4.2 Typ 2: Strategische Ausdehnung Abbildung 7: Einfluss zentraler Erfolgsfaktoren bei der Strategie »Kapazitätserweiterung« Managementkompetenz Kontrolle Mobilisierung von Wissen Mobilisierung von finanziellem und Humankapital Replizierbarkeit »interne« Transferkosten »externe« Transferkosten -1 unterdurchschnittlich 0 durchschnittlich +1 überdurchschnittlich Typ 2: Strategische Ausdehnung der Strategie »Kapazitätserweiterung« die Skalierung sozialer Wirkung forcieren. Das liegt daran, dass die Kapazitätserweiterung eine relativ einfach zu steuernde Strategie ist. Die bestehenden Aktivitäten am aktuellen Standort können ausgebaut und/oder effizienter. gestaltet werden, ohne Anpassungen an neue Standorte oder neue Zielgruppen vornehmen zu müssen, die gegebenenfalls zusätzliches Wissen und Kompetenzen erfordern. Zudem kennt der Gründer seine Strukturen und Prozesse am besten und weiß dadurch in der Regel genau, an welchen Stellen Verbesserungsbedarf besteht und wie man die. Aktivitäten optimal ausbaut. Wie schon erwähnt, birgt die Konzentration von Entscheidungskompetenz beim Gründer immer auch das Risiko, dass ein Unternehmen scheitert – etwa aufgrund körperlicher Schwächen. Es ist daher mittelfristig zu überlegen, Kontrolle abzugeben und das Managementteam zu vergrößern. Hat sich ein Sozialunternehmen für die Strategie der Kapazitätserweiterung entschieden, sollte es sich auf das Wachstum der Aktivitäten in der bestehenden Form konzentrieren und zunächst keine Experimente, etwa beim Preis oder bei den Produkten/Dienstleistungen eingehen. Derartige Anpassungen erzeugen in erster Linie Transferkosten, die sich in den Ergebnissen unserer Studie als eindeutig hinderlich für die Skalierung sozialer Wirkung im Rahmen der Kapazitätserweiterung erwiesen haben. 4.2 Typ 2: Strategische Ausdehnung – Erschließung neuer Märkte und/oder Einführung neuer Produkte/Services Der Strategietyp »Strategische Ausdehnung« beschreibt ein Vorgehen, bei dem ein Sozialunternehmen eine strategisch günstige Position in mindestens einem »neuen« Markt versucht zu erschließen. Diese Markterschließung lässt sich in der Regel auf vier Arten erreichen (Edwards und Hulme 1992): • Man bietet neue, ggf. komplementäre Produkte/Dienstleistungen im bestehenden Markt an. • Man adressiert eine weitere Zielgruppe, die man bisher noch nicht begünstigt hatte, mit dem/der bestehenden Produkt/Dienstleistung. • Man errichtet neue Standorte in einer anderen Region, in der man bisher noch nicht aktiv war. • Man zielt auf eine Kombination der genannten Positionierungen in neuen Märkten. 33 Vier Arten der strategischen Ausdehnung