ooo ooo ooo ooo ooo Aesch, 7. Juli 2011 Mitteilung an Ärztinnen und Ärzte zur Einschränkung der Anwendungsmöglichkeiten für das Präparat Modasomil® ((Anrede)) Wir möchten Sie in Absprache mit Swissmedic darüber informieren, dass die Indikationen für das Präparat Modasomil® mit dem Wirkstoff Modafinil ab sofort eingeschränkt werden. Modasomil® ist nur noch für folgende Indikationen bei Erwachsenen zugelassen: Exzessive Schläfrigkeit im Zusammenhang mit Narkolepsie mit und ohne Kataplexie Die Indikation «Behandlung des mittelschweren bis schweren obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms mit exzessiver ­Tagesschläfrigkeit trotz adäquater CPAP-Therapie» wird gestrichen. Eine Risikobewertung des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arznei­mittel­­ behörde EMA kam zu dem Ergebnis, dass das Nutzen / Risiko-Verhältnis von Modafinil für diese Indikation nicht länger als positiv beurteilt werden kann. Für die Risikoevaluation wurden die für Modafinil aus klinischen Studien verfügbaren Daten zur Wirksamkeit und alle sicherheitsrelevanten Informationen, einschliesslich der Risiken für das Auftreten psychiatrischer Reaktionen, schwerer Hautreaktionen sowie kardiovaskulärer Nebenwirkungen herangezogen. Bitte wenden Mepha Pharma AG Pharmazeutische Forschung Entwicklung und Produktion Dornacherstrasse 114 Postfach 445 4147 Aesch BL Telefon061 705 43 43 Telefax 061 705 43 85 [email protected] www.mepha.ch Das Nutzen / Risiko-Verhältnis bei der Anwendung von Modafinil in der Indikation Narkolepsie wird nach wie vor als positiv beurteilt. Um einen sicheren Umgang mit Modafinil in der Indikation Narkolepsie zu gewährleisten, werden folgende Empfehlungen ausgesprochen: Modafinil soll in folgenden Fällen nicht angewendet werden: Bei nicht angemessen behandelter Hypertonie oder Herzrhythmusstörungen Bei Kindern und Jugendlichen In der Schwangerschaft und Stillzeit Die Behandlung mit Modafinil sollte in folgenden Fällen beendet und nicht wieder ­aufgenommen werden: Bei schweren Haut- oder Überempfindlichkeitsreaktionen Bei psychiatrischen Erkrankungen Modafinil darf nur unter Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit Psychosen, ­ Depressionen oder Manien, sowie bei Patienten mit Alkohol-, Arzneimittel- oder ­Drogenmissbrauch. Vor Behandlungsbeginn mit Modafinil sollte ein Ruhe-EKG erstellt und die kardiovaskulären Funktionen, vor allem Blutdruck und Herzfrequenz überwacht werden. Diese Patientengruppen sind sorgfältig zu überwachen und aufzufordern, über jede ungewöhnliche Veränderung ihres Verhaltens oder ihres Gemütszustandes zu berichten, um eine schnelle Beurteilung und ggf. einen Behandlungsabbruch zu ermöglichen. Zu weiteren Details siehe die überarbeitete Arzneimittelinformation, die auf dem Arzneimittel-­ Kompendium online verfügbar ist. Wir bitten Sie, Meldungen über unerwünschte Wirkungen auf dem Meldeformular an das regionale Pharmacovigilance-Zentrum zu richten. Das Meldeformular ist auf der Homepage von Swissmedic (www.swissmedic.ch > Direkt zu > Meldung unerwünschter Wirkungen > Pharmacovigilance) und im Anhang des Arzneimittelkompendiums verfügbar oder kann bei Swissmedic bestellt werden (Tel. 031 322 02 23). Mit freundlichen Grüssen Mepha Pharma AG Dr. med Stephan Henauer Dr. Roger Bolten Director Medical Affairs Generics Europe, Mepha GmbH Director Regulatory Affairs, Mepha Pharma AG Modasomil® 100: Z: 1 Tablette enthält 100 mg Modafinilum. I: Narkolepsie mit und ohne Kataplexie. D: Erw.: 1 x tägl. 200 mg morgens ev. in 2 Dosen morgens und mittags bis max. 400 mg/Tag. Spezielle Dosierungsanweisungen bei schwerer Nieren- oder Leberfunktionsstörung, älteren Patienten, Kindern und Jugendlichen siehe Arzneimittel-Kompendium. KI: Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Modafinil oder einem der Hilfsstoffe. Therapie mit Prazosin, Drogenabhängigkeit bzw. Arzneimittel- oder Alkoholmissbrauch. Schwangerschaft und Stillzeit. Schwere Hypertonie, Patienten, die in ihrer Vorgeschichte eine Linksherzhypertrophie aufweisen oder die unter Therapie mit ZNS-Stimulantien klinisch relevante Manifestationen eines Mitralklappenprolaps zeigten, z.B. ischämische EKG-Veränderungen, pektanginöse Beschwerden oder Arrhythmien. V: Bei Anzeichen eines Hautausschlags Behandlung absetzen, unerwünschte psychiatrische Wirkungen, inklusive Suizidgedanken, schwere Angstzustände, Psychosen, Depressionen oder Manien in der Vorgeschichte, schwere Leber- oder Nierenerkrankungen, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Kinder und Jugendliche sowie ältere Menschen. Galaktoseintoleranz, Lapp-Laktase-Defizit oder Glukose-Galaktose-Malabsorption, Kontrazeptiva. Vorsicht beim Lenken von Fahrzeugen oder dem Bedienen von Maschinen. Dopingtests positiv. UW: Sehr häufig: Kopfschmerzen, Nervosität. Häufig: Abnorme Leberfunktionstests, Schlaflosigkeit, Angst, Benommenheit, Schläfrigkeit, Depression, Denkstörungen, Verwirrtheit, abnorme Empfindungen, erhöhter Muskeltonus, verschwommenes Sehen, Herzjagen, Herzklopfen, Gefässerweiterung, Übelkeit, Mundtrockenheit, unangenehmer Geschmack, Bauchschmerz, Durchfall, Appetitlosigkeit, Verdauungsstörungen, Verstopfung, Kraftlosigkeit, Brustschmerz. IA: Geringe enzyminduzierende Wirkung auf CYP3A4 Interaktionen mit ovalen Kontrazeptiva, Cyclosporin, Theophyllin möglich. Modafinil hemmt CYP2C19; Co-Medikation z.B. mit Diazepam, Phenytoin, Propranolol, trizyklische Antidepressiva (Clomipramin, Desipramin). Der Einfluss auf CYP1A und CYP2D6 ist gering. Interaktionen mit CYP2C9-Substraten (z.B. Warfarin, Phenytoin) möglich. Gleichzeitige Anwendung von Phenprocoumon, Acenocoumarol oder Phenytoin Therapie regelmässig kontrollieren (Prothrombinzeit, Phenytoin-Toxizität). Liste A. [4710] Für weiterführende Informationen siehe Arzneimittel-Kompendium der Schweiz.