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Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
Autorenübergreifendes Glossar
Verweise auf Autoren am Ende des Absatzes (z.B. „Horwich“) zeigen nicht die Autorschaft an, sondern die Fundstelle. Zusammen mit der Sigle
ergeben sie den Titel. Die Autorschaft wird durch letzten Namen am Anfang des Absatzes angegeben:
Begriff x/Autor1VsAutor2/Putnam:….
I 373
Horwich
Das bedeutet also: Putnam in Horwich I Seite 373 schreibt über die Auseinandersetzung zweier Autoren zum Begriff x.
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X/Y Z
R
Ran rat Rau Rea Rech Red Redun Ref Reg Rei Reiz Rek Rel Rep Repr Res
Ri Ro Ru Ry
Rabenparadox/Bestätigung/Prinzip/Sainsbury:
1. Eine Verallgemeinerung wird von jeder ihrer Instanzen bestätigt. (Trifft nicht bei glau zu.)
Dieses Prinzip sagt aber verrückterweise nicht, eine Instanz könne die Gültigkeit einer
Verallgemeinerung etablieren! (Nur bestätigen, das reicht nicht). Eine einzelne Instanz zeigt noch nicht
einmal, dass es vernünftig ist, die Hypothese zu glauben. Sai I 115
Rabenpardadox: Problem. Zweites Prinzip:
2. Wenn man von zwei Hypothese a priori wissen kann, dass sie äquivalent sind, dann
bestätigen alle Daten, welche die eine Hypothese bestätigen, auch die andere. Sai I 121
Dann bestätigen beliebig abweichende Gegenstände die Hypothese.
Lösung: Eins der beiden Prinzipien verwerfen.
Sainsbury
Rabenparadox/Zoglauer: die Hypothese "Alle Raben sind schwarz" kann auch so formuliert werden:
"Alle nichtschwarzen Dinge sind Nicht-Raben". Wegen des Umkehrungsgesetzes sind beide
äquivalent.
Aus diesem universellen Urteil kann das partikuläre Urteil:
Es gibt ein nichtschwarzes Ding, das kein Rabe ist
abgeleitet werden. (~Sa~R > ~Si~R). I 94
Zoglauer
___________________________
Rahmen/T-Spiel: Besteht hier aus einer Menge von Spielern, die jeder ein Papier haben und
bestimmte Mitspieler sehen können (oder nicht). HC I 55
Hughes/Cresswell
Rahmen/Minsky: Sammlung von Fragen, die sich angesichts einer hypothetischen Situation stellen.
Er spezifiziert die Probleme und die Methoden der Lösung. III 109
D. Münch
____________________________
Ramsey-Satz/Block: Wird dann gewonnen, wenn Person und Zustände durch Variable ersetzt werden
und jede Variable einen Existenzquantor bekommt. I 168
Block
Ramsey-Satz/Theoretischer Term/Einführung/Inhalt/Carnap: Wenn ein neuer theoretischer Term
eingeführt wurde durch eine Theorie (T), dann ist der Inhalt der Theorie gleich dem Inhalt des
Ramsey-Satzes (Ex)(x). II 196
Modifizierter Ramsey-Satz/Lewis: (E! x) (x) ((s) der ein einziges Ding annimmt). D.h. dass
die Theorie falsch ist, wenn  (x) multipel realisiert ist, so dass T als denotationslos aufgefasst werden
kann. Dann gibt es keine Mehrdeutigkeit. (Wahrscheinlich widerstrebend von Lewis eingeführt) II 197
Field
Ramsey-Satz/Schiffer: Liefert eine Reduktion des Theoretischen auf das Nicht-Theoretische, aber er
definiert selbst keine direkten Verifikationsbedingungen. Der Ramsey-Satz definiert theoretische
Termini. I 231
Schiffer
Ramsey-Satz/Carnap: Synthetisch
Carnap-Satz/Carnap: Analytisch. I 172
Schurz
Ramsey-Satz/Theoretischer Term/Schurz: Hier werden theoretische Termini nicht gänzlich eliminiert,
sondern es wird über sie existenziell quantifiziert. Gegeben sei eine Theorie, die wir nun als einen
einzigenSatz T(1,... n,) auffassen (die Konjunktion aller Axiome von T).
Theoretischer Term: 1,... n.
Außerdem gibt es diverse nicht-theoretische Begriffe pi, die nicht extra angeschrieben werden.
Dann lautet der Ramsey-Satz von T:
R(T): EX1,...Xn: T(X1,...Xn)
Alltagssprachliche Übersetzung: Es gibt irgendwelche theoretischen Entitäten X1,..Xn, die die
Behauptungen der Theorie erfüllen.
Pointe. Ein empirischer (nicht-theoretischer) Satz folgt genau dann aus T, wenn er aus R(T)
folgt. ((s) Er folgt aus der Theorie, wenn er aus dem Ramsey-Satz der Theorie folgt, d.h. aus der
Annahme, dass die theoretischen Entitäten existieren).
Es gilt also:
E(R(T)) = E(T)
Schreibweise: E(T): Empirischer Satz, der aus Theorie T folgt.
Schurz: d.h. eine Theorie und ihre Ramsey-Satz haben denselben empirischen Gehalt.
Ramsey-Satz: Hier kommen keine theoretischen Termini mehr vor. Stattdessen: „theoretische“
Variablen. Daher sahen viele, einschließlich Ramsey, den Ramsey-Satz als empirischen Satz (nicht
als theoretischen.
Ramsey-Satz: Sollte damit die gesuchte empirisch äquivalente
nicht-theoretischeAxiomatisierung der Theorie sein. I 213
Carnap-Satz/C (T)/Schurz: (Carnap 1963, 965) Hatte daher die Idee, den Ramsey-Satz durch
folgenden analytischen Satz zu ergänzen: ((s) anderswo: „Carnap-Konditional“):
C(T): R(T) > T
Alltagssprachlich/(s): Der Carnapsatz besagt: wenn der Ramsey-Satz wahr ist (d.h. wenn die
theoretischen Entitäten existieren), folgt aus ihm die Theorie. I 214
Schurz
____________________________
Ramsey-Sprache/Kamp, Grover, Belnap/(s): Sprache, in der “wahr” gänzlich überflüssig ist. Apropos
I 335
Horwich
____________________________
Ramsey-Test/Read: Zusammenhang: Bedingungssätze:
Ramsey: Vorrat an Überzeugungen. Ein Bedingungssatz sollte dann geglaubt werden, wenn
der Glaube an seinen Wenn-Satz einen verpflichten würde, seinem Dann-Satz Glauben zu schenken.
1. Jackson und David Lewis: Glauben, indikativische Bedingungssätze seien
wahrheitsfunktional. Das gelte aber nicht für Bedingungssätze im Konjunktiv.
Wenn Oswald Kennedy nicht getötet hätte, dann hätte es ein anderer getan.
Wenn man das sagt, gibt man zu, dass Oswald Kennedy getötet hat. Wenn alle derartigen
Bedingungssätze wahrheitsfunktional wären, wären sie alle dank der Falschheit ihrer Dann-Sätze
wahr. Dadurch würden sie aber problematisch: Wer das Obige behauptet, würde das Folgende
bestreiten:
Wenn Oswald Kennedy nicht getötet hätte, dann hätte es gar keiner getan.
Wenn irreale Bedingungssätze wahrheitsfunktional wären, wäre dieser Bedingungssatz ebenfalls
wahr.
2. Die andere Gruppe, die Ramseys Test übernommen hat: für sie sind indikativische
Bedingungssätze nicht wahrheitsfunktional. Deshalb erhoffen sich von dem Test eine Erklärung
sowohl indikativischer wie auch konjunktivischer Bedingungssätze.(Stalnaker) spielt denUnterschied
zwischen Indikativ und Konjunktiv herunter. Re I 96
Read: Sein Test schlägt vor, dass wir einen Bedingungssatz dadurch bewerten, dass wir den
Wenn-Satz annehmen und dann den Dann-Satz unter dieser Annahme bewerten.
Wir können das als den Vorschlag auffassen, dass ein Bedingungssatz wahr ist nicht auf
Grund dessen, wie die Dinge wirklich sind, sondern wie sie bei einer geeigneten Revision wären:
Wenn der Wenn-Satz wahr ist, werden die Dinge etwas anders sein. Frage: Wie verschieden müssen
sie sein?
Stalnaker schlägt die kleinstmögliche Revision vor. Also die ähnlichste Welt. III 104
Ramseys Test: Bsp A > B: Schlägt vor, dass wir B im Kontext unserer Hinzufügung von A zu
unseren Überzeugungen betrachten. Re I 112
Read
____________________________
Rang einer Herleitung/Sequenzenkalkül/Gentzen/Berka: Summe der rechten und linken Rangzahl.
Linke Rangzahl: Ist die größte Anzahl von in einem Faden aneinander anschließenden
Sequenzen, deren unterste die linke Obersequenz der Mischung ist und von denen jede im
Sukzedens die Mischform enthält.
Rechte Rangzahl: (Entsprechend) ...deren unterste die rechte Obersequenz der Mischung ist,
und von denen jede im Antezedens die Mischformel enthält.
Der mindestmögliche Rang ist offensichtlich 2.
Dagegen:
Grad der Herleitung/Gentzen: Ist der Grad der Mischformel: Definiert unter I, 2.2. ( I 209) die
Anzahl der in ihr vorkommenden logischen Zeichen. I 225
Berka
Rang/Grover: Der Rang eines Ausdrucks XC ist 0, wenn es keine propositionale Variablen in
extensionalen Kontexten in X gibt. Wenn es mehrere Variablen mit verschiedenen Indices n1...nk gibt,
ist der Rang
max(n1..nk)+1. II 237
>Grad
Rang/Pointe: Dann sind die neu eingeführten Substitutionsklassen schon semantisch
bestimmt. II 264
Grover
Rang/Linguistik/Lyons: Bsp Unterschied von Sätzen, Teilsätzen, Syntagmen, Wörtern und
Morphemen – Rang gehört zur Oberflächenstruktur. I 210
Lyons
_____________________________
Ratiocinatio/Leibniz/Holz: Aufbau einer Theorie aus Argumentationsketten - Gewinnung von wahren
Sätzen. I 48
Leibniz
_____________________________
Rational
Rational denken/Nagel: In dem Maße systematisch sein, dass derjenige, der mir über die Schulter
blickt, es als richtig erkennt. I 13
Th. Nagel
_____________________________
BeschränkteRationalität/Simon: Wir wissen heute, aufgrund der Forschungen zu Fehlurteilen, dass
normatives Modell und deskriptiv erfassbare Realität immer wieder im Widerstreit stehen.
. Wahrscheinlichkeit kann nur als normatives (nicht deskriptives) Modell festgehalten werden.
Herbert Simon: Hat deswegen den Begriff der "beschränkten Rationalität" (auch von Experten)
eingeführt. Heute sagt man dafür: "Kognitive Rationalität". I 72
Spies
_____________________________
Rationalitätsforderung/Stuhlmann-Laeisz: Mit einer Aussage a sollen auch alle geglaubten (i) bzw.
alle logischen (ii) Konsequenzen b aus a geglaubt werden. I 101
Stuhlmann-Laeisz
_____________________________
Rationale Morphologen/Kauffman: (Darwins Vorgänger): These: Biologische Arten seien nicht das
Produkt von zufälliger Mutation und Selektion, sondern von zeitlosen Gesetzmäßigkeiten der
Gestaltbildung. (Kauffman geht in eine ähnliche Richtung). I 16
Kauffman
_____________________________
Rationale Psychologie/(Descartes): Behauptet, dass jeder Mensch unmittelbare Sicherheit über die
Existenz seiner Seele als einer immateriellen Substanz hat.
KantVsDescartes: Die einzigen Kriterien wären dafür aber: "Derselbe Mensch, dieselbe Seele"
Todesstoß für die rationale Psychologie. V 145
Strawson
_____________________________
Rationale Rekonstruktion/Hempel: Zusammen mit anderen Explikationen ein allgemeines
begriffliches Rahmenwerk liefern, das eine konsistente und präzise Rekonstruktion und eine
theoretische Systematisierung der Kontexte erlaubt, in denen das Explikandum gebraucht wird.
II 125
Hempel
Rationale Rekonstruktion/Carnap/Quine: Konstruktion physikalistischer Aussagen aus
Beobachtungs-, logischen und mengentheoretischen Begriffen.
QuineVsCarnap: Problem: Wenn das erfolgreich gewesen wäre, hätte es viele solche
Konstruktionen gegeben und jede wäre gleich befriedigend erschienen, wenn sie nur die
physikalistischen Aussagen richtig dargestellt hätte. Aber jede wäre auch eine große Errungenschaft
gewesen. XII 91
Pro: sie macht die physikalistischen Begriffe am Ende überflüssig. XII 92
Quine
_______________________________
Rationale Zahlen/Proportionen/Quine: Um sie auszudrücken, brauchen wir keineswegs rationale
Zahlen. Natürliche Zahlen reichen aus.
Verhältnis: Dass x und y im Verhältnis u/v zueinanderstehen, lässt sich mit natürlichen Zahlen
so ausdrücken:
x * v = y * u.
Kleiner: dass x/y < u/v: bedeutet, dass x * v < y * u.
Rationale Zahlen/virtuelle Theorie/Quine: Sogar Proportionen zwischen rationalen Zahlen
können wir mit der Theorie der natürlichen Zahlen ausdrücken:
Dass x/y und y /w im Verhältnis u/v zueinander stehen: bedeutet x * v * w = y * u * z.
Multiplikation: "(x/y) * (y/w)" : "(y * y/(z * w)
Addition: "(x/z) + (y/w)" : "(x * w + z * y)/(z * w)".
Soweit genügt eine virtuelle Theorie der rationalen Zahlen, die sich auf eine reale Theorie der
natürlichen Zahlen zurückführen lässt. IX 85
Quine
Rationale Zahl/Quine: Es hat wenig Zweck, die rationalen Zahlen zu verdinglichen, es sei denn, man
macht es als ersten Schritt auf eine Konstruktion der reellen Zahlen. IX 86
Quine
Rationale Zahlen/reelle Zahlen/Ordnung/Quine: Sind ineinander geschachtelte Klassen. Jede ist
Teilklasse einer jeden weiteren.
Die Relation "<" (rund, Hufeisen), erfüllt unter den reellen Z den Zweck
IX 90
des klassischen "<=". (Schreibweise).
Kleiner gleich/Quine:"<=".: Ordnet die natürlichen und nicht die reellen (oder rationalen)
Zahlen. Tatsächlich haben wir es zwar ganz allgemein definiert, nämlich als *^i, aber nur unter
natürlichen Zahlen und nicht unter reellen erfüllt *^i den Sinn das klassischen "<=".
Und unter den reellen, nicht natürlichen Zahlen erfüllt "<" den Sinn des klassischen "<=".
Der klassische Satz
(x,y,z,w e N u w ungl.0) > (x/y <= z/w <> x *w <= z * y)
spiegelt sich deshalb in den folgenden Theoremen wider, die die Ordnung der reellen mit der
der natürlichen Zahlen verbinden:
18.4
(x,y,z,w e N u w > x/y < z/w <> x *w <= z * y.
18.5
(x,y,z,w e N u w ungl. L u x * w <= z * y) > x/y < z/w.
18.6
(x,y,z,w e N u z ungl. L u x * w <= z * y) > x/y < z/w.
IX 91
Zusammenfassung von 18.4 bis 18.6:
18.7
[x,y,z,w e N u ~(z = w = L)] > (x/y < z/w <> x * w <= z * y).
Daraus erhalten wir als Korollar:
18.8
[x,y,z,w e N u ~(z = w = L)] > (x/y < z/w <> (x/y < z/w <> z;w e x/y).
rationale Zahlen/Quine: Die ganzrationalen Zahlen ((s) unechte Brüche) sind im allgemeinen
von den entsprechenden natürlichen Zahlen verschieden: Bsp x/1 oder x/{L} .
Eine Koinzidenz kommt nur bei 0 vor. IX 90f
Quine
Rationale Zahlen/Quine: Wenn wir sie definieren, nehmen wir wie üblicherweise 1/0 aus. Also:
"Q"
steht für
"{x/y: x;y e N u y ungl. L}". ix 91
Quine
_______________________________
Rationalismus/Popper/Black: Ein Rationalist ist jemand, der Entscheidungen durch Argumente zu
erlangen sucht und vielleicht auch durch Kompromiss, statt durch Gewalt. III 26
Black
Rationalismus: Versucht, ausgehend von unseren Begriffen, sich zunächst die Existenz und dann die
Natur der realen Welt auszudenken. Er versucht, durch die Anwendung puren, unwiderleglichen
Räsonierens zu bestimmen, wie die Welt sein muss. I 193
Danto
Rationalismus: Reduziert Empfindungen auf Begriffe.
Empirismus strebt die umgekehrte Reduktion an. I 167
Rorty
___________________________
Rationalität/rational/Soziologie/Morris Ginsberg: (Proceed. Aristotl.Soc. 39, 1938-39,S 251) Eine
rationale Person ist eine, die in einer bestimmten Situation ein Wissen allgemeiner Regeln hat, die sie
selbst sich auferlegt hat, aufgrund ihrer Erfahrung und Einsicht. III 41
Black
Rationalität: Wesentliches Merkmal ist ihre Allgemeinheit. Rational denken: In dem Maße
systematisch sein, dass derjenige, der mir über die Schulter blickt, es als richtig erkennt. I 13
Th. Nagel
Rationalität/rationales Handeln/Lewis: Handeln aus Glauben und Wünschen und nichts sonst. Aber
auch: Selbstwissen und der Wille, aus Erfahrung zu lernen. V 311
Lewis
Rationalität/Luhmann: Gebot, die funktionalen Differenzierungen zu respektieren. Völlig anders als
bei Habermas. Die gesamtgesellschaftliche Rationalität kann schließlich nicht in der
Verallgemeinerung dessen bestehen, was die einzelnen Funktionsbereiche als ihre Rationalität
ansehen. Nicht einmal die Wirtschaft und schon gar nicht die Wissenschaft würde eine solche Rolle
spielen können. Stattdessen:
Rationalität/Luhmann: Generalisierung der Methode funktionaler Analyse. Hierfür kann es
keinen privilegierten Ort, keine zuständige Organisation, also auch keine »Verfassung« geben. II
128/129
Luhmann
Rationalität/Davidson: Nur Kommunikationspartner haben sie. I 131
Perler/Wild
Minimale Rationalität/Dretske: Verlangt, dass Gedanken, an dem Prozess beteiligt sind, daher ist sie
anspruchsvoller als:
Biologische Rationalität: Bsp Blinzeln.
Minimale Rationalität: Verlangt, dass etwas aus Gründen getan wird, aber nicht, dass es aus
guten Gründen getan wird.
Sie verlangt auch kein Begründen. Obwohl das Verhalten durch einen Gedanken erklärt
werden muss, muss es nicht durch diesen Gedanken rationalisiert werden. I 213
Nicht einmal unter idealen Bedingungen muss das entsprechende Verhalten zur
Überlebensfähigkeit beitragen. Es kann sie sogar herabsetzen.
BspTerrorist: Selbstmordattentäter: ihm ist das Paradies im Jenseits mit 40 Jungfrauen
versprochen worden. Außerdem sei sein Tun der Sache dienlich.
Ist sein Verhalten rational? Es steigert nicht die Überlebensfähigkeit, aber es ist
minimalrational, weil sich das Verhalten aus dem erklärt, was der Terrorist glaubt und will.
Mit diesem Begriff wird das Normative in Schach gehalten. Es ist ausgeklammert und damit
untersuchbar. I 215
Perler/Wild
Rationalität/Dretske: Wenn wir das täten, was ein Thermostat tut, um die Temperatur konstant zu
halten, wären wir rational, aber der Thermostat ist es nicht. I 21
Perler/Wild
Rationalität/Putnam -Kriteriale Rationalitätsauffassung: (Hier): Jede Auffassung, nach der es
institutionalisierte Normen gibt, die definieren, was rational akzeptiert ist, und was nicht.
Putnam Vs: Es ist falsch, die Alternative aufzustellen, nichts sei rational verifizierbar, es sei
denn, es ist kriterial verifizierbar.
Der springende Punkt ist, dass keine philosophische Position endgültig verifiziert werden
kann. Sofern es zutrifft, dass nur kriterial verifizierbare Aussagen rational akzeptierbar sein können,
lässt sich diese Aussage selbst nicht kriterial verifizieren und kann deshalb nicht rational akzeptierbar
sein.(>Zirkularität) V 152
Putnam
Rationalität/Gosepath: A) internalistische Lesart: Im rationalen Verhalten werden vorhandene Motive
mit guten Gründen in aussichtsreiche Ziele verwandelt. (Praktische Gründe sind in subjektiv
vorgegebenen Wünschen verankert. (Bernard Williams?).
B) externalistische Lesart: Will zulassen, dass subjektive Motive auf objektiven Gründen
basieren können. (>Nagel).
Gosepath: Dieser Streit lässt sich nur schlichten, wenn man alle Grundlagen subjektiver
Überzeugungen über die beste Handlungswahl klärt.
"Ein Interesse an Vernunft und Rationalität ist ein Interesse an Begründungen, Aufklärung,
Emanzipation." (> Seel, >Vernunft/Horkheimer). III 101
Seel
_________________________
"Raue" Mengen/Read: Mengen, deren Elemente und nicht deren Zugehörigkeit unscharf ist.Bsp Rot
selbst ist eine raue Menge. Re I 232 (>Toleranz)
Read
_________________________
Raum/Mach: Nichts anderes als die Gesamtheit der räumlichen Relationen. II 158
Carnap
Raum/Wittgenstein: (>Zenon):Unendliche Teilbarkeit und Raum: Man hat behauptet, der Raum sei
nicht unendlich teilbar. Im Hinblick auf Möglichkeit kann das Experiment jedoch nichts beweisen. II 36
Wittgenstein
Raum/Einführung/Wessel: Termini, die einen gegebenen (speziellen, konkreten) Raum bezeichnen,
können durch verschiedene Verfahren eingeführt werden. Z.B.
X =Def Y ("X genau dann, wenn Y") wobei X den einzuführenden Raumterminus enthält. I 376
Wichtig: Hier werden ganze Aussagen in den Gebrauch eingeführt, nicht Termini, wie es oft
den Anschein hat.
Daher rührt der falsche Eindruck, dem Terminus Raum käme ein selbständiger Sinn zu. I 377
Wessel
Raum/Wessel: Wird in zwei Bedeutungen verwendet:
1. Als Gattungsterminus (Verallgemeinerung) in Bezug auf Termini, die konkrete Räume
bezeichnen
2. Als Vereinigung aller speziellen Räume.
ad 2. Der "Raum insgesamt" macht dann die Annahme einer hypothetischen Raumstruktur
notwendig. (...)
1) Der Raum ist das Behältnis aller Dinge.
2) Der Raum ist die Welt aller (oder ausgewählter) Dinge.
Die Einführung der Raumtermini haben ihren Grund in der Erfahrung des Menschen. I 378
Wessel
Raum/Existenz/Wessel: Der Raum überhaupt existiert genau dann, wenn irgendein gegebener Raum
existiert. Dabei wird die Gleichzeitigkeit der Gegenstände vorausgesetzt. I 379
Alle Veränderungen von Raumstrukturen erweisen sich als unüberprüfbar.
Aussagen über Raumstrukturen mit zeitlich definierten Gegenständen ist also Unsinn, man
kann sie weder bestätigen noch verwerfen. I 381
Wessel
_____________________________
Raumartig/Relativitätstheorie>zeitartig
Raumartige Singularität/Kosmologie: Hat ihren Namen von dem Schnitt, den sie durch die Raumzeit
liefert. Dieser stellt einen Rand für den Zeitablauf von Prozessen dar. I 259
Kanitscheider
"Raumartig"/Relativitätstheorie/Russell: Zwei Ereignisse sind raumartig, wenn es für einen Körper
unmöglich ist, sich so schnell zu bewegen, dass er bei beiden Ereignissen anwesend sein kann.
"Zeitartig"/Relativitätstheorie/Russell: Zwei Ereignisse sind zeitartig, wenn es für einen Körper
physikalisch möglich ist, bei beiden Ereignissen anwesend zu sein. II 46
Russell
____________________________
Raumklasse/Carnap: Eine Klasse aller unter einander gleichzeitiger Weltpunkte. (Also ein Querschnitt
t = const). VI 165
Carnap
_____________________________
Raumkrümmung/Wessel: "Gekrümmter Raum" hat nur Sinn, wenn "Raum" im Sinn von
Verallgemeinerung aller Räume und nicht als "Behältnis aller Dinge" eingeführt wird. (>Einführung,
>Raum). I 378
Wessel
_____________________________
Raum-Zeit/Field: Quantifikation über Raum-Zeit-Punkte ist etwas anderes als Quantifikation über
bloße Raum-Punkte, wenn ein Raum-Punkt etwas sein soll, das in der Zeit existiert. Denn das führt
zur falschen Frage, ob ein Raum-Punkt mit demselben Punkt in der Zeit identisch sei - das wiederum
führt zur falschen Frage, ob es absolute Ruhe gäbe. III 35
Field
Raum-Zeit/Newtonsche/Field: Hier zeigt sich das Fehlen einer vollen Euklidischen Struktur auf zwei
Weisen:
1. Man kann räumlichen Abstand nicht objektiv mit zeitlichem Abstandvergleichen. Und zwar,
obwohl man willkürlich einen solchen Vergleich definieren könnte: Bsp Indem man sagt, dass die
räumliche Distanz zweier Punkte gleich einer zeitlichen Distanz sein sollte, wenn die zeitliche Distanz
dieselbe ist, wie für eine bestimmte gleichförmige Bewegung im Bureau of Standards. ((s)
Geschwindigkeit, um zeitlichen und räumlichenAbstand in Beziehung zu setzen).
2. (Um das zu erklären müssen wir auf das Thema absoluter Ruhepunkt (absolute Ruhe)
kommen: dieser macht im Newtonschen System nur Sinn in Bezug auf ein willkürlich gewähltes
Koordinaten-System. III 48
Für einen allgemeineren Vergleich von räumlicher Distanz nehmen wir Selbigkeit des Orts
über Zeit an, d.h. einen Begriff absoluter Ruhe. Und dieser macht innerhalb der Newtonschen
Mechanik keinen Sinn. Man müsste wieder einen willkürlichen Bezugsrahmen wählen.
Lösung: Wir müssen Raumzeitgeometrie intrinsisch beschreiben, ohne der Raumzeit
irgendeine Struktur aufzuzwingen, die gar nicht da ist. III 49
Field
_____________________________
Raum-zeitlicher Abstand (spezielle Relativitätstheorie)/Russell: Man nimmt das Quadrat der
Entfernung zwischen zwei Ereignissen und das Quadrat der Entfernung, die das Licht in der Zeit
zwischen den zwei Ereignissen zurücklegt. Dann subtrahiert man die kleinere dieser Zahlen von der
größeren und definiert das Resultat als Quadrat des Abstands zwischen den beiden Ereignissen.
Dieser Abstand ist für alle Beobachter gleich und repräsentiert eine echte physikalische
Beziehung zwischen den zwei Ereignissen, was bei zeitlicher und räumlicher Entfernung nicht der Fall
ist. II 68
Raum-zeitlicher Abstand: Das Quadrat der räumlichen Entfernung zwischen den Ereignissen
subtrahieren vom Quadrat der Entfernung, die das Licht in der zwischen den Ereignissen liegenden
Zeit durchlaufen würde.
In der Allgemeinen Relativitätstheorie setzen wir nicht voraus, dass der Abstand diese
spezielle Form hat. Wir setzen nur Riemanns allgemeine Form für die Entfernung voraus. Allerdings
nur für benachbarte Ereignisse. II 83f
Russell
___________________________
Raumzeitpunkte/Field: Vielleicht ist es etwas merkwürdig, sie als „physikalische Entitäten“ zu
bezeichnen.
Jedenfalls sind sie keine abstrakten Entitäten im normalen Sinn.
Wissen über Raum ist empirisch!III 31
Raumzeitpunkte sind Entitäten aus eigenem Recht. Das ist mit dem Nominalismus vereinbar.
III 32-34
Quantifikation über Raumzeitpunkte ist etwas anderes als Quantifikation über bloße
Raum-Punkte, wenn ein Raum-Punkt etwas sein soll, das in der Zeit existiert. Denn das führt zur
falschen Frage, ob ein Raum-Punkt mit demselben Punkt in der Zeit identisch sei - das wiederum führt
zur falschen Frage, ob es absolute Ruhe gäbe. III 35
Raumzeitpunkte: Können statt Bsp Eigenschaften (z.B. Temperatur-Eigenschaften) als
einzige Entitäten genommen werden. III 55f
Field
___________________________
»Das Reale«: Nicht identisch mit Realität: vielmehr die Erfahrung des Seins in seiner primären
Undifferenziertheit und Positivität. (Freud: Anfangsstadium). Hier fallen Innen und Außen, Phantasie
und Realität, Ich und Anderer zusammen. Omnipotenz. I 59
Lacan
»Das Reale«/Schopenhauer: Das, was unabhängig von diesen Erkenntnisformen, also an sich ist. I
33
Schopenhauer
______________________________
»Real«: Zweideutig zwischen »aktual« und »alle«. Re I 124
Read
Real/Danto:Etwas ist real wenn es einer Darstellung seiner selbst genügt. I 129
Danto
Real/Kittler: Die materiellen Streuungen, mit denen keine Sprache umgehen kann. I 90
Rötzer
__________________________
Realisation/Eigenschaft/logische Form/Theorie/Field: Ein n-Tupel <P1...Pn> von Eigenschaften
realisiert die Theorie in Organismus X zu t gdw. die Formel A(Y1,...Yn, ,t) wahr ist von <P1,...Pn,
,t> und das die einzige Realisation ist. II 48
: psychologische Theorie
: Typ von Organismus. II 46
: wenn sie endlich axiomatisiert ist, können wir sie so repräsentieren:
A(,t)
 : geht über Organismen,
t: über Zeitpunkte. II 47
Field
__________________________
Realismus/Terminologie/Nagel/Avramides: Die Akzeptanz der These, dass subjektive Erfahrung ein
Teil der Welt ist. (>1979a, 1979b, S.181f). I 100
Avramides
Realismus: Standpunkt, dass Gegenstände durch unsere Begriffsbildungen lediglich erkannt
werden, (aber nicht hervorgebracht). II 196
Carnap
Extremer Realismus/Chisholm: Das Akzeptieren von sowohl exemplifizierten als auch
nichtexemplifizierten Eigenschaften. (Chisholm pro). I 20
Chisholm
Realismus/McDowell: Die Doktrin, wonach die Wahrheitsbedingungen eines Satzes bestehen oder
nicht, unabhängig davon, ob wir sagen können, ob sie bestehen oder nicht. II 47/48
EMD
DirekterRealismus/Esfeld: Lehnt ein Bindeglied zwischen uns und der Welt ab.
Die Gegenstände gehören zu den Ursachen, dass eine Person eine
Wahrnehmungsüberzeugung hat. Wahrnehmungsüberzeugungen werden nicht-inferentiell erworben.
Kausale Faktoren sind notwendig, wenn auch vielleicht nicht hinreichend. Sie sind aber kein
Glied innerhalb einer Relation! I 143
Esfeld
Wissenschaftlicher Realismus/Fraassen: Wissenschaft zielt darauf ab, eine buchstäblich wahre
Geschichte zu liefern, wie die Welt ist. F/L I 8
Fodor/Lepore
Realismus ist Übereinstimmung mit geläufiger Praxis. Diese Praxis macht Sujets und die Bilder
ähnlicher. IV 163
Goodman
Theorien-Realismus/Hacking: Theorien sind unabhängig von unserem Wissen entweder wahr oder
falsch. I 53
Hacking
"Kleiner Realismus"/Putnam: („realism with a small r"): Hier bedeutet zu sagen, was wir sagen und
zu tun, was wir tun ein "Realist" zu sein.
Das bringt aber Probleme mit Realismus und "Wirklichkeit". II 247
Putnam
Realismus/Loar/Schiffer: (Loar 1987): Ist eine Konsequenz aus der von uns akzeptierten
Wissenschaft und unserer Kapazität des Erhalts von Informationen. D.h. Realismus ist abhängig von
kontingenten Tatsachen!
I 223
Bsp In welchen Frequenzspektrum wir visuelle Wahrnehmung haben. Und Realismus hängt
auch von den bei uns schon vorhandenen Theorien (ebenfalls kontingent) ab.
Verifizierbarkeit/Loar: Hängt in der Weise von natürlichen Kontingenzen ab, dass ein Satz s
wahr sein kann, auch wenn er nicht verifizierbar ist. I 222f
Schiffer
MinimalerRealismus/Schurz: Unabhängige Realität, es wird aber nicht unterstellt, dass ihre
Eigenschaften erkennbar sind. I 26
Schurz
Realismus/Wissenschaftstheorie/Schurz: Zwei Arten:
A) metaphysisch
B) hypothetisch-konstruktiver Realismus: Die Frage, ob ein theoretischer Termreferiert, kann
nicht a priori entschieden werden. Das hängt vom Erfolg des Begriffs in der Erfahrungserkenntnis ab.
Dann konvergiert die realistische Begründungsfrage mit der instrumentalistischen Bedeutungsfrage! I
212
Schurz
Externer Realismus/Searle: Die Welt, das Universum existiert unabhängig von unseren
Repräsentationen von ihr. Nicht genau äquivalent mit der Behauptung, dass es eine vollständig
geistesunabhängige Wirklichkeit gibt (ontologische Objektivität).
Grund: Einige geistige Zustände sind ontologisch subjektiv (Schmerzen), aber keine
Repräsentationen. Schmerzen sind repräsentationsunabhängig, aber nicht geistesunabhängig. III 160
Searle
Realismus/Searle: Der Realismus ist die Ansicht, dass es eine Seinsweise der Dinge gibt, die von
allen menschlichen Repräsentationen logisch unabhängig ist. Er sagt nicht, wie die Dinge sind,
sondern nur, dass es eine Seinsweise der Dinge gibt. (Dinge hier nicht nur materielle Gegenstände).
Argumente gegen die Existenz von Dingen sind Behauptungen über die äußere Wirklichkeit
wie jede andere. III 166
Searle
Realismus/Antirealismus/Seel: Sobald die Unabhängigkeit der Welt von unserem Denken in
begrifflicher Abhängigkeit von unserem Erkennen erläutert wird, bricht die Unterscheidung zusammen!
III 97
Seel
"DirekterRealismus"/Putnam: (Neu): (Mit Kant und frühem Wittgenstein): Wir können uns über die
Tatsachen der Welt nicht unabhängig von einer Beschreibung dieser Tatsachen Rechenschaft geben.
III 98
Seel
Metaphysischer Realismus/Kant/Stroud: Die These, dass es Dinge gibt, die von uns unabhängig
sind) erweist sich daher empirisch als wahr. Wegen der empirischen Unterscheidung zwischen
unabhängigen Dingen (Steinen) und von uns abhängigen Dingen (Traum). I 151
Stroud
Realismus/Wittgenstein: Richtig: Das Stühle wirklich existieren. Schwierigkeiten: Weil sie glauben,
dass Sinnesdaten und physikalische Gegenstände in kausalen Beziehungen zueinanderstehen. II 100
Wittgenstein
__________________________
Realität/Baudrillard: "Hyperreal" (hyperréel)/Baudrillard: ohne Original und Realität. Mit der wahren
Welt haben wir auch die scheinbare, mit dem Realen überhaupt auch das Imaginäre abgeschafft.
Vorbild für Baudrillards Simulakrum ist die Ökonomie: die absorbierende Zirkulation.
Eigentümliche Wirklichkeit, die sich der Antizipationskraft und Zirkularität von Modellen
verdankt. Sie lässt sich deshalb nicht mehr von einem Imaginären unterscheiden.
Realität/Baudrillard: Es entsteht eine Welt der reinen Formprobleme. I 104
Bolz
Realität/Ayer: These: Die Realität ist nichts anderes als unsere Empfindungen (sensations,
Sinnes-Wahrnehmungen)). I 102
Horwich
Realität/Peirce: „Was immer wir am Ende unserer Untersuchung als existierend bezeichnen werden.“
Das überbrückt die Lücke, die der Skeptiker sieht, zwischen Korrespondenz und Kohärenz.
Skeptizismus/Peirce/Rorty: Sieht Lücke zwischen Kohärenz und Korrespondenz. Sie wird
durch
Realität/Peirce: „Was am Ende als existierend bezeichnet wird“ überbrückt. Denn sie reduziert
Kohärenz auf Korrespondenz ohne Metaphysik oder weitere empirische Untersuchung. Es ist eine
einfache Neuformulierung (Re-Analyse) von „Realität“. I 447
Horwich
Realität/Maturana: Jeder Gegenstand ist ein Gegenstand mit den Eigenschaften, die die
Unterscheidungen, bestimmen, in einem Raum, der durch diese Eigenschaften gebildet wird.
Realität: Ein Bereich, der durch die Operation des Beobachters bestimmt wird.
Wie ist es möglich, dass wir Menschen über Gegenstände sprechen? I 133
Maturana
Realität/Seel: Das Reale ist das Worüber zutreffender Darstellungen, das sich in seiner
Darstellbarkeit dennoch als vielfach undarstellbar erweist.
Wirklichkeit/Darstellung/Seel: Das Wirkliche ist ebenso durch Darstellbarkeit wie durch
Undarstellbarkeit gezeichnet. III 160/161 >Darstellung/Seel
Seel
Realität/Letztbegründung/Existenz/Bolzano: Es gibt etwas Reales, z.B. meinen Gedanken, dass es so
ist. I 321
Simons
Realität/Watzlawick: (1976): These: Das wacklige Gerüst unserer Alltagsauffassungen der
Wirklichkeit im eigentlichen Sinne ist wahnhaft und wir sind fortwährend mit seinem Flicken und
Abstützen beschäftigt, selbst auf die Gefahr hin, Tatsachen verdrehen zu müssen, damit sie unserer
Wirklichkeitsauffassung nicht widersprechen, statt umgekehrt unsere Weltschau den unleugbaren
Tatsachen anzupassen. I 220
Beck-Bornholdt
Realität/Berkeley: Diejenigen Ideen, die das ausmachen was wir die Wirklichkeit nennen, brauchen
nicht ständig wieder hervorgebracht zu werden. Wenn wir sie nicht wahrnehmen, so bleiben sie doch
dadurch existent, dass Gottes Geist sie ständig perzipiert. IV 376 (...+ Beweis)
Stegmüller
Realität/real/(Kant: „Was immer mit einer Wahrnehmung nach empirischenGesetzenverbunden ist, ist
real“ (A 376). I 145
StroudVsKant: Aber er geht nicht ins Detail, wie wir Realität von Erscheinung in Einzelfällen
unterscheiden können, wo die Frage auftauchen könnte. I 146
Wissen/KantVsSkeptizismus/Stroud: Wenn äußere Wahrnehmung ((experience, Erfahrung)
die Bedingung für innere Erfahrung ist, und wenn äußere Erfahrung unmittelbar ist, dann können wir
wissen, (im Allgemeinen) dass es eine äußere Realität gibt, die unseren Sinneserfahrungen
(Sinneseindrücken) entspricht. I 146
Dann kann es Täuschung im Einzelfall geben, aber keine allgemeineskeptische Infragestellung. I 147
Stroud
Realität/real/Carnap: Etwas als reales Ding anzuerkennen heißt, es erfolgreich in ein raum-zeitliches
System von Dingen einzuordnen. Und zwar so, dass es mit anderen Dingen zusammenpasst, gemäß
den Regeln des Bezugssystems. Real zu sein heißt also Element eines Systems zu sein. (ESO 207).
I 182
Stroud
___________________________
Rechtfertigung/StrawsonVsEmpirismus, britischen: Es gibt keine Rechtfertigung einer Theorie
aufgrund eines Teils dieser Theorie. (Hier: die subjektiven Zustandsfolgen). Was erklärt werden soll,
wird hier vorausgesetzt. IV 101
Strawson
Rechtfertigung/Wittgenstein: Ein allgemeiner Satz wird nicht durch die Resultate gerechtfertigt,
sondern durch die Gründe, die wir anführen können. Wieweit die Gründe auch reichen mögen, sie
hören auf, ehe es zum eigentlichen Faktum kommt. II 107
Wittgenstein
Rechtfertigung/Naturgesetze/Wittgenstein: Kann man rechtfertigen, Regeln der Grammatik nicht. II
131
Wittgenstein
_________________________
"Rechts", Lexikon-Definition/Pinker: Östliche Richtung, wenn man nach Norden blickt. I 348
Pinker
___________________________
Rechtsverzweigt/Zeit/C.F.v. Weizsäcker/Stuhlmann-Laeisz: Bedingung: Es gibt Wege Tw,Tw' und
einen Zeitpunkt t aus t, für die gilt; Tw ungleich Tw' und Tw ist ein Weg der von t aus in die Zukunft
führt und Tw' ist ein Weg, der von t aus in die Zukunft führt. ((s)logische Form: (Ex)(Ey) (Fx.Fy. x
ungleich y). (> Identität, >Quine III 185) I 97
Zur Beweisskizze genügt es, dass in einem linkslinearen und rechtsverzweigten Modell, die
Aussage Fp u ~Nf p wahr ist. (Es wird (kann) einmal, aber nicht notwendig). I 98
Stuhlmann-Laeisz
___________________________
Reduktion/semantische Tableaux/Kamp: Führt zu einer Spaltung in Äste:
Bsp " ~(r u q) soll falsch sein"
reduziert auf: "r u q soll wahr sein"
>Eintrag in die Wahr-Spalte.
2. Reduktion: dass r u q wahr auf
zwei Bedingungen: 1. dass r wahr, 2. dass q wahr sei.
beide untereinander in Wahr-Spalte. (aus Kamp Einführung in die Logik, Teil II: Beweissysteme, S. 4ff
www.ims.uni-stuttgart.de/~hans/Teaching/Logikskript-1-2s.pdf)
Kamp
Reduktion/Sequenzenkalkül/Gentzen/Berka: "Reduziert"/Terminologie/Gentzen: Ist eine Sequenz, in
deren Ante nicht ein und dieselbe Formel mehr als dreimal als S-Formel vorkommt und ebenfalls nicht
im Sukzedens.
Umwandlung/Hilfssatz/Gentzen: jede LJ- bzw. LK-Herleitung, deren Endsequenz reduziert ist,
lässt sich in eine LJ bzw. LK-H mit gleicher Endsequenz umwandeln, in der sämtlichen Sequenz
reduziert sind (und die keine Schnitte enthält, wenn die vorige keine enthielt).
"Reduzierte": "Einer anderen Sequenz": Entsteht aus einer anderen, wenn man unabhängig
im Antezedens und im Sukzedens solche Formeln, die mehr als einmal als S-Formeln auftreten, an
beliebigen Stellen weglässt, so dass sie nur noch höchstens dreimal vorkommen.
Alle Grundsequenz und die Endsequenz bleiben erhalten, diese sind ja bereits reduziert.
(...).
Dann gibt es für jede LJ oder LK- richtige reduzierte Sequenz eine LJ- oder LK-Herleitung
ohne Schnitte, die nur aus reduzierten Sequenz besteht. I 238
Berka
Reduktion/Ontologie/Quine/Lauener: Für ontologische Reduktion ist nicht extensionale Gleichheit,
sondern die Wahrung der relevanten Struktur entscheidend. XI 143
Lauener/Quine
Reduktion/Löwenheim/Ontologie/Quine/Lauener: Wenn eine Theorie von sich aus einen
überabzählbaren Bereich erfordert, können wir keine Stellvertreterfunktion mehr vorlegen, die eine
Reduktion auf einen abzählbaren Bereich ermöglichen würde.
Denn dazu brauchte man eine wesentlich stärkere Rahmentheorie, die dann nicht mehr nach
Quines Vorschlag als raa wegdiskutiert werden könnte. XI 147
Lauener/Quine
__________________________
Ontologischer Reduktionismus/Wright/Field: Wenn man also nach syntaktischen Kriterien urteilt,
sind beide singuläre Termini: "die Richtung von c1" und "c1". Wenn wir daraus schließen, dass es
dann auch semantisch ein singulärer Term sein muss, dann könnten wir anscheinend schließen, dass
(a') und (b') wahr sein können, ohne auf andere Entitäten als Linien verpflichtet zu sein.
BspScheinbare singuläre Termini sind wohl syntaktisch welche, aber nicht semantisch. Sie
funktionieren nicht so: Sätze, die sie enthalten, sind logisch äquivalent zu Sätzen, die gar keine
Referenz auf Richtungen machen, sondern nur von Linien sprechen. I 150
Erweiterter ontologischer Reduktionismus: These: Nicht nur scheinbare singuläre Termini für
Richtungen, sondern auch Existenzquantifikation über Richtungen sind semantisch irreführend. I 165
Field
Reduktionismus/Fodor: Braucht
1. ein Gesetz in der Einzelwissenschaft,
2. ein Brückengesetz,
3. ein Gesetz der Physik
(1) S1x > S2y
("Alle S1- Situationen führen zu S2- Situationen". "alle" nicht streng, aber typisch)
(2a) S1x <> P1x ("Brückengesetze")
(2b) S2y <> P2y
(3) P1x > P2y. (P: Prädikate der Physik.) I 135
Fodor
Reduktionismus/Fodor: Grob gesagt die Verbindung des Token-Physikalismus mit der Annahme,
dass es natürliche-Art-Prädikate in einer ideal vervollständigten Physik gibt, die den
natürliche-Art-Prädikaten in allen ideal vervollständigten Einzelwissenschaften entsprechen.
Reduktionismus: Natürliche-Art-Prädikat = Natürliche-Art-Prädikat. I 138
Fodor
Reduktionismus/Fodor: Die Annahme, dass jede natürliche Art eine physikalische natürliche Art ist
oder mit ihr koextensiv. I 141
Fodor
LiberalerReduktionismus/Fodor: neu: Angenommen,wir lassen Brückengesetze der Form zu:
Sx <> P1x v P2x v ...v Pnx.
Hierbei soll die Disjunktion "P1 v P2 v ... Pn" kein natürliche Art-Prädikat der reduzierenden
Wissenschaft sein.
D.h. es könnte sich herausstellen, dass zumindest einige "Brückengesetze" keine Gesetze
sind. I 147
Fodor
Reduktionismus/Fodor/Lepore: Sagt, dass die Bestätigungsbedingungen einer Aussage a priori
wißbar sind, weil sie zu den analytischen Implikationen gehören. F/L 37
Fodor/Lepore
Reduktionismus: Die Auffassung, dass Behauptungen einer Klasse durch Fakten, die außerhalb
dieser Klasse liegen, »wahr gemacht« werden. (> wahr machen). Berkeley: Seine Auffassung ist
reduktionistisch: Alle Sätze über Gegenstände werden in Wirklichkeit durch Fakten über
Empfindungen wahr gemacht. V 84
Putnam
Reduktionismus (radikale Form): Ihm zufolge ist jeder einzelne sinnvolle Ausdruck übersetzbar
in einen Ausdruck über unmittelbare Erfahrung. IV 412
Quine
Reduktionismus/Mayr: Betrachtet das Problem des Erklärens grundsätzlich als gelöst, sobald die
Reduktion auf die kleinsten Bestandteile abgeschlossen ist. I 41
Mayr
Reduktionismus/Rorty: Es gibt nicht nur ein einziges Netz, sondern auch eine einzige, privilegierte
Beschreibung aller Entitäten in diesem Netz. Der Reduktionist glaubt, wir brauchten nicht nur kausale
Einheit, sondern auch Einheit der Erklärung: Ein Verfahren um alle Erklärungsversuche
kommensurabel zu machen und wahre nomologische Aussagen zu liefern, durch die alle diese
Entitäten (Gedanken, Neuronen, Sunden, Hormone, Handlungen und Bewegungen, Personen und
Organismen) miteinander verknüpft werden.
RortyVsReduktionismus: Wir haben von Davidson gelernt, mit Token-Token-Identitäten
zwischen unterschiedlich beschriebenen Gegenständen zufrieden zu sein. VI 139
Rorty
Reduktionismus/Searle: Die Idee, dass sich für gewisse Dinge zeigen lässt, dass sie nichts als Dinge
von gewisser anderer Art sind. - "Nichts-als-Beziehung".(SearleVs). I 133
Searle
Reduktionismus/Sellars: Umstände führen aus dem Atomismus heraus! ((s)Zurückführen bedroht die
logische Unabhängigkeit). I 33
Sellars
Reduktionismus/StrawsonVsReduktionismus:Netz statt Reduktion. (Vermeidet Zirkel). Es ist nicht
schlimm, dass wir Erkenntnis nicht ohne Sinneswahrnehmung und Sinneswahrnehmung nicht ohne
Erkenntnis erklären können. IV 33
Strawson
Reduktionismus/Wittgenstein: Wir können die Mathematik nicht auf etwas zurückführen, sondern wir
können nur eine Neue konstruieren. Man kann zwar die Länge eines Beweises reduzieren, nicht aber
die Mathematik in ihrer Gesamtheit. Dasselbe lässt sich auch über das Schachspiel sagen. II 237
Wittgenstein
____________________________
Reduktionssatz/Carnap/Quine: schwächer als Definition: Liefert keine äquivalenten Sätze ohne den
fraglichen Term, sondern nur Implikationen:
XII 93
Keine vollständige Erklärung sondern nur partielle Erklärung.
Implikation: hier: Die Reduktionssätze nennen einige Sätze, die von Sätzen mit diesem Term
impliziert werden und einige andere Sätze, die Sätze mit diesem Term implizieren.
Mit Reduktionssätzen gibt es keine echte Reduktion. Aber: Rationale Reduktion mit RamseySatz statt Kontextdefinitionen ist vielversprechender: Liefert eine Geschichte unserer Vorfahren. XII
92f
Quine
___________________________
Redundanz besteht aus einer Vielzahl von Charakteren für eine Erfüllungsklasse. III 128
Goodman
Redundante Ursache/Lewis: Bsp Zwei Ereignisse c1 und c2 und ein drittes Ereignis e, das von
beiden verschieden ist. In der Wirklichkeit kommen alle drei vor. und wenn eins von c1 oder c2 nicht
vorgekommen wäre, wäre e dennoch vorgekommen,
Aber wenn weder c1 noch c2 da gewesen wäre, dann auch nicht e. Dann sind c1 und c2
redundante Ursachen von e.
Das kann auch schrittweise sein. V 193
Lewis
Redundanz/Moles: Ist bestimmt von der Kenntnis des Empfängers. Sie ist das Ausmaß der
Elementverknüpfungen der Repertoires. I 77
Jede Redundanz ist aleatorischer Ausdruck eines Wissens, das der Empfänger a priori von
der Nachricht besitzt. I 165
Moles
___________________________
Redundanztheorie/Hoyningen-HueneVsRedundanztheorie/Hoyningen-Huene: Die Aussage A und
»es ist wahr, dass A« sind verschieden.
Bsp A 1 und "es ist wahr dass A 2" hier werden verschiedene Kombinationen durchgespielt.
Resultat: es gibt zwei verschiedene Aussageverknüpfungen mit den gleichen Wahrheitstafeln. Das
zeigt, dass die Tafeln die Junktoren nicht eindeutig festlegen.
Bsp A: "Das Haus ist schön" handelt von einem Haus - B. "Es ist wahr, dass das Haus schön
ist", handelt nicht von einem Haus, sondern von einer Aussage. HH I 56
Aber:
Logisch äquivalente Formeln haben die gleichen Folgerungsmengen.
Logisch äquivalente Formeln können aus den gleichen Voraussetzungen gefolgert werden.
Daher muss man in der Aussagenlogik auch tatsächlich nicht zwischen "A" und "Es ist wahr,
dass A" unterscheiden. (Oben hatte man unterschieden, aber in der Aussagenlogik wird von solchen
Eigenschaften abstrahiert.) HH II 134
Hoyningen-Huene
Redundanztheorie/Read: These: Es bedarf keiner Wahrheitstheorie, denn so etwas wie Wahrheit gibt
es nicht. Tarskis Sätze sind wahr, weil die rechte und linke Seite im wesentlichen identisch sind. Sie
unterscheiden sich nur durch ihre Notation. III 42
"Alles was er sagte ist wahr"/VsRedundanztheorie: Können wir nicht einfach sagen: wahre
Aussagen, p, sind diejenigen, für die gilt. .... »-p?« Nein, das können wir nicht. Es ist ungrammatisch:
»ist wahr« muss hinzugefügt werden, als Ersatzverb. Re I 44
Read
Redundanztheorie/Searle: Es gibt keinen Unterschied zwischen den Aussagen »p« und »es ist wahr,
dass p«. (SearleVsRedundanztheorie).
Redundanztheorie und Deflationismus (nichts als Zitattilgung) gelten in der Regel als mit der
Korrespondenztheorie unvereinbar. III 216
Searle
Redundanztheorie/Sellars: pro Redundanztheorie: Wenn das Bild korrespondiert, dann ist man
überzeugt, dass »dies ist grün« wahr ist, also ist man überzeugt: dies ist grün. II 334
Sellars
___________________________
Reduzibilitätsaxiom/Russell/Berka: Besagt, dass es zu jeder Aussagenfunktion höherer Ordnung
eine entsprechende Aussagenfunktion erster Ordnung (d.h. eine prädikative Aussagenfunktion) gibt,
die mit ihr formal äquivalent ist. (> Reduzibilitätsaxiom wird durch Forderung nach Prädikativität
bedingt).
VsReduzibilitätsaxiom: "Einfache Typentheorie" (Chwistek, (1921) Ramsey (1926) I 373
Berka
Reduzibilitätsaxiom/Quine. Kontext: Schranke/kleinste obere Schranke/QuineVsRussell: kleinste
obere Schranken braucht man für die gesamte klassische Technik der Infinitesimalrechnung, der die
Stetigkeit zu Grunde liegt. Kleinste obere Schranken haben aber für diese Zwecke keinen Wert, wenn
sie nicht als Werte derselben Variablen erreichbar sind, zu deren Wertebereich bereits diejenigen
Zahlen gehören, deren obere Grenzen gesucht sind.
Eine obere Grenze (d.h. kleinste obere Schranke) von höherer Ordnung kommt nicht als Wert
solcher Variablen in Frage und verfehlt somit ihren Zweck.
Lösung/Russell: Reduzibilitätsaxiom:
Reduzibilitätsaxiom/Russell/Quine: jede Aussagenfunktion hat dieselbe Extension wie eine
gewisse prädikative. D.h.
Eyx(!x <>x),
Exy[!(x,y) <>(x,y)], usw.
IX 182
Quine
Reduzibilitätsaxiom/Russell/Gödel: Es existieren stets reale Objekte in Form von Grundprädikaten
entsprechend jedem definierten Symbol. I XX (Principia Mathematica, Vorwort von Gödel)
Russell
Reduzibilitätsaxiom: Annahme, dass es, wenn eine Funktion j x^ gegeben ist, eine damit
formal äquivalente prädikative Funktion gibt, d.h. eine prädikative Funktion, die wahr ist, wenn j x
wahr ist und falsch, wenn j x falsch ist.
Zusammenhang: "alle Eigenschaften von" ist illegitim. Man kann nicht eine sinnvolle Aussage
über "alle a-Funktionen" machen, wobei a ein gegebener Gegenstand ist. Wir können wohl von "allen
prädikativen Eigenschaften von a" , oder "von allen Eigenschaften zweiter Ordnung von a" sprechen. I
80/81
Russell
Reduzibilitätsaxiom (Russell)/Hintikka: Das Axiom besagt: dass es für jede gegebene Eigenschaft
oder Beziehung einer bestimmten Art (höherstufig) eine äquivalente prädikative Eigenschaft oder
Beziehung gibt. Es handelt nicht von der absoluten Existenz oder Nichtexistenz sondern von den
Konfigurationen.
Daher kann das Reduzibilitätsaxiom nicht zur Logik gehören! W I 59
Hintikka
Reduzibilitätsaxiom/Wittgenstein: besagt, dass eine Zahl höherer Ordnung durch Vorgänge
berechnet werden kann, die Zahlen niedrigerer Ordnung definieren. Dieses Axiom gleicht einem Satz
der Physik; es scheint wahr zu sein.
Das Reduzibilitätsaxiom besagt, dass es eine Entwicklung einer irrationalen Zahl gibt, z. B.
das Maximum einer Kurve, obwohl noch kein Verfahren der Entwicklung entdeckt worden ist.
Eine Zahl, zu deren Entwicklung noch keine Methode vorhanden ist, ist eine Zahl in einem
anderen Sinne. Die Analogie zur Physik oder zu einer Forschungsexpedition führt jedoch in die Irre. II
441
Wittgenstein
_______________________________
Reduzierbarkeit/Dummett/EMD: Die These, dass Sätze der Klasse M reduzierbar sind, auf Sätze
einer andere Klasse R:
Für jeden Satz A in M gibt es eine Familie A° von Mengen von Sätzen von R, so dass,
damit A wahr ist, es notwendig und hinreichend ist, dass alle Sätze in einer Menge die zu A°
gehört, wahr sind.
Übersetzbarkeit/starker Reduktionismus/Dummett: Ist nur garantiert, wenn A° selbst und alle
Mengen, die es enthält, endlich sind.
In dem Fall können wir sagen, dass jeder Satz von M, wenn er wahr ist, kraft der Wahrheit
gewisser, vielleicht unendlich vieler Sätze in R wahr ist.
"einfach wahr": Mit diesem Begriff der Reduzierbarkeit können wir sagen, dass ein Satz
einfach wahr ist, wenn er wahr ist,
aber es gibt keineKlasse von Sätzen, die diesen Satz nicht enthält, auf den jede Klasse, die
den Satz enthält, reduzierbar ist. II 94
EMD
Reduzierbarkeit von Modalitäten/Hughes/Cresswell: Wenn die Modalitäten A und B ein einem
System äquivalent sind und A weniger Modaloperatoren enthält als B, dann ist B auf A reduzierbar.
HC I 42
Hughes/Cresswell
____________________________
Reelle Zahlen/Field: Kein Platonist wird die Punkte auf einer Linie als reelle Zahlen auffassen. III 32
Addition/Multiplikation/Punkte: Raumzeitpunkte können nicht addiert oder multipliziert werden.
Lösung: Vergleich von Produkten von Intervallen.
Das zeigt, dass Raumzeitpunkte keine reellen Zahlen sein können.
Die ähnliche Struktur erklärt sich aus der geschichtlichen Entwicklung. Die Theorie der reellen
Zahlen wurde für physikalische Anwendungen entwickelt. III 33
Field
Reelle Zahlen/Quine: Der volle Bereich der reellen Zahlen unterscheidet sich von dem der rationalen
Zahlen nun gerade dadurch, dass in ihm alle diese kleinsten Schranken, die sogenannten irrationalen
Zahlen, vorhanden sind.
Bsp Klasse der rationalen Zahlen, deren Quadrat < 2: kleinste obere Schranke.2.
(irrational).
(1)
Zu jeder Klasse von rationalen Zahlen, die durch rationale Zahlen beschränkt ist, gibt es
eine reelle Zahl, die die kleinste obere Schranke ist. (Interpolation der irrationalen Z.,
Supremum)
Existenz/rationale Zahl/Quine: Es hat wenig Zweck, die rationalen Zahlen zu verdinglichen, es
sei denn, man macht es als ersten Schritt auf eine Konstruktion der reellen Zahlen. IX 86
Quine
Rationale Zahlen/reelle Zahlen/Ordnung/Quine: Sind ineinander geschachtelte Klassen. Jede ist
Teilklasse einer jeden weiteren.
Die Relation "<" (rund, Hufeisen), erfüllt unter den reellen Z den Zweck
IX 90
des klassischen "<=". (Schreibweise).
kleiner gleich/Quine:"<=".: ordnet die natürlichen und nicht die reellen (oder rationalen)
Zahlen. Tatsächlich haben wir es zwar ganz allgemein definiert, nämlich als *^i, aber nur unter
natürlichen Zahlen und nicht unter reellen erfüllt *^i den Sinn das klassischen "<=".
Und unter den reellen, nicht natürlichen Zahlen erfüllt "<" den Sinn des klassischen "<=".
Der klassische Satz
(x,y,z,w e N u w ungl.0) > (x/y <= z/w <> x *w <= z * y)
spiegelt sich deshalb in den folgenden Theoremen wider, die die Ordnung der reellen mit der
der natürlichen Zahlen verbinden:
18.4
(x,y,z,w e N u w > x/y < z/w <> x *w <= z * y.
18.5
(x,y,z,w e N u w ungl. L u x * w <= z * y) > x/y < z/w.
18.6
(x,y,z,w e N u z ungl. L u x * w <= z * y) > x/y < z/w.
IX 91
Zusammenfassung von 18.4 bis 18.6:
18.7
[x,y,z,w e N u ~(z = w = L)] > (x/y < z/w <> x * w <= z * y).
Daraus erhalten wir als Korollar:
18.8
[x,y,z,w e N u ~(z = w = L)] > (x/y < z/w <> (x/y < z/w <> z;w e x/y).
Rationale Zahlen/Quine: die ganzrationalen Zahlen ((s) unechte Brüche) sind im allgemeinen
von den entsprechenden natürlichen Zahlen verschieden: Bsp x/1 oder x/{L} .
Eine Koinzidenz kommt nur bei 0 vor. IX 90f
Quine
Reelle Zahl/Quine: Ist ein Ding, das für ein gewisses z < Q, welches von einer rationalen Zahl
beschränkt wird, gleich Uz ist.
Dass z von einer gewissen rationalen Zahl beschränkt wird, bedeutet, dass es eine rationale
Zahl x/y geben soll mit
v(v e z > v < x/y)
d.h. mit
v(v e z > x; y e v). (nach 18.8)
d.h. mit x;y e Uz. Ausgeschlossen wird nur der Fall, in dem Uz x;y für alle rationale Zahlen x/y
enthält, kurz wenn Uz gleich {L}/L. Somit
"IR"
steht für "{Uz : z < Q} n _{{L}/L}". (n: geschnitten mit).
Schreibweise: "IR": reelle Zahlen.
((s) "_{ }" "alles außer..".(Komplement, hier: nicht durch Null teilen).
Was uns bis hierher gebracht hat, war die Erkenntnis, dass rationale Zahlen ohne besondere
Vorsorge als reelle Zahlen zählen. IX 92
Quine
___________________________
"Referieren": "Der Referent von ‚X' ist X " wobei ‚X' durch irgendeinen Namen oder irgendeine
Beschreibung ersetzbar ist. I 33
Kripke
_____________________________
Semantischer Referent: Für einen Namen ist dies der benannte Gegenstand, für eine
Beschreibung derjenige Gegenstand, der als einziger die Beschreibung erfüllt. I 33
Kripke
____________________________
»Referential«/Foucault: Definiert die Möglichkeiten des Auftauchens und der Abgrenzung dessen,
was dem Satz seinen Sinn gibt. Wird nicht von »Realitäten« oder »Fakten« sondern von
Möglichkeitsgesetzen, von Existenzregeln für die Gegenstände erzeugt. II 128
Foucault
____________________________
Referentiell/Donnellan: referentielle Verwendung von Kennzeichnungen/Donnellan: Hat den Zweck,
die Zuhörer in die Lage zu versetzen, denjenigen herauszugreifen, über den der Sprecher (in der
Situation) redet.
Bsp Angesichts eines wild um sich schlagenden Mannes vor Gericht: "Der Mörder von
Schmidt ist wahnsinnig".
((s) In Anwesenheit des fraglichen Gegenstands).
Es kann sich nun herausstellen, dass Schmidt in Wirklichkeit eines natürlichen Todes
gestorben ist. Der Sprecher meinte aber den Mann vor Gericht (und bleibt insofern dabei).
Hier ist die Verwendung der Kennzeichnung nur ein Mittel.
Jedes andere Mittel, das den Zweck erfüllt, wäre ebenso gut!
dagegen:
attributive Verwendung von Kennzeichnungen: sagt etwas über denjenigen aus, der
So-und-so ist, wer immer es auch sei.
BspAngesichts der übel zugerichteten Leiche: "Der Mörder von Schmidt ist wahnsinnig".
Hier kommt die Kennzeichnung wesentlich vor.
Das Attribut ist ausschlaggebend. I 184
Donnellan
____________________________
"Referentieller Fehlschluss"/Danto: ((s) Nach ihm darf man eine Interpretation nur auf das
allerursprünglichste Vorkommnis z.B. eines Textes beziehen. (z.B. Bibelstelle)).
DantoVs: So kann man immer noch etwas Ursprünglicheres finden und kommt nie an ein
Ende. Es ist ein erheblicher Unterschied, ob man das Gedicht selbst versteht, oder seinen
philologischen Hintergrund. III 176
Danto
______________________________
Referentieller Qualifikator/Qualifier/Loar: Das, was durch die referierenden Ausdrücke eines Satzes
konnotiert wird. Diese sind manchmal selbst komplex. Bsp "Die Katze, die die Maus jagte, die den
Käse genommen hatte". II 154
EMD
_____________________________
Referentielle Quantifikation/Grover: (Bereich-und-Werte-Quantifikation): Kann definiert werden
durch substitutionale Quantifikation:
(a)(...a...) gdw. [e1](...’e1’...). II 259
Grover
Referentielle/substitutionale Quantifikation/Schiffer: Eine Objekt-Variable hat beides:
Substituenden und Werte.
Referentielle Quantifikation: Ein Satz (mit Existenzquantifikation) ist wahr, wenn ein Objekt
den Satz erfüllt.
Substituenden: nicht-logische Konstanten ((s) = Objekte) die sinnvoll für sie eingesetzt werden
können. In Logik 1. Stufe können das nur singuläre Termini sein.
Werte: Sind die Objekte im Diskursbereich. Diese untersucht man, um die Wahrheitswerte der
Sätze mit referentieller Quantifikation zu erhalten.
Referentielle Quantifikation: Die Referenten unter den Substituenden einer Objekt-Variable
sind unter den Werten der Variable, aber es kann Werte geben, auf die keine Substituenden
referieren.
--Substitutionale Quantifikation/Schiffer: Ein Satz (mit Existenzquantifikation) ist wahr, wenn
eine Substitutions-Instanz wahr ist.
Substitutionale Variable: Kann Substituenden haben, aber keine Werte. (Allerdings können die
Substituenden Referenten haben). Sogar in Logik 1. Stufe (in Bezug auf die Objekt-Variablen) können
die Ausdrücke von jeder semantischen Kategorie sein: Nicht nur singuläre Termini, sondern auch
Prädikate, Sätze. Bsp aus
Fa
Kann man beides schließen:
(X)(Ya)
und
(Y)Y.
ontologische Verpflichtung: Hat nur referentielle Quantifikation. I 274
Schiffer
______________________________
Referentieller Term/Stalnaker: Ihre Denotation ist durch eine kausale Verbindung zwischen unserem
Gebrauch und aktualen Individuen, die Elemente der Art sind, bestimmt. I 79
Stalnaker
______________________________
Referentielle Semantik/Field: viele Autoren: These:Nur deshalb, weil die Sprachregeln den
Wahrheitswert von Sätzen aus den Denotationen ihrer Komponenten bestimmen, kann man die
Begriffe Wahrheit und Falschheit überhaupt anwenden. II 177
Field: Sie wurde in den letzten Jahren zunehmend verbreitet.
FieldVsReferentielle Semantik: Unbestimmtheit stellt für sie ein ernstes Problem dar. Wir
sehen nämlich, dass Sätze mit perfekt bestimmten Wahrheitswerten Namen und Prädikate enthalten,
die referentiell unbestimmt sind: Also hat es sehr wohl Sinn zu fragen, ob ein solcher Satz wahr oder
falsch ist, selbst wenn es keinen Sinn hat, zu fragen, ob der Name wirklich denotiert oder was die
tatsächliche Extension des Prädikats ist.
FieldVsSprachregeln: Pointe: Dann kann die Tatsache, dass es sinnvoll ist, von Wahrheit und
Falschheit zu sprechen, (bei Sätzen, wo die Referenz nicht klar ist) nicht auf der Existenz von
Sprachregeln beruhen, die den Wahrheitswert durch Denotation und Extension festlegen. II 178
Field
______________________________
Referentiell transparent/de re/modal/normale Gegenstücktheorie/Lewis: In meiner
Gegenstücktheorie sind alle modalen de re Prädikationen referentiell transparent. D.h. etwas hat
dieselben Gegenstücke, egal wie wir auf sie referieren.
Gegeben eine modale Prädikation de re, finden wir das bezeichnete Ding durch den
Subjektterm in der aktualen Welt. Dann fragen wir uns, was ihm in anderen Welten zustößt.
Nur die Denotation zählt, wir können eine andere Intension einsetzen, ohne dass der
Wahrheitswert der modalen Prädikation sich ändert.
Revidierte Gegenstücktheorie: Hier ist die modale Prädikation de re nicht immer referentiell
transparent!
Jetzt zählt nicht nur der Subjektterm, sondern auch die spezielle Gegenstückrelation (unter
den multiplen). Und dann kann sich auch der Wahrheitswert ändern. Denn selbst wenn das
bezeichnete Ding in der aktualen Welt dasselbe bleibt, haben wir verschiedene Wege, sein Schicksal
in anderen möglichen Welten zu verfolgen.
Auf jeden Fall bleibt die modale Prädikation aber de re und nicht de dicto. IV 54
Lewis
_______________________________
Referentielle Unbestimmtheit
Referentiell unbestimmt/Field: Bsp Das Wort „Masse“ war vor der Entdeckung der
Relativitätstheorie referentiell unbestimmt. Obwohl es denotierte.
BspMasse/Field: Ist heute noch in Lehrbüchern der speziellen Relativitätstheorie unbestimmt
(manchmal Eigenmasse, manchmal relativistische Masse). II 180
Nonaktualismus: Es gibt keine Tatsache, die darüber entscheidet, auf welche Masse Newton
referierte (relativistische oder Eigenmasse). II 181
KuhnVsField: Newton referierte weder auf relativistische noch auf Eigenmasse, er referierte
auf etwas wie „Newtonsche Masse“, die einige der Eigenschaften von jedem hatte. II 183
Field
Referentielle Unbestimmtheit/Theorie/Quine/Field: Quine These: Die Unbestimmtheit zeigt, dass
wissenschaftliche Begriffe „bedeutungslos (und denotationslos) außerhalb ihrer eigenen Theoriesind“
(Inter-theoretisch bedeutungslos). II 192 Das soll seine These stützen von der
Immanenz der Wahrheit/Quine: (Quine 1984 b, 304, 1960 §6) Wahrheit gibt es immer nur in
Bezug auf ein Begriffsschema.
Denn ein objektiver (nicht-relativer) Wahrheitsbegriff kann nur in Begriffen der Denotation und
Signifikation versucht werden, aber das geht nicht, wenn diese Begriffe relativ auf ein Begriffsschema
sind.
FieldVsQuine: Ich bestreite, dass Denotation und Signifikation in einem relevanten Sinn
„relativ zu einem Begriffsschema“ sind. Ich glaube, dass sie perfekt objektive Relationen sind, die
zwischen Ausdrücken und außersprachlichen Gegenständen bestehen.
Referentielle Unbestimmtheit/Field: Zeigt nur, dass die Relationen der Denotation und
Signifikation in bestimmten Situationen nicht wohl-definiert sind. II 193
Field
_______________________________
Referentielle Undurchsichtigkeit (Opazität)/Quine/Castaneda: Ausschließlich die Bezugnahme des
Sprechenden. (de re-Aspekte der Kommunikation, während ich mich um die de dicto-Aspekte des
Denkens bemüht habe). I 383
Frank
________________________________
Referenz
Referenz/Cresswell: (in diesem Buch): Die Proposition, die der semantische Wert des
Komplementsatzes ist. (Funktion). Argumente: Die Referenten der einzelnen Wörter.
Teil II: hier werden wir andere Begriffe von Sinn (sense) und Referenz untersuchen).
arithmetische Sprache/Arithmetik: Hier ist die Besonderheit, dass die Referenz ((s) des
ganzen Satzes) mit dem Wahrheitswert identifiziert werden kann. II 35
Cresswell
Referenz/singulärer Term/Zahlen/Wright: Wenn die entsprechenden singulären Terminisyntaktisch als
singulärer Term funktionieren, ist auch keine Frage, ob sie referieren! I 153
Field
Primitive Referenz/Field/(s): Bsp "Schnee" referiert auf Schnee.
(s) > "Homophone Abbildung". Apropos II 16
Field
primitive Referenz/Wahrheit/Field: These: Wir brauchen sie, um Wahrheit zu einem physikalistisch
akzeptablen Begriff zu machen. II 16
Field
Referenz/Field: Hier werden psychologische und neurophysiologische Modelle wichtig sein. Es ist
aber unwahrscheinlich, dass es nicht-physikalische Verbindungen zwischen Wort und Welt gibt. II 24
Field
Referenz/stärker/schwächer/Sprache/Field: „wahr“ und „wahr von“ stärken die Ausdruckskraft einer
Sprache, aber das ist nicht sicher im Fall von „referiert auf“ im Zusammenhang mit singulärem Term.
Hier haben wir ja schon die Quantifikation. II 146
Quantor: Spielt eine verallgemeinernde Rolle in Namensposition. Dann könnte es so
aussehen, als würde durch „referiert“ nichts zusätzliches gewonnen.
FieldVs: Das ist falsch: Normale Quantoren erlauben nicht die Verallgemeinerung von Namen,
die sowohl innerhalb als auch außerhalb von Anführungszeichen stehen. Und dass ist es, was wir
brauchen um
Bsp „Jeder Name, der in der Diskussion über die Stellenbesetzung zur Sprache kam,
referierte auf einen Mann“. ((s) > Alles, was er sagte, ist wahr).
Auszudrücken, ohne „referiert“ zu gebrauchen. II 147
Field
Referenz/Denotation//Terminologie/Field: Die beiden Begriffe sind mehr oder weniger austauschbar.
Normalerweise sage ich, dass ein Person referiert und ein Wort-Token denotiert. II 178
Field
Referenz/Begriffswandel/FieldVsKuhn: Die Falschheit von (3) kann nicht wie bei Kuhn bloß damit
begründet werden, dass Newton und seine Zeitgenossen eine Menge Dinge von Masse glaubten, die
heute nicht mehr akzeptiert werden. Es ist nichts Inkohärentes an der Position, dass Newton auf
Masse referierte, auch wenn er sich in vielem irrte.
These: Es keinen Sinn macht zu fragen, auf welche physikalische Quantität Newton referierte,
wenn er den Term „Masse“ gebrauchte. ((s) es gibt keine Tatsache, die darüber entscheidet). II 179
Unbestimmtheit/Referenz/Begriffswandel/Theoriewechsel/Field: These: „Masse“ war
unbestimmt und ist es noch heute. Zwei Lehrbücher der speziellen Relativitätstheorie können
differieren, indem sie unter Masse einmal „Eigenmasse“ und einmal „relativistische Masse“ verstehen
– dann ist diese entweder in allen Bezugssystemen gleich oder verschieden. II 180
Field
Referenz/Field: Ist nur auf eine Sprache bezogen. II 194
Field
Referenz/Definition/Field: Kann durch das Zitattilgungsschema definiert werden. II 303
Field
Unbestimmte Referenz/eigene Sprache/Field:
Singulärer Term: „0“, „1” usw. geben vor, bestimmte Objekte herauszugreifen, tun es aber
nicht wirklich: ebenso die
Allgemeiner Term: „natürliche Zahl“, „<“ und „ist die Summe von“ usw. greifen nicht wirklich
eindeutig Klassen oder Relationen zwischen Objekten heraus. II 327
Field
Referenz/Referenz-Regeln/Strawson:
1. Auf etwas Bezug nehmen, besteht nicht darin, dass man sagt, dass man "auf etwas Bezug
nehme".
2. Das Ding muss in einem bestimmten Verhältnis zum Sprecher stehen.
3. Die korrekte Referenz ist nicht in dem Sinn Teil der Äußerung, wie eine korrekte
Beschreibung Teil dessen ist, was mit der Äußerung behauptet wird. I 310f
Meggle
UnabhängigeReferenz/Terminologie/Parsons/CGB: unabhängig von einem Antezedens bzw.
jeglichem Kontext. Einige Pronomen können so gebraucht werden. I 326
Horwich
Referenz/Newen/Schrenk: Ein Sprecher S bezeichnet mit einem singulärem Term t ein Objekt O gdw.
ein normaler Interpret I der Äußerung Grund hätte zu glauben, dass der Sprecher S mit dem Ausdruck
t in dem Kontext über O reden möchte. I 85
Newen/Schrenk
Garantierte Referenz/Peacocke: Bsp Wann immer jemand von sich vermutet, einen Gedanken mit
einer bestimmten Gegebenheitsweise zu denken, dann gibt es in der Tat eine solche
Gegebenheitsweise und sie referiert.
In diesem Sinn haben einige identifikatorisch grundlegenden Fälle keine garantierte Referenz.
Bsp nicht realisierte Halluzination
Garantierte Referenz ist auch nicht hinreichend für identifikatorische Basalität
(Identifikationsunabhängigkeit):
Garantierte Referenz: Bsp "Mein Großvater väterlicherseits" hat eine garantierte Referenz für
einen normalen Menschen.
Bsp Eine Gegebenheitsweise der Form "die älteste jetzt lebende Person und sonst ich". ((s)
Konjunktion, Alternation.)
In beiden Fällen ist die Referenz sogar apriori garantiert!
Aber aus Inferenz, nicht aus Identifikation.
Aber diese Beispiele sind nicht identifikatorisch grundlegend, noch ist es hinreichend für
Identifikationsunabhängigkeit, dass eine Gegebenheitsweise des Typs m auf ein Objekt garantiert
zutrifft, dass dann das Subjekt glaubt, dass es sich um eine Gegebenheitsweise des Typs m handelt!
Nicht hinreichend: weil Fähigkeit zum Wiedererkennen ebenfalls den Test besteht ((s) aber
identifikationsabhängig ist).
Bsp Wenn man halluziniert, dass Dummett vor einem steht, ist das immer noch ein Gedanke
über Dummett.
Welches Objekt der Gedanke herausgreift, hängt nicht davon ab, dass das Objekt eine
bestimmte Beschreibung erfüllt.
Vielmehr hängt es von bestimmten komplexen Relationen zu Denkenden ab. I 150
Peacocke
Referenz/Sprache/Tier/Allen: In wieweit kann die Referenz auf abwesende Gegenstände ausgeweitet
werden?
1. Mimetische Referenz: Das Signal sieht dem Referenten sehr ähnlich. Dawkins/Krebs:
wesentlicher Teil bei Tieren: I 341
Versuch, die Muskelkraft anderer für die eigenen Ziele zu nutzen. I 342
2. Stellvertretende Referenz: Signale fungieren als Stellvertreter ihrer Referenten. Sie lösen
dieselbe Reaktion aus wie dieser, aber mit einem anderen kognitiven Mechanismus. Zahlreich bei
Vögeln und Säugetieren. Referenz auf Abwesendes. I 343
Geht auch bei Einschränkung auf eine Blockweltsprache.
3. Begriffliche Referenz: Tritt auf, wenn Signale auf äußere Bedingungen referieren können,
ohne dass das normalerweise Reaktionen auslöst, die die Referenten selbst auslösen würden. Bsp
Die Schilderung eines herrlichen Sonnenuntergangs ist nicht informativ, sondern stellt den Sprecher
als Romantiker dar. I 344
Stellvertretende und begriffliche Referenz erfordern die Fähigkeit, eine arbiträre Verbindung
herzustellen. Es ist ökologisch oft nicht ratsam, ein solche Verbindung fest zu verdrahten.
Referenz/Allen: These:Referenz auf Verhaltensweisen ist sowohl phylogenetisch als auch
ontogenetisch grundlegender als Referenz auf Gegenstände. I 345
Perler/Wild
Referenz/Putnam:
(1) Enthält P Null logische Junktoren, dann referiert P auf x, wenn P primitiv auf x referiert.
(2) P oder Q referiert auf x, wenn P auf x referiert oder Q...
(3) Nicht-P referiert auf x, wenn P nicht auf x referiert.
Das ist eine Definition von "Referenz" für eine bestimmte Sprache, eine Definition, die keine
semantischen Worte verwendet. (Keine Worte aus derselben Familie wie "wahr" und "referiert"). II 143
Putnam
Referenz/Semantik/Quine: Unterteilt sich in Theorie der Referenz und Theorie der Bedeutung.
"Semantik" wäre eine guter Name für "Bedeutung, aber ausgerechnet Tarskis semantische
Theorie (semantische Wahrheitsdefinition) gehört zur Theorie der Referenz! VII 130
Quine
Theorie der Referenz/Quine: Benennen, Wahrheit, Denotation (Bezeichnen ("wahr-von")), Extension,
Werte der Variablen, ontologische Verpflichtungen.
Dagegen:
Theorie der Bedeutung/Quine: Signifikanz (Besitz von Bedeutung) und Synonymie. (Dieser
Theorie geht es nicht so gut wie der Theorie der Referenz).
Die Grenzen zwischen beiden Feldern sind nicht absolut. VIII 130
Quine
Referenz/referieren/Terminologie/Spohn: Wird immer falsch übersetzt. Richtig: „Bezug“. XII 14
Spohn/Quine
Referenz/Searle: Referenz ist ein Sprechakt. Er wird von Sprechern vollzogen, nicht von Wörtern. Es
wird viele Fälle geben, bei denen es zweifelhaft ist, ob man den Gebrauch eines Wortes als Beispiel
für Referenz ansehen sollte oder nicht. Verweist man, wenn man unterschreibt, auf sich selbst?
Verweisen zeitlich bestimmte Verben auf die Zeit ihrer Äußerung? Es ist ein Missverständnis, hier eine
genaue Antwort zu erwarten.
Referenz: Nicht Wörter referieren, sondern Sprecher (mit Wörtern). V 47
Searle
Bloße Referenz/bloße Kenntnis/Dummett: (1991, 127) Bloße Referenz des Namens a wäre das
Wissenvon einem Objekt, dass a auf es referiert, wobei das eine vollständige Charakterisierung des
bestimmten Wissens wäre.
Stalnaker: Das könnte man mit dem Kennen einer bestimmten Proposition identifizieren –
einer Proposition, die wahr ist gdw. wenn ein bestimmtes Individuum der Referent des Namens a
ist.
Dummett/Stalnaker: Sein Argument für die Unmöglichkeit der bloßen Referenz entspricht
Searles Prinzip der Identifikation.
Prinzip der Identifikation/Searle/Stalnaker: Wir haben kein Wissen von einem Ding, dass
es eine bestimmte Eigenschaft F hat, wenn wir nicht die Fähigkeit haben, das Objekt zu
beschreiben oder zu identifizieren.
Propositionales Wissen/Searle/Dummett/Stalnaker: stärker: für jede
wahreWissen-was-Zuschreibung: Es muss ein wahres propositionales Wissen geben, dessen Inhalt
einenicht-singuläre Proposition ist, die die Methode der Identifikation explizit macht und die
Wissen-was-Zuschreibung enthält: eine Zuschreibung propositionalen Wissens, auf dem die
Wissen-was-Zuschreibung ruht. ((s) Der Gegenstand muss beschrieben werden durch eine weitere
Angabe als nur die Zuschreibung durch den fraglichen Namen. Ein zweites Merkmal außer der
fraglichen Bezeichnung. (Daher nicht-singuläre Proposition)). I 179
Stalnaker
Referenz/Lewis: funktionelle Eigenschaft (nicht einfach eines Lebewesens, sondern) eines
Lebewesens mit seiner Umwelt. I 285
Vollmer
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Prinzip der engsten Referenzklasse/Reichenbach: Die subjektive Wahrscheinlichkeit eines Tokens
Fa wird bestimmt als die (geschätzte) bedingte Wahrscheinlichkeit p(Fx I Rx) des entsprechenden
Typs Fx, in der engsten Bezugsklasse Rx, von der bekannt ist, dass a in ihr liegt. (d.h. dass Ra gilt).
Bsp Ob eine Person mit bestimmten Eigenschaften eine bestimmte Berufslaufbahn
einschlägt. Diese Eigenschaften fungieren als engste Referenzklasse. Bsp Wetterentwicklung: engste
Referenzklasse: die Entwicklung der letzten Tage. I 100f
Schurz
________________________
Referenzklassenproblem/Verlässlichkeitstheorie/Nozick: Problem: Wie stellt man diese statistische
Tatsache über die Methode fest, bzw. findet die Referenzklasse.
Die Referenzklasse der Glaubenseinstellungen kann nicht in den bisher erworbenen Glauben
bestehen, denn es kann bisher ein Zufall gewesen sein, dass die Methode verlässlich war. Wie die
Klasse aller möglichen Erwerbungen von Glaubenseinstellungen, denn die Methode wird nicht
dadurch beeinflusst,
II 265
dass sie vielleicht scheitert in Situationen, die nie auftreten! Es geht um mögliche Situationen
in der aktualen Welt. Wie soll man das darstellen? II 264f
Nozick
__________________________
Referenzschema/Field/Schiffer: Für eine Sprache L ist eine Funktion, die jeden Namen in L auf ein
Objekt abbildet und jedes n-stellige Prädikat auf eine Menge geordneter n-Tupel.
Problem: jede Sprache hat unbestimmt viele verschiedene Referenzschemen. Wir nehmen für
unsere eigene Sprache ein: „homophones“ Referenzschema an. I 94
>Projektionsregeln/Field/Schiffer: (ein System von Projektionsregeln): wirkt zusammen mit
einem Referenzschema, um Wahrheitsbedingungen für Sätze von L zu bestimmen:
Bsp Projektionsregeln: Wenn n ein Name und F ein Prädikat ist, dann ist [Fn] wahr gdw.
(Ex)(n referiert auf x und F ist wahr von x)
Bsp Wenn s ein Satz ist, dann ist [~s ] wahr, gdw. s nicht wahr ist.
Problem: wir haben keinen trivialen (disquotationalen) Weg, um alle Projektionsregeln für
unsere eigene Sprache zu erhalten. Daher können wir auch keine adäquate Grammatik für das
Englische aufstellen.
(I 95)
Schiffer
___________________________
Reflexionsprinzip/Rucker: Ist P eine Eigenschaft, so dass P() gilt, so gibt es ein A, das kleiner als 
ist mit P(A). Das stellt sicher, dass  nicht als "das erste Größenniveau mit der Eigenschaft P"
definiert werden kann. I 309
Das hat eine überraschend positive Konsequenz. Wir wollen ja nicht das Absolute Unendliche
definieren als "die einzige Zahl, die größer ist, als alle endlichen Zahlen".
Das Reflexionsprinzip besagt uns nun, dass es ein begreifbares Niveau geben muss, das
größer ist als alle endlichen Zahlen, aber kleiner als das Absolute Unendliche.
Die einfachste derartige Zahl ist .
Davon ausgehend können wir neue Ebenen beliebig aneinander fügen:
... (gewöhnliche transfinite Kardinalzahlen). I 310
Rucker
_________________________
Reflexivität/Castaneda: hier formal, nicht inhaltliche "Reflexion".
Von allen extensionalen und intensionalen n-stelligen Relationen der Form (x...x...x) gilt, dass sie
reflexiv sind, wenn alle Termini der Relation dieselben sind.
Dagegen:
Reflexion/Castaneda: Ausschließlich eine im Denken vollzogene Bezugnahme einer Person
auf sich selbst als sie selbst, die eine intensionale Relation sein muss (Gegebenheit). I 162
Frank
__________________________
Reflexivum
Emphatische Reflexiva/Terminologie/Chisholm: "Er-selbst"-Ausdrücke wie (S). I 46
Chisholm
___________________________
Reflexives Gleichgewicht/Rawls: Soll sicherstellen, dass die Egoismen der Teilnehmer sich
gegenseitig aufheben.
Def "Schleier des Unwissens": Jeder kann sich für eine bestimmte Gestaltung der
Gesellschaft aussprechen, aber man weiß nicht, welche Rolle man darin selber spielen wird. I 639
Dennett
»Reflexives Gleichgewicht«/Rawls: Ausgeglichenheit zwischen den intuitiven Anschauungen über
die Erwünschtheit bestimmter Konsequenzen von bestimmten Handlungen und intuitiven
Anschauungen über allgemeine Prinzipien, ohne dass diese oder jene den Ausschlag geben. V 117
Rorty
Reflexives Gleichgewicht/Rawls: Gleichgewicht zwischen spezifischen Einsichten und allgemeinen
Prinzipien. VI 293
Rorty
__________________________
Quasi-reflexive Relation/Hughes/Cresswell: In dem schwächeren Sinn, dass eine gegebene Welt wi
für sich selbst zugänglich ist, wenn irgendeine beliebige Welt für wi zugänglich ist, ist sie jedoch
reflexiv. HC I 244
Hughes/Cresswell
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Regelfolgen/Field: Wenn jemand einer Regel folgt, dann heißt das
1. dass sein Verhalten im Großen und Ganzen mit der Regel übereinstimmt, und dass es
Grund dafür gibt, das auch für die Zukunft anzunehmen, wenn die Umstände ähnlich sind.
2. dass die Person Verhalten, das der Regel entspricht, tendenziell positiv bewertet.
Zuschreibung von Regelfolgen/Field: ist immer eine Idealisierung des tatsächlichen
Verhaltens.
Regel/im Kopf/Gehirn/Field: Ich behaupte nicht, dass eine Person, die einer Regel folgt, diese
„im Kopf geschrieben“ haben muss. Es mag aber solche Regeln geben. II 388
Field
Regelfolgen/Wittgenstein: Behauptbarkeitsbedingungen für privates Regelfolgen unmöglich, da
Gemeinschaft nicht vorhanden - IV 120
Stegmüller
Regelfolgen/Wittgenstein/Schulte: Ist eine Praxis, daher kann man einer Regel "nicht privat folgen".
sonst wäre "der Regel zu folgen glauben" dasselbe! W VI 161
Wittgenstein
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Regelmäßigkeitstheorie/Brandom: Vs dispositionale Theorie: Niemand handelt jemals unrichtig in
dem Sinne, dass er seine eigenen Dispositionen verletzt. Das ist ein unzulässiges normatives
Vokabular. I 70
Brandom
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Regeln
Regel/im Kopf/Gehirn/Field: Ich behaupte nicht, dass eine Person, die einer Regel folgt, diese „im
Kopf geschrieben“ haben muss. Es mag aber solche Regeln geben.
Problem: Wenn eine Regel „im Kopf geschrieben“ ist, dann muss ein Teil des Gehirns sie
auch lesen, und das wird wiederum von Regeln gesteuert. Offensichtlich müssen diese Regeln, die
das Lesen von im Kopf geschriebenen Regeln steuern, nicht selbst im Kopf geschrieben sein. Sonst
Regress.
Solche Regeln wie (R ...)) sind sicher nicht im Kopfgeschrieben. Sonst brauchte man einen
inneren Agenten der alle kumulierte Erfahrung seit der Geburt sammelt. Eher so etwas wie
(Rt)
Wenn man nach t st Raben beobachtet hat und rt von ihnen waren schwarz, sollte man den
Glaubensgrad (rt + bt)/(st + ct) haben, dass ein noch nicht beobachteter Rabe schwarz sein wird.
Bt, ct: sind Parameter, die die gegenwärtige Annahmentendenz repräsentieren, die mit der
Zeit wechselt.
Das ergibt eine Sequenz von Regeln, die (R) entspricht.
Problem: hier muss der Agent immer noch alle Belege im Gedächtnis haben
Lösung: eine Mischung aus (R) und (Rt).
(Rt) Bsp wenn qt die Zahl der zu t beobachteten Raben
pt: die schwarzen unter ihnen
dann ist
bt, ct: = j + pt bzw. k + qt.
Weil rt und st einfach m-pt bzw. n-qt sind, ist die Äquivalenz klar.
„Regelsequenz“/Sequenz von Regeln/Regelfolgen/Field: These: Statt einer einzigen zu folgen.
Kann auch so dargestellt werden.
Metaregel:
(R*)
Handle in Übereinstimmung mit (Rt) wobei die Parameter bt und ct aus früheren Parametern
durch Updaten gewonnen werden.
„im Kopf“/Regel/Field: Ein psychologisches Modell könnte dann erlauben (R*) zu folgen, ohne
im Kopf geschrieben zu sein. Das System ist einfach so gebaut, dass es (R*) folgt
Dynamische Regeln: Auch Regeln, die im Kopf geschrieben sind, können sich mit der
Zeit ändern. II 388
Induktion/Regeln/Field: Gibt es hier grundlegende Regeln? Das wird dann von der
Idealisierung abhängen, und davon gibt es mehrere mögliche.
Dann könnte es auch eine Idealisierung geben, die mehrere Gegenstückrelationen fordert, die
sich gegenseitig bewerten. II 390
Field
Regel/Hume/Deleuze: Ein auf gleichgerichteten Mitteln beruhendes System, ein determinierter
Gesamtzusammenhang heißt eine Regel, eine Norm.
Hume: "allgemeine Regel".
Sie hat zwei Seiten:
1. Form: Verständigung (an Stelle von Gewalt), System der guten Sitten,
2. Inhalt: Eigentum, Sicherheit des Besitzes.
Funktion der Regel: Einen gemeinsamen verlässlichen Standpunkt zu bestimmen, unabhängig
von unserer gegenwärtigen Situation.
Problem: Die fehlende Lebendigkeit fremder Standpunkte.
Diese Lebendigkeit muss aus einer anderen Quelle geschöpft werden. I 36
Hume
Regeln/Searle:Regulative Regeln: Regeln schon vorher bestehende Tätigkeiten.
Konstitutive Regeln: Schaffen die Möglichkeit bestimmter Tätigkeiten.
(Schach-Regeln).
Regeln/Searle: >Sprechen: Regeln, nicht Verhalten ist ausschlaggebend. V 24
Searle
Regeln/Strawson: Aussage: Gehorcht Regeln, aber Regeln sind nicht Teil der
Aussage.(Hungerland/Meggle)
Strawson
Regeln/Strobach: Regeln selbst gewinnen Bedeutung. Das zeigt die Logik. I 146
Strobach
Regeln/Bedeutung/Tugendhat: Wenn es unzählige Bedeutungen, je nach den Umständen gibt, dann
kann die Bedeutung nicht durch eine Regel gelernt werden. I 221
Tugendhat
Regeln/Tugendhat: Regeln sind kein Mechanismus. Regeln sind erklärbar. I 224
Tugendhat
Regeln/Wittgenstein/Hintikka: "Hinter die Regeln kann man nicht dringen, es gibt kein Dahinter".
"Die grammatischen Regeln bestimmen erst die Bedeutung.“
Nun scheint es, als enthalte die mittlere Position ein ernstes Problem: Wie kann durch
einmaliges Zeigen eine Regel angegeben werden? W I 234
Hintikka
Regeln/Wittgenstein/Hintikka: Logische Vorrangstellung der Sprachspiele gegenüber ihren Regeln: für
Wittgenstein sehr wichtig. Besonders die Bemerkung: Man folge einer Regel blind. Das soll nicht
heißen, man wisse nicht, was man tue!. Er sagt das, was im Bewusstsein vor sich geht, ist kein
Kriterium dafür, ob einer Regel gefolgt wird. (>Putnam: Bedeutungen sind nicht im Kopf). W I 257
Hintikka
Regeln/Lernen/Sprache/Regeln/Wittgenstein/Hintikka: Man lernt Sprachspiele nicht dadurch, dass
man neue Regeln lernt, sondern man lernt neue Regeln durch die Beherrschung der Sprachspiele, zu
denen sie gehören.
Der neuen Sichtweise entspricht auf der Ebene des Sprachlernens die These, dass die
Sprache gelernt werden kann, ohne dass man die Regeln lernt. W I 259
Hintikka
Regeln/Wittgenstein/ Hintikka: Das Regelfolgen basiert nicht auf Kriterien. W I 267
Hintikka
Regeln/Zeigen/Wittgenstein/Hintikka: können privat sein. Sprachspiele jedoch nicht W I 308
Hintikka
Regeln/Musik/Wittgenstein: Die Regel steckt weder im Ergebnis des Spielens, noch im Ergebnis plus
Partitur (denn die Partitur könnte zu jedem beliebigen Spiel nach irgendeiner Regel passen). Nur in
der Intention, die Partitur zu spielen, ist die allgemeine Regel enthalten. II 62
Wittgenstein
Regeln/Grammatik/Wittgenstein: Können wir die Regeln der Grammatik rechtfertigen? Dafür müssten
wir eine andersartige Grammatik verwenden. Wir müssten heraustreten, was nicht geht.
Wir können uns aber ohne weiteres eine andere Logik vorstellen. II 68
Wittgenstein
Regeln/Wittgenstein: Aus der Betrachtung des Würfels lässt sich die Geometrie des Würfels nicht
ableiten. Die Regeln folgen nicht aus einem Akt der Einsicht.
In Wirklichkeit handelt die Geometrie nicht von Würfeln, sondern von der Grammatik des
Wortes "Würfel", so wie die Arithmetik von der Grammatik der Zahlen handelt. Das Wort "Würfel" wird
in der Geometrie definiert, und eine
Definition/Wittgenstein: Ist kein Satz über ein Ding.
Geometrische Sätze sagen nichts über Würfel, sondern bestimmen, welche Sätze über Würfel
Sinn haben und welche keinen Sinn haben. II 210
Wittgenstein
Regeln/Begriff/Wittgenstein: Die Regeln folgen nicht aus dem Begriff, und man erhält sie auch nicht
durch eine Analyse des Begriffs, sondern sie sind für ihn konstitutiv! II 255
Wittgenstein
Regeln/Begriff/Wittgenstein: der Schachspieler hat einen Begriff davon, was der König leistet, doch
was der König tun wird, ist durch die Regeln (nicht??) festgelegt. Folgen diese Regeln aus dem
Begriff?
Nein, die Regeln sind nicht etwas, was in dem Begriff enthalten ist. Sie können nicht durch die
Analyse des Begriffs entdeckt werden. Sie sind für ihn konstitutiv.Sie sind konstitutiv für die "Freiheit"
der Figuren. II 255
Wittgenstein
Regeln/Bedeutung/Wittgenstein/Flor: Die Regeln zeigen nicht wie sie angewendet werden müssen.
BspDie Regeln der Addition zeigen an sich nicht, wie sie anzuwenden sind. Sie zeigen es
erst, wenn wir Ihre Bedeutung kennen. III 229
Wittgenstein
Logische Regeln/logische Gesetze/Wessel: Bsp Äquivalenz/Bikonditional: Bsp als Bisubjunktion (=
Bikond.) werden sie "de Morgansche Gesetze" genannt, als
Äquivalenz (mit entsprechendem Zeichen) "de Morgansche Regeln".
> Verwechslung Erwähnung/Gebrauch, Wort/Gegenstand. I 51
Wessel
___________________________
Regimentation/Quine/Stalnaker: (Quine 1960, 159): Wir beginnen mit ad hoc Paraphrasen um
Mehrdeutigkeit zu beseitigen, führen Variablen ein um Überkreuz-Referenz zu erleichtern, klären die
Reichweite von Quantoren durch Syntax. I 170
Stalnaker
___________________________
Region
Region/Vollständigkeitsschema (Vollständigkeitstheorem): für jede Bedingung für Regionen, die in der
Sprache ausdrückbar ist: wenn es Regionen gibt, die der Bedingung genügen, dann gibt es eine
kleinste Region, in der alle Regionen enthalten sind, die der Bedingung genügen. I 172
Field
Minimale Regionen/Field: Regionen ohne echte Teile, also Raumzeitpunkte. I 173
Field
Regionen/Punkte/Field. Lösung für die Nominalisten: Individuenkalkül/Goodman: Regionen als
Summen von Punkten – dann gibt es aber keine leeren Regionen – Region braucht dann nicht
zusammenhängend oder messbar zu sein. III 36
Field
___________________________
Registrieren/Bennett: Ein theoretischer Ausdruck, der für was-auch-immer steht in Bezug auf ein Tier,
und das Vorhersagen über sein Verhalten validiert (bewertet, mit ja/nein versieht) aufgrund von
Tatsachen über seine Umwelt. (Bennett 1976,S.52).
Avramides: Registrieren ist notwendig aber nicht hinreichend für Glauben.
Bsp Marschflugkörper mit hitzesuchender Infrarotausstattung: kann man als reagierend aber
nicht als lernend beschreiben.
Glauben/Bennett. hinreichende Bedingungen erreichen wir, wenn wir zur Registrierung noch
Lernfähigkeit hinzunehmen. (vgl. Bennett 1976,S 84) I 121
Avramides
Registrieren/Bennett/Peacocke: (Bennett, "Linguistic Behavior", Cambridge, 1976):
"a registriert, dass p": Wenn a in einer Umgebung, die in relevanter Hinsicht ähnlich ist mit
einer Umgebung, wo p deutlich sichtbar der Fall ist, dann registriert a, dass p.
Relevant ähnlich: Eine Umgebung, die nicht in irgendeiner Hinsichtdifferiert, in Bezug auf die a
sensitiv ist (von einer Umgebung, in der p besteht).
Dabei gibt es auch Raum für Lernfähigkeit und Neugier:
Lernfähig: Ein solcher Organismus wird schnell reagieren. I 61
Peacocke
_________________________
Regress/Stuhlmann-Laeisz: aufsteigende Zahl von Prädikationen. Anders als Zirkel II 26
Stuhlmann-Laeisz
Regress/logische Form/Wessel: hier als Gegenteil von Progress:
(a1 => a2) & (a1 >p a2) I 370
((s) a2 folgt auf a1 und a1 übertrifft a2 in Bezug auf das Merkmal P. "&": "und deshalb").
Wessel
__________________________
Regularismus: (BrandomVs): Fasst der Praxis implizite Normen als bloße Regelmäßigkeiten auf. I
823
Brandom
________________________
Naive Regularitätstheorie/Naturgesetze/Molnar/Armstrong: (1969): (William KnealeVs, MolnarVs,
nicht verbesserbar, muss abgeschafft werden).
p ist eine Gesetzesaussage, gdw.
(i) p allquantifiziert ist
(ii) p zeitlos und überall wahr ist
(iii) p kontingent ist
(iv) p nur nicht-räumliche empirische Prädikate enthält, ohne logische Verknüpfungen und
Quantoren.
Ziel dieser Definition: Die unbegrenzten, kosmischen Regularitätenvon allen anderen
Gleichförmigkeiten in der Natur auszuzeichnen. III 11/12
Identifiziert Naturgesetze mit Humeschen Gleichförmigkeiten.
Armstrong
___________________________
Regulativ/Dummett/EMD: etwas, was nicht direkt angewendet werden kann,((s) aus dem keine
Umkehrschlüsse gezogen werden können). II 89
EMD
_______________________________
Reichhaltigkeit: Die Metasprache muss "wesentlich reichhaltiger" sein als die Objektsprache: Sie
muss Variablen von höherem logischen Typus enthalten. Das in der Metasprache definierte
W-Prädikat kann in die Objektsprache zurückübersetzt werden und der Zustand vor Eliminierung des
"wahr" wiederhergestellt werden. II 27
Davidson
Reichhaltige Welt/Quine: Hat mehr Gegenstände als Namen. Hier ist die substitutionale
Quantifikation eine Abweichung. X 125
Quine
_____________________________
Reichweite eines Quantors stimmt nicht ganz mit der Reichweite eines unbestimmten singulärem
Term. "alle" oder "etwas" überein, denn diese umfasst den unbestimmten singulären Term selbst.(!) I
288
Quine
Enge Reichweite gegeben wird, fassen wir sie so auf, als bezeichnete sie verschiedene Objekte
in verschiedenen Welten. Fasst man sie dagegen als von
GroßeReichweite auf, dann heißt das, dass sie dasselbe Objekt in allen Welten bezeichnet,
ungeachtet dessen, wie viele Planeten es in jener Welt gibt.
Echte Namen haben immer eine große Reichweite (starre Designatoren, alle Welten). Kennzeichnungen je nach Theorie manchmal eine enge.(nichtstarr, nur wirkliche Welt). Re I 134
Read
_____________________________
Reihenschaltung/Schaltalgebra: Operator "und",
Parallelschaltung: Operator "oder". I 74
Wessel
_____________________________
Rein/Carnap: Eine Gegenstandsart (Art) heißt rein, wenn alle ihre Gegenstände miteinander
sphärenverwandt sind, sonst "unrein".
Nur die reinen Arten sind logisch einwandfreie Begriffe, nur sie haben Klassen als
Begriffsumfänge (Extensionen).
Unreine Arten: Spielen in der Wissenschaft eine große Rolle: Sie sind die
Hauptgegenstandsarten, die des Physischen, des Psychischen und des Geistigen sind unreine Arten.
VI 39
Carnap
___________________________
Reine Logik: bringt verschiedene Vorstellungen in einem Urteil zur Einheit. ( I passim)
Kant
___________________________
Rein qualitatives Prädikat (GoodmanVs) entweder als eines bestimmt wird, das äquivalent mit
einemAusdruck ist, der keine Ausdrücke für bestimmte Individuen enthält, oder als eines das keinem
Ausdruck äquivalent ist, der einen solchen Ausdruck enthält.
Goodman: Ich weiß einfach nicht, wie ich entscheiden soll, ob ein Prädikat qualitativ
oder raumzeitlich ist, außer vielleicht zirkulär, indem ich es ein "gutartiges " Prädikat nenne. II 104
Goodman
_______________________________
Reismus/Brentano: Seine reistische Ontologie (Spätwerk) führt das Seiende auf das "Ding", die "res"
zurück. Dann sind Abstrakta, Universalien, Negationen, Sachverhalte, Formen und Fiktionen im
strengen Sinn nicht "Dinge".
Bereits für Aquin und Duns Scotus ist res ein transzendentaler Begriff, der mit dem Seienden
(ens) konvertierbar ist. II 257
Chisholm
Reismus/Kotarbinski/Wessel: Alles, was es gibt, ist ein Gegenstand. Rein sprachliche Festsetzung,
und daher logisch wahr: Aa(a _> g). I 323
Wessel
_____________________________
Reiz/Eco: Mehrdeutig, der Empfänger kann nicht einfach eine Operation vollbringen, der kann keine
Signifikanten isolieren, er muss die Gesamtheit erfassen. Die Reaktion ist theoretisch unendlich, die
sie endet faktisch, wenn die Form aufhört, dem Empfänger reizvoll zu erscheinen. Gewöhnung. I 80
Eco
Reiz/Field: wenn Reize zur Erklärung von Repräsentationen angenommen werden, braucht man keine
Wahrheitsbedingungen. (>enge Erklärung. dagegen weite Erklärung: durch externe Ursachen) II 73
Field
_____________________________
"Reizanalytisch" ein Satz ist reizanalytisch für eine Person, wenn sie nach jedem Reiz ihm oder gar
nichts zustimmen würde (innerhalb des Moduls). Die Bedingung für Reizsynonymie von "F" und "G"
wirddann auf die Reizanalytizität von "Alle F sind G und umgekehrt" zurückgeführt. Entsprechend bei
densingulären Termini ("a" und "b") Bedingung für die Reizsynonymie die Reizanalytizität "a" = "b".
DieseSynonymie macht "Fünfziger" und "Münze mit Ä" für den Experten synonym, nicht aber für den
Neuling! I 107
Quine
_____________________________
Affirmative Reizbedeutung: Klasse aller Reizeinflüsse (alle sich entwickelnde
Bestrahlungsmuster zwischen zeitlich angemessenen Phasen des Nichtsehens), die zur
Zustimmung anspornen würden.
Reizbedeutung: Isoliert sozusagen den Nettogehalt mehrerer Einzelsätze unabhängig von der
Theorie. Sie gestattet es, das Gewebe der miteinander verzahnten Sätze bis zu einem gewissen
Grad Satz für Satz zu erkunden. I 69
Quine
Reizbedeutung/Quine: Eines Satzes (affirmativ oder negativ) Gesamtheit aller Reizeinflüsse, Menge
aller Wahrnehmungsrezeptoren, nicht nur der Rezeptoren, die im jeweiligen Fall das Verhalten
ausgelöst haben.
Daher werden sich die in einer bestimmten Reizbedeutung enthaltenen Reizeinflüsse im
Hinblick auf das verhaltensunwirksame Feuern der Neuronen im Gehirn jeweils krass voneinander
unterscheiden, und einander gleichwohl in ihrem wirksamen Kern in irgendeiner Hinsicht, die vom
Subjekt selbst wahrgenommen wird, ähnlich sein müssen.
Sie ähneln sich darin, dass sie ähnliches Verhalten verursachen: Nämlich das Äußern des
gleichen Beobachtungssatzes. VI 5
Quine
Reizbedeutung/Quine: Gleiche Reizbedeutung heißt, dieselbe Reaktion bei verschiedenen
Sprechern. VI 55
Quine
_________________________
Reizmodul: Diese Grenze, ein Richtmaß für das, was jeweils zur Präsenzzeit zu zählen ist.
Grenze zwischen Sprache im Erwerb und Sprache im Gebrauch. Man verweist die früheren
Reize in die Sphäre des Lernens. I 62
Quine
__________________________
Reizsynonymie: Gleichheit der Reizbedeutung bei beobachtungsfernen Gelegenheitssätzen. I 92
Quine
Reizsynonymie: F und G sind dann für einen Sprecher zum Zeitpunkt t reizsynonym, wenn
sie dann dieselbe Reizbedeutung für ihn haben und er dem Satz zustimmen würde. I 107
Quine
Reizsynonym/Quine: Beobachtungssätze sind reizsynonym für einen bestimmten Sprecher, wenn
ihre Reizbedeutungen für ihn übereinstimmen. So können wir der Reizsynonymie durchaus auch
einen sozialen Sinn abgewinnen: Sätze sind reizsynonym für die Gemeinschaft, wenn sie es für jeden
einzelnen Sprecher sind. VI 63
Quine
___________________________
Reizumstände sind die Gesamtheit der äußeren Kräfte, die zur betreffenden Zeit auf den
Sprecher einwirken und nur, soweit sie sein Nervensystem beeinflussen. Ungemein redundant,
denn einige Rezeptoren werden sich nicht auf das Verhalten auswirken, andere werden sich anders
als benachbarte Rezeptoren verhalten. Schadet jedoch nichts. II 69
Quine
_____________________________
Rejektion/Zoglauer: (Schreibweise !, Pfeil nach unten): Entspricht "NOR" ("not or": ~(p v q) weder
noch! Schreibweise: v mit Balken darüber. I 56
Zoglauer
____________________________
Rekombination
Rekombinationsprinzip/Lewis/Schwarz: Verbietet notwendige Beziehungen zwischen distinkten
Entitäten. Schw I 44
W. Schwarz
_________________________
Rektion/Grammatik/Lyons: (Im Gegensatz zur Kongruenz): Das Verb „regiert“ den Kasus des Objekts,
Lateinisch: Hier regiert auch die Präposition über bestimmte Kasus abhängiger Nomina, Pronomina
oder Nominalausdrücke. Bsp ad urbem, ab urbe.
Rektion: Zwischen Wörtern verschiedener Kategorien.
Kongruenz: Zwischen Wörtern gleicher Kategorie. I 243
Lyons
_________________________
Rekursion/Maturana: Die Wiederholung eines zirkulären Prozesses, den ein Beobachter mit einem
historischen Phänomen verknüpft, indem er behauptet, das Phänomen trete wieder auf, weil jeder
zirkuläre Prozess erneut auf die Resultate seines früheren Auftretens angewendet wurde.
Nicht alle zirkulären Prozesse sind rekursiv. Es müssen rekurrente Interaktionen zwischen
unabhängigen Systemen auftreten, wie dies bei der Sprache der Fall ist. I 275
Maturana
__________________________
Rekursionsgesetze/Rekursion/Quine:
x + S°y = S°(x + y),
x mal (S°y) = x + x mal y,
für alle y e N. IX 71
___________________________
x S°y = x mal xy.
Quine
Rekursiv/Gödel/Berka: Eine zahlentheoretische Funktion heißt rekursiv, wenn es eine endliche Reihe
von zahlentheoretischen Funktionen 1,2,...n gibt, die mit j endet und die Eigenschaft hat, dass
jede Funktion k der Reihe entweder aus zwei der vorhergehenden rekursiv definiert ist, oder aus
irgend welchen der vorhergehenden durch Einsetzung entsteht.
Anmerkung 27: Genauer: Durch Einsetzen: Gewisser der vorhergehenden Funktionen an die
Leerstellen einer der vorhergehenden, z.B. k(x1,x2) = p[q(x1,x2),r(x2)] (p,q,r <k).
...oder schließlich eine Konstante oder die Nachfolgerfunktion x + 1 ist. I 352
Berka
Rekursiv/rekursive Definition/Newen/Schrenk: Bedeutet hier, dass die Wahrheit jedes komplexen
Satzes auf die Wahrheit der Komponenten rekurriert. D.h. jeder kann auf seine Grundbausteine
zurückgeführt werden.
Bsp „S“ ist falsch genau dann, wenn „~S“ wahr ist usw. I 53
Newen/Schrenk
Rekursiv/Stuhlmann-Laeisz: Aussagen, die wir aus Aussagen dieser Sprache gewinnen können, die
wir schon haben. ("induktiv"). I 12
Stuhlmann-Laeisz
_________________________
Rekursiv definiert/rekursive Funktion/Rekursion/Gödel/Berka: Eine zahlentheoretische Funktion

(x1,x2,...xn) heißt rekursiv definiert
Anmerkung 25: (D.h. ihr Definitionsbereich ist die Klasse der nicht negativen ganzen Zahlen
(bzw. n-Tupel von solchen) und ihre Werte sind nicht negative ganze Zahlen): Aus den
zahlentheoretischen Funktionen

...
(x1,x2,...xn-1) und
µ(x1,x2,...xn+1) wenn für alle
x2,...xn,k
Anmerkung 26: Schreibweise: Kleinelateinische Buchstaben: Variable für nicht negative ganze
Zahlen.
(2) 
I 352
...folgendes gilt:
(0,x2,...xn) = (x2,...xn)
(k+1,x2...xn) = µ(k,(k,x2,...xn),x2...xn) I 352
Berka
Rekursive Definition/Rekursion/Summe/Produkt/Potenz/Arithmetik/Quine: Rekursionsschema:
x+0= x
x + S°y = S°(x + y);
x mal 0 = 0
0
x = S°0 (=1)
x mal (S°y) = x + x mal y ((s) Differenz zum Nachfolger für x u. y gleich)
x
S°y
y
= x mal x .
"plus"/Pluszeichen/Quine: damit können wir "+" vollständig aus "x + 3" eliminieren:
"S°(S°(S°x))".,
Aber nicht aus "x + y" (Denn wir wissen nicht, wie oft wir den Nachfolger von x brauchen).
"mal"/Multiplikation: das "mal" können wir aus "x mal 3" eliminieren:
"x + (x + (x + 0))"
aber nicht aus "x mal y". IX 58
Quine
Rekursive Definition/Strobach: Erlaubt größere Flexibilität. Bsp
Basisklausel: „p ist eine atomare Formel von AL“.
Rekursionsklausel: „Wenn a eine atomare Formel ist, dann auch [a*] “.
Abschlussklausel: „Nichts sonst ist eine atomare Formel. I 30
Strobach
__________________________
»Rekursives Verfahren«/Tarski: Wir beschreiben zuerst Aussagefunktionen von der einfachsten
Struktur und geben dann die Operationen an, mit deren Hilfe zusammengesetzte Funktionen aus
einfacheren konstruiert werden können. I 156
Tarski
__________________________
"Natürliche Religion"/Hume: Religion, die von der Naturwissenschaft unterstützt wird, im Gegensatz
zur "offenbaren" Religion. (>Offenbarung). I 33
Dennett
__________________________
Relation
Relation/Basieux: Eine Menge geordneter Paare. Und eine Menge R ist demnach eine Relation, wenn
jedes Element von R ein geordnetes Paar ist, d.h. wenn aus z  R stets die Existenz von x und y mit z
= (x,y) folgt, wobei x und y die Elemente einer Menge M sind. Da einerseits das kartesische Produkt M
x M die Menge aller geordneten Paare von Elementen aus M darstellt, und R andererseits die
geordneten Paare, bei denen die erste Komponente in der Relation R zur zweiten steht, ist R nur eine
spezielle Teilmenge des kartesischen Produkts M x M.
Identitätsrelation/Gleichheitsrelation: In jeder Menge X ist jedes Element x e X mit sich selbst
identisch.
 = {(x,x)I x  X} < X x X.
Relationen/Basieux: Die kleinste Relation ist die leere Menge, die größte das Kartesische
Produkt
X x X.
I 30
Transitiv: aus a R b und b R c folgt a R c.
Reflexiv: a R a gilt für alle Elemente.
Antireflexiv: a R a gilt für kein Element
Symmetrische. aus a R b folgt stets b R a.
Asymmetrisch: a R b schließt b R a stets aus.
Antisymmetrisch: aus a R b und b R a folgt stets a = b.
Es gibt Relationen, die keine der geläufigen Eigenschaften (transitiv, reflexiv, symmetrische,
asymmetrisch, antisymmetrisch, antireflexiv) usw. haben.
Ordnungsrelation: Ist eine Relation, die asymmetrisch und transitiv ist. Bsp Lexikon,Bsp
"kleiner als" in den natürlichen und reellen Zahlen.
Äquivalenzrelation: Eine Relation, die symmetrisch und transitiv ist. Kurz "Äquivalenz". Bsp
Geschwisterrelation, Parallelität von Geraden, Kongruenz von Dreiecken. Identitätsrelation. I 31
Basieux
Relation/Gödel/Berka: Klassen geordneter Paare. I 349
Berka
Konverse Relation/W. Salmon: R^: "bR^a " ist immer dann wahr, wenn "aRb" wahr ist.
Symmetrische Relation: Wenn aRb, dann auch bRa.
Zeit" - "gleich" - "verheiratet mit"
Bsp Geschwister, - "zur gleichen
Asymmetrische Relation: Wenn aRb, dann nicht bRa.
(eine asymmetrische Relation kann nicht reflexiv sein).
Bsp "Vater von", - "größer als"
Nicht-symmetrisch: Bsp "Bruder von" (hängt davon ab, ob das andere Geschwister ein
Mädchen ist)- "liebt".
Reflexive Relation: Dinge, die immer in dieser Relation zu sich selbst stehen. Bsp Jede Zahl
ist
mit sich selbst identisch. Geometrische Formen sind mit sich selbst kongruent. Jeder ist so intelligent
wie er selbst.
Irreflexive Relation: Etwas, das niemals in dieser Relation zu sich selbst steht. Bsp "größer
als"
Nicht-reflexive Relation: Weder reflexiv noch irreflexiv. Bsp "Liebt": einige Menschen lieben
sich
selbst, andere nicht.
Intransitive Relation: Bsp "Vater von": Wenn x der Vater von y und y der Vater von z ist,
dann
kann x nicht der Vater von z sein (sondern der Großvater).
Nicht-transitive Relation: Kann, braucht aber nicht transitiv zu sein. Bsp "Freund von",
"Bruder von": Wenn Jack ein Bruder von Jim und Jim ein Bruder von Joe ist, dann ist Jack ein Bruder
von Joe; aber daraus folgt nicht, dass Jack ein Bruder von sich selbst ist.
Ordnungsrelation: transitiv, asymmetrisch und irreflexiv Bsp "größer als", früher als",
Äquivalenzrelation: transitiv,symmetrisch und reflexiv. Bsp Kongruenz.
Eine Äquivalenzrelation zerlegt eine Menge in eine Menge von elementfremden
Äquivalenzklassen. Bsp Die Relation "Die gleiche Anzahl von Elementen besitzen". In Bezug auf
diese Relation sind alle Mengen, die zwei Elemente haben, äquivalent: Bsp ein Paar Schuhe, ein
Pferdegespann, ein Ehepaar, ein Zwillingspaar. IV 146
W. Salmon
Relation/Carnap: Aussagenfunktion mit mehreren Argumentstellen. Bsp "x ist größer als y".
(Ungesättigt). VI 36
Carnap
Relation/Carnap: Die Extension einer Aussagenfunktion mit mehreren Argumentstellen. Formale
Analogie zu den Klassen. VI 45
"Vorbereich": Klasse der möglichen Vorderglieder, entsprechend "Nachbereich".
Def homogen: ist eine Relation, wenn vor- und Nachbereich sphärenverwandt sind.
Dann haben beide Bereiche eine Vereinigung, das "Feld".
Relationsprodukt: Verkettung: gilt aPb und bQc, dann (PlQ).
Relationspotenz: R² bedeutet RlR.
Potenzrelation: Vereinigung von Potenzen, "Kette",
R°: Identität im Feld. VI 46
Carnap
ExterneRelation/Lewis/Esfeld: Bedingungen: a) Sie darf nicht auf nicht-relationalen Eigenschaften
(z.B. Masse) der Relationsglieder supervenieren,
b) Sie muss aber auf der Natur des Kompositums der Relationsglieder zusammengenommen
supervenieren. I 299
Esfeld
Relation/Leibniz/Field: Dieser hat die Tendenz, Relationen als weniger real zu betrachten als
einstellige Eigenschaften.
Field: Aber nur, weil das Wort „Relation“ - anders als das Wort „Eigenschaft“- sich verdoppelt
für eine bestimmte Art Menge. II 50
Field
Relation/Menne: Zwei Relationen heißen isomorph, wenn es zu ihnen eine dritte Relation gibt, die
beide ein-eindeutig einander zuordnet. I 50
Vor-eindeutig: Wenn sie für irgendein Hinterglied jeweils nur ein bestimmtes Vorderglied
besitzt. Nach-eindeutig: Zuirgendeinem Vorderglied nur ein bestimmtes Hinterglied. Bsp Zu jeder Zahl
2 Quadratwurzeln, aber jede Zahl hat nur ein Quadrat.
Ein-eindeutig: Wenn sie sowohl vor- wie nach-eindeutig ist. Bsp verheiratet. Jeder Mann nur
mit einer bestimmten Frau. I 51
A. Menne
Konnex/konnexe Relation/Hughes/Cresswell: Eine Relation R soll konnex heißen, wenn sie in der
einen oder anderen Richtung für jedes Paar aus W gilt: d.h. gdw für alle wi, wj e W entweder wiRwj
oder wjRwi gilt.
Bsp "entweder gleichzeitig oder früher als ". HC I 256
Hughes/Cresswell
Relation/Hume: 1. Identität, zeitliche und räumliche Beziehungen, Kausalität: Können sich verändern,
ohne da die Vorstellungen sich verändern.
2. Ähnlichkeit, Gegensatz, Grade von Eigenschaften, Verhältnisse: Sich durchaus durch die
Natur der Vorstellungen bedingt und scheinen zumindest nicht äußerlich zu sein (fälschlich). I 122
Natürliche Beziehung (Relation)/Hume: durch Assoziation. (Lebendige Vorstellung).
philosophische Beziehung/Hume: Das, was durch Assoziation allein nicht zu erklären ist.
Durch Vermittlung verliert die Natur allerdings an Lebhaftigkeit. I 126
Hume
Interne Relation/Terminologie/Lewis/Schwarz: Ist eine Relation, die nur von den intrinsischen
Eigenschaften der Relata abhängt. (1986e: 62).“intrinsisch in Bezug auf die Relata“).
Interne Relationen sind immer auf einstellige intrinsische Eigenschaften reduzierbar. Nicht
reduzierbar: Externe Relationen, diese sind aber auch intrinsisch.
Externe Relation /Lewis/Schwarz: (ebenfalls intrinsische Relation): („intrinsisch in Bezug auf
Paare“):Bsp raumzeitliche Relationen. Die Entfernung zweier hängt nicht von den intrinsischen
Eigenschaften der Bilder ab, aber auch nicht von den Eigenschaften anderer Dinge. (Abgesehen von
der Raumzeit selbst). Schw I 99
W. Schwarz
Relationen: Bedeutungen zeitloser offener Sätze, die nicht von einem Sprecher oder einer
Situation abhängen. Der Einwand gegen die Propositionen bezüglich der Identität gilt auch in
Bezug auf Relationen und Eigenschaften. I 360
Quine
Relation/Quine: Menge von geordneten Paaren. V 119
Quine
Relationen: wie Klassen: unvollständige Symbole. I 116
Russell
Relationen/Leibniz/Russell: Es gibt keine Relationen, weil Verben keine Universalien sind.
(>Monaden).
RussellVsLeibniz. IV 83
Russell
Relationen/Meinong: ideal/real.
Relationen/Findlay: (1963, 143): Ideale: Führen zu keiner Einheit.
Reale: Führen zu einer Einheit. I 355
Simons
Relation/Berkeley/Stegmüller: Bestimmte Werte primärer Qualitäten wie Entfernung und
Geschwindigkeit sind immer nur relative Größen! Das zeigt, dass sie "nur in unserem Geiste"
existieren. IV 380
Stegmüller
Relationen/analytische Philosophie/Tugendhat: Relationen werden nicht mehr als
Quasi-Eigenschaften, sondern nur aus sich selbst daraus verstanden. II 32
Tugendhat
Relationen/Wessel: Gewinnt man durch Abstraktion aus zwei- und mehrstelligen
Aussagenfunktionen.
Zwei Arten von Relationsaussagen:
1. Vergleichsaussagen: Vergleich bezüglich eines gemeinsamen Merkmals.
In Symbolen der Form a <p b, a =p b, usw., gibt der Index P sowohl das Merkmal, bezüglich
dessen verglichen wird, als auch die Art und Weise, wie verglichenwird, an.
2. Ordnungsaussagen: Hier wird eine Ordnung von Gegenständen, insbesondere ihre
gegenseitige räumliche und zeitliche Lage angegeben. I 362
Es geht um mindestens zwei Gegenstände in Bezug auf einen dritten (Bezugspunkt der
Ordnung). Und es geht um eine bestimmte Art und Weise (Verfahren) der Feststellung. (Übertreffen,
Untertreffen, Gleichheit).
Der Bezugspunkt und das Verfahren zur Feststellung der Ordnung ist in den Aussagen selber
fixiert. I 363
Wessel
____________________________
Relationismus/Raumzeit/Field: These: Es gibt keine Raumzeit jenseits der Ansammlung von
physikalischen Objekten oder Aggregaten.
Das heißt nicht, dass es keine Raumzeitregionen gibt. Aber:
Voraussetzung: Dass wir eine Methode finden, wie wir Regionen aus Aggregaten von Materie
"logisch konstruieren".
These: Die Raumzeitist nur eine logische Konstruktion. Es gibt keine Raumzeit. I 171
Gegenposition: >Substantivalismus.
Relationismus/Field: Vorteil: Günstige technische Voraussetzung zur Formulierung von
Feldtheorien und zur Vermeidung von Fernwirkung.
Außerdem: "Problem der Quantitäten": >Beschleunigung. I 175 >Monadizismus
Field
____________________________
Relationenprodukt/Peircesches Produkt/Quine: „Q I R“ für „x^y^(Ez)(xQz . zRy)“.
Bsp Q: Vater-Relation, R: Mutter-Relation, Q I R: Relation des Großvaters mütterlicherseits.
R I Q: Großmutter väterlicherseits. III 303
Quine
Relatives Produkt/Russell: Von zwei Relationen R und S ist die Relation, die zwischen x und z gilt,
wenn es einen Zwischenterm y gibt, so dass die Relation R zu y und y die Relation S zu z hat.
Schreibweise: R | S.
Bsp ((s) x Schwager von z : Bruder der Ehefrau: Zwischenterm y = Ehefrau.) I 52
Russell
_________________________
R-Familie/Relations-Familie/Topologie
R-Familie/unter Relation/Topologie/Simons: Liegt vor, wenn alle Elemente einer Menge durchKetten
der Relation R und ihrer Konverse verbunden sind, und mit nichts außerhalb. Damit sind sie (bi-)
Geschlossenheits-Systeme.
Bsp Wenn R die Eltern-Kind-Relation ist, dann ist die Familie die Klasse der Organismen, von
denen jeder mit jedem anderen verbunden ist durch auf- oder absteigende Linie oder Kombinationen
der beiden, egal wie entfernt. Das ist die am weitesten möglich ausgedehnte Familie, die es geben
kann. Wegen der Evolution können theoretisch alle Säugetiere miteinander verwandt sein.
Bsp R sei „...ist stromaufwärts oder auf gleicher Höhe mit __“ in Bezug auf Punkte eines
Flusses: Dann ist die Familie ein Fluss-System mit Zuflüssen und Abflüssen, Altarmen usw.
((s) „oder identisch mit..“ „oder auf gleicher Höhe mit...“ entspricht „Teil oder unechter Teil“,
kleiner gleich“ usw.).
Def R-Familie/Principia Mathematica/Russell/Simons: Definiert Familie etwas anders: Bsp Familie von Flusspunkten
unter Relation „stromaufwärts von“: enthält alle Punkte stromauf- und abwärts in diesem Fluss, nicht im ganzen Fluss-System
(mit Zu-. Und Abflüssen wie bei uns).
Bsp R sei die Relation des Angekoppeltseins, angewendet auf rollendes Material, dann sind
R-Familien jeweils einzelne Züge.
Mit diesen ganzen Definitionen können wir endlich ein einheitliches (vollständiges Ganzes)
definieren. I 330
Simons
____________________________
Relation-in-Extension
Relation-in-Extension/Field: Mengen von geordneten n-Tupeln.
Gegenbegriff: mehrstellige Eigenschaften. I 210/211
Field
Relation-in-Extension/Prior: Zweistellige Prädikate können in der gleichen Weise mit RiE assoziiert
werden.
Bsp Beides: Vater-und-Mutter-sein-von ist nicht dasselbe wie
beides: größer-und-kleiner-sein-als
aber die korrespondierenden "RiE" sind dieselbe.
Denn man kann sagen, dass für ein x und ein y, wenn x beides ist, Vater und Mutter von y
dann ist x auch größer und kleiner als y und umgekehrt - denn beide Implikationen sind einfach leer. I
63
Prior
_________________________
Relation-in-Intension
Relation-in-Intension/Nozick: Selbst wenn wir die Wörter im Satz als einen Teil ansehen, ist der Satz
nicht einfach die anderen Teile und die Relation - er ist jene Teile in der Relation. II 103
Nozick
________________________
Relationskalkül/Relationenkalkül/Berka: (Ursprünglich in Principia Mathematica als selbständige
logische Theorie) heute: Teil des KK.
Ursprung: N. Wiener (1914) Reduktion von Relationen auf Klassen. (>Quine, 1945a) wonach
die n-stelligen Relationen Klassen von geordneten n-Tupeln sind. I 61
Berka
____________________________
Relationenteil '/Quine: Einer Klasse  ist die Klasse aller geordneten Paare in.
Schreibweise: Hochgestellter Punkt vor dem Zeichen, hier: Apostroph.
Wir definieren:
" '" steht für {<x,y>: <x,y> e } " IX 46
Quine
_____________________________
Relationentyp/Russell: Die Klasse aller Relationen, die zu x isomorph sind, wobei x eine Ordnung
sein kann, aber nicht zu sein braucht.
Ordinalzahlen/Russell: Relationentypen von Wohlordnungen.
Ordnungstypen/Russell: Relationentypen von Ordnungen. IX 110
Quine
_____________________________
Relationstheorie/Schiffer/(s): Die Annahme, dass Glaubenseinstellungen (Überzeugungen) ein
(mentales) Objekt haben. SchifferVs.
Glaubensobjekte: Können hier normale Sätze (>Sententionalismus), neuronale Sätze
(Mentalesisch) oder Propositionen (>Propositionalismus) sein. I passim
Schiffer
_____________________________
Relative Motivierung/Saussure Bsp »drei« und »zehn« zu »dreizehn«. Hier lässt sich keine
allgemeine Regel findet. Der Wert eines Gesamtausdrucks ist niemals gleich seinen Teilen.- relative
Motivierung ergibt sich aus Assoziationen. Kein zwangsläufiger Mechanismus. Sonst müsste
Saussure seine eigene Kritik an den Junggrammatikern vergessen machen. I 65
Saussure
_________________________
Relatives Produkt: Von zwei Relationen R und S ist die Relation, die zwischen x und z gilt,
wenn es eine Zwischenterm y gibt, so dass die Relation R zu y und y die Relation S zu z hat.
Schreibweise: R | S. I 52
Russell
_________________________
Relativierung/Kontextabhängigkeit/kontextabhängig/Field: Wenn die Relativierung explizit gemacht
wird, geht die Kontextabhängigkeit (Kontextsensitivität, bzw. Abhängigkeit von Bezugssystem)
verloren -((s) analog: >vollständiger Gedanke: zeitlos). Bsp a) „Es wäre gut“ – b) „Es wäre gut nach
meinen Normen“ – analog:
Disquotational wahr: Kann dann eine Aussage sein, die auf meine Normen relativiert ist – aber
keine nicht-relativierte evaluative Aussage kann disquotational wahr sein. II 247
Field
Relativierung/Ethik/Normen/Field: Bsp „Wenn meine Normen wie die von Hitler gewesen wären,
wären rassistische Einstellungen akzeptabel gewesen“ ((s) >Kontrafaktisches Konditional) II 247
Pointe/Field: Das kommt als falsch heraus, nach meinen Normen, weil die Normen auf die ich
relativiere, meine aktualen Normen sind. ((s) Das Kontrafaktische Konditional wird in der aktualen
Welt bewertet).
Fazit: Analogie und Differenz zusammen zeigen, wie der Deflationismus den evaluativen
Diskurs nonfaktualistisch behandeln kann: Die richtige Version des ZTS für Wertungen ist:
(7E)
(Für irgendeine Norm N):“Wir sollten in Bosnien intervenieren“ ist wahr relativ zu N gdw. wir in
Bosnien intervenieren sollten relativ zu N.
Das muss man unterscheiden von
(8E)
„Wir sollten in Bosnien intervenieren relativ zu (einer bestimmten Norm) N0 ist wahr gdw. wir
in Bosnien intervenieren sollten relativ zu N0. II 248
Field
Relativierung/Field/(s): Eine unrelativierte Aussage ist implizit von einem Bezugssystem abhängig –
relativiert: Von Bezugssystem unabhängig – aber Pointe: Dadurch erst von Tatsachen abhängig Field: Relativierung macht Sätze faktual – Dann sind nicht-relativierte Sätze (vielleicht auch
indikativische Konditionale) in einem guten Sinn nonfaktual. Apropos II 254
Field
_________________________
Relativismus/Esfeld: Die These, dass das Konzept einer endgültigen wahren Theorie keinen Sinn
macht. Wir können nicht von den Bedingungen abstrahieren, unter denen wir einen epistemischen
Zugang zur Welt haben.
Insofern der Relativismus überhaupt einen epistemischen Zugang zur Welt einräumt, ist er
dann relativ auf ein Begriffsschema.
D.h. von Überzeugungen, die in einem Schema formuliert sind, ist es nicht möglich, zu
Überzeugungen in einem anderen Schema überzugehen. I 182
Esfeld
Relativismus/Regeln/Standards/Bewertung/PollockVsRelativismus/PollockVsField: Versucht sogar
den schwachen Relativismus zu vermeiden: These: die Begriffe jeder Person sind so vom System
epistemischer Regeln geformt, die sie anwendet, dass es keinen echten Konflikt zwischen Leuten mit
verschiedenen Systemen geben kann - also können auch nicht die Systeme selbst in Konflikt stehend
betrachtet werden - FieldVsPollock: Das ist ganz unplausibel
Relativismus/Effektivität/Korrektheit/Field: Wir brauchen einen Begriff von (besseren)
Standards, die auf Ziele relativiert (!) sind, statt einen Begriff von Korrektheit. (Zur Bewertung von
Regeln). Damit vermeiden wir den extremen Relativismus. II 384
Field
Epistemischer Relativismus/Field: These:Die grundlegenden epistemischen Eigenschaften sind
nicht solche, wie dass die Überzeugung B gerechtfertigt ist, sondern dass die Überzeugung B
gerechtfertigt ist relativ zu einem Beweissystem. (evidential system). I 415
Horwich
_________________________
Relativitätsprinzip/Newton: "Die Bewegungen von Körpern in einem gegebenen Raum sind
untereinander die gleichen, ob sich der Raum in Ruhe befindet oder ob er sich konstant auf einer
geraden Linie bewegt". I 217
Feynman
__________________________
Relativsatz: Die Möglichkeit, das, was ein Satz über einen Gegenstand sagt, abzutrennen
und in einen komplexen allgemeinen Terminus zu packen.
Bsp Der Montblanc ist höher als das Matterhorn, aber das Matterhorn ist steiler. Relativsatz:
Gegenstand, welcher nicht so hoch wie der Montblanc, aber steiler ist. (QuineVsFrege).
(Identifizierbar?). II 16
Quine
Relativsatz/Quine: Wird zum Allgemeinen Term, wenn man das Pronomen für den Namen des
Gegenstands voranstellt: Bsp „den ich von einem Mann kaufte, der ihn gefunden hatte“ ist ein
allgemeiner Term. V 129
Quine
_________________________
Relaxationsvorgänge: Ausgleichsvorgänge in der Nähe des thermischen Gleichgewichts.
Abweichungen nach beiden Seiten haben ein negatives Vorzeichen der Entropie.
Die Entropie kann also vom Gleichgewicht aus gesehen nur zunehmen. I 176
M. Eigen
_________________________
Relevanz/Logik
"relevante Logik"/Relevanzlogik/Anderson/Belnap/Berka: (1975) klassisch widerspruchsvoll aber
syntaktisch widerspruchsfrei.
Ähnlich:
"Parakonsistente Logik" (da Costa, 1963),
Diskussive Logik/Jaskowski: (1948) I 287
Berka
Relevanz/Logik/W. Salmon: Überlegungen zur Relevanz sind innerhalb der Logik gar nicht
durchzuführen. Sie gebrauchen oft einen Analogieschluss. Sal I 202
W. Salmon
Relevanz/Logik/Schluss/Schurz: 1. Eine Konklusion K eines gültigen Arguments ist relevant gdw. es
in K kein Prädikat gibt, das an einigen Vorkommnissen simultan durch ein beliebiges anderes Prädikat
salva veritate ersetzbar ist.
2. Die Prämissenmenge P eines gültigen Arguments ist relevant gdw. es in P kein Prädikat
gibt, das an einem einzelnen Vorkommnis durch ein beliebiges Prädikat salva veritate ersetzbar ist. I
107
Bsp P-relevant, K-irrelevant: p II- p v q,: p II-q> p ; p II- p u (q v ~q)
(x)(Fx > Gx) II- (x)(Fx > Gx v Hx)
P-irrelevant, K-relevant: p u q II- p; (x)(Fx v Hx > Gx) II- (x)(Fx > Gx)
P-relevant und K-relevant: p > q ; p II- q ; p > q II- ~q > ~p ;
(x)(Fx > Gx) ; Fa II- Ga ; (x)(Fx II- Fa ; Fa II- (Ex(Fx)
P-irrelevant und K-irrelevant: p u q II- p v r; (x)(Fx u Gx) II- (x)(Fx v Hx)
Schreibweise: „II-„ „logische Folge“, fett: irrelevant.
Relevanz/Logik/Schurz: Die Kognitionspsychologie hat gezeigt, dass der Gültigkeitsbegriff in
der klassischen Logik nicht alles erfasst ist, das für das angewandte Schließen wichtig ist.
Nichtklassische Relevanzlogik/Anderson/Belnap: (19 75).
Relevanz/Logik/Schurz: Lösung: Die relevanten Konsequenzen einer Theorie muss in die
kleinsten relevanten konjunktiven Teile zerlegt werden. Bsp Wenn A eine wahre Konsequenz ist, und
B eine falsche Konsequenz von T ist, darf die Konjunktion A u B nicht als dritte falsche Konsequenz
zählen. I 108
Schurz
Relevanz/Logik/pränexe konjunktive Normalform/Schurz:
Relevantes Konsequenzelement/Schurz: 1. Eine Formel A heißt elementar gdw. sie in
pränexer konjunktiver Normalform ist und nicht L-äquivalent mit einer Konjunktion von PränexerKonjunktiver-Normalform-Formeln, die allesamt kürzer als A sind.
2. K ist ein relevantes Konsequenzelement von P gdw. K eine elementare relevante
Konsequenz von O ist.
Bsp
Relevant:
(p > q) u p
p, q
(p u q) v (p u ~q)
p
(x)(Fx v Gx > Hx u Qx)
(x)(Fx > Hx), (x)(Gx > Hx), (x)(Fx > Qx), (x)(Gx > Qx), alle
Instanziierungen dieser Gesetze, z.B. Fa > Ha usw.
Relevanter Gehalt: a) Der relevante logische Gehalt eines Satzes bzw. einer Satzmenge S ist
die Menge seiner relevanten Konsequenzelemente.
Schreibweise: Cr(S)
b) Der relevante empirische Gehalt von S ist die Menge jener relevanten
Konsequenzelemente von S, die empirische und nicht analytische wahre Sätze sind.
Schreibweise: Er(S).
Jede Satzmenge ist L-äquivalent mit der Menge ihrer relevanten Konsequenzelemente. I 109
Schurz
_____________________________
Relevanz/Statistik
Statistische Relevanz/Fraassen: B ist relevant für A gdw. P(A I B) ungleich P(A) ((s) = allgemeine
Korrelation, positiv oder negativ). I 27
Fraassen
Statistische Relevanz/Korrelation/qualitativ/Schurz:
A ist (statistisch) relevant für K gdw.
p(Kx I Ax) ungleich p(Kx)
A ist irrelevant für K
gdw.
P(Kx I Ax) = p(Kx)
A ist positiv relevant für K
gdw. A K’s Wahrscheinlichkeit erhöht, d.h. k(Kx I Ax) > p(Kx)
A ist negativ relevant für Kx
gdw. A K’s Wahrscheinlichkeit senkt.
Einfaches Korrelationsmaß für qualitative Merkmale:
Korr(A,K) = p(Kx I Ax) – p(Kx)
Korr (A,K) liegt immer zwischen +1 und –1.
A ist positiv relevant gdw. Korr (A,K) positiv, bzw. negativ, wenn negativ, irrelevant wenn 0.
Korrelation: Ist qualitativ
Kovarianz: quantitativ. I 125
Schurz
__________________________
Religion/Lessing:
1. Natürliche Religion: Gott, das Gute, unsere Pflichten werden erfasst ohne Umweg über ihre
historischen Begleiterscheinungen.
2. Geoffenbarte Religion: Führt dieselben Dinge auf dem Weg über historische Besonderheiten, d. h.
Traditionen ein. Sie ist ein Mittel der Erziehung.
3. Positive Religion: Entsteht, wenn sich verschiedene Menschen ihrem historischen Zustand gemäß
»über gewisse Dinge und Begriffe vereinigen«. II 35
Feyerabend
Religion/Kant: Alle Religion besteht darin, dass wir Gott (eine bloße Idee!) als zu verehrenden
Gesetzgeber ansehen. I 301
Vaihinger
___________________________
"Rennbahn"/Rennbahn-Paradox/Zenon/Sainsbury: Rennbahn/Zenon/Sainsbury: Um zu einem
gewissen Punkt zu kommen, ist immer zunächst die Hälfte der Strecke zurückzulegen. > unendlich.
Teilstrecken, Stücke. Sainsbury: Es ist wichtig, dass der Läufer keine besonderen Absichten in Bezug
auf die einzelnen Stücke haben muss. V 24
Rennbahn-Bsp/Sainsbury: Es ist unumstritten, dass die Reihe 1/2,1/4,1/8,...zu 1 addiert.
Sainsbury: Kontrovers ist, ob diese Tatsache etwas darüber sagt, dass der Läufer alle
Stationen passiert.
Zwei Varianten: a) Um Z* zu erreichen, ist es hinreichend, alle Z-Punkte zu passieren
b)
"
"
nicht hinreichend "
"
"
Problem: Angenommen, jemand hat alle Punkte passiert, ist aber noch nicht in Z*. (Weil Z*
nicht zur Reihe gehört). Dann kann er sich nirgends befinden. Dann ist das Passieren nicht
hinreichend.
Benacerraf,1962: Der Läufer ist "nirgendwo". Der Läufer kann aufhören zu existieren, er
könnte "schrumpfen" beim Fortschreiten. V 30
Mathematisch: Hängt es von der Festsetzung ab, welche Aufgabe problematisch ist, aber
nicht, dass eine der beiden überhaupt problematisch ist.
Physikalisch: Physikalische Probleme können nicht von einer Festsetzung abhängen, sondern
nur von physikalischen Gegebenheiten!
Problem: Resultiert daher, dass der Teilungspunkt die Strecke konstituiert, da er Anfang bzw.
Endpunkt sein soll.
Wir brauchen den Begriff der Grenze, die selbst keinen Raum einnimmt. V 33
Lösung: Das Passieren der Strecke ist hinreichend, denn Z* gehört zwar nicht zur Reihe von
Z-Punkten, aber Z* gehört zu dem Bereich des Raumes, der der Z-Reihe entspricht. Sai I 36
Sainsbury
___________________________
Renormierung/Gribbin: Methode, sich der Unendlichen zu entledigen. Man teilt beide Seiten der
Gleichung durch Unendlich. Feynman: "Verrückt". III 150
Gribbin
Renormierung/Chaostheorie/Gleick: Tut so, als ob die Masse nicht feststünde. Ähnlich wie die Küste
Englands nicht unabhängig vom Maßstab gemessen werden kann. Eine Art Relativität.
Der Masse zu erlauben, sich je nach Maßstab zu verändern bedeutete, dass die Mathematiker
maßstabsübergreifende Ähnlichkeit erkennen konnten. IV 233
Gleick
Renormierung/Gribbin: Muss leider auch auf das Vakuum angewendet werden, da die QED uns sagt,
dass hier die Energiedichte unendlich ist.
Bezieht man die Relativitätstheorie mit ein, wird die Situation noch schlimmer. Es gibt immer
noch unendliche Größen, aber sie können nicht mehr renormiert werden. VII 275
Gribbin
_____________________________
Repertoireeines Simulators: Die Menge realer oder imaginärer Umwelten, die er dem Benutzer
erfahrbar machen kann. I 120
Deutsch
_____________________________
Replika Verwendungsfall eines Typs ("Echte Kopie") Es gibt keinen Grad von Ähnlichkeit, der für
Replikas notwendig oder hinreichend ist. III 128
Goodman
______________________________
Replikator/Deutsch: Solche Moleküle werden Replikatoren genannt. Nicht alle Replikatoren sind
biologisch, und nicht alle Replikatoren sind Moleküle. (Bsp Computervirus, auch ein Witz ist ein
Replikator.). III 159
Deutsch
Replikator/Dawkins: Stellt Kopien seiner selbst her. Muss nicht das größte um komplizierteste
Molekül seiner Umgebung sein.
VIII 45 Nehmen wir an, dass jeder Baustein eine Affinität für seine eigene Art besitzt. So
können Kristalle entstehen.
Bei Affinität zwischen jeweils verschiedenen Arten könnte eine Negativform geschaffen
werden. VIII 44
Dawkins
Replikator/Verhalten/Dawkins: Die Replikatoren verhalten sich nicht, sie nehmen die Welt nicht wahr.
(DawkinsVsGould).
Sie fangen keine Beute und laufen nicht vor Räubern davon. Sie konstruieren Vehikel, die
diese Dinge tun.
Körper/Dawkins: Ist kein Replikator, sondern ein Vehikel. Die Gene arbeiten darauf hin,
Organismen aufeinanderfolgender Generationen zu zwingen, sie weiterzugeben. I 401
Dawkins
Replikator: Ein Replikator veranlasst seine Umwelt dazu ihn zu kopieren. Er trägt ursächlich zu
seiner eigenen Kopie bei. I 159
Deutsch
__________________________
Repräsentantensystem/Zermelo/Quine = Auswahlklasse. > Auswahlaxiom (AA). IX 157
Quine
________________________________
Repräsentation/Danto: Die Frage, ob der Repräsentationalismus wahr ist,
genau das kann der Repräsentationalismus nicht beweisen. Es gibt innerhalb der Erfahrung nichts
auszusagen, also keine wissenschaftliche akzeptable Praxis des Aussagens. Die Epistemologie kann
die Frage nach ihrer eigenen Gültigkeit nicht lösen. (>innen/außen). I 228
Danto
Repräsentation/Field: 1. Wenn sie nur auf öffentliche Sprache bezogen möglich sein sollte, warum
sollte man sie dann intern nennen?
Lösung: Unterscheidung Typ/Token.
Niemand schreibt alle seine Glaubenseinstellungen auf (auch nicht Kernglauben).
Also muss es interne Tokens von solchen Sätzen geben.
2. wenn interne Repräsentation: Wieso sollte sie dann auf öffentliche Sprache bezogen sein?
Lösung: Es hat nur Sinn, von internen Tokens zu sprechen, wenn man sie als vom selben Typ
ansehen kann wie gesprochene oder geschriebene Tokens.
Das scheint absurd: Immerhin gibt es hier sicher keine physikalische Relation zwischen
internen und gesprochenen Tokens.
Dennoch kann man sagen, dass ein gesprochenes Token vom selben Typ ist (typidentisch)
wie ein geschriebenes, auch wenn auch hier kaum physische Ähnlichkeit besteht. II 55
Sprachlernen/Field: Schließt die Entwicklung eines inneren Systems von Repräsentationen
ein, um eine isomorphe Kopie der Sprache anzulegen.
Field: Dann ist es natürlich anzunehmen, dass der Isomorphismus ein Kriterium der
Typ-Identität zwischen internen und gesprochenen Tokens etabliert. II 56
VsRepräsentation/Field: Der Grund, warum viele Autoren VsRepräsentationen sind: Sie
überschätzen die neurophysiologischen Verpflichtungen. II 57
Field
Repräsentationen/Wahrheit/Field: Auch hier brauchen wir eine Wahrheitstheorie im Tarski-Stil.
Wahrheit muss mit Bedeutung korreliert sein. Das geht nur kompositional.
Nicht die Kenntnis der Wahrheitsbedingungen ist wichtig für die Semantik der
Repräsentationen, sondern wir müssen die Wahrheitsbedingungen zuschreiben, nicht ihre Kenntnis.
II 59
Wann immer der Reiz vorkommt, glaubt der Organismus den Beobachtungssatz.
Pointe: Hier müssen wir gar nicht die Bedeutung des Beobachtungssatzkennen. Die
psychologische Theorie braucht nämlich gar nicht anzunehmen dass der Satz Bsp „Es sind
Kaninchen in der Nähe“ wahr ist.
Wissenschaftlich geht gar nichts verloren, wenn man die Relation R als eine zwischen
Personen und bedeutungslosen Sätzen annimmt. Z.B. in der Radikalen Interpretation:
Radikale Interpretation: BspDer Eingeborene hebt angesichts des Kaninchens sein Gewehr.
Das ist ein überwältigender Grund anzunehmen, dass er glaubt, dass Kaninchen in der Nähe sind. II
60
Repräsentation/Semantik/Field: Der einzige Zweck, wo wir etwas über die Wahrheit von
inneren Repräsentationen (bzw. von Glauben) von jemand anderem wissen müssen ist, wenn wir
annehmen, dass sie verlässliche Indikatoren über die Welt sind.
Bsp Ein Kind benimmt sich schuldbewusst: Das ist ein guter Grund anzunehmen, dass es
etwas getan hat, was ich nicht mag.
Bsp Die meisten Physiker glauben an Gravitationswellen: Das ist ein guter Grund für mich,
auch daran zu glauben. II 61
Field
Repräsentation/Messen/Dennett/Field: (Dennett 1982) alternatives Repräsentationstheorem: Hier
werden Zahlen nicht physischen Objekten zugeschrieben, sondern zu monadischen
Massen-Eigenschaften, Eigenschaften, eine bestimmte Masse zu haben.
Analogie zur Intentionalität/Repräsentation: Keine Objekte oder Vorkommnisse mit Boolescher
oder Satzstruktur, sondern Eigenschaften mit einer solchen Struktur.
FieldVs: Die Rolle von Propositionen ist ganz anders als die von Zahlen. II 70
Field
Repräsentationale Begriffe/Field: a) IntentionalBsp „Ermordete seine Frau“: Hier wird Verhalten
intentional beschrieben.
b) Ohne intentionale Beschreibung: Bsp „Warum hob sie den Arm in dieser Weise?“ Bsp
„Was verschlug sie nach San Francisco?“. II 77
Field
Repräsentation/StalnakerVsField: Die grundlegende Relation besteht zwischen Wörtern statt
zwischen Sätzen oder „Morphemen“ (der Gedankensprache) statt ganzen Zuständen –
Field: Das könnte stimmen. II 94
Field
Repräsentation/Wahrheitsbedingungen/Field: Wir brauchen keine Wahrheitsbedingungen: Bsp Man
braucht eine Klasse C von Repräsentationen im Piloten und zwei Unterklassen C1 und C2, so dass
wenn er (i) glaubt dass C1, er verlangsamt, und bei C2 beschleunigt, (ii) es eine 1:1-Funktion f von C
auf eine Menge von natürlichen Zahlen gibt, so dass ...jeweils ein Schwellenwert festgelegt wird.
Erklärung/Repräsentation/Field: Das zeigt, dass wir eine perfekt objektive Erklärung haben
können, ohne eine Übersetzung der Repräsentationen und auch ohne Wahrheitsbedingungen. II 154
Field
Repräsentation und Beschreibung beziehen ein Symbol auf Dinge, auf die es zutrifft, III 94
Goodman
Repräsentation/Jonas: Die Distinktion ist selber nicht wahrnehmungsmäßig, sondern eben begrifflich.
Das Bild muss von Träger und Gegenstand unterschieden werden.
Dadurch wird paradoxerweise, das ideelle Mittelglied zum realen Objekt der Erfassung. I 115
Dies ist die spezifisch menschliche Fähigkeit der Repräsentation, von der das Tier nichts weiß.
Boehm
Repräsentation/Millikan: Einfachere Repräsentationen drücken keine propositionalen Gehalt aus. I
211
Perler/Wild
Geistige Repräsentation/Dretske: 1. Kovarianz zwischen internem Zustand und äußerer Situation
("Indikation".
2. Der innere Indikator hat die Funktion, die äußere Situation anzuzeigen. Dann repräsentiert
er sie.
3. Repräsentationen können wahr oder falsch sein. I 225
Perler/Wild
Repräsentation/Sterelny: Ein Organismus repräsentiert (und reagiert nicht bloß auf ein Merkmal),
wenn er dieses Merkmal mit mehr als nur einer Klasse proximaler Stimuli aufspüren (track) kann. I
363
Perler/Wild
Repräsentation/HusserlVsRepräsentationen: Insbesondere Phantasievorstellung: Ich stelle mir den
Kölner Dom direkt vor, und nicht ein Bild das für ihn steht.
Jetzt kann man auch die mittelalterliche Auffassung verstehen: Der Inhalt, den der Intellekt vor
sich hat, ist letztlich kein Bild, sondern wenn man alle Bestimmtheit wegnimmt, ergibt sich der Begriff
des Seienden. (Davon ging auch Hegel am Anfang der »Logik« aus.) I 87
Tugendhat
___________________________
Repräsentational
Repräsentationale Bedeutung/Bild/Cresswell: Ist dann die Menge der möglichen Welten, in denen
das, was das Bild zeigt, so ist, wie es das Bild zeigt. II 132
Cresswell
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Intrinsisch repräsentationale Entitäten/Field: In ihnen ist es schon eingebaut, dass sie das reale
Universum als in einer bestimmten Weise seiend abbilden. II 84
Field
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Repräsentationalismus/Terminologie/Stalnaker: Die These, dass Erscheinung das Grundlegende ist,
nicht „wie es ist“. Repräsentation: Wie die Dinge uns erscheinen. Vertreter: Block.
Stalnaker: Es geht mir hier nicht darum, den Repräsentationalismus zu verteidigen.
StalnakerVsRepräsentationalismus/StalnakerVsBlock: Ich verstehe nicht recht, wie
repräsentationaler Inhalt den phänomenalen Charakter von Erlebnissen vollständig erfassen soll.
Dennoch glaube ich, dass die Strategie, qualitativen Inhalt so zu erklären, die richtige ist.
Gedankenexperiment/Stalnaker: Ich bin skeptisch gegenüber Gedankenexperimenten wie den
vertauschten Spektren, die repräsentationalen und qualitativen Inhalt trennen wollen. I 222
Stalnaker
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Repräsentationstheorem/Field: Zeigen, wie numerische Funktoren nF (Bsp "das
Gravitationspotential von x") aus vergleichenden Prädikaten vP (Bsp "die Differenz im
Gravitationspotential zwischen x und y" ) gewonnen werden können, wenn die Prädikate axiomatisiert
sind. Sie zeigen aber nicht, wie numerische Gesetze, die in Begriffen der verschiedenen nF formuliert
sind, umgekehrt wiederum in Begriffen der vP dargestellt werden können, die die nF "generieren". I
130
Field
"Erweitertes Repräsentationstheorem"/Field: "Für jedes Modell einer gegebenen Theorie N
(nominalistische Theorie), die vP aber keine nF gebraucht gilt:
(1) Es gibt
(a) Eine 1-1 raumzeitliche Koordinaten-Funktion  (eindeutig gemäß (up to) der
verallgemeinerten Galilei-Transformation) die die Raumzeit des Modells auf Quadrupel reeller
Zahlen abbildet.
(b) Eine Funktion der Massen-Dichte  (eindeutig gemäß einer positiven
Multiplikationstransformation), die die Raumzeit des Modells auf ein Intervall von nicht-negativen
reellen Zahlen abbildet. I 130
(c) Eine Funktion des geordneten Paares (eindeutig gemäß positiver Lineartransformation)
die die Raumzeit auf ein Intervall von reellen Zahlen abbildet. Das geht nur in Logik 2. Stufe, weil
jedes Modell von N überabzählbar ist. I 131
Field
Modifiziertes erweitertes Repräsentationstheorem/Field: Für ein Modell von N0 gibt es ein reelles
4
abgeschlossenes Feld F und eine Teilmenge S der Menge der Kräfte ("power set"?) F (die Menge
von Quadrupeln von Elementen von F) mit den folgenden Eigenschaften:
(i) <F4,S> bilde ein Henkin-Modell einer erweiterten Version Q der Theorie 2. Stufe von
Quadrupeln von reellen Zahlen
(ii) (1F) gilt, wobei (1F) wie (1) ist außer, dass
(a) "reelle Zahlen" durch "Elemente des Feldes F" ersetzt werden
(b) "Gesetze der Naturgesetztheorie in ihrer funktionalen Form" durch Standardaxiome der
I 135
Naturgesetztheorie ersetzt werden, wie sie in der Funktor-Form in Q festgestellt werden.
((s) Strategie wie oben: Axiome einer Theorie statt der Theorie selbst mit mathematischen
Entitäten). I 134
Field
Repräsentationstheorem/Hilber/Field: (Ausdruck von Field): Hilbert bewies in einer weiteren
mathematischen Theorie, dass, gegeben irgendein Modell seines Axiomensystems für den Raum, es
wenigstens eine Funktion d gibt, die Paare von Punkten auf nicht-negative reelle Zahlen abbildet- und
dabei die folgenden Bedingungen des Homomorphismus erfüllen: a) Für alle Punkte x, y, z und w, xy
cong zw gdw. d(x,y) = d(z,w) - b) Für alle Punkte x, y und z, y ist zwischen x und y gdw. d(x,y) +
d(y,z) = d(x,z) – dann wird Segment-Kongruenz äqui zu „Abstand“ - und das gleiche für „zwischen“ –
statt über Zahlen reden wir dann über Winkelgrößen und Abstand – Eindeutigkeitstheorem: ...+... die
geometrischen Gesetze in Begriffen von Abstand sind invariant unter Multiplikation aller Abstände mit
einer positiven Konstante, sonst nicht – diese Skaleninvarianz wird wieder ohne Referenz auf Zahlen,
durch intrinsische Eigenschaften des physikalischen Raums erklärt – Repräsentationstheorem: zeigt,
dass Aussagen über Raum ohne Zahlen äqui sind zu bestimmten abstrakten Gegenstücken, die über
Zahlen sprechen - III 26
Repräsentationstheorem/Hilbert/Field: Zeigt, dass Aussagen über Raum ohne
Zahlenäquivalent sind zu bestimmten abstrakten Gegenstücken, die über Zahlen sprechen. III 27
Field
___________________________
Statistische Repräsentativität/Kriterium/Definition/Schurz: Unterschied zum strikten Fall: jetzt sagt die
Repräsentativitätsforderung nicht nur, dass die Begleitumstände möglichst stark variieren sollen,
sondern spezifischer, dass alle sonstigen relevanten Faktoren in der A-Stichprobe möglichst
gleichhäufigkeitsverteilt sein müssen. Bspandere Faktoren als Autoabgase, die Bäume krankmachen,
z.B. Schädlingsbefall.
Repräsentativität/Definition: Wenn alle relevanten Merkmale in der Stichprobe gleich verteilst
sind wie in der Population. Die Annahme, dass das der Fall ist, beruht natürlich auf Induktion und kann
durch kein Verfahren garantiert werden.
Kriterium: Um das überhaupt möglich zu machen, muss sichergestellt werden, dass das
Kriterium der Repräsentativität unabhängig von der Definition der Repräsentativität erhalten wird. Bzw.
ihre Erfüllung muss unabhängig vom induktiven Generalisierungsschritt sichergestellt werden können.
Lösung: Die Kriterien ergeben sich aus der Methode zur Erzeugung von Stichproben.
Methode. Wichtigste: Zufallsstichprobe. Die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Abweichung
von der Population ist dann statistisch berechenbar. Zufällige Auswahl setzt universelle Zugänglichkeit
voraus.
Enge Zufallsauswahl: Völlig blind.
Weite: Mit gleichen Chancen, in die Auswahl zu gelangen. I 141
Schurz
_____________________________
Residuum/Pareto: Die wirkliche Erklärung für das, was in der de facto-Erklärung des Menschen nur
rationalisiert ist. III 74f
Danto
_____________________________
Resilienz/resiliency/Skyrms: Ist nicht auf Grenzwerte von relativer Häufigkeit beschränkt: resiliente
Wahrscheinlichkeit:
Dafür ist es zusätzlich zu der Wahrscheinlichkeit von Fs, Gs zu sein notwendig, dass die
Wahrscheinlichkeitdieselbe bleibt für geeignete Teilmengen von F. ((s) "geeignet" zirkulär).
Bsp Fs die J sind, die K sind, die L sind..., sollen alle dieselbe Wahrscheinlichkeit haben, G zu
sein.
Bsp (s) Autos haben Räder (mit Luft drin), auch VWs, Opels usw.)
((s) Stichproben: Sollen repräsentativ sein: Dafür müssen die Teilmengen die gleiche
Wahrscheinlichkeit aufweisen. Bsp Schwarzarbeiter mit Teilzeitbeschäftigungsverhältnissen können
die Genehmigung bei jeder Kontrolle vorweisen. Sie sind so nicht zu überführen. > Infektion. III 35
Armstrong
_______________________________
Resultierende Prozedur/Grice: Liegt vor, wenn die Prozedur für den Äußerungstyp x determiniert ist
durch eine Kenntnis von Prozeduren
a) Für einzelne Äußerungstypen
b) Für jede Sequenz von Äußerungstypen die eine bestimmte Ordnung von syntaktischen
Kategorien. I 75
Avramides
_______________________________
"Retroversum"/Osserman: Das, was wir jetzt sehen, also die Vergangenheit des Universums.
I 92
Übliche Bezeichnung: "Nullkegel" , "Rückwärts-Lichtkegel". Ein Teil der Raumzeit des
tatsächlichen Universums. Er wird oft nicht in der Raumzeit selbst, sondern im sogenannten
"Tangentialraum" der Raumzeit angesiedelt. I 169
Pointe: Das Retroversum erweitert sich: Später werden wir weiter in die Zeit zurückblicken
können. I 111
Osserman
_____________________________
Revision/Wahrscheinlichkeitskonditional/mögliche Welten/Ähnlichkeit/Stalnaker/Lewis: Es geht um
die geringstmögliche Revision der Tatsachen von Welt W, die A wahr macht. V 146
Lewis
_____________________________
Revolution:
1. Aufgabe ehrwürdiger Theorien, Einführung einer neuen Theorie die mit der alten nicht vereinbar ist.
2. Aufgabe der Auffassungen darüber, was relevante Probleme sind.
3. Die Art, die Welt wissenschaftlich zu betrachten hat sich so grundlegend gewandelt, dass die
wissenschaftliche Forschung sozusagen »in einer anderen Welt« stattfindet. (Dies ist die umstrittenste
These Kuhns). II 504
Kuhn
____________________________
Rezept/Ryle: Kein Kausalgesetz - muss nicht formulierbar sein - man lernt erst Objekte blitzartig
sehen- dann sprechen. I 317ff
Ryle
__________________________
Rezessiv: Ein Gen, das unbeachtet bleibt. Vielleicht wird es in einer späteren Generation wirksam. I
59
Dawkins
__________________________
Rhema/Aristoteles: Immer ein Zeichen dessen, was von etwas anderem ausgesagt wird.
Onoma und Rhema schließen sich gegenseitig aus. (Wie bei Platon).
Logik/Aristoteles/früh: (De Interpretatione): Onoma: Namen - Rhema: Geach: Vorschlag:
Prädikat. I 45
Geach
___________________________
Richtung/Frege: Die Richtung der Gerade a ist der Umfang des Begriffs "parallel der Gerade a".
Die Richtung ist ein Gegenstand, kein Begriff. I 97
Frege
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Ring/Mathematik/Basieux: Eine algebraische Struktur heißt ein Ring, wenn für irgend zwei Elemente
a,b  R eine
erste Verknüpfung a + b  R ("Addition" genannt) und eine
zweite Verknüpfung a ° b  R ("Multiplikation" genannt) gegeben sind mit den Eigenschaften:
(R 1) Kommutatives Gesetz der Addition
(R 2) Assoziatives Gesetz der Addition
(R 3) Umkehrbarkeit der Addition
(R 4) Assoziatives Gesetz der Multiplikation
(R 5) Distributive Gesetze: 1. a ° (b + c) = a ° b + a ° c und
2. (b + c) ° a = b ° a + c ° a. (!) I 97
Halbring: Liegt vor, wenn die Addition nicht umkehrbar ist. Bsp die Menge der natürlichen
Zahlen.
Ring: Besonderheit: die erste Verknüpfung (Addition) muss kommutativ sein, die zweite
(Multiplikation) nicht. Daher zwei distributive Gesetze unter (R 5).
Ist auch die zweite kommutativ, heißt der ganze Ring kommutativ.
Jeder Ring nach (r 1 ) bis (R 2) bildet eine Abelsche Gruppe.
Daher gelten für alle Ringe für solche Gruppen gültige Aussagen, z.B. dass es genau ein
Nullelement gibt. I 98
>Körper
Bsp Die Menge der Restklassen modulo 7 bildet einen Körper. Auch jede Menge der
Restklassen nach einem Primzahlmodul.
Bsp Die Menge der Restklassen modulo 6 bildet nur einen Ring. Weil 6 nicht prim ist, ist die
Divisionsaufgabe nicht eindeutig lösbar. I 99
Basieux
__________________________
Robinson-Theorem/Konsistenz/Theorie/Field: Angenommen, S + T* sei inkonsistent. Dann sagt das
Robinson-Theorem, III 110
dass es einen Satz B in der gemeinsamen Sprache von S und T+ gibt, so dass S I- B und T* I~B.
((s) Dass es einen Satz gibt, der nicht mit beiden vereinbar ist).
Problem: Wenn nun S und T beide konsistent sind, kann B weder eine logische Wahrheit noch
eine Kontradiktion sein. Die gemeinsame Sprache besteht in diesem Fall aus einer „reinen“
mathematischen Theorie, aus „M“ (Prädikat „mathematisch“) und „=“. Und nichts sonst. Dann sind die
einzigen Aussagen in dieser Sprache außer logischen Wahrheiten oder Kontradiktionen Aussagen,
die sagen, wie viele mathematische Objekte es gibt oder wie viele nicht-mathematische Objekte!
Aber da alle Aussagen in T* auf nicht-mathematische Objekte beschränkt sind, kann T* nichts darüber
implizieren, wie viele mathematische Objekte es gibt. Also kann es gar kein B geben! D.h. die
Annahme, dass S und T konsistent sind, aber S + T* inkonsistent, ist absurd. (raa). III 111
Robinson-Theorem: ist nicht gültig in Logik 2. Stufe. III 40
Field
__________________________
Robustheit: (Jackson) einer Aussage ist robust, wenn ihre Behauptbarkeit von dem Erwerb von
Informationen unberührt bleibt. Re I 92
Pointe/ Jackson: Bei Bedingungssätzen kommt der modus ponens ins Spiel.
Bedingungssätze sind nicht robust im Hinblick auf die Falschheit ihrer Hinterglieder. Re I 93
Read
Robust/Fodor/Lepore: Eine Verallgemeinerung ist robust in dem Ausmaß, in dem die Individuen, die
unter sie fallen in anderer Hinsicht stark heterogen sind.
Eine Definition ist robust, wenn sie unter einer Menge sonst heterogener Bedingungen erfüllt
wird. F/L 212
Fodor/Lepore
Robust/Jackson/Lewis: A ist robust im Verhältnis zu B, (in Bezug auf jemandes subjektive
Wahrscheinlichkeit zu einer Zeit) dann und nur dann, wenn die Wahrscheinlichkeit von A und die
Wahrscheinlichkeit von A konditional auf B nahe beieinanderliegen und beide hoch sind.
V 154
So dass man, wenn man erfährt, dass B, immer noch A für wahrscheinlich hält.
Jackson: Das Schwächere kann dann mehr robust sein in Bezug auf etwas, das man für
unwahrscheinlicher hält, aber dennoch nicht ignorieren möchte. V 153f
Lewis
Robust1:/Lewis a ist robust1 im Hinblick auf b, wenn P(A) und P(A/B) nahe und beide hoch sind (wie
Jackson). (Wahrscheinlichkeit).
robust2: A ist robust2 im Hinblick auf B wenn P(A) hoch ist, und hoch bleibt, selbst wenn wir
erfahren, dass B. (Lernen!) V 155
Lewis
________________________
Rosenthal-Effekt/Statistik/Schurz: These: Die Ergebnisse werden durch die Erwartungen des
Versuchsleiters beeinflusst.
Lösung: Doppelblindversuch. I 144
Schurz
_________________________
Ruhe/Sainsbury: Ein Gegenstand ruht unter der Bedingung, dass er sich auch in allen naheliegenden
Momenten am selben Punkt befindet.
Keine Information über den einzelnen Moment kann feststellen, ob sich der Pfeil bewegt. Sai I
39
Sainsbury
________________________
Ruhemasse: m0: Energie im Ruhesystem, geteilt durch das Quadrat der Lichtgeschwindigkeit. E/c².
Bsp besitzt ein Teilchen kein Ruhesystem (z.B. Photon) wird ihm die Masse m 0 = 0
zugeschrieben.
4
Dies verleiht der Gleichung E² - c²p² = m0² c Allgemeingültigkeit. VIII 138
Genz
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Russellsche Antinomie/Russellsche Paradoxie/logische Form/Quine:
(1)
(2)
(3)
(4)
(Ey)(x)[x e y . bik ~x e x)]
(x)(x e y . bik ~(x e x)]
y e y . bik ~(y e y)
(Ey)[y e y . bik ~y e y)].
(1) y
(2)
III 316
Quine
Russells Paradoxie/Read: Die »Russellmenge« kann nicht von sich selbst gelten, da sie die
Eigenschaft ist, die nur dann von Eigenschaften gilt, wenn sie nicht von sich selbst gelten. Aber dann
muss sie von sich selbst gelten, da sie von allen Eigenschaften gilt, die nicht von sich selbst gelten.
Re I 253
Read
Russellsche Antinomie/Strobach: Entsteht aus Freges Forderung für den Anwendungsbereich der
Logik, dass es zu jeder Kennzeichnung etwas geben muss, worauf diese Beschreibung passt.
Das führt zur Paradoxie, weil es unmöglich macht zu sagen. „Die Menge aller Mengen, die sich nicht
selbst enthält, gibt es nicht“. I 106
Strobach
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Russellsche Sprache
"Schwache" Russell-Sprache/Kripke: Gleicht dem Englischen, außer dass die Wahrheitsbedingungen
von Sätzen mit Kennzeichnungen so festgesetzt sind, dass sie mit denjenigen Russells koinzidieren:
"KöKa" ist genau dann wahr, wenn der König existiert.
II 233
Dazu muss Kennzeichnungen eine semantische Referenz zuerkannt werden. Es muss einen
einzigen Gegenstand geben, der sie erfüllt, sonst gibt es keinen semantischen Referenten.
Diese Sprache ist nicht völlig "Russellsch", weil sie Kennzeichnungen als primitive
Bezeichnungsausdrücke auffasst.
"Mittlere" Russell-Sprache/Kripke: Hier werden Sätze die Kennzeichnungen enthalten, als
Abkürzungen oder Paraphrasen für ihre Russellschen Analysen ("Es gibt genau ein x für das gilt...")
aufgefasst werden. Statt "bedeutet" kann man auch "Tiefenstruktur" annehmen.
"Starke" Russell-Sprache/Kripke: Kennzeichnungen sind verbannt. An ihrer Stelle werden
Russellsche Paraphrasen verwendet.
Bsp "Genau ein Mann ist mit ihr verheiratet und der ist nett zu ihr". II 232f
Kripke
D-Sprachen/Kripke: Nehmen wir als Kontrast zu Russell-Sprachen an: Hier ist die scheinbare
Zweideutigkeit zwischen referentiellen und attributiven Verwendungen explizit in die Semantik
eingebaut und affiziert die Wahrheitsbedingungen.
(Sie sind nicht "Donnellan-Sprachen", weil sie die Zweideutigkeit explizit machen).
II 236
Eindeutige D-Sprache: Hier gibt es nun die Unterscheidung zwischen "der" und "ter":
Def "der": Eine Aussage der Form: "der F.." ist genau dann wahr, wenn ein Gegenstand als
einziger es erfüllt.
Def "ter": Eine Aussage der Form. "ter F..." soll genau dann wahr sein, wenn das Prädikat
(durch Punkte angedeutet) auf denjenigen Gegenstand zutrifft, von dem der Sprecher meint, dass F
auf ihn als einzigen zutrifft.
Eine zweideutige D-Sprache besteht darin, dass nur "der" auftritt und nun als "der" oder "ter"
interpretiert werden kann. II 235f
Kripke
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Rylesche Sprache/Sellars: Behavioristische Sprache, die auf das nicht-theoretische Vokabular einer
behavioristischen Psychologie eingeschränkt ist. I 93
((s) Also nichts Unbeobachtbares).
Sellars
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Rylesche Vorfahren/Sellars: Bsp Primitive Sprache, Wortschatz für öffentliche Eigenschaften
öffentlicher Gegenstände, Konjunktion, Disjunktion, Negation und Quantifikation, sowie vor allem auch
das subjunktive Konditional. Außerdem Vagheit und Offenheit. I 81
Sellars
Rylesche Vorfahren/Rylesche Sprache/Sellars: Sie haben tatsächlich eine neue Sprache erfunden,
mehr als noch einen Code. Eine Erklärung. Autonome logische Struktur. Sie basiert auf einem
Begriffsgefüge der Rede von öffentlichen Gegenständen in Raum und Zeit. I 106
Sellars
Zusätzliche Informationen: Ausgewählte Universitäten und ihre Philosophischen Institute University of Krakow http://www.uj.edu.pl/ Department of Philosophy - http://www.uj.edu.pl/en_GB/wydzialy/wfilozoficzny University of Tartu www.ut.ee/en Department of Philosophy - www.flfi.ut.ee University of Latvia - www.lu.lv/eng Faculty of History and
Philosophy - www.lu.lv/eng/faculties/fhp University of Chicago - http://www.uchicago.edu/ Department of Philosophy http://philosophy.uchicago.edu/ Stanford University - www.stanford.edu Department of Philosophy
http://philosophy.stanford.edu
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