Universität Basel Dr. Christine Zehrt Zahlentheorie 25. Februar 2014 Übungsblatt 2 Abgabe: 4. März 2014 in der Vorlesung oder bis 12.00 Uhr im Mathematischen Institut Aufgabe 1 Zeige, dass es unendlich viele Primzahlen p ≡ 3 mod 4 gibt. [Hinweis: Analog zum Beweis von Euklid betrachte 4p1 · · · pk − 1.] Aufgabe 2 (a) Sei P (n) = n2 + n + 41. Finde n in N, so dass P (n) 6∈ P. (b) Sei P (t) in Z[t], so dass P (n) ∈ P für jedes n in N. Zeige, dass P (t) eine Konstante ist. [Hinweis: Sei m = P (n0 ) und versuche n ≡ n0 mod m.] Aufgabe 3 Sei n in N. Die Eulersche Funktion ϕ(n) ist definiert als die Anzahl der m in N mit m ≤ n und ggT(m, n) = 1. Zum Beispiel ist ϕ(6) = 2 (denn 1 und 5 sind teilerfremd zu 6) und ϕ(20) = 8 (denn 1, 3, 7, 9, 11, 13, 17 und 19 sind teilerfremd zu 20). Zeige, dass Y 1 . ϕ(n) = n 1− p p|n [Hinweis: Sei Pn = {p ∈ P | p|n }. Dann folgt aus ggT(m, n) 6= 1, dass es ein p ∈ Pn gibt mit p|m. Jetzt Eratosthenes.] Aufgabe 4 n (a) Die Zahlen Fn = 22 + 1 für n = 0, 1, 2, . . . heissen Fermat Zahlen. Zeige, dass ggT(Fn , Fm ) = 1 für alle m 6= n. Qn−1 [Hinweis: Zeige mit Induktion, dass k=0 Fk = Fn − 2 für n ≥ 1.] n−1 (b) Folgere aus (a), dass pn+1 ≤ 22 + 1 für die (n + 1)-te Primzahl pn+1 . (c) Zeige, dass π(x) ≥ log log x für x ≥ 2. n−1 [Hinweis: Zu x ≥ 2 gibt es n in N mit 22 Aufgabe 5 In dieser Aufgabe soll gezeigt werden, dass die Reihe ∞ X 1 pi i=1 divergiert, wobei p1 , p2 , . . . die Primzahlen sind. n ≤ x ≤ 22 . Jetzt nutze (b).] P 1 1 Ist die Reihe konvergent, dann gibt es ein ℓ in N, so dass ∞ i=ℓ+1 pi < 2 . Wir nennen p1 , . . . , pℓ die “kleinen” Primzahlen und pℓ+1 , pℓ+2 , . . . die “grossen” Primzahlen. Für N in N sei Ng die Anzahl der natürlichen Zahlen n ≤ N , die mindestens durch eine grosse Primzahl teilbar sind und Nk die Anzahl der natürlichen Zahlen n ≤ N , die nur kleine Primteiler haben. h i P N N (a) Zeige, dass Ng ≤ ∞ i=ℓ+1 pi < 2 . √ (b) Zeige, dass Nk ≤ 2ℓ N . [Hinweis: Schreibe n ≤ N als n = an b2n mit an quadratfrei.] (c) Finde ein N = Ng + Nk , welches einen Widerspruch zu (a) und (b) herstellt. Bemerkung. Die Aufgaben 4(a) und 5 liefern zwei weitere Beweise, dass es unendlich viele Primzahlen gibt. Der Beweis in Aufgabe 4(a) stammt von Christian Goldbach (1730) und derjenige in Aufgabe 5 fand Paul Erdös (1938).