8. Kapitel: Zufallsvariablen und Verteilungen 8.1 Verschiedene Typen von Zufallsvariablen Eindimensionale Zufallsvariablen Beispiel: 2 unterscheidbare Münzen: „Kopf“ oder „Zahl“ Ω= X sei Zufallsgröße mit Anzahl „Kopf“ X( ; )= X( ; )= X( ; )= X( ; )= Definition Zufallsvariable Ist ein Zufallsvorgang mit der Ergebnismenge Ω gegeben, so heißt jede Abbildung X: Ω ->ℝ eine (eindimensionale) Zufallsvariable. Ereignisse, die durch Zufallsvariablen gebildet werden, sind allgemein von der Gestalt X ∑ B , wobei B ein Bereich reeller Zahlen ist. Realisierung oder Realisation von X = der Wert x, den eine Zufallsvariable X bei der Durchführung des zu Grunde liegenden Zufallsvorganges annimmt. Jede Zufallsvariable stellt selbst ein Zufallsgeschehen dar! Wertebereich = Menge aller möglichen Realisierungen von X X(Ω) = {x : x = X (ω), ω ∑Ω} Beispiel Zeitungskiosk Mehrdimensionale Zufallsvariablen Bei Zufallsvorgang können mehrere Zufallsvariablen gleichzeitig von Interesse sein. Durch Zufallsvariablen X1,…, Xn lässt sich allgemein beschreiben: - die simultane Beobachtung von n Merkmalen bei einem Zufallsvorgang ein Zufallsgeschehen, das aus n verschiedenen Teilvorgängen besteht, z.B. die n-fache Durchführung eines wiederholbaren Zufallsvorgangs, sofern die möglichen Ergebnisse der einzelnen Teilvorgänge durch reelle Zahlen charakterisierbar sind; Xi beschreibt dann den i-ten Teilvorgang Definition n-dimensionale Zufallsvariable = Abbildung X mit Werten im ℝn, die bei der Zusammenfassung der n Zufallsvariablen zu X = (X1, X2,…, Xn) entsteht Ereignisse i.A. von Werten aller n Zufallsvariablen abhängig! Weiteres Beispiel Jedes Zufallsgeschehen ist (hinreichend genau) durch Zufallsvariablen charakterisierbar. „wirtschaftliche Situation der BRD Ende nächstens Jahres“ als Ergebnis eines Zufallsvorgangs Elementarereignis: Zufallsvariablen: Unabhängigkeit von Zufallsvariablen Die Zufallsvariablen X1, X2,..., Xn heißen unabhängig, wenn die Wahrscheinlichkeit des Durchschnitts von Ereignissen Xi ∑ Bi, i= 1, …, n stets (d.h. für alle zulässigen Bereiche Bi ⊆ ℝ) gleich dem Produkt der einzelnen Wahrscheinlichkeiten ist: P (X1 ∑ B1, … , Xn ∑ Bn) = P (X1 ∑ B1 ) * …* P (Xn∑ Bn) Eintreten eines beliebigen Ereignisses Xi ∑ Bi liefert keine Info mit welcher Wahrscheinlichkeit übrige Zufallsvariablen Xj , j ≠ i Werte in irgendwelchen Bereichen Bj annehmen 8.2 Verteilungsfunktion einer eindimensionalen Zufallsvariablen Verteilungsfunktion von X Funktion F zu einer eindimensionalen Zufallsvariablen, die jeder Zahl x zwischen -∞ und +∞ die Wahrscheinlichkeit zuordnet. Eigenschaften der Verteilungsfunktion 8.3 Eindimensionale diskrete Zufallsvariablen diskrete Zufallsvariable X kann nur endlich oder abzählbar unendliche Werte annehmen Wertebereich {x1, x2, x3, …} zu jedem xi existiert eine Zahl pi > 0 mit pi = P(X=xi), wobei p1+p2+p3+…= 1 gelten muss Wahrscheinlichkeitsfunktion von X Funktion die jeder reellen Zahl x die Wahrscheinlichkeit zuordnet, mit der sie von X angenommen wird Verteilung diskret: Verteilungsfunktion ist Treppenfunktion mit Sprüngen in jedem in jedem xi und Sprunghöhe f(xi)=pi