Kienbaum Management Consultants Umfrage „Nachhaltigkeit in der Wirtschaft“ Auswertung Ergebnisse Köln, 13. November 2014 Agenda 1. Management Summary 2. Grunddaten der Studie 3. Einführung in das Thema Nachhaltigkeit 4. Studienergebnisse zur Nachhaltigkeitsstrategie 5. Studienergebnisse zur organisatorischen Umsetzung 6. Weiterführende Überlegungen Zusammenfassung der wesentlichen strategischen Aussagen Management Summary I Grunddaten Kernaussagen » Es haben insgesamt 241 Unternehmen in dem Zeitraum zwischen dem 01. und dem 31. Mai 2014 an der Studie teilgenommen. 1. Mehr als die Hälfte der Unternehmen haben ihre Nachhaltigkeitsstrategie nicht explizit oder gar nicht formuliert 2. Fast alle Unternehmen halten Nachhaltigkeit für relevant für ihr Geschäftsmodell. Hauptmotiv ist dabei das Erzielen von Wettbewerbsvorteilen 3. Investitionen in Nachhaltigkeit haben nach Ansicht der Unternehmen einen überwiegend positiven Beitrag zum Unternehmenswert 4. 65 % der Unternehmen gehen im Bezug auf Nachhaltigkeit über die sozialen und ökologischen gesetzlichen Anforderungen hinaus 5. Nachhaltigkeit steigert zwar den Markenwert, ist aber meist nicht zentraler Bestandteil der Marke 6. Die Unternehmen glauben, dass ihre Kunden Wert auf nachhaltige Produkte legen, aber nicht bereit sind einen höheren Preis dafür zu bezahlen. 7. Bei der Lieferantenauswahl und der eigenen Produktion ist den Unternehmen der Nachhaltigkeitsaspekt sehr wichtig 8. Unternehmen sehen den größten positiven Einfluss von Nachhaltigkeitsaktivitäten vor allem im Bereich der Reputation » Mehr als die Hälfte dieser Unternehmen haben weniger als 50 Mitarbeiter. » Die Umfrage-Teilnehmer spiegeln die Herkunftsverteilung der IHK Mitglieder sehr deutlich wieder. » Die Branchenverteilung der IHK Mitglieder lässt sich auch in den Umfrageergebnissen wiederfinden. 3 Zusammenfassung der wesentlichen Aussagen der internen Umsetzung und Organisation der Unternehmen Management Summary II Interne Umsetzung / Organisation 1. Nachhaltigkeit ist hauptsächlich ein Thema strategischer Abteilungen in den teilnehmenden Unternehmen 2. Fehlendes Verständnis, Wissenslücken sowie eine zu hohe Komplexität sind wesentliche Gründe für gescheitertes Nachhaltigkeitsmanagement 3. Das Mitarbeiterbewusstsein für Nachhaltigkeit ist in den meisten Unternehmen noch nicht vollends vorhanden 4. Ein nachhaltiges Image in der internen und externen Kommunikation ist den Unternehmen sehr wichtig 5. Image-, Transparenz- und Vertrauensbildung sind die wesentlichen Gründe für nachhaltige externe Kommunikation der Unternehmen 6. Die Unternehmen nutzen hauptsächlich ihre Website und die Presse zur Kommunikation ihrer Nachhaltigkeitsaktivitäten 4 Agenda 1. Management Summary 2. Grunddaten der Studie 3. Einführung in das Thema Nachhaltigkeit 4. Studienergebnisse zur Nachhaltigkeitsstrategie 5. Studienergebnisse zur organisatorischen Umsetzung 6. Weiterführende Überlegungen Es haben insgesamt 241 Unternehmen teilgenommen, mehr als die Hälfte dieser Unternehmen haben weniger als 50 Mitarbeiter Anzahl und Unternehmensgröße der Teilnehmer Anzahl Unternehmensgröße 241 35% 81 160 22% 20% 14% 8% Gesamt Online Offline 1-9 10-49 Es wurde deutlich häufiger in Papierform geantwortet 6 50-249 250-500 >500 Die Umfrage-Teilnehmer spiegeln dabei die Herkunftsverteilung der IHK Mitglieder sehr deutlich wider Herkunft der IHK Mitglieder und der Teilnehmer Herkunft IHK Mitglieder Stadt Köln 55% Rhein-Erft-Kreis Rheinisch-Bergischer Kreis Oberbergischer Kreis Stadt Leverkusen Herkunft Umfrage Teilnehmer Stadt Köln 50% Rheinisch-Bergischer Kreis 18% 12% 20% Rhein-Erft-Kreis Oberbergischer Kreis 10% 5% Stadt Leverkusen 16% 9% 6% Besonders der Rheinisch-Bergische Kreis zeigte eine deutlich höhere Umfragebeteiligung im Vergleich zu seinem prozentualen IHK Mitglieder Anteil 7 Auch die Branchenverteilung der IHK Mitglieder ist in den Umfrageergebnissen wiederzufinden Branchenverteilung der IHK und der Teilnehmer Branchenverteilung IHK DL Allgemein Branchenverteilung Umfrage 54% Handel DL B2B 26% Industrie 23% 23% Handel Industrie Hotel Gaststätten 14% 18% Andere 13% Versicherungsgewerbe 5% 10% DL B2C Versicherungsgewerbe Hotel Gaststätten 4% 7% 3% Interessant ist der hohe Anteil der unternehmensbezogenen Dienstleistungen. Im Vergleich zu der Branchenverteilung der IHK haben deutlich mehr Industrie- als Handelsunternehmen an der Studie teilgenommen 8 Agenda 1. Management Summary 2. Grunddaten der Studie 3. Einführung in das Thema Nachhaltigkeit 4. Studienergebnisse zur Nachhaltigkeitsstrategie 5. Studienergebnisse zur organisatorischen Umsetzung 6. Weiterführende Überlegungen Der Begriff „Nachhaltigkeit“ wird in der öffentlichen Diskussion mit höchst unterschiedlichen Bedeutungsschwerpunkten versehen Nuancen des Nachhaltigkeitsbegriffs Zertifizierungsanforderung Umweltschutz Berichtspflicht Nachhaltigkeit Schonung natürlicher Ressourcen Lebensstil/ Konsumententyp (LOHAS) Ethisches/ politisches Leitbild Die Unschärfe des Nachhaltigkeitsbegriffs erschwert eine Operationalisierung für die betriebliche Praxis erheblich. Quelle: Kienbaum Von der Industrie zur Ökostrie? 10 Anstelle einer kompakten Definition hat sich eine Beschreibung als dreidimensionales Modell durchgesetzt Dimensionen der Nachhaltigkeit Dimension Anforderungen Ökologisch Beanspruchung der natürlichen Lebensgrundlagen nur in einem regenerierbaren Ausmaß Ökonomisch Dauerhaft praktizierbares Wirtschaften ohne Belastung zukünftiger Generationen Sozial Gesellschaftliche Stabilität durch fairen Ausgleich von Interessenkonflikten Die sachlogischen Beziehungen und Prioritäten zwischen den Dimensionen bleiben unklar bzw. umstritten. Quelle: Kienbaum Von der Industrie zur Ökostrie? 11 Entsprechend sind Nachhaltigkeitsanstrengungen auch mit vielfältigen Erwartungshaltungen überfrachtet Die Perspektive der Stakeholder Stakeholder Themen NGO‘s Verbraucher Biokunststoffe Kunden Region Animal Welfare Politik Behörde / Gesetzgeber Klimaschutz Biodiversität Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette ISO 26000 Gentechnik Medien Carbon Footprint Lieferanten Methan CO2 Treibhaus Gase (THG) Recycling Logistik Corporate Governance Erzeuger Naturgemäß haben verschiedene Anspruchsgruppen jeweils unterschiedliche Perspektiven auf das Thema Quelle: Kienbaum Von der Industrie zur Ökostrie? 12 Agenda 1. Management Summary 2. Grunddaten der Studie 3. Einführung in das Thema Nachhaltigkeit 4. Studienergebnisse zur Nachhaltigkeitsstrategie 5. Studienergebnisse zur organisatorischen Umsetzung 6. Weiterführende Überlegungen Mehr als die Hälfte der Unternehmen haben ihre Nachhaltigkeitsstrategie nicht explizit oder gar nicht formuliert Formulierung der Nachhaltigkeitsstrategie Wie ist Ihre Nachhaltigkeitsstrategie formuliert? Explizit (z.B. als Teil des Nachhaltigkeitsberichts) 9% Teil der Unternehmensstrategie, besonders hervorgehoben 36% Nicht explizit, aber Teil der Unternehmensstrategie 45% Gar nicht 10% Nachhaltigkeit ist aber zu 90% Teil der Unternehmensstrategie 14 Aber fast alle Unternehmen halten Nachhaltigkeit im Geschäftsmodell für relevant. Hauptmotiv ist dabei das Erzielen von Wettbewerbsvorteilen Relevanz und Motive von Nachhaltigkeit Relevanz von Nachhaltigkeit ein elementarer Bestandteil des Geschäftsmodells Motiv für Nachhaltigkeit Passives Motiv zur Vermeidung eines negativen Images für das Geschäftsmodell nicht relevant 11% Kein explizites Motiv 20% 21% 42% 47% 59% für das Geschäftsmodell förderlich Aktives Motiv zur Nutzung von Wettbewerbsvorteilen Nachhaltigkeit ist größtenteils ein Imagethema, welches im Wettbewerb von Nöten ist. 15 Besonders Investitionen in Nachhaltigkeit haben nach Ansicht der Unternehmen einen überwiegend positiven Beitrag zum Unternehmenswert Beitrag zum Unternehmenswert und Positionierung Beitrag zum Unternehmenswert durch Investition in Nachhaltigkeit Stark positiv Wir gehen Nachhaltigkeit an, um Nachteile gegenüber Wettbewerbern zu vermeiden 12% Positiv Stark negativ 36% 51% Neutral Negativ Positionierung Nachhaltigkeit wird aktiv für das Unternehmen entwickelt 33% 42% 1% In einer Vorreiterrolle: Wir setzen Standards für die gesamte Branche 0,5% Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Faktor im Kampf um Wettbewerbsvorteile 16 21% Und 65 % der Unternehmen gehen im Bezug auf Nachhaltigkeit über die sozialen und ökologischen gesetzlichen Anforderungen hinaus Performance Level Performance Level Wir halten soziale und ökologische gesetzliche Anforderungen ein 35% Wir halten soziale und ökologische gesetzliche Anforderungen ein und gehen bei ausgewählten Nachhaltigkeitsthemen darüber hinaus 42% Wir streben eine überdurchschnittliche Nachhaltigkeitsperformance an und adressieren umfassend eine Vielzahl an Nachhaltigkeitsthemen 23% Nachhaltigkeit wird somit von allen Unternehmen als wichtig erachtet 17 Allerdings ist Nachhaltigkeit meist nicht zentraler Bestandteil der Marke, obwohl es nach Ansicht der Unternehmen den Markenwert steigert Nachhaltigkeit und Marketing Nachhaltigkeitsbedeutung für Marke und Kundensegmente » Unternehmen sehen den größten positiven Verknüpfung von Nachhaltigkeit und Marke zentraler Bestandteil unserer Marke Einfluss von Nachhaltigkeitsaktivitäten vor allem in den Bereichen der Reputation, des Markenwertes und der Attraktivität der Produkte. nicht mit unserer Marke verknüpft 35% Anmerkungen 27% » Entsprechend wird Nachhaltigkeit thematisch am nur moderat mit unserer Marke verknüpft 36% dem Bereich Marketing und Vertrieb zugeordnet » Dabei zielt die nachhaltige Positionierung ganz überwiegend auf die Gesamtheit aller Kunden » Insofern gilt Nachhaltigkeit heute als Mainstream Nachhaltigkeitsausrichtung auf Kundensegmente und nicht mehr als Nische auf (nahezu) alle unsere Kundensegmente 29% auf kein spezielles Kundensegment » Trotzdem ist Nachhaltigkeit meist nicht die zentrale Markenbotschaft 51% 18% auf einzelne Kundensegmente Nachhaltigkeit ist bereits bei den meisten Konsumenten angekommen 18 Die Unternehmen glauben, dass ihre Kunden Wert auf nachhaltige Produkte legen, aber nicht bereit sind, einen höheren Preis dafür bezahlen Aussagen zur Kundenansprache der Unternehmen Inwiefern treffen diese Aussagen zur Kundenansprache auf ihr Unternehmen zu? (Angaben in Prozent) Trifft vollumfänglich zu Trifft zum Teil zu 29 Kunden legen Wert auf die Nachhaltigkeit des Produktes Kunden legen Wert auf die Nachhaltigkeit der Produktion und Entsorgung 50 20 Nachhaltigkeitslabel, oder -standards haben einen starken Einfluss auf die Kaufentscheidung des Kunden 48 38 26 Nachhaltigkeit ist für uns ein wichtiger Faktor in der Gewinnung von Kunden 33 40 19 Kunden nehmen uns als ein nachhaltiges Unternehmen wahr 19 43 9 Kunden sind bereit, für Nachhaltigkeit mehr Geld zu bezahlen Trifft nicht zu 31 40 51 42 21 26 Andere Studien von Kienbaum Management Consultants kommen in Bezug auf die Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Produkte zu abweichenden Ergebnissen 19 Die Kienbaum Studie „Von der Industrie zur Ökostrie?“ belegt das Gegenteil, demnach sind Konsumenten bereit, für Nachhaltigkeit mehr zu bezahlen Der Verbraucher ist gewillt, für seine ökologischen Ansprüche zu bezahlen …die Produktion umweltfreundlich ist Wie viel mehr würden Sie bezahlen 38% 33% 9% 11% …die Arbeiter fair behandelt werden „Angenommen, sie möchten ein Kleidungsstück kaufen (Jeans, Hose, Shirt,…). 28% 39% 11% 18% 5% Das Kleidungsstück kostet 50 €. Die Produktion des Kleidungsstückes ist nicht umweltfreundlich, die Arbeitsbedingungen sind schlecht und die Transportwege sind lang. …Kinderarbeit ausgeschlossen ist Wie viel mehr würden Sie bezahlen Wie viel mehr würden Sie bezahlen 42% 6% Wie viel mehr würden Sie bezahlen 3% …regional gefertigt wird 30% Zusatzinformation Kienbaum 17% 6% Wie viel mehr würden Sie für ein identisches Kleidungsstück bezahlen, wenn…“ Quelle: Kienbaum Von der Industrie zur Ökostrie? 20 23% 41% 14% 17% 6% Bei der Lieferantenauswahl und der eigenen Produktion ist den Unternehmen der Nachhaltigkeitsaspekt sehr wichtig Einfluss von Nachhaltigkeit auf die Ausrichtung des Unternehmens Inwiefern legen Sie Wert auf eine nachhaltige Ausrichtung Ihres Unternehmens? Lieferantenauswahl Verwendung der Produkte kein Einfluss hoch hoch 26% 13% 21% gering mittel 22% 18% 17% mittel 40% Eigene Produktion/Dienstleistung kein Einfluss gering 42% Entsorgung der Produkte kein Einfluss hoch 7% 37% 17% hoch gering 31% 24% 13% 38% 31% mittel kein Einfluss gering mittel Ein anderes Bild ergibt sich bei der Verwendung und der Entsorgung der Produkte, hierbei scheint den Unternehmen Nachhaltigkeit nicht so wichtig zu sein 21 Dabei sehen die Unternehmen den größten positiven Einfluss von Nachhaltigkeitsaktivitäten vor allem im Bereich der Reputation Einfluss von Nachhaltigkeitsaktivitäten auf Treiber des Unternehmenserfolgs Einfluss von Nachhaltigkeitsaktivitäten auf Treiber des Unternehmenserfolgs Reputation Kein Einfluss von Nachhaltigkeitsaktivitäten auf Treiber des Unternehmenserfolgs Häufigkeit von Streiks 56% 81% Attraktivität als Arbeitgeber 49% Zugang zu Kapital 58% Markenwert 48% Schärfere Kontrollen 58% Attraktivität der Produkte Produktinnovationen Loyalität der Kunden Innovationen bei Lieferanten 41% Marktzugang 38% Prozessinnovationen 32% Nachhaltigkeit hat laut den Unternehmen vor allem Einfluss auf Imageaspekte 22 54% 44% 37% Agenda 1. Management Summary 2. Grunddaten der Studie 3. Einführung in das Thema Nachhaltigkeit 4. Studienergebnisse zur Nachhaltigkeitsstrategie 5. Studienergebnisse zur organisatorischen Umsetzung 6. Weiterführende Überlegungen Nachhaltigkeit ist in den teilnehmenden Unternehmen hauptsächlich ein Thema strategischer Abteilungen Nachhaltigkeitsthemen innerhalb einzelner Abteilungen Wie intensiv arbeiten folgende Abteilungen an Nachhaltigkeitsthemen? (Angaben in Prozent) Finanzen/Controlling intensiv ab und zu keine Schnittstellen 13 39 48 Marketing/Vertrieb 35 43 PR/ Kommunikation Produktion 24 Einkauf 25 Personal Forschung & Entwicklung Unternehmensentwicklung/Strategie 15 40 16 43 34 51 28 25 39 32 Geschäftsführung CSR 50 32 33 34 50 41 34 36 44 9 30 43 13 Interessant ist, dass 30% der Unternehmen angeben ihre CSR Abteilung hat keine Schnittstellen mit Nachhaltigkeitsthemen 24 In weiteren Kienbaum Studien ist das Thema Nachhaltigkeit jedoch wesentlich stärker im Nachhaltigkeitsmanagement/CSR verankert Organisatorische Verankerung Zusatzinformation Kienbaum Wo ist Nachhaltigkeit organisatorisch verankert? 0% 25% Nachhaltigkeitsmanagement… 50% 45% PR/Kommunikation Human Resources Einkauf/Supply Chain Produktion/Fertigung 24% 12% 24% (fundamentale Ausrichtung des Geschäftsmodells auf Nachhaltigkeit) » Aktive Entwicklung des Themas » Am häufigsten angebunden in » Je nach beigemessener Bedeutung unterscheiden sich die Lösungen 21% 27% Überzeugte Vorreiter Kernaussagen den Abteilungen Nachhaltigkeitsmanagement / Unternehmensentwicklung / -kommunikation 29% 18% 21% 50% 44% 36% 29% Sonstiges Mehrfachnennung möglich 65% 39% Unternehmensentwicklung/S… Marketing/Vertrieb 75% 32% Fokussierte Aktivisten (Spezifische Prüfung Entwicklung des Themas je Geschäftsfeld) Nachhaltigkeitsthematik wird als Aufgabe von den Unternehmen wahrgenommen, aber in der Praxis sehr unterschiedlich ausgestaltet 25 Quelle: Kienbaum Nachhaltigkeitsstudie 2012 Quelle: Kienbaum Nachhaltigkeitsstudie 2012 25 Fehlendes Verständnis, Wissenslücken sowie eine zu hohe Komplexität sind wesentliche Gründe für gescheitertes Nachhaltigkeitsmanagement Nichterfolgsfaktoren im Nachhaltigkeitsmanagement Was waren die Gründe für erfolglose / wenig erfolgreiche Nachhaltigkeitsaktivitäten in Ihrem Unternehmen? Reaktives Denken / Fehlendes Verständnis 16% Wissens- / Know-how-Lücken 14% Hohe Komplexität der Nachhaltigkeitsthemen 14% Organisationelle Hindernisse / Kultur 13% Fehlende Prozesse 11% Fehlende Richtlinien / Code of conduct 9% Fehlen an geeigneten Methoden / Tools 9% Fehlende Integration im Vergütungssystem 5% Fehlendes Change Management 4% Fehlender Management-Support / Buy-In 4% Ist das Scheitern von Nachhaltigkeitsaktivitäten also eher ein Problem des Könnens als des Wollens? 26 Auch andere Kienbaum Studien zeigen, dass die Komplexität des Nachhaltigkeitsthemas viele Unternehmen vor Probleme stellt Erfolgskritische Herausforderungen Zusatzinformation Kienbaum Was waren Gründe für erfolglose Nachhaltigkeitsaktivitäten im Unternehmen? 35% Hohe Komplexität der Nachhaltigkeitsthemen 44% 27% Fehlendes Verständnis 27% Fehlende Integration in Vergütungssystem 4% » Fehlende organisatorische und prozessuale Einbindung der Nachhaltigkeitsthemen ist ein wesentlicher Misserfolgsfaktor 19% 8% 15% 12% Fehlende Prozesse Mehrfachnennung möglich Unternehmen eine Herausforderung 48% 23% Fehlendes Change Management Fehlende Richtlinien 52% 23% Wissen- / Know-how Lücken Fehlender Management-Support / Buy-In » Themenkomplexität ist für viele 28% 23% Organisationale Hindernisse / Kultur Fehlen an geeigneten Methoden / Tools Kernaussagen 44% 12% 48% 4% Überzeugte Vorreiter 24% Fokussierte Aktivisten » Fehlende Integration in Vergütungssysteme sieht 1/3 der Unternehmen erfolgskritisch Auch die, die in ihren Anstrengungen bereits fortgeschritten sind, sehen die anhaltende Herausforderung der Thematik. 27 Quelle: Kienbaum Nachhaltigkeitsstudie 2012 Quelle: Kienbaum Nachhaltigkeitsstudie 2012 27 Ein Grund könnte sein, dass das Mitarbeiterbewusstsein für Nachhaltigkeit in den meisten Unternehmen noch nicht vollends vorhanden ist Nachhaltigkeit in Bezug auf die Mitarbeiter der Unternehmen Nachhaltigkeit in Bezug auf die Mitarbeiter der Unternehmen Mitarbeiterbewusstsein für Nachhaltigkeit Einfluss von Nachhaltigkeit auf Mitarbeiterrekrutierung hoch 21% 22% 57% gering hoch 38% 28% 34% mittel gering mittel Möglichkeiten für Mitarbeiter, Nachhaltigkeitsverbesserungen einzubringen und umzusetzen gering hoch 35% 15% 51% mittel Unternehmen könnten ihre Mitarbeiter noch stärker in das Thema Nachhaltigkeit miteinbeziehen 28 In der internen und externen Kommunikation ist den Unternehmen ein nachhaltiges Image sehr wichtig Relevanz einer nachhaltigen Kommunikation der Unternehmen Wie wichtig erachten Sie es, sich in der internen Kommunikation als nachhaltig darzustellen? hoch Wie wichtig erachten Sie es, sich in der externen Kommunikation als nachhaltig darzustellen? gering gering 9% 15% 31% mittel 50% 60% 35% hoch mittel Den Unternehmen ist eine nachhaltige Kommunikation extern wichtiger als intern 29 Image-, Transparenz- und Vertrauensbildung sind die wesentlichen Gründe für nachhaltige externe Kommunikation der Unternehmen Gründe für externe Kommunikation Aus welchen Gründen findet externe Kommunikation zum Thema Nachhaltigkeit statt? Imagebildung 25% Transparenz- und Vertrauensbildung 23% Darstellung der Unternehmensleistungen 22% Wettbewerb 16% Stakeholderdialog 6% Politischer Druck 4% Öffentlicher Druck 4% Anders als bei den Nachhaltigkeitsmotiven, scheint der Wettbewerbsfaktor kein wesentlicher Grund für die nachhaltige externe Kommunikation zu sein 30 Die Unternehmen nutzen hauptsächlich ihre Website und die Presse zur Kommunikation ihrer Nachhaltigkeitsaktivitäten Kanäle der externen Kommunikation von Nachhaltigkeitsaktivitäten Wie erfolgt die externe Kommunikation Ihrer Nachhaltigkeitsaktivitäten? Website 23% Presse / PR / Printmedien 21% Werbung 18% Soziale Netzwerke 11% Nachhaltigkeitssiegel / -label 10% Infoveranstaltungen 10% Nachhaltigkeitsbericht 8% Nachhaltigkeitssiegel und –label scheinen keine große Rolle für Unternehmen zu spielen 31 Agenda 1. Management Summary 2. Grunddaten der Studie 3. Einführung in das Thema Nachhaltigkeit 4. Studienergebnisse zur Nachhaltigkeitsstrategie 5. Studienergebnisse zur organisatorischen Umsetzung 6. Weiterführende Überlegungen Im Bereich Nachhaltigkeit haben sich drei wesentliche Entwicklungsstufen herauskristallisiert Erfahrungswerte Kienbaum Entwicklungsstufen Nachhaltigkeit Überzeugter Visionär Fokussierter Aktivist 6 Skeptiker Transformation der Wertschöpfungskette 5 4 3 Level 1 2 Sustainability Excellence Nachhaltigkeit als Teil des Geschäftsmodells Positive Rendite, neue Geschäftsmöglichkeiten Ansprache der gesamten Wertschöpfungskette Produkt, eigene Produktion und Lieferanten gleichwertig mit DJSIqualifiziert Ansprache aller Säulen der Nachhaltigkeit* Partielle und regionale Berichterstattung, strateg. Ziel Basis – Aktivitäten (regional) Kohlendioxidemissionen, Wasserverbrauch Bewusstsein zum Thema Nachhaltigkeit Klärung der Relevanz, Nutzen & Risiken Sozial Umwelt Wirtschaftlic h * Säulen der Nachhaltigkeit 33 Zur Bewältigung der Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement, ist ein ganzheitliches Vorgehen erforderlich Nachhaltigkeit im Gesamtunternehmen Ausgangssituation Nachhaltigkeit auf die Agenda setzen: Ziele setzen, Themen identifizieren, Prioritäten festlegen Ggf. Zertifizierungsentscheidung treffen Unternehmensstrategie/ Nachhaltigkeitsziele Kern- und Unterstützungsprozesse anpassen: Auswirkungen analysieren, Maßnahmen ableiten, Änderungen dokumentieren Prozesse Organisation überprüfen: Stellenbeschreibungen und Qualifikationsanforderungen anpassen Organisatio n Systeme Umsetzungsvoraussetzungen schaffen: Bewertungs-, Anreiz- und Vergütungssysteme anpassen, Trainings ermöglichen Mitarbeiter Erfolgreiche Umsetzung von Nachhaltigkeitsinitiativen Der Erfolg von Nachhaltigkeitsvorhaben hängt vom zielführenden Verhalten der Mitarbeiter und Führungskräften in allen Funktionen ab 34 Nachhaltigkeitsmanagement ist weniger eine Fachfunktion, sondern vielmehr eine gesamtunternehmerische Aufgabe mit vielen Facetten Handlungsfelder Nachhaltigkeitsmanagement Produktmanagement und Marketing Beschaffung von Rohstoff, Zusatzstoffen und Material » Umsetzung von Zertifizierungsanforderungen von Handel und Industrie » Nachhaltiges Produktdesign » Analyse preispolitscher Auswirkungen » Entwicklung und Umsetzung adäquater Werbebotschaften » Überprüfung von Materialspezifikationen » Steuerung der Supply Chain: • Vertragsgestaltung • Lieferanten-/ Erzeugerentwicklung • Zertifizierung/ Auditierung • Prozessintegration Produktion und Logistik » » » » » Reporting und Controlling Reduzierung Schadstoffbelastung Optimierung Energie- und Kraftstoffverbrauch Reduzierung Materialverschwendung Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Gewährleistung Sozialstandards und Arbeitnehmerrechte » Definition von Nachhaltigkeitskennzahlen » Entwicklung Nachhaltigkeitsbericht » Organisatorische Implementierung von Berichtsstrukturen und –prozessen » Abbildung im betriebswirtschaftlichen Controlling Prioritäten und Reihenfolge der Bearbeitung sind auf Basis einer Analyse der individuellen Unternehmenssituation festzulegen Quelle: Kienbaum Nachhaltigkeit in der Milchwirtschaft 35 www.kienbaum.de