographischer Ergebnisse bei Herzklappeninsuffizienzen von 61 Pferden
Nutzung
Alter bei der Nachuntersuchung
5
DISKUSSION
127
6
ZUSAMMENFASSUNG
143
7
SUMMARY
146
8
LITERATURVERZEICHNIS
149
9
ANHANG
173
4.4.5.4.1
4.4.5.4.2
4.4.5.4.3
4.4.5.4.4
4.4.5.4.5
4.4.5.5
4.4.5.6
4.4.5.7
4.4.5.8
113
113
116
118
118
119
120
124
124
125
126
Kapitel 1: Einleitung
1
Einleitung
In der kardiologischen Diagnostik herzkranker Pferde stellt die prognostische Einschätzung
insbesondere gering- und mittelgradiger Herzerkrankungen derzeit immer noch ein Problem
dar (GEHLEN et al. 2003). Da eine Empfehlung, Pferde mit Herzklappeninsuffizienzen oder
Herzrhythmusstörungen generell als Reitpferd nicht mehr zu nutzen, den meisten Pferden
wahrscheinlich nicht gerecht wird, ist es erforderlich, Kriterien anhand kardiologischer
Verlaufsuntersuchungen zu erstellen, mit denen die künftige Leistungsfähigkeit eingeschätzt
werden kann.
Dabei soll es möglich werden, Herzerkrankungen, die einen Einsatz als Reitpferd erlauben,
von solchen die eine Gefährdung von Pferd und Reiter bedeuten, abzugrenzen.
Das Ziel der vorliegenden Studie ist es deshalb, anhand eines Vergleichs der kardiologischen
Erstuntersuchung mit einer Nachuntersuchung sowie einer Besitzerbefragung Entwicklungen
von Herzerkrankungen festzustellen und die Prognose herzkranker Pferde sicherer beurteilen
zu können.
Zu diesem Zweck werden einerseits im Rahmen einer Fragebogenaktion Daten erhoben und
andererseits Pferde unterschiedlichen Alters und Nutzungsrichtung in einem Zeitraum von
zwei bis elf Jahren nach der kardiologischen Erstuntersuchung in der Klinik für Pferde der
Stiftung
Tierärztliche
zweidimensionalen,
Hochschule
Hannover
konventionellen
und
nachuntersucht.
13
sowohl
der
klinisch
farbkodierten
als
auch
mit
der
Echokardiographie
Kapitel 2: Literaturübersicht
2
Literaturübersicht
2.1
Anatomie und Physiologie des Herzens
2.1.1
Form, Lage und Aufbau des Herzens
Am Herzen unterscheidet man einen rechten venösen und einen linken arteriellen Teil. Beide
bestehen aus je einem Herzvorhof und einer Herzkammer (WISSDORF et al. 2002). Der linke
Ventrikel ist größer als der rechte und seine Wand muskulöser, da er gegen den Druck der
arteriellen Blutzirkulation pumpen muss (MARTIN und NANKERVIS 2002). Der rechte
Vorhof und die rechte Herzkammer orientieren sich nach rechts kranial, der linke Vorhof und
die linke Herzkammer nach links kaudal. Beim Pferd steht die Herzachse fast senkrecht zum
Brustbein, wobei die Herzspitze leicht nach links gerichtet ist. In kraniokaudaler Richtung
reicht das Pferdeherz von der zweiten bzw. dritten bis zur sechsten Rippe. Auf die
Medianebene bezogen liegen dabei 3/5 des Herzens in der linken und 2/5 in der rechten
Thoraxhälfte, eine Tatsache, die für die klinische Untersuchung in Bezug auf die Qualität der
Auskultation des Organs bedeutsam ist (SCHUMMER 1996).
2.1.2
Reizbildungs- und Erregungsleitungssystem des Herzens
Das Reizbildungs- und Erregungsleitungssystem besteht aus dem im rechten Vorhof an der
Einmündungsstelle
der
Vena
cava
cranialis
gelegenen
Sinusknoten,
dem
Atrioventrikularknoten an der Vorhof-Kammer-Grenze, dem His-Bündel mit seinen zwei
Tawara-Schenkeln und den sich verzweigenden Purkinjefasern (HARMEYER 2000).
Grundsätzlich ist jeder Abschnitt dieses, die Automatie des Herzens sicherstellenden Systems,
zur Reizbildung befähigt, wobei seine Frequenz vom Sinusknoten bis zu den Purkinje-Fasern
stufenweise abnimmt. Unter physiologischen Bedingungen findet die Reizbildung allein in
dem allen übrigen Stellen des Systems übergeordneten Sinusknoten statt, der den
Arbeitsrhythmus des Herzens bestimmt und deshalb auch als Schrittmacher bezeichnet wird
(SCHUMMER 1996).
14
Kapitel 2: Literaturübersicht
2.1.3
Bau und Funktion der Herzklappen
Die vier Herzklappen werden vom Endokard gebildet. Der erste Herzton wird von der
simultanen Schließung der beiden Atrioventrikularklappen während der Systole erzeugt, der
zweite Herzton entsteht zu Beginn der Diastole bei der simultanen Schließung der beiden
Semilunarklappen an der Basis der Aorta und des Truncus Pulmonalis (KÖNIG et al. 1999).
Veränderungen an den Herzklappen können zu Regurgitationen von Blut führen, wodurch die
Effektivität der Herzarbeit vermindert wird. Klappeninsuffizienzen sind sehr häufige
Abnormalitäten bei Pferden, Stenosen der Herzklappen hingegen kommen nur selten vor
(PATTESON 1996).
2.1.3.1
Atrioventrikularklappen
Zwischen den Vorhöfen und den Kammern befinden sich die Atrioventrikularklappen, die
während der Ventrikelsystole den Rückfluss in die Vorhöfe sperren (ANTONI 1989). Die
Normalfunktion der linken Atrioventrikularklappe (Mitralklappe) ist von den Bestandteilen
des gesamten Mitralklappenapparates abhängig, der aus einem größeren, septalen und einem
kleineren, parietalen Segel, einer variablen Anzahl an Kommissuralsegeln, den Sehnenfäden
(Chordae tendinae), den zwei Papillarmuskeln und dem linken Ventrikel besteht (MILLER
und HOLMES 1984).
Die Trikuspidalklappe setzt sich ebenfalls aus einem parietalen und einem septalen Segel
zusammen; zusätzlich hat sie zwischen beiden noch ein anguläres Segel ausgebildet. Ebenso
wie die Mitralklappe ist sie über Chordae tendinae an Papillarmuskeln in der Herzspitze
befestigt (PATTESON 1996).
2.1.3.2
Semilunarklappen
Die Semilunarklappen bestehen aus je drei „halbmondförmigen“ Taschen und befinden sich
zwischen den Ventrikeln und der Aorta bzw. der Pulmonalarterie. Jede Tasche besitzt einen
kleinen Knoten (Nodulus valvularum) in der Mitte seines freien Randes. Die Taschen der
Pulmonalklappen sind wesentlich dünner gebaut als diejenigen der Aortenklappe
(PATTESON 1996). Ebenso wie die Atrioventrikularklappen wirken die Semilunarklappen
als Rückschlagventil. Während der Austreibungszeit legt der stromaufwärts gerichtete
Blutdruck die Klappen der Gefäßwand an.
15
Kapitel 2: Literaturübersicht
Mit dem Eintritt der Diastole werden sie durch den stromabwärts gerichteten Druck der
Blutsäule mit Blut gefüllt und so zum Klappenschluss veranlasst. Hierbei sollen die oben
erwähnten Noduli valvularum das Zentrum der Gefäßlichtung verschließen (SCHUMMER
1996).
2.1.4
Arbeitsweise des Herzens
Das Herz erzeugt eine pulsative Strömung, deren Richtung durch Einlaß- (Segelklappen,
Atrioventrikularklappen) und Auslaßventile (Taschenklappen, Semilunarklappen) festgelegt
ist. Der Pumpantrieb entsteht durch rhythmische Kontraktion der muskulösen Wände und der
damit verbundenen Verkleinerung der Kammervolumina (HARMEYER 2000). Der
Bluttransport ist abhängig von den Druckgradienten zwischen den Kammern und den großen
Gefäßen. Die Beschleunigung und die Verlangsamung des Blutes während des Herzzyklus
sind verantwortlich für die physiologischen Geräusche, die während der Auskultation zu
hören sind. Die Druckgradienten und die Änderungsrate der Druckgradienten hingegen sind
verantwortlich für die charakteristischen Herznebengeräusche, die im Zusammenhang mit
normalem und anormalem Blutfluß auftreten (PATTESON 1996). Ein Herzzyklus besteht aus
der Systole, während der die Hauptkammern Druck entwickeln, um Blut in die großen
Arterien zu pumpen, und aus der Diastole, in der die Füllung der Hauptkammern erfolgt
(PATTESON 1996). Insgesamt kontrahiert sich die Herzmuskulatur während 25 bis 33% der
Zeit eines Herzzyklus aktiv und entspannt sich zur Blutfüllung für die restlichen 66 bis 75%
des Herzzyklus. Steigt die Herzfrequenz an, wird die Diastole kürzer als die Systole, so dass
während maximaler Anstrengung Systole und Diastole annähernd gleich lang andauern
(MARTIN und NANKERVIS 2002).
2.1.5
Trainingsauswirkungen auf das Herz
Bei länger anhaltenden, physiologischen Belastungen kommt es - besonders beim Menschen zu einer Zunahme der Dicke und Länge der Herzmuskelzellen (Hypertrophie). Die
Wanddicke
der
Kammern,
die
Kammervolumina,
das
Herzgewicht
und
das
Ruheschlagvolumen nehmen zu. Gleichzeitig nimmt die Ruheherzfrequenz ab (HARMEYER
2000). Aber auch beim Pferd ist eine Volumen- und Wanddickenzunahme des linken
Ventrikels nach Training zu verzeichnen (YOUNG 1999).
16
Kapitel 2: Literaturübersicht
Dabei zeigt sich kein Unterschied zwischen dem Herzgewicht von Pferden, die nur zwei
Monate und solchen, die über 19 Monate trainiert worden sind, so dass die Hypertrophie eine
rasche Reaktion des Herzens auf Training zu sein scheint (EVANS 1999). Zudem steigt die
Auswurffraktion von ca. 25 Liter/min in Ruhe auf ca. 300 Liter/min während des Trainings
bei Hochleistungssportpferden (MARTIN und NANKERVIS 2002).
Beim Pferd ändert sich dabei die Herzfrequenz deutlicher als bei anderen Spezies (ca. 30
Herzschläge/min in Ruhe; bis zu 240 Schläge/min unter Belastung) (HARMEYER 2000),
wobei vermutet wird, dass die Geschwindigkeit der Beruhigung der Herzfrequenz nach
maximaler Anstrengung unabhängig vom Trainingszustand ist (SEEHERMAN und MORRIS
1991). Funktionsstörungen der Herzklappen können im Herzen Anpassungsreaktionen
auslösen, die denen einer Trainingsbelastung ähneln. Bei einer Aortenklappeninsuffizienz
kommt es wegen der verminderten Nettopumpleistung der Kammer bei erhöhter Vorlast
zunächst zu einer Vergrößerung des Ventrikels (Dilatation). Die damit verbundene erhöhte
Wandspannung in der Muskulatur wird durch eine Anpassungshypertrophie der Wand
allmählich kompensiert (HARMEYER 2000).
17
Kapitel 2: Literaturübersicht
2.2
Grundlagen der kardiologischen Diagnostik und
weiterführender Untersuchungen
2.2.1
Klinische Untersuchung
Eine sorgfältige und systematische Aufnahme des Vorberichts sowie eine klinische
Untersuchung sind die Basis für die Beurteilung von potentiell herzkranken Pferden
(PATTESON 1996).
Die
klinische
Untersuchung
des
Pferdeherzens
wird
routinemäßig
bei
jeder
Allgemeinuntersuchung eines Pferdes, wie z.B. vor einer Impfung oder Sedierung, sowie im
Rahmen von Ankaufs- oder Versicherungsuntersuchungen oder zur Ermittlung eines
Leistungsabfalls des Pferdes durchgeführt. Sie besteht aus einer allgemeinen Untersuchung,
welche die Beurteilung der Atemfrequenz und –tiefe, die Prüfung auf das Vorhandensein von
Unterbauch- und Unterbrustödemen, die Kontrolle der Farbe und das Aussehen der
Schleimhäute, die Anwesenheit oder Abwesenheit eines Jugularvenenpulses, das Fühlen des
Arterienpulses, die Überprüfung der kapillären Füllungszeit sowie die Palpation der
Brustwand im vierten und fünften Interkostalraum, die einen möglichen Herzspitzenstoß
erkennen lässt, und die Perkussion, die Aufschluss über die Herzgröße geben kann, wenn der
Dämpfungsbezirk über die normale Herzdämpfung hinausgeht, umfasst (GERRING 1984).
Atemnot kann auf eine akute Mitralklappeninsuffizienz oder bei Fohlen und Jährlingen auf
einen angeborenen Herzfehler hinweisen. Die Pferde, bei denen aufgrund einer
Herzinsuffizienz nur noch wenig Blut ausgestoßen wird, zeigen klinisch oft blasse
Schleimhäute oder eine periphere Zyanose und Tiere mit Rechts-Links-Shunts, wie z.B.
solche mit Fallotscher Tetralogie, eine zentrale Zyanose. Allerdings ist die Beurteilung der
Schleimhäute sowie die der kapillären Füllungszeit ein nur wenig empfindlicher Indikator für
die periphere Perfusion (PATTESON 1996).
Bei
einer
schwerwiegenden
Trikuspidalklappeninsuffizienz
ist
die
Jugularvene
möglicherweise über ihre gesamte Länge gestaut (REIMER 1993).
Der Herzspitzenstoß darf auch bei mageren herzgesunden Pferden niemals auf der rechten,
sondern nur auf der linken Körperseite im Bereich der Schulter beobachtet werden (REEF
1985). Die Beurteilung der Qualität des Arterienpulses ist beim Vorliegen eines Rückflusses
an der Aortenklappe besonders nützlich; in diesem Fall ist er kräftig aber nur kurz andauernd.
18
Kapitel 2: Literaturübersicht
Beim Vorliegen von Ödemen, die aufgrund einer Herzinsuffizienz entstanden sind, ist die
Prognose als ungünstig zu beurteilen, so dass andere mögliche Ursachen für die Ödeme, wie
z.B. Hypoproteinämie, Vasculitis und lokale Abflussbehinderungen, ausgeschlossen werden
sollten (PATTESON 1996).
Der wichtigste Aspekt der klinischen Untersuchung ist jedoch die sorgfältige Auskultation,
die eine der empfindlichsten und kostengünstigsten Techniken in der Herzdiagnostik bleibt
(DARKE et al. 1996).
2.2.1.1
Auskultation des Pferdeherzens
Aufgrund seiner Größe und der niedrigen Ruhefrequenz ist das Pferdeherz der Auskultation
besonders gut zugänglich (GERRING 1984).
Beim herzgesunden Pferd können zwei, drei oder auch vier Herztöne unterschieden werden.
Die beiden Herztöne, die den Beginn und das Ende der Systole markieren und bei allen
herzgesunden Pferden gehört werden, stellen den ersten und den zweiten Herzton dar. Sie
werden als vorübergehende Geräusche bezeichnet, um sie von den pathologischen
Herzgeräuschen abzugrenzen (PATTESON 1996). Diese resultieren aus Turbulenzen, die
immer dann entstehen wenn laminarer Blutfluss unterbrochen wird. Turbulenzen entstehen
entweder aufgrund von Aufregung, die die Blutflussgeschwindigkeit schnell ansteigen lässt,
oder durch eine Anämie, die die Blutviskosität reduziert. Sie treten aber auch dann auf, wenn
das Blut durch eine Einengung, wie z.B. eine stenotische Herzklappe, fließt oder wenn ein
rückwärts gerichteter Blutfluss zusammen mit einer Regurgitation durch eine nicht
vollständig schließende Herzklappe strömt (GERRING 1984).
Somit wird ein Herzgeräusch oder ein Herznebengeräusch als ein Geräusch definiert, das
neben oder während den zu erwartenden Herztönen gehört wird (PATTESON 1996). Nicht
alle ernstzunehmenden Klappenläsionen verursachen jedoch laute Herzgeräusche und nicht
alle lauten Herzgeräusche haben ihren Ursprung in defekten Herzklappen (BROWN 1985).
Und in einer Studie mit Rennpferden wurde herausgefunden, dass Herznebengeräusche zwar
sehr häufig vorkommen, sie jedoch in den meisten Fällen klinisch nicht relevant sind (KRIZ
et al. 2000).
Die Auskultation eines Herzgeräusches und die Auskultation zur Feststellung des
Herzrhythmus erfolgen am günstigsten getrennt (REIMER 1993).
19
Kapitel 2: Literaturübersicht
Anhand ihrer Lokalisation, Herzphase und Dauer, Qualität sowie Lautstärke werden die
Herzgeräusche eingeteilt und diagnostiziert (BLISSITT 1999).
Die Punkta maxima der Herzklappen entsprechen in etwa ihrer anatomischen Lokalisation;
es gibt nur geringfügige Abweichungen zwischen den Punkten auf der Körperoberfläche und
der Anordnung im Herzen (PATTESON 1996). Die Punkta maxima werden wie folgt
festgelegt (REEF 1985):
• Pulmonalklappe:
auf der linken Körperseite im dritten Interkostalraum, etwas
ventral des Schultergelenks und medial des M. triceps
antebrachii
• Aortenklappe:
auf der linken Körperseite im vierten Interkostalraum, etwas
ventral des Schultergelenks am Kaudalrand des M. triceps
antebrachii
• Mitralklappe:
auf der linken Körperseite im fünften Interkostalraum, etwas
dorsal der Mitte zwischen Schultergelenk und Sternum
• Trikuspidalklappe:
auf der rechten Körperseite im dritten bis vierten
Interkostalraum, im ventralen Drittel des Thorax
Bezogen auf die Herzphasenzugehörigkeit sind 66 % aller Herzgeräusche systolischer Natur
(zumeist mit einem Punktum maximum auf den Mitral- und Trikuspidalklappen) und 25 %
der Herzgeräusche diastolischer Natur, überwiegend im Bereich der Pulmonal- und
Aortenklappen (REEF 1993).
Zusätzlich kann die Dauer der Geräusche als holo-, früh-, meso- und spätsystolisch bzw. diastolisch bezeichnet werden (REEF 1985).
Die Qualität von Herzgeräuschen wird als bandförmig, kontinuierlich oder als ein crescendodecrescendo-, decrescendo- oder crescendoartiges Geräusch beschrieben (REEF 1985).
Herzgeräusche über der Aortenklappe werden häufig als „musikalisch“ (SMETZER et al.
1966) oder „summend“ bezeichnet, diejenigen über der Pulmonalklappe hingegen als
crescendo-decrescendoartiges Geräusch (BROWN 1985).
Ein „hupendes“, systolisches Geräusch über der Mitralklappe wird mit gerissenen Chordae
tendinae derselbigen assoziiert, ein systolisches crescendo-decrescendoartiges Geräusch
hingegen mit einem Mitralklappenprolaps (REIMER 1993).
20
Kapitel 2: Literaturübersicht
Die Lautstärke der Herzgeräusche wird in Grade von 1 bis 5 eingeteilt (STADLER et al.
1995a):
• Grad 1:
Sehr leise, nur punktuell, nach längerer Auskultation hörbar
• Grad 2:
Leise, aber alsbald hörbar, nur punktuell
• Grad 3:
Sofort hörbar, über größerem Bezirk, gleich laut wie erster und zweiter Herzton
• Grad 4:
Über gesamtem Herzfeld sofort hörbar, lauter als erster und zweiter Herzton
• Grad 5:
Lautestes Geräusch, keine Herztöne hörbar
2.2.2
Elektrokardiogramm (EKG)
Das
EKG
ist
der
„Gold-Standard“
für
die
definitive
Bestimmung
von
Herzrhythmusstörungen, die beim Auskultieren aufgefallen sind. Es wird als Referenz für die
Ultraschalldiagnostik sowie als 24-Stunden-EKG und als Telemetrie-EKG genutzt (REEF
1999b).
2.2.2.1
24-Stunden-EKG
In einer Studie von REEF (1989a) traten während eines 24-Stunden-EKGs bei 44 % klinisch
unauffälliger Pferde Atrioventrikularblöcke 2. Grades auf, wohingegen in einem RoutineEKG nur 15-18 % derselben Pferdegruppe diese Auffälligkeit zeigten. Auch andere Autoren
(RAEKALLIO 1992) halten es für notwendig, ein EKG über einen langen Zeitraum - auch
während der Nacht und in Abwesenheit des Untersuchenden - aufzuzeichnen, um die
tatsächliche Ruhefrequenz und den tatsächlichen Herz-Rhythmus des Pferdes zu ermitteln.
2.2.2.2
Telemetrie-EKG
Das Tele-EKG ist gut geeignet, um die klinische Bedeutung von Herzrhythmusstörungen, die
während der Belastung von Pferden mit Leistungsabfall auftreten, zu ermitteln (REEF
1999b). So sind z. B. Salven von paroxysmalen ventrikulären Tachykardien während
maximaler Belastung oder beim ermüdenden Pferd definitiv krankhaft und können eine
belastungsinduzierte, myokardiale Hypoxämie, Ischämie oder Hypoperfusion kennzeichnen
(MAXSON-SAGE et al. 1998).
21
Kapitel 2: Literaturübersicht
2.2.3
Echokardiographie
Die Echokardiographie ist eine nicht-invasive Untersuchungstechnik, die es ermöglicht,
Bilder von kardiologischen Strukturen zu erstellen, die Größe der Herzkammern und der
Gefäße zu bestimmen und quantitative sowie qualitative Informationen über die Herzfunktion
zu erlangen (PATTESON 1996). Vor der Einführung des Ultraschalls in die Pferdemedizin
wurden Herzerkrankungen des Pferdes im Rahmen der klinischen Untersuchung anhand
lauter Herznebengeräusche und Anzeichen einer Herzinsuffizienz, wie z.B. Husten, Ödemen,
gestauten Venen und positivem Jugularvenenpuls diagnostiziert (REEF 1991). Zu Beginn der
80er Jahre wurde dann die zweidimensionale Echokardiographie beim Pferd etabliert und
standardisierte Untersuchungen mit der Schnittbildechokardiographie beim Pferd entwickelt
(CARLSTEN 1987, STADLER et al. 1988). Die Echokardiographie umfasst spezielle
Bildtechniken (BONAGURA und BLISSITT 1995). Das zweidimensionale Ultraschallbild
verbesserte die Diagnostik von Klappeninsuffizienzen, Klappenläsionen wie z B. bakteriell
bedingter Endokarditiden oder rupturierter Chordae tendinae und veränderter Kinetik des
Myokards, Vorhofgrößen, Umfangsvermehrungen wie z.B. Endokarditiden, Neoplasien und
Thromben sowie von Perikardergüssen (REEF 1991). Der M-Mode (Motion-Mode) wird
genutzt, um die Herzgröße und die Funktion der Hauptkammern zu erfassen (BONAGURA
und BLISSITT 1995). Die Doppler-Echokardiographie dient der präzisen Diagnostik von
Herzklappeninsuffizienzen, Septumdefekten, komplexen angeborenen Herzanomalien und
Herzklappenstenosen (LONG 1990).
2.2.4
Herzkatheteruntersuchung
In der Humanmedizin stellt die Einschwemmkatheteruntersuchung ein wichtiges Hilfsmittel
für die Diagnostik von Herzinfarkten, Lungenembolien, Volumenmangelsituationen und bei
unklaren Zuständen von Dyspnoe und Kollaps dar. Sie liefert Informationen über die
hämodynamische
Bedeutung
von
angeborenen
und
erworbenen
Herzfehlern,
Kardiomyopathien, Perikarderkrankungen und Lungenerkrankungen (REINDELL et al. 1988,
BUCHWALSKY 1992).
22
Kapitel 2: Literaturübersicht
Beim Pferd findet die Ermittlung der kardialen Druckverhältnisse Einsatz in der Diagnostik
und Beurteilung verschiedener Herzerkrankungen wie z.B. Vorhofflimmern (MUIR und
MCGUIRC 1984, GELBERG et al. 1991, BUBECK 2001, GEHLEN et al. 2004, GEHLEN et
al. 2006) und Klappeninsuffizienzen (HOLMES und MILLER 1984, MILLER und HOLMES
1985, BUBECK 2001, GEHLEN et al. 2004). Ein erhöhter Lungenkapillardruck z.B. weist
eine schwerwiegende Mitralklappeninsuffizienz und eine Herzinsuffizienz nach; ein
ungewöhnlich hoher Druck im rechten Ventrikel hingegen kann bei Pferden mit einem großen
Ventrikelseptumdefekt vorliegen (PATTESON 1996). Die Rechtsherzkatheteruntersuchung
kann somit besonders im Frühstadium einer eingeschränkten Linksherzfunktion die
Diagnostik beim Pferd erheblich verbessern (GRONER 2006).
2.2.4.1
Oxymetrie
Messungen der Sauerstoffsättigung in verschiedenen Herz- und Gefäßabschnitten sind bei
Patienten mit Shunts mittels Blutgasanalyse möglich (BELTRAN 1973, MUYLLE et al.
1974, MILNE et al. 1975). Auf diese Weise kann z.B. ein Ventrikelseptumdefekt aufgrund
eines erhöhten Sauerstoffpartialdrucks im rechten Ventrikel nachgewiesen werden
(PATTESON 1996).
2.2.5
Röntgenuntersuchung
Mit der Röntgenuntersuchung des Herzens ist nur eine eingeschränkte Aussage über die
Größe der Herzkammern möglich, so dass Röntgenaufnahmen des Herzens einen begrenzten
kardiodiagnostischen Wert bei Pferden haben (PATTESON 1996).
Mit der Angiographie wurden bei Fohlen und erwachsenen Pferden unter 300 kg angeborene
Herzfehler und erworbene Herzkrankheiten nachgewiesen. Es wird von zufrieden stellenden
Röntgenbildern des rechten und linken Ventrikels, der Pulmonalarterien, der Aorta und des
koronaren Blutkreislaufs berichtet (CARLSTEN et al. 1984). Mittlerweile ist die
Angiographie weitgehend durch die nicht-invasive Ultraschalltechnik ersetzt worden
(PATTESON 1996).
23
Kapitel 2: Literaturübersicht
2.3
Grundlagen der Ultraschalltechnik
2.3.1
Physikalisch-technische Grundlagen
Die Echokardiographie basiert auf der Grundlage reflektierten Ultraschalls (FLACHSKAMPF
2001). Ultraschall weist eine Frequenz von mehr als 20 000 Schwingungen pro Sekunde auf
und liegt oberhalb des hörbaren Bereichs (FEIGENBAUM 1986). Erzeugt wird er mit
druckelektrischen
(piezoelektrischen)
Kristallen
im
Schallkopf
(Transducer
oder
Schallwandler). Im Transducer wird elektrische in mechanische Energie umgewandelt und als
Schallwelle in den Körper ausgesandt. In Abhängigkeit von der Schalldurchlässigkeit eines
Mediums (akustische Impedanz) werden unterschiedlich große Energieanteile von den
verschiedenen Geweben zurückgesandt; diese Anteile treffen wiederum auf das Kristall und
erzeugen hier im umgekehrten Sinne einen elektrischen Impuls (STADLER 1988). Der
Schallwandler dient somit gleichermaßen als Sender und Empfänger (KÖHLER1993,
FLACHSKAMPF 2001).
Die empfangenen elektrischen Impulse werden anschließend auf der Kathodenstrahlröhre des
Echographen zu einem Bild zusammengesetzt (FEIGENBAUM 1986).
In Bezug auf die Schallköpfe unterscheidet man Linear- und Sektor-Schallköpfe. In der
Kardiologie wird überwiegend der Sektor-Schallkopf eingesetzt. Dieser sendet die
Ultraschallwellen in einem Winkel von bis zu 90° Grad aus. Aufgrund der Anordnung ihrer
Kristalle können die Sektor-Schallköpfe zudem mit einer kleinen Auflagefläche im
Interkostalraum einen relativ großen Querschnitt des Herzens abtasten (CARLSEN 1975,
FEIGENBAUM 1986, POWIS 1986, STADLER 1988, LONG 1992).
2.3.2
M-Mode-Echokardiographie
Beim M-Mode (M für „motion“) erzeugt der Schallkopf einen einzigen Schallstrahl, der mit
hoher Pulsrepetitionsfrequenz und somit hoher zeitlicher Auflösung arbeitet. Reflektierende
Strukturen im Verlauf dieses „eindimensionalen“ Strahls werden auf dem Bildschirm entlang
der vertikalen Achse registriert; die horizontale Achse stellt die Zeitachse dar
(FLACHSKAMPF 2001). Ihr Haupteinsatzgebiet findet die M-Mode-Technik in der
Berechnung der prozentualen Verkürzungsfraktion des Myokards (STADLER et al. 1993).
24
Kapitel 2: Literaturübersicht
Mit dieser Art der Untersuchung können aber auch die Durchmesser der Aorta auf
Klappenebene, des linken und rechten Ventrikels und des linken Vorhof-Ansatzes sowie die
Dicke des Interventrikularseptums und der freien linksventrikulären Hinterwand gemessen
werden (REEF 1991).
Mit Hilfe der M-Mode-Technik kann bei einer Aorteninsuffizienz das hochfrequente Flattern
des vorderen Mitralklappensegels (LONG et al. 1992), bei einer gestörten Hämodynamik des
linken Ventrikels der praesystolische Mitralklappenschluss (B-notch) (STADLER et al.
1995a) und beim Vorhofflimmern das niederfrequente Flattern beider Mitralklappensegel
(STADLER et al. 1994) dargestellt werden.
Ebenso wie für den B-Mode sind von STADLER et al. (1993) auch Normwerte für den MMode beim Warmblutpferd aufgestellt worden.
2.3.3
B-Mode-Echokardiographie
Beim B-Mode (B für „brightness“) - auch zweidimensionales- oder Schnittbildverfahren
genannt - wird anstelle eines einzigen Ultraschallstrahls eine Vielzahl von Einzelstrahlen
ausgesandt
und
zur
Erzeugung
eines
zweidimensionalen
Schnittbilds
verwendet
(FLACHSKAMPF 2001). Die erzeugten Echos erscheinen hierbei auf dem Oszilloskop nicht
als Ausschlag, sondern amplitudenmodelliert als Leuchtpunkt (STADLER 1988, KÖHLER
1993). Man spricht auch von der „real-time“-Technik, da Momentaufnahmen des
Untersuchungsgebietes geliefert werden (SCHMAILZL 1994). Mit dem B-Mode können
Aussagen über die Kontur, die Dimensionen sowie die morphologische Struktur einzelner
Bestandteile des angeschallten Organs oder Gewebes gemacht werden (FEIGENBAUM 1986,
STADLER 1988).
Normwerte für die Herzdimensionen bei Warmblutpferden wurden sowohl von CARLSTEN
(1987) und von VOROS et al. (1991) als auch von STADLER und ROBINE (1996) ermittelt.
2.3.4
Die
Doppler-Echokardiographie
Doppler-Echokardiographie
liefert
Informationen
über
die
Flussrichtung,
die
Geschwindigkeit und die Flussqualität (laminare oder turbulente Strömung) des Blutes
(KRUCK und BIAMINO 1988) und stellt somit eine Technik für die Diagnostik von
krankhaften Blutflüssen sowie Klappendefekten in frühesten Stadien dar (LONG 1993).
25
Kapitel 2: Literaturübersicht
Der sogenannte Dopplereffekt beschreibt die Wirkung der relativen Bewegung des Senders
einer Welle auf die von einem Empfänger wahrgenommenen Frequenz der Welle
(FLACHSKAMPF 2001). Dabei werden Ultraschallwellen auf sich bewegende Erythrozyten
gerichtet, die als Reflexionsflächen eine sekundäre Schallquelle darstellen.
Über den Vergleich der ausgesandten mit der reflektierten Frequenz kann unter Anwendung
der Doppler-Formel die Geschwindigkeit der Erythrozyten bestimmt werden (FEHSKE
1988).
Die optimale Doppleruntersuchung umfasst die Kombination der continuous waveEchokardiographie mit der pulsed wave- und der Colour flow- Echokardiographie
(STADLER et al. 1995b).
2.3.4.1
Die
Continuous wave-Dopplerverfahren
CW-Doppler-Echokardiographie
ist
das
einfachste
dopplerechokardiographische
Verfahren. Dabei werden über einen Senderkristall kontinuierlich Ultraschallwellen in die zu
untersuchende Richtung gesandt und über einen zweiten Empfängerkristall, der im Regelfall
an dem Senderkristall befestigt ist, die reflektierten Signale registriert (FEHSKE 1988).
Der Vorteil dieses Verfahrens liegt in der Möglichkeit, sehr hohe (pathologische)
Strömungsgeschwindigkeiten messen zu können (FEHSKE 1988, LONG 1990). Da der Strahl
kontinuierlich abgegeben und empfangen wird, sind jedoch Aussagen zur Lokalisation der
gemessenen Flussgeschwindigkeiten nicht möglich (FLACHSKAMPF 2001, LONG 1990).
2.3.4.2
Gepulstes Dopplerverfahren
Im Gegensatz zum CW-Verfahren wird bei der gepulsten Technik nur ein Transducer benötigt
(LONG 1990, FEHSKE 1988) und durch das Aussenden des Ultraschalls in „Wellenpaketen“
eine räumliche Zuordnung der gemessenen Geschwindigkeiten ermöglicht. Die gepulste
Betriebsart bedingt eine begrenzte Auflösung für Geschwindigkeiten: Oberhalb einer
Grenzgeschwindigkeit (Nyquist-Geschwindigkeit oder Aliasing-Geschwindigkeit) können
diese nicht zuverlässig gemessen werden. So lassen sich bereits aus physikalischen Gründen
z.B. ab 8 cm Eindringtiefe bei einer Grundfrequenz von 2 MHz Geschwindigkeiten über 2
m/s nicht mehr eindeutig identifizieren (FLACHSKAMPF 2001). Wird die Nyquist-Grenze
überschritten, wird die ursprünglich korrekt angezeigte Flußrichtung plötzlich gegensinnig
26
Kapitel 2: Literaturübersicht
angezeigt. Dieses Problem wird „Aliasing“ genannt (LONG 1990). Als großer Nachteil wird
das Unvermögen des PW-Verfahrens, hohe Strömungsgeschwindigkeiten exakt zu messen,
beschrieben, da diese bei nahezu allen pathologischen Zuständen am Herzen vorkommen
(BUBENHEIMER 1989). Es empfiehlt sich deshalb, bei über die Nyquist-Grenze
hinausgehenden Geschwindigkeiten, eine Kombination aus beiden Doppler-Techniken
anzuwenden (KÖHLER 1993).
Einige Geräte besitzen auch die Möglichkeit, hohe Geschwindigkeiten mit dem so genannten
„high pulse repetition frequency“(HPRF)-Doppler zu messen, der eine Art Hybridvariante
zwischen kontinuierlichem und gepulstem Doppler darstellt. Dieser kann zwar höhere
Blutflussgeschwindigkeiten
als
der
konventionelle
gepulste
Doppler
messen,
die
Messlokalisation jedoch nicht exakt ermitteln (FLACHSKAMPF 2001).
2.3.4.3
Farb-Doppler-Verfahren
Der Farb-Doppler ist ein gepulstes Verfahren, bei dem die Blutflussrichtung
und die
Blutflussgeschwindigkeit auf das zweidimensionale Ultraschallbild projiziert werden (LONG
1990). Die Geschwindigkeiten werden dabei in Farbtönen wiedergegeben. Blutflüssen auf den
Schallkopf zu wird meistens ein rot-gelber, denen vom Schallkopf weg ein blauer Farbton
zugeordnet (FLACHSKAMPF 2001). Dabei ist die Farbe umso heller, je schneller sich die
Erythrozyten bewegen (KRUCK und BIAMINO 1988). Turbulente Flüsse werden infolge der
Varianz der Dopplerspektren durch Zumischen von kräftigen Gelb-Farbtönen zur Grundfarbe
dargestellt, so dass ein oranger bzw. grüner Farbton entsteht (KÖHLER 1993).
Regurgitationsflüsse können anhand ihrer Jet-Morphologie semiquantitativ bewertet werden
(GEHLEN 1998).
Der Farbdoppler kann - ebenso wie der gepulste Doppler - hohe Geschwindigkeiten aufgrund
des Aliasing-Phänomens nicht eindeutig zuordnen (LONG 1990). In Abhängigkeit vom Gerät
werden solche Geschwindigkeiten dann als helles Mosaikmuster oder Türkisbeimengungen
angezeigt (FLACHSKAMPF 2001). Mit dieser Technik können die Geschwindigkeiten von
zahlreichen Stichproben innerhalb eines Sektors aufgenommen werden und größere
Abschnitte des Herzens gleichzeitig nach pathologischen Blutflüssen abgesucht werden.
Damit können bei Pferden mit Herzgeräuschen und vergrößerten Herzkammern auch geringe
pathologische Rückflüsse diagnostiziert werden (LONG 1993).
27
Kapitel 2: Literaturübersicht
2.4
Pathologie, Pathogenese und Diagnostik von
Herzklappeninsuffizienzen, Herzrhythmusstörungen und
angeborenen Herzfehlern
2.4.1
Herzklappeninsuffizienzen
Bei Herzklappeninsuffizienzen liegt eine Schlussunfähigkeit von Herzklappen vor, die zu
einem retrograden - also nicht am gerichteten Transport teilnehmendem - Blutfluss und
oftmals zu Herznebengeräuschen führt.
Ursachen für Herzklappeninsuffizienzen können angeborene Herzfehler, degenerative
Prozesse sowie akute oder chronische bakterielle oder idiopathische Entzündungen an den
Herzklappen sein (MARR 1999).
Das zurückfließende Blut führt zu einer Volumenüberladung und Vorlasterhöhung im
entsprechenden Herzabschnitt (BRETSCHNEIDER und HELLIGE 1976). So kann z.B. als
Folge einer Mitralklappeninsuffizienz eine Dilatation des linken Atriums eintreten (REEF
1999b), die zur Entstehung von Herzrhythmusstörungen, insbesondere des Vorhofflimmerns,
führt.
Das klinische Korrelat zur Herzklappeninsuffizienz ist in den meisten Fällen ein
Herznebengeräusch (PATTESON 1996).
2.4.1.1
Mitralklappeninsuffizienz
Von allen Klappenveränderungen ist die Mitralklappeninsuffizienz diejenige, die die
sportliche
Leistung
beim
Pferd
am
stärksten
beeinflusst
(PATTESON
1996).
Herznebengeräusche, die auf diese Klappeninsuffizienz zurückzuführen sind, finden sich bei
3,5% der gesamten Pferdepopulation (PATTESON und CRIPPS 1993). MARR (1999)
diagnostizierte bei 35% der Pferde, die zur Untersuchung auf eine Herzklappeninsuffizienz
vorgestellt wurden, eine Mitralklappeninsuffizienz. Bei 50% dieser Pferde wurde
vorberichtlich eine Leistungsschwäche erwähnt. In einer Studie an 1557 Pferden wiesen 45%
der Pferde mit einem systolischen Herzgeräusch Läsionen der Mitralsegel auf (HOLMES und
MILLER (1984). Auch im Bereich der humanen Herzklappenerkrankungen ist in der
überwiegenden Mehrzahl der Fälle isoliert die Mitralklappe betroffen (BOLTE 1991).
28
Kapitel 2: Literaturübersicht
Pferde mit einer Mitralklappeninsuffizienz erkranken außerdem häufiger an einem
therapieresistenten Vorhofflimmern (REIMER et al. 1991) und weisen eine hohe Inzidenz an
ventrikulären Arrhythmien auf (REEF et al 1998).
Die Ätiologie der Mitralklappeninsuffizienz ist nicht bis ins Detail geklärt. Als häufigste
Ursachen werden jedoch degenerative, myxomatöse Veränderungen, vorangegangene virale
oder bakterielle Atemwegserkrankungen, sowie bakterielle Endokarditiden beschrieben
(PATTESON 1996). In der Folge führen dann Schrumpfung und Retraktion der Klappen zur
Schlußunfähigkeit derselbigen (KRONEMANN 1991).
Zudem
werden
Fälle
von
Sehnenfadenabrissen
beschrieben,
die
schwere
akute
Mitralklappeninsuffizienzen mit hämodynamischen Störungen nach sich ziehen (BROWN et
al. 1983, HOLMES und MILLER 1984, REEF 1987, MARR et al. 1990).
Gerissene Sehnenfäden, ein Mitralklappenprolaps und eine bakteriell bedingte Endokarditis
als
Ursachen
einer
Mitralklappeninsuffizienz
können
von
einer
degenerativen
Mitralklappeninsuffizienz durch Anwendung der B- und M-Mode-Ultraschalltechnik
unterschieden werden (BONAGURA et al. 1985, REEF et al. 1987).
Beim Menschen ist das Mitralklappenprolapssyndrom der wichtigste ätiologische Faktor für
die Mitralklappeninsuffizienz, gefolgt von einer rheumatischen Erkrankung (BARMEYER
1989). Andere Autoren hingegen sind der Auffassung, dass Klappenschlussunfähigkeiten in
erster Linie rheumatischer Ätiologie sind (BOLTE 1991). Als weitere Ursachen kommen ein
verkalkter
Mitralring,
Papillarmuskelinsuffizienz,
eine
eine
SehnenfadenEndokarditis,
bzw.
eine
Papillarmuskelruptur,
hypertrophische
oder
eine
dilatative
Kardiomyopathie, ein Ostium primum-Defekt oder eine Mitralprothesendysfunktion vor
(KÖHLER 1993).
Eine chronische Mitralklappeninsuffizienz führt zu einer Dilatation des linken Vorhofs und
des linken Ventrikels, wobei das Regurgitationsvolumen im kompensierten Stadium durch ein
erhöhtes Schlagvolumen ausgeglichen wird. Kommt es jedoch im dekompensierten Stadium
zu einer Vergrößerung des linken Vorhofs, kann aufgrund des anatomischen Zusammenhangs
mit dem hinteren Segel die hintere Vorhofwand nach dorsal und unten gezogen werden, was
die Insuffizienz der Klappe weiter fördert (BOLTE 1991).
29
Kapitel 2: Literaturübersicht
Pferde mit Mitralklappeninsuffizienzen werden vorberichtlich häufig mit ausgeprägten
Konditionsproblemen und erhöhter Atemanstrengung (REEF et al. 1998, PATTESON 1996)
bzw. bei einer sehr plötzlich auftretenden Klappeninsuffizienz - verursacht z. B. durch Abriss
großer Chordae tendinae - mit schwerer Atemnot, schaumigem Nasenausfluss, Husten in
Ruhe und schwachem Arterienpuls - verursacht durch ein sich entwickelndes Pulmonalödem auffällig (PATTESON 1996).
Bei der klinischen Untersuchung eines Pferdes mit Mitralklappeninsuffizienz fällt bei der
Auskultation ein holo- bis pansystolisches, typisch bandförmiges Herznebengeräusch auf, das
über dem linken fünften Interkostalraum am lautesten zu hören ist, und in hochgradigen
Fällen nach kaudodorsal ausstrahlt (MARR 1999). MILLER und HOLMES (1985) und REEF
(1989b) fanden das Geräusch in schweren Fällen über der Aortenregion am lautesten.
Gelegentlich wird das typische Geräusch als holosystolisches Decrescendo-Geräusch, das in
Richtung der Herzspitze ausstrahlt, beschrieben (KRONEMANN 1991).
Dabei muss jedoch die Lautstärke des Geräusches nicht positiv mit dem Schweregrad der
Herzerkrankung korreliert sein (MARR 1999).
Bei schwerem Krankheitsverlauf sind die klinischen Anzeichen einer Herzinsuffizienz wie
zyanotische Schleimhäute, eine Stauung der Venen, ein positiver Venenpuls, Ödeme und
schließlich die Ausbildung eines Lungenödems erkennbar (MILLER und HOLMES 1985).
Die ultrasonographische Untersuchung von Pferden mit Mitralklappeninsuffizienzen dient
vor allem der Erkennung einer möglichen Volumenüberladung des linken Vorhofs und des
linken Ventrikels (PATTESON 1996). Vor Einführung der Echokardiographie war die
Bewertung systolischer Herznebengeräusche über dem Punktum maximum der Mitralklappe
oftmals unbefriedigend, da keine Aussage über die aktuelle hämodynamische Funktion des
Herzens möglich war (STADLER et al. 1992a).
Als direktes Zeichen für eine Mitralklappeninsuffizienz fällt im B-Mode von links kaudal in
der kurzen Herzachse das Ostium der Regurgitation als anechogener Bereich zwischen Hauptund Kommissuralsegeln auf (STADLER et al. 1992a). Als häufigste echokardiographisch
erfassbare morphologische Veränderung bei Pferden mit Mitralklappeninsuffizienzen werden
Verdickungen der Mitralsegelränder beschrieben (MARR et al. 1990, Stadler et al. 1992a,
REEF 1998).
30
Kapitel 2: Literaturübersicht
In einer Studie von REEF et al. (1998) an 43 Pferden mit Regurgitationen an der Mitralklappe
und kongestiver Herzinsuffizienz wiesen diese durchschnittlich signifikante Vergrößerungen
der linken Hauptkammer und des linken Vorhofs sowie signifikante Verminderungen der
Dicke des Interventrikularseptums und der freien linksventrikulären Hinterwand auf. Auch
der Durchmesser der Pulmonalarterie war im Vergleich zu dem der Aorta signifikant erhöht.
Die Ermittlung der Verkürzungsfraktion (FS % = fractional shortening) im M-Mode
hingegen ergab keine signifikanten Abweichungen. In manchen Fällen finden sich jedoch
sowohl beim Menschen als auch beim Pferd veränderte Bewegungsmuster der Mitralklappe,
wie z.B. ein frühsystolischer Klappenschluss (B-notch) (STADLER et al. 1995c).
Mit Hilfe des Farb-Dopplers zeigt sich beim Vorliegen einer Mitralklappeninsuffizienz
durch Platzierung des Meßpunktes im Bereich des linken Vorhofes ein retrogrades,
turbulentes Strömungsprofil von hoher Geschwindigkeit (REEF 1989b). Dabei besteht jedoch
die Gefahr, den Schweregrad der Insuffizienz zu unterschätzen, da der Ultraschallstrahl nicht
immer parallel zur Flußrichtung des pathologischen Rückstroms ausgerichtet werden kann
(MARR 1999).
In der Humanmedizin ist mit der dopplerechokardiographischen Untersuchung die qualitative
Diagnose einer Mitralklappeninsuffizienz, ihre semiquantitative Schweregradeinschätzung
sowie gegebenenfalls die differentialdiagnostische Abgrenzung gegenüber anderen Vitien mit
hoher Sensitivität und Spezifität möglich (KÖHLER 1993).
Pferde mit Mitralklappeninsuffizienzen, die nur einen kleinen Regurgitationsjet und weder
Klappenveränderungen noch Dimensionsveränderungen aufweisen, werden prognostisch
günstig eingeschätzt (MARR 1999) und geringgradige Mitralklappeninsuffizienzen sollen
sogar bei Rennpferden nicht zu einer Leistungsminderung führen (MARTIN et al. 2000).
Liegt allerdings eine geringe bis mittlere Vergrößerung mit einer Regurgitation und keine
Dimensionsveränderung des linken Ventrikels vor, wird die Prognose vorsichtig gestellt
(STADLER et al. 1992a). Prognostisch ungünstig ist eine Dilatation der Pulmonalarterie
(REEF et al. 1998) und eine hochgradige Dimensionsveränderung als Folge von
Myokardschäden (MARR 1999). Mitralklappeninsuffizienzen, die mit einer geringen
Vergrößerung des linken Vorhofs und mit erheblichen pathologischen Rückflüssen
einhergehen, können ein akutes Geschehen, das möglicherweise rasch voranschreitet,
anzeigen und dürfen nicht unterschätzt werden (MARR 1999).
31
Kapitel 2: Literaturübersicht
2.4.1.2
Trikuspidalklappeninsuffizienz
Pathologische Veränderungen der Morphologie kommen an der Trikuspidalklappe nur selten
vor, obwohl Insuffizienzen dort häufig (PATTESON und CRIPPS 1993) und insbesondere bei
Vollblütern auftreten (MARR 1999). Dabei können Pferde jeden Alters betroffen sein (REEF
1989b).
In
der
Humanmedizin
wird
-
wie
beim
Rennpferd
-
die
Trikuspidalklappeninsuffizienz mit Hilfe des Farb-Dopplers häufiger bei Athleten als bei
„nicht-sporttreibenden“ Individuen diagnostiziert (POLLACK et al. 1988, PATTESON
1996).
Ursachen für eine Trikuspidalklappeninsuffizienz stellen beim Pferd pulmonale Hypertonien
dar. Diese entstehen bei schweren, chronisch obstruktiven Bronchitiden oder kongestiven
Herzinsuffizienzen. Aber auch gerissene Sehnenfäden, bakterielle Endokarditiden und
bedeutende degenerative Veränderungen führen zur Schlussunfähigkeit der Trikuspidalklappe
(MARR 1999).
Eine funktionelle Trikuspidalklappeninsuffizienz wird beim Menschen häufig bei
rechtsventrikulärer
Druck-
und/oder
Volumenbelastung
sowie
beim
myokardialen
Pumpversagen des rechten Ventrikels, eine organische Trikuspidalklappeninsuffizienz beim
Prolaps oder bei rheumatisch veränderter Klappe, beim Morbus Ebstein, nach Endokarditis,
nach
Sehnenfadenruptur
bzw.
Papillarmuskeldysfunktion,
nach
Valvektomie
bei
Drogenabhängigen sowie beim Karzinoidsyndrom und bei der Löfflerschen Erkrankung
beobachtet
(KÖHLER
1993).
Auch
von
einer
traumatisch
bedingten
Trikuspidalklappeninsuffizienz - verursacht durch einen Pferdetritt - wird berichtet
(KNOBLOCH et al. 2004).
Leistungsabfälle werden nur bei mittel- bis hochgradigen Trikuspidalklappeninsuffizienzen
beobachtet (PATTESON 1996, MARR 1999). Klinisch fällt bei der Auskultation ein panoder holosystolisches, bandförmiges, rauschendes Geräusch mit Punktum maximum über der
Trikuspidalklappenregion (vierter Interkostalraum) über der rechten Thoraxhälfte auf (REEF
1989b). Differentialdiagnostisch muss ein Ventrikelseptumdefekt ausgeschlossen werden
(PATTESON 1996). Des Weiteren kann eine hochgradige Trikuspidalklappeninsuffizienz
zum Rechtsherzversagen mit deutlichem Jugularvenenpuls, Venenstau und ventralen Ödemen
führen (REEF 1989b) und bei einem vergrößerten rechten Vorhof die Entstehung von
Vorhofflimmern begünstigen (PATTESON 1996).
32
Kapitel 2: Literaturübersicht
Ventrikuläre
Arrhythmien
sollen
deutlich
seltener
in
Verbindung
mit
Trikuspidalklappeninsuffizienzen als mit Insuffizienzen an anderen Herzklappen auftreten
(MARR 1999).
Bei
der
Trikuspidalklappeninsuffizienz
ist
nicht
selten
ein
Prolaps
der
Trikuspidalklappensegel echokardiographisch nachweisbar (PATTESON 1996, MARR
1999). Ist das Volumen und somit der Druck im rechten Ventrikel sehr hoch, entsteht ein
abgeflachtes Interventrikularseptum, das im Extremfall auch eine paradoxe Bewegung zeigt
(PATTESON 1996). Bei trainierten Pferden wurde beobachtet, dass eine Dilatation des
rechten Atrioventrikularringes oder eine Hypertrophie der Papillarmuskulatur des rechten
Ventrikels mit einer Trikuspidalklappeninsuffizienz einhergeht (DARKE et al. 1996).
Pferde mit Trikuspidalklappeninsuffizienzen, die weder einen Prolaps noch strukturelle
Veränderungen aufweisen und nur mittelgradige Regurgitationen sowie keine Anzeichen
einer Rechtsherzüberlastung zeigen, haben eine gute Prognose (MARR 1999). Andere
Autoren dagegen sehen bei starker Beanspruchung eine Verschlechterung der Erkrankung
(PHYSICK-SHEARD 1983).
2.4.1.3
Aortenklappeninsuffizienz
Die Aortenklappe ist besonders bei mittelalten und alten Pferden (> 14 Jahre) die häufigste
Lokalisation für pathologische Klappenläsionen (ELSE und HOLMES 1972). Andere
Autoren sehen bei jungen und älteren Pferden Herzgeräusche über dem Punktum maximum
der Aortenklappe (vierter Interkostalraum auf der linken Thoraxhälfte) weniger häufig als
über dem Punktum maximum der Mitralklappe (fünfter Interkostalraum auf der linken
Thoraxhälfte).
Beim Pferd sollte - wie auch beim Menschen - zwischen physiologischen und pathologischen
Aorteninsuffizienzen unterschieden werden (STADLER et al. 1995a).
Ätiologisch kommen für eine chronische Aortenklappeninsuffizienz sowohl beim Pferd als
auch beim Menschen kongenitale Veränderungen (CLARK et al. 1987), Entzündungen der
Aortenklappen, infektiöse Endokarditiden, Überdehnungen des Aortenklappenringes in
Zusammenhang mit Bindegewebserkrankungen und ein Aneurysma dissecans in Frage
(KRUCK 1994, SCHMAILZL 1994, ELSE und HOLMES 1972).
33
Kapitel 2: Literaturübersicht
Akute Aorteninsuffizienzen entstehen beim Pferd entweder durch die infektiöse Endokarditis
(PATTESON 1996), durch ein rupturiertes Sinus-Valsalvae-Aneurysma (STADLER 1993)
oder ein intaktes Sinus-Valsalvae-Aneurysma (LESTER et al. 1992, REEF et al. 1990).
Veränderungen der Semilunarsegel bewirken diastolisch eine Regurgitation von Blut aus der
Aortenwurzel in den linken Ventrikel (REEF und SPENCER 1987).
Ein hüpfender Arterienpuls in Kombination mit einem holodiastolischen, decrescendoartigen
Geräusch zweiten bis fünften Grades mit einem Punktum maximum über der
Aortenklappenregion (vierter Interkostalraum) an der Herzbasis deutet bereits bei der
klinischen Untersuchung auf eine Aortenklappeninsuffizienz hin (REEF und SPENCER
1987). Häufig hat das Geräusch einen musikalischen oder „quietschenden“ Charakter, der
aufgrund von Vibrationen der Mitralklappe oder des Interventrikularseptums entsteht (MARR
1999).
Der Grad des Herzgeräusches ist nicht immer mit der Schwere der linksventrikulären
Belastung bzw. Erkrankung korreliert (STADLER et al. 1995a, PATTESON 1996).
Bei der sonographischen Untersuchung von Pferden mit Aortenklappeninsuffizienzen ist im
B-Mode bei länger bestehender Erkrankung eine signifikante Vergrößerung des linken
Ventrikels erkennbar (PATTESON 1996, STADLER et al. 1995a, CLARK et al. 1987).
Bei 23 Pferden mit Aortenklappeninsuffizienz wurden signifikante Vergrößerungen des
linken Ventrikels, des Aortendurchmessers und der prozentualen Verkürzungsfraktion, sowie
eine signifikante Dickenabnahme der freien, linksventrikulären Hinterwand festgestellt
(REEF und SPENCER 1987). Im M-Mode ist ein hochfrequentes Flattern des Mitralsegels
auch ohne gepulste oder farbkodierte Doppleruntersuchung ein relativ sicheres Zeichen für
eine Aortenklappenregurgitation (STADLER et al. 1995a, REEF und SPENCER 1987).
Auch
der
vorsystolische
Mitralklappenschluß
tritt
nur
bei
Pferden
mit
Aortenklappeninsuffizienz gehäuft auf und soll auf eine mindestens mittelgradige
Aortenregurgitation hinweisen (MARR 1999).
Eine mit dem CW-Doppler erfasste Strömungsgeschwindigkeit der Regurgitation in der
Aorta von 2,1 m/sec. und mehr ist Ausdruck einer hämodynamischen Störung. Dagegen wird
eine mit dem PW-Doppler gemessene maximale Strömungsgeschwindigkeit von weniger als
1,1 m/sec bei Pferden ohne Herzgeräusch als „physiologische Aortenklappenregurgitation“.
bewertet (STADLER et al. 1995a).
34
Kapitel 2: Literaturübersicht
Kommt es bei der Aortenklappeninsuffizienz durch die Ventrikeldilatation zu einer Weitung
des Mitralklappenrings und somit sekundär zu einer Mitralklappeninsuffizienz, ist die
Prognose vorsichtig (MARR 1999). Dennoch tritt nicht bei allen Pferden mit vergrößertem
diastolischem
Innendurchmesser
des
linken
Ventrikels
eine
Beeinträchtigung
der
Leistungsfähigkeit als Reitpferd auf, da das Pferdeherz erhebliche Aortenregurgitationen
wahrscheinlich über längere Zeit kompensieren kann (PATTESON 1994, STADLER et al.
1995a).
2.4.1.4
Pulmonalklappeninsuffizienz
Pulmonalklappeninsuffizienzen treten beim Pferd isoliert nur sehr selten auf (ELSE und
HOLMES 1972, REEF 1989b, REIMER et al. 1991, NILSFORS et al. 1991). Physiologische
Regurgitationen an der Pulmonalklappe allerdings - z.B. bei Überdruck im Lungenkreislauf
oder klappenschlussassoziiert - werden echokardiographisch häufiger nachgewiesen
(STADLER et al. 1988).
Primäres Rechtsherzversagen tritt beim Pferd nur selten auf; meistens ist eine pulmonale
Hypertonie im Rahmen einer hochgradigen Linksherzinsuffizienz Ursache für eine
Rechtsherzinsuffizienz (REIMER et al. 1991).
Ätiologisch kommt eine bakterielle Endokarditis der Pulmonalklappe (WAGENAAR et al.
1967, MARR 1999) oder die Ruptur eines Pulmonalsegels (REIMER et al. 1991) in Frage. In
der
Humanmedizin
wird
sie
bei
Patienten
mit
pulmonaler
Hypertonie,
nach
Pulmonalkommissurotomie oder Ballonvalvuloplastie einer angeborenen Pulmonalstenose,
bei idiopathischer Pulmonalisdilatation sowie sehr selten nach Endokarditis beschrieben
(KÖHLER 1993).
Die Indikation für eine echokardiographische Untersuchung der Pulmonalklappe liegt bei
Pferden mit Rechtsherzversagen ohne Schädigungen an der Trikuspidalklappe oder
Anzeichen eines Linksherzversagens vor (REIMER et al. 1991). Im Rahmen dieser
Untersuchung wird bei Pferden mit Pulmonalklappeninsuffizienzen im M-Mode eine
paradoxe Septumbewegung sichtbar (BONAGURA et al. 1985, FEIGENBAUM 1986).
Pulmonalklappeninsuffizienzen werden von Pferden - im Gegensatz zu Menschen - nur
schlecht kompensiert (BRAUNWALD 1988, REIMER et al. 1991).
35
Kapitel 2: Literaturübersicht
2.4.2
Herzrhythmusstörungen
Der Begriff Herzrhythmusstörung umschreibt vereinfacht und nicht ganz exakt eine Störung
der Erregungsbildung und -leitung (HOLZMANN 1965). Sie wird nach ihrem Entstehungsort
in supraventrikuläre oder ventrikuläre und nach ihrer Frequenz in bradykarde und tachykarde
Herzrhythmusstörungen eingeteilt (BONAGURA 1985). Andere Autoren differenzieren sie
anhand der Herzfrequenz, dem Entstehungsort und der Fortleitung, dem Zeitpunkt, der
Häufigkeit und der Ursache (PATTESON 1996).
Beim Pferd sind bradykarde Rhythmusstörungen wie AV-Block 1. und 2. Grad,
Sinusarrhythmie,
Sinusbradykardie,
sinuatrialer
Block
und
sinuatrialer
Ausfall
physiologischer Natur und stehen in Verbindung mit einem hohen vagalen Tonus. Dagegen
deuten
tachykarde
Rhythmusstörungen
wie
Vorhofflimmern,
Vorhofextrasystolen,
ventrikuläre Extrasystolen und ventrikuläre Tachykardien in den meisten Fällen auf ein
pathologisches Geschehen hin (MARR 1999). Jede Form der Arrhythmie oder
Herzrhythmusstörung, die während einer sportlichen Höchstleistung auftritt, wird als
krankhaft beurteilt. Ätiologisch werden entweder eine kardial bedingte Ursache oder andere
Zustände, die die Funktionsweise des Herzens beeinflussen können, vermutet, wie z.B. eine
Hypoxämie oder Elektrolytimbalance (LEROUX et al. 1995, MAXSON et al. 1998, REEF
1999b).
Myokardzellschädigungen, die durch defekte Ionenpumpen und -kanäle entstanden sind,
beeinflussen die elektrophysiologischen Funktionen der Zellmembran und können somit
Wegbereiter für die Entstehung von Arrhythmien sein. Jede Unregelmäßigkeit der
Herzfrequenz führt daraufhin durch die Verkürzung der diastolischen ventrikulären
Füllungszeit zur Reduktion des Schlagvolumens. Zu einem Pulsdefizit kommt es dann, wenn
das Schlagvolumen einer Kontraktion zu gering ist, um eine palpierbare Veränderung des
arteriellen Blutdrucks zu bewirken (PATTESON 1996).
2.4.2.1
Extrasystolen
Gegenwärtig werden Extrasystolen, die während einer sportlichen Höchstleistung häufiger als
zweimal isoliert und Extrasystolen, die häufiger als fünfmal gepaart oder anfallsartig
unmittelbar nach dem Training auftreten, als klinisch bedeutsam bewertet (MARTIN et al.
2000).
36
Kapitel 2: Literaturübersicht
In einer Studie von RYAN et al. (2005) ließ sich keine Korrelation zwischen der Häufigkeit
des Auftretens von Extrasystolen und dem Alter von Warmblutrennpferden erkennen.
Atriale Extrasystolen
Vorhofextrasystolen
Vorhofdilatation,
können
sowohl
Vorhofmyokardschaden,
als
Folge
einer
Pneumopathie,
Herzklappenerkrankung,
Septikämie,
Schock
oder
Stoffwechselstörung als auch bei klinisch gesunden Pferden auftreten.
Bei der klinischen Untersuchung fallen sie auskultatorisch entweder mit einer normalen oder
einer schnellen Herzfrequenz, unregelmäßigem Rhythmus, einem vorzeitigen Herzschlag
gefolgt von einer nicht- kompensatorischen Pause und eventuell mit einem Pulsdefizit auf
(PATTESON 1996, MARR 1999).
Im EKG lassen sich die atrialen Extrasystolen an der vorzeitig einfallenden und meist
deformierten P-Welle mit nachfolgendem normalkonfiguriertem QRS-Komplex und einem
verlängerten postextrasystolischen Intervall erkennen (DEEGEN 1981, PATTESON 1996).
Vorhofextrasystolen
können
die
Leistungsfähigkeit
von
Sportpferden
beeinflussen
(PATTESON 1996) und es besteht immer die Gefahr, dass diese als Folge Vorhofflimmern
entwickeln (AMADA und KURITA 1975, MARRIOTT und CONOVER 1998). In einer
Studie von YAMAMOTO et al. (1992) über Herzrhythmusstörungen bei neugeborenen
Fohlen unmittelbar nach der Geburt wiesen 60% der Probanden Vorhofextrasystolen auf, die
jedoch innerhalb von 15 Minuten nach der Geburt verschwanden.
Die Autoren machen hauptsächlich den hohen Vagustonus und die geburtsbedingte
Hypoxämie für dieses Phänomen verantwortlich.
Beim Menschen sind atriale Extrasystolen sehr häufig. Sie treten mit oder ohne begleitende
kardiale Grunderkrankung auf. So können körperliche und emotionale Belastung, Alkohol,
Nikotingenuß und Kaffee bei herzgesunden Individuen Vorhofextrasystolen provozieren.
Andererseits begünstigen Erkrankungen unter Miteinbeziehung der Vorhöfe wie Ischämie,
Überdehnung, Hyperthyreose und Pharmaka ihr Auftreten (STEINBECK 1991).
37
Kapitel 2: Literaturübersicht
Ventrikuläre Extrasystolen
Entzündungen,
Degenerationen,
Nekrosen
oder
Fibrosen
des
Myokards,
Elektrolytimbalanzen, Hypoxien und Endotoxaemien sind mögliche Ursachen für die
Entstehung von ventrikulären Extrasystolen (REIMER et al. 1992).
Bei der Auskultation fallen ein verfrühter, lauter erster und ein leiser zweiter Herztonmeistens gefolgt von einer kompensatorische Pause- auf. Ein Pulsdefizit kann vorhanden sein
(PATTESON 1996).
Elektrokardiographisch sind diese Extrasystolen durch einen vorzeitig einfallenden,
deformierten QRS-Komplex charakterisiert, der keine Abhängigkeit von der vorangehenden
Vorhoferregung erkennen lässt. Das postextrasystolische Intervall ist meist im Sinne einer
kompensatorischen Pause verlängert (DEEGEN 1981, PATTESON 1996).
Ventrikuläre
Extrasystolen
kommen
häufig
bei
Pferden
mit
hochgradiger
Mitralklappeninsuffizienz und Herzinsuffizienz vor (REEF et al. 1998), sind im Vergleich zu
anderen Tierarten - wie z.B. dem Hund (ETTINGER uns SUTER 1970) - aber relativ selten
(PATTESON 1996). In der Studie von YAMAMOTO et al. (1992) über Herzarrhythmien bei
Fohlen fielen die Extrasystolen nur bei 20% der untersuchten Neugeborenen auf. In der
Humanmedizin
stellen
ventrikuläre
Extrasystolen
die
häufigste
Form
von
Herzrhythmusstörungen bei Herzgesunden und Herzkranken überhaupt dar (STEINBECK
1991).
Bei Pferden mit ventrikulären Extrasystolen kann es zur Auslösung von paroxysmalen
Tachykardien (DEEGEN 1974, KIRYU et al. 1999) oder Kammerflimmern (KIRYU et al.
1999) kommen.
2.4.2.2
Vorhofflimmern
Vorhofflimmern ist die häufigste, klinisch bedeutsame Herzrhythmusstörung (DEEGEN und
BUNTENKÖTTER 1976, STADLER et al. 1994, GEHLEN und STADLER 2002, RYAN et
al. 2005, YOUNG und VAN LOON 2005, BELLOLI und ZIZZADORO 2005) und zudem
die häufigste kardiovaskuläre Ursache für einen Leistungsabfall beim Pferd (HILWIG 1977,
DEEM und FREGIN 1982, MEIJLER 1983, REEF 1988, MARR 1991, REEF et al. 1995,
MITTEN 1996, GEHLEN und STADLER 2002).
38
Kapitel 2: Literaturübersicht
Für das gehäufte Vorkommen gibt es zwei Gründe: Zum einen sind schon bei normal großen
Pferden die Vorhöfe so groß, dass einmal entstandenes Vorhofflimmern bestehen bleibt. Bei
Pferden mit dilatierten Vorhöfen ist es in der Folge umso unwahrscheinlicher, dass der
normale Sinusrhythmus wieder eintritt. Zum anderen besitzt das Pferd im Vergleich zu
anderen Tierarten einen hohen Vagustonus, der durch die Acetylcholinfreisetzung eine
Verkürzung der Refraktärzeit in den verschiedenen Zellen der Vorhöfe in unterschiedlichem
Maß bewirkt. Dadurch wird eine verstärkte Ungleichmäßigkeit der Refraktärzeiten
hervorgerufen (PATTESON 1996, MARR 1999).
Auch andere Autoren sehen vergrößerte Vorhöfe und und den hohen vagalen Tonus als
prädisponierend für die sogenannte kreisende Erregung („re-entry“) beim Vorhofflimmern an
(ELSE und HOLMES 1971, DEEM und FREGIN 1982).
Die fehlende Vorhofkontraktionen führt zu einer unvollständigen Ventrikelfüllung mit
kompensatorischer Herzfrequenzerhöhung (HOLMES et al. 1969, MARR et al. 1995), die bei
stärkerer Belastung nicht mehr ausreicht, um eine adäquate Blutversorgung des Organismus
aufrechtzuerhalten (DEEGEN 1981).
Weitere prädisponierende Faktoren können vorübergehende Kalium-Verluste infolge einer
Furosemid-Behandlung oder vermehrten Schwitzens sowie Vorhofextrasystolen in Folge
eines Myokardschadens sein (MARR 1999).
V. a. das belastungsinduzierte Vorhofflimmern kann auch als paroxysmale Arrhythmie
auftreten (HOLMES et al. 1986, BRIGHT und HELLYER 2002). Als Ursache wird eine
Hyperaktivität des autonomen Nervensystems vermutet (SCHAUERTE et al. 2000,
ALLESSIE et al. 2001).
Ätiologisch liegt dem Vorhofflimmern meistens eine Herzerkrankung mit nachfolgender
Vergrößerung des linken Vorhofs zugrunde (PATTESON 1996, DUKES-McEWAN 2002).
Andere Autoren vermuten als mögliche Ursachen pulmonale Hypertonien (GELBERG et al.
1991), Hypoxämien infolge einer chronischen Bronchialerkrankung, Hypoxämien und
Stoffwechselstörungen infolge eines Schocks sowie Vorhofmyokardüberdehnungen in Folge
einer AV-Klappeninsuffizienz, meistens einer Mitralklappeninsuffizienz (REEF 1988,
DEEGEN 1986). Auch eine starke Stimulierung des parasymphatischen Nervensystems
infolge eines Halstraumas soll Vorhofflimmern auslösen können (BRIGHT und HELLYER
2002).
39
Kapitel 2: Literaturübersicht
In der Studie von YAMAMOTO et al. (1992) über Arrhythmien bei neugeborenen Fohlen
diagnostizierten die Autoren bei 30 % der Fohlen Vorhofflimmern und machten dafür den bei
der Geburt vorherrschenden hohen Vagustonus und die Hypoxämie verantwortlich.
Dagegen sind andere Autoren der Auffassung, dass die meisten Pferde entweder gar keine
oder eine nur geringgradige, ursprüngliche Herzerkrankung aufweisen (MARR 1999). In
einer Studie von REEF (1988) über Pferde mit Vorhofflimmern lag bei 56,7 % der Probanden
keine andere Herzerkrankung vor.
In der Humanmedizin ist das Vorhofflimmern die häufigste supraventrikuläre Arrhythmie
(WEHR 1994) und erscheint entweder paroxysmal oder chronisch bei Mitralklappenfehlern,
arteriellen
Hypertonien,
koronaren
Herzerkrankungen,
Myokardinfarkten
oder
Hyperthyreosen (KALUSCHE und CSAPO 1989, STEINBECK 1991, WEHR 1994). Für
autonome Stimuli soll eine erhöhte Prädisposition vorliegen (DUKES-McEWAN 2002).
Gelegentlich wird das Vorhofflimmern auch bei ansonsten Herzgesunden entweder familiär
gehäuft oder nach erhöhtem Alkoholgenuss beobachtet (STEINBECK 1991, WEHR 1994).
Beim
Hund
liegt
dem
Vorhofflimmern
ätiologisch
meist
eine
hochgradige
Mitralklappeninsuffizienz oder eine erweiterte Kardiomyopathie zugrunde (PATTESON
1996). Dabei sollen männliche Hunde weit häufiger betroffen sein als weibliche Hunde
(ETTINGER und SUTER 1970).
Vorberichtlich zeigen Pferde mit Vorhofflimmern einen Leistungsabfall (DEEGEN 1986),
gelegentlich eine kongestive Herzinsuffizienz, einen Zusammenbruch, eine Ataxie, eine
Myopathie oder Kolik sowie seltener Nasenbluten, eine verlängerte Erholungszeit nach
Belastung oder Tachypnoe. Dagegen handelt es sich bei Freizeitpferden meist um
Zufallsbefunde (STADLER et al. 1994, REEF et al. 1995, PATTESON 1996).
In einer Studie von DEEGEN et al. (1986) hingegen wiesen nur 38 %, in einer Studie von
GEHLEN und STADLER (2002) nur 42 % der Pferde mit Vorhofflimmern vorberichtlich
eine Leistungsinsuffizienz auf, wobei die Autoren zu bedenken gaben, dass sie nur Pferde
untersuchten, die offenbar sportlich nicht an ihre Leistungsgrenzen geführt wurden.
40
Kapitel 2: Literaturübersicht
Bei der klinischen Untersuchung von Pferden mit Vorhofflimmern fallen bei der
Auskultation immer eine totale Arrhythmie (DEEGEN 1986, KALUSCHE und CSAPO 1989,
MARR 1999, GEHLEN und STADLER 2002), ein fehlender vierter Herzton und eine
wechselnde Lautstärke des zweiten Herztons auf, wobei die Herzfrequenz sowohl erhöht
(GEHLEN und STADLER 2004) als auch normal sein kann (DEEGEN 1986, MARR 1999).
Beim Hund hingegen liegt immer eine Tachykardie vor (DEEGEN 1986, PATTESON 1996).
Der periphere Arterienpuls ist ebenfalls vollkommen ungleichmäßig, ein Pulsdefizit kann
vorhanden sein (MARR 1999).
Beim Menschen ist es unerlässlich, das Pulsdefizit festzustellen, da es als Maßstab für die
durchzuführende orale oder intravenöse Digitalistherapie genutzt wird (WEHR 1994).
Als Zeichen einer dekompensierten Herzerkrankung können beim Pferd eine erhöhte
Ruheherzfrequenz, Ödembildung sowie eine Stauungslunge auffällig sein (GEHLEN und
STADLER 2002).
Während der Belastung zeigen Pferde mit Vorhofflimmern eine Tachykardie (DEEGEN und
BUNTENKÖTTER 1976, GEHLEN et al. 2005) sowie einen deutlich erhöhten
Lungenkapillardruck im Vergleich zu gesunden Pferden (GEHLEN et al. 2006). Dadurch
steht fest, dass die Hämodynamik von Pferden mit Vorhofflimmern während der Belastung
beeinflusst wird und erklärt den Leistungsabfall von Pferden, die an Vorhofflimmern leiden.
Ultrasonographisch zeigt sich bei Pferden mit Vorhofflimmern eine Zunahme der
Verkürzungsfraktion (DEEGEN et al. 1974, GEHLEN und STADLER 2002), eine
abweichende Mitralklappenbewegung, eine Zunahme des linksventrikulären Lumens in der
Systole sowie eine verkürzte linksventrikuläre Auswurfzeit (MARR et al. 1995).
Die abweichende Mitralklappenbewegung äußert sich in einem Fehlen des A-Gipfels in der
M-Mode-Kurve (DEEGEN et al. 1974, GEHLEN und STADLER 2002), wodurch die zweite
diastolische Öffnung des vorderen Mitralsegels auf dem Bildschirm nicht vorhanden ist. Die
Vorhofdilatation beschreiben diese Autoren als das wesentliche echokardiographische
Merkmal beim Vorhofflimmern, die zudem der Ventrikelerweiterung vorauszugehen scheint.
Sehr häufig ist das Vorhofflimmern mit AV-Klappeninsuffizienzen vergesellschaftet. In der
Studie von GEHLEN und STADLER (2002) war dies bei 70 % der Pferde der Fall. Am
häufigsten war die Mitralklappe betroffen. In einer Studie von DEEGEN et al. (1974), wiesen
82 % der Pferde mit Vorhofflimmern erweiterte Vorhöfe auf.
41
Kapitel 2: Literaturübersicht
Im EKG fehlen aufgrund der unkoordinierten Vorhofaktivität grundsätzlich die P-Wellen, die
durch eine undulierende Nulllinie - den so genannten F-Wellen (f für Fibrillation) - ersetzt
werden (DEEGEN 1986). Der QRS-Komplex erscheint normal, wohingegen das R-R
Intervall immer unregelmäßige Abstände aufweist (PATTESON 1996, MARR 1999).
Differentialdiagnostisch müssen Extrasystolen des Vorhofs und der Hauptkammer, die
jedoch meistens nicht zu einer totalen Arrhythmie führen, paroxysmale ventrikuläre
Tachykardien, partielle sinuaurikuläre Blöcke sowie partielle oder totale atrioventrikuläre
Blöcke ausgeschlossen werden (DEEGEN 1986).
Aufgrund der langen diastolischen Pause wird das Vorhofflimmern beim Auskultieren am
häufigsten mit dem AV-Block 2. Grades verwechselt (PATTESON 1996).
Als bevorzugte Therapie gilt die intravenöse Chinidinsulfatinfusion (DEEGEN 1986, MUIR
et al. 1990, GEHLEN und STADLER 2002). In einer Studie von GEHLEN und STADLER
(2002) an 72 Pferden mit Vorhofflimmern wurden 65 % der Probanden auf diese Weise
erfolgreich therapiert. Nur bei 8,6 % traten Unverträglichkeitsreaktionen wie Kolik,
Schwitzen, Extrasystolie und Tachykardie auf. Die Rezidivrate lag bei 10 %.
In einer Studie mit oraler Verabreichung des Chinidinsulfates per Nasenschlundsonde
konnten die Autoren mit 68 % eine noch höhere Erfolgsrate verbuchen. Bei zum Teil
zusätzlicher Behandlung mit Digoxin und bis zu acht Therapieversuchen hintereinander ließ
sich der Therapieerfolg sogar auf 89 % steigern. Allerdings kam es in dieser Studie bei 76 %
der Pferde zu Nebenwirkungen und die Rezidivrate lag bei 29 % (REEF et al. 1995).
Bei Pferden, die nach erstmaliger Chinidinsulfatinfusion keinen geregelten Sinusrhythmus
aufweisen, wird empfohlen, vor einem erneuten Therapieversuch eine orale medikamentelle
Vorbereitung mit einem ACE-Hemmer wie z.B. Accoupro® (Wirkstoff: Captopril) und einem
Antiarrhythmikum der Klasse I C wie z.B. Propafenon® (Wirkstoff: Propafenonhydrochlorid)
durchzuführen (GEHLEN und STADLER 2002).
Der ACE-Hemmer bewirkt eine arterielle und venöse Vasodilatation sowie eine Verringerung
des Plasmavolumens, die zu einer Blutdrucksenkung ohne wesentlichen Anstieg der
Herzfrequenz führen. Die resultierende Senkung sowohl der Vor- als auch der Nachlast
bewirkt eine Entlastung des Herzens mit der Folge einer erhöhten Auswurffraktion und eines
verringerten enddiastolischen Volumens. Gleichzeitig nimmt die Gefahr der Arrhythmie
sowie der pulmonalen Kongestion ab.
42
Kapitel 2: Literaturübersicht
Das
Antiarrhythmikum
blockiert
selektiv
die
Natriumkanäle,
wodurch
die
Erregungsausbreitung sowohl am Vorhof als auch am Ventrikel sowie die AV-Überleitung
verzögert werden (LÖSCHER, UNGEMACH, KROKER 2003).
Obwohl die Risiken einer Chinidinsulfattherapie in den letzten Jahren durch eine
Verbesserung des Managements minimiert wurden (REEF et al. 1995), wird das Medikament
von einigen Autoren immer noch als schwierig anzuwenden beurteilt (BELLOLI und
ZIZZADORO 2005). Als Alternativen nennen sie die elektrische Kardioversion oder das
Klasse I C Antiarrhythmikum Flecainid, das die gleiche Wirkung besitzt wie das Propafenon.
Die transvenöse elektrische Kardioversion wird auch von anderen Autoren als sichere,
effektive und realistische Therapiemöglichkeit für Pferde mit Vorhofflimmern beurteilt (Mc
GURRIN et al. 2005) und als Alternative zur pharmakologischen Kardioversion bei Tieren
mit idiopathischem Vorhofflimmern von relativ kurzer Dauer empfohlen. Jedoch liegen
bisher nur vereinzelte Studien von ca. 30 behandelten Pferden vor (FRYE et al. 2002).
Die Prognose quo ad restitutionem ist als vorsichtig, die Prognose quo ad vitam bei fehlender
Belastung oft als günstig zu bezeichnen (DEEGEN 1981). Der Therapieerfolg ist umso
wahrscheinlicher je kürzer das Pferd Vorhofflimmern gezeigt hat und ist zudem abhängig
davon, ob dem Vorhofflimmern eine andere Herzerkrankung zugrunde liegt (REEF 1988,
1995, STADLER et al. 1994, MARR et al. 1995, DUKES-McEWAN 2002). Als limitierender
Faktor gilt außerdem die Größe der Vorhöfe (DEEGEN et al. 1974, GEHLEN und STADLER
2002).
2.4.3
Angeborene Herzfehler
Angeborene Herzdefekte sind bei Pferden - im Gegensatz zu Hunden und Kühen - relativ
selten (MUYLLE et al. 1974, PATTESON 1996, MARR 1999). In verschiedenen Studien
über missgestaltete Feten und Fohlen wiesen lediglich 3,6 % der Probanden einen Herzdefekt
auf (CROWE und SWECZEK 1984, MARR 1999). Beim Hund sind der persistierende
Ductus arteriosus sowie die Aorten- und Pulmonalstenose die häufigsten angeborenen
Herzfehler (PATTESON 1996).
43
Kapitel 2: Literaturübersicht
In der Humanmedizin sollen 31,8 % aller angeborenen Herzdefekte Ventrikelseptumdefekte
sein (BÜHLMEYER und SCHUMACHER 1991). Die Diagnostik angeborener Herzdefekte
beinhaltet zum einen eine Zuordnung der Herzgeräusche, wobei physiologische, laute
Herzgeräusche bei Neugeborenen sehr häufig vorkommen. Zum anderen müssen eine
Palpation des Arterienpulses und die Überprüfung anderer klinischer Symptome wie
Pulsschwirren, gestaute oder pulsierende Jugularvenen, periphere Ödeme, Tachypnoe und
Zyanose erfolgen (PATTESON 1996).
2.4.3.1
Ventrikelseptumdefekt
Der Ventrikelseptumdefekt ist der am häufigsten vorkommende angeborene Herzfehler bei
Pferden (ROONEY 1964, MUYELLE et al. 1974, GLAZIER et al. 1975, CRITCHLEY 1976,
HUSTON et al. 1977, VAN DER LINDE-SIPMAN et al. 1979, LOMBARD et al. 1983,
PATTESON 1996, REEF 1995a) und Kühen (PIPERS et al. 1985). Bei Pferden soll eine etwa
sechs Mal höhere Inzidenz im Vergleich zu anderen angeborenen Herzdefekten vorliegen
(MARR 1999).
Dabei scheinen bei den Pferden Warmblüter und Araber und bei den Hunden die Englische
Bulldogge wesentlich häufiger betroffen zu sein (REEF 1995a, DARKE et al. 1996).
Eine mögliche Heredität des Ventrikelseptumdefekts kann nicht ausgeschlossen werden
(PATTESON 1996). In der Humanmedizin wird von einem Patienten berichtet, bei dem ein
Ventrikelseptumdefekt durch einen Reitunfall verursacht wurde (MOLINERO et al. 2004).
Beim Pferd ist der Defekt für gewöhnlich im membranösen Teil des Septums im
linksventrikulären Ausflusstrakt direkt unter dem rechten Aortenklappensegel und der
Trikuspidalklappe lokalisiert (GLAZIER et al. 1975, REEF 1995a). Im Ausflusstrakt führen
größere Defekte dann eventuell zu mittel- bis hochgradigen Aorteninsuffizienzen, da die
Aortenklappensegel in den Defekt hineingesogen werden und reißen können (REEF und
SPENCER 1987).
In den meisten Fällen liegt ein arteriovenöser Kurzschluss in Form eines Links-Rechts-Shunts
vor (REEF 1995a, MARR 1999). Dieser resultiert in einem Fluss sauerstoffangereichertem
Blutes vom linken in den rechten Ventrikel (GLAZIER et al. 1975). Dabei ist die Größe des
Blutflusses durch den Septumdefekt hindurch abhängig vom Druckgradienten zwischen dem
linken und rechten Ventrikel.
44
Kapitel 2: Literaturübersicht
Die entstehende pulmonale Hypertonie und Volumenüberladung
führen meistens zu
klinischen Symptomen, wie gestauten Jugularvenen und peripheren Ödemen (PATTESON
1996), wobei verschiedene Autoren der Auffassung sind, dass die klinischen Symptome
immer mit der Größe des Defekts korrelieren (FREGIN 1982, DIETZ et al. 2005).
Bei zunehmender pulmonaler Hypertonie kann sich der bestehende Links-Rechts-Shunt auch
in einen Rechts-Links-Shunt umwandeln („Shunt-Umkehr“), der dann durch Zyanose,
Tachykardie und Leistungsschwäche gekennzeichnet ist (DIETZ et al. 2005).
Vorberichtlich weisen betroffene Pferde häufig eine schlechte körperliche Verfassung oder
eine fehlende Gewichtszunahme auf (GLAZIER et al. 1975).
Bei der klinischen Untersuchung eines Pferdes mit Ventrikelseptumdefekt fallen in den
meisten Fällen mindestens zwei pathologische Herzgeräusche auf (REEF 1995a,1998): Der
Shunt selber verursacht ein lautes, pansystolisches, bandförmiges Geräusch mit einem
Punktum maximum über dem rechten vierten Interkostalraum. Zudem ist oft ein von einer
relativen Pulmonalstenose verursachtes Geräusch über dem linken dritten Interkostalraum
hörbar. Ist auch die Aorta betroffen, kann zusätzlich ein diastolisches Geräusch hörbar sein
(GLAZIER et al. 1975, DIETZ et al. 2005).
Das durch den Ventrikelseptumdefekt verursachte Geräusch kann leicht mit dem einer
Trikuspidalklappeninsuffizienz verwechselt werden, obwohl ersteres meistens lauter, rauer
und
weiter
ventral
liegend
zu
hören
ist
als
Geräusche,
die
von
einer
Trikuspidalklappeninsuffizienz rühren (PATTESON 1996, DARKE et al. 1996).
Bei einigen Pferden ist zudem der zweite Herzton deutlich gespalten: Dies resultiert aus dem
späten Schluss der Pulmonalklappe und dem frühen Schluss der Aortenklappe. Aufgrund der
pulmonalen Hypertonie und der Volumenüberladung zunächst des rechten und dann des
linken Ventrikels können außerdem ein sehr lauter erster und zweiter Herzton auffällig sein
(PATTESON 1996).
Für die Diagnostik eines Ventrikelseptumdefekts, die Abgrenzung gegenüber einer
Trikuspidalklappeninsuffizienz und Beurteilung der hämodynamischen Bedeutung ist die
Echokardiographie die Methode der Wahl (MUYLLE et al. 1974, LUDOMIRSKY et al.
1986, REEF 1995a, DARKE et al. 1996).
45
Kapitel 2: Literaturübersicht
Dabei werden semimembranöse Ventrikelseptumdefekte gewöhnlich im B-Mode in der
rechten kaudalen langen Achse direkt unter dem rechten Aortenklappensegel mit
anschließender Rotation in die kurze Achse diagnostiziert (PATTESON 1996).
In einer Studie von GEHLEN und STADLER (2001) gelang jedoch die sichere Erkennung
des Ventrikelseptumdefekts allein mit der B-Mode-Technik lediglich bei vier der insgesamt
elf untersuchten Pferde. Mit Hilfe der Farb-Doppler-Technik hingegen konnten die Autoren
den pathologischen Blutfluss bei allen elf Pferden darstellen. Die Shuntvolumina wurden mit
5,8 bis 50 % des physiologischen Schlagvolumens angegeben.
Auch die Kontrastmittel-Echokardiographie kann genutzt werden, um das Vorhandensein und
die Lokalisation eines Links-Rechts-Shunts zu dokumentieren (PIPERS et al. 1985,
PATTESON 1996).
Zusätzlich zur Doppler-Echokardiographie wird das Shuntvolumen und damit der
Schweregrad eines Ventrikelseptumdefekts in der Kleintier- und Humankardiologie mit der
Herzkatheterdiagnostik ermittelt (DETWEILER und PATTERSON 1972, KNAUER et al.
1973, FEHSKE 1988, NESSER 1989, HAGEN und KEENE 1993).
In Kombination mit einer Oxymetrie der rechten Herzkammern wird sie als bewährte
Methode zur Diagnostik eines Ventrikelseptumdefekts beschrieben (LOMBARD et al. 1983).
Im Rahmen der Herzkatheterisierung konnte in einer Studie mit Hilfe der Oxymetrie bei allen
untersuchten Pferden mit Ventrikelseptumdefekt eine deutliche Sauerstoffanreicherung des
venösen Blutes im rechten Ventrikel und der Pulmonalarterie nachgewiesen werden
(GEHLEN und STADLER 2001).
Wichtig ist es, sowohl die Blutdrücke als auch die Blutgasanalyse im rechten Herzen zur
Diagnostik eines Ventrikelseptumdefekts heranzuziehen, da Fälle bekannt sind, bei denen
zwar die Blutdrücke im Normbereich lagen, die Blutgaswerte aber deutlich von der Norm
abwichen (CRITCHLEY 1976).
Mit der Rechtsherzkatheteroxymetrie auch das Shuntvolumen zu bestimmen, gilt hingegen als
zu ungenau (GEHLEN und STADLER 2001).
46
Kapitel 2: Literaturübersicht
Die Prognose für Pferde mit einem Ventrikelseptumdefekt muss von der Größe und
Lokalisation des Defektes sowie der maximalen Shuntgeschwindigkeit abhängig gemacht
werden (MARR 1999), wobei Ventrikelseptumdefekte, die kleiner als ein Drittel der
Aortenwurzel sind, vermutlich restriktiv und somit prognostisch günstig sind (BONAGURA
und BLISSITT 1995).
Die Pferde, die anstelle eines membranösen Ventrikelseptumdefekts einen muskulären
Ventrikelseptumdefekt aufweisen, welcher Bestandteil eines komplexeren Herzdefektes ist
oder zusätzlich eine hochgradige Aorteninsuffizienz vorliegt, haben eine ungünstige Prognose
(REPPAS et al. 1996, REIMER 1998).
2.4.3.2
Vorhofseptumdefekt
Vorhofseptumdefekte resultieren aus einem fehlerhaften Verschluss des fetalen Ostium
primum oder Ostium secundum (DARKE et al. 1996) und kommen bei Pferden nur selten
vor. Meistens treten sie in Verbindung mit anderen Herzfehlern auf (PHYSICK-SHEARD et
al. 1985, CHAFFIN et al. 1992, REPPAS et al. 1996, PATTESON 1996). Es wird jedoch von
einigen Autoren vermutet, dass Defekte des Vorhofseptums bei Pferden öfter präsent sind als
berichtet wird und gelegentlich fälschlicherweise als persistierendes Foramen ovale
angesprochen werden (PHYSICK-SHEARD et al. 1985).
Beim Menschen gehören die Vorhofseptumdefekte zu den häufigsten angeborenen
Herzanomalien, wobei der Ostium-Secundum-Defekt überwiegt. Meistens sind Frauen
betroffen (REINDELL et al. 1989).
Beim Pferd sind sie entweder in der Gegend des Foramen ovale am Interventrikularseptum
oder an der Basis des Vorhofseptums lokalisiert (MARR 1999).
In den meisten Fällen bewirken die Vorhofseptumdefekte einen Links-Rechts-Shunt. Nur
wenn im rechten Vorhof ein sehr hoher Druck herrscht – ausgelöst z.B. durch eine
Trikuspidal- oder Pulmonalklappenmissbildung sowie eine pulmonale Hypertonie (DARKE
et al. 1996) - liegt ein Rechts-Links-Shunt vor. Bei manchen Tieren öffnet sich der Shunt
auch nur unter Belastung, wenn der Druck in der rechten Herzhälfte signifikant ansteigt
(PATTESON 1996).
47
Kapitel 2: Literaturübersicht
Bei der klinischen Untersuchung fällt auskultatorisch ein frühsystolisches sowie
frühdiastolisches, raues Geräusch über dem Punktum maximum der Pulmonalklappe auf, das
in Folge des vermehrten Blutdurchflusses durch die Klappenöffnungen hervorgerufen wird.
Der damit verbundene späte Schluss der Pulmonalklappe zeigt sich in einer Spaltung des
zweiten Herztons (DIETZ et al. 2005).
Diagnostisch ist die Echokardiographie die Methode der Wahl (PATTESON 1996). Mit ihr
kann zum einen der Defekt selber, zum anderen aber auch eine Vergrößerung der Vorhöfe
und des rechten Ventrikels sowie aufgrund der rechtsventrikulären Volumenüberladung eine
paradoxe Septumbewegung sichtbar gemacht werden (MARR 1999).
Die Prognose für Pferde mit einem isolierten und nur kleinen Vorhofseptumdefekt ist in
Bezug auf Lebenserwartung und Leistungsfähigkeit gut (PATTESON 1996). Andere Autoren
hingegen beschreiben die Prognose für Pferde mit einem Vorhofseptumdefekt generell als
ungünstig (MARR 1999).
Bei einem Menschen mit Vorhofseptumdefekt beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung
ohne Therapie 37 - 40 Jahre (ADAMS et al. 1989).
2.4.3.3
Persistierender Ductus arteriosus (botalli)
Der Ductus arteriosus stellt eine physiologische Verbindung zwischen Aorta und
Pulmonalarterie während der fetalen Phase dar. Mit Beginn der selbständigen Atmung,
welche den pulmonalen Widerstand sinken lässt, schließt er sich während der ersten 24-96
Stunden post partum (MARR 1999, DIETZ et al. 2005). Die Verbindung befördert ca. 60 %
des Auswurfvolumens des rechten Ventrikels unter Umgehung des Lungenkreislaufs in die
Aorta und über die Arteria umbilicalis zurück zur Plazenta (RUDOLPH 1978).
Obwohl der Mechanismus bis heute nicht eindeutig geklärt ist, wird vermutet, dass der
Schluss des Ductus auf der reflexartigen Kontraktion der Gefäßmuskelschicht - resultierend in
einer Unterbrechung des Blutflusses über den Ductus - beruht. Anschließend wird er durch
ein fibröses Band, das Ligamentum arteriosum, ersetzt (SLATER 2005).
Der persistierende Ductus arteriosus besitzt gleichermaßen die Merkmale von Aorta und
Arteria pulmonalis, jedoch ist die im Normalfall in der frühen Embryonalperiode eintretende
Teilung des einheitlichen Gefäßes Truncus pulmonalis in Aorta und Arteria pulmonalis
unterblieben (RANG und HURTIENNE 1976, SLATER 2005).
48
Kapitel 2: Literaturübersicht
Isoliert tritt die Erkrankung beim Pferd nur selten auf; häufig ist sie jedoch Teil eines
komplexen angeborenen Herzdefekts (HINCHCLIFF und ADAMS 1991, CHAFFIN et al.
1992, REIMER et al. 1993, PATTESON 1996, SLATER 2005).
Bei einer Pulmonalklappenatresie hingegen kann der persistierende Ductus arteriosus
lebenswichtiger Bestandteil der komplexen Herzgefäßfehlbildungen sein (ductusabhängiger
Herzfehler), da die Lungendurchblutung lediglich bei einem persistierenden Ductus in
ausreichendem Maße möglich ist (BÜHLMEYER und SCHUMACHER 1991).
Beim Hund stellt der persistierende Ductus arteriosus eine der häufigsten angeborenen
Herzanomalien dar (DARKE et al. 1996), wobei weibliche Individuen prädisponiert zu sein
scheinen (PATTERSON 1968, DARKE et al. 1996).
Ein persistierender Ductus arteriosus ermöglicht dem Blut, aus der Aorta mit hohem Druck in
die Pulmonalarterie zu strömen, in der ein wesentlich niedrigerer Blutdruck herrscht
(MUYLLE et al. 1974). Als Folge der ständigen Durchmischung arteriellen und venösen
Blutes im Bereich des Truncus sowie durch den Rückstau an den relativ kleinlumigen Aa.
Bronchiales entwickelt sich in der Folge das Bild einer pulmonalen Hypertonie
(Eisenmenger’s Syndrom) und das einer Stauungslunge (RANG und HURTIENNE 1976,
PATTESON 1996).
Bei
der
klinischen
Untersuchung
ist
ein
kontinuierlich
an-
und
abflutendes
„maschinenähnliches“, systolisch - diastolisches Herzgeräusch mit einem Punktum maximum
über der linken Herzbasis auskultierbar (MUYLLE et al.1974, DARKE et al. 1996,
PATTESON 1996). Dieses entsteht durch den sich ändernden Druckgradienten zwischen
Aorta und Pulmonalarterie.
Die Verdachtsdiagnose eines persistierenden Ductus arteriosus wird meistens klinisch
aufgrund des pathologischen Herzgeräusches und nicht mit der Echokardiographie gestellt, da
das Gefäß im Ultraschall schwierig zu identifizieren ist (PATTESON 1996). Oftmals zeigen
sich aber eine dilatierte Pulmonalarterie und eine dilatierte linke Herzhälfte (DARKE et al.
1996). Die Rechtsherzkatheteruntersuchung in Verbindung mit einer Oxymetrie ergibt in
diesen Fällen eine erhöhte Sauerstoffspannung in der Pulmonalarterie (PATTESON 1996).
Tritt der persistierende Ductus arteriosus in Kombination mit mehreren angeborenen
Herzerkrankungen auf, ist die Prognose schlecht. Eine chirurgische Therapie betroffener
Pferde ist möglich.
49
Kapitel 2: Literaturübersicht
Dennoch gibt es keine Berichte chirurgisch erfolgreich therapierter Pferde, die danach wieder
erfolgreich im Sport eingesetzt worden wären (PATTESON 1996). Im Gegensatz dazu gilt
die Prognose für chirurgisch therapierte Hunde als sehr gut (DARKE et al. 1996).
Ohne operativen Verschluss sterben in der Humanmedizin 30 % der mit einem großen
persistierenden Ductus arteriosus aufgefallenen Patienten im Säuglingsalter an einer
Herzinsuffizienz. Medikamentös kann ein Verschluss lediglich bei Frühgeburten mit Hilfe
eines Prostaglandinsynthesehemmers erreicht werden (BÜHLMEYER und SCHUMACHER
1991).
Immer
häufiger
werden
auch
mit
Hilfe
eines
Katheters
eingeführte
Schaumstoffpropfen oder Doppelscheibensysteme zum Verschluss des Ductus benutzt
(RASHKIND 1983).
2.4.3.4
Persistierendes Foramen ovale
Im Fetus stellt das Foramen ovale eine schlauchartige Gewebeklappe mit Fensterungen an
seinem distalen Ende dar. In seiner Ausdehnung reicht es von der Mündung in die Vena cava
caudalis bis zum Lumen des linken Vorhofs. Sauerstoffangereichertes Blut aus der Plazenta,
das in der Vena cava caudalis zum rechten Vorhof zurückfließt, passiert das Foramen,
welches die Verbindung zwischen den beiden Vorhöfen darstellt, und verlässt dann durch die
Aorta das Herz, um vorzugsweise das Gehirn zu versorgen (MARR 1999). Die Obliteration
erfolgt während der ersten Lebenswochen (MACDONALD et al. 1988). Dabei bewirkt die
Schließung des Ductus arteriosus einen erhöhten Blutfluss durch die Lungen und einen
ansteigenden Druck im linken Vorhof. Dieser erhöhte Druck bewirkt, dass das Vorhofseptum
gegen das Ostium secundum gedrückt wird und so das Foramen ovale verschließt
(PATTESON 1996).
Ein persistierendes Foramen ovale entsteht durch einen permanent erhöhten Druck im rechten
Vorhof - hervorgerufen z.B. durch eine Pulmonalklappenstenose - oder durch eine
ausgeprägte Dehnung des Foramens im Rahmen eines hochgradig dilatierten linken Atriums
infolge einer Mitralklappenstenose (DARKE et al. 1996). Es kommt häufig bei neugeborenen
Fohlen vor und tritt für gewöhnlich isoliert auf (PHYSICK-SHEARD et al. 1985).
In der Humanmedizin sind etwa 20 % der Erwachsenen betroffen (KÖHLER 1993).
Differentialdiagnostisch muss ein persistierendes Foramen ovale immer von einem
Vorhofseptumdefekt abgegrenzt werden (MARR 1999).
50
Kapitel 2: Literaturübersicht
2.4.3.5
Stenosen und Atresien von Herzklappen
Bei der Trikuspidalatresie des Menschen ist die Trikuspidalklappe infolge rudimentärer
Anlage oder Aplasie verschlossen. An ihrer Stelle befindet sich ein fibromuskuläres
Diaphragma oder eine glatte fibröse Membran (BÜHLMEYER und SCHUMACHER 1991).
Sie kommt beim Pferd nur selten vor (REEF et al. 1987) und führt dann meistens zu einer
deutlichen
linksherzseitigen
Volumenüberladung
mit
resultierender
kongestiver
Herzinsuffizienz und Zyanose (PATTESON 1996). Auskultatorisch macht sie sich in einem
pansystolischen, bandförmigen Geräusch vierten bis fünften Grades über der linken Herzbasis
und der Trikuspidalklappe bemerkbar (REEF et al. 1987). Echokardiographisch ist anstelle
der Herzklappe lediglich ein echogenes Gewebeband zu erkennen.
Betroffene Fohlen müssen euthanasiert werden (PATTESON 1996).
Im Gegensatz zu Kleintieren kommen Pulmonal- und Aortenklappenstenosen bei Pferden
nur sehr selten vor (MARR 1999). Erstere sind meistens mit anderen angeborenen
Herzdefekten wie z.B. der Fallotschen Tetralogie (PATTESON 1996, MARR 1999) oder
einem Ventrikelseptumdefekt vergesellschaftet (CRITCHLEY 1976, REEF 1998).
Die Pulmonalklappenstenose bewirkt einen Druckanstieg im rechten Ventrikel, der letztlich
zu rechtsseitiger kongestiver Herzinsuffizienz, Schwäche oder Kollaps führen kann
(PATTESON 1996). Beim Menschen machen Pulmonalstenosen isoliert oder assoziiert mit
anderen Herzerkrankungen 25-30 % aller angeborenen Herzfehler aus (BÜHLMEYER und
SCHUMACHER 1991).
51
Kapitel 2: Literaturübersicht
2.5
Verlauf und sportlicher Einfluss von Herzerkrankungen
beim Pferd
2.5.1
Herzklappeninsuffizienzen
In der Kardiologie des Pferdes stellt die prognostische Einschätzung von gering- bis
mittelgradigen Erkrankungen des Herzens derzeit noch ein Problem dar (GEHLEN 1998,
KRIZ et al. 2000).
Die Risikoeinschätzung von Herzgeräuschen bei Warmblutpferden in Bezug auf die
zukünftige Gesundheit und Leistungsbereitschaft ist auf der Basis der klinischen
Untersuchung nicht möglich (GLENDINNING 1972, HOLMES 1977, PATTESON und
CRIPPS 1993, REEF 1993, BLISSITT und BONAGURA 1995, KRIZ et al. 1995, REEF
1995b). Darüber hinaus bereitet auch die prognostische Einschätzung echokardiographisch
diagnostizierter Herzklappeninsuffizienzen weiterhin Schwierigkeiten, da nur wenige
Verlaufsstudien dazu vorliegen (GEHLEN et al. 1998, KRIZ et al. 2000).
Im Rahmen einer klinischen Langzeitstudie an 111 Vollblütern im Alter von zwei bis fünf
Jahren fanden die Autoren heraus, dass Geräusche, die auf eine Insuffizienz der
Atrioventrikularklappen hindeuten, nach einer neunmonatigen Trainingsphase häufiger oder
lauter vorkamen als vor Beginn des Trainings (YOUNG und WOOD 2000a). Als möglicher
Grund für das gehäufte, trainingsinduzierte Auftreten der Mitralklappeninsuffizienzen wird
die Größenzunahme des linken Ventrikels während der Trainingsphase, die eventuell zu einer
Dilatation des Anulus fibrosus der Mitralklappe führt, genannt.
Bei Warmblutpferden, die trotz eines Herzgeräusches weiter im Reitsport eingesetzt wurden,
zeigten die Pferde mit Mitralklappengeräusch überwiegend keinen Leistungsabfall. Aber auch
Pferde mit einem Geräusch über der Aortenklappe bzw. mit Herzgeräuschen über mehreren
Herzklappen konnten z.T. weiter im Turniersport eingesetzt werden. Lediglich die Pferde, bei
denen ein Geräusch über der Trikuspidalklappe auskultierbar war, präsentierten sich weniger
erfolgreich im Sport (KÖSTER 1996).
Die Entwicklung von Herzklappeninsuffizienzen wurde in Bezug auf eine Abhängigkeit von
Alter, Nutzung, Leistungsfähigkeit oder Schweregrad der Herzerkrankung bei der
Erstuntersuchung überprüft. Zusammenhänge waren nicht nachweisbar.
52
Kapitel 2: Literaturübersicht
Allerdings
wurde
im
Rahmen
einer
Verlaufsstudie
an
33
Pferden
mit
Herzklappeninsuffizienzen im Untersuchungszeitraum von zwei bis acht Jahren bei allen
Probanden eine signifikante Vergrößerung beider Vorhöfe, des rechten Ventrikels, der Aorta,
des Rückflussvolumens, der Vena contracta und des VTI sowie ein Anstieg der
Rückflussgeschwindigkeit festgestellt (MICHL 2001). Diese Veränderungen haben sich
jedoch nur bei wenigen Pferden erheblich auf die Leistung ausgewirkt. Somit scheint das
Pferdeherz eine wesentlich höhere Kompensationsfähigkeit von Herzklappeninsuffizienzen
aufzuweisen als das menschliche Herz.
BUHL et al. (2005b) untersuchten mit der Farbdopplertechnik über einen Zeitraum von 18
Monaten 103 Traber im Alter zwischen zwei und dreieinhalb Jahren, um die Inzidenz und
Entwicklung von Klappeninsuffizienzen sowie deren Einfluss auf die Rennleistung
einzuschätzen. Die Autoren konnten - wie schon PATTESON und CRIPPS (1993) und KRIZ
et al. (2000) bei Vollblütern - einen signifikanten Anstieg der Häufigkeit von
Herzklappeninsuffizienzen im Untersuchungszeitraum erkennen, wobei die turbulenten
Ströme aber sehr klein waren und sich im Verlauf entweder nur wenig oder gar nicht
verschlechterten. Auch entwickelten sich bei keinem der Pferde klinische Symptome einer
Herzkrankheit oder trat eine Verschlechterung der Leistung auf, wobei die Autoren jedoch
nicht ausschließen, dass die Klappeninsuffizienzen später zu einer verringerten Leistung
führen können.
Auffällig war, dass vorberichtlich sehr stark trainierte, aktive Rennpferde signifikant häufiger
eine Trikuspidalklappeninsuffizienz oder -regurgitation aufwiesen als weniger intensiv im
Training stehende Pferde. Für die übrigen Herzklappen konnten die Autoren eine derartige
Korrelation nicht erkennen.
Als Ursache für dieses gehäufte Auftreten der Trikuspidalklappeninsuffizienz werden
Veränderungen des rechten Ventrikels und Vorhofs vermutet (PATTESON und CRIPPS
1993, KRIZ et al. 2000, YOUNG und WOOD 2000a).
In Bezug auf die Interaktion der Herzklappeninsuffizienzen mit der sportlichen Leistung der
Pferde überprüften BUHL et al. (2005a) die Korrelation zwischen den gemessenen
Herzdimensionen und der Rennleistung von 103 Trabern während der Zeitspanne von 18
Monaten. Dabei fanden sie heraus, dass die Pferde, die regelmäßig Rennen liefen, im Laufe
der Zeit signifikant größere linke Ventrikel und eine linksventrikuläre Myokardhypertrophie
53
Kapitel 2: Literaturübersicht
entwickelten und bestätigten somit die Beobachtungen von YOUNG (1999), die diese über
die Herzentwicklung bei Vollblut-Rennpferden gemacht hatte.
In einer Verlaufsstudie von VERDEGAAL et al. (2002) an 77 Pferden, bei denen zufällig ein
Herzgeräusch im Rahmen einer Ankaufs- oder Verfassungsuntersuchung entdeckt worden
war, wurden die Besitzer innerhalb von einigen Monaten bis zu fünf Jahren nach der
Erstuntersuchung in Bezug auf den Verkaufserfolg und die sportliche Leistung telefonisch
befragt. Dabei fielen nur wenige Pferde (7%) mit Leistungsabfall auf. Diese hatten bei der
Erstuntersuchung bereits einen vergrößerten linken Vorhofdurchmesser gezeigt und wurden
zudem in den mittelschweren bzw. schweren Spring- und Dressurklassen gestartet. Probanden
mit einem nur geringgradigen Jet in der Farb-Doppler-Untersuchung sowie 76 % der Pferde
mit Vorhofflimmern zeigten laut Besitzerangabe keine Leistungseinbußen.
Eine mögliche Erklärung für die relativ geringe Zahl an Pferden mit Leistungsabfall sehen die
Autoren dieser Studie in der Tatsache, dass Pferde im Dressur- oder Springsport nicht den
gleichen Anforderungen unterliegen wie Galopp- oder Trabrennpferde und folgern, dass
Pferde mit einer gering- bis mittelgradigen Regurgitation als Spring-oder Dressurpferd gute
Leistungen bringen können.
Andere Autoren sind der Auffassung, dass geringgradige Klappeninsuffizienzen sogar bei
Rennpferden bzw. Trabern nicht zu einer Beeinträchtigung der Rennleistung führen müssen.
(MARTIN et al. 2000, KRIZ et al. 2000, BUHL et al. 2005a).
Somit scheinen Warmblutpferde mit Herzgeräuschen ohne oder mit geringgradigen
Dimensionsveränderungen noch zu beachtlichen Leistungen im Turnier- oder Rennsport in
der Lage zu sein (KÖSTER 1996).
2.5.2
Vorhofflimmern
Bei Pferden, die an Vorhofflimmern leiden, jedoch keine zusätzliche Herzklappeninsuffizienz
oder andere Herzerkrankung aufweisen, sind die Aussichten für eine medikamentöse,
langfristig erfolgreiche Therapie gut.
Ansonsten ist nicht nur die Prognose für eine erfolgreiche Therapie schlecht, sondern es
besteht für die Zukunft auch eine erhöhte Gefahr, dass der normale Sinusrhythmus wieder in
Vorhofflimmern übergeht (Kardioversion) (MUIR und McGUIRK 1984, STADLER und
DEEGEN 1993, BELLOLI und ZIZZADORO 2005).
54
Kapitel 2: Literaturübersicht
Auch die Größe der Vorhöfe scheint von Bedeutung für die Erfolgsaussichten einer
medikamentellen Kardioversion zu sein: Die Prognose ist dann günstig, wenn noch keine
Dilatation der Vorhöfe oder eine nur geringgradige Vergrößerung eines Vorhofes eingetreten
ist (STADLER et al. 1994).
Der Therapieerfolg des Vorhofflimmerns hängt von der primären Herzerkrankung und von
der Dauer der Erkrankung ab (REEF 1988, DUKES-McEWAN 2002).
Die Prognose für eine weitere sportliche Nutzung des Pferdes nach Kardioversion ist besser,
wenn keine Herzklappeninsuffizienz oder myokardiale Schädigung vorliegt. Der Nachweis
einer Vorhofmyokardschädigung ist jedoch bis jetzt schwierig und das Ausmaß nicht immer
zu ermitteln (GEHLEN und STADLER 2004).
2.5.3
Ventrikelseptumdefekt
Um die weitere Verwendungsmöglichkeit von Pferden mit Ventrikelseptumdefekt im Sport
einschätzen zu können, sind weiterführende Untersuchungen der Hämodynamik durch die
Herzkatheterdiagnostik bzw. Stufenoxymetrie und die Doppler-Echokardiographie angezeigt
(GEHLEN und STADLER 2001).
In Bezug auf die sportliche Leistung von Pferden mit Ventrikelseptumdefekt gilt, dass
Rennpferde mit einem membranösen Defekt von höchstens 2,5 cm Durchmesser sowie einer
maximalen Shunt-Geschwindigkeit von mindestens 4 m/sec erfolgreich sein können (REEF
1995a).
Auch andere Autoren sind der Auffassung, dass Defekte, die kleiner als 35 % des
Aortendurchmessers bzw. kleiner als 2-2,5 cm sind und hohe Shunt-Geschwindigkeiten von
über 4 m/sec aufweisen, trotz einer geringen Vergrößerung des rechten Ventrikels mit hoher
Wahrscheinlichkeit nicht leistungsbegrenzend sind und von den meisten Tierarten gut toleriert
werden (DARKE et al. 1996, PATTESON 1996).
Defekte, die entweder sub-pulmonal liegen, sich im muskulösen Teil des Septums befinden
oder mit anderen angeborenen Herzfehlern vergesellschaftet auftreten, sind prognostisch
ungünstig. Von diesen Pferden kann eine sportliche Höchstleistung nicht erwartet werden
PATTESON (1996).
55
Kapitel 2: Literaturübersicht
2.6
Verlauf und sportlicher Einfluss von Herzerkrankungen beim
Mensch
2.6.1
Herzklappeninsuffizienzen
Der Krankheitsverlauf einer Mitralklappeninsuffizienz wird in erster Linie durch die
Volumenbelastung des linken Ventrikels bestimmt. Entwickelt diese sich langsam, adaptiert
sich der linke Ventrikel durch Hypertrophie und Dilatation (BOLTE 1991).
In einer Verlaufsstudie von ENRIQUEZ-SARANO et al. (1999) wurden 74 Patienten mit
einer mittel- bis hochgradigen Mitralklappeninsuffizienz mit der zweidimensionalen und der
quantitativen Doppler-Echokardiographie in einem Zeitraum von 561 ± 423 Tagen zweimal
untersucht.
Dabei
wurden
signifikante
Vergrößerungen
des
pathologischen
Rückflussvolumens der Regurgitationsfläche und des Mitralringdurchmessers festgestellt.
Die Mitralklappeninsuffizienz führt in Verbindung mit dem Mitralklappenprolapssyndrom zu
deutlich vermehrten Dekompensationserscheinungen bei mittelschweren und schweren
Regurgitationen an der Mitralklappe. Dabei wurde eine signifikant höhere Zunahme der
Dimension des linken Atriums und der enddiastolischen Dimension des linken Ventrikels bei
Patienten mit mittel- bis hochgradigen Mitralklappeninsuffizienzen als bei nur geringgradig
herzkranken Menschen beobachtet. Dabei scheinen das Geschlecht, das Alter und der
Zeitraum zwischen den verschiedenen Untersuchungen keine Rolle zu spielen (KIM et al.
1996).
Der Beginn einer Aortenklappeninsuffizienz fällt allgemein in die Mitte des zweiten
Lebensjahrzehnts. Ist einmal eine Dekompensation eingetreten und der Patient dem klinischen
Schweregrad III oder IV zuzuordnen, ist die Prognose sehr schlecht. Die Kombination einer
Linksherzvergrößerung
mit
dem
elektrokardiographischen
Nachweis
einer
Linksherzhypertrophie und Angina pectoris führt in etwa einem Drittel der Fälle zu
Herzinsuffizienz oder zum Tod innerhalb von drei Jahren bei zwei Drittel der Patienten
(BOLTE 1991).
Ein Zusammenhang zwischen der Größe der Jetfläche, der Aortenwurzel sowie des
Regurgitationsostiums und dem klinischen Schweregrad der Insuffizienz wurde nicht
nachgewiesen
(REIMOLD
et
al.
1998).
Eine
altersabhängige
Zunahme
von
Klappeninsuffizienzen bei älteren Personen insgesamt soll vorliegen (CHOONG et al. 1989,
56
Kapitel 2: Literaturübersicht
MACCHI et al. 2003, AKASAKA et al. 1987), wohingegen andere Autoren ein gehäuftes
Auftreten von Trikuspidal- und Pulmonalklappeninsuffizienzen bei jüngeren im Vergleich
zu
älteren
Menschen
sehen
(YOSHIDA
et
al.
1989).
Leistungsbezogen
treten
Herzklappeninsuffizienzen ähnlichen Schweregrades an den Atrioventrikularklappen von
Athleten signifikant häufiger auf als bei nicht-sporttreibenden Individuen (POLLACK et al.
1988, DOUGLAS et al. 1989, DOUGLAS 1989, MACCHI et al. 2001, MACCHI et al. 2003).
Das trifft für Rückflüsse an Aorten- und Pulmonalklappe nicht zu (DOUGLAS et al. 1989).
Eine sportliche Beanspruchung des Herzens führt zudem zu einer Größenzunahme des linken
Ventrikels und der Wanddicke (MARON 1986, FAGARD 1992).
2.6.2
Vorhofflimmern
Die Bedeutung des Vorhofflimmerns für die Lebenserwartung des Menschen wird
unterschiedlich beurteilt: Aus einer Untersuchung mit 1212 Fällen wird berichtet, dass die
Fünfjahresüberlebensrate
von
Patienten
mit
Vorhofflimmern
derjenigen
einer
Vergleichsbevölkerung ohne Vorhofflimmern entspricht (GODTFREDSEN 1982). Dagegen
ergaben Langzeitbeobachtungen in der Framingham-Studie, dass dem Vorhofflimmern eine
noch nicht näher definierte Bedeutung bezüglich der späteren Manifestation eines
Schlaganfalls zukommt (WOLF et al. 1987).
2.6.3
Ventrikelseptumdefekt
Beim Menschen ist die spontane Verkleinerung eines Ventrikelseptumdefekts im Verlauf
nicht selten: In etwa 30 % der Fälle kommt es sogar zu einem spontanen Verschluss eines
Defekts, meistens jedoch in den ersten Lebensjahren und nur noch selten im Kindes-, Jugendund Erwachsenenalter. Eine pulmonale Hypertonie muss bei großen Defekten in ca. 25 % der
Fälle als Komplikation hingenommen werden, wenn nicht eine rechtzeitige operative
Behandlung erfolgen kann (BÜHLMEYER und SCHUMACHER 1991). Sportliche
Höchstleistungen scheinen mit einem Ventrikelseptumdefekt beim Menschen jedoch durchaus
vereinbar: Autoren berichten von einem 18-jährigen südafrikanischen Langstreckenläufer, der
trotz
eines
Ventrikelseptumdefekts
(Durchmesser
0,2
cm)
zu
den
15
besten
Querfeldeinläufern der Welt gehört (BORAITA et al. 2005). Das Geschlecht scheint keinen
Einfluss auf die Häufigkeit des Defekts zu nehmen (PATRIANAKOS et al. 2005).
57
Kapitel 2: Literaturübersicht
2.7
Verlauf von Herzerkrankungen beim Kleintier
2.7.1
Herzklappeninsuffizienzen
Bei der Entstehung von Herzklappeninsuffizienzen scheint beim Hund das Alter eine wichtige
Rolle zu spielen: In klinischen und pathologisch-anatomischen Untersuchungen an der School
of Veterinary Medicine in Philadelphia wies ein Drittel aller Hunde ab dem neunten
Lebensjahr eine chronische Klappenerkrankung auf (BOHN 1989).
Die meisten Hunde mit Mitralklappeninsuffizienz- verursacht durch eine chronische
Mitralklappenfibrose- kompensieren diese Erkrankung sehr lange und präsentieren sich die
meiste Zeit ihres Lebens symptomfrei. Kongestive Herzinsuffizienzen entwickeln sich
gewöhnlich erst spät im Leben (ETTINGER und SUTER 1970).
In einer dreijährigen Langzeitstudie erforschten Autoren die Epidemiologie und prognostische
Signifikanz des Mitralklappenprolaps an 75 Kavalier King Charles Spaniels und fanden bei
82 % der ein- bis dreijährigen und bei 97 % der über dreijährigen Hunden verschiedenartige
Grade der Erkrankung. Der Grad der Schwere des Mitralklappenprolaps korrelierte mit der
Lautstärke des Herzgeräusches und der Größe des Regurgitationsjets. Dabei war das
Vorhandensein bzw. die Schwere des Zustandes unabhängig vom Geschlecht, jedoch positiv
mit dem Alter korreliert (PEDERSEN et al. 1999).
2.7.2
Vorhofflimmern
Auch beim Vorhofflimmern scheint das Alter der Hunde eine wichtige Rolle im Verlauf der
Erkrankung zu spielen: Ältere Hunde sind häufiger betroffen als jüngere. Ebenso erkranken
Rüden und schwere Hunde öfter als weibliche Tiere und Hunde kleinerer Rassen (BOHN
1989).
2.7.3
Ventrikelseptumdefekt
Beim Hund sind kleine Ventrikelseptumdefekte prognostisch günstig und symptomatisch
nicht auffällig (McCAW und ARONSON 1984). Ausnahmen bilden die seltenen großen und
tiefsitzenden Läsionen der Kammerscheidewand, die zum Rechtsherzversagen führen (BOHN
1989).
In einer Langzeitstudie an 18 Hunden, die an einem Ventrikelseptumdefekt litten, erkrankten
50 % an einer Herzinsuffizienz, wobei jedoch die Hälfte davon mehrere, komplizierte
angeborene Herzfehler aufwies (ETTINGER und SUTER 1970).
58
Kapitel 3: Material und Methode
3
Material und Methode
3.1
Anschreiben und Fragebogen
Im Zeitraum von Januar 1992 bis Dezember 2003 wurden in der Klinik für Pferde 555 Pferde
mit mindestens einer Herzklappenerkrankung und/oder einer Herzrhythmusstörung oder
einem angeborenen Herzfehler klinisch und ultrasonographisch untersucht (U1). Die meisten
Pferde waren primär zur Abklärung einer Herzerkrankung in der Klinik eingestellt, bei
einigen Patienten wurde die Herzerkrankung jedoch auch als Zufallsbefund im Rahmen einer
klinischen Allgemeinuntersuchung in der Klinik entdeckt und dann auf Wunsch der Besitzer
weitergehend untersucht.
Von den Pferden, deren erste Untersuchung in der Klinik für Pferde mindestens zwei Jahre
zurücklag,
wurden
die
Befunde
der
allgemeinen
und
speziellen
Herz-
und
Kreislaufuntersuchung aus den Krankenkarten der Klinik entnommen und an die Besitzer ein
Anschreiben mit Erläuterung der geplanten Studie zur Entwicklung von Herzerkrankungen
beim Pferd (Abbildung 1), ein Fragebogen (Abbildung 2) und ein frankierter Rückumschlag
verschickt. Es wurde darum gebeten, den Fragebogen auch dann auszufüllen und
zurückzuschicken, wenn die Besitzer eine Nachuntersuchung ihres Pferdes nicht wünschten.
Nach der Rücksendung der ausgefüllten Fragebögen wurde mit den Pferdebesitzern, die einer
Nachuntersuchung zustimmten, telefonisch ein Termin für eine ambulante oder stationäre
kardiologische Nachuntersuchung vereinbart.
Insgesamt
wünschten
80
der
angeschriebenen
Nachuntersuchung (U2) in der Klinik (Tabelle 1).
59
Pferdebesitzer
eine
kardiologische
Kapitel 3: Material und Methode
Sehr geehrte Damen und Herren,
in der Klinik für Pferde der Tierärztlichen Hochschule Hannover wird im Rahmen einer
Langzeitstudie die Entwicklung von Herzerkrankungen beim Pferd im Verlauf mehrerer
Jahre untersucht.
Bei Ihrem Pferd „…“ wurde im Jahre … eine Erkrankung einer oder mehrerer Herzklappen
bzw. eine Herzrhythmusstörung diagnostiziert.
Um die Entwicklung einer solchen Herzerkrankung und die damit verbundenen Folgen für
die Lebensqualität bzw. Nutzungsfähigkeit des Pferdes besser abschätzen zu können, soll im
Rahmen dieser Studie eine Nachuntersuchung Ihres Pferdes erfolgen.
Unter der Voraussetzung, dass sich das Pferd „…“ noch in Ihrem Besitz befindet und Sie an
einer erneuten Untersuchung interessiert sind, um Informationen über den aktuellen
Gesundheitszustand oder eine mögliche Entwicklung der Herzerkrankung Ihres Pferdes zu
erfahren, wird Ihnen im Rahmen dieser Langzeitstudie eine weitere Herz-Untersuchung
inklusive eines Herz-Ultraschalls durch einen Tierarzt in der Klinik für Pferde der
Tierärztlichen Hochschule Hannover angeboten.
Eine solche Untersuchung wird generell als jährliche Nachkontrolle empfohlen.
Für Sie entstehen außer der Anreise keine Kosten, da die Untersuchungen aus
wissenschaftlichem Interesse der Klinik für Pferde durchgeführt werden.
Die Kosten für eine derartige Untersuchung betragen für gewöhnlich 300 – 400 €.
Ich bitte Sie, den beigefügten Fragebogen auch dann auszufüllen und an die Klinik für
Pferde zurückzusenden, wenn Sie sich gegen eine Nachuntersuchung entscheiden sollten.
Für die Beantwortung weiterer Fragen stehe ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.
Für Ihre Bemühungen bedanke ich mich im Voraus und verbleibe mit freundlichen Grüßen,
gez.
Abbildung 1: Anschreiben an die Pferdebesitzer
60
Kapitel 3: Material und Methode
Fragebogen
(Bitte füllen Sie diesen Fragebogen in jedem Fall aus und senden Sie ihn mit dem
beigefügten Rückumschlag an die Klinik für Pferde der Tierärztlichen Hochschule Hannover
zurück)
Das Pferd „ __________________________ “
□
ist noch in meinem Besitz.
□
ist verkauft / abgegeben worden.
Neue Besitzeradresse:
___________________________
___________________________
□
ist verstorben/ eingeschläfert.
Grund: _____________________
_____________________
□
Ich möchte eine erneute Herzuntersuchung meines Pferdes im Rahmen der
Studie über Herzerkrankungen in der Klinik für Pferde der Tierärztlichen
Hochschule Hannover in Anspruch nehmen. Nach Rücksendung der Fragebögen
werde ich zwecks Terminabsprache von der Klinik für Pferde angerufen.
Meine aktuelle Adresse:
____________________________________________
____________________________________________
Meine aktuelle Telefon-Nr.: ____________________________________________
□
Ich möchte eine erneute Herzuntersuchung meines Pferdes nicht in Anspruch nehmen
weil,
_____________________________________________________________________
Abbildung 2: Fragebogen an die Pferdebesitzer (4 Seiten)
61
Kapitel 3: Material und Methode
1.
Überweisungsgrund bei der Erstuntersuchung ?
Aus welchem Grund wurde Ihr Pferd bei der ersten Untersuchung in die Klinik für
Pferde überwiesen?
_____________________________________________________________________
□
□
□
2.
Vor der Überweisung bestand ein Verdacht auf eine Herzerkrankung
Bei der Überweisung war eine Herzerkrankung des Pferdes bereits bekannt
Die Herzerkrankung wurde erst in der Klinik für Pferde festgestellt
Krankheitssymptome vor Feststellung der Herzbefunde ?
Falls bei Ihrem Pferd vor der Überweisung in die Klinik für Pferde Krankheitssymptome aufgetreten sind, kreuzen Sie die zutreffenden bitte an:
□
□
□
□
□
geringer Appetit/Abmagerung
Atembeschwerden in Ruhe
verlängerte Erholungszeit
vermehrtes Schwitzen
Leistungsabfall
wenn ja, Art des Leistungsabfalls:
□
□
□
□
□
Schwellungen an Unterbrust/ -bauch
Atembeschwerden bei Anstrengung
Fieber
Husten
Verhaltensänderung:
______________________________
___________________________
□
sonstiges:
_______________________________________________
□
es sind keine Symptome aufgetreten, das Herzproblem ist als Zufallsbefund
festgestellt worden:
□
□
im Rahmen einer Ankaufsuntersuchung
im Rahmen einer sonstigen Untersuchung
62
Kapitel 3: Material und Methode
3.
Einsatz Ihres Pferdes vor Überweisung in die Klinik für Pferde ?
□
□
□
□
4.
Anreiten
Dressursport
(Leistungsklasse: )
Springsport
(Leistungsklasse: )
Vielseitigkeitssport
(Leistungsklasse: )
□
Fahrsport
(Leistungsklasse: )
□
Zucht
□
Galopprennen
□
Jagdreiten
□
Trabrennen
□
Westernreiten
□
Distanzreiten
□
Schulbetrieb
□
Voltigieren
□
Weidepferd
□
Freizeitreiten
□
anderweitige Nutzung:
Krankheitssymptome nach Feststellung der Herzbefunde ?
Bitte kreuzen Sie eventuelle Symptome an, die bei Ihrem Pferd ca. ____Monate
nach Entlassung aus der Klinik für Pferde aufgetreten sind:
□
□
□
□
□
geringer Appetit/Abmagerung
verlängerte Erholungszeit
Atembeschwerden in Ruhe
vermehrtes Schwitzen
Leistungsabfall
wenn ja, Art des Leistungsabfalls:
□
□
□
□
□
Schwellungen an Unterbrust/ -bauch
Fieber
Atembeschwerden bei Anstrengung
Husten
Verhaltensänderung:
______________________________
___________________________
63
Kapitel 3: Material und Methode
5.
Einsatz Ihres Pferdes nach Feststellung der Herzbefunde in der
Klinik für Pferde ?
□
□
□
□
6.
□
Anreiten
Dressursport
(Leistungsklasse: )
Springsport
(Leistungsklasse: )
Vielseitigkeitssport
(Leistungsklasse: )
Fahrsport
(Leistungsklasse. )
□
Zucht
□
Galopprennen
□
Jagdreiten
□
Trabrennen
□
Westernreiten
□
Distanzreiten
□
Schulbetrieb
□
Voltigieren
□
Weidepferd
□
Freizeitreiten
□
anderweitige Nutzung:
Herzgeräusch/Herzrhythmusstörung noch vorhanden ?
Wann wurde das Herz Ihres Pferds zum letzten Mal abgehört?
________________
War das Herzgeräusch nach Aussage des Tierarztes noch vorhanden?
7.
□
□
Ja
Nein
Verkauf des Pferdes ?
Falls der Herzbefund im Rahmen einer Ankaufsuntersuchung festgestellt worden ist,
wurde das Pferd trotzdem verkauft?
wenn ja:
wenn nein:
8.
zum gleichen Preis
aufgrund des Herzbefundes
□
□
zum verminderten Preis
aufgrund anderer Befunde
Waren Sie mit der Betreuung in der Klinik für Pferde zufrieden ?
□
9.
□
□
Ja
□
Nein (Begründung: _____________________ )
War der Krankenbericht für Sie verständlich ?
□
Ja
□
Nein
64
(Verbesserungsvorschläge: __________ )
Kapitel 3: Material und Methode
3.2
Übersicht über die nachuntersuchten Pferde
Tabelle 1: Übersicht über die Diagnosen der nachuntersuchten Pferde
Patient
Diagnose
1
2
3
4
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
TVI, MVI
TVI, MVI, VF
MVI
TVI, MVI, VF
MVI, AOI
TVI, MVI
TVI, MVI (2)
MVI
MVI, AOI
TVI, MVI
AOI
AES
MVI, AOI
MVI (2)
MVI (2)
MVI
TVI, MVI (2)
TVI, MVI (2)
MVI, AOI
TVI, MVI, AOI
TVI, MVI
TVI, MVI (2)
MVI
MVI
MVI, VF
AOI, VF
MVI
TVI, MVI (2)
TVI
TVI, MVI
TVI, MVI, VF
TVI, MVI
TVI, MVI
TVI, MVI
TVI, VES
TVI, MVI
TVI, MVI
Alter bei U2
(in Jahren)
5
11
4
6
6
4
6
5
14
11
16
7
3
4
5
6
2
4
4
12
2
2
8
9
14
9
10
2
6
5
9
8
4
9
7
10
15
65
Geschlecht
Rasse
Wallach
Wallach
Stute
Hengst
Wallach
Stute
Wallach
Wallach
Stute
Hengst
Wallach
Wallach
Stute
Stute
Stute
Hengst
Hengst
Hengst
Stute
Hengst
Wallach
Wallach
Stute
Wallach
Stute
Stute
Hengst
Hengst
Stute
Hengst
Wallach
Wallach
Wallach
Wallach
Wallach
Wallach
Stute
Hannoveraner
Mecklenburger
Sachsen -Anhalt
Hesse
Holsteiner
Hannoveraner
Hannoveraner
Holsteiner
Westfale
Araber
Araber
Holsteiner
Hannoveraner
Holsteiner
Hannoveraner
Hannoveraner
Hannoveraner
Trakehner
Trakehner
Dt. Reitpferd
Hannoveraner
Hannoveraner
Trakehner
Hannoveraner
Oldenburger
Dt.Reitpferd
Trakehner
Westfale
Trakehner
Oldenburger
Hannoveraner
Trakehner
Hannoveraner
Hesse
Hannoveraner
Edles Warmblut
Trakehner
Kapitel 3: Material und Methode
Patient
Diagnose
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
TVI, MVI (2)
TVI, MVI
TVI
TVI, PVI
TVI, MVI (2)
TVI, MVI (2), AOI
TVI, AOI
MVI
TVI, MVI
VSD
AES
AES
AES
TVI, MVI (2)
VF, VES
VF bei Belastung
VF
TVI, MVI
AOI
TVI, MVI (2)
VF
TVI, MVI (2)
MVI
MVI
TVI, MVI, AOI
AOI
TVI, AOI
MVI
TVI, MVI, AOI, VF
MVI
TVI, MVI
PVI, MVI, AOI
PVI, MVI, AOI
TVI, MVI
MVI
AOI
MVI, AOI
TVI, AOI, VF
MVI, VF
MVI, AOI
MVI (2)
TVI
Alter bei U2
(in Jahren)
4
12
13
10
8
6
8
10
5
1
12
8
20
5
12
10
18
9
21
3
15
8
14
3
8
12
7
12
13
8
9
17
20
6
12
9
6
11
12
15
2
17
66
Geschlecht
Rasse
Wallach
Wallach
Wallach
Stute
Stute
Hengst
Hengst
Stute
Wallach
Wallach
Stute
Wallach
Stute
Wallach
Wallach
Wallach
Stute
Wallach
Wallach
Wallach
Wallach
Stute
Stute
Hengst
Wallach
Wallach
Stute
Wallach
Stute
Wallach
Wallach
Hengst
Wallach
Stute
Stute
Stute
Stute
Wallach
Wallach
Stute
Hengst
Wallach
Trakehner
Hannoveraner
Edles Warmblut
Traber
Painthorse
Hannoveraner
Friese
Rheinländer
Sachsen-Anhalt
Hannoveraner
Hannoveraner
Haflinger
Hannoveraner
Hannoveraner
Edles Warmblut
Hesse
Hannoveraner
Hannoveraner
Hannoveraner
Hannoveraner
Rheinländer
Rheinländer
Zweibrücker
Hannoveraner
Westfale
Hannoveraner
Trakehner
Rheinländer
Hannoveraner
Edles Warmblut
Trakehner
Shagia-Araber
Westfale
Oldenburger
Hannoveraner
Fjordpferd
Rheinländer
Oldenburger
Hannoveraner
Araber
Hannoveraner
Hannoveraner
Kapitel 3: Material und Methode
MVI
MVI(2)
TVI
AOI
PVI
VF
VSD
AES
VES
U2
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
Mitralklappeninsuffizienz
2 Rückflüsse an der Mitralklappe
Trikuspidalklappeninsuffizienz
Aortenklappeninsuffizienz
Pulmonalklappeninsuffizienz
Vorhofflimmern
Ventrikelseptumdefekt
Atriale Extrasystolen
Ventrikuläre Extrasystolen
Nachuntersuchung
3.3
Untersuchungsablauf
3.3.1
Kardiologische Erstuntersuchung
Im Rahmen der kardiologischen Erstuntersuchung (U1) wurden alle Pferde einer klinischen
Allgemeinuntersuchung sowie einer speziellen Herz- und Kreislaufuntersuchung unterzogen.
Letztere
beinhaltete
eine
klinische,
eine
elektrokardiographische
(bipolare
Brustwandableitung) und eine ultrasonographische Untersuchung des Herzens mit Hilfe der
B-Mode-, M-Mode- sowie der farbcodierten und gepulsten Dopplerechokardiographie. Die
klinischen
Befunde
wurden
Ultraschalluntersuchungen
auf
in
den
Krankenkarten
Videobändern
dokumentiert
aufgezeichnet.
Zusätzlich
und
die
wurden
Belastungsuntersuchungen unter EKG-Kontrolle durchgeführt.
3.3.2
Kardiologische Nachuntersuchung
Alle Probanden wurden erneut einer klinischen Allgemeinuntersuchung sowie einer
speziellen Herz- und Kreislaufuntersuchung nach dem Schema der Erstuntersuchung
unterzogen.
67
Kapitel 3: Material und Methode
3.4
Klinische Untersuchung
3.4.1
Vorbericht
Der Vorbericht aller Patienten wurde den Krankenkarten der Erstuntersuchung entnommen.
Weitere Informationen enthielten die Fragebögen.
3.4.2
Allgemeinuntersuchung
Alle Pferde wurden einer klinischen Allgemeinuntersuchung mit Beurteilung von Haltung,
Verhalten, Habitus, Ernährungs- und Pflegezustand unterzogen. Die Atem- und Pulsfrequenz
sowie die transrektal gemessene Körpertemperatur wurden dokumentiert.
3.4.3
Spezielle Untersuchung des Herz- und Kreislaufapparates
Bei der speziellen Herz- und Kreislaufuntersuchung wurden die Schleimhäute, die
Episkleralgefäße, der Hautturgor, die kapilläre Füllungszeit, der Arterienpuls, ein eventuell
vorhandener Venenpuls oder Herzspitzenstoß sowie der Abfluss der Jugularvenen beurteilt.
Im Rahmen der Herzauskultation wurden die Frequenz, die Intensität, der Rhythmus, die
Abgesetztheit und die Nebengeräusche der Herztöne dokumentiert. Gegebenenfalls
vorhandene Herznebengeräusche wurden nach ihrer Lokalisation (Punktum maximum),
Herzphase (systolisch/diastolisch), Dauer (holo-, früh-, spät- systolisch/diastolisch) und
Lautstärke (Tabelle 2) beurteilt.
Die Dokumentation erfolgte in den klinischen Untersuchungsbögen (Abbildung 3).
Tabelle 2: Lautstärkegrade von Herznebengeräuschen beim Pferd (STADLER 1995a)
Grad 1
sehr leise, nur punktuell – nach längerer Auskultation hörbar
Grad 2
leise, aber alsbald hörbar – nur punktuell
Grad 3
sofort hörbar, über größerem Bezirk – gleich laut wie 1. und 2. Herzton
Grad 4
über dem gesamten Herzfeld sofort hörbar – lauter als 1. und 2. Herzton
Grad 5
lautestes Geräusch – keine Herztöne hörbar
68
Kapitel 3: Material und Methode
Patientendaten
Klinik-Nr.: __________
Geschlecht:
Name: __________
□ Hengst
□ Stute
Größe: __________
Rahmen:
Diagnose: __________
□ Wallach
Gewicht: __________
□ klein
□ mittel
Vorbericht: __________
□ groß
Rasse: __________
Alter: __________
Verwendungszweck: __________
Klinische Allgemeinuntersuchung
Allgemeinbefinden:
□ gestört □ ungestört
Ernährungszustand:
Haltung:
□ adipös
□ gut
□ o.b.B. □ __________
□ mäßig
□ schlecht
Temperatur: __________°C
Klinische Untersuchung Herz-Kreislauf
Schleimhäute:
□ o.b.B. □ __________
Episkleralgefäße:
□ injiziert
Hautturgor:
□ fein gez.
□ erhalten □ verm.
Kapillarfüllungszeit: ________________
Arterienpuls:
Frequenz:___/min
Füllung: + ++ +++
Spannung: + ++ +++
Qualität: (nicht) (mäßig) (deutlich) kräftig (nicht) gleichmäßig
Venenpuls:
□ positiv
□ negativ
(nicht) regelmäßig
Herzspitzenstoß: - +/- + Abfluss: ________
Abbildung 3: Klinischer Untersuchungsbogen (2 Seiten)
69
Kapitel 3: Material und Methode
Herzauskultation
Frequenz: ___/min Intensität: - + ++ +++
Arrhythmie:
□ ggr.
Herzgeräusche:
□ mgr.
Rhythmus:
□ hgr.
□ keine □ vorhanden
□ regelm
□ unregelm
EKG-Befund: _______________
Abgesetztheit:
□ gut
□ schlecht
Herzgeräusche:
Lokalisation (Puncta maxima):
□ Mitralklappe
□ Aortenklappe
□ Trikuspidalklappe
□ Pulmonalklappe
Phasenzugehörigkeit:
□ holosyst./holodiast.
□ mesosyst./mesodiast.
□ frühsyst./frühdiast.
□ spätsyst./spätdiast.
Charakteristika:
□ bandförmig
□ crescendo
□ decrescendo
□ spindel
Besonderheiten: _____________________________________________________________
Schweregrad:
Links
□ 1.Grad □ 2.Grad □ 3.Grad □ 4.Grad □ 5.Grad
Rechts
□ 1.Grad □ 2.Grad □ 3.Grad □ 4.Grad □ 5.Grad
70
Kapitel 3: Material und Methode
3.5
Echokardiographische Untersuchung
3.5.1
Technische Ausrüstung
Die echokardiographischen Untersuchungen wurden mit dem Farbdopplergerät
„Vingmed 600 E“ der Firma Diasonics Sonotron, Garching mit einem 3,3 MHz-PhasedArray-Schallkopf durchgeführt. Der maximale Sektorwinkel betrug 90 Grad und die
maximale Eindringtiefe 30 cm. Für die Auswertung wurde der in das Ultraschallgerät
eingebaute S-VHS-Videorekorder AG 7350 der Firma Panasonic, Osaka/Japan genutzt.
3.5.2
Vorbereitung der Patienten
Die Pferde wurden beidseits am Thorax im Bereich des „echokardiographischen Fensters“
(STADLER et al. 1988) im dritten bis vierten Interkostalraum auf einem ca. handtellergroßen
Bezirk rasiert. Die Haut in diesem Bereich wurde mit Spiritus entfettet und mit Ultraschallgel
bedeckt.
3.5.3
Untersuchungstechnik
Um den Schallkopf für die kranial gelegenen Herzabschnitte optimal positionieren zu können,
wurde die dem Untersucher zugewandte Vordergliedmaße so weit wie möglich vorgestellt.
Die Ultraschalluntersuchung wurde per Videorekorder aufgezeichnet und im Anschluss an die
Untersuchung Bild für Bild ausgewertet. Zusätzlich wurden während der Untersuchung
Messungen der Herzdimensionen und der hämodynamischen Parameter mit einer im
Ultraschallgerät integrierten Messvorrichtung vorgenommen.
Während der echokardiographischen Untersuchung wurde simultan ein Elektrokardiogramm
in Form einer bipolaren Brustwandableitung aufgezeichnet. Dabei erfolgte die Ableitung eine
Handbreit vor dem Schulterblatt am Hals und ventral am Brustbein im Bereich des fünften
Interkostalraums.
71
Kapitel 3: Material und Methode
3.5.4
B-Mode-Untersuchung
Im B-Mode wurden die von Stadler et al. (1988) vorgeschlagenen Anschallpositionen zur
Beurteilung der Herzdimensionen sowie der Echogenität und der Bewegungsmuster einzelner
Herzstrukturen verwendet (Tabelle 3).
Die verwendeten Schnittpositionen des Herzens werden in Abbildung 4 dargestellt.
Tabelle 3: B-Mode-Anschallpositionen nach STADLER et al. (1988)
Untersuchung von rechts kaudal in der langen Herzachse (RKDLA)
Aus dieser Anschallposition der langen Herzachse von rechts kaudal - dem sog.
„Vierkammerblick“ - wurden enddiastolisch die Durchmesser des rechten und linken
Vorhofs, des interventrikulären Septums, des linken Ventrikels sowie die Myokarddicke des
rechten und linken Ventrikels bestimmt.
Untersuchung von rechts kaudal in der langen Herzachse mit Aorta (RKDLA AO)
In diesem Schnittbild („Vierkammerblick mit Aorta“) wurde der Durchmesser der Aorta auf
der Klappenebene gemessen.
Untersuchung von rechts kranial in der langen Herzachse (RKRLA)
Hier wurden im Bereich des rechten Herzens der Vorhof, der Ventrikel und der
Durchmesser des Pulmonalklappenrings gemessen.
Untersuchung von rechts kaudal in der kurzen Herzachse (RKDKA)
Die Myokarddicke des linken Ventrikels auf Höhe der Papillarmuskulatur wurde aus dieser
Anschallrichtung sowohl systolisch als auch diastolisch bestimmt.
Untersuchung von links kaudal in der langen Herzachse (LKDLA)
Hieraus erfolgte enddiastolisch die Messung des linken Vorhofs in seiner größten
Ausdehnung.
72
Kapitel 3: Material und Methode
Nr.
1
2
3
4
5
6
7
8
RKDLA
Messung
Norm (mm)
15
±
2
67
±
8
34
±
6
105
±
12
100
±
9
128
±
7
93
±
11
32
±
6
Nr. Messung
1
Norm (mm)
80
±
4
Nr. Messung
1D
2S
Norm (mm)
37
±
53
±
6
3
RKRLA
Nr. Messung
1
2
3
Norm (mm)
71
±
11
56
±
7
74
±
9
LKDLA
Nr. Messung
Norm (mm)
1
≤ 135
RKDLA AO
RKDKA
Abbildung 4: Untersuchungsbogen für die Messungen im B-Mode (Normwerte nach
ROBINE (1990), STADLER und ROBINE (1996), GEHLEN und STADLER (2002))
73
Kapitel 3: Material und Methode
3.5.5
M-Mode-Untersuchung
Die M-Mode-Untersuchung wurde nach der von REWEL (1991) und STADLER et al. (1993)
beschriebenen Methodik durchgeführt. Dabei erfolgte die Positionierung des M-Mode-Strahls
im B-Mode-Bild an drei Lokalisationen, um die Kinetik der Herzmuskulatur sowie die
Bewegungsmuster der Mitralklappe und der Aortenklappe zu beurteilen. Die Messungen
erfolgten von rechts kaudal in der langen Herzachse.
Zur
Beurteilung
der
Kinetik
des
linken
Ventrikels
wurde
die
prozentuale
Verkürzungsfraktion (% FS = engl.: fractional shortening) herangezogen. Dafür wurde der MMode-Strahl auf Höhe der Papillarmuskeln im rechten Winkel durch den linken Ventrikel
gelegt und auf dieser Schnittebene der endsystolische und der enddiastolische Durchmesser
des linken Ventrikels bestimmt. Anschließend wurde die prozentuale Verkürzungsfraktion
nach folgender Formel errechnet:
LVEDD – LVESD
% FS = ----------------------- x 100
LVEDD
FS (%) =
LVEDD =
LVESD =
prozentuale Verkürzungsfraktion
linksventrikulärer enddiastolischer Innendurchmesser
linksventrikulärer endsystolischer Innendurchmesser
Alle enddiastolischen Messungen wurden auf Höhe der R-Zacke des Elektrokardiogramms,
alle endsystolischen Messungen zum Zeitpunkt der maximalen Muskelkontraktion
vorgenommen.
Die Bewertung von Bewegung und Struktur der Mitralklappe ergab sich durch die
Platzierung des M-Mode-Strahls auf Höhe der freien Enden der beiden Mitralsegel. Die
Klappe
wurde
dabei
auf
abnorme
Bewegungsmuster
wie
Mitralklappenprolaps,
vorsystolischen Mitralklappenschluss, Mitralflattern sowie auf Verdickungen hin untersucht.
Aus der rechten kaudalen langen Achse mit Darstellung des linksventrikulären Ausflusstrakts
stellte sich bei Positionierung des Meßstrahls durch die Aortensegel das M-ModeEchokardiogramm der Aortenklappe dar. Beurteilt wurden hier die Kinetik sowie eventuelle
Verdickungen und Auflagerungen (Abbildung 5).
74
Kapitel 3: Material und Methode
Nr.
1
2
FS %
3
4
Messung Norm (mm)
73 100
25 45
40 60
13 30
15 26
Bewegungsmuster der Mitralklappe:
Praesystol. MV-Schluss
B-notch
MV - Flattern
Prolaps
Sonstiges:
Bewegungsmuster der Aortenklappe:
Verdickungen
Sonstiges:
Abbildung 5: Untersuchungsbogen für die Messungen im M-Mode
75
Kapitel 3: Material und Methode
3.5.6
Doppler-Untersuchung
Die Grundeinstellung des Gerätes für die Untersuchungen sowohl in der farbkodierten als
auch in der konventionellen Dopplertechnik erfolgte entsprechend den von STADLER et al.
(1992a) und HÖCH (1995) standardisierten Einstellungen.
3.5.6.1
Farbkodierte Doppler-Echokardiographie
Zunächst wurde jede einzelne Herzklappe mit der farbkodierten Dopplertechnik auf das
Vorhandensein von turbulenten Strömungen abgesucht, und erst in einem zweiten Schritt
wurde mit Hilfe der konventionellen Dopplertechnik beurteilt, ob es sich dabei um eine
pathologische Klappeninsuffizienz oder etwa eine physiologische Klappenregurgitation
handelte. An den Atrioventrikularklappen wurden die Strömungen, die sich systolisch von
den geschlossenen Klappen in den Vorhof bewegten, und an den Semilunarklappen die
Strömungen, die sich als diastolisch in den Ventrikel gerichtete Flüsse darstellten, als
Insuffizienzen bzw. Regurgitationen beurteilt.
Einstellung des Gerätes
Für jede Herzklappe wurde die gleiche Grundeinstellung des Gerätes gewählt. Lediglich die
Eindringtiefe änderte sich bei der Darstellung der Insuffizienzen an den einzelnen
Herzklappen. Insuffizienzen an der Trikuspidalklappe wurden bei einer Eindringtiefe von 16
cm, Insuffizienzen an Mitral- und Aortenklappe bei einer Eindringtiefe von 20 cm und
turbulente Strömungen an der Pulmonalklappe bei einer Eindringtiefe von 24 cm dargestellt.
Nur in seltenen Fällen wurde von diesem Schema abgewichen. Die Breite und Länge des
Farbsektorwinkels richtete sich jeweils nach der Ausbreitung und Tiefe der zu
untersuchenden turbulenten Strömung.
Darstellung der Vena contracta
Die Vermessung der Vena contracta an den einzelnen Herzklappen erfolgte von den
Videobändern der Erst- und Nachuntersuchung. Dabei wurde jeweils der größte Durchmesser
des Regurgitationsjets im Klappendurchtritt von zehn verschiedenen Herzzyklen gemessen,
bevor der Mittelwert errechnet wurde. Die Darstellung des größtmöglichen Ostiums der
Regurgitation erfolgte durch tomographisches Abfahren der Klappe.
76
Kapitel 3: Material und Methode
Die Beurteilung der Klappeninsuffizienz anhand der Vena contracta als geringgradig,
mittelgradig oder hochgradig erfolgte nach einem modifizierten Schema von GEHLEN
(1997) (Tabelle 4).
An der Trikuspidalklappe wurde die Vena contracta in der rechten kranialen und kaudalen
langen Achse dargestellt. Häufig ergaben sich die größten Durchmesser der Regurgitationsjets
an den Übergängen zwischen diesen beiden B-Mode-Einstellungen. Auf diese Weise wurde
das Ostium der Regurgitation aus mehreren Achsen vermessen.
Die Pulmonalklappe wurde in der rechten kranialen langen Achse auf das Vorhandensein
von turbulenten Strömungen untersucht. Zum Auffinden einer möglichen Vena contracta an
der Mitralklappe wurde diese in der linken kaudalen langen Achse untersucht. Zur
Untersuchung der Vena contracta an der Aortenklappe diente das Schnittbild des Herzens in
der rechten kaudalen langen Achse mit Darstellung der Aorta.
Tabelle 4: Beurteilung der Klappeninsuffizienz anhand der Größe der Vena contracta
nach GEHLEN (1997, modifiziert)
ggr.
mgr.
hgr.
V.c. (cm)
V.c. (cm)
V.c. (cm)
MV
0,4-0,6
0,7-0,9
≥1
TV
0,4-0,6
0,7-0,9
≥1
AV
0,2-0,4
0,5-0,8
≥0,9
PV
0,2-0,3
0,4-0,6
≥0,7
Beurteilungsgrad
Herzklappe
ggr.
mgr.
hgr.
V.c.
=
=
=
=
geringgradig
mittelgradig
hochgradig
Vena contracta
MVI
TVI
AOI
PVI
77
=
=
=
=
Mitralklappe
Trikuspidalklappe
Aortenklappe
Pulmonalklappe
Kapitel 3: Material und Methode
3.5.6.2
Konventionelle Doppler-Echokardiographie
Um pathologische Insuffizienzen von physiologischen Regurgitationen anhand der
Geschwindigkeit
abgrenzen
zu
können,
sowie
um
die
Phasenzugehörigkeit
der
Insuffizienzströmung bestimmen zu können, wurde für die Darstellung der Flussprofile in
Geschwindigkeit-Zeit-Integralen (engl.: VTI = Velocity-Time-Integral) der CW-Doppler
(CW = continuous wave) angewendet. Dabei erfolgte die Positionierung des Meßstrahls im
farbcodierten B-Mode an den von WEINBERGER (1991) und STADLER et al. (1993)
standardisierten Anschallpositionen.
Zur Bestimmung des VTI, der maximalen Geschwindigkeit (Vmax) sowie des
Rückflussvolumens (Vo) wurde die Messlinie des CW-Dopplers auf Höhe des
Klappendurchtritts des farbkodiert dargestellten Regurgitationsjets positioniert und in den
Modus des CW-Dopplers umgeschaltet. Im Anschluss an die Untersuchung wurden die
Sequenzen mit den deutlichsten Regurgitationsflussprofilen, der größten maximalen
Geschwindigkeit und Intensität für die Messungen ausgewählt. Um das Integral über der
Dopplerkurve zu ermitteln, wurde diese mit dem Bildschirmcursor umfahren, der Beginn des
nächsten Herzzyklus markiert und der Mittelwert der vermessenen Vena contracta
eingegeben. Das VTI, die maximale Geschwindigkeit sowie das Rückflussvolumen wurden
anschließend vom Gerät automatisch errechnet.
78
Kapitel 3: Material und Methode
3.5.7
Bewertungssystem zur Graduierung der Herzerkrankung
Neben der Graduierung jeder einzelnen Klappeninsuffizienz anhand der Vermessung der
Vena contracta und nachfolgendem Vergleich zwischen Erst- und Nachuntersuchung erfolgte
auch eine Graduierung des kardialen Gesamtstatus beider Untersuchungen nach GEHLEN
(1998) (Tabelle 5). In das Bewertungssystem flossen die Befunde des Vorberichts, der
klinischen Untersuchung einschließlich Auskultation sowie die Befunde der elektro- und
echokardiographischen Untersuchung ein, die alle mit Punkten gewichtet wurden. Anhand der
Punktezahl erfolgte dann eine Einstufung der Herzerkrankung von eins bis vier (Tabelle 6).
Tabelle 5: Einstufung der Herzerkrankung aufgrund der Gesamtpunktzahl der
kardiologischen Untersuchung nach GEHLEN (1998)
Punkte
Grad der Herzerkrankung
<6
1
geringgradig herzkranke Pferde
6 - 10
2
mittelgradig herzkranke Pferde
11 - 15
3
hochgradig herzkranke Pferde
> 15
4
höchstgradig herzkranke Pferde
79
Kapitel 3: Material und Methode
Tabelle 6: Graduierung der Herzerkrankung nach GEHLEN (1998)
Untersuchung
Befund
Punkte
Vorbericht
Herzgeräusch
Arrhythmie
Leistungsinsuffizienz
Kreislaufversagen
1
2
3
4
Klinik
Herzfrequenz ( 40 / min. )
( >60 / min. )
( >80 / min. )
Ödeme
Schleimhäute verändert
Kapillarfüllungszeit > 2 s
Venenpuls positiv
Puls (hüpfend)
(verändert)
1
2
3
3
1
1
2
3
1
Auskultation
Herzgeräusch
1./2. Grad
Pkt.
3.Grad
Pkt.
4./5. Grad
Pkt.
1
2
1
2
2
2
3
3
3
2
links systolisch
links diastolisch
rechts syst.
holosyst. / -diast.
früh- / spätsyst /
-diast.
1
EKG
Vorhofflimmern
atriale Extrasystolen
ventrikuläre Extrasystolen
totaler atrioventrikulärer Block
3
2
3
3
B-Mode
Linkes Atrium vergrößert
( > 130 mm )
( > 135 mm )
( > 145 mm )
( > 155 mm )
Linker Ventrikel vergrößert ( > 135 mm )
( > 150 mm )
Aorta vergrößert
( > 76 mm )
Rechtes Atrium vergrößert
( > 74 mm )
Rechter Ventrikel vergrößert ( > 98 mm )
Pulmonalart. vergrößert
( > 60 mm )
Perikarderguß
1
2
3
4
2
3
3
1
1
2
3
M-Mode
Klappenvegetationen / -verdickungen
Hyper- / Hypokinetik (Septum / Herzwände)
B-notch
3
3
1
80
Kapitel 3: Material und Methode
3.6
Statistische Auswertung
Die statistische Auswertung der Daten erfolgte mit dem Computerstatistikprogramm SAS.
Der Verlauf der Herzerkrankung wurde anhand der Veränderung der Befunde der klinischen
Voruntersuchung, der konventionellen und der farbkodierten Doppler-Echokardiographie von
der Erst- bis zur Nachuntersuchung bewertet.
Alle Werte waren normal verteilt. Es wurde der gepaarte t-test angewendet und das
arithmetische Mittel und die Standardabweichung berechnet.
Für die Irrtumswahrscheinlichkeit p wurden folgende Signifikanzstufen festgelegt:
p ≤ 0,001
=
hoch signifikant (***)
p ≤ 0,01
=
signifikant (**)
p ≤ 0,05
=
schwach signifikant (*)
p > 0,05
=
nicht signifikant (n.s.)
Um eine eventuell vorhandene Abhängigkeit der Entwicklung der Herzerkrankung von
verschiedenen Faktoren wie dem Alter, dem Untersuchungsabstand zwischen den beiden
Untersuchungen sowie der Nutzung der Pferde zu überprüfen, wurden die Pferde in
verschiedene Gruppen eingeteilt und jeweils die Veränderungen der kardiologischen Befunde
der einzelnen Gruppen mit Hilfe des REGWQ-Tests auf signifikante Unterschiede untersucht.
81
Kapitel 4: Ergebnisse
4
Ergebnisse
4.1
Patientenaufkommen in der Klinik von 1992 bis 2003
Im Zeitraum zwischen 1992 und 2003 wurden in der Klinik für Pferde der Stiftung
Tierärztliche Hochschule Hannover 555 Pferde mit einer oder mehreren Herzerkrankungen
untersucht.
362 Pferde (65%) wiesen Insuffizienzen an einzelnen oder mehreren Herzklappen auf. Dabei
lag in 132 Fällen (24%) eine isolierte Mitralklappeninsuffizienz, in 38 Fällen (7%) eine
isolierte
Aortenklappeninsuffizienz,
Trikuspidalklappeninsuffizienz
und
in
25
Fällen
(5%)
eine
isolierte
in
13
Fällen
(2%)
eine
isolierte
Pulmonalklappeninsuffizienz vor. Kombinierte Klappenerkrankungen an der Mitral- und
Trikuspidalklappe wiesen 67 Pferde (12%), an der Mitral- und Aortenklappe 35 Pferde (6%)
und an der Aorten- und Trikuspidalklappe zehn Pferde (2%) auf. Bei 42 Pferden (8%) waren
mehr als zwei Herzklappen betroffen.
174 (31%) der 555 Patienten wiesen Herzrhythmusstörungen auf. Bei 133 Patienten (24%)
wurde Vorhofflimmern, bei 30 Pferden (5%) atriale Extrasystolen und bei elf Pferden (2%)
ventrikuläre Extrasystolen diagnostiziert. 90 der insgesamt 133 Pferde mit Vorhofflimmern
wiesen zusätzlich Rückflüsse an einer oder mehreren Herzklappen auf. Bei zwölf von 30
Pferden mit atrialen Extrasystolen und sieben von elf Pferden mit ventrikulären Extrasystolen
traten ebenfalls Klappeninsuffizienzen auf.
Insgesamt 19 Pferde (3%) hatten einen Ventrikelseptumdefekt und neun von ihnen zusätzlich
Rückflüsse an einer oder mehreren Herzklappen (Abbildung 6).
82
Kapitel 4: Ergebnisse
555 kardiologische
Patienten
362 (65,2%)
Klappeninsuffizienzen
132 (23,8%) MVI
LA↑: n = 37
38 (6,8%) AOI
AO↑: n = 8
LV↑: n = 13
174 (31,4%)
Rhythmusstörungen
19 (3,4%)
Ventrikelseptumdefekte
RV↑: n = 8
133 (24,0%)
Vorhofflimmern
LA ↑: n = 88
LV ↑: n = 46
VF:
VF + HKI:
n = 43
n = 90
30 (5,4%)
Atriale Extrasystolen
LA↑: n = 3
AES:
n = 18
AES + HKI : n = 12
11 (2,0%) Ventrikuläre
Extrasystolen
LV ↑: n = 0
VES:
n=4
VES + HKI: n = 7
25 (4,5%) TVI
RA↑: n = 5
13 (2,3%) PVI
RV↑: n = 1
67 (12,1%) MVI+TVI
LA↑: n = 29
RA↑: n = 50
35 (6,3%) MVI+AOI
LA↑: n = 14
AO↑: n = 6
LV↑: n = 8
10 (1,8%) AOI+TVI
AO↑: n = 5
LV↑: n = 4
MVI
AOI
TVI
PVI
LA
AO
LV
RA
HK
HKI
AES
VES
n
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
Mitralklappeninsuffizienz
Aortenklappeninsuffizienz
Trikuspidalklappeninsuffizienz
Pulmonalklappeninsuffizienz
Linkes Atrium
Aortendurchmesser
Linker Ventrikel
Rechtes Atrium
Herzklappe
Herzklappeninsuffizienz
Atriale Extrasystolen
Ventrikuläre Extrasystolen
Pferdezahl
Abbildung 6: Diagnosen und Veränderungen
der Herzdimensionen bei 555 kardiologischen
Patienten
42 (7,6%) > 2 HK
83
Kapitel 4: Ergebnisse
4.2
Allgemeine Reaktionen der Besitzer und Rücklauf der
Fragebögen
Von den 555 kardiologischen Patienten aus dem Zeitraum zwischen 1992 bis 2003 wurden 46
Pferde (8%) direkt im Anschluss an die Untersuchung bzw. an einen Therapieversuch in der
Klinik aufgrund einer infausten Prognose euthanasiert. Die Besitzer dieser Pferde wurden in
die Fragebogenaktion nicht eingeschlossen. Zum Zeitpunkt der kardiologischen Diagnostik
litten 19 dieser euthanasierten Pferde an Herzklappeninsuffizienzen (MVI: n = 8, MVI + TVI:
n = 5, AOI: n = 2, TVI: n = 1, > 2 Klappen: n = 3), 20 Pferde an Vorhofflimmern und
Herzklappeninsuffizienzen, zwei Pferde an einem isolierten Ventrikelseptumdefekt und drei
Pferde an einem Ventrikelseptumdefekt in Kombination mit Rückflüssen an einer oder
mehreren Herzklappen. Ein Pferd zeigte im EKG ventrikuläre Extrasystolen und ein Pferd
atriale Extrasystolen in Kombination mit einer Herzklappeninsuffizienz.
Zwei dieser 46 Pferde verstarben spontan nach der Untersuchung in der Klinik. Das eine
Pferd wies zum Zeitpunkt der Untersuchung eine Kardiomegalie sowie eine mittelgradige
Trikuspidalklappeninsuffizienz, das andere Pferd Vorhofflimmern auf.
Von den 509 kontaktierten Besitzern antworteten 31 (6%) auf das Anschreiben mit
beigefügtem Fragebogen und frankiertem Rückumschlag nicht, da sie entweder unbekannt
verzogen waren oder im Falle eines Pferdeverkaufs der neue Besitzer nicht erreichbar war.
Somit konnten von den insgesamt 555 Pferden immerhin 478 Besitzer (86%) erreicht werden.
182 (38%) der 478 erreichbaren Besitzer schickten den ausgefüllten Fragebogen zur
Auswertung an die Klinik zurück. 80 (17%) von ihnen wünschten eine kardiologische
Nachuntersuchung ihres Pferdes, die in der hiesigen Klinik durchgeführt wurde.
41 Besitzer (9%) waren aus verschiedenen Gründen an einer Nachuntersuchung ihres Pferdes
nicht interessiert (Tabelle 8) und die übrigen 61 Pferde (13%) waren in unterschiedlich langen
Zeitabständen nach dem Klinikaufenthalt spontan verstorben bzw. euthanasiert worden und
standen deshalb für eine kardiologische Nachuntersuchung nicht zur Verfügung (Abbildungen
7a, b).
84
Kapitel 4: Ergebnisse
555
kardiologische
Patienten
46
euthanasierte
Patienten direkt im
Anschluss an die US
VF: n = 20
HKI: n = 19
VSD: n = 5
AES: n = 1
VES: n = 1
509
angeschriebene Besitzer
31
unbekannt verzogene
Besitzer
182 beantwortete
Fragebögen
HKI: n = 127
VF: n = 36
AES: n = 11
VES: n = 3
VSD: n = 5
102
nur Fragebögen
HKI: n = 66
VF: n = 23
AES: n = 7
VES: n = 2
VSD: n = 4
US
HKI
VF
AES
VES
VSD
n
=
=
=
=
=
=
=
296
unbeantwortete
Fragebögen
80 Fragebögen und
nachuntersuchte Pferde
HKI: n = 61
VF: n = 13
AES: n = 4
VES: n = 1
VSD: n = 1
Untersuchung
Herzklappeninsuffizienz
Vorhofflimmern
Atriale Extrasystolen
Ventrikuläre Extrasystolen
Ventrikelseptumdefekt
Pferdezahl
Abbildung 7a: Übersicht zur
Fragebogenaktion und zu dem Anteil
der kardiologisch nachuntersuchten
Pferde bei 509 Patienten mit
Herzerkrankungen
85
Kapitel 4: Ergebnisse
nachuntersuchte
Pferde
n = 80
Klappeninsuffizienzen
n = 61
Rhythmusstörungen
n = 18
Ventrikelseptumdefekt
n=1
Abbildung 7b: Übersicht zu dem Anteil der 80 kardiologisch nachuntersuchten Pferde
Die Nachuntersuchung (U2) der 80 Pferde erfolgte im Mittel 4,1 ± 1,9 Jahre nach der
Erstuntersuchung. Das längste Untersuchungsintervall erstreckte sich auf elf (n = 1), das
kürzeste Intervall auf zwei Jahre (n = 18). Die meisten Pferde (n = 35; 44%) wurden in einem
zeitlichen Abstand von zwei bis drei Jahren zur Erstuntersuchung nachuntersucht (Tabelle 7).
Tabelle 7: Untersuchungsintervall (US-Intervall)
zwischen Erst- und Nachuntersuchung
bei 80 Pferden
US-Intervall
(Jahre)
Pferdezahl n (%)
2-3
35 (43,8)
4-5
19 (23,8)
6 - 11
26 (32,5)
Summe
80 (100)
86
Kapitel 4: Ergebnisse
4.3
Spezielle Ergebnisse der Befragung von 182 Besitzern
herzkranker Pferde
4.3.1
Frage 1: Warum wurde die kostenlose Nachuntersuchung des Pferdes
nicht in Anspruch genommen?
102
(21%)
der
insgesamt
478
erreichbaren
Pferdebesitzer
nahmen
zwar
die
Nachuntersuchung nicht in Anspruch, schickten jedoch den ausgefüllten Fragebogen an die
Klinik zurück. Am häufigsten war die Nachuntersuchung deshalb nicht möglich, weil etwa
die Hälfte (n = 61) der 102 Pferde inzwischen verstorben bzw. euthanasiert worden war. Von
diesen
Patienten
litten
zum
Zeitpunkt
der
Erstuntersuchung
38
Pferde
an
Herzklappeninsuffizienzen, 21 Pferde an Vorhofflimmern, ein Pferd an atrialen Extrasystolen
und ein Pferd an einem Ventrikelseptumdefekt. Als Todesursache wurde bei 27 dieser Pferde
die Herzerkrankung genannt (Tabelle 8, grau unterlegt). 16 von ihnen wiesen zum Zeitpunkt
der Erstuntersuchung Vorhofflimmern und elf Rückflüsse an mindestens einer Herzklappe
auf. Lediglich von 15 Pferden war bekannt, wie lange sie nach der Untersuchung noch gelebt
haben: x = 2,5 Jahre. Acht Pferde hatten zu diesem Zeitpunkt eine Kardiomegalie und
Symptome einer Herzerkrankung. Insgesamt wiesen 24 der 27 Pferde, die aufgrund der
Herzerkrankung euthanasiert worden waren, zum Zeitpunkt der Erstuntersuchung
Dimensionsveränderungen
mindestens
einer
Herzkammer
und
nach
Aussage
der
Pferdebesitzer Krankheitssymptome wie z.B. Leistungsabfall, vermehrtes Schwitzen,
Atembeschwerden, eine verlängerte Erholungszeit, Apathie, Abmagerung, Ödeme, Husten
oder einen schwankenden Gang auf. Die übrigen 34 Pferde, die zum Zeitpunkt der Befragung
nicht mehr lebten, waren aufgrund von Koliken oder anderen Gründen verstorben bzw.
euthanasiert worden. 24 Pferde (24%) waren mit unbekanntem Verbleib verkauft worden und
kamen deshalb für eine Nachuntersuchung nicht in Frage und 17 Pferdebesitzern (17%) war
der Aufwand, in die Klinik zu fahren, zu groß (Tabelle 8).
87
Kapitel 4: Ergebnisse
Tabelle 8: Gründe für die fehlende Nachuntersuchung bei 102 Pferden
Pferdezahl
n
neuer
Besitzer
Aufwand
zu groß
Pferd
verstorben
(Herz)
Pferd
verstorben
(Kolik)
Pferd verstorben
(andere Gründe)
n = 102 (%)
24 (23,5)
17 (16,7)
27 (26,5)
8 (7,8)
26 (25,5)
4.3.2
Frage 2: Aus welchem Grund wurde das Pferd bei der Erstuntersuchung
in die Klinik für Pferde überwiesen?
Von den 182 Pferdebesitzern, die beantwortete Fragebögen zurückgesendet haben, hatten 100
(55%) bereits vor der Überweisung in die Klinik zur Erstuntersuchung den Verdacht auf eine
Herzerkrankung ihres Pferdes. 84 dieser Pferde wiesen bei der folgenden kardiologischen
Erstuntersuchung ein Herzgeräusch auf. Die Frage nach der vom Haustierarzt verdächtigten
Herzerkrankung wurde nur von wenigen Pferdebesitzern beantwortet: Sie nannten als
Überweisungsgrund entweder ein Herzgeräusch (n = 34), eine Herzarrhythmie (n = 5) oder
beides (n = 14).
Bei 42 Pferden (23%) war die Herzerkrankung bei Klinikeinstellung bereits bekannt. Die
übrigen 40 Pferde (22%) wurden nicht wegen einer Herzerkrankung überwiesen. Bei ihnen
wurde diese als Zufallsbefund in der Klinik festgestellt (Tabelle 9).
Tabelle 9: Überweisungsgrund zur Erstuntersuchung bei 182 herzkranken Pferden
Pferdezahl n
Verdacht auf
Herzerkrankung
Herzerkrankung
bereits bekannt
Herzerkrankung
nicht bekannt
n = 182 (%)
100 (54,9)
42 (23,1)
40 (22,0)
88
Kapitel 4: Ergebnisse
Frage 3: Welche Krankheitssymptome wurden bei dem Pferd vor und
4.3.3
nach der kardiologischen Diagnose beobachtet?
Von 182 Pferden wiesen 20% bei der Erstuntersuchung und 21% auch nach der
kardiologischen Diagnose einen für die Besitzer erkennbaren Leistungsabfall auf.
4.3.3.1
Pferde mit Herzklappeninsuffizienzen
60 Besitzer (47%) der 127 Pferde mit Herzgeräuschen und Herzklappeninsuffizienzen, zu
denen beantwortete Fragebögen vorlagen, beschrieben ihr Pferd vor der erstmaligen
kardiologischen Diagnostik und 67 Besitzer (53%) auch danach als beschwerdefrei. Die am
häufigsten genannten Symptome zum Zeitpunkt der Erstuntersuchung waren eine verlängerte
Erholungszeit und vermehrtes Schwitzen nach Belastung sowie ein Leistungsabfall.
4.3.3.2
Pferde mit Herzrhythmusstörungen
Nur zwölf (33%) von 36 Pferden mit Vorhofflimmern wurden vor der ersten Untersuchung
und 16 (44%) nach der Untersuchung von den Besitzern als frei von Symptomen einer
Herzerkrankung beurteilt. Sechs (55%) der elf Pferde mit atrialen Extrasystolen, jedoch
keins der Pferde mit ventrikulären Extrasystolen wiesen nach Aussage der Besitzer zum
Zeitpunkt der Erstuntersuchung keinerlei Symptome einer Herzerkrankung auf. Die
häufigsten Krankheitssymptome der Pferde mit Herzrhythmusstörungen waren die gleichen
wie die der Pferde mit Herzklappeninsuffizienzen.
4.3.3.3
Pferde mit Ventrikelseptumdefekt
Drei Besitzer (60%) der fünf Pferde mit Ventrikelseptumdefekten, zu denen beantwortete
Fragebögen vorlagen, beschrieben ihr Pferd vor und zwei Besitzer (40%) nach der
erstmaligen kardiologischen Diagnostik als beschwerdefrei.
Die
von
Besitzern
am
häufigsten
beobachteten
Symptome
bei
Pferden
mit
Herzklappeninsuffizienzen, Vorhofflimmern sowie atrialen und ventrikulären Extrasystolen
sind in Tabelle 10 aufgeführt.
89
Kapitel 4: Ergebnisse
4.3.3.4
Kardiologische Befunde bei beschwerdefreien Pferden
Bei den aufgeführten 80 beschwerdefreien Pferden wurden die Herzgeräusche bzw.
Herzrhythmusstörungen als Zufallsbefunde durch eine vom Haustierarzt durchgeführte
Auskultation festgestellt. Dies erfolgte bei 34 Pferden im Rahmen einer Ankaufsuntersuchung
(Tabelle 13) und bei 46 Pferden während einer Routineuntersuchung (Impfung/Sedierung).
90
Kapitel 4: Ergebnisse
Tabelle 10: Krankheitssymptome der Pferde vor und nach der kardiologischen Diagnose (Mehrfachnennungen möglich)
Symptome
91
HKI
U1
(n = 67)
HKI
U2
(n = 60)
VF
U1
(n = 24)
VF
U2
(n = 20)
AES
U1
(n = 5)
AES
U2
(n = 5)
VES
U1
(n = 3)
VES
U2
(n = 3)
VSD
U1
(n = 2)
VSD
U2
(n = 3)
Erholungszeit ↑
Schwitzen ↑
39
19
19
10
3
1
5
1
2
1
Leistung ↓
18
16
13
5
2
2
4
-
-
2
Atemproblematik
Husten
Fieber
2
18
13
9
2
2
2
2
-
-
Abmagerung
5
7
4
5
-
-
-
-
-
-
Ödeme
Zusammenbruch
3
4
3
5
1
-
-
-
-
-
HKI
VF
AES
VES
VSD
n
=
=
=
=
=
=
Herzklappeninsuffizienz
Vorhofflimmern
Atriale Extrasystolen
Ventrikuläre Extrasystolen
Ventrikelseptumdefekt
Anzahl der Pferde
U1
U2
=
=
Erstuntersuchung
Nachuntersuchung
Kapitel 4: Ergebnisse
4.3.4
Frage 4: Wie wurde das Pferd vor bzw. nach der kardiologischen
Erstuntersuchung eingesetzt?
Von den 182 Pferdebesitzern haben 153 diese Frage beantwortet. Von 101 Pferden mit
Herzklappeninsuffizienzen wurden 43 Pferde (43%), die zuvor im Sport eingesetzt wurden,
auch zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung noch als Sportpferd genutzt. 36 (36%) von ihnen
erbrachten die gleiche oder eine höhere Leistung und sieben (7%) eine geringere Leistung als
vor der kardiologischen Diagnostik. Insgesamt wurden lediglich sieben Pferde (7%) reiterlich
nicht mehr genutzt. Einen Überblick über die Nutzungsänderung zwischen der Erst-(U1) und
Nachuntersuchung (U2) der 101 Pferde mit verschiedenen Herzklappeninsuffizienzen gibt
Tabelle 11a. Von den 33 Pferden mit Vorhofflimmern wurden zehn Pferde (30%) noch als
Sportpferd genutzt. Sechs Pferde (18%) wurden reiterlich gar nicht mehr eingesetzt. Einen
Überblick über die Nutzungsänderung zwischen der Erst- und Nachuntersuchung der
insgesamt
47
Pferde
mit
Herzrhythmusstörungen
und
der
fünf
Pferde
mit
Ventrikelseptumdefekten gibt Tabelle 11b.
Tabelle 11a: Nutzungsänderung von 101 Pferden mit Klappeninsuffizienzen
gleiche
Pferdezahl n Leistung im
Sport
zwischen
U1 und U2
MVI
n = 41 (%)
16 (39,0)
AOI
n = 13 (%)
4 (30,8)
TVI
n = 6 (%)
1 (16,7)
PVI
n = 4 (%)
3 (75,0)
MVI, TVI
n = 21 (%)
8 (38,1)
MVI, AOI
n = 7 (%)
2 (28,6)
> 2 Klappen
n = 9 (%)
2 (22,2)
Summe:
n = 101 (%)
36 (35,6)
geringere
Leistung
im Sport
zwischen
U1 und U2
Freizeitpferd
sowohl bei
U1 als auch
U2
Umstellung v.
Sport- zum
Freizeitpferd
zwischen U1
und U2
keine
reiterliche
Nutzung
mehr bei
U2
3 (7,3)
15 (36,6)
6 (14,6)
1 (2,4)
1 (7,7)
6 (46,2)
2 (15,4)
0
1 (16,7)
2 (33,3)
2 (33,3)
0
0
1 (25,0)
0
0
0
9 (42,9)
2 (9,5)
2 (9,5)
1 (14,3)
2 (28,6)
1 (14,3)
1 (14,3)
1 (11,1)
3 (33,3)
0
3 (33,3)
7 (6,9)
38 (37,6)
13 (12,9)
7 (6,9)
92
Kapitel 4: Ergebnisse
Tabelle 11b: Nutzungsänderung von 52 Pferden mit Herzrhythmusstörungen und
fünf Pferden mit Ventrikelseptumdefekten
geringere
gleiche
Pferdezahl n Leistung im Leistung im
Sport
Sport
zwischen
zwischen
U1 und U2 U1 und U2
VF
n = 33 (%)
8 (24,2)
2 (6,1)
ES
n = 14 (%)
5 (35,7)
2 (14,3)
VSD
n = 5 (%)
Summe:
n = 52 (%)
13 (25,0)
4 (7,7)
n
U1
U2
MVI
PVI
=
=
=
=
=
Pferdezahl
Erstuntersuchung
Nachuntersuchung
Mitralklappeninsuffizienz
Pulmonalklappeninsuffizienz
Freizeitpferd
sowohl bei
U1 als auch
U2
Umstellung v.
Sport- zum
Freizeitpferd
zwischen U1
und U2
keine
reiterliche
Nutzung
mehr bei
U2
9 (27,3)
8 (24,2)
6 (18,2)
2 (14,3)
3 (21,4)
2 (14,3)
2 (40,0)
2 (40,0)
1 (20,0)
13 (25,0)
13 (25,0)
9 (17,3)
VF
ES
HKI
TVI
AOI
=
=
=
=
=
Vorhofflimmern
Extrasystolen
Herzklappeninsuffizienz
Trikuspidalklappeninsuffizienz
Aortenklappeninsuffizienz
Insgesamt wurden von 153 Pferden 84 (55%) genauso genutzt wie vor Erhebung der
Herzbefunde. 63 Pferde (41%) erbrachten eine geringere Leistung und sechs Pferde (4%)
wurden in höheren Turnierklassen eingesetzt als zuvor (Tabelle 12).
Tabelle 12: Veränderung der Leistung von 153 Pferden vor und nach der
kardiologischen Diagnose
Leistung zwischen Erst- und
Nachuntersuchung
Pferdezahl n (%)
geringere Leistung
63 (41,2)
gleiche Leistung
84 (54,9)
höhere Leistung
6 (3,9)
Summe
153 (100)
93
Kapitel 4: Ergebnisse
Von den 182 Pferden, deren Besitzer die Frage nach der Nutzung ihrer Pferde beantwortet
haben, wurden 129 Pferde als Reitpferd genutzt. Vor der kardiologischen Erstuntersuchung
(U1) wurden 48 Pferde in Dressur- und Springprüfungen der Klassen E (einfach) bis L
(leicht) und 36 Pferde in den Klassen M (mittelschwer) und S (schwer) gestartet. 45 Pferde
wurden
im
Freizeitbereich
eingesetzt.
Zum
Zeitpunkt
der
kardiologischen
Nachuntersuchung (U2) wurden nur noch 38 Pferde in Turnierprüfungen der Klassen E bis
L und lediglich noch 24 Pferde in den Klassen M und S gestartet. Die meisten Pferde (n = 67)
wurden zu diesem Zeitpunkt als Freizeitpferd genutzt. Eine Übersicht über alle vor bzw. nach
der Diagnostik im Turniersport oder Freizeitbereich reiterlich genutzten 129 Pferden mit
kardiologischen Befunden ist in der Abbildung 8 dargestellt.
U1
n Pferde
U2
70
67
60
50
48
45
40
38
30
36
20
24
10
0
Dressur/Springen
Kl. E-L
Dressur/Springen
Kl. M-S
Freizeitbereich
Abbildung 8: Einsatz von 129 Sport- und Freizeitpferden bei U1 und U2
n
=
Pferdezahl
94
Kapitel 4: Ergebnisse
Eine Übersicht über die weitere Nutzung von in den mittelschweren und schweren Klassen
gestarteten Sportpferden nach der Erstuntersuchung gibt Abbildung 9.
Dressur/Springen
Kl. M/S (n = 36)
VF:
HKI:
ES:
VSD:
U1
U2
Dressur/
Springen
Kl. M/S
(n = 17)
VF: n = 5
HKI: n = 9
ES: n = 3
Dressur/
Springen
Kl. A/L
(n = 2)
HKI: n = 2
n = 10
n = 18
n= 7
n= 1
Freizeit
(n = 13)
VF:
HKI:
ES:
VSD:
n=4
n=5
n=3
n=1
Abbildung 9: Einsatz von 36 Sportpferden der Klassen M und S nach der
kardiologischen Diagnose
n
HKI
VF
VSD
ES
U1
U2
=
=
=
=
=
=
=
Pferdezahl
Herzklappeninsuffizienz
Vorhofflimmern
Ventrikelseptumdefekt
Extrasystolen
Erstuntersuchung
Nachuntersuchung
95
Zucht/
Weide
(n = 4)
VF: n = 1
HKI: n = 2
ES: n = 1
Kapitel 4: Ergebnisse
4.3.5
Frage 5: Wurde der Herzbefund im Rahmen einer Ankaufsuntersuchung
festgestellt?
Bei 34 (19%) von 182 Pferden, von denen 132 Pferde ein Herzgeräusch und 50 Pferde eine
Herzrhythmusstörung
hatten,
wurde
das
Herzgeräusch
(n
=
29)
bzw.
die
Herzrhythmusstörung (n = 5) im Rahmen einer Ankaufsuntersuchung entdeckt. 24 (71%)
aller 34 Kaufinteressenten entschieden sich dazu, das Pferd dennoch zu kaufen, meistens
jedoch zu einem reduzierten Preis (n = 18; 53%). Zehn (29%) der geplanten Verkäufe kamen
aufgrund der Herzerkrankung nicht zustande (Tabelle 13).
Bei 21 der insgesamt 28 Pferde, bei denen ein Herzgeräusch im Rahmen der
Ankaufsuntersuchung entdeckt worden war, war die Mitralklappe betroffen: Bei 13 dieser 21
Pferde wurde später eine isolierte Mitralklappeninsuffizienz, bei sieben eine kombinierte
Mitral- und Trikuspidalklappeninsuffizienz und bei einem Pferd eine kombinierte Mitral- und
Aortenklappeninsuffizienz diagnostiziert. Vier dieser 21 Pferde wurden aufgrund des
Herzbefundes gar nicht, zwölf zu einem reduzierten Preis und fünf zum gleichen Preis
verkauft. Bei einem der 28 Pferde wurde später eine Pulmonalklappeninsuffizienz und bei
einem Pferd eine Trikuspidalklappeninsuffizienz festgestellt. Das erstgenannte Pferd wurde
zu einem verminderten Preis und das Pferd mit der Trikuspidalklappeninsuffizienz aufgrund
des Herzbefundes gar nicht verkauft.
Von den drei Pferden mit Vorhofflimmern wurde eins zum gleichen Preis, eins zum
reduzierten Preis und eins aufgrund des Herzbefundes gar nicht verkauft. Eins der zwei
Pferde mit Extrasystolen wurde zum reduzierten Preis und eins aufgrund des Herzbefundes
gar nicht verkauft. Das eine Pferd mit dem Ventrikelseptumdefekt wurde aufgrund des
Herzbefundes nicht verkauft.
96
Kapitel 4: Ergebnisse
Tabelle 13: Einfluss der verschiedenen Herzerkrankungen auf das Kaufverhalten von 34
potentiellen Käufern
Pferdezahl n
Verkauf zum
vereinbarten Preis
Verkauf zum
verminderten Preis
kein Verkauf
aufgrund der
Herzbefunde
HKI
n = 28 (%)
5 (17,9)
16 (57,1)
7 (25,0)
VF
n = 3 (%)
1 (33,3)
1 (33,3)
1 (33,3)
ES
n = 2 (%)
_
1 (50,0)
1 (50,0)
VSD
n = 1 (%)
_
_
1 (100,0)
Summe:
n = 34 (100)
6 (17,6)
18 (52,9)
10 (29,4)
n
HKI
VF
ES
VSD
=
=
=
=
=
Pferdezahl
Herzklappeninsuffizienz
Vorhofflimmern
Extrasystolen
Ventrikelseptumdefekt
97
Kapitel 4: Ergebnisse
4.3.6
Frage 6: Waren die Pferdebesitzer mit der Betreuung in der Klinik
zufrieden?
Von 182 Pferdebesitzern, die diese Frage beantworteten, waren 179 (98%) mit der Betreuung
in der Klinik zufrieden.
Nur drei Pferdebesitzer (2%) waren aufgrund eines langen Aufenthaltes ihres Pferdes in der
Klinik oder einer als wenig persönlich empfundenen Betreuung von Pferd und Besitzer mit
der Behandlung nicht zufrieden.
4.3.7
Frage 7: War der Krankenbericht der Klinik verständlich?
179 (98%) von 182 Pferdebesitzern beurteilten den Krankenbericht als verständlich. Lediglich
drei Besitzer (2%) empfanden diesen aufgrund verwendeter medizinischer Fachausdrücke und
unzureichender Erklärung von Krankheit und Therapiemöglichkeiten unverständlich (Tabelle
14).
Tabelle 14: Beurteilung der Verständlichkeit des Krankenberichtes durch 182
Pferdebesitzer
Pferdezahl n
Krankenbericht verständlich
Krankenbericht unverständlich
n = 182 (%)
179 (98,4)
3 (1,6)
98
Kapitel 4: Ergebnisse
4.4
Eigene Untersuchung
Es wurden 80 Pferde mit folgenden Diagnosen bei der Erstuntersuchung nachuntersucht: 24
Pferde
mit
einer
isolierten
Mitralklappeninsuffizienz,
acht
Pferde
mit
einer
Aortenklappeninsuffizienz, sechs Pferde mit einer Trikuspidalklappeninsuffizienz, sechs
Pferde mit einer kombinierten Mitral- und Aortenklappeninsuffizienz, 13 Pferde mit einer
kombinierten Mitral- und Trikuspidalklappeninsuffizienz, vier Pferde mit Rückflüssen an
mehr als zwei Herzklappen, 13 Pferde mit Vorhofflimmern, fünf Pferde mit Extrasystolen und
ein Pferd mit einem Ventrikelseptumdefekt (Tabelle 15).
Tabelle 15: Häufigkeit der Diagnosen von 80 Pferden
bei Erst-(U1) und Nachuntersuchung (U2)
U1
U2
MVI
TVI
AOI
=
=
=
=
=
Zeitpunkt der
Untersuchung
U1
U2
MVI
24
22
AOI
8
8
TVI
6
3
MVI + AOI
6
13
MVI + TVI
13
13
> 2 Klappen
4
8
VF
13
10
ES
5
2
VSD
1
1
Summe
80
80
Erstuntersuchung
Nachuntersuchung
Mitralklappeninsuffizienz
Trikuspidalklappeninsuffizienz
Aortenklappeninsuffizienz
99
VF
=
ES
=
VSD =
Vorhofflimmern
Extrasystolen
Ventrikelseptumdefekt
Kapitel 4: Ergebnisse
Von
den
24
Pferden,
die
zum
Zeitpunkt
der
Erstuntersuchung
eine
isolierte
Mitralklappeninsuffizienz aufwiesen, hatten bei der Nachuntersuchung nur noch 14 eine
solche. Bei fünf Pferden war eine Trikuspidalklappeninsuffizienz, bei drei Pferden eine
Aortenklappeninsuffizienz und bei zwei Pferden waren entweder Rückflüsse an der
Trikuspidal-
und
Pulmonalklappe
oder
an
der
Trikuspidal-
und
Aortenklappe
hinzugekommen. Fünf von acht Pferden mit isolierter Aortenklappeninsuffizienz bei der
Erstuntersuchung hatten diese auch noch bei der Nachuntersuchung. Die drei übrigen Pferde
hatten eine zusätzliche oder isolierte Mitralklappeninsuffizienz sowie Rückflüsse an der
Mitral-
und
Aortenklappe
entwickelt.
Von
sechs
Pferden
mit
isolierter
Trikuspidalklappeninsuffizienz bei der Erstuntersuchung wiesen bei der Nachuntersuchung
lediglich noch zwei Pferde eine solche auf. Zwei Pferde hatten eine zusätzliche oder isolierte
Mitralklappeninsuffizienz entwickelt und bei zwei Pferden lagen zum Zeitpunkt der
Nachuntersuchung zusätzlich entweder Rückflüsse an der Mitral- und Aortenklappe oder an
der Mitral- und Pulmonalklappe vor (Abbildung 10a). Alle sechs Pferde, die bei der
Erstuntersuchung eine kombinierte Mitral- und Aortenklappeninsuffizienz hatten, wiesen
diese auch noch bei der Nachuntersuchung auf. Dagegen hatten von 13 Pferden mit
kombinierter Mitral- und Trikuspidalklappeninsuffizienz bei der Erstuntersuchung nur
noch fünf Pferde bei der Nachuntersuchung eine solche. Sechs Pferde hatten eine isolierte
Mitralklappeninsuffizienz, ein Pferd eine kombinierte Mitral- und Aortenklappeninsuffizienz
und ein Pferd eine isolierte Trikuspidalklappeninsuffizienz entwickelt. Vier Pferde wiesen bei
der kardiologischen Erstuntersuchung Rückflüsse an mehr als zwei Herzklappen auf: Dabei
handelte es sich um Rückflüsse an der Mitral-, Aorten- und Trikuspidalklappe. Bei der
Nachuntersuchung wiesen zwei Pferde nur noch Rückflüsse an der Mitral- und Aortenklappe
auf. Die zwei anderen Pferde hatten an den gleichen Klappen Rückflüsse wie schon bei der
Erstuntersuchung (Abbildung 10b).
100
Kapitel 4: Ergebnisse
Elf der 13 Pferde, die bei der Erstuntersuchung Vorhofflimmern gezeigt hatten, wiesen auch
bei der Nachuntersuchung Vorhofflimmern auf. Zwei Pferde waren erfolgreich therapiert
worden
und
zeigten
bei
der
Nachuntersuchung
eine
kombinierte
Aorten-
und
Trikuspidalklappeninsuffizienz. Ein Pferd, das bei der Erstuntersuchung nur während
Belastung Vorhofflimmern gezeigt hatte, fiel bei der Nachuntersuchung ebenfalls nur noch
mit einer Trikuspidal- und Aortenklappeninsuffizienz auf.
Eins der vier Pferde mit atrialen Extrasystolen bei der Erstuntersuchung zeigte diese auch
bei der Nachuntersuchung, die drei anderen hatten -genau wie das Pferd mit ventrikulären
Extrasystolen bei der Erstuntersuchung- bei der Nachuntersuchung keine Extrasystolen
mehr, sondern wiesen Rückflüsse an zwei oder drei Herzklappen auf.
101
Kapitel 4: Ergebnisse
MVI
(n = 14)
MVI+TVI
(n = 5)
MVI
(n = 24)
MVI+AOI
(n = 3)
> 2 Herzklappen
(n = 2)
AOI
(n = 5)
MVI
(n = 1)
AOI
(n = 8)
MVI+AOI
(n = 1)
> 2 Herzklappen
(n = 1)
TVI
(n = 2)
MVI
(n = 1)
TVI
(n = 6)
MVI+TVI
(n = 1)
> 2 Herzklappen
(n = 2)
Abbildung 10a: Veränderung der Herzklappeninsuffizienzen von der Erst- zur
Nachuntersuchung
102
Kapitel 4: Ergebnisse
MVI,
AOI
(n = 6)
MVI+AOI
(n = 6)
MVI+TVI
(n = 5)
MVI,
TVI
(n = 13)
MVI
(n = 6)
TVI
(n = 1)
MVI+AOI
(n = 1)
MVI+AOI
(n = 2)
> 2 Herzklappen
(n = 4)
> 2 Herzklappen
(n = 2)
Abbildung 10b: Veränderung der Herzklappeninsuffizienzen von der Erst- zur
Nachuntersuchung
103
Kapitel 4: Ergebnisse
4.4.1.
Alter, Gewicht, Größe, Geschlecht und Rasse der 80 Pferde
Das Durchschnittsalter der Pferde betrug bei der Nachuntersuchung 13,5 ± 5,2 Jahre. Dabei
war das älteste Pferd 26 und das jüngste Pferd vier Jahre alt. Das mittlere Gewicht betrug
590,1 ± 67,5 kg, die mittlere Größe 166,5 ± 0,1 cm. Bei den meisten nachuntersuchten
Pferden (n = 39; 49%) handelte es sich um Wallache. Weiterhin wurden 27 Stuten (34%) und
14 Hengste (17%) untersucht. Die am häufigsten untersuchten Rassen waren Hannoveraner
(n = 30; 38%) und Trakehner (n = 12; 15%). Zusätzlich wurden Warmblüter anderer Rassen,
sowie wenige Araber, Traber, Painthorses, Friesen, Fjordpferde und Haflinger untersucht
(Kapitel 3, Tabelle 1).
4.4.2
Bei
Allgemeine klinische Befunde bei der Erst- und Nachuntersuchung
der
Erstuntersuchung
Aortenklappeninsuffizienz
als
wurde
auch
sowohl
bei
einem
bei
Pferd
einem
mit
Pferd
mit
Vorhofflimmern
einer
das
Allgemeinbefinden aufgrund eines Unterbauch- und Brustödems als gestört beurteilt.
Im Rahmen der klinischen Nachuntersuchung wiesen ebenfalls zwei Pferde ein gestörtes
Allgemeinbefinden auf: Das eine Pferd litt an Vorhofflimmern und zeigte Ödeme sowie eine
Tachykardie. Es war jedoch bei der Erstuntersuchung klinisch unauffällig gewesen. Ein Pferd
mit einer Aortenklappeninsuffizienz hatte bereits bei der Erstuntersuchung ein gestörtes
Allgemeinbefinden gezeigt und wies auch bei der Nachuntersuchung eine deutlich erhöhte
Atemfrequenz in Ruhe auf.
Bei der Nachuntersuchung wiesen 73 Pferde einen guten, drei Pferde einen adipösen und vier
Pferde
einen
mäßigen
Ernährungszustand
auf.
Bei
vier
Patienten
Lungenauskultation geringgradig inspiratorisch verschärfte Atemgeräusche.
104
ergab
die
Kapitel 4: Ergebnisse
4.4.3
Spezielle Befunde des Herz- und Kreislaufsystems bei der Erst- und
Nachuntersuchung
Im Rahmen der Erstuntersuchung wiesen 60 Pferde mindestens ein Herzgeräusch, fünf
Pferde sowohl ein Herzgeräusch als auch eine -arrhythmie und zwölf Pferde eine
Herzarrhythmie auf. Bei der Nachuntersuchung hatten insgesamt 61 Pferde mindestens ein
Herzgeräusch, sieben Pferde sowohl ein Herzgeräusch als auch eine -arrhythmie und sechs
Pferde eine Herzarrhythmie.
Bei 31 (48%) der insgesamt 65 Pferde, die bei der Erstuntersuchung mit mindestens einem
Herzgeräusch aufgefallen waren, hatte sich das Herzgeräusch in der Zeit zwischen der
kardiologischen Erst- und Nachuntersuchung nicht verändert. Bei sieben Pferden (11%) war
das Herzgeräusch leiser und bei acht Pferden (12%) lauter geworden. 16 Pferde (25%) wiesen
im Rahmen der kardiologischen Nachuntersuchung im Vergleich zur Erstuntersuchung ein
zusätzliches Herzgeräusch auf der anderen Körperseite auf. Drei Pferde (5%) hatten zum
Zeitpunkt der Nachuntersuchung kein Herzgeräusch mehr.
Vier Pferde, bei denen bei der Erstuntersuchung lediglich eine Herzrhythmusstörung
auskultierbar war, wiesen bei der Nachuntersuchung ein Herzgeräusch auf und zwei Pferde,
die zuvor auskultatorisch unauffällig gewesen waren, zeigten erst bei der Nachuntersuchung
ein Herzgeräusch (Tabelle 16).
Tabelle 16: Entwicklung der Herzgeräusche bei 65 Pferden zwischen der Erst- und
Nachuntersuchung
Pferdezahl
n
Geräusch
unverändert
Geräusch
leiser
Geräusch
lauter
zusätzliches
Geräusch
Geräusch
nicht mehr
vorhanden
n = 65 (%)
31 (47,7)
7 (10,8)
8 (12,3)
16 (24,6)
3 (4,6)
Von den 24 Pferden, die bei der Erstuntersuchung eine Mitralklappeninsuffizienz
aufgewiesen hatten, blieb das Herzgeräusch bei zehn Pferden (42%) unverändert laut, bei
zwei Pferden (8%) wurde es lauter, bei zwei Pferden (8%) leiser und bei zehn Pferden (42%)
trat ein zusätzliches Herzgeräusch auf.
105
Kapitel 4: Ergebnisse
Bei den acht Pferden mit einer Aortenklappeninsuffizienz blieb das Geräusch bei drei
Pferden (38%) unverändert laut, bei zwei Pferden (25%) wurde es lauter, bei einem Pferd
(12%) leiser und bei zwei Pferden (25%) kam ein zusätzliches Geräusch hinzu.
Von den sechs Pferden mit einer Trikuspidalklappeninsuffizienz blieb das Herzgeräusch bei
zwei Pferden (33%) unverändert laut, bei einem Pferd (17%) wurde es lauter, bei einem Pferd
(17%) leiser und bei zwei Pferden (33%) kam ein neues Herzgeräusch hinzu. Von sechs
Pferden mit kombinierter Mitral- und Aortenklappeninsuffizienz wiesen bei der
Nachuntersuchung vier Pferde (67%) ein unverändert lautes Geräusch und zwei Pferde (33%)
ein lauteres Herzgeräusch auf. Sechs (46%) der 13 Pferde mit kombinierter Mitral- und
Trikuspidalklappeninsuffizienz wiesen bei der Nachuntersuchung ein gleichlautes
Geräusch, jeweils drei Pferde (23%) ein lauteres Geräusch bzw. leiseres Geräusch und ein
Pferd (8%) ein zusätzliches Herzgeräusch auf der anderen Körperseite auf.
Bei der Erstuntersuchung waren 33 (51%) der 65 Herzgeräusche systolischen Ursprungs mit
einem Punktum maximum über der Mitralklappe. 14 Pferde (21%) zeigten sowohl auf der
linken als auch auf der rechten Seite ein systolisches Geräusch mit Punktum maximum über
der Mitral- bzw. Trikuspidalklappe. Sechs Pferde (9%) hatten ein systolisches Geräusch mit
Punktum maximum über der Trikuspidalklappe und ein Pferd (2%) mit Punktum maximum
über der Aortenklappe. Acht Herzgeräusche (12%) waren diastolischer Natur mit Punktum
maximum über der Aortenklappe und drei Pferde (5%) wiesen sowohl ein systolisches als
auch diastolisches Geräusch mit Punktum maximum über der Mitral- bzw. Aortenklappe auf.
Bei der Nachuntersuchung waren 20 (29%) der insgesamt 68 Herzgeräusche systolischen
Ursprungs mit einem Punktum maximum über der Mitralklappe. 29 Pferde (43%) wiesen
sowohl auf der linken als auch auf der rechten Körperseite ein systolisches Geräusch mit
Punktum maximum über der Mitral- bzw. Trikuspidalklappe auf. Sechs Pferde (9%) hatten
ein systolisches Herzgeräusch mit Punktum maximum über der Trikuspidalklappe und drei
Pferde (4%) mit einem Punktum maximum über der Aortenklappe. Neun Herzgeräusche
(13%) waren diastolischer Natur mit Punktum maximum über der Aortenklappe. Ein Pferd
(2%) wies auf der linken Körperseite ein systolisches Geräusch mit Punktum maximum über
der Mitralklappe sowie ein diastolisches Geräusch mit Punktum maximum über der
Aortenklappe auf.
106
Kapitel 4: Ergebnisse
4.4.4
Ergebnisse der eigenen elektrokardiographischen Untersuchung
Bei der Erstuntersuchung der 80 klinisch und weiterführend kardiologisch kontrollierten
Patienten fielen insgesamt 13 Pferde mit Vorhofflimmern auf. Neun dieser Pferde wiesen
zusätzlich Rückflüsse an einer oder mehreren Herzklappen auf. Vier Pferde hatten im RuheEKG ausschließlich atriale Extrasystolen und ein Pferd ventrikuläre Extrasystolen
kombiniert
mit
einer
Herzklappeninsuffizienz.
Die
übrigen
Pferde
waren
elektrokardiographisch unauffällig.
Bei der Nachuntersuchung zeigten nur noch zehn Pferde Vorhofflimmern, nachdem zwei
Pferde mit Chinidinsulfat erfolgreich therapiert worden waren, und ein Pferd, das bei der
Erstuntersuchung nur während Belastung Vorhofflimmern gezeigt hatte, bei der
Nachuntersuchung sowohl in Ruhe als auch unter Belastung keine Rhythmusstörung mehr
zeigte. Bei sieben Pferden wurde nach der Erstuntersuchung aufgrund einer schlechten
Prognose oder auf Wunsch der Besitzer auf eine Chinidinsulfattherapie verzichtet. Ein Pferd
wurde erfolglos therapiert und zwei Pferde zeigten nach zunächst erfolgreicher Therapie ein
Rezidiv bei der Nachuntersuchung.
Drei der vier Pferde, die bei der Erstuntersuchung ausschließlich Vorhofflimmern gezeigt
hatten, wiesen bei der Nachuntersuchung zusätzlich Rückflüsse an einer oder mehreren
Herzklappen auf. Zwei von vier Pferden, die bei der Erstuntersuchung ausschließlich atriale
Extrasystolen im Ruhe-EKG aufwiesen, waren bei der Nachuntersuchung im EKG
unauffällig, zeigten jedoch Rückflüsse an einer oder mehreren Herzklappen. Ein Pferd zeigte
noch immer ausschließlich atriale Extrasystolen, ein Pferd mit atrialen Extrasystolen bei der
Erstuntersuchung wies bei der Nachuntersuchung ventrikuläre Extrasystolen kombiniert mit
Rückflüssen an drei Herzklappen auf. Das Pferd mit ventrikulären Extrasystolen und
Herzklappeninsuffizienz bei der Erstuntersuchung zeigte bei der Nachuntersuchung ein
unauffälliges EKG, jedoch Rückflüsse an zwei Herzklappen.
107
Kapitel 4: Ergebnisse
4.4.5
Ergebnisse der eigenen echokardiographischen Untersuchung
4.4.5.1
Erkrankungen der verschiedenen Herzklappen bei der Erst-(U1) und
Nachuntersuchung (U2)
Sowohl bei der echokardiographischen Erst- als auch bei der Nachuntersuchung wiesen die
meisten Pferde mit Herzklappeninsuffizienzen eine isolierte Mitralklappeninsuffizienz auf
(U1: n = 24; 39% / U2: n = 22; 33%). Acht Pferde zeigten sowohl bei der Erst- (13%) als
auch bei der Nachuntersuchung (12%) eine Aortenklappeninsuffizienz. Eine isolierte
Trikuspidalklappeninsuffizienz hatten bei der Erstuntersuchung sechs (10%) und bei der
Nachuntersuchung drei Pferde (4%). Rückflüsse an der Mitral- und Trikuspidalklappe
wiesen sowohl bei der Erstuntersuchung 13 Pferde (21%) als auch bei der Nachuntersuchung
13 Pferde (19%) auf. Eine kombinierte Mitral- und Aortenklappeninsuffizienz hatten bei
der Erstuntersuchung sechs (10%) und bei der Nachuntersuchung 13 Pferde (20%). Die Zahl
derjenigen Pferde, die an mehr als zwei Herzklappen Insuffizienzen zeigten, stieg von vier
Pferden (7%) bei der Erstuntersuchung auf acht Pferde (12%) bei der Nachuntersuchung
(Tabelle 15, Abbildungen 10a, b).
4.4.5.2
Ergebnisse der echokardiographischen B-Mode-Untersuchung.
Die Durchmesser des linken und rechten Atriums, des linken Ventrikels und der Aorta der 61
Pferde mit Herzklappeninsuffizienzen vergrößerten sich im Untersuchungszeitraum zwischen
Erst- und Nachuntersuchung im Durchschnitt tendenziell (Tabelle 17).
Tabelle 17: Durchschnittliche Größe von linkem und rechtem Atrium, Aorta und linkem
Ventrikel bei der Erst-(U1) und Nachuntersuchung (U2) bei 61 Pferden mit
Herzklappeninsuffizienzen
Pferdezahl n
s
linkes Atrium
(cm)
( x ± s)
rechtes Atrium
(cm)
( x ± s)
Aorta
(cm)
( x ± s)
linker Ventrikel
(cm)
( x ± s)
U1
n = 61
U2
n = 61
13,1± 1,1
7,9 ± 1,0
7,8 ± 0,7
12,4 ± 1,9
13,5 ± 1,1
8,5 ± 1,1
8,1 ± 0,7
12,9 ± 1,0
=
Standardabweichung
x
108
=
Mittelwert
Kapitel 4: Ergebnisse
Bei einigen der 61 nachuntersuchten Pferde mit Herzklappeninsuffizienzen wurde jedoch eine
signifikante Vergrößerung einiger Herzdimensionen im Verlauf des Beobachtungsintervalls
festgestellt. Dabei waren die bei der Erstuntersuchung im Normbereich liegenden Werte des
linken Ventrikels bei Pferden mit kombinierter Mitral- und Aortenklappeninsuffizienz und
des linken Vorhofs bei Pferden mit kombinierter Mitral- und Trikuspidalklappeninsuffizienz
bei der Nachuntersuchung über die Norm erhöht. Bei Pferden mit einer isolierten
Aortenklappeninsuffizienz konnte zwar eine signifikante Vergrößerung des linken Ventrikels
registriert werden, die absolute Ventrikelgröße war jedoch noch in der Norm (Tabelle 18).
4.4.5.2.1
Pferde mit Mitralklappeninsuffizienzen
Bei 24 der 61 nachuntersuchten Pferde mit Herzklappeninsuffizienzen lag bei der
Erstuntersuchung und bei 22 dieser Pferde bei der Nachuntersuchung eine isolierte
Mitralklappeninsuffizienz vor. 19 Pferde zeigten bei der Erstuntersuchung und 26 Pferde bei
der Nachuntersuchung eine kombinierte Mitralklappeninsuffizienz (Tabelle 15).
Bei den Pferden, die sowohl bei der Erst-(U1) als auch bei der Nachuntersuchung (U2) eine
isolierte Mitralklappeninsuffizienz aufwiesen, vergrößerte sich der Durchmesser des linken
Vorhofs (LA) im Untersuchungszeitraum tendenziell, jedoch nicht signifikant.
Bei den Pferden, die bei beiden Untersuchungen sowohl eine Mitral- als auch eine
Aortenklappeninsuffizienz aufwiesen, vergrößerte sich der linke Vorhof nicht und der
Aortendurchmesser im Durchschnitt nur tendenziell. Der linke Ventrikel dieser Pferde
hingegen vergrößerte sich schwach signifikant.
Pferde mit Mitral- und Trikuspidalklappeninsuffizienz wiesen bei der Nachuntersuchung
einen schwach signifikant vergrößerten linken Vorhof und einen tendenziell vergrößerten
rechten Vorhof auf.
Zum Zeitpunkt der Erstuntersuchung war das linke Atrium der 24 Pferde mit
Mitralklappeninsuffizienz bei den meisten Pferde (n = 15; 63%) nicht dilatiert bzw. kleiner als
13,6 cm. Bei drei Pferden (13%) war das linke Atrium zwischen 13,6 cm und 13,9 cm
geringgradig und bei weiteren sechs Pferden (25%) mit mehr als 13,9 cm deutlich vergrößert.
Bei der Nachuntersuchung zeigten insgesamt elf Pferde eine Vergrößerung des linken
Atriums auf 14 cm und mehr (Abbildung 11).
109
Kapitel 4: Ergebnisse
U1
U2
linkes Atrium in der
Norm
(n = 10)
linkes Atrium in der Norm
(n =15)
linkes Atrium ↑
(n = 1)
linkes Atrium ↑↑
(n = 4)
linkes Atrium in der
Norm
(n = 0)
linkes Atrium ↑
(n =3)
linkes Atrium ↑
(n = 1)
linkes Atrium ↑↑
(n = 2)
linkes Atrium in der
Norm
(n =1)
linkes Atrium ↑↑
(n =6)
linkes Atrium ↑
(n = 0)
linkes Atrium ↑↑
(n =5)
linkes Atrium in der Norm :
≤ 13,5 cm
linkes Atrium ↑
:
> 13,5 < 14,0 cm
linkes Atrium ↑↑
:
≥ 14,0 cm
Abbildung 11: Vorhofgrößen bei 24 Pferden mit Mitralklappeninsuffizienz: Vergleich
zwischen Erst- und Nachuntersuchung
110
Kapitel 4: Ergebnisse
4.4.5.2.2
Pferde mit isolierter Aortenklappeninsuffizienz
Bei den Pferden, die sowohl bei der Erst- als auch bei der Nachuntersuchung eine isolierte
Aortenklappeninsuffizienz
aufwiesen,
vergrößerte
sich
der
durchschnittliche
Aortenwurzeldurchmesser im Untersuchungszeitraum ebenfalls nur tendenziell, jedoch nicht
signifikant. Der linke Ventrikel dieser Pferde hingegen vergrößerte sich schwach signifikant.
4.4.5.2.3
Pferde mit isolierter Trikuspidalklappeninsuffizienz
Der rechte Vorhof der Pferde, die sowohl bei der ersten als auch bei der zweiten
kardiologischen
Untersuchung
eine
isolierte
Trikuspidalklappeninsuffizienz
hatten,
vergrößerte sich zwischen beiden Untersuchungen tendenziell, jedoch nicht signifikant.
4.4.5.2.4
Einzelfallbetrachtungen
Bei zwei Pferden mit einer Mitralklappeninsuffizienz vergrößerte sich ein zuvor
geringgradig vergrößerter linker Vorhof (13,6 cm) bei dem einen Pferd in einem
Beobachtungszeitraum von drei Jahren zu einem mittelgradig vergrößerten linken Vorhof
(15,2 cm) bzw. bei dem anderen Pferd innerhalb von sechs Jahren von einem normalem
linken Vorhof (13,4 cm) zu einem mittelgradig vergrößerten linken Vorhof (14,4 cm). Bei
einem Pferd, das sowohl zum Zeitpunkt der Erst- als auch der Nachuntersuchung eine Mitralund Trikuspidalklappeninsuffizienz aufwies, vergrößerte sich der zuvor normal große linke
Vorhof (12,5 cm) in einem Untersuchungsintervall von sechs Jahren mittelgradig auf 14,0 cm.
Alle Pferde wurden von ihren Besitzern zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung als
beschwerdefrei beschrieben.
Zwei
Pferde
mit
Aortenklappeninsuffizienz
hingegen
zeigten
in
einem
Untersuchungszeitraum von zwei bzw. fünf Jahren einen von 9,9 auf 11,9 cm bzw. von 13,8
auf 14,5 cm vergrößerten linken Ventrikel. Beide Besitzer gaben an, bei ihren Pferden
Symptome einer Herzerkrankung wie eine verlängerte Erholungszeit und vermehrtes
Schwitzen nach Belastung, Leistungsabfall, Atembeschwerden sowie Unterbrust- und
bauchödeme beobachtet zu haben. Bei einem Pferde mit kombinierter Aorten- und
Mitralklappeninsuffizienz vergrößerte sich der linke Ventrikel innerhalb von zwei Jahren
von 14,0 auf 15,0 cm. Das Pferd zeigte einen Leistungsabfall sowie vermehrtes Schwitzen
nach Belastung.
111
Kapitel 4: Ergebnisse
Tabelle 18: Veränderung der Größe der Herzkammern bei 61 Pferden mit
unterschiedlich erkrankten Herzklappen nach durchschnittlich
4,6 Jahren
Herzkammer/
- struktur
LAd
AOd
LVd
LAd
RAd
LAd
AOd
LVd
*
x (cm)
s (cm)
MV
TV
AO
AOd
LAd
RAd
LVd
p
↑
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
erkrankte Herzklappe(n)
bei U1
x (cm) s (cm)
erkrankte Herzklappe(n)
bei U2
x (cm) s (cm)
MV + AO (n = 6)
MV + AO (n = 6)
13,1 ± 1,3
7,7 ± 0,6
12,6 ± 1,8
13,1 ± 1,8
7,9 ± 0,9
13,5 ± 1,2 ↑
> 0,8
> 0,3
< 0,05*
MV + TV (n = 13)
MV + TV (n = 5)
12,9 ± 1,2
8,3 ± 0,8 ↑
13,8 ± 1,3 ↑
9,4 ± 0,5 ↑
MV + TV (n = 13)
MV (n = 6)
13,2 ± 1,5
13,7 ± 0,8 ↑
AO (n = 8)
AO (n = 5)
7,7 ± 0,8
11,5 ± 1,5
7,9 ± 0,5
12,8 ± 1,1
Signifikanz
U1
Mittelwert
U2
Standardabweichung
n
Mitralklappe
Trikuspidalklappe
Aortenklappe
Durchmesser der Aorta
Durchmesser des linken Atriums
Durchmesser des rechten Atriums
Durchmesser des linken Ventrikels
Irrtumswahrscheinlichkeit
oberhalb der oberen Norm
112
=
=
=
p
< 0,05*
> 0,05
> 0,47
> 0,57
< 0,05*
Erstuntersuchung
Nachuntersuchung
Pferdezahl
Kapitel 4: Ergebnisse
4.4.5.3
Ergebnisse der echokardiographischen M-Mode-Untersuchung
Die Verkürzungsfraktion des linken Ventrikels (FS %) veränderte sich bei den 80 Pferden mit
unterschiedlichen Herzerkrankungen nicht signifikant (Tabelle 31, Anhang).
4.4.5.4
Ergebnisse der farbkodierten und konventionellen DopplerEchokardiographie
Weder die Vena contracta (hämodynamisch relevantes Ostium der Regurgitation) noch die
maximale Rückflussgeschwindigkeit (Vmax.), das Geschwindigkeit-Zeit-Integral (VTI) oder
das Rückflussvolumen (DV) der jeweils betroffenen Herzklappe veränderte sich bei den 61
Pferden mit Herzklappenerkrankungen im Zeitraum von zwei bis elf Jahren signifikant.
4.4.5.4.1
Entwicklung bei Pferden mit isolierter Mitralklappeninsuffizienz bei der
Erstuntersuchung (n = 24)
Die durchschnittliche Größe der Vena contracta der Mitralklappe veränderte sich bei Pferden
mit isolierter Mitralklappeninsuffizienz bei Erst- und Nachuntersuchung (n = 14) nicht. Bei
den Pferden, die bei der Erstuntersuchung eine isolierte Mitralklappeninsuffizienz, bei der
Nachuntersuchung jedoch eine kombinierte Mitral- und Aortenklappeninsuffizienz (n = 3)
aufwiesen,
vergrößerte
sich
diese
ebenfalls
nicht.
Bei
Pferden
mit
isolierter
Mitralklappeninsuffizienz bei der Erstuntersuchung und kombinierter Mitral- und
Trikuspidalklappeninsuffizienz (n = 5) bei der Nachuntersuchung vergrößerte sie sich
lediglich tendenziell.
Dennoch
zeigten
sich
bei
neun
von
insgesamt
24
Pferden
mit
isolierter
Mitralklappeninsuffizienz im Untersuchungszeitraum Veränderungen in der Beurteilung der
Herzklappenerkrankungen anhand der Größe der Vena contracta. Bei der Erstuntersuchung
hatten vier Pferde (17%) und bei der Nachuntersuchung ein Pferd (4%) eine geringgradige
(ggr.) Mitralklappeninsuffizienz. Eine mittelgradige (mgr.) Mitralklappeninsuffizienz wiesen
bei der Erstuntersuchung zwölf Pferde (50%) und bei der Nachuntersuchung neun Pferde
(38%) auf. Eine hochgradige (hgr.) Mitralklappeninsuffizienz hatten bei der Erstuntersuchung
acht Pferde (33%) und bei der Nachuntersuchung 14 Pferde (58%) (Tabelle 19).
113
Kapitel 4: Ergebnisse
Obwohl sich die durchschnittliche Größe der Vena contracta bei den Pferden mit
Mitralklappeninsuffizienz nicht signifikant vergrößerte, führten die Veränderungen der Vena
contracta dieser neun Pferde bei der Nachuntersuchung mit dem Beurteilungsschlüssel nach
VIETH (2001) zu einer anderen Beurteilung dieser Klappenerkrankung im Vergleich zur
Erstuntersuchung.
Tabelle 19: Veränderung der Größe der Vena contracta zwischen Erst-(U1) und
Nachuntersuchung (U2) bei 24 Pferden mit Mitralklappeninsuffizienz (MVI)
Schweregrad der
MVI
U1
n Pferde
ggr. MVI
4
1
mgr.: 3
mgr. MVI
12
6
hgr.: 6
hgr. MVI
8
8
-
4.4.5.4.2
U2 (nach x 4,4 Jahren)
n Pferde
unverändert
verändert
Entwicklung bei Pferden mit kombinierter Mitral- und
Trikuspidalklappeninsuffizienz bei der Erstuntersuchung (n = 13)
Bei den Pferden, die sowohl bei der Erst- als auch bei der Nachuntersuchung eine kombinierte
Mitral- und Trikuspidalklappeninsuffizienz aufwiesen (n = 5), vergrößerte sich die Vena
contracta an beiden Herzklappen lediglich tendenziell. Die Pferde, die bei der
Nachuntersuchung lediglich noch eine isolierte Mitralklappeninsuffizienz hatten (n = 6),
zeigten ebenfalls eine tendenziell vergrößerte Vena contracta.
Von insgesamt 13 Pferden mit kombinierter Mitral- und Trikuspidalklappeninsuffizienz
zeigten eine geringgradige Mitralklappeninsuffizienz bei der Erstuntersuchung vier Pferde
(31%)
und
bei
der
Nachuntersuchung
ein
Pferd
(8%).
Eine
mittelgradige
Mitralklappeninsuffizienz hatten bei der Erstuntersuchung fünf (38%) und bei der
Nachuntersuchung sechs Pferde (46%) und eine hochgradige Mitralklappeninsuffizienz
wiesen bei der Erstuntersuchung vier (31%) und bei der Nachuntersuchung sechs Pferde
114
Kapitel 4: Ergebnisse
(46%)
auf.
Eine
geringgradige
Trikuspidalklappeninsuffizienz
hatten
bei
der
Erstuntersuchung vier (31%) und bei der Nachuntersuchung sieben Pferde (54%). Neun
Pferde (69%) wiesen zum Zeitpunkt der Erstuntersuchung und fünf Pferde (38%) zum
Zeitpunkt der Nachuntersuchung eine mittelgradige Trikuspidalklappeninsuffizienz auf. Eine
hochgradige Trikuspidalklappeninsuffizienz hatte lediglich ein Pferd (8%) bei der
Nachuntersuchung (Tabelle 20a, b).
Tabelle 20a: Veränderung der Größe der Vena contracta an der Mitralklappe zwischen
Erst-(U1) und Nachuntersuchung (U2) bei 13 Pferden mit kombinierter
Mitral (MVI)- und Trikuspidalklappeninsuffizienz (TVI)
Schweregrad der
MVI
U1
n Pferde
U2 (nach x 5,4 Jahren)
n Pferde
unverändert
verändert
ggr. MVI
4
1
mgr.: 1
hgr.: 2
mgr. MVI
5
3
hgr.: 2
hgr. MVI
4
2
mgr.: 2
Tabelle 20b: Veränderung der Größe der Vena contracta an der Trikuspidalklappe
zwischen Erst-(U1) und Nachuntersuchung (U2) bei 13 Pferden mit
kombinierter Mitral (MVI)- und Trikuspidalklappeninsuffizienz (TVI)
Schweregrad der
TVI
U1
n Pferde
U2 (nach x 5,4 Jahren)
n Pferde
unverändert
verändert
ggr. TVI
4
3
mgr.: 1
mgr. TVI
9
4
ggr.: 4
hgr.: 1
hgr. TVI
-
-
-
115
Kapitel 4: Ergebnisse
4.4.5.4.3
Entwicklung bei Pferden mit kombinierter Mitral- und
Aortenklappeninsuffizienz bei der Erstuntersuchung (n = 6)
Bei allen Patienten, die sowohl bei der Vor- als auch bei der Nachuntersuchung eine
kombinierte Mitral- und Aortenklappeninsuffizienz aufwiesen, vergrößerte sich die Vena
contracta an beiden Herzklappen lediglich tendenziell.
Alle sechs Pferde (100%) mit kombinierter Mitral- und Aortenklappeninsuffizienz wiesen
bei der Erstuntersuchung eine mittelgradige Mitralklappeninsuffizienz auf. Bei der
Nachuntersuchung hatten drei Pferde eine mittelgradige (50%) und drei Pferde (50%) eine
hochgradige Mitralklappeninsuffizienz. Eine mittelgradige Aortenklappeninsuffizienz hatten
bei der Erstuntersuchung fünf (83%) und bei der Nachuntersuchung drei Pferde (50%). Eine
hochgradige Aortenklappeninsuffizienz wiesen bei der Erstuntersuchung ein Pferd (17%) und
bei der Nachuntersuchung drei Pferde (50%) auf (Tabelle 21a, b).
Tabelle 21a: Veränderung der Größe der Vena contracta an der Mitralklappe zwischen
Erst-(U1) und Nachuntersuchung (U2) bei 6 Pferden mit kombinierter
Mitral (MVI)- und Aortenklappeninsuffizienz (AOI)
Schweregrad der
MVI
U1
n Pferde
U2 (nach x 2,7 Jahren)
n Pferde
unverändert
verändert
ggr. MVI
-
-
-
mgr. MVI
6
3
hgr.: 3
hgr. MVI
-
-
-
116
Kapitel 4: Ergebnisse
Tabelle 21b: Veränderung der Größe der Vena contracta an der Aortenklappe zwischen
Erst-(U1) und Nachuntersuchung (U2) bei 6 Pferden mit kombinierter
Mitral (MVI)- und Aortenklappeninsuffizienz (AOI)
Schweregrad der
AOI
U1
n Pferde
U2 (nach x 2,7 Jahren)
n Pferde
unverändert
verändert
ggr. AOI
-
-
-
mgr. AOI
5
3
hgr.: 2
hgr. AOI
1
1
-
Pferde mit mehreren Rückflüssen an der Mitralklappe
33 der insgesamt 55 Pferde mit isolierter und/oder kombinierter Mitralklappeninsuffizienz
hatten sowohl bei der Erst- als auch bei der Nachuntersuchung lediglich einen Rückfluss an
der Mitralklappe. Zehn Pferde wiesen sowohl zum Zeitpunkt der Erst- als auch der
Nachuntersuchung zwei oder mehrere Rückflüsse an der Mitralklappe auf. Bei diesen
Patienten vergrößerte sich das linke Atrium zwar nicht signifikant, jedoch deutlicher als bei
Patienten mit lediglich einem Rückfluss an der Mitralklappe (Tabelle 22).
Tabelle 22: Größenänderung des linken Atriums (LA) zwischen Erst-(U1) und
Nachuntersuchung (U2) bei 43 Pferden mit einem oder mehreren
Rückflüssen an der Mitralklappe
Pferdezahl (n)
n
↑
Ø LA (cm)
U1
Ø LA (cm)
U2
n = 33
1 Rückfluss
13,4
13,9 ↑
n =10
2 Rückflüsse
13,3
14,2 ↑
=
=
Pferdezahl
oberhalb der oberen Norm
117
Kapitel 4: Ergebnisse
4.4.5.4.4
Entwicklung bei Pferden mit isolierter Aortenklappeninsuffizienz bei der
Erstuntersuchung (n = 8)
Bei den Pferden, die sowohl bei der Erst- als auch bei der Nachuntersuchung eine isolierte
Aortenklappeninsuffizienz (n = 8) aufwiesen, vergrößerte sich die Vena contracta der
Aortenklappe nicht. Bei der Erstuntersuchung hatten drei Pferde (37%) und bei der
Nachuntersuchung vier Pferde (50%) eine mittelgradige Aortenklappeninsuffizienz. Eine
hochgradige Aortenklappeninsuffizienz wiesen bei der Erstuntersuchung fünf Pferde (63%)
und bei der Nachuntersuchung vier Pferde (50%) auf (Tabelle 23).
Tabelle 23: Veränderung der Größe der Vena contracta an der Aortenklappe zwischen
Erst-(U1) und Nachuntersuchung (U2) bei 8 Pferden mit isolierter
Aortenklappeninsuffizienz (AOI)
Schweregrad der
AOI
U1
n Pferde
ggr. AOI
-
-
-
mgr. AOI
3
3
-
hgr. AOI
5
4
mgr.: 1
4.4.5.4.5
U2 (nach x 4,6 Jahren)
n Pferde
unverändert
verändert
Entwicklung bei Pferden mit isolierter Trikuspidalklappeninsuffizienz bei
der Erstuntersuchung (n = 6)
Bei Patienten mit alleiniger Trikuspidalklappeninsuffizienz (n = 6) vergrößerte sich die
Vena contracta im Untersuchungszeitraum nicht signifikant. Dennoch zeigten drei Pferde
Veränderungen, die zu einer anderen Graduierung führten als bei der Erstuntersuchung.
Bei der Erstuntersuchung wies ein Pferd (17%) und bei der Nachuntersuchung wiesen zwei
Pferde (33%) eine geringgradige Trikuspidalklappeninsuffizienz auf. Eine mittelgradige
Trikuspidalklappeninsuffizienz hatten bei der Erstuntersuchung fünf (83%) und bei der
Nachuntersuchung vier Pferde (67%) (Tabelle 24).
118
Kapitel 4: Ergebnisse
Tabelle 24: Veränderung der Größe der Vena contracta an der Trikuspidalklappe
zwischen Erst-(U1) und Nachuntersuchung (U2) bei 6 Pferden mit
Trikuspidalklappeninsuffizienz (TVI)
Schweregrad der
TVI
U1
n Pferde
ggr. TVI
1
-
mgr.: 1
mgr. TVI
5
3
ggr.: 2
hgr. TVI
-
-
-
4.4.5.5
U2 (nach x 5,5 Jahren)
n Pferde
unverändert
verändert
Korrelation der klinischen Befunde mit der zweidimensionalen und
farbkodierten Echokardiographie
Bei acht der insgesamt 61 Pferde mit Herzklappeninsuffizienzen wurde das Herzgeräusch
zwischen Erst- und Nachuntersuchung lauter. Zwei dieser Pferde wiesen zum Zeitpunkt der
Erstuntersuchung eine isolierte Mitralklappeninsuffizienz, zwei Pferde eine kombinierte
Mitral- und Aortenklappeninsuffizienz, zwei Pferde eine kombinierte Mitral- und
Trikuspidalklappeninsuffizienz, ein Pferd eine isolierte Trikuspidal- und ein Pferd eine
isolierte Aortenklappeninsuffizienz auf.
Bei sechs (75%) dieser Pferde verschlechterte sich auch der Grad der Klappenerkrankung
(Größe der Vena contracta). Bei den übrigen zwei Pferden (25%) dieser Gruppe wurde die
Vena contracta kleiner.
Bei allen acht Pferden, die bei der Nachuntersuchung ein lauteres Herzgeräusch aufwiesen,
vergrößerten sich auch die Herzdimensionen. So betrug z.B. die mittlere Vorhofgröße dieser
Pferde bei der Erstuntersuchung 13,2 cm und bei der Nachuntersuchung 14,0 cm.
119
Kapitel 4: Ergebnisse
4.4.5.6
Ergebnisse der Graduierung der Herzerkrankung
Unter Berücksichtigung sämtlicher kardiologischer Befunde (Beurteilungsscore nach
GEHLEN 1998) waren zum Zeitpunkt der Erstuntersuchung von den 80 nachuntersuchten
Pferden 19 Pferde (24%) geringgradig, 37 Pferde (46%) mittelgradig, 18 Pferde (22%)
hochgradig und sechs Pferde (8%) höchstgradig herzkrank. Bei der Nachuntersuchung
wiesen sechs Pferde (7%) eine geringgradige, 31 Pferde (39%) eine mittelgradige, 32 Pferde
(40%) eine hochgradige und elf Pferde (14%) eine höchstgradige Herzerkrankung auf
(Abbildungen 12, 13).
35 (44%) aller 80 nachuntersuchten herzkranken Pferde, 26 (43%) der Pferde mit
Herzklappeninsuffizienzen und neun (50%) der Pferde mit Herzrhythmusstörungen zeigten
im Untersuchungszeitraum bezüglich des Schweregrads der Herzerkrankung keine
Veränderung. 39 (49%) aller 80 Pferde, 33 (54%) der Pferde mit Herzklappeninsuffizienzen
und fünf (28%) der Pferde mit Herzrhythmusstörungen verschlechterten sich. Sechs (8%)
der 80 Pferde wurden bei der Nachuntersuchung besser eingestuft, davon zwei (3%) der
Pferde mit Herzklappeninsuffizienzen und vier (22%) der Pferde mit Herzrhythmusstörungen
(Tabellen 25a, b, c). Das Pferd mit dem Ventrikelseptumdefekt verschlechterte sich im
Untersuchungszeitraum graduell.
120
Kapitel 4: Ergebnisse
n Pferde
40
U1
37
30
U2
32
31
20
19
18
10
11
6
0
ggr. Herzerkrankung
6
mgr. Herzerkrankung
hgr. Herzerkrankung
högr. Herzerkrankung
Abbildung 12: Anzahl der gering-, mittel-, hoch- und höchstgradig herzkranken Pferde
zum Zeitpunkt der Erst-(U1) und Nachuntersuchung (U2) von insgesamt
80 Pferden
ggr.
mgr.
hgr.
högr.
=
=
=
=
geringgradig
mittelgradig
hochgradig
höchstgradig
121
Kapitel 4: Ergebnisse
Grad der Herzerkrankung U1
Grad der Herzerkrankung U2
unverändert
(n = 4)
geringgradig
(n = 19)
mittelgradig
(n = 12)
hochgradig
(n = 3)
unverändert
(n = 16)
geringgradig
(n = 2)
mittelgradig
(n = 37)
hochgradig
(n = 18)
höchstgradig
(n = 1)
unverändert
(n = 10)
mittelgradig
(n = 3)
hochgradig
(n = 18)
höchstgradig
(n = 5)
unverändert
(n = 5)
höchstgradig
(n = 6)
mittelgradig
(n = 1)
Abbildung 13: Entwicklung des kardiologischen Gesamtstatus (Beurteilungsscore nach
GEHLEN 1998) von der Erst- zur Nachuntersuchung anhand der
Schweregradeinteilung bei 80 Pferden
122
Kapitel 4: Ergebnisse
Tabelle 25a: Veränderung des Schweregrads bei 80 Pferden mit Herzerkrankungen
zwischen Erst-(U1) und Nachuntersuchung (U2)
Schweregrad der Herzerkrankung
unverändert
n Pferde (%)
35 (43,8)
besser
6 (7,5)
schlechter
39 (48,8)
Tabelle 25b: Veränderung des Schweregrads bei 61 Pferden mit
Herzklappeninsuffizienz zwischen Erst-(U1) und Nachuntersuchung (U2)
Schweregrad der Herzerkrankung
unverändert
n Pferde (%)
26 (42,6)
besser
2 (3,3)
schlechter
33 (54,1)
Tabelle 25c: Veränderung des Schweregrads bei 18 Pferden mit
Herzrhythmusstörungen zwischen Erst-(U1) und Nachuntersuchung (U2)
Schweregrad der Herzerkrankung
unverändert
n Pferde (%)
9 (50,0)
besser
4 (22,2)
schlechter
5 (27,8)
123
Kapitel 4: Ergebnisse
4.4.5.7
Vergleich der Graduierung anhand der Vena contracta mit der
Graduierung nach dem Score von GEHLEN (1998)
Zusammenfassend wurden bei der Erstuntersuchung 13 von insgesamt 76 Rückflüssen an
verschiedenen Herzklappen als geringgradig, 45 als mittelgradig und 18 als hochgradig
eingestuft. Von den 13 Pferden mit geringgradigen Klappeninsuffizienzen wurden sieben
Pferde auch nach dem klinischen Beurteilungsscore von GEHLEN (1998) als geringgradig
herzkrank und sechs Pferde als mittelgradig herzkrank eingestuft. Von den 18 Pferden mit
hochgradigen Herzklappeninsuffizienzen wurden laut dem klinischen Score nach GEHLEN
(1998) lediglich fünf Pferde als hochgradig herzkrank eingestuft. Zehn wurden als
mittelgradig und drei sogar nur als geringgradig klinisch herzkrank beurteilt.
Bei der Nachuntersuchung wurden elf von insgesamt 78 Rückflüssen als geringgradig, 36
als mittelgradig und 31 als hochgradig herzkrank beurteilt. Von den elf Pferden mit
geringgradigen Klappeninsuffizienzen wurden auch nach dem klinischen Score fünf Pferde
als geringgradig herzkrank eingestuft und sechs Pferde als mittelgradig herzkrank.
Von den 31 Pferden mit hochgradigen Klappeninsuffizienzen wurden nach dem klinischen
Beurteilungsscore 21 Pferde als hoch- bzw. höchstgradig beurteilt. Zehn Pferde hingegen
wurden klinisch lediglich als mittelgradig herzkrank eingestuft.
4.4.5.8
Einfluss verschiedener Parameter auf die Entwicklung wichtiger
sonographischer Ergebnisse bei Herzklappeninsuffizienzen von 61 Pferden
In der vorliegenden Studie lag keine statistisch signifikante Abhängigkeit der B-Mode-, MMode- und CW-Doppler-Werte vom Untersuchungsabstand, der Nutzung sowie dem Alter
vor. Lediglich das Rückflußvolumen (DV) und die Vena contracta (V.c.) an der Aortenklappe
waren positiv mit der Nutzung der Pferde korreliert.
124
Kapitel 4: Ergebnisse
4.4.5.8.1
Nutzung
Beim Vergleich der Größe des linken Atriums von Pferden, die im Untersuchungszeitraum
lediglich als Freizeitpferde genutzt wurden (n = 9) mit dem linken Vorhof von Pferden, die in
der gleichen Zeit als Turnierpferd (n = 9) eingesetzt wurden, wird deutlich, dass sich der
Vorhof der Freizeitpferde im Gegensatz zu dem der Turnierpferde schwach signifikant
vergrößerte (Abbildung 14).
U1
‫ ٭‬Linkes Atrium
(cm)
U2
n.s.
14,0
*
13,8
13,6
13,4
9 Pferde
9 Pferde
13,2
13,0
9 Pferde
12,8
9 Pferde
12,6
12,4
Turnierpferde
Freizeitpferde
Abbildung 14: Größenänderung des linken Atriums in Abhängigkeit von der Nutzung
der Pferde
*
=
p < 0,05
n.s.
=
nicht signifikant
125
Kapitel 4: Ergebnisse
4.4.5.8.2
Alter bei der Nachuntersuchung
Bei dem Vergleich des kardialen Gesamtstatus mit dem Alter der 61 Pferde mit
Herzklappeninsuffizienzen bei der Nachuntersuchung wurde deutlich, dass sich die meisten
Pferde (n = 12; 75%) in der Gruppe der 14- bis 17jährigen Pferde (n = 16) verschlechtert
hatten. In der Gruppe der vier- bis neunjährigen (n = 19) Patienten hatten sich acht Pferde
(42%), in der Gruppe der zehn- bis 13jährigen (n = 16) ebenfalls acht Pferde (50%) und in der
Gruppe der 18- bis 26jährigen (n = 10) drei Pferde (30%) verschlechtert (Tabelle 26).
Tabelle 26: Veränderung des kardialen Gesamtstatus bei 61 Pferden mit
Herzklappeninsuffizienzen verschiedenen Alters zwischen Erst-(U1) und
Nachuntersuchung (U2)
Altersgruppen
(n Pferde)
Schweregrad der Herzerkrankung
n Pferde (%)
unverändert
schlechter
besser
4- bis 9jährig
(n = 19)
10 (52,6)
8 (42,1)
1 (5,3)
10- bis 13jährig
(n = 16)
8 (50,0)
8 (50,0)
0
14- bis 17jährig
(n = 16)
4 (25,0)
12 (75,0)
0
18- bis 26jährig
(n = 10)
6 (60,0)
3 (30,0)
1 (10,0)
126
Kapitel 5: Diskussion
5
Diskussion
Sowohl bei Freizeit- als auch bei Sportpferden werden nicht selten - auch als Zufallsbefunde kardiologische Diagnosen gestellt, ohne dass vorher eine Leistungseinschränkung von den
Besitzern bzw. Reitern erkannt wird. Um in Zukunft eine bessere Prognose zu Belastbarkeit
und sportlicher Leistung von Freizeit- und Sportpferden mit Herzbefunden erstellen zu
können, und die Häufigkeit unterschiedlicher Herzerkrankungen beim Reitpferd zu
untersuchen, wurde eine Langzeitstudie an 555 Pferden (überwiegend Warmblutpferde)
durchgeführt. Es konnten von den Besitzern beantwortete Fragebögen zum gesundheitlichen
Zustand, der Leistung sowie dem sportlichen Einsatz von 182 Pferden ausgewertet und
zusätzlich 80 dieser Pferde klinisch, elektro- und echokardiographisch in einem zeitlichen
Abstand zur Erstuntersuchung von zwei bis elf Jahren nachuntersucht werden. Von 46
weiteren Pferden war bekannt, dass diese direkt im Anschluss an die Untersuchung oder an
einen Therapieversuch in der Klinik euthanasiert worden waren. Somit lagen von insgesamt
228 herzkranken Pferden Informationen über deren Krankheitsverläufe vor. Davon sind
lediglich acht hochgradig herzkranke Pferde (ca. 4%) mit Vorhofflimmern und/oder einer
Kardiomegalie an den Folgen der Herzerkrankung spontan verstorben.
Eine derartige Studie war angezeigt, da im Gegensatz zur Humanmedizin (NISHIMURA et
al. 1985) generell nur wenige Verlaufsuntersuchungen zu herzkranken Pferden - insbesondere
Reitpferden - vorliegen (KÖSTER 1996, MICHL 2001, VERDEGAAL et al. 2002). Die
meisten Studien mit höheren Fallzahlen sind an klinisch gesunden Vollblutpferden oder
Trabern, allerdings über höchstens 18 Monate, durchgeführt worden (BLISSITT und
BONAGURA 1995a, b, REEF 1988, 1989a, YOUNG und WOOD 2000, BUHL et al. 2005a,
b). Vollblüter unterscheiden sich jedoch bedeutsam von Warmblutpferden: Einerseits haben
sie einen wesentlich leichteren und kleineren Körperbau. Das lässt zunächst kleinere
Herzdimensionen als z.B. bei Warmblütern vermuten (SLATER und HERRTAGE 1995).
Andererseits ist das Herz im Vergleich zum Körpergewicht größer als das Herz von Pferden
anderer Rassen (GUNN 1989, KLINE und FOREMAN 1991). Des Weiteren haben Vollblüter
in einem Alter von vier Jahren, in dem die sportliche Karriere von Warmblütern gerade erst
beginnt, den größten Teil ihrer Karriere bereits hinter sich (STADLER et al. 1993).
127
Kapitel 5: Diskussion
Auch in Bezug auf die Inzidenz verschiedener Herzklappeninsuffizienzen liegen - soweit für
das Warmblutpferd bisher bekannt - Unterschiede zwischen dem Vollblut- und dem
Warmblutpferd vor: Beim Rennpferd scheint die Trikuspidalklappeninsuffizienz deutlich
häufiger vorzukommen als die Mitralklappeninsuffizienz (BLISSITT und BONAGURA
1995a, b, REEF 1995, MARR 2005). Das trifft für die auskultatorisch ermittelten
Herzgeräusche und weitaus häufiger für die sonographisch diagnostizierten Rückflüsse zu.
Beim Vollblutpferd finden sich Herznebengeräusche, die auf eine Mitralklappeninsuffizienz
zurückzuführen
sind,
bei
3,5%,
und
Herznebengeräusche,
die
auf
eine
Trikuspidalklappeninsuffizienz zurückzuführen sind, bei 9% aller Pferde (PATTESON und
CRIPPS 1993). In einer weiteren Studie an 111 Vollblutpferden wiesen 7,3% der Pferde
echokardiographisch messbare Rückflüsse an der Mitralklappe und 12,3% solche an der
Trikuspidalklappe auf (YOUNG und WOOD 2000).
In der vorliegenden Studie hingegen wurde zum Zeitpunkt der Erstuntersuchung bei ca. 24%
der 555 Pferde und bei ca. 30% der 80 nachuntersuchten Pferde eine isolierte
Mitralklappeninsuffizienz und lediglich bei ca. 5% aller 555 Pferde und ca. 8% der 80
echokardiographisch nachuntersuchten Pferde eine isolierte Trikuspidalklappeninsuffizienz
nachgewiesen. Somit hatten sowohl bei der Erst- als auch bei der Nachuntersuchung die
meisten
der
nachuntersuchten
Pferde
echokardiographisch
eine
isolierte
Mitralklappeninsuffizienz. Diese Inzidenz wurde - allerdings an einer geringeren Anzahl von
Pferden als in dieser Arbeit - auch von anderen Autoren beim Warmblutpferd festgestellt
(MARR 1999, MICHL 2001, VERDEGAAL et al. 2002). In der Humanmedizin werden
ähnliche Zahlen genannt (BOLTE 1991). Dagegen zeigte die vorliegende Studie in Bezug auf
die Veränderungen an der Aortenklappe andere Ergebnisse als von verschiedenen Autoren
bisher mitgeteilt: In dieser Studie kam die Aortenklappeninsuffizienz mit einer Häufigkeit
von ca. 18% vor und damit häufiger als z.B. bei REEF (1995). Vorliegend wies die
Pulmonalklappe und im Gegensatz dazu bei REEF (1995) die Aortenklappe am wenigsten
häufig einen pathologischen Rückfluss auf.
128
Kapitel 5: Diskussion
VERDEGAAL et al. (2002) wiesen bei 96% der 77 untersuchten, herzkranken Warmblüter
ein systolisches Herzgeräusch nach. In der vorliegenden Arbeit wurde bei der
Nachuntersuchung ein ähnliches Verhältnis von systolischen zu diastolischen Herzgeräuschen
festgestellt: 86% der 80 nachuntersuchten Pferde hatten ein systolisches und 14% der Pferde
ein diastolisches Herzgeräusch.
Diese Zahlen zeigen, dass die Auskultationsbefunde in den meisten Fällen recht sicher
Hinweise auf die betroffene Herzklappe geben, da in dieser Arbeit etwa 80% der
Herzklappeninsuffizienzen durch Rückflüsse an den Atrioventrikularklappen, die ein
systolisches
Geräusch
verursachten,
und
etwa
20%
durch
Rückflüsse
an
den
Semilunarklappen, die ein diastolisches Geräusch verursachten, zustande kamen.
Methodik
Bei dem Vergleich der verschiedenen echokardiographischen Parameter zwischen
kardiologischer Erst- und Nachuntersuchung traten bei einigen von diesen schwach
signifikante Veränderungen auf. Dabei stellt sich die Frage, ob diese Veränderungen
biologisch relevant sind (PATTESON et al. 1995) oder ob sie Ausdruck technisch bedingter
oder untersuchungsabhängiger Schwankungen sind. Untersucherabhängige Schwankungen
treten jedoch im Rahmen der zweidimensionalen Echokardiographie zur Ermittlung der
Herzdimensionen im Gegensatz zu technisch bedingten Schwankungen (BONAGURA und
BLISSITT 1995a) in der konventionellen und farbkodierten dopplerechokardiographischen
Technik nur in einem geringem Maße auf (LONG et al. 1992, PATTESON et al. 1995,
YOUNG und SCOTT 1998).
Da für die vorliegende Studie sowohl für die Erst- als auch für die Nachuntersuchung
dasselbe
Herzultraschallgerät
verwendet
wurde,
und
die
Untersucherin
die
echokardiographische Nachuntersuchung nach dem gleichen Schema durchführte wie die
Untersucher
der
Erstuntersuchung,
kann
davon
ausgegangen
werden,
Dimensionsveränderungen mit hoher Wahrscheinlichkeit funktionsbedingt sind.
129
dass
die
Kapitel 5: Diskussion
Ergebnisse der Fragebögen
Die Inzidenz von Herzerkrankungen ist im Vergleich zu z.B. Lungenerkrankungen oder
orthopädischen Problemen beim Pferd niedrig (MARR und REIMER 1995). Dennoch stieg
die Anzahl der in der Klinik für Pferde der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
vorgestellten
Patienten
mit
Herznebengeräuschen
und
Herzrhythmusstörungen
im
Untersuchungszeitraum von 13 Jahren insgesamt deutlich an: Im Jahr 1992 wurden in der
Klinik nur 21 Pferde, im Jahr 2003 hingegen schon 45 Pferde mit Herzklappeninsuffizienzen
vorgestellt. Die Tendenz ist weiterhin steigend. Als Grund für diese Progression wird neben
der Etablierung der echokardiographischen Diagnostik auf hohem, inzwischen der
Humanmedizin vergleichbarem Niveau, auch ein gesteigertes Problembewusstsein der
Pferdebesitzer gegenüber kardialen Befunden gesehen.
Für die vorliegende Langzeitstudie wurde 509 Pferdebesitzern, neben der Bitte um
Beantwortung der Fragebögen, eine kostenlose kardiologische Nachuntersuchung ihrer Pferde
angeboten. Mit einer Antwortquote von ca. 38% der erreichbaren 478 Pferdebesitzer wurde
eine zufrieden stellende Quote zurückgesandter Fragebögen erreicht. Allerdings wurden in
ähnlichen Studien beim Pferd - z.B. zur Infusionstherapie bei Pferden mit chronischen
Bronchialerkrankungen (DRÖGEMÜLLER 1989) oder über die reiterliche Nutzung von
Pferden mit Herzgeräuschen aufgrund von Klappenerkrankungen (KÖSTER 1996) Rückantwortquoten von 79% erzielt. In einer Langzeitstudie über lungenkranke Pferde
(BOSLER 1986) antworteten sogar 90% der angeschriebenen Pferdebesitzer. Die im
Vergleich zu anderen Umfragen beim Pferd relativ geringe Rücklaufquote der Fragebögen in
der vorliegenden Studie liegt z.T. daran, dass die Erstuntersuchungen der an dieser Studie
teilnehmenden Patienten bis zu 13 Jahre zurücklagen, so dass in der Zwischenzeit viele
Besitzer ihre Pferde verkauft hatten, umgezogen waren oder die Pferde nicht mehr lebten. Die
vorliegende Studie erfasste außerdem ein größeres Patientenmaterial als vorangegangene
Arbeiten (MICHL (2001): 190 Pferde; KÖSTER (1996): 228 Pferde). Die Quote der
zurückgesandten Fragebögen und die meist ausführlich beantworteten Fragebögen mit
zusätzlich beigelegten Briefen und Telefonnummer für eventuell noch bestehende Rückfragen
verweisen jedoch auf ein großes Interesse der Pferdebesitzer, die den Fragebogen beantwortet
haben, an der Herzerkrankung ihrer Pferde sowie auf den Wunsch nach Fortschritten auf
diesem Gebiet der Pferdemedizin.
130
Kapitel 5: Diskussion
Ein Viertel der Pferdebesitzer, die eine Nachuntersuchung ihres Pferdes ablehnten, nannten
als Begründung den zu hohen Aufwand, in die Klinik zu fahren. Da die in der vorliegenden
Arbeit untersuchten Pferde aus ganz Deutschland zur kardiologischen Diagnostik vorgestellt
wurden, hätten viele Besitzer für die Nachuntersuchung einen weiten Weg zurücklegen
müssen. Die mangelnde Bereitschaft, diesen Aufwand in Kauf zu nehmen, liegt vermutlich
daran, dass viele Pferdebesitzer die Notwendigkeit einer erneuten Untersuchung aufgrund
einer völligen Beschwerdefreiheit ihrer Pferde nicht sahen. Diese Annahme wird dadurch
bestätigt, dass die meisten Besitzer (ca. 98%) der 80 nachuntersuchten Pferde dieser Studie
der von der Klinik empfohlenen halbjährlichen bzw. jährlichen Nachkontrolle ihrer Pferde
nicht nachgekommen waren. Diese Erfahrung teilten Autoren anderer Studien ebenfalls mit
(VERDEGAAL et al. 2002).
102 der angeschriebenen, erreichbaren 478 Pferdebesitzer nahmen die kostenlose
Nachuntersuchung ihres Pferdes in der Klinik zwar nicht wahr, schickten jedoch den
ausgefüllten Fragebogen an die Klinik zurück. Eine Nachuntersuchung kam in diesen Fällen
meistens deshalb nicht zustande, weil ein Viertel dieser Patienten aufgrund der
Herzerkrankung, die bei der Erstuntersuchung mit deutlichen Symptomen einhergegangen
war, inzwischen verstorben bzw. euthanasiert worden waren. Daraus kann gefolgert werden,
dass die Herzerkrankung bei diesen Pferden die Nutzungszeit limitierte. Von den meisten
Besitzern erfolgte keine Angabe zum Todeszeitpunkt ihrer Pferde, so dass unklar bleibt, wie
lange die Patienten mit den einzelnen Herzerkrankungen noch gelebt haben.
Bei einem Viertel der 182 Pferde war das Herzgeräusch bzw. die Herzrhythmusstörung bei
Klinikeinstellung nicht bekannt, sondern wurde dort als Zufallsbefund diagnostiziert. Bei 34
Pferden wurde das Herzgeräusch bzw. die Herzrhythmusstörung im Rahmen einer
Ankaufsuntersuchung entdeckt. Nur in wenigen Ausnahmefällen beeinflusste dieser Befund
den Verkauf nicht. Eine Unsicherheit der potentiellen Käufer aber auch der Verkäufer über
die weitere (sportliche) Nutzung der Pferde aufgrund des Herzbefundes spiegelt sich darin
wider, dass mehr als die Hälfte der dennoch verkauften Pferde zu einem geringeren Preis als
geplant und 30% der Pferde aufgrund des Herzbefundes gar nicht verkauft wurden. Ähnliche
Zahlen aufgrund einer Herzerkrankung nicht verkaufter Pferde nennen auch andere Autoren
(VERDEGAAL et al. 2002).
131
Kapitel 5: Diskussion
Bei der Befragung der 182 Pferdebesitzer, die die Fragebögen beantworteten, nach einer
eventuellen Symptomatik ihrer Pferde fiel auf, dass sich 72% der Pferde, bei denen bei der
Erstuntersuchung eine Aortenklappeninsuffizienz diagnostiziert worden war, ihren Besitzern
mit deutlichen klinischen Krankheitserscheinungen wie Ödemen, einer verlängerten
Erholungszeit, Leistungsabfall, vermehrtem Schwitzen, Atembeschwerden oder Husten
präsentierten.
Im
Gegensatz
dazu
wurden
nur
39%
der
Pferde
mit
einer
Mitralklappeninsuffizienz von ihren Besitzern als klinisch krank oder auffällig beurteilt.
Dabei wirkte sich die Anzahl der Rückflüsse an der Mitralklappe nicht auf das klinische
Allgemeinbefinden
aus.
Auch
andere
Autoren
stellten
bei
Pferden
mit
Aortenklappeninsuffizienzen deutlich häufiger ein gestörtes Allgemeinbefinden fest, als bei
Pferden mit Mitralklappeninsuffizienzen (RADÜ 1995, STADLER et al. 1995a). Außerdem
wurde beobachtet, dass eine sich langsam entwickelnde Mitralklappeninsuffizienz des Pferdes
bei uneingeschränkter Leistungsfähigkeit über lange Zeit kompensiert werden kann
(STADLER et al. 1992a).
Untersuchungen des Lungenkapillardrucks bei Warmblutpferden mit mittelgradiger
Mitralklappeninsuffizienz zeigten überwiegend keine durch die Herzklappeninsuffizienz
bedingte
postkapilläre
Druckerhöhung
und
somit
noch
keine
Auswirkung
der
schlussunfähigen Herzklappe auf die Hämodynamik (GEHLEN et al. 2004). Generell
verschlechterten sich jedoch in der vorliegenden Arbeit die Pferde mit geringgradigen
Mitralklappeninsuffizienzen im Untersuchungszeitraum weniger deutlich als die Pferde mit
mittelgradigen Mitralklappeninsuffizienzen.
Aortenklappeninsuffizienzen gehen im Vergleich zu Mitralklappeninsuffizienzen insgesamt
schneller in ein dekompensiertes Stadium über. Dieser Dekompensationsprozess wird noch
beschleunigt, wenn die Aortenklappeninsuffizienzen mit einer Mitralklappeninsuffizienz
vergesellschaftet sind (MARR 1999). Auch in der vorliegenden Arbeit hat sich gezeigt, dass
eine Aortenklappeninsuffizienz klinisch bedeutsamer ist als eine Mitralklappeninsuffizienz.
Die Behauptung, dass die Mitralklappeninsuffizienz von allen Herzklappeninsuffizienzen die
sportliche Leistung beim Pferd am stärksten beeinflusst (PATTESON 1996), kann somit
durch diese Studie nicht bestätigt werden. Eher scheint die Aortenklappeninsuffizienz ein
limitierender Faktor für die Leistungsfähigkeit des Pferdes zu sein.
132
Kapitel 5: Diskussion
Auch
60%
der
Pferde,
bei
denen
bei
der
Erstuntersuchung
eine
isolierte
Trikuspidalklappeninsuffizienz diagnostiziert worden war, zeigten nach Aussage der Besitzer
klinische Symptome wie Leistungsabfall, Unterbauch und -brustödeme sowie eine verlängerte
Erholungszeit nach Belastung. Dieses Ergebnis wird durch andere Studien gestützt, in denen
Pferde mit einer Trikuspidalklappeninsuffizienz z.B. schlechtere Leistungen im Turniersport
erbrachten als Pferde mit anderen Herzklappeninsuffizienzen (KÖSTER 1996).
Ergebnisse der klinischen Untersuchung
Obwohl mehr als die Hälfte (ca. 54%) der 80 klinisch und echokardiographisch kontrollierten
Pferde bei der Nachuntersuchung einen deutlich veränderten Herzstatus aufwies, fielen nur
zwei Pferde mit einem gestörten Allgemeinbefinden in Ruhe auf: Eins dieser Pferde, das
zusätzlich allerdings Vorhofflimmern, Ödeme und auch eine Tachykardie aufwies, wurde
dennoch von seinen Besitzern als beschwerdefrei beschrieben. Das andere Pferd mit einer
Aortenklappeninsuffizienz zeigte hingegen eine signifikant erhöhte Atemfrequenz und fiel
laut Besitzerangabe beim Reiten mit deutlichem Leistungsabfall auf.
Die Auskultationsbefunde der vorliegenden Studie waren nicht repräsentativ für den kardialen
Gesamtstatus der Pferde mit Herzgeräuschen: Das Herzgeräusch der auskultatorisch
auffälligen, nachuntersuchten Pferde wurde im Untersuchungszeitraum lediglich bei acht der
Pferde, die sowohl zum Zeitpunkt der Erst- als auch zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung ein
Herzgeräusch aufwiesen, lauter, während sich der kardiale Gesamtstatus nach dem
Beurteilungsscore von GEHLEN (1998) im gleichen Zeitraum bei 33 der Pferde mit
Herzklappeninsuffizienzen verschlechterte. Bei sechs der acht Pferde, bei denen das
Herzgeräusch im Untersuchungszeitraum lauter geworden war, verschlechterte sich auch der
Grad der Klappenerkrankung (Größe der Vena contracta). Die Herzdimensionen vergrößerten
sich sogar bei allen acht Pferden. So betrug z.B. die mittlere Größe des linken Vorhofs dieser
Pferde bei der Erstuntersuchung 13,2 cm und bei der Nachuntersuchung 14,0 cm.
Die Feststellung, dass Auskultationsergebnisse nicht unbedingt den Schweregrad der
kardialen Gesamterkrankung widerspiegeln, deckt sich mit der Auffassung vieler Autoren
(BROWN 1985, STADLER 1992a, BLISSITT und BONAGURA 1995b, REEF 1995), die
eine mangelnde Korrelation zwischen Lautstärke der Herzgeräusche und Schweregrad der
Herzklappeninsuffizienz feststellten. Somit ist die früher praktizierte Graduierung einer
133
Kapitel 5: Diskussion
Herzklappeninsuffizienz ausschließlich aufgrund der Lautstärke des Herzgeräusches ohne
echokardiographische
Untersuchung
heute
obsolet.
So
können
z.B.
kleine
Regurgitationsostien hohe Strömungsgeschwindigkeiten mit starken Turbulenzen und somit
laute Geräusche erzeugen, die jedoch hämodynamisch wenig bedeutsam sind. Umgekehrt
können bei großen, bedeutsamen Regurgitationsostien leise oder auch gar keine Geräusche
vorliegen. In dieser Studie lag kein Zusammenhang der Lautstärkeänderung mit dem
Entstehungsort der Herzgeräusche vor.
Auffällig hoch war jedoch die Inzidenz (ca. 23%) der im Untersuchungszeitraum neu
entstandenen Herzgeräusche auf der zuvor auskultatorisch unauffälligen Thoraxhälfte. Die
betroffenen Pferde befanden sich durchschnittlich in einem Alter von zwölf Jahren. Auch aus
der Humanmedizin ist bekannt, dass Klappenregurgitationen beim Menschen mit
zunehmendem Alter häufiger auftreten (BERGER et al. 1989, KLEIN et al. 1990). Beim
Pferd könnte dies ebenfalls zutreffen.
In einer Studie über den Einfluss von Training auf die Prävalenz von Herzgeräuschen bei 50
zweijährigen, klinisch gesunden Vollblutpferden (YOUNG und WOOD 2000) wurde
festgestellt, dass ein neunmonatiges Training auf der Rennbahn zu einer vermehrten
Häufigkeit von systolischen Herzgeräuschen führte, die entweder auf einen Rückfluss an der
Mitral- oder Trikuspidalklappe zurückzuführen waren. In einer anderen Arbeit an
Hunterpferden wurde gezeigt, dass bereits nach einer achtwöchigen Trainingsdauer vermehrt
Herzgeräusche über der Mitral-, Trikuspidal- und Aortenklappe auftraten (YOUNG und
WOOD 2003). In der vorliegenden Arbeit über Warmblutpferde konnten die neu
entstandenen Herzgeräusche jedoch nicht auf eine vermehrte sportliche Nutzung
zurückgeführt werden. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass das Durchschnittsalter der
Reitpferde mit Herzgeräuschen in der vorliegenden Studie deutlich höher ( x = 12 Jahre) war
als das durchschnittliche Alter der Vollblutrennpferde ( x = 2 Jahre) aus der Studie von
YOUNG und WOOD (2000).
134
Kapitel 5: Diskussion
Somit bleibt unklar, ob die nach mehrmonatigem Training erhöhte Prävalenz systolischer
Herzgeräusche eine Rassespezifität der Vollblüter ist, ob es bei allen Rassen Altersstufen gibt,
in denen Training vermehrt Herzgeräusche verursachen kann oder ob die erstmalige sportliche
Nutzung zuvor untrainierter Pferde für die Entstehung der Herzgeräusche verantwortlich zu
machen ist. Zur Klärung dieser Frage müsste eine Studie an gleich alten, trainierten und
untrainierten Warmblut- und Vollblutpferden erfolgen, die im Beobachtungszeitraum ein
standardisiertes Training absolvieren.
Ergebnisse der elektrokardiographischen Untersuchung
Von den insgesamt 555 Pferden, die im Zeitraum zwischen 1992 und 2003 in der Klinik für
Pferde untersucht worden sind, wurden bei 174 Pferden Herzrhythmusstörungen
diagnostiziert. Darunter befanden sich 133 Pferde mit Vorhofflimmern, 30 Pferde mit atrialen
Extrasystolen und elf Pferde mit ventrikulären Extrasystolen. Von den 133 Pferden mit
Vorhofflimmern wiesen 88 Pferde (ca. 66%) bereits zum Zeitpunkt der ersten kardiologischen
Diagnostik einen dilatierten linken Vorhof auf. In anderen Studien werden ähnlich hohe
Prozentzahlen von Pferden mit Vorhofflimmern und dilatierten linken Vorhöfen genannt
(GEHLEN und STADLER 2002). Von den 30 Pferden mit Vorhofextrasystolen wiesen bei
der Erstuntersuchung lediglich vier Pferde einen dilatierten linken Vorhof auf. Das bedeutet,
dass Vorhofextrasystolen eher auf Myokardschäden zurückzuführen sind, die nicht auf einer
Dehnung der Membran der Zellen des Vorhofmyokards beruhen.
Im Rahmen der eigenen Nachkontrollen wurden u. a. 13 Pferde nachuntersucht, die bei der
Erstuntersuchung Vorhofflimmern im EKG aufgewiesen hatten. Nahezu die Hälfte (46%) von
ihnen hatte zusätzlich eine Mitralklappeninsuffizienz und fiel bereits zu diesem Zeitpunkt mit
einem dilatierten linken Vorhof und Ventrikel auf. Einen Leistungsabfall zeigten jedoch nur
vier dieser 13 nachuntersuchten Pferde. Ähnliche Zahlen werden in verschiedenen Studien
über die verminderte Leistungsfähigkeit von Pferden mit Vorhofflimmern genannt (DEEGEN
1986, GEHLEN und STADLER 2002).
135
Kapitel 5: Diskussion
Drei (ca. 23%) der insgesamt 13 nachuntersuchten Pferde mit Vorhofflimmern entwickelten
bis
zur
Nachuntersuchung
eine
Mitralklappeninsuffizienz.
Umgekehrt
bildete
im
Untersuchungszeitraum jedoch kein Pferd Vorhofflimmern aus, obwohl elf der 24 Pferde mit
isolierter Mitralklappeninsuffizienz ohne Rhythmusstörung bereits zum Zeitpunkt der
Erstuntersuchung einen vergrößerten linken Vorhof von über 14 cm aufwiesen.
Umgekehrt vergrößerte sich der linke Vorhof von Pferden mit Vorhofflimmern im
Untersuchungszeitraum um durchschnittlich 1,5 cm (die durchschnittliche Vergrößerung des
linken Vorhofs aller 61 Pferde mit Herzklappeninsuffizienzen betrug lediglich 0,4 cm), so
dass davon ausgegangen werden kann, dass nicht nur eine Mitralklappeninsuffizienz
Vorhofflimmern, sondern umgekehrt auch Vorhofflimmern eine Herzerweiterung und eine
sekundäre Mitralklappeninsuffizienz verursachen kann. Diese Zusammenhänge wurden in
anderen Studien bisher nur vermutet (ELSE und HOLMES 1971, REEF 1988). Beispiele
dafür wurden bis heute jedoch in der Literatur noch nicht mitgeteilt.
Bei sieben der 13 Patienten mit Vorhofflimmern wurde kein Therapieversuch durchgeführt,
weil dieser entweder von den Pferdebesitzern nicht erwünscht war oder weil die
Herzdimensionen inzwischen so stark vergrößert waren, dass die Prognose für eine
erfolgreiche Kardioversion ungünstig erschien (STADLER et al. 1994). Bei einem der 13
Pferde wurde ein erfolgloser Therapieversuch durchgeführt und zwei Pferde zeigten ein
Rezidiv nach einer zunächst erfolgreich durchgeführten Kardioversion, obwohl alle drei
Patienten zum Zeitpunkt der Erstuntersuchung und somit dem Versuch einer Kardioversion
normalgroße bzw. lediglich geringgradig vergrößerte linke Vorhöfe aufwiesen. Diese
Einzelfälle zeigen, dass es nach wie vor schwierig ist, Prognosen für die Wahrscheinlichkeit
einer
erfolgreichen
Kardioversion
auch
bei
Pferden
mit
nur
geringgradigen
Dimensionsveränderungen zu stellen.
Alle
kontrolluntersuchten
Pferde,
die
bei
der
Erstuntersuchung
eine
solitäre
Herzrhythmusstörung (Vorhofflimmern: n = 3, atriale Extrasystolen: n = 3) hatten,
entwickelten bis zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung Rückflüsse an einer oder mehreren
Herzklappen. Gleichzeitig vergrößerte sich der linke Vorhof dieser Pferde um
durchschnittlich 0,7 cm. Dies lässt vermuten, dass eine durch die Rhythmusstörung
136
Kapitel 5: Diskussion
verursachte Entleerungsstörung des Vorhofes zu einer Überdehnung des Vorhofmyokards
führt und sekundär durch eine Erweiterung des Anulus fibrosus einen mangelnden
Klappenschluss verursacht.
Eine Belastungsuntersuchung inklusive einer elektrokardiographischen Aufzeichnung wurde
im Rahmen dieser Studie lediglich bei den Pferden durchgeführt, die bereits bei der
Erstuntersuchung Herzrhythmusstörungen nach Belastung gezeigt hatten. Der Grund für die
in den meisten Fällen nicht vorgenommene Belastungsuntersuchung der Pferde liegt u. a.
darin begründet, dass die Bereitschaft der Pferdebesitzer dazu aus Zeitgründen meistens nicht
vorhanden war.
Ergebnisse der echokardiographischen Untersuchung
Obwohl sich in der vorliegenden Studie der linke und der rechte Vorhof, der linke Ventrikel
und die Aorta im Durchschnitt lediglich tendenziell vergrößerten, wurde mit der B-Mode
Technik immerhin bei drei Pferden mit einer Aortenklappeninsuffizienz sowie bei drei
Pferden mit einer kombinierten Mitral- und Aortenklappeninsuffizienz eine signifikante
Vergrößerung des linken Ventrikels und bei sechs Pferden mit einer kombinierten Mitral- und
Trikuspidalklappeninsuffizienz
eine
signifikante
Vergrößerung
des
linken
Vorhofs
nachgewiesen. Dimensionsveränderungen allein scheinen jedoch nicht zwangsläufig zu einer
dekompensierten Herzerkrankung zu führen: Sechs Pferde dieser Studie wiesen über einen
Zeitraum von durchschnittlich viereinhalb Jahren einen vergrößerten linken Vorhof von über
14 cm auf, und diese Pferde zeigten laut Besitzeraussage keine Krankheitssymptome, die auf
eine Herzerkrankung zurückzuführen wären. Alle Pferde wurden sportlich bis zur Klasse L
genutzt. In der Studie von VERDEGAAL et al. (2002) hingegen hatten alle Pferde mit
Mitralklappeninsuffizienzen, die mit Leistungsabfall auffielen, bei der Erstuntersuchung einen
vergrößerten linken Vorhof von über 14 cm gezeigt. Allerdings wurden diese Pferde durch
einen Einsatz in den Turnierklassen M und S deutlich stärker beansprucht als die Pferde mit
einem vergrößerten linken Vorhof von über 14 cm in der vorliegenden Studie.
137
Kapitel 5: Diskussion
Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit lassen somit vermuten, dass dilatierte linke Vorhöfe
von bis zu ca. 14 cm tendenziell von Pferden toleriert werden, so lange sie nur moderat
beansprucht werden und nicht in den schwereren Klassen gestartet werden. Auch
Warmblutpferde mit einer gering- bis mittelgradigen Regurgitation können als Spring- oder
Dressurpferd gute Leistungen bringen und geringgradige Klappeninsuffizienzen müssen sogar
bei Rennpferden bzw. Trabern nicht zu einer Beeinträchtigung der Rennleistung führen
(MARTIN et al. 2000, KRIZ et al. 2000, BUHL et al. 2005a).
Eine Abhängigkeit der Veränderung der B-Mode, M-Mode und CW- Ergebnisse vom Alter,
dem Untersuchungsabstand sowie von der Art der Nutzung zwischen den beiden
Untersuchungen wurde in dieser Arbeit nicht festgestellt. Dieses Ergebnis deckt sich mit der
Studie von MICHL (2001) und mit Studien aus der Humanmedizin (KIM et al. 1996). Eine
Abhängigkeit einzelner echokardiographischer Messwerte von der Nutzung der Pferde allerdings nicht Warmblutpferde - wurde jedoch bereits von verschiedenen Autoren
beobachtet: Trabrennpferde, die regelmäßig Rennen liefen, zeigten nicht nur eine
zahlenmäßige Zunahme der Rückflüsse im Verlauf des Trainings sondern auch eine
Vergrößerung
des
linksventrikulären
Innendurchmessers
und
eine
Zunahme
der
linksventrikulären Masse (BUHL et al. 2005a) und bestätigten somit die Beobachtungen von
YOUNG (1999) bei Vollblütern. Diese hatte in einer Studie an zweijährigen VollblutRennpferden die Auswirkungen von Renntraining auf echokardiographische Befunde und die
Herzfunktion überprüft und neben einer signifikanten Abnahme der Verkürzungsfraktion
auch eine hochsignifikante Zunahme des linksventrikulären Innendurchmessers, eine
hochsignifikante Zunahme der linksventrikulären Masse sowie eine Zunahme der Wanddicke
nach Ablauf der Trainingsperiode festgestellt. In einer anderen Arbeit an 482 Rennpferden
beobachteten die Autoren ebenfalls eine Adaptation des Herzens an verschiedene
Trainingsintensitäten und -programme (YOUNG et al. 2005).
Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen - im Vergleich zu den vorangegangenen
Studien an sehr jungen Pferden - auch bei ausgewachsenen, herzkranken Warmblutpferden
einen Zusammenhang zwischen der Nutzung und der Morphologie des Herzens: Bei den
Pferden, die im Untersuchungszeitraum lediglich als Freizeitpferde eingesetzt wurden,
entwickelte sich im Gegensatz zu den Turnierpferden eine signifikante Vergrößerung des
138
Kapitel 5: Diskussion
linken Vorhofs. Das könnte entweder bedeuten, dass bei konstantem Training auf dem Niveau
eines Turnierpferdes eine Vorhofvergrößerung weniger wahrscheinlich eintritt oder, dass die
Freizeitpferde tatsächlich stärkeren Belastungen (z.B. durch längere Ausritte bei
unregelmäßigem Training) ausgesetzt waren als die Turnierpferde.
Somit bleibt unklar, ob eine Nutzungsumstellung vom Turniersport zum Freizeitreiten
tatsächlich eine geringere Belastung für das Pferd darstellt oder ob die Belastung für das Pferd
im Freizeitbereich eventuell unterschätzt wird.
Diese Frage kann mit Hilfe der vorliegenden Arbeit nicht beantwortet werden, da die
Intensität der Belastung bei unterschiedlichen Nutzungen nicht mitgeteilt wurde. Allerdings
ist aus der Humanmedizin bekannt, dass kardiologische Patienten oftmals ein kontrolliertes
Training absolvieren müssen (BELARDINELL et al. 1995, VERRILL und RIBISL 1996) und
körperliche Aktivität der Primärprävention koronarer Herzkrankheiten dient (GRAF et al.
2004). Auch die Tatsache, dass die meisten der Pferde, deren kardialer Gesamtstatus sich im
Untersuchungszeitraum verbesserte, unverändert sportlich genutzt worden waren, spricht für
eine positive Beeinflussung der kardialen Erkrankung durch konstantes Training auf gleich
bleibendem Niveau.
In Bezug auf die Leistungsfähigkeit aller 80 Pferde dieser Studie wird deutlich, dass Pferde
mit Vorhofflimmern im Vergleich zu solchen mit Herzklappeninsuffizienzen insgesamt eine
deutlichere Nutzungsumstellung erfahren: 42% der Pferde mit Klappeninsuffizienzen (v. a.
Mitralklappeninsuffizienzen) wurden auch nach der ersten Diagnostik noch im Turniersport
eingesetzt und lediglich 7% nicht mehr als Reitpferd genutzt. Hingegen wurden nur noch 28%
der Pferde mit Vorhofflimmern nach der kardiologischen Diagnosestellung als Sportpferd
genutzt und über 20% gar nicht mehr als Reitpferd eingesetzt. Turnierpferde der höheren
Klassen M und S hingegen, die an Vorhofflimmern litten, machten eine weniger deutliche
Nutzungsumstellung durch: 50% der Pferde mit Vorhofflimmern wurden weiterhin in den
Klassen M und S gestartet.
139
Kapitel 5: Diskussion
Der hohe Prozentsatz von ca. 60% von 153 Pferden, die nach der Diagnosestellung
unverändert genutzt wurden bzw. von ca. 4% an Pferden, deren Leistungsanforderung sogar
noch erhöht wurde, zeigt, dass viele Pferdebesitzer entgegen dem tierärztlichen Rat weiterhin
am Turniersport teilnehmen und somit keine ernsthafte Gefährdung von Pferd und Reiter
erkennen. Das liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit daran, dass die Besitzer keine
Beeinträchtigung der Leistung feststellen und somit den Eindruck haben, ein gesundes Pferd
zu reiten. Immerhin wurden 17 von 36 Sportpferden der Klassen M und S mit
Herzklappeninsuffizienzen und/oder Herzrhythmusstörungen auch nach der Diagnosestellung
unverändert genutzt.
Anhand der Studie wird auch deutlich, dass evidenzbasierte Medizin mit einer ausreichenden
Anzahl von Nachfolgeuntersuchungen zur Bedeutung von Befunden bei Pferden, die zum
Zeitpunkt der Untersuchung eine unklare Symptomatik aufweisen, derzeit aufgrund einer
nicht ausreichenden Bereitschaft der Besitzer zu Nachuntersuchungen noch schwierig ist, und
in der Zukunft weiter entwickelt werden muss. Deshalb sind in der Tiermedizin - so lange
Verlaufsuntersuchungen bei einer noch größeren Anzahl als in dieser Studie fehlen weiterhin auch Einzelfallbetrachtungen hilfreich (SACKETT et al. 1996): Ein Pferd, das zum
Zeitpunkt der Nachuntersuchung 13 Jahre alt war, wies über eine Zeitspanne von mindestens
zwei Jahren einen vergrößerten linken Vorhof von über 16 cm und zum Zeitpunkt der
Nachuntersuchung sogar einen linken Vorhof von über 17 cm auf. Es wurde dennoch
erfolgreich im Dressursport der Klassen A und L gestartet und zeigte laut Besitzerangabe
keinerlei Beschwerden einer Herzerkrankung.
Graduierung der Herzerkrankung
Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit machen klar, dass die Größe des Lecks in der Klappe
(Ostium der Regurgitation, ermittelt durch Vermessung der Vena contracta) (modifiziert nach
GEHLEN 1998) nicht alleine den kardialen Gesamtstatus (GEHLEN 1998) bestimmt.
Anhand der Vermessung der Vena contracta wiesen 13 der 61 Pferde mit Rückflüssen an
einer oder mehreren Herzklappen bei der Erstuntersuchung und elf
Pferde bei der
Nachuntersuchung eine geringgradige Herzklappeninsuffizienz auf. Nach dem klinischen
Beurteilungsscore von GEHLEN (1998) wurden jedoch nur sieben dieser 13 Pferde bei der
140
Kapitel 5: Diskussion
Erstuntersuchung als geringgradig und sechs als mittelgradig herzkrank eingestuft. Bei der
Nachuntersuchung wurden ebenfalls nur fünf der elf Pferde mit einer geringgradigen
Klappenleckage klinisch als geringgradig herzkrank eingestuft. Die übrigen sechs Pferde
waren laut klinischem Beurteilungsscore mittelgradig herzkrank. Ähnlich verhält es sich auch
mit höhergradigen Leckagen. Den offensichtlich nur geringgradigen Einfluss der Erkrankung
einzelner Herzklappen auf die klinischen Befunde - insbesondere auf das Allgemeinbefinden
und die Leistungsbereitschaft - beschrieb bereits MICHL (2001).
Für die zukünftige Beurteilung von Pferden mit Herzklappeninsuffizienzen sollte eine
Erweiterung des kardiologischen Beurteilungssystems von GEHLEN (1998) mit einer
Beurteilung der Rückflüsse an den einzelnen Herzklappen entwickelt werden.
Schlussbetrachtung
Zusammenfassend sind Herzerkrankungen beim Warmblutpferd - wie auch beim Rennpferd in der Vergangenheit wahrscheinlich überschätzt worden, da auch in dieser Studie an
Warmblutpferden keine signifikante Verschlechterung des Herzstatus bzw. nur wenige
signifikante Veränderungen der Herzdimensionen eingetreten sind. So hat z.B. im gesamten
Untersuchungszeitraum keins der nachuntersuchten Pferde Vorhofflimmern entwickelt,
obwohl 24 Pferde mit Mitralklappeninsuffizienzen und insgesamt 26 Pferde mit einer
Vorhofdilatation über 13,5 cm zum Zeitpunkt der Erstuntersuchung untersucht wurden. Und
von insgesamt 228 herzkranken Pferden, über deren Krankheitsverlauf Informationen bekannt
waren, sind lediglich acht hochgradig herzkranke Pferde mit Vorhofflimmern und/oder einer
Kardiomegalie (ca. 4%) an den Folgen der Herzerkrankung spontan gestorben.
Elf der 80 nachuntersuchten Pferde waren zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung höchstgradig
herzkrank. Sieben von ihnen litten an Vorhofflimmern, das in allen Fällen von mindestens
einer Herzklappeninsuffizienz begleitet wurde. Die anderen drei Pferde wiesen Rückflüsse an
unterschiedlichen Herzklappen auf. Alle elf Pferde waren bei der Nachuntersuchung im
Durchschnitt ca. 16 Jahre alt und somit in einem für das Pferd bereits fortgeschrittenen
Lebensalter, was erneut dafür spricht, dass das Pferdeherz eine wesentlich höhere
Kompensationsfähigkeit von Herzklappeninsuffizienzen aufweist als das menschliche Herz,
und dass es über die Kompensation hinaus auch zu einer Adaptation des Organismus an die
Herzerkrankung kommen kann.
141
Kapitel 5: Diskussion
Zeigen kardiologische Patienten allerdings bereits bei der Erstuntersuchung klinische
Symptome einer Herzerkrankung, kann mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen
werden, dass die Herzerkrankung die Lebensdauer des Pferdes verkürzen wird. Dies gilt v. a.
für klinisch auffällige Pferde mit einer Aortenklappeninsuffizienz.
Bezüglich der langfristigen Entwicklung von Herzerkrankungen kann für den Einzelfall auch
durch diese Arbeit keine sichere Aussage gemacht werden, dennoch konnten bedeutsame
neue Erkenntnisse gewonnen werden. So hat sie z.B. in Bezug auf die Entwicklung von
Pferden mit gering- bzw. mittelgradigen Herzbefunden gezeigt, dass sich diese in einem
durchschnittlichen Untersuchungsabstand von ca. vier Jahren zwar tendenziell etwas
verschlechtern, massive Verschlechterungen jedoch nur äußerst selten auftraten.
Den Besitzern von Pferden mit Herzklappeninsuffizienzen ohne bedeutsame Dilatation des
linken Atriums und/oder Ventrikels und ohne Leistungsinsuffizienz wird empfohlen, ihre
Pferde weiterhin auf dem gewohnten Niveau zu trainieren, ohne sie durch den Einsatz
beispielsweise im Turniersport der schweren Klassen oder als Vielseitigkeitspferd an ihre
Leistungsgrenze zu bringen, da sich kontinuierliches Training auf gleich bleibendem Niveau
tendenziell positiv auf den kardiologischen Zustand auszuwirken scheint. Zu einer jährlichen
kardiologischen Routineuntersuchung inklusive der echokardiographischen Untersuchung
wird weiterhin geraten, wenn die Pferde im Reitsport genutzt werden.
142
Kapitel 6: Zusammenfassung
6
Zusammenfassung
Anja Goltz
Erhebung zur Häufigkeit und zum Verlauf von Herzerkrankungen bei Reitpferden
In der vorliegenden Arbeit wurde zunächst die Häufigkeit verschiedener Herzerkrankungen
bei 555 Pferden über einen Zeitraum von elf Jahren ( x 4,1 Jahre) kontrolliert. Am häufigsten
trat dabei eine Mitralklappeninsuffizienz - entweder isoliert (n = 132; 24%) oder in
Kombination mit einer anderen Klappenerkrankung (n = 102; 18%) - auf. 37 (28%) der 132
Pferde mit isolierter Mitralklappeninsuffizienz wiesen bereits zum Zeitpunkt der
Erstuntersuchung einen dilatierten linken Vorhof von mehr als 13,5 cm auf. 38 Pferde (7%)
zeigten eine isolierte und 45 Pferde eine kombinierte Aortenklappeninsuffizienz. Eine
isolierte
Trikuspidalklappeninsuffizienz
Trikuspidalklappeninsuffizienz
in
hatten
25
Vergesellschaftung
(5%)
mit
und
einer
eine
weiteren
Herzklappeninsuffizienz zeigten 77 Pferde (14%). 42 Pferde (8%) wiesen Rückflüsse an mehr
als zwei Herzklappen auf. Von den 555 Patienten hatten 174 Pferde (31%) eine
Herzrhythmusstörung (Vorhofflimmern: n = 133, atriale Extrasystolen: n = 30, ventrikuläre
Extrasystolen: n = 11).
46 der 555 Pferde wurden direkt im Anschluss an die Untersuchung bzw. an einen
Therapieversuch aufgrund einer infausten Prognose euthanasiert. Von den übrigen 509
Pferdebesitzern wurden von 478 die Adressen ermittelt und diesen ein Fragebogen mit Fragen
zur Nutzung und Krankheitssymptomatik ihrer Pferde zugeschickt. Die Rücklaufquote betrug
38%. Obwohl 59% dieser Pferde zum Zeitpunkt der Erstuntersuchung, jedoch nur 31% der
Pferde zum Zeitpunkt der Beantwortung der Fragebögen, von ihren Besitzern als
beschwerdefrei beschrieben wurden, nutzten 55% der Besitzer die Pferde nach der ersten
kardiologischen Diagnostik auf dem gleichen sportlichen Niveau wie vor der Feststellung der
Herzerkrankung. 4% nutzten die Pferde reiterlich stärker und bei den übrigen Pferden (41%)
wurde die Arbeitsanforderung reduziert. Von 182 Pferden zeigten 20% einen für die Besitzer
erkennbaren Leistungsabfall.
143
Kapitel 6: Zusammenfassung
15% von den 182 Pferden wurden aufgrund der Herzerkrankung in unterschiedlich langen
Zeitabständen nach der kardiologischen Erstuntersuchung euthanasiert. Ein Zusammenhang
zwischen der Dauer und der Art und Ausprägung der Herzerkrankung mit der Überlebenszeit
konnte nicht nachgewiesen werden.
80 Pferde wurden klinisch, elektrokardiographisch und echokardiographisch nachuntersucht.
Davon wiesen bei der Erstuntersuchung 24 Pferde eine isolierte Mitralklappeninsuffizienz,
acht
Pferde
eine
isolierte
Aortenklappeninsuffizienz,
Trikuspidalklappeninsuffizienz,
Mitralklappeninsuffizienz
sechs
Pferde
eine
isolierte
sechs
Pferde
eine
kombinierte
Aorten-
und
13
Pferde
eine
kombinierte
Mitral-
und
und
Trikuspidalklappeninsuffizienz auf. Die übrigen Pferde hatten Herzrhythmusstörungen
(Vorhofflimmern: n = 13, Extrasystolen: n = 5) bzw. einen Ventrikelseptumdefekt (n = 1).
Das Untersuchungsintervall dieser 80 Pferde betrug zwischen zwei und elf Jahre und das
durchschnittliche Alter der Pferde bei der Nachuntersuchung 13,5 Jahre.
Klinisch zeigten, mit Ausnahme von zwei Pferden, alle Pferde sowohl bei der Erst- als auch
bei
der
Nachuntersuchung
ein
ungestörtes
Allgemeinbefinden.
Bei
31
von
65
nachuntersuchten Pferden mit Herzgeräuschen war der Auskultationsbefund bei der
Nachuntersuchung unverändert. Bei acht Pferden war das Herzgeräusch lauter geworden und
16 Pferde hatten ein zusätzliches Herzgeräusch auf der anderen Körperseite entwickelt.
Echokardiographisch traten bei den 80 nachuntersuchten Pferden fast ausschließlich
Veränderungen der B-Mode-Werte auf. Es wurde insgesamt eine tendenzielle Vergrößerung
des linken und des rechten Vorhofs, des linken Ventrikels sowie der Aorta festgestellt. Der
linke Ventrikel von Pferden mit isolierter Aortenklappeninsuffizienz (n = 8), sowie der linke
Ventrikel
und
der
linke
Vorhof
von
Pferden
mit
kombinierter
Mitral-
und
Aortenklappeninsuffizienz (n = 6) vergrößerten sich dagegen im Untersuchungszeitraum
signifikant.
Bei den meisten der 80 nachuntersuchten Pferde verschlechterten sich die gering- und
mittelgradigen Herzerkrankungen lediglich tendenziell. Auffällige Verschlechterungen
sowohl der klinischen als auch der echokardiographischen Befunde (Herzstatus) traten nur bei
vier Pferden auf.
144
Kapitel 6: Zusammenfassung
Sogar die 26 Pferde mit einem großen Untersuchungsabstand von sechs bis elf Jahre nach der
Erstuntersuchung zeigten keine signifikante Verschlechterung der kardialen Erkrankung.
Die meisten dieser über einen langen Zeitraum untersuchten Pferde wurden nach der
Erstuntersuchung unverändert genutzt.
Die Studie zeigte somit, dass einerseits nur bei ganz wenigen Pferden eine klinisch manifeste
Progression der Herzerkrankung erkennbar war und diese andererseits nicht im
Zusammenhang mit der Dauer der Erkrankung stand. Außerdem konnte gezeigt werden, dass
Reitpferde mit kleinen Rückflüssen ohne bedeutsame Dimensionsveränderungen und ohne
Leistungsinsuffizienz weiterhin auf dem gewohnten Niveau trainiert werden sollten, da sich
kontinuierliches
Training
auf
gleich
bleibendem
Niveau
tendenziell
mit
hoher
Wahrscheinlichkeit positiv auf den kardiologischen Zustand auswirkt.
Diese Pferde sollten allerdings regelmäßig kardiologisch nachuntersucht werden, da in
Einzelfällen deutliche Verschlechterungen des Herzstatus vorkommen können. Da es sich bei
dem Patientengut dieser Arbeit vornehmlich um Freizeit,- Dressur- und Springpferde
handelte, die üblicherweise nicht so stark gefordert werden wie z.B. Vielseitigkeitspferde,
bleibt die Entwicklung von Herzerkrankungen bei Pferden, die bis an die Leistungsgrenze
gefordert werden, unklar. Bis dazu spezielle Untersuchungen vorliegen, sollte der Einsatz mit
Spitzenleistungen im Vielseitigkeitssport weiterhin restriktiv gehandhabt werden, um
Gefährdungen von Reiter und Pferd auszuschließen.
145
Kapitel 7: Summary
7
Summary
Anja Goltz
A Survey of the Frequency and Development of Heart Disease in Riding-horses
In this study first of all the frequency of various heart diseases in 555 horses was examined
over a period of eleven years ( x 4.1 years). The most frequently occurring disease was mitral
valve insufficiency, either isolated (n = 132; 24%) or combined with another valve
insufficiency (n = 102; 18%). 37 (28%) of the 132 horses with isolated mitral valve
insufficiency had a dilated left atrium of more than 13.5 cm at the time of the first
examination. 38 horses (7%) showed an isolated, and 45 horses a combined aortic valve
insufficiency. 25 horses (5%) had an isolated tricuspid valve insufficiency. 77 horses (14%)
showed a tricuspid valve insufficiency accompanied by another valve insufficiency. 42 horses
(8%) had regurgitations in more than two valves. 174 of the 555 horses (31%) had a cardiac
arrhythmia (atrial fibrillation n: = 133, atrial extra systoles: n = 30, ventricular extra systoles:
n = 11).
46 of the 555 horses were euthanatized directly after the examination or after attempted
therapy because of a grave prognosis. Of the remaining 509 owners the addresses of 478 were
ascertained and these received a questionnaire inquiring about use and symptoms of disease in
their horses. 38% of these questionnaires were returned. Although 59% of the horses were
described by their owners as free from health problems at the time of the first examination,
but only 31% at the time of answering the questionnaires, nevertheless 55% of the owners
used their horses after the first cardiological diagnosis on the same level of sport as before the
heart disease was discovered. 4% used their horses more intensively in equestrian sport and in
the case of the other horses (41%) the demands were reduced. Of the 182 horses 20% showed
a perceptible loss of performance.
146
Kapitel 7: Summary
15 % of the 182 horses were euthanatized at various intervals after the first cardiological
examination because of the heart disease. A connection between duration, type and severity of
heart disease and length of survival could not be proved.
In 80 horses a second clinical, electrocardiographical and echocardiographical examination
was possible. At the first examination 24 of these horses had an isolated mitral valve
insufficiency, eight an isolated aortic valve insufficiency, six an isolated tricuspid valve
insufficiency, six a combined aortic- and mitral valve insufficiency and 13 a combined mitraland tricuspid valve insufficiency. The remaining horses had cardiac arrhythmias (atrial
fibrillation: n = 13, extra systoles: n = 5) or a ventricular septal defect (n = 1). The interval
between the two examinations of these 80 horses ranged between two and eleven years. The
mean age of the horses at the time of the second examination was 13.5 years.
With the exception of two horses all horses had no clinical problems both at the time of the
first examination and at the second. In 31 of 65 horses with heart murmurs the results of the
auscultation at the second examination were unchanged. In eight horses the heart murmur was
louder and 16 horses had developed an additional heart murmur at the other side of the body.
After the echocardiography of the 80 re-examined horses there were almost exclusively
changes in the B-Mode values. In all there was a tendential enlargement of the left and the
right atrium, of the left ventricle and of the aorta. Within the period of the examinations there
was on the other hand a significant enlargement of the left ventricle in the horses with isolated
aortic valve insufficiency (n = 8), and of the left ventricle and the left atrium in the horses
with a combined mitral- and aortic valve insufficiency (n = 6).
In most of the re-examined 80 horses there was only tendential deterioration in the low- and
medium-degree heart disease. Only four horses demonstrated noticeable deterioration both in
the clinical as well as in the echocardiographic results.
147
Kapitel 7: Summary
Even the 26 horses with a long interval of six to eleven years between the examinations did
not show a significant deterioration of cardiac disease. Most of these 26 horses which were
examined over a long period of time continued to be used in the same way after the first
examination.
In conclusion only very few horses showed a clinically manifest progression in heart disease
and this progression was independent of the duration of disease. Also, we recommend that
riding-horses with minor regurgitations and no significant changes in dimensions, or signs of
exercise intolerance should continue to be trained at the accustomed level. We suggest that
continued training at the same constant level is likely to have a beneficial influence on the
cardiac condition.
However, affected horses should be cardiologically checked regularly, since it is possible that
in isolated cases there could be a distinct deterioration of the heart condition. Since most of
the patients in this study were pleasure-, dressage- and jumping horses, which were not
usually put to such strenuous training as e.g. three-day-event horses, we cannot assess the
development of heart disease in horses which are trained to the utmost limit. Until special
examinations on this theme have been made one should continue to prevent such horses from
taking part in top-grade eventing, in order to avoid hazard for rider and horse.
148
Kapitel 8: Literaturverzeichnis
8
Literaturverzeichnis
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172
Kapitel 9: Anhang
9
Anhang
Tabelle 27: Untersuchungsabstand (US-Abst.), Krankheitssymptome (Symptome) und
Nutzung bei Erst-(U1) und Nachuntersuchung (U2) der 80 Pferde
Patient
US-Abst.
(Jahre)
Symptome
U1
Symptome
U2
Nutzung
U1
Nutzung
U2
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
6
6
3
3
2
3
5
2
3
2
3
2
2
4
2
3
3
2
2
2
5
5
5
3
3
3
4
9
6
9
9
8
5
7
9
9
11
5
7
3
7
Nein
Nein
Nein
Ja
Ja
Ja
Nein
Nein
Nein
Ja
Ja
Ja
Nein
Ja
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Ja
Nein
Nein
Nein
Nein
Ja
Ja
Ja
Ja
Nein
Nein
Nein
Ja
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Ja
Nein
Ja
Nein
Ja
Nein
Nein
Nein
Ja
Ja
Ja
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Ja
Ja
Nein
Nein
Nein
Nein
Ja
Ja
Ja
Ja
Ja
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Ja
Turnier
Turnier
Freizeit
Turnier
Turnier
Freizeit
Turnier
Turnier
Freizeit
Turnier
Freizeit
Freizeit
Turnier
Turnier
Turnier
Freizeit
Turnier
Freizeit
Turnier
Freizeit
Turnier
Turnier
Turnier
Turnier
Freizeit
Turnier
Turnier
Turnier
Turnier
Turnier
Turnier
Turnier
Turnier
Turnier
Turnier
Freizeit
Freizeit
Turnier
Freizeit
Freizeit
Turnier
Turnier
Freizeit
Turnier
Freizeit
Freizeit
Freizeit
Freizeit
Turnier
Turnier
Turnier
Freizeit
Turnier
Freizeit
Turnier
Freizeit
Turnier
Turnier
Turnier
Turnier
Weide
Freizeit
Freizeit
Turnier
Turnier
Turnier
Freizeit
Turnier
Weide
Turnier
Freizeit
Freizeit
Turnier
Turnier
Freizeit
Freizeit
173
Kapitel 9: Anhang
Patient
US-Abst.
(Jahre)
Symptome
U1
Symptome
U2
Nutzung
U1
Nutzung
U2
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
7
7
6
7
7
6
6
2
5
3
6
9
2
7
6
5
2
3
5
8
2
2
4
4
5
5
4
4
4
3
3
3
2
3
5
4
2
2
5
Ja
Nein
Nein
Ja
Nein
Nein
Ja
Ja
Nein
Ja
Nein
Nein
Ja
Ja
Ja
Nein
Ja
Ja
Ja
Nein
Ja
Ja
Ja
Ja
Ja
Nein
Nein
Ja
Nein
Nein
Ja
Nein
Nein
Ja
Ja
Nein
Nein
Nein
Nein
Ja
Nein
Ja
Freizeit
Freizeit
Turnier
Turnier
Freizeit
Freizeit
Weide
Turnier
Turnier
Turnier
Freizeit
Turnier
Turnier
Turnier
Turnier
Freizeit
Turnier
Freizeit
Turnier
Freizeit
Turnier
Freizeit
Freizeit
Turnier
Freizeit
Freizeit
Freizeit
Weide
Turnier
Turnier
Turnier
Freizeit
Turnier
Freizeit
Freizeit
Turnier
Freizeit
Turnier
Freizeit
Freizeit
Freizeit
Freizeit
174
Kapitel 9: Anhang
Tabelle 28: Auskultatorische Befunde bei Erst-(U1) und Nachuntersuchung (U2) der 80
Pferde
Patient
Auskultation U1
Auskultation U2
1
li holosyst. NG 3.-4.Grad P.m. MV
2
3
totale Arrhythmie
li holosyst. NG 1.-2.Grad P.m. MV
re holosyst. NG 3.-4.Grad P.m. TV
li holosyst. NG 3.Grad
P.m. MV
4
totale Arrhythmie
5
totale Arrhythmie
li syst.
NG 3.Grad
P.m. MV
6
7
8
li spätsyst. NG 1.-2.Grad P.m. MV
li holosyst. NG 1.Grad
P.m. MV
li holosyst. NG 3.-4.Grad P.m. MV
9
10
11
li holosyst. NG 2.Grad
P.m. MV
li holosyst. NG 2.-3.Grad P.m. MV
li holosyst. NG 2.Grad P.m. MV
12
li holodiast. NG 2.Grad
13
part. Arrhythmie
14
15
li syst.
NG 1.Grad
P.m. MV
li frühdiast. NG 2.Grad
P.m. AO
li syst.
NG 3.-4.Grad P.m. MV
16
17
li holosyst. NG 2.-3.Grad P.m. MV
li holosyst. NG 3.-4.Grad P.m. MV
18
li holosyst. NG 2.Grad
19
li holosyst. NG 3.-4.Grad P.m. AO
20
21
22
23
24
25
26
27
li holosyst. NG 3.Grad
li diast.
NG 3.Grad
ohne Auskultationsbefund
li holosyst. NG 3.Grad
li holosyst. NG 3.Grad
li holosyst. NG 2.Grad
totale Arrhythmie
totale Arrhthmie
28
li holosyst. NG 2.Grad P.m. MV
li holodiast. NG 1.-2.Grad P.m. AO
P.m. AO
P.m. MV
P.m. MV
P.m. AO
P.m. AO
P.m. MV
P.m. MV
175
li holosyst. NG 3.-4.Grad P.m. MV
re holosyst. NG 2.-3.Grad P.m. TV
totale Arrhythmie
li holosyst. NG 1.Grad
P.m. MV
re holosyst. NG 1.Grad
P.m. TV
li holosyst. NG 3.Grad
P.m. MV
re holosyst. NG 2.Grad
P.m. TV
totale Arrhythmie
li holosyst. NG 2.Grad
P.m. MV
toale Arrhthmie
li holosyst. NG 3.Grad
P.m. MV
re holosyst. NG 2.Grad
P.m. TV
li holosyst. NG 3.Grad
P.m. MV
li holosyst. NG 3.Grad
P.m. MV
li holosyst. NG 5.Grad
P.m. MV
re holosyst. NG 2.Grad
P.m. TV
li holosyst. NG 2.Grad
P.m.AO
li holosyst. NG 2.Grad
P.m. MV
li holosyst. NG 5.Grad
P.m. AO
re holosyst. NG 2.Grad
P.m. TV
li frühdiast. NG 2.Grad
P.m. AO
re frühdiast. NG 1.Grad
P.m. TV
nach Belastung frühdiast.
NG 1.Grad
P.m. AO
li holosyst. NG 2.Grad
P.m. MV
li frühdiast. NG 2.Grad
P.m. AO
li holosyst. NG 4.Grad
P.m. AO
re holosyst. NG 2.Grad
P.m. TV
li holosyst. NG 3.Grad
P.m. MV
li holosyst. NG 2.-3.Grad P.m. AO
re frühsyst. NG, 1.Grad
P.m. TV
li holosyst. NG 4.Grad
P.m. MV
re holosyst. NG 2.Grad
P.m. TV
li holosyst. NG 4.Grad
P.m. AO
re holosyst. NG 2.Grad
P.m. TV
li holosyst. NG 2.-3.Grad P.m. MV
li holodiast. NG 3.Grad
P.m. AO
re holosyst. NG 3.Grad
P.m. TV
li holosyst. NG 3.Grad
P.m. AO
li holosyst. NG 4.Grad
P.m. MV
li holosyst. NG 2.Grad
P.m. MV
totale Arrhythmie
ohne Auskultationsbefund
li frühsyst. NG 1.-2.Grad
P.m. MV
Kapitel 9: Anhang
Patient
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
Auskultation U1
Auskultation U2
li holosyst. NG 3.-4.Grad P.m. MV
re holosyst. NG 3.Grad P.m. TV
li diast.
NG 1.Grad
re holosyst. NG 4.Grad
li holosyt. NG 2.Grad
P.m. MV
totale Arrhythmie
re holosyst. NG 3.Grad
P.m. TV
li holosyst. NG 3.Grad
P.m. MV
re holosyst. NG 1.Grad
P.m. TV
li holosyst. NG 3.Grad
P.m. MV
re holosyst. NG 2.Grad
li holosyst. NG 2.Grad
P.m. MV
part. Arrhythmie
li holosyst. NG 3.-4.Grad
P.m. MV
re holosyst. NG 3.Grad
P.m. TV
li spätsyst. NG 1.-2.Grad
P.m. MV
li frühdiast. NG 2.-3.Grad
P.m. AO
li holosyst. NG 3.Grad
P.m. MV
li frühsyst. NG 2.-3.Grad
P.m. MV
re holosyst. NG 2.-3.Grad
P.m. TV
li frühdiast. NG 1.-2.Grad
li holosyst. NG 2.-3.Grad
li holosyst. NG 1.Grad
re holosyst. NG 2.Grad
ohne Auskultationsbefund
li holosyst. NG 1.-2.Grad
li holosyst. NG 4.Grad
P.m. AO
P.m. MV
48
li holosyst. NG 3.Grad
re holosyst. NG 4.Grad
P.m. MV
P.m. TV
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
part. Arrhythmie
part. Arrhythmie
part. Arrhythmie
li holosyst. NG 3.Grad
totale Arrhythmie
ohne Auskultationsbefund
totale Arrhythmie
li holosyst. NG 2.Grad
li holodiast. NG 3.Grad
li holosyst. NG 4.Grad
re holosyst. NG 2.Grad
59
totale Arrhythmie
60
li holosyst. NG 3.Grad
re holosyst. NG 2.Grad
45
46
47
P.m. MV
P.m. MV
P.m. MV
P.m. AO
P.m. MV
P.m. TV
li holosyst. NG 4.Grad
re spätsyst. NG 3.Grad
li holosyst. NG 2.Grad
re holosyst. NG 3.-4.Grad
li holosyst. NG 1.Grad
totale Arrhythmie
re holosyst. NG 2.Grad
li holosyst. NG 3.Grad
re holosyst. NG 1.Grad
li holosyst. NG 3.Grad
ohne Auskultationsbefund
li frühdiast. NG 1.Grad
li holosyst. NG 2.Grad
P.m. MV
P.m. TV
P.m. MV
P.m. TV
P.m. MV
P.m. TV
P.m. MV
P.m. AO
P.m. MV
ohne Auskultationsbefund
li holosyst. NG 3.Grad
li holosyst. NG 2.Grad
li holosyst. NG 3.Grad
re holosyst. NG 1.Grad
ohne Auskultationsbefund
li holosyst. NG 2.Grad
li holosyst. NG 1.Grad
re spätsyst. NG 2.-3.Grad
li holodiast. NG 2.Grad
li holosyst. NG 1.Grad
li holosyst. NG 5.Grad
re holosyst. NG 2.-3.Grad
li holosyst. NG 3.Grad
re holosyst. NG 4.-5.Grad
P.m. MV
P.m. MV
P.m. MV
P.m. TV
P.m. MV
P.m. MV
P.m. MV
P.m. TV
P.m. AO
P.m. TV
ohne Auskultationsbefund
part. Arrhythmie
ohne Auskultationsbefund
li holosyst. NG 3.Grad
P.m. MV
totale Arrhythmie
ohne Auskultationsbefund
totale Arrhythmie
li holosyst. NG 4.Grad
P.m. MV
li holodiast. NG 4.Grad
P.m. AO
li holosyst. NG 4.Grad
P.m. MV
re holosyst. NG - 3. Grad P.m. TV
totale Arrhythmie
P.m. MV
P.m. TV
176
li holosyst. NG 3.-4.Grad
re holosyst. NG 2.Grad
P.m. MV
P.m. TV
Kapitel 9: Anhang
Patient
Auskultation U1
Auskultation U2
61
li spätsyst. NG 4.Grad
P.m. MV
62
li holosyst. NG 2.-3.Grad
P.m. MV
63
64
65
li holosyst. NG 3.Grad
li holodiast. NG 3.Grad
re holosyst. NG 2.Grad
P.m. MV
P.m. AO
P.m. TV
66
li holosyst. NG 3.Grad
re syst.
NG 1.Grad
totale Arrhythmie
P.m. MV
P.m. TV
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
li holosyst. NG 2.Grad
li spätsyst. NG 2.-3.Grad
re syst.
NG 2.Grad
li holosyst. NG 4.Grad
re syst.
NG 3.-4.Grad
P.m. MV
P.m. MV
P.m. TV
P.m. MV
P.m. TV
li holosyst. NG 4.Grad
re holosyst .NG 2.Grad
spätsyst. NG 3.Grad
li holosyst. NG 4.-5.Grad
P.m. MV
P.m. TV
P.m. TV
P.m. MV
li holodiast. NG 3. Grad
li holosyst. NG 3.Grad
re holosyst. NG 2.Grad
totale Arrhyrhmie
li diast.
NG 2.Grad
totale Arrhythmie
li holosyst. NG 3.Grad
li holodiast. NG 1.-2.Grad
li holosyst. NG 3.Grad
re holosyst. NG 2.Grad
P.m. AO
P.m. MV
P.m. TV
li
re
syst.
diast.
NG
P.m.
MV
TV
AO
part. Arrhythmie
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
P.m. AO
P.m. MV
P.m. AO
P.m. MV
P.m. TV
links
rechts
systolisch
diastolisch
Nebengeräusch
Punktum maximum
Mitralklappe
Trikuspidalklappe
Aortenklappe
partielle Arrhytmie
177
li holosyst. NG 3.-4.Grad
re spätsyst. NG 2.Grad
li holosyst. NG 3.Grad
re holosyst. NG 1.-2.Grad
li holosyst. NG 2.Grad
li holodiast. NG 3.Grad
P.m. MV
P.m. TV
P.m. MV
P.m. TV
P.m. MV
P.m. AO
re holosyst. NG 2.Grad
li holosyst. NG 3.Grad
re syst.
NG 1.Grad
totale Arrhythmie
li holosyst. NG 3.Grad
re holosyst. NG 2.Grad
li holosyst. NG 2.-3.Grad
li spätsyst. NG 2.-3.Grad
re syst.
NG 1.Grad
li holodiast. NG 3. Grad
li frühsyst. NG 2.-3.Grad
re holodiast. NG 3.-4.Grad
li holosyst. NG 4.Grad
re holosyst. NG 2.Grad
spätsyst. NG 3.Grad
li holosyst. NG 3.-4.Grad
re holosyst. NG 3. Grad
li holodiast. NG 3.Grad
li holosyst. NG 3.-4.Grad
re holosyst. NG 2.-3.Grad
totale Arrhyrhmie
li diast.
NG 2.Grad
totale Arrhythmie
li holosyst. NG 3.Grad
li holodiast. NG 1.-2.Grad
li holosyst. NG 3.Grad
re frühsyst. NG 2.Grad
P.m. TV
P.m. MV
P.m. TV
P.m. MV
P.m. MV
P.m. MV
P.m. TV
P.m. TV
P.m. MV
P.m. TV
P.m. MV
P.m. TV
P.m. TV
P.m. MV
P.m. TV
P.m. AO
P.m. MV
P.m. TV
P.m. AO
P.m. MV
P.m. AO
P.m. MV
P.m. TV
Kapitel 9: Anhang
Tabelle 29: Elektrokardiographische (EKG) Befunde und Schweregradeinteilung der
Herzerkrankungen bei Erst-(U1) und Nachuntersuchung (U2) der 80 Pferde
Patient
EKG U1
EKG U2
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
o.b.B.
VF
o.b.B.
VF
VF
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
AES
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
VF
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
VF
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
VES
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
VF
o.b.B.
VF
VF
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
AES, VES
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
VF
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
VF
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
Schweregrad
Herzerkrankung U1
2
4
2
2
4
2
1
3
1
3
1
2
3
2
2
3
2
1
2
2
4
2
1
2
2
3
3
2
3
2
1
3
2
2
1
2
2
3
2
2
1
2
1
3
2
178
Schweregrad
Herzerkrankung U2
3
4
2
3
4
3
3
3
2
4
2
2
2
1
2
3
2
3
2
2
4
3
2
2
3
4
2
2
3
3
2
4
3
2
1
3
2
2
2
3
3
2
2
3
2
Kapitel 9: Anhang
Patient
EKG U1
EKG U2
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
AES
AES
AES
o.b.B.
VF
o.b.B.
VF
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
VF
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
VF
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
VF
VF
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
AES
o.b.B.
o.b.B.
VF
o.b.B.
VF
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
VF
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
VF
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
VF
VF
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
o.b.B.
VF
AES
VES
=
=
=
=
Schweregrad
Herzerkrankung U1
1
3
2
2
1
1
1
3
3
4
2
2
3
3
2
2
2
1
2
1
2
3
2
2
3
2
1
3
2
2
4
4
1
1
1
ohne besonderen Befund
Vorhofflimmern
atriale Extrasystolen
ventrikuläre Extrasystolen
179
Schweregrad
Herzerkrankung U2
2
3
3
1
2
1
2
3
3
3
3
3
3
3
3
3
3
2
3
2
3
4
4
2
3
3
2
4
2
2
4
4
1
2
1
Kapitel 9: Anhang
Tabelle 30: B-Mode-Ergebnisse bei Erst-(U1) und Nachuntersuchung (U2) der 80 Pferde
Patient
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
RA
(mm)
U1
86,0
107,0
78,0
83,0
99,0
70,0
61,0
84,0
86,0
66,0
84,0
65,0
61,0
67,0
72,0
79,0
84,0
58,0
67,0
87,0
76,0
80,0
73,0
83,0
85,0
76,0
86,0
69,0
70,0
79,0
80,0
76,0
80,0
78,0
75,0
78,0
77,0
86,0
87,0
89,0
98,0
74,0
79,0
100,0
61,0
RA
(mm)
U2
86,0
125,0
84,0
114,0
128,0
75,0
85,0
87,0
91,0
94,0
86,0
77,0
67,0
68,0
81,0
92,0
84,0
90,0
75,0
88,0
76,0
83,0
72,0
84,0
85,0
89,0
89,0
75,0
86,0
81,0
93,0
83,0
103,0
86,0
75,0
76,0
96,0
93,0
95,0
84,0
101,0
95,0
82,0
101,0
79,0
LV
(mm)
U1
118,0
136,0
107,0
126,0
153,0
148,0
112,0
132,0
120,0
140,0
106,0
99,0
99,0
108,0
121,0
127,0
125,0
125,0
121,0
118,0
139,0
108,0
112,0
128,0
129,0
126,0
110,0
125,0
129,0
116,0
130,0
134,0
134,0
125,0
125,0
132,0
127,0
125,0
125,0
118,0
119,0
106,0
117,0
128,0
117,0
LV
(mm)
U2
120,0
140,0
120,0
139,0
155,0
146,0
124,0
134,0
126,0
150,0
112,0
119,0
115,0
123,0
118,0
136,0
132,0
136,0
117,0
124,0
124,0
116,0
126,0
120,0
142,0
140,0
127,0
122,0
142,0
117,0
130,0
141,0
136,0
126,0
120,0
134,0
132,0
126,0
124,0
139,0
139,0
112,0
123,0
131,0
131,0
180
AO
(mm)
U1
86,0
82,0
69,0
76,0
91,0
80,0
82,0
100,0
76,0
77,0
67,0
70,0
79,0
70,0
77,0
83,0
57,0
73,0
79,0
76,0
80,0
80,0
73,0
73,0
67,0
90,0
80,0
78,0
79,0
77,0
75,0
86,0
81,0
78,0
77,0
74,0
84,0
80,0
84,0
89,0
79,0
67,0
71,0
89,0
84,0
AO
(mm)
U2
84,0
84,0
71,0
72,0
89,0
80,0
84,0
88,0
79,0
79,0
67,0
76,0
82,0
70,0
82,0
79,0
61,0
73,0
75,0
86,0
92,0
82,0
76,0
84,0
77,0
87,0
80,0
81,0
84,0
83,0
81,0
82,0
82,0
79,0
77,0
81,0
98,0
77,0
86,0
95,0
86,0
79,0
79,0
94,0
75,0
LA
(mm)
U1
138,0
150,0
136,0
135,0
164,0
139,0
125,0
145,0
121,0
148,0
121,0
115,0
128,0
121,0
132,0
138,0
135,0
116,0
120,0
135,0
146,0
128,0
107,0
135,0
128,0
136,0
134,0
129,0
141,0
126,0
124,0
138,0
140,0
130,0
126,0
125,0
117,0
145,0
145,0
138,0
129,0
128,0
123,0
131,0
118,0
LA
(mm)
U2
137,0
160,0
152,0
132,0
176,0
143,0
142,0
146,0
126,0
157,0
115,0
115,0
132,0
121,0
127,0
140,0
136,0
140,0
126,0
125,0
136,0
125,0
136,0
141,0
123,0
140,0
144,0
133,0
143,0
129,0
141,0
148,0
140,0
123,0
126,0
129,0
120,0
133,0
147,0
147,0
144,0
129,0
131,0
136,0
123,0
Kapitel 9: Anhang
Patient
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
RA
LV
AO
LA
=
=
=
=
RA
(mm)
U1
76,0
90,0
74,0
76,0
72,0
79,0
83,0
99,0
84,0
86,0
77,0
74,0
75,0
114,0
83,0
72,0
76,0
89,0
80,0
111,0
71,0
91,0
73,0
95,0
75,0
78,0
72,0
82,0
78,0
91,0
79,0
106,0
72,0
56,0
87,0
RA
(mm)
U2
86,0
128,0
104,0
89,0
80,0
86,0
87,0
100,0
86,0
95,0
86,0
77,0
99,0
112,0
94,0
73,0
82,0
102,0
87,0
89,0
73,0
94,0
75,0
96,0
67,0
76,0
81,0
84,0
74,0
100,0
94,0
108,0
61,0
66,0
90,0
LV
(mm)
U1
112,0
149,0
110,0
102,0
100,0
121,0
119,0
108,0
121,0
116,0
127,0
138,0
145,0
114,0
135,0
111,0
129,0
125,0
138,0
116,0
135,0
134,0
134,0
138,0
138,0
138,0
118,0
136,0
106,0
135,0
150,0
147,0
105,0
128,0
121,0
LV
(mm)
U2
114,0
134,0
129,0
125,0
109,0
133,0
115,0
117,0
129,0
133,0
129,0
145,0
153,0
120,0
137,0
116,0
129,0
123,0
139,0
120,0
142,0
136,0
143,0
136,0
140,0
145,0
126,0
136,0
123,0
142,0
152,0
154,0
126,0
113,0
133,0
rechtes Atrium
linker Ventrikel
Aorta
linkes Atrium
181
AO
(mm)
U1
85,0
87,0
86,0
67,0
69,0
71,0
72,0
77,0
87,0
70,0
77,0
87,0
76,0
72,0
94,0
81,0
78,0
74,0
72,0
73,0
88,0
83,0
86,0
76,0
70,0
92,0
76,0
74,0
73,0
86,0
82,0
90,0
71,0
78,0
87,0
AO
(mm)
U2
84,0
87,0
97,0
70,0
69,0
71,0
76,0
80,0
82,0
76,0
80,0
87,0
86,0
77,0
96,0
81,0
82,0
69,0
80,0
79,0
84,0
80,0
90,0
76,0
73,0
92,0
80,0
80,0
79,0
89,0
74,0
86,0
67,0
89,0
90,0
LA
(mm)
U1
129,0
153,0
110,0
117,0
99,0
118,0
125,0
121,0
125,0
146,0
134,0
133,0
145,0
116,0
119,0
110,0
141,0
130,0
138,0
126,0
135,0
125,0
151,0
139,0
122,0
131,0
123,0
155,0
130,0
130,0
130,0
160,0
110,0
128,0
125,0
LA
(mm)
U2
133,0
153,0
146,0
126,0
102,0
126,0
140,0
134,0
135,0
144,0
144,0
142,0
155,0
120,0
132,0
114,0
132,0
135,0
124,0
128,0
143,0
154,0
160,0
145,0
125,0
139,0
130,0
154,0
131,0
135,0
132,0
222,0
106,0
134,0
129,0
Kapitel 9: Anhang
Tabelle 31: M-Mode-Ergebnisse bei Erst-(U1) und Nachuntersuchung (U2) der 80 Pferde
Patient
FS (%)
U1
FS (%)
U2
Patient
FS (%)
U1
FS (%)
U2
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
49,10
31,20
38,50
30,60
53,70
27,50
81,70
51,00
30,30
61,90
40,10
67,10
63,10
53,30
57,90
46,50
36,60
38,80
74,40
50,00
35,90
60,00
43,10
38,60
47,90
30,70
35,70
45,00
47,90
40,20
58,30
59,80
45,30
44,40
50,40
39,80
52,40
29,40
43,10
46,80
44,30
55,60
33,30
48,10
42,30
54,50
46,00
70,30
29,30
41,60
56,10
48,90
44,00
38,20
39,80
50,40
35,70
34,20
61,10
43,60
45,50
55,70
38,10
37,60
54,80
51,80
42,40
58,70
43,50
51,90
34,00
57,80
49,10
44,90
48,80
41,50
48,30
49,10
45,00
48,2
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
52,40
31,90
47,40
38,00
27,50
72,90
60,00
53,70
50,00
34,40
39,80
32,70
71,30
59,60
56,70
40,60
38,60
42,00
46,00
44,00
49,60
44,50
65,00
74,00
50,00
46,00
36,80
42,70
46,00
37,00
56,90
33,10
44,00
38,00
45,30
47,40
28,10
44,10
27,00
45,60
46,60
36,00
47,90
37,50
45,90
50,90
61,10
47,60
38,80
43,40
35,40
46,30
48,00
53,90
60,80
31,20
43,00
39,00
43,00
44,30
51,00
56,30
55,70
66,00
48,40
45,30
35,80
44,90
41,40
36,00
58,30
35,00
44,40
37,00
46,00
40,30
27,20
51,00
47,00
46,00
FS (%)
=
Fractional shortening
182
Kapitel 9: Anhang
Tabelle 32: CW-Doppler-Ergebnisse bei Erst-(U1) und Nachuntersuchung (U2) der 80 Pferde
Patient
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
V.c.
(MV)
U1
0,80
0,90
0,80
0,70
0,70
0,60
0,70
0,50
0,70
0,60
0,70
0,90
0,80
1,20
0,90
0,90
0,80
0,60
0,40
0,90
1,00
V.c.
(MV)
U2
0,90
0,70
1,30
1,10
1,70
1,10
1,00
1,20
0,80
1,10
0,60
0,70
0,80
1,10
1,80
1,10
0,70
0,90
0,90
0,80
1,0
1,00
0,80
Vmax
(MV)
U1
3,40
3,00
4,00
3,90
5,80
3,90
3,90
1,50
3,70
3,50
5,00
4,00
2,90
2,70
4,90
2,20
5,00
5,10
Vmax
(MV)
U2
5,70
3,20
6,40
2,90
5,20
4,30
5,30
2,90
4,00
1,90
6,40
5,60
2,50
3,60
4,90
6,10
8,00
3,90
6,90
6,30
1,60
VTI
(MV)
U1
110,00
96,80
124,00
228,80
239,00
126,00
133,80
110,30
119,40
112,30
155,40
121,70
55,00
187,80
90,80
247,80
261,10
VTI
(MV)
U2
132,00
132,20
272,00
135,80
144,50
216,70
234,00
53,90
140,00
55,70
170,00
121,00
47,80
133,00
169,00
146,20
183,00
97,70
103,70
207,00
52,80
Vo
(MV)
U1
1,50
2,00
2,50
2,60
2,90
1,00
1,00
1,70
1,20
1,70
4,60
1,80
1,50
1,80
0,60
6,40
6,90
Vo
(MV)
U2
3,50
4,30
10,80
9,80
4,60
6,30
8,40
V.c.
(TV)
U1
0,90
V.c.
(TV)
U2
0,70
1,10
1,30
1,10
1,70
0,50
Vmax
(TV)
U1
2,80
Vmax
(TV)
U2
2,80
3,90
3,10
2,90
4,80
2,10
VTI
(TV)
U1
117,30
VTI
(TV)
U2
92,00
112,00
86,10
84,00
200,00
72,60
Vo
(TV)
U1
2,80
Vo
(TV)
U2
1,60
7,40
5,70
3,30
9,40
0,40
0,80
2,20
82,50
1,50
0,60
1,80
53,40
0,90
1,10
0,80
0,80
2,50
1,60
2,40
71,40
50,00
81,40
3,90
0,80
2,30
3,80
2,00
1,80
3,50
8,70
2,90
3,60
3,50
15,50
3,50
3,30
5,50
3,50
2,10
183
0,70
0,70
0,60
0,50
2,20
0,70
0,60
2,80
2,90
2,00
54,90
3,00
2,50
114,60
113,10
42,00
0,40
80,20
77,90
0,60
0,80
1,70
Kapitel 9: Anhang
Patient
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
V.c.
(MV)
U1
1,00
0,80
1,70
1,20
0,90
0,80
1,00
0,80
1,00
0,60
0,80
0,70
0,50
0,80
0,90
V.c.
(MV)
U2
0,70
1,40
0,70
0,70
1,00
0,80
0,70
0,70
1,00
0,80
1,00
1,10
0,70
0,80
1,00
0,80
1,00
0,60
0,70
0,70
1,40
1,10
Vmax
(MV)
U1
3,70
4,00
3,80
Vmax
(MV)
U2
4,80
3,40
VTI
(MV)
U1
445,80
86,30
171,00
VTI
(MV)
U2
84,00
127,90
Vo
(MV)
U1
20,80
4,30
38,70
Vo
(MV)
U2
3,60
5,00
4,80
4,10
112,00
144,70
115,70
82,60
107,00
186,00
102,00
11,80
10,00
5,70
0,90
3,70
2,00
1,50
5,70
4,00
2,40
4,40
2,00
2,40
3,70
5,40
149,00
107,30
119,00
175,50
45,00
119,30
93,70
139,00
12,10
5,40
9,00
1,30
0,70
9,00
1,50
3,60
1,50
7,10
6,90
1,30
2,60
5,60
2,80
1,00
3,70
171,40
150,50
57,80
250,20
288,20
14,70
54,00
206,20
71,10
45,60
98,30
2,50
1,70
0,20
3,90
4,00
V.c.
(TV)
U2
Vmax
(TV)
U1
Vmax
(TV)
U2
VTI
(TV)
U1
VTI
(TV)
U2
Vo
(TV)
U1
Vo
(TV)
U2
0,70
0,60
2,50
2,20
97,00
97,00
4,20
1,90
0,70
0,70
0,70
0,80
1,90
1,50
4,00
3,60
5,50
4,80
4,10
V.c.
(TV)
U1
0,20
0,70
3,00
2,00
2,40
0,70
0,90
2,70
1,60
2,20
64,10
42,10
76,00
0,40
0,80
1,30
1,20
1,40
2,70
3,10
128,90
109,00
4,10
3,50
2,00
39,00
132,30
115,00
66,00
85,60
2,80
2,90
3,10
0,50
0,80
0,70
0,90
0,60
0,70
0,60
1,00
1,50
2,50
2,00
2,10
2,10
118,70
75,40
78,00
56,30
0,40
5,80
4,10
3,80
0,50
1,40
5,00
0,80
1,00
0,40
0,70
2,80
1,30
1,60
79,20
82,10
57,00
2,00
0,40
1,00
1,00
4,60
0,70
0,70
1,00
1,20
2,50
2,10
48,00
84,40
36,00
0,90
0,70
0,90
184
0,70
2,30
114,80
1,00
Kapitel 9: Anhang
Patient
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
V.c.
(MV)
U1
Vmax
(MV)
U1
Vmax
(MV)
U2
VTI
(MV)
U1
VTI
(MV)
U2
Vo
(MV)
U1
Vo
(MV)
U2
1,10
V.c.
(MV)
U2
0,70
1,00
3,50
2,20
138,70
63,20
3,60
1,10
1,10
1,20
5,70
5,70
270,00
269,00
25,70
0,90
1,00
1,00
0,90
1,00
1,10
1,30
4,00
3,50
3,60
4,70
4,80
4,00
5,90
127,10
132,90
137,10
7,40
2,20
4,00
3,50
5,00
4,20
5,00
5,20
3,70
3,50
5,80
71,00
0,80
0,70
1,00
0,70
0,80
0,60
0,90
1,00
1,00
3,40
0,90
1,00
0,90
0,70
1,10
0,90
0,60
0,80
0,80
0,80
V.c.
(TV)
U1
V.c.
(TV)
U2
1,60
Vmax
(TV)
U1
Vmax
(TV)
U2
2,10
VTI
(TV)
U1
VTI
(TV)
U2
93,10
Vo
(TV)
U1
Vo
(TV)
U2
5,90
28,40
0,70
0,70
2,30
2,40
86,00
81,00
3,40
3,50
0,70
0,80
1,40
3,30
118,00
124,10
4,70
6,40
232,00
8,50
2,60
16,70
6,60
157,00
111,40
235,30
185,00
193,00
117,50
173,00
5,30
2,10
9,90
0,80
10,70
4,30
145,30
205,40
5,20
4,00
5,20
186,40
205,00
11,60
12,80
4,80
4,10
4,50
3,00
4,20
1,40
4,60
182,90
174,00
231,00
9,40
7,90
0,70
0,70
0,80
0,80
3,30
2,00
2,00
154,70
75,00
68,00
2,10
3,50
3,10
0,70
1,10
4,50
0,70
170,70
195,30
227,40
0,70
185
0,70
1,20
1,80
46,80
0,50
3,00
105,40
1,20
Kapitel 9: Anhang
Patient
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
V.c.
(AO)
U1
V.c.
(AO)
U2
0,70
1,00
3,10
0,7
0,90
1,30
0,70
0,7
0,50
0,80
0,60
0,60
0,80
0,70
0,70
0,90
1,1
Vmax
(AO)
U1
2,60
1,10
2,10
Vmax
(AO)
U2
1,50
2,30
4,20
2,30
3,90
VTI
(AO)
U1
155,60
90,70
323,90
VTI
(AO)
U2
Vo
(AO)
U2
V.c.
(PV)
U1
V.c.
(PV)
U2
212,00
5,60
0,70
1,00
3,10
212,00
5,60
0,80
1,30
21,40
0,50
14,70
0,70
1,10
0,90
24,30
1,40
10,20
141,60
87,60
237,00
117,00
Vo
(AO)
U1
1,00
1,20
7,10
Vmax
(PV)
U1
Vmax
(PV)
U2
VTI
(PV)
U1
VTI
(PV)
U2
Vo
(PV)
U1
Vo
(PV)
U2
0,60
3,40
2,80
3,00
2,10
186
Kapitel 9: Anhang
Patient
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
V.c.
(AO)
U1
V.c.
(AO)
U2
0,90
Vmax
(AO)
U1
Vmax
(AO)
U2
2,00
1,00
VTI
(AO)
U1
VTI
(AO)
U2
Vo
(AO)
U1
Vo
(AO)
U2
153,00
1,70
97,00
4,00
0,90
0,80
1,10
0,50
0,50
1,10
1,70
4,00
150,20
1,90
4,30
370,00
18,30
0,60
1,40
95,40
0,90
0,80
1,00
74,30
1,10
0,70
187
V.c.
(PV)
U1
V.c.
(PV)
U2
Vmax
(PV)
U1
Vmax
(PV)
U2
VTI
(PV)
U1
VTI
(PV)
U2
Vo
(PV)
U1
Vo
(PV)
U2
Kapitel 9: Anhang
Patient
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
V.c.
(AO)
U1
0,90
V.c.
(AO)
U2
0,50
Vmax
(AO)
U1
3,30
0,50
Vmax
(AO)
U2
4,50
VTI
(AO)
U1
395,60
2,20
VTI
(AO)
U2
249,50
Vo
(AO)
U1
5,90
239,00
1,30
0,60
0,90
0,80
0,80
0,90
1,20
2,00
3,30
3,90
153,00
274,80
255,00
9,50
0,90
0,60
0,90
0,70
3,00
1,50
4,10
2,80
396,10
77,20
428,00
132,00
24,60
2,20
0,70
0,90
1,00
0,80
0,90
0,70
2,00
3,60
4,30
1,10
2,10
80,00
487,40
629,00
34,60
86,40
Vo
(AO)
U2
2,60
5,10
15,20
6,90
17,30
0,40
5,60
5,70
188
V.c.
(PV)
U1
V.c.
(PV)
U2
Vmax
(PV)
U1
Vmax
(PV)
U2
VTI
(PV)
U1
VTI
(PV)
U2
Vo
(PV)
U1
Vo
(PV)
U2
Kapitel 9: Anhang
Tabelle 33: CW-Doppler-Ergebnisse (Mittelwert, Standardabweichung) bei Erst-(U1)
und Nachuntersuchung (U2) der 80 Pferde
Parameter
V.c. MV (cm)
Vmax MV (m/sec.)
VTI MV (cm)
DV MV (ml)
V.c. MV (cm)
Vmax MV (m/sec.)
VTI MV (cm)
DV MV (ml)
V.c. MV (cm)
Vmax MV (m/sec.)
VTI MV (cm)
DV MV (ml)
V.c. MV (cm)
Vmax. MV (m/sec.)
VTI MV (cm)
DV MV (ml)
V.c. AO (cm)
Vmax. AO (m/sec.)
VTI AO (cm)
DV AO (ml)
V.c. MV (cm)
Vmax. MV (m/sec.)
VTI MV (cm)
DV MV (ml)
V.c. TV (cm)
Vmax. TV (m/sec.)
VTI TV (cm)
DV TV (ml)
V.c. MV (cm)
Vmax. MV (m/sec.)
VTI MV (cm)
DV MV (ml)
V.c. AO(cm)
Vmax. AO(m/sec.)
VTI AO(cm)
DV AO(ml)
mittlere Differenz
U1
x
s
MVI
0,9 ± 0,3
3,8 ± 1,0
139,1 ± 54,6
7,8 ± 10,9
MVI
0,9 ± 0,2
4,5 ± 1,7
159,3 ± 63,6
3,0 ± 1,5
MVI
0,9 ± 0,1
4,5 ± 0,9
216,3 ± 63,4
4,7 ± 3,1
MVI, AOI
0,8 ± 0,1
4,1 ± 1,1
154,1 ± 69,9
3,7 ± 4,5
0,7 ± 0,1
2,5 ± 1,3
238,8 ± 262,3
3,3 ± 2,5
MVI, TVI
0,9 ± 0,1
5,2 ± 1,4
201,7 ± 72,9
11,7 ± 8,4
0,7 ± 0,1
2,1 ± 0,4
105,2 ± 23,8
3,7 ± 1,8
MVI, TVI
0,8 ± 0,3
3,6 ± 0,7
121,8 ± 14,6
7,4 ± 4,3
AOI
0,9 ± 0,1
3,5 ± 0,9
274,3 ± 121,3
7,7 ± 1,8
U2
x
0,1 ± 0,2
0,4 ± 1,2
0,9 ± 68,7
2,9 ± 12,6
0,3 ± 0,5
-0,5 ± 2,1
-14,8 ± 33,6
0,7 ± 1,5
0,0 ± 0,0
-0,3 ± 2,7
-105,4 ± 72,5
-2,9 ± 0,8
0,2 ± 0,2
0,8 ± 2,0
-12,6 ± 84,2
4,9 ± 6,1
0,1 ± 0,1
1,0 ± 1,9
-3,6 ± 10,2
3,6 ± 10,2
0,1 ± 0,3
-1,2 ± 2,1
-54,0 ± 90,4
-1,3 ± 5,7
0,1 ± 0,0
0,3 ± 0,2
-22,5 ± 11,2
- 0,7 ± 0,3
0,1 ± 0,3
0,5 ± 1,2
22,7 ± 45,1
-2,9 ± 6,8
-0,1 ± 0,1
0,0 ± 0,0
-47,0 ± 23,5
2,0 ± 1,0
189
s
MVI
0,9 ± 0,3
4,3 ± 1,1
149,8 ± 59,6
5,0 ± 4,8
MVI, TVI
1,2 ± 0,4
4,4 ± 1,6
129,8 ± 64,7
3,8 ± 0,9
MVI, AOI
0,9 ± 0,1
4,1 ± 2,6
119,6 ± 97,3
2,1 ± 1,7
MVI, AOI
1,0 ± 0,1
5,2 ± 1,4
143,9 ± 55,9
8,0 ± 5,7
0,9 ± 0,1
2,6 ± 1,1
108,5 ± 73,4
3,6 ± 2,1
MVI, TVI
1,0 ± 0,3
4,0 ± 1,4
147,6 ± 86,6
10,4 ± 10,7
0,8 ± 0,1
2,4 ± 0,5
82,8 ± 25,7
3,0 ± 2,2
MVI
0,9 ± 0,1
4,0 ± 0,9
136,7 ± 51,7
4,3 ± 2,8
AOI
0,8 ± 0,2
3,5 ± 1,6
227,3 ± 139,9
9,7 ± 9,5
p
>0,37
>0,27
>0,96
>0,48
>0,30
>0,64
>0,52
>0,51
> 0,85
> 0,28
> 0,12
> 0,08
> 0,47
> 0,79
> 0,21
> 0,08
> 0,46
> 0,61
> 0,11
> 0,67
> 0,27
> 0,25
> 0,63
> 0,5
> 0,44
> 0,3
> 0,3
-
Kapitel 9: Anhang
Parameter
V.c. TV (cm)
Vmax. TV (m/sec.)
VTI TV (cm)
DV TV (ml)
V.c.
Vmax
VTI
Vo
AO
MV
TV
PV
CW
=
=
=
=
=
=
=
=
=
mittlere Differenz
U1
x
s
U2
x
TVI
0,7 ± 0,0
1,9 ± 0,9
97,0 ± 0,0
4,2 ± 0,0
0,1 ± 0,1
0,8 ± 1,5
-2,3 ± 0,0
Vena contracta
Maximalgeschwindigkeit in m/s
Gesschwindigkeit-Zeit-Integral
Rückflussvolumen
Aortenklappe
Mitralklappe
Trikuspidalklappe
Pulmonalklappe
Continuous Wave Doppler
190
s
TVI
0,7 ± 0,1
2,6 ± 0,6
101,2 ± 5,9
1,6 ± 0,5
p
> 0,5
> 0,6
-
Kapitel 9: Anhang
Tabelle 34: B-Mode-Ergebnisse (Mittelwert, Standardabweichung) bei Erst-(U1) und
Nachuntersuchung (U2) der 80 Pferde
(LA in cm)
(LA in cm)
(LA in cm)
(LA in cm)
(AO in cm)
(LV in cm)
(LA in cm)
(RA in cm)
(LA in cm)
(AO in cm)
(LV in cm)
(RA in cm)
MVI
TVI
AVI
LA
RA
LV
AO
p
‫٭‬
=
=
=
=
=
=
=
=
=
Klappenerkrankung
Klappenerkrankung
Erstuntersuchung
Nachuntersuchung
MVI
13,6
MVI
13,6
MVI
12,0
MVI + AVI
13,1
7,7
12,6
MVI + TVI
12,9
8,3
MVI + TVI
13,2
AVI
7,7
11,5
TVI
8,3
MVI
14,0
MVI, TVI
14,1
MVI, AOI
12,3
MVI + AVI
13,1
7,9
13,5
MVI + TVI
13,8
9,4
MVI
13,7
AVI
7,9
12,8
TVI
8,6
mittlere
Differenz
Standardabweichung
s
Irrtumswahrscheinlichkeit
p
0,4
0,7
> 0,06
0,5
1,1
> 0,33
0,2
0,7
> 0,60
0,1
0,2
1,0
0,7
0,5
0,8
> 0,8
> 0,3
< 0,05 ‫٭‬
0,9
1,2
0,5
1,0
< 0,05 ‫٭‬
> 0,05
0,5
1,5
> 0,47
0,2
1,3
0,7
0,7
> 0,57
< 0,05 ‫٭‬
0,3
0,1
> 0,1
Mitralklappeninsuffizienz
Trikuspidalklappeninsuffizienz
Aortenklappeninsuffizienz
Durchmesser des linken Atriums
Durchmesser des rechten Atriums
Durchmesser des linken Ventrikels
Durchmesser der Aorta auf Höhe der Aortenwurzel
Irrtumswahrscheinlichkeit
schwache Signifikanz
191
192
Danksagung
Herrn Prof. Dr. P. Stadler möchte ich sehr herzlich für die Überlassung des interessanten
Themas und seine freundliche Unterstützung bei der Anfertigung sowie der stets zügigen
Korrektur dieser Arbeit danken!
Vielen Dank an Heidi Gehlen für die anfängliche Einführung in das Schallen der Patienten,
die Hilfsbereitschaft bei der Anfertigung der Dissertation und die nette Zeit an der
Pferdeklinik.
Ein riesengroßer Dank an Anne für die Unterstützung in allen Krisensituationen sowie den
Spaß und die unermüdliche Hilfe beim Schallen auch der schwierigsten Patienten !!!!!!!
Ein ebenfalls großer Dank an Ursula für ihre Freundschaft, ihre Hilfe beim Schallen und das
Korrekturlesen sowie an den vierten Schlumpf Lydia für die Hilfe beim Schallen und die
Unterstützung in den letzten Wochen.
Ganz herzlich danke ich auch meinen anderen Arbeitskollegen aus der Pferdeklinik,
insbesondere den „Chirurgen“ für die Unterstützung und das Rückenfreihalten während der
„harten“ Zeit sowie den Pflegern der Inneren Abteilung für die Rücksichtnahme beim
Schallen der Pferde.
Ein großer Dank auch an Katrin für ihre ewige moralische Unterstützung des Nabels dieser
Welt und Hendrik für die geduldige, nächtliche EDV-Beratung!
Mein allergrößter Dank jedoch geht an meine Eltern, ohne die weder das Studium noch die
Anfertigung dieser Doktorarbeit möglich gewesen wären.
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