Notizen zur Vorlesung Einführung in die Funktionentheorie Grundlagenkapitel Daniela Kraus Sommersemester 2014 Universitat W urzburg A Grundlagen A.1 Komplexe Zahlen Es sei R der Korper der reellen Zahlen. Wir denieren zwei Verknupfungen + : R2 R2 ! R2 und : R2 R2 ! R2 durch (a; b) + (c; d) := (a + c; b + d) (a; b) (c; d) := (ac bd; bc + ad) : Dann bildet R2 mit den Verknupfungen + und einen Korper mit der Null\ 0 := (0; 0) 2 R2 " und der Eins\ 1 := (1; 0) 2 R2 . " Insbesondere gilt (0; 1)2 + 1 = (0; 1) (0; 1) + 1 = ( 1; 0) + (1; 0) = (0; 0) = 0. Das Element i := (0; 1) 2 R2 hat also die Eigenschaft i2 = 1. Wir nennen i die imaginare Einheit. Es gilt (a; 0) + i (b; 0) = (a; 0) + (0; 1)(b; 0) = (a; b) fur alle a; b 2 R. Identiziert man also (a; 0) 2 R2 jeweils mit a 2 R, so lassen sich die Elemente (a; b) 2 R2 in der komplexen\ " Form a + ib schreiben. Definition A.1 Es sei C := fa + ib : a; b 2 Rg. Wir nennen (C; +; ) mit der Addition (a + ib) + (c + id) := (a + c) + i(b + d) und der Multiplikation (a + ib) (c + id) := (ac bd) + i(bc + ad) den Korper der komplexen Zahlen. Fur eine komplexe Zahl z = x + iy 2 C mit x; y 2 R heit x der Realteil von z und wird mit Re z abgekurzt; die Zahl y heit Imaginarteil von z und wird mit Im z abgekurzt. Die komplexe Zahl z 2 C heit rein imaginar, wenn Re z = 0. Sie heit reell, wenn Im z = 0. Wir schreiben dann z 2 R. Fur z = x + iy 2 C heit z := x iy die zu z konjugiert komplexe Zahl. p Fur z = x + iy 2 C heit jz j := x2 + y 2 der Betrag der komplexen Zahl. Bemerkungen A.2 (a) Jede komplexe Zahl z = x + iy lasst sich mit dem Punkt (x; y) 2 R2 identizieren. Die Addition der beiden komplexen Zahlen z1 = x1 + iy1 und z2 = x2 + iy2 entspricht dann gerade der Vektoraddition von (x1 ; y1 ) 2 R2 und (x2 ; y2 ) 2 R2 . R mit fx + i0 : x 2 Rg C, so enthalt der Korper der komplexen Zahlen den Korper der reellen Zahlen. Man nennt fx + i0 : x 2 Rg deshalb auch die reelle Achse. Die Menge fiy : y 2 Rg C heit imaginare Achse. (b) Identiziert man jz j einer komplexen Zahl z = x + iy 2 C entspricht der euklidischen Lange des Vektors (x; y ) 2 R . (c) Der Betrag 2 1 Grundlagen Bemerkung A.3 Der Korper der komplexen Zahlen C kann nicht angeordnet werden. Lemma A.4 Es gelten die Rechenregeln: (a) z1 + z2 = z1 + z2 fur alle z1 ; z2 2 C. 1 1 (b) z1 z2 = z1 z2 fur alle z1 ; z2 2 C und (c) z + z = 2 Re z und z z = 2i Im z fur alle z 2 C. (d) F ur z = z z 2 C gilt: z = z () z 2 R. (g) zz = x2 + y2 2 R fur alle z = x + iy 2 C. 1 z x Fur z = x + iy 2 Cnf0g gilt = = 2 z zz x + y2 jz1 z2j = jz1j jz2j fur alle z1; z2 2 C. (h) jz (e) (f) 1 fur alle z 2 Cnf0g. + z2 j jz1 j + jz2 j und jz1 j jz j jz 2 1 i y x + y2 2 . z2 j fur alle z1 ; z2 2 C. Fur eine komplexe Zahl z0 2 C und r > 0 bezeichnet Kr (z0 ) := fz 2 C : jz z0 j < rg die oene Kreisscheibe mit Mittelpunkt z0 und Radius r. A.2 Folgen und Reihen Definition A.5 (a) Eine Folge (an ) C heit konvergent, falls ein a 2 C existiert derart, dass 8"> 9N 2N 8nN jan aj < ". 0 Man schreibt nlim !1 an = a. (b) Eine Folge (an ) C heit Cauchy{Folge, falls 8"> 9N 2N 8n;mN jan amj < ". 0 Satz A.6 Der Korper der komplexen Zahlen C ist vollstandig, d.h. jede Cauchy{Folge in C konvergiert in C. Korollar A.7 Es sei (an ) C eine Folge. Dann sind folgende Aussagen aquivalent. (a) (an ) konvergiert in C. (b) (an ) ist eine Cauchy{Folge. (c) Die reellen Folgen (Re(an )) und (Im(an )) konvergieren in 2 R. Grundlagen Definition A.8 Es sei (an ) C eine Folge. Ein Punkt a 2 C heit Haufungspunkt der Folge (an ), falls eine Teilfolge (ank ) der Folge (an ) existiert, die gegen a konvergiert. Definition A.9 Es sei (ak ) sn := n P k=0 C. Die Reihe 1 P k=0 ak heit konvergent, falls die Folge (sn ) der Partialsummen ak konvergiert. Bemerkung A.10 Es sei (ak ) C. 1 P ak . (a) Falls ak 6= 0 f ur fast alle k und lim sup aak+1 < 1, so konvergiert die Reihe k k!1 k=0 1 p P (b) Falls lim sup k jak j < 1, so konvergiert die Reihe ak . k!1 k=0 A.3 Stetige Funktionen Definition A.11 Es sei D C und f : D ! C. Die Funktion f heit stetig in z0 2 D, falls eine der folgenden aquivalenten Aussagen gilt. (a) 8"> 9> 8z2K 0 0 jf (z ) f (z )j < " : 0\ (z ) D 0 (b) F ur jede Folge (zn ) D mit lim n !1 zn = z0 folgt nlim !1 f (zn ) = f (z0 ) . Bemerkung A.12 Es sei D C und f : D ! C. f ist genau dann stetig in z0 Im(f ) : D ! R stetig in z0 sind. 2 D, falls Re(f ) : D ! R und A.4 Funktionenfolgen und Funktionenreihen Definition A.13 Es sei D C und fn : D ! C, n 2 N. (a) Die Funktionenfolge (fn ) heit punktweise konvergent in D (gegen die Grenzfunktion f ), falls fur jedes z 2 D die Folge (fn (z )) gegen f (z ) konvergiert, d.h. 8z2D 8">0 9N 2N 8nN jfn(z ) f (z )j < ". (b) (fn ) heit gleichmaig konvergent in 8"> 0 D (gegen die Grenzfunktion f ), falls 9N 2N 8nN 8z2D jfn(z ) f (z )j < ". Definition A.14 Es sei D C und fn : D ! C, n 2 N. 1 P (a) Die Funktionenreihe fn (z ) heit punktweise konvergent in D, falls fur jedes z 2 D n=1 die Folge (sk ) der Partialsummen sk (z ) = k P n=1 fn (z ) punktweise konvergiert. 3 Grundlagen (b) Die Funktionenreihe 1 P n=1 fn (z ) heit gleichmaig konvergent in D, falls die Folge (sk ) der Partialsummen sk (z ) = k P n=1 fn (z ) gleichmaig konvergiert. Satz A.15 Es sei D C und fn : D ! C sei stetig fur jedes n 2 N. (a) Konvergiert (fn ) gleichmaig in (b) Konvergiert 1 P n=1 D gegen f : D ! C, so ist f stetig in D. fn (z ) gleichmaig in D, so ist 1 P n=1 fn (z ) stetig auf D. 1 P Es sei D C, fn : D ! C fur n 2 N und cn > 0 fur n 2 N, derart, dass cn konvergiert. n=1 1 P Falls jfn (z )j cn fur alle z 2 D und jedes n 2 N gilt, so konvergiert fn (z ) gleichmaig n=1 in D. Satz A.16 (Majorantenkriterium) Definition A.17 Es sei ak 2 C fur jedes k 2 N0 und z0 2 C. Dann heit die Reihe 1 X ak (z z0 )k k=0 Potenzreihe mit Entwicklungspunkt z0 . Die Zahl R := 1 p lim sup k jak j k!1 wird Konvergenzradius der Potenzreihe genannt und die Kreisscheibe KR (z0 ) die Konvergenzkreisscheibe der Potenzreihe. Satz A.18 1 ak (z z0 )k konvergiert in jeder kompakten Menge K KR (z0 ) ihrer Konvergenzkreisscheibe KR (z0 ) absolut und gleichmaig. Sie ist daher auf KR (z0 ) stetig. Eine Potenzreihe f (z ) = P k=0 Beispiele A.19 Die Funktionen 1 zk exp(z ) := k! k=0 X sin(z ) := cos(z ) := exp(iz ) 2i = 1 ( 1)k (2k+1) z (2k + 1)! k=0 X 1 ( 1)k exp(iz ) + exp( iz ) X = z (2k) 2 2 k ! k=0 sind auf ganz C wohldeniert. 4 exp( iz ) Grundlagen A.5 Die Exponentialfunktion und Polarkoordinaten Satz A.20 Die Exponentialfunktion exp : C ! C hat folgende Eigenschaften: (a) F ur alle z; w 2 C gilt exp(z + w) = exp(z ) exp(w). (b) F ur alle z 2 C gilt exp(z ) 6= 0 und exp( z ) = 1= exp(z ). (c) F ur alle z 2 C gilt exp(z ) = exp(z ) und j exp(z )j = exp(Re(z )). (d) F ur jedes (e) F ur alle t 2 R gilt exp(t) > 0 und j exp(it)j = 1. z 2 C gilt exp(iz ) = cos(z ) + i sin(z ). Inbesondere gilt exp(it) = cos t + i sin t fur alle t 2 R. (f) Es gilt exp(i=2) = i. Dies impliziert exp(z + 2i) = exp(z ) f ur alle (g) exp(z ) = 1 genau dann, wenn z 2 C. z = 2i k mit k 2 Z. Bemerkung Anstelle von exp(z ) schreibt man auch kurz ez . Korollar A.21 (Polarkoordinaten) Jede komplexe Zahl z lasst sich schreiben als z = rei' mit ' 2 R und r = jz j. Fur z 6= 0 ist ' bis auf ein ganzzahliges Vielfaches von 2 eindeutig bestimmt. Die Zahl ' ist ein Ma fur den Winkel zwischen der positiven reellen Achse und dem Vektor (x; y ) 2 R2 von z = x + iy . Man nennt ' Argument der komplexen Zahl z 6= 0. Die Multiplikation zweier komplexer Zahlen lasst sich mit Polarkoordinaten visualisieren. Sind z1 = r1 ei'1 und z2 = r2 ei'2 , so gilt z1 z2 = r1 r2 ei('1 +'2 ) . Man multipliziert also die Betrage und addiert die Argumente. Beweis von Korollar A.21 Fur z = 0 ist z = 0 ei' fur jedes ' 2 R. Fur z 6= 0 setzen wir := z=jz j. Dann ist jj = 1 und fur a =: Re und b := Im gilt a2 + b2 = 1. Speziell ist a 2 [ 1; 1]. Die Funktion cos : [0; ] ! R ist streng monoton fallend mit cos 0 =p1 und cos = 1. Es gibt also (genau) ein 2 [0; ] mit cos = a. Es gilt dann sin = 1 a2 = b. Wir setzen ' := , falls sin = b und ' := , falls sin = b. Es gilt dann ei' = cos ' + i sin ' = a + ib = = z=jz j, d.h. z = jz jei' . Ist z = jz jei fur ein 2 R, so ist ei(' ) = 1, also ' = + 2k fur ein k 2 Z. A.6 Differentation und Integration Definition A.22 Es seien a; b 2 R mit a < b und f : (a; b) ! C. Die Funktion f heit in t0 2 (a; b) dierenzierbar, falls die reellwertigen Funktionen Re(f ) : (a; b) ! R und Im(f ) : (a; b) ! R 5 Grundlagen dierenzierbar sind. Man deniert f 0 (t0 ) := tlim !t Re(f (t)) Re(f (t0 )) t t0 f (t) f (t0 ) = lim t! t0 t t0 0 + i lim t!t0 Im(f (t)) Im(f (t0 )) t t0 Beachte, dass fur eine dierenzierbare Funktion f : (a; b) ! C gilt (Re f )0 (t) = Re(f 0 )(t) (Im f )0 (t) = Im(f 0 )(t) fur alle t 2 (a; b) ; fur alle t 2 (a; b) : Definition A.23 Es seien a; b 2 R mit a < b und f : [a; b] ! C. Die Funktion f heit integrierbar auf [a; b] falls die reellwertigen Funktionen Re(f ) : [a; b] ! R und Im(f ) : [a; b] ! R integrierbar sind. Man deniert Zb Zb f (t)dt := a Re(f (t))dt + i a Zb Im(f (t))dt : a Beachte, dass fur eine integrierbare Funktion f : [a; b] ! C gilt 0 1 Zb Re @ f (t) dtA = a Zb 0 Re(f (t)) dt 1 Zb Im @ f (t) dtA = und a a Zb Im(f (t)) dt : a Satz A.24 (Hauptsatz der Differential– & Integralrechnung) Es seien a; b 2 R, a < b, und f : [a; b] ! C stetig dierenzierbar. Dann gilt Zb f 0 (t) dt = f (b) f (a) : a Satz A.25 (Partielle Integration) Es seien a; b 2 R, a < b, und f : [a; b] Funktionen. Dann gilt Zb !C g(t) f 0 (t) dt = g(b) f (b) und g : [a; b] g(a) f (a) a Zb !C g0 (t) f (t) dt : a Satz A.26 Es seien a; b 2 R, a < b, und fn : [a; b] ! C, n 2 N, stetig. (a) Falls die Folge (fn ) gleichmaig auf [a; b] konvergiert, so gilt lim !1 n 6 Zb a fn (t) dt = Zb a lim !1 fn (t) dt : n stetig dierenzierbare Grundlagen (b) Falls die Reihe 1 X n=1 fn (t) auf [a; b] gleichmaig konvergiert, so gilt lim !1 n Zb 1 X a n=1 fn (t) dt = 1 X Zb n=1 a fn (t) dt : A.7 Offene, abgeschlossene und kompakte Mengen Definition A.27 Eine Menge U C heit oen (oder oen in C), wenn zu jedem Punkt z0 scheibe Kr (z0 ) existiert, derart, dass Kr (z0 ) U . 2U eine Kreis- Eine Menge A C heit abgeschlossen, falls CnA oen ist. Bemerkung A.28 Es sei J eine Indexmenge. Dann gilt: (a) Ist Uj C fur jedes j 2 J oen, so ist (b) Ist Aj C fur jedes j 2 J abgeschlossen, so ist S 2 j J Uj oen. T 2 j J Aj abgeschlossen. Definition A.29 Es sei B C. Dann heit B := fz 2 B : es existiert eine Kreisscheibe Kr (z ) B g das Innere von B , B := fz 2 C : in jeder Kreisscheibe Kr (z ) liegt ein Punkt z 2 B g der Abschlu von B . @B := fz 2 C : in jeder Kreisscheibe Kr (z ) liegt ein Punkt z 2 B und ein Punkt z0 2 CnB g der Rand von B . Beachte, B ist oen, B ist abgeschlossen und @B = B nB . Definition A.30 Es sei T C. (a) Eine Teilmenge existiert. U T heit oen in T, falls eine oene Menge U~ in C mit U = U~ \ T A T heit abgeschlossen in T, falls eine abgeschlossene Menge A~ in C mit A = A~ \ T existiert. (b) Eine Teilmenge Bemerkung A.31 Es sei T C und A T . Dann sind aquivalent: (a) A ist abgeschlossen in T . (b) T nA ist oen in T . 7 Grundlagen Bemerkung A.32 Es sei T C oen und U T . Dann sind aquivalent: (a) U ist oen in T . (b) U ist oen in C. Bemerkung A.33 Es sei T (a) C oen und A T . Dann sind aquivalent: A ist abgeschlossen in T . (b) Jeder Haufungspunkt von A in T liegt bereits in A, d.h. Ist (zn ) eine Folge in A mit nlim !1 zn = z0 und z0 2 T , so folgt z0 2 A. Beweis. (a) ) (b): Beachte, da T oen ist und A abgeschlossen in T , ist T nA oen (in C), siehe Bemerkung A.31 und Bemerkung A.32. Es sei (zn ) A mit nlim !1 zn = z0 und z0 2 T . Annahme: z0 62 A =) z0 2 T nA. Da T nA oen in C ist, existiert Kr (z0 ) T nA. (b) ) (a): Deniere A~ = A (Abschluss von A in C). Dann ist A~ \ T = (A \ T ) [ (@A \ T ). Es sei z0 2 (@A \ T ). Da z0 2 @A, existiert (zn ) A mit nlim !1 zn = z0 . Da z0 2 T folgt z0 2 A. Somit ist A = (A~ \ T ). Satz A.34 Es seien X; Y (a) C. Dann sind aquivalent: f : X ! Y ist stetig. (b) Ist U oen in Y , so ist f 1 (U ) oen in X . (c) Ist A abgeschlossen in Y , so ist f 1 (A) abgeschlossen in X . Beweis. (a) ) (b) Es sei V Y oen in Y , U := f 1 (V ) und z 2 U . Dann ist w = f (z ) 2 V . Da V oen in Y ist, existiert ein V~ oen (in C) mit V = V~ \ Y . Wahle K" (w) V~ . Da f stetig ist, existiert ein z > 0 mit f (Kz (z ) \ X ) K" (w) \ Y V . Es folgt Kz (z ) \ X f 1 (V ) = U . Da 0 U= [ 2 z U (Kz (z ) \ X ) = @ 1 [ 2 Kz (z )A \ X; z U ist U oen in X . (b) ) (a) Es sei z 2 X . Wahle " > 0 und setze V := K" (f (z )) \ Y . Dann ist V oen in Y . Nach Voraussetzung ist U := f 1 (V ) oen in X , also existiert U~ C oen mit U = U~ \ X . Wahle > 0, derart, dass K (z ) U~ . Dann folgt f (K (z ) \ X ) f (U ) V : (b) , (c) Es sei T abgeschlossen (oen) in Y . Dann ist Y nT oen (abgeschlossen) in Y . Also ist f (Y nT ) = X nf 1 (T ) oen (abgeschlossen) in X . Somit folgt f 1 (T ) abgeschlossen (oen) in X . 1 8 Grundlagen Definition A.35 Eine Menge X C heit beschrankt, falls ein R > 0 existiert, derart, dass X KR (0). Definition A.36 Eine Menge K C heit kompakt, falls sie abgeschlossen und beschrankt ist. Satz A.37 (Bolzano–Weierstraß) Jede beschrankte Folge in C besitzt eine konvergente Teilfolge. Satz A.38 Es sei K1 K2 : : : eine Folge nichtleerer kompakter Mengen in C. Dann ist K := \ 2N Kn n kompakt und nichtleer. Beweis. K ist abgeschlossen und beschrankt, also kompakt. Wahle zn 2 Kn . Dann ist (zn ) K1 und besitzt daher einen Haufungspunkt z0 2 K1 . Wir behaupten z0 2 Kn fur alle n 2 N. Annahme: Es existiert ein n0 mit z0 2 CnKn0 . Da CnKn0 oen ist, existiert Kr (z0 ) CnKn0 . Da zn 2 Kn0 fur alle n n0 , kann z0 kein Haufungspunkt von (zn ) sein. Satz A.39 Es sei K C kompakt und f : K ! R stetig. Dann ist f (K ) eine kompakte Menge in C. Satz A.40 Es sei K in K an. C kompakt und f : K ! R stetig. Dann nimmt f ihr Maximum und Minimum 9