antifibrinolytics art 31(EACA)_annexI_III_de

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Anhang I
Verzeichnis der Bezeichnungen, Darreichungsformen,
Stärken, Art der Anwendung der Arzneimittel, der Inhaber
der Genehmigung für das Inverkehrbringen in den
Mitgliedstaaten
1
Arzneimittel mit Aminocapronsäure als Inhaltsstoff mit einer Zulassung innerhalb der Europäischen Union
Mitgliedstaat
(EU/EEA)
Zulassungsinhaber
Bezeichnung
Stärke
Darreichungsform
Art der Anwendung
ES - Spanien
ROTTAPHARM, S.L.
Avda. Diagonal 67-69
08019 Barcelona
España
CAPROAMIN FIDES
4 g SOLUCIÓN
INYECTABLE
4 g/ 10 ml
Lösung zur Injektion
intravenös
HU - Ungarn
PannonPharma Kft.
Pannonpharma út 1.
7720 Pécsvárad
Hungary
Acepramin
4g/10ml
Lösung zur Infusion
intravenös
PT - Portugal
Bial - Aristegui,
Produtos Farmacêuticos,S.A.
À Av. da Siderurgia Nacional
Apartado 100
4745-457 S. Mamede do
Coronado
Portugal
Epsicaprom 25
2500 mg/10 ml
Lösung zur Infusion
intravenös
2
Anhang II
Wissenschaftliche Schlussfolgerungen und Begründung der
EMA für die Änderung der Bedingungen für die
Genehmigungen für das Inverkehrbringen für
Aminocapronsäure enthaltende Arzneimittel
3
Wissenschaftliche Schlussfolgerungen
Zusammenfassung der wissenschaftlichen Beurteilung der Befassung zu Antifibrinolytika
Aminocapronsäure enthaltende Arzneimittel (siehe Anhang I)
Antifibrinolytika, (z. B. Aprotinin, Aminocapronsäure und Tranexamsäure) sind eine Klasse
hämostatischer Wirkstoffe, die zur Verhinderung übermäßigen Blutverlusts angewendet wird.
Aprotinin, ein natürlich vorkommendes Polypeptid, ist ein Inhibitor proteolytischer Enzyme. Es zeigt
ein breites Wirkungsspektrum gegenüber proteolytischen Enzymen wie Plasmin, Trypsin und
Kallikrein. Die Lysin-Analoga Epsilon-Aminocapronsäure (EACA, auch als Aminocapronsäure
bezeichnet) und Tranexamsäure (TXA) verhindern speziell die Umwandlung von Plasminogen in
Plasmin.
Im März 2010 leitete Deutschland eine Befassung gemäß Artikel 31 zur Bewertung von Nutzen und
Risiken der Antifibrinolytika Aprotinin, EACA und TXA in sämtlichen zugelassenen Indikationen ein.
Die Genehmigungen für das Inverkehrbringen für Aprotinin wurden ausgesetzt, nachdem bei einer
vorangegangenen Überprüfung im Jahr 2007 Bedenken im Hinblick auf seine Sicherheit erhoben
worden waren. Die vorläufigen Ergebnisse der randomisierten, kontrollierten klinischen Prüfung
„Blood conservation using antifibrinolytics: a randomised trial in a cardiac surgery
population“ [„Blutkonservierung mit Hilfe von Antifibrinolytika: eine randomisierte Prüfung bei einer
Herzchirurgiepopulation“] (BART-Studie) hatten einen Anstieg der 30-Tage-Gesamtmortalität bei
Patienten gezeigt, die Aprotinin erhielten, im Vergleich zu Patienten, denen andere Arzneimittel
verabreicht wurden, obwohl bei der Anwendung von Aprotinin weniger schwere Blutungen auftraten
als bei sämtlichen Vergleichspräparaten. Bedenken ergaben sich außerdem aus den Resultaten
einiger veröffentlichter Beobachtungsstudien. Die Genehmigungen für das Inverkehrbringen für
EACA und TXA waren vom ersten Überprüfungsverfahren im Jahr 2007 nicht betroffen.
Das Gutachten des Ausschusses stützte sich auf verschiedene Datenquellen, u. a. die aus
klinischen Studien vorliegenden Daten, die veröffentlichte Literatur, Spontanmeldungen und
sonstige von Inhabern der Genehmigungen für das Inverkehrbringen für aprotinin-, EACA- und
TXA-haltige Arzneimittel vorgelegte Daten. Im Oktober 2011 fand eine Sitzung einer
wissenschaftlichen Beratergruppe (scientific advisory group, SAG) des CHMP statt, deren
Empfehlungen vom CHMP im Rahmen dieser Überprüfung berücksichtigt wurden.
Für die drei Antifibrinolytika (Aprotinin, EACA und TXA) wurden vom CHMP gesonderte Gutachten
und Schlussfolgerungen abgegeben. Dieses Dokument enthält die Schlussfolgerungen zu EACA.
Aminocapronsäure
Das Sicherheitsprofil von EACA hat sich seit seiner Zulassung verändert und im Lauf der Jahre
haben sich Sicherheitsdaten angesammelt. Leukopenie, Thrombozytopenie, erhöhte BUN-(BlutHarnstoff-Stickstoff-)Werte und Nierenversagen sind Nebenwirkungen, die schwerwiegend sein
können und gemeldet worden sind, in den Produktinformationen in der aktuellen genehmigten
Fassung jedoch nicht berücksichtigt wurden. Aminocapronsäure wurde darüber hinaus mit
Hypotonie, nasaler und Bindehautkongestion, gastrointestinalen Störungen (Durchfall, Übelkeit,
Erbrechen, Bauchschmerzen), Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Tinnitus, Ejakulationsstörungen,
Bluterkrankungen (Agranulozytose, Gerinnungsstörungen), Muskelschäden, Krämpfen,
anaphylaktischen Reaktionen, Nierenfunktionsstörungen und thrombotischen Komplikationen in
Zusammenhang gebracht. Die Ergebnisse der BART-Studie hatten keine negativen Auswirkungen
auf das Nutzen-Risiko-Profil von EACA. EACA war zuvor nicht mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko
in Zusammenhang gebracht worden, und daran hat sich nach der Veröffentlichung der BART-Studie
nichts geändert. Der CHMP empfahl, dass Informationen im Hinblick auf Leukopenie,
Thrombozytopenie, erhöhte Harnstoff-Stickstoff-Werte im Blut und Nierenversagen auf geeignete
Weise in Warnhinweisen und Empfehlungen in der Produktinformation dargestellt werden sollten.
Aminocapronsäure ist ein Lysin-Analog, das seit 1963 für verschiedene Indikationen zugelassen ist.
Daten, die aus randomisierten klinischen Prüfungen und Beobachtungsstudien, einschließlich
Metastudien vorliegen, wurden bewertet. Der CHMP kam zu der Auffassung, dass ausreichende
Belege für die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von EACA bei Indikationen vorliegen, die über die
kardiovaskuläre Chirurgie hinaus gehen, wie z. B. die Anwendung bei Patienten, die sich
zahnärztlichen oder chirurgischen Eingriffen unterziehen oder bei denen ein Risiko für
Komplikationen aufgrund von Blutungen besteht. Für einige Indikationen wurden Änderungen am
Wortlaut vorgeschlagen, um sie auf den aktuellen Kenntnisstand zur Anwendung von EACA zu
bringen. Angesichts der festgestellten gravierenden Mängel der Wirksamkeitsdaten, der
vorliegenden neuen Daten und/oder des aktuellen medizinischen Kenntnisstandes zur Anwendung
von EACA und unter Berücksichtigung der mit der Anwendung von EACA verbundenen
4
Nebenwirkungen (einige davon schwerwiegend) vertrat der CHMP die Ansicht, dass einige dieser
Indikationen entfernt werden sollten. Indikationen, für die der CHMP das Nutzen-Risiko-Verhältnis
weiterhin als günstig beurteilt, sind in der nachfolgenden Liste aufgeführt.
Die Produktinformationen wurden geändert, um sicherzustellen, dass die Informationen für
medizinische Fachkräfte und Patienten auf dem neuesten Stand sind. Insbesondere wurden die
Anwendungsgebiete aktualisiert, so dass sie dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand zur
Anwendung von EACA entsprechen; weitere Änderungen der Produktinformationen betrafen die
Aufnahme von Informationen über Leukopenie, Thrombozytopenie, erhöhte Blut-HarnstoffStickstoff-Werte und Nierenversagen als Warnhinweise und Empfehlungen. Bei dieser Überprüfung
wurde die letzte Qualitätskontrolle der Dokumentvorlagen berücksichtigt.
Unter Berücksichtigung aller vorliegenden Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit befürwortete der
Ausschuss die Änderung der Genehmigung für das Inverkehrbringen für EACA, nachdem das
Nutzen-Risiko-Verhältnis in den folgenden geänderten Indikationen als günstig beurteilt wurde:
Aminocapronsäure ist indiziert für Patienten aller Altersgruppen bei Blutungen infolge lokaler oder
generalisierter Fibrinolyse, u. a. bei
postoperativen Blutungen in der:
- Urologie (Eingriffe an Blase und Prostata);
- Gynäkologie (Eingriffe am Gebärmutterhals), wenn Tranexamsäure nicht verfügbar ist oder nicht
vertragen wird;
- Geburtshilfe (Blutungen nach Geburt oder Fehlgeburt) nach Behandlung der
Blutgerinnungsstörung;
- Herzchirurgie (mit oder ohne Bypassoperation);
- Gastroenterologie;
- Odontostomatologie (Zahnextraktionen bei Bluterkranken, Patienten unter
Antikoagulationstherapie);
durch Thrombolytika (Streptokinase usw.) ausgelösten lebensbedrohlichen Blutungen;
Blutungen infolge von Thrombozytopenie, thrombozytopenischer Purpura, Leukämie;
nichtoperativer Hämaturie der unteren Harnwege (nach Blasenentzündung usw.);
starker Regelblutung, Menorrhagie und hämorrhagischen Metropathien;
angioneurotischem Ödem.
Begründung für die Änderung der Genehmigungen für das Inverkehrbringen für die in
Anhang I aufgeführten Aminocapronsäure enthaltenden Arzneimittel
In Erwägung nachstehender Gründe:

Der Ausschuss hat ein Verfahren nach Artikel 31 der Richtlinie 2001/83/EG für Aprotinin,
Aminocapronsäure und Tranexamsäure durchgeführt (siehe Anhang 1);

Der Ausschuss hat alle von den Inhabern der Genehmigungen für das Inverkehrbringen
schriftlich vorgelegten Daten, einschließlich in Übersichtsartikeln enthaltener Daten,
berücksichtigt;

Der Ausschuss gelangte zu der Auffassung, dass die Daten aus randomisierten klinischen
Studien und Beobachtungsstudien für einen Einsatz von Aminocapronsäure bei Patienten
sprechen, die sich zahnärztlichen oder chirurgischen Eingriffen unterziehen oder bei denen ein
Risiko für Komplikationen aufgrund von Blutungen besteht;

Der Ausschuss hat die verfügbaren wissenschaftlichen Daten geprüft, einschließlich der Belege
für die Wirksamkeit von EACA aus neuen Studien; der CHMP hat auch das Profil von
Nebenwirkungen berücksichtigt, einschließlich mit der Anwendung von EACA verbundener
neuer Nebenwirkungen (einige davon schwerwiegend);

Der CHMP vertrat angesichts der festgestellten gravierenden Mängel der Wirksamkeitsdaten,
der vorliegenden neuen Daten und/oder des aktuellen medizinischen Kenntnisstandes zur
Anwendung von EACA und unter Berücksichtigung der mit der Anwendung von EACA
verbundenen Nebenwirkungen (einige davon schwerwiegend) die Ansicht, dass bei einigen
dieser Indikationen der Nutzen gegenüber den Risiken nicht mehr überwiegt und dass diese
Indikationen folglich entfernt werden sollten;

Der Ausschuss kam zu der Auffassung, dass die Produktinformationen aktualisiert werden
sollten. Insbesondere wurden die Anwendungsgebiete aktualisiert, so dass sie dem aktuellen
5
wissenschaftlichen Kenntnisstand zur Anwendung von EACA entsprechen, und weitere
Änderungen der Produktinformationen betrafen die Aufnahme von Angaben über Leukopenie,
Thrombozytopenie, erhöhte Blut-Harnstoff-Stickstoff-Werte und Nierenversagen als
Warnhinweise und Empfehlungen;
gelangte der CHMP zu dem Schluss, dass unter normalen Umständen das Nutzen-Risiko-Verhältnis
für Aminocapronsäure günstig ist, eine Anwendung in den folgenden geänderten Indikationen
vorausgesetzt:
Patienten aller Altersgruppen bei Blutungen infolge lokaler oder generalisierter Fibrinolyse, u. a. bei
postoperativen Blutungen in der:
- Urologie (Eingriffe an Blase und Prostata);
- Gynäkologie (Eingriffe am Gebärmutterhals), wenn Tranexamsäure nicht verfügbar ist oder nicht
vertragen wird;
- Geburtshilfe (Blutungen nach Geburt oder Fehlgeburt) nach Behandlung der
Blutgerinnungsstörung;
- Herzchirurgie (mit oder ohne Bypassoperation);
- Gastroenterologie;
- Odontostomatologie (Zahnextraktionen bei Bluterkranken, Patienten unter
Antikoagulationstherapie);
durch Thrombolytika (Streptokinase usw.) ausgelösten lebensbedrohlichen Blutungen;
Blutungen infolge von Thrombozytopenie, thrombozytopenischer Purpura, Leukämie;
nichtoperativer Hämaturie der unteren Harnwege (nach Blasenentzündung usw.);
starker Regelblutung, Menorrhagie und hämorrhagischen Metropathien;
angioneurotischem Ödem.
Demzufolge empfahl der Ausschuss die Änderung der Bedingungen für die Genehmigung für das
Inverkehrbringen für die in Anhang I aufgelisteten Aminocapronsäure enthaltenden Arzneimittel,
für die die Änderungen der Produktinformationen in Anhang III der Stellungnahme aufgeführt sind.
6
Anhang III
Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels
und Packungsbeilage
7
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
UND PACKUNGSBEILAGE
8
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
9
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
<Aminocapronsäurehaltiges Arzneimittel>
[Siehe Anhang I - ist national auszufüllen]
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
[Ist national auszufüllen]
3.
DARREICHUNGSFORM
[Ist national auszufüllen]
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1.
Anwendungsgebiete
Aminocapronsäure wird angewendet bei Patienten jeden Alters mit Blutungen, die durch eine lokale
oder allgemeine Fibrinolyse verursacht wurden, einschließlich
Postoperative Blutungen in der:
•
Urologie (Operationen an Blase und Prostata)
•
Gynäkologie (Eingriffe am Gebärmutterhals), wenn Tranexamsäure nicht verfügbar ist oder
von Patientinnen nicht vertragen wird
•
Geburtshilfe (postpartal und bei Blutungen nach Fehlgeburten) nach Korrektur der
Gerinnungsstörung
•
Herzchirurgie (mit oder ohne Bypass)
•
Gastroenterologie
•
Zahn-Mund-Kiefer-Heilkunde (Zahnextraktionen bei Hämophiliepatienten, Patienten mit
Antikoagulanzien)
Lebensbedrohliche durch Thrombolytika (Streptokinase etc.) ausgelöste Blutungen.
Blutungen im Zusammenhang mit Thrombozytopenie, thrombopenischer Purpura, Leukämie.
Nicht-chirurgische Hämaturie der unteren Harnwege (sekundär nach Zystitis etc.).
Bei starker Menstruation, Menorrhagie und hämorrhagischen Metropathien.
Angioneurotisches Ödem
4.2.
Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
[Falls zutreffend]
<Aminocapronsäurehaltiges Arzneimittel> kann entweder oral oder intravenös verabreicht
werden.>
Erwachsene
Intravenöse Verabreichung: Die gewünschte Blutkonzentration wird mit einer Anfangsdosis von 4
bis 5 g erreicht, die als langsame intravenöse Infusion (über eine Stunde) gegeben wird, gefolgt
von einer Dauerinfusion von 1 g/Stunde. Falls die Behandlung verlängert werden muss, sollte die
Höchstdosis über 24 Stunden 24 g normalerweise nicht überschreiten.
[Falls zutreffend]
<[Orale Verabreichung: Aminocapronsäure kann mit einer Anfangsdosis von 4 bis 5 g oral gegeben
werden, gefolgt von 1 bis 1,25 g jede Stunde. Falls die Behandlung verlängert werden muss, sollte
die Höchstdosis über 24 Stunden 24 g normalerweise nicht überschreiten.]>
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von EACA bei Kindern im Alter von 0 bis 17 Jahren ist nicht
erwiesen. Allerdings wurden die folgenden Dosen an Patienten unter 18 Jahren verabreicht:
Intravenöse Verabreichung: 100 mg/kg oder 3 g/m2 als langsame intravenöse Infusion während
der ersten Stunde, gefolgt von einer Dauerinfusion von 33,3 mg/kg pro Stunde oder 1 g/m2 pro
Stunde. Die Gesamtdosis sollte 18 g/m2 (600 mg/kg) innerhalb von 24 Stunden nicht überschreiten.
10
[Falls zutreffend]
<Orale Verabreichung: 100 mg/kg oder 3 g/m2 während der ersten Stunde, und dann 33,3 mg/kg
pro Stunde oder 1 g/m2 pro Stunde (maximal 18 g/m2 (600 mg/kg) innerhalb von 24 Stunden)>
Ältere Patienten
Dosisreduzierungen sind nur bei Patienten mit Nierenversagen erforderlich.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei Patienten mit Nierenversagen sind eine moderatere Anpassung der Aminocapronsäure-Dosis
und eine engmaschigere Überwachung erforderlich.
Art der Anwendung
Intravenöse Verabreichung: <Aminocapronsäurehaltiges Arzneimittel> sollte als langsame
intravenöse Injektion mit glykosyliertem Serum, Glucosalin oder Dextrose gegeben werden.
[Falls zutreffend]
<[Bei oraler Verabreichung kann der Inhalt der Ampulle direkt getrunken oder mit etwas
gezuckertem Wasser, Brühe, Milch etc. gemischt und eingenommen werden]>
Auf keinen Fall sollte <Aminocapronsäurehaltiges Arzneimittel> intramuskulär verabreicht werden,
da es sich um eine hochgradig hypertone Lösung handelt.
4.3.
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen
Bestandteile.
Aminocapronsäure sollte in Fällen, in denen Hinweise auf einen aktiven intravasalen
Gerinnungsprozess bestehen, nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).
4.4.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Thrombogene Wirkung
Zahlreiche klinische Studien zeigen, dass Aminocapronsäure keine thrombogene Wirkung hat.
Allerdings ist bei der Verabreichung an Patienten mit Verdacht auf bestehende Thrombose oder
Embolie oder mit einem Nierenversagen Vorsicht geboten.
Die Hemmung der Fibrinolyse durch Aminocapronsäure könnte theoretisch zu einer
Gerinnselbildung oder Thrombose führen. Allerdings gibt es keine eindeutigen Hinweise darauf,
inwiefern die Verabreichung von Aminocapronsäure für die wenigen Fälle einer intravasalen
Gerinnselbildung nach einer Behandlung verantwortlich ist. Stattdessen scheint die besagte
intravasale Gerinnselbildung vermutlich auf eine bereits vorhandene klinische Störung, z. B. eine
DIC, zurückzuführen zu sein. Man nimmt an, dass Gerinnsel, die sich in vivo außerhalb von
Gefäßen gebildet haben, möglicherweise keine spontane Lyse durchlaufen wie normale
Blutgerinnsel.
Blutungsursache ermitteln
Falls der Verdacht besteht, dass die Blutung, die mit [Phantasiebezeichnung] kontrolliert werden
soll, durch eine primäre Fibrinolyse oder durch eine disseminierte intravasale Gerinnung (DIC)
verursacht wird, sollte dieser Sachverhalt vor der Verabreichung von Aminocapronsäure geklärt
werden. Zur Unterscheidung der beiden Störungen können die folgenden Untersuchungen
durchgeführt werden:
Thrombozytenzahl: bei einer DIC normalerweise verringert, jedoch nicht bei einer
primären Fibrinolyse.
Protamin-Parakoagulationstest: bei einer DIC positiv; wird ein Tropfen Protaminsulfat
zu Citratplasma hinzugefügt, kommt es zur Ausfällung. Dieser Test ist bei einer
primären Fibrinolyse negativ.
Euglobulin-Test: abnormales Ergebnis bei primärer Fibrinolyse, normal bei DIC.
Aminocapronsäure sollte in Fällen einer DIC nicht ohne die gleichzeitige Anwendung
von Heparin verabreicht werden.
Blutungen der oberen Harnwege
Bei Patienten mit Blutungen der oberen Harnwege kam es nach Verabreichung von
Aminocapronsäure zu intrarenalen Obstruktionen in Form von Thrombosen der glomerulären
Kapillaren oder in Form von Gerinnseln in Nierenbecken oder Harnleitern. Aminocapronsäure sollte
daher in Fällen einer Blutung der oberen Harnwege nicht verabreicht werden, es sei denn, der
erwartete Nutzen überwiegt die Risiken.
11
Auswirkungen auf die Skelettmuskulatur
Nach langfristiger Verabreichung wurden seltene Fälle einer Schwäche der Skelettmuskulatur mit
Nekrose von Muskelfasern beschrieben. Das klinische Bild kann von einer leichten Myalgie mit
Schwäche und Müdigkeit bis hin zu einer schweren proximalen Myopathie mit Rhabdomyolyse,
Myoglobinurie und akutem Nierenversagen reichen. Die Muskelenzyme, insbesondere der CPK-Wert
(Creatin-Phosphokinase), sind erhöht. Der CPK-Wert ist bei Patienten, die längerfristig behandelt
werden, zu überwachen. Wird ein Anstieg des CPK-Werts beobachtet, sollte die Verabreichung von
Aminocapronsäure abgesetzt werden. Nach dem Absetzen normalisiert sich das klinische Bild;
allerdings können die Symptome nach der Wiederaufnahme der Aminocapronsäure-Verabreichung
erneut auftreten.
Kommt es zu einer Myopathie der Skelettmuskulatur, muss auch die Möglichkeit einer Schädigung
des Herzmuskels bedacht werden. Beim Menschen wurde über einen Fall von Herz- und
Leberschäden berichtet. Der Patient hatte alle 6 Stunden 2 g Aminocapronsäure erhalten
(Gesamtdosis 26 g). Der Patient verstarb an einer anhaltenden zerebrovaskulären Blutung. Bei der
Obduktion wurden nekrotische Veränderungen in Herz und Leber festgestellt.
Hemmung der Plasminaktivität
Aminocapronsäure hemmt die Wirkung von Plasminogenaktivatoren und in einem geringeren
Ausmaß die Plasminaktivität. Dieses Medikament darf nur im Fall einer gesicherten Diagnose
und/oder bei Laborbefunden verabreicht werden, die auf eine Hyperfibrinolyse (Hyperplasminämie)
schließen lassen.
Schnelle Verabreichung der Infusion
Eine schnelle intravenöse Verabreichung sollte vermieden werden, da es sonst zu einer Hypotonie,
Bradykardie und/oder Arrhythmie kommen kann.
Neurologische Auswirkungen
In der Literatur finden sich Publikationen über eine erhöhte Inzidenz bestimmter neurologischer
Ereignisse wie zum Beispiel Hydrozephalus, zerebrale Ischämien oder zerebrale Vasospasmen, die
im Zusammenhang mit der Anwendung von antifibrinolytischen Substanzen bei
Subarachnoidalblutungen (SAH) beobachtet wurden. Alle diese Ereignisse werden aber auch als Teil
des natürlichen Verlaufs einer SAH beschrieben, als Folge von diagnostischen Verfahren (z. B.
Angiographie).
Thrombophlebitis
Eine Thrombophlebitis, die bei allen intravenösen Behandlungen auftreten kann, sollte vermieden
werden, indem vor allem auf eine ordnungsgemäße Einführung und Fixierung der Nadel geachtet
wird.
Verabreichung von Faktor-IX-Komplex-Konzentrat oder Anti-Inhibitor-Gerinnungskonzentraten
Aminocapronsäure sollte nicht zusammen mit einem Faktor-IX-Komplex-Konzentrat oder mit AntiInhibitor-Gerinnungskonzentraten verabreicht werden, da sonst das Thromboserisiko erhöht sein
könnte.
4.5.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Verabreichung von Gerinnungsfaktoren (Faktor IX) und Östrogenen kann das
Thromboserisiko erhöhen.
Labortests: Die Verabreichung von Aminocapronsäure kann die Ergebnisse von Untersuchungen der
Thrombozytenfunktion verändern.
4.6.
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Bisher liegen keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von EpsilonAminocapronsäure bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben eine
Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Die Anwendung von Aminocapronsäure
während der Schwangerschaft wird nicht empfohlen.
Frauen im gebärfähigen Alter
Die Anwendung von Aminocapronsäure bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten, wird
nicht empfohlen.
12
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Epsilon-Aminocapronsäure beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Es
muss eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob auf
die Behandlung mit Aminocapronsäure verzichtet werden soll / die Behandlung mit
Aminocapronsäure zu unterbrechen ist. Dabei soll sowohl der Nutzen des Stillens für das Kind als
auch der Nutzen der Therapie für die Frau berücksichtigt werden.
Fertilität
Es liegen keine klinischen Daten über die Auswirkung von [Phantasiebezeichnung] auf die
Fruchtbarkeit beim Menschen vor.
Die Verabreichung von Dosen, die der maximalen therapeutischen Dosis beim Menschen
entsprachen, im Futter von Ratten führte bei beiden Geschlechtern zu Störungen der Fertilität. Die
klinische Relevanz dieser Befunde ist unbekannt (siehe Abschnitt 5.3).
4.7.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen durchgeführt.
In Fällen von Schwindel oder Benommenheit werden das Führen von Fahrzeugen und das Bedienen
von Maschinen nicht empfohlen.
4.8.
Nebenwirkungen
a.
Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die am häufigsten während der Behandlung beobachteten Reaktionen waren Schwindel, Hypotonie
und Kopfschmerzen; Hypotonie ist vor allem bei schnell verabreichten Infusionen zu erwarten. Es
wurde über schwere Fälle von Myopathie und Rhabdomyolyse berichtet; diese waren in der Regel
nach Absetzen der Behandlung reversibel. Allerdings muss bei Patienten, die sich einer längeren
Behandlung unterziehen müssen, der CPK-Wert überwacht werden. Bei einer Erhöhung des CPK Werts muss die Behandlung abgebrochen werden.
b.
Tabellarische Auflistung von Nebenwirkungen
Die nachfolgenden Nebenwirkungen wurden in klinischen Studien, Sicherheitsstudien nach
Zulassung des Medikaments und im Rahmen der Anwendungsbeobachtung in nachfolgenden
Häufigkeiten beobachtet: Sehr häufig (≥ 1/10); häufig (≥ 1/100, < 1/10); gelegentlich (≥ 1/1.000,
< 1/100); selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000); sehr selten (< 1/10.000); ‚nicht bekannt‘:
Systemorganklas
se
Häufig
(≥ 1/100
< 1/10)
Erkrankungen des
Blutes und des
Lymphsystems
Selten
(≥
1/10.000
< 1/1.000)
Sehr selten
(<
1/10.000)
Makulopapulöses
Erythem
Schwindel
Verwirrtheit,
Krampfanfälle,
Delirium,
Halluzinationen,
intrakranielle
Hypertonie,
Schlaganfall,
Synkope
Augenerkrankunge
n
Verringerte
Sehkraft,
wässrige
Augen
13
Nicht bekannt*
Leukopenie,
Thrombozytopenie
Agranulozytose,
Gerinnungsstörungen
Allergische
und
anaphylaktoid
e Reaktionen,
Anaphylaxie
Erkrankungen des
Immunsystems
Erkrankungen des
Nervensystems
Gelegentlich
(≥ 1/1.000
< 1/100)
Systemorganklas
se
Häufig
(≥ 1/100
< 1/10)
Gelegentlich
(≥ 1/1.000
< 1/100)
Selten
(≥
1/10.000
< 1/1.000)
Erkrankungen des
Ohrs und des
Labyrinths
Herzerkrankungen
Tinnitus
Hypotonie
Bradykardie
Periphere
Ischämie
Erkrankungen der
Atemwege, des
Brustraums und
Mediastinums
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts
Verstopfte
Nase
Dyspnoe
Lungenembolie
Sehr selten
(<
1/10.000)
Nicht bekannt*
Thrombose
Bauchschmerzen,
Diarrhö,
Übelkeit,
Erbrechen
Erkrankungen der
Haut und des
Unterhautzellgewebes
Pruritus,
Ausschlag
Skelettmuskulatur, Bindegewebsund Knochenerkrankungen
Muskelschwäche;
Myalgie
Erhöhte
CPK-Werte,
Myositis
Akute Myopathie,
Rhabdomyolyse
Nierenversagen,
erhöhte
Blutharnstoffwerte, Nierenkoliken und
Störungen der
Nierenfunktion
Trockene
Ejakulation
Erkrankungen der
Nieren und
Harnwege
Erkrankungen der
Geschlechtsorgane
und der Brustdrüse
Allgemeine
Erkrankungen und
Beschwerden am
Verabreichungsort
Ödeme
Kopfschmerzen,
Krankheitsgefühl;
Reaktionen
an der
Injektionsstelle,
Schmerzen
und
Nekrose
* Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
4.9.
Überdosierung
Aminocapronsäure ist nicht sehr toxisch, so dass es nur im sehr außergewöhnlichen Fällen – zum
Beispiel bei einer relativen Überdosierung bei Nierenversagen – zu Intoxikationen kommen kann.
In diesem Fall sollte das Arzneimittel an das Ausmaß des Nierenversagens angepasst oder
letztendlich abgesetzt werden.
Es wurden einige Fälle einer akuten Überdosierung nach intravenöser Verabreichung von
Aminocapronsäure berichtet. Die Folgen reichten von keinerlei Auswirkungen und vorübergehender
Hypotonie bis hin zu einem tödlich verlaufenden akuten Nierenversagen. Bei einem Patienten mit
einer Anamnese mit Gehirntumor und Krampfanfällen traten nach Verabreichung einer
Bolusinjektion von 8 g Aminocapronsäure Krampfanfälle auf. Berichte über eine Einzeldosis
Aminocapronsäure, die zu Symptomen einer Überdosierung führte oder die als lebensbedrohlich
14
angesehen wurde, sind nicht bekannt. Einige Patienten haben Dosen von bis zu 100 g vertragen;
andererseits wurde über Fälle eines akuten Nierenversagens nach einer Dosis von 12 g berichtet.
Gegen eine Überdosis ist keine Behandlung bekannt, obwohl es Hinweise darauf gibt, dass
Aminocapronsäure durch Hämodialyse bzw. Peritonealdialyse eliminiert werden kann.
Pharmakokinetische Untersuchungen zeigen, dass die Gesamtkörperclearance von
Aminocapronsäure bei Patienten mit akutem Nierenversagen stark verringert ist.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1.
Pharmakodynamische Eigenschaften
Therapeutische Untergruppe: Antihämorrhagika
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antifibrinolytika
ATC-Code: B02AA01.
Aminocapronsäure ist eine Aminosäure, die strukturell anderen physiologischen Aminosäuren
ähnelt, insbesondere den beiden wichtigen Aminosäuren Lysin und Arginin. Ein Großteil ihrer
Wirkung basiert wahrscheinlich auf dieser strukturellen Ähnlichkeit.
Aminocapronsäure hat mehrere pharmakologische Wirkungen. Die wichtigste Wirkung betrifft das
fibrinolytische Enzymsystem, also den Mechanismus, der für die Auflösung von
Fibrinnetzen/Blutgerinnseln verantwortlich ist. Aminocapronsäure hat eine hemmende Wirkung auf
dieses System, die sich auf zwei Ebenen entfaltet: Einerseits hemmt es in relativ geringer
Konzentration die Wirkung von Plasminogenaktivatoren durch einen konkurrierenden Mechanismus;
andererseits hemmt es – in höheren Konzentrationen – die Plasminaktivität. Obwohl diese beiden
Effekte letztlich die gleichen Ergebnisse erzielen, ist der erstere am wichtigsten.
Als Folge dieser Effekte verhindert die Aminocapronsäure den Abbau von Blutgerinnseln durch
Plasmin und vermeidet so Blutungen, die durch eine übermäßige Aktivität des fibrinolytischen
Systems ausgelöst werden. Allerdings ist der antihämorrhagische Effekt von Aminocapronsäure
nicht unbedingt mit dem Ablauf einer Fibrinolyse im Blut (anhand entsprechender Tests
nachgewiesen) verknüpft. Tatsächlich könnte das Auftreten oder Persistieren einer Blutung auf eine
lokale Hyperfibrinolyse zurückzuführen sein (was häufig der Fall ist), insbesondere wenn die
Blutung in Organen auftritt, die reich an Plasminogenaktivatoren sind, wie zum Beispiel in Uterus,
Prostata, Lunge, in den Harnwegen etc. Andererseits wurde gezeigt, dass Aminocapronsäure einen
günstigen Einfluss auf allgemeine Blutungen hat, zum Beispiel mit einem hämatologischen
Ursprung, wenn im Blutkreislauf keine Hyperfibrinolyse stattfindet.
Plasmin kann andere Bestandteile des Gerinnungssystems beeinflussen, wie zum Beispiel die
Faktoren V und VIII und insbesondere Fibrinogen. Es wurde gezeigt, dass es offensichtlich
Zusammenhänge zwischen der proteolytischen Aktivität von Plasmin gibt und dem System, das die
Kinine bildet – Polypeptide mit unterschiedlichen biologischen Effekten, die zumeist mit
Entzündungen und Allergien im Zusammenhang stehen.
5.2.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Aminocapronsäure wird nach oraler Verabreichung schnell resorbiert, und seine
Spitzenplasmakonzentrationen werden innerhalb von zwei Stunden erreicht. Es verteilt sich
weiträumig (mit Verteilung in die Gewebe, Samenflüssigkeit, Synovialflüssigkeit und in fetales
Gewebe), und wird – größtenteils unverändert – im Urin ausgeschieden, bei einer terminalen
Eliminationshalbwertszeit von etwa 2 Stunden.
5.3.
Präklinische Daten zur Sicherheit
Die letale Dosis (LD50-Wert) bei intravenöser bzw. oraler Verabreichung von Aminocapronsäure
beträgt 3 bzw. 12 g/kg bei Mäusen und 3,2 bzw. 16,4 g/kg bei Ratten. Eine intravenöse Dosis von
2,3 g/kg war bei Hunden tödlich. Nach intravenöser Verabreichung wurden bei Hunden und Mäusen
tonisch-klonische Anfälle beobachtet.
Bei Ratten wurde beobachtet, dass Aminocapronsäure die Teratogenität fördert.
Karzinogenität, Mutagenität und Beeinträchtigung der Fertilität: Es wurden keine Langzeitstudien
zur Untersuchung des kanzerogenen oder mutagenen Potenzials von Aminocapronsäure bei Tieren
durchgeführt. Die Verabreichung von Dosen, die der maximalen therapeutischen Dosis beim
15
Menschen entsprachen, im Futter von Ratten führte bei beiden Geschlechtern zu Störungen der
Fertilität.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Liste der sonstigen Bestandteile
[Ist national auszufüllen]
6.2
Inkompatibilitäten
[Phantasiebezeichnung] sollte nicht mit Lävuloselösungen, penicillinhaltigen Lösungen oder mit Blut
angewendet werden.
[Ist national auszufüllen]
6.3
Dauer der Haltbarkeit
[Ist national auszufüllen]
6.4
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
[Ist national auszufüllen]
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
[Ist national auszufüllen]
6.6
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung <und sonstige Hinweise zur
Handhabung>
[Ist national auszufüllen]
7.
INHABER DER ZULASSUNG
[Siehe Anhang I - ist national auszufüllen]
{Name und Anschrift}
<{Tel.:}>
<{Fax:}>
<{E-Mail:}>
8.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
[Ist national auszufüllen]
9.
DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
[Ist national auszufüllen]
10.
STAND DER INFORMATION
[Ist national auszufüllen]
16
PACKUNGSBEILAGE
17
Gebrauchsinformation: Information für Patienten
<Aminocapronsäurehaltiges Arzneimittel>
[Siehe Anhang I - ist national auszufüllen]
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung
dieses Arzneimittels beginnen.
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Ihnen dieses Arzneimittel
verabreicht wird, denn sie enthält wichtige Informationen.



Was
1.
2.
3.
4.
5.
6.
1.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies
gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
in dieser Packungsbeilage steht
Was ist <Aminocapronsäurehaltiges Arzneimittel> und wofür wird es angewendet?
Was sollten Sie vor der Einnahme von <Aminocapronsäurehaltiges Arzneimittel> beachten?
Wie ist <Aminocapronsäurehaltiges Arzneimittel> einzunehmen?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist <Aminocapronsäurehaltiges Arzneimittel> aufzubewahren?
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was ist <Aminocapronsäurehaltiges Arzneimittel> und wofür wird es angewendet?
<Aminocapronsäurehaltiges Arzneimittel> gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die
Antifibrinolytika genannt werden. Diese Medikamente dienen der Vermeidung von Blutverlusten
(Blutungen). <Aminocapronsäurehaltiges Arzneimittel> wird angewendet, um bei Patienten jeden
Alters einen Blutverlust durch übermäßige Blutungen zu verhindern.
<Aminocapronsäurehaltiges Arzneimittel>
[Falls zutreffend] < kann [entweder oral oder] intravenös gegeben werden, und>
ist angezeigt zur Behandlung und Prävention von Blutverlusten aufgrund von übermäßigen
Blutungen in folgenden Fällen:






2.
Blutungen nach einer Operation in folgenden Fachbereichen: Urologie (Eingriffe an Blase und
Prostata), Gynäkologie (Eingriffe am Gebärmutterhals), Geburtshilfe (postpartal und bei
Blutungen nach Abort), Herzchirurgie, Gastroenterologie und Zahn-Mund-Kiefer-Heilkunde
(Zahnextraktionen bei Hämophiliepatienten und bei Patienten mit Antikoagulanzien);
starke Blutungen, die durch thrombolytische Substanzen ausgelöst wurden;
Blutungen im Zusammenhang mit einer Thrombozytopenie (Mangel an Blutplättchen), einer
thrombozytopenischen Purpura (Blutungsstörung, die kleine Blutgefäße betrifft) oder einer
Leukämie;
Blutungen in den unteren Harnwegen, die nicht durch eine Operation verursacht wurden,
sondern zum Beispiel durch eine Entzündung der Harnblase;
starke Menstruationsblutungen;
angioneurotisches Ödem (schnelles Anschwellen von Haut, Schleimhaut und Geweben unter
der Schleimhaut).
Was sollten Sie vor der Anwendung von <Aminocapronsäurehaltiges Arzneimittel>
beachten?
<Aminocapronsäurehaltiges Arzneimittel> darf nicht angewendet werden,

wenn Sie allergisch gegen Aminocapronsäure oder einen der in Abschnitt 6. genannten
sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.

wenn die Blutung durch eine so genannte disseminierte intravasale Gerinnung verursacht
wird.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt.
18
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Ihnen X verabreicht wird:

wenn Sie unter eingeschränkter Nierenfunktion leiden.

wenn bei Ihnen eine Hämaturie (Blut im Urin) besteht, die durch Blutungen aus den oberen
Harnwegen verursacht wird.

wenn Sie anfällig für die Bildung von Thromben (Blutgerinnseln) sind.

wenn Sie langfristig behandelt werden müssen, da es zu Veränderungen der Muskulatur
kommen kann.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt.
Anwendung von X zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen oder kürzlich
andere Arzneimittel eingenommen haben, auch wenn es sich dabei um rezeptfreie,
homöopathische, pflanzliche oder andere Gesundheitsprodukte handelt. Es könnte notwendig sein,
eine dieser Behandlungen abzusetzen oder deren Dosis anzupassen.
Bitte beachten Sie, dass dieser Hinweis auch für Medikamente gilt, die Sie früher angewendet
haben oder künftig anwenden werden. Die Verabreichung von <Aminocapronsäurehaltiges
Arzneimittel> zusammen mit den folgenden Arzneimitteln wird nicht empfohlen:
- Hormonpräparate wie zum Beispiel Östrogene
- Gerinnungsfaktoren (Faktor IX)
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Schwangerschaft und Stillzeit
<Aminocapronsäurehaltiges Arzneimittel> wird während der Schwangerschaft nicht empfohlen.
Wenn Sie schwanger sind oder beabsichtigen, schwanger zu werden, oder wenn Sie stillen, fragen
Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Bitte beachten Sie, dass es während der Behandlung zu Schwindel oder Sehstörungen kommen
kann, und Sie in diesem Fall kein Fahrzeug führen und keine Maschinen bedienen sollten.
3.
Wie ist <Aminocapronsäurehaltiges Arzneimittel> anzuwenden?
Nehmen Sie <Aminocapronsäurehaltiges Arzneimittel> immer genau nach Absprache mit Ihrem
Arzt ein.
Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Erwachsene:
Bei intravenöser Verabreichung: Eine Anfangsdosis von 4 bis 5 g wird als langsame intravenöse
Infusion (eine Stunde) gegeben, gefolgt von einer Dauerinfusion von 1 g pro Stunde. Die maximale
Tagesdosis darf 24 g nicht überschreiten.
[Falls zutreffend:]
<Bei oraler Verabreichung: Eine Anfangsdosis von 4 bis 5 g wird verabreicht, gefolgt von 1 bis
1,25 g pro Stunde. Falls die Behandlung verlängert werden muss, sollte die Höchstdosis über 24
Stunden 24 g normalerweise nicht überschreiten.
Bei oraler Verabreichung kann der Inhalt der Ampulle direkt getrunken oder mit etwas gezuckertem
Wasser, Brühe, Milch etc. gemischt und eingenommen werden.
<Aminocapronsäurehaltiges Arzneimittel> sollte nicht intramuskulär verabreicht werden.
Kinder (0-17 Jahre):
Bei intravenöser Verabreichung: 100 mg/kg oder 3 g/m2 als langsame intravenöse Infusion
während der ersten Stunde, gefolgt von einer Dauerinfusion von 33,3 mg/kg pro Stunde oder
1 g/m2 pro Stunde. Die Gesamtdosis sollte 18 g/m2 (600 mg/kg) innerhalb von 24 Stunden nicht
überschreiten.
19
[Falls zutreffend:]
<Bei oraler Verabreichung: 100 mg/kg oder 3 g/m2 während der ersten Stunde, und dann
33,3 mg/kg pro Stunde oder 1 g/m2 pro Stunde (maximal 18 g/m2 (600 mg/kg) innerhalb von 24
Stunden)>
Ältere Patienten und Patienten mit Nierenversagen:
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte die Dosis angepasst werden. Bei älteren
Patienten muss die Dosis nicht geändert werden.
Wenn Sie eine größere Menge von <Aminocapronsäurehaltiges Arzneimittel>
angewendet haben, als Sie sollten
Wenn Sie eine größere Menge von <Aminocapronsäurehaltiges Arzneimittel> angewendet haben,
als Sie sollten, kann es bei Ihnen zu folgenden Beschwerden kommen: plötzlicher Abfall des
Blutdrucks (Hypotonie) mit Symptomen wie Schwindel, Ohnmacht, Benommenheit,
Verschwommensehen; zu schneller oder unregelmäßiger Herzschlag (Palpitationen), Verwirrtheit,
Krankheitsgefühl (Übelkeit) oder allgemeine Schwäche.
Im Fall einer Überdosierung von <Aminocapronsäurehaltiges Arzneimittel> wenden Sie sich bitte
umgehend an Ihren Arzt oder Apotheker oder an das nächstgelegene Krankenhaus. Nehmen Sie
diese Packungsbeilage mit sich.
Wenn Sie die Anwendung von <Aminocapronsäurehaltiges Arzneimittel> vergessen
haben
Wenden Sie nicht die doppelte Menge an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben,
sondern fahren Sie mit der üblichen Anwendung fort.
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch Aminocapronsäure Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei
jedem auftreten müssen.
Gelegentlich können bei Patienten, die [Phantasiebezeichnung] erhalten, allergische Reaktionen
auftreten (bei weniger als 1 von 100 Patienten, aber bei mehr als 1 von 1000 Patienten). Die
Symptome einer schweren allergischen Reaktion können sein:

plötzliches Keuchen

Schmerzen oder Engegefühl im Brustkorb

Anschwellen der Augenlider, des Gesichts, der Lippen oder der Zunge

Hautausschlag mit Blasenbildung (Nesselsucht) an beliebigen Körperstellen

oder ein Kreislaufzusammenbruch.
Zudem kann es gelegentlich zu einer Reduzierung der Anzahl weißer Blutkörperchen und dadurch
zu einem erhöhten Infektionsrisiko kommen. Mögliche Symptome hierfür sind starke
Halsschmerzen mit hohem Fieber.
Falls eine dieser Beschwerden bei Ihnen während der Anwendung von [Phantasiebezeichnung]
auftritt, wird Ihr Arzt die Behandlung mit dem Medikament abbrechen. Falls eine dieser
Beschwerden bei Ihnen während der (oralen) Einnahme von [Phantasiebezeichnung] auftritt,
brechen Sie die Einnahme von [Phantasiebezeichnung] ab und lassen Sie sich medizinisch beraten.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt und brechen Sie die Anwendung von [Phantasiebezeichnung]
ab, falls eine der folgenden Beschwerden bei Ihnen auftritt:

plötzliche Kurzatmigkeit oder Atembeschwerden, plötzliches Husten ohne offensichtlichen
Grund, Schmerzen im Brustkorb und Schmerzen beim Atmen (dies könnten Hinweise auf ein
Blutgerinnsel in der Lunge sein),

ungewöhnliche Schmerzen oder Beschwerden der Muskulatur, die länger als erwartet
anhalten (diese können zu Nierenproblemen und möglicherweise lebensbedrohlichen
Schädigungen der Muskulatur [Rhabdomyolyse] führen)
Sonstige Nebenwirkungen:
Häufig (bei 1 bis 10 von 100 Patienten):
Verringerung des Blutdrucks
Schwindel, Klingeln oder Brummen in den Ohren
Verstopfte Nase
Bauchschmerzen




20






Durchfall
Übelkeit
Erbrechen
Kopfschmerzen
Beschwerden
Schmerzen oder Absterben von Hautgewebe an der Injektionsstelle
Gelegentlich (bei 1 bis 100 von 1.000 Patienten):
Probleme mit Blutungen oder mit der Gerinnung
Langsamer Herzschlag
Problematische/erschwerte Atmung
Juckreiz der Haut
Ausschlag
Muskelschwäche, Schmerzen oder Beschwerden
Ödeme (Schwellung)







Selten (bei 1 bis 10 von 10.000 Patienten):
Schmerzen in den Armen, Beinen oder im unteren Rückenbereich, insbesondere Schmerzen
der Waden oder Fersen bei Belastung

Verringerte Sehkraft, wässrige Augen

Entzündung der Muskeln

Sehr selten (bei weniger als 1 von 10.000 Personen)
Verwirrtheit
Konvulsionen (Krämpfe)
Delirium
Halluzinationen
Erhöhter Druck im Gehirn, der zu starken Kopfschmerzen, Sehstörungen, Erbrechen,
Schwindel, Kribbeln und Konzentrationsverlust führen kann

Schlaganfall

Ohnmacht





Unbekannte Häufigkeit:

Verringerung der Blutplättchen mit erhöhtem Risiko von Blutungen und Blutergüssen

Nierenversagen

Dunkel gefärbter Urin, reduzierte Menge oder Frequenz beim Wasserlassen

Hautausschlag mit kleinen, flachen, roten Punkten

Trockene Ejakulation
Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen
bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren
Arzt oder Apotheker.
5.
Wie ist <Aminocapronsäurehaltiges Arzneimittel> aufzubewahren?
[Ist national auszufüllen]
6.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was <Aminocapronsäurehaltiges Arzneimittel> enthält
[Ist national auszufüllen]
Wie <Aminocapronsäurehaltiges Arzneimittel> aussieht und Inhalt der Packung
[Ist national auszufüllen]
21
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
[Ist national auszufüllen]
[Siehe Anhang I - ist national auszufüllen]
{Name und Anschrift}
<{Tel.:}>
<{Fax:}>
<{E-Mail:}>
[Siehe Anhang I - ist national auszufüllen]
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im <{MM/JJJJ}> <{Monat JJJJ}>.
[Ist national auszufüllen]
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